Meditation

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Biggi
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Meditation

Beitrag von Biggi »

Aufgrund einer Auseinander- und Zusammenführung dieses Threads und eines parallelen im Ordensboard, ist der erste Beitrag in die Mitte gerutscht. Es war dieser:
santos hat geschrieben:Hallo
Ich bin vorher ins falsche Forum eingetreten. Ich glaube hier liege ich besser mit meinen Fragen.
Ich würde gerne von anderen Menschen erfahren wie sie die Momente während ihrer Meditation fühlen. Was mit Ihnen geschieht und was sie fühlen. Treten Visionen auf, sehen sie Bilder oder hören sie den Klang einer Musik. Schweben sie ab vom Boden oder fühlen sie gewisse Berührungen. Ich würde zu gerne die Erfahrungen anderer kennenlernen. Die positiven wie die negativen. Ich würde mich freuen auf Eure Berichte
um nachzufühlen und nicht ganz alleine dazustehen......grüsse von Karin
----Ab hier beginnt Biggis Beitrag. Cicero---
santos hat geschrieben: Ich würde gerne über Gefühle, Ereignisse und Befinden während das Meditieren von Menschen kennenlernen.
Hat es gut getan oder eher negative Folgen gehabt.
Traten Visionen auf im positiven Sinn, Bilder oder auch Musik wie Seitenklänge? Sowie auch ein abheben vom Boden und noch mehr.
Was verstehst du denn unter "Meditation", Karin? Vielleicht müsstest du das erstmal klären...
Und was sind "Seitenklänge"??? :kratz:
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)

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Juergen
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Re: Meditation

Beitrag von Juergen »

Biggi hat geschrieben:Und was sind "Seitenklänge"??? :kratz:
Vielleicht sind mit "Seitenklänge" auch "Saitenklänge" gemeint (Frau Lehrerin mit Fehlersuchautomatismus) :kratz:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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santos
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meditieren

Beitrag von santos »

Hallo
Ich bin vorher ins falsche Forum eingetreten. Ich glaube hier liege ich besser mit meinen Fragen.
Ich würde gerne von anderen Menschen erfahren wie sie die Momente während ihrer Meditation fühlen. Was mit Ihnen geschieht und was sie fühlen. Treten Visionen auf, sehen sie Bilder oder hören sie den Klang einer Musik. Schweben sie ab vom Boden oder fühlen sie gewisse Berührungen. Ich würde zu gerne die Erfahrungen anderer kennenlernen. Die positiven wie die negativen. Ich würde mich freuen auf Eure Berichte
um nachzufühlen und nicht ganz alleine dazustehen......grüsse von Karin
virgen del camino

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

santos hat geschrieben: Schweben sie ab vom Boden...
Klar;
yogisches Fliegen

Bild
:roll:
Gruß Jürgen

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Steffen
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Beitrag von Steffen »

Es ist sehr schwer, in einem Forum einfach so über so etwas zu schreiben.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Juergen hat geschrieben:Eine Möglichkeit sich das Wort Gottes zu eigen zu machen, ist die Meditation. Gemeint ist hier nicht, sich bei einer Tasse Kirschblütentee im Kreis um eine im Zentrum auf einem bunten Tuch plazierten brennenden Kerze auf den Boden oder einen Meditationsschemel zu setzen bis die Füße einschlafen, sondern vielmehr Meditation im Sinne von meditatio bzw. ruminatio, wie es aus der Möchstradition bekannt ist.

Das Wort ruminare bedeutet soviel wie wiederkäuen. „Gemeint ist mit diesem uns zunächst fremd anmutenden Wort: »Das Wort Gottes muß im inneren bewahrt werden, wie ein Kamel seine Nahrung speichert und wiederkäut, damit das Wort schließlich in Fleisch und Blut übergeht und so von innen her im konkreten Leben zum Tragen kommt«. Diese Gebetsform, in der längere Texte der Hl. Schrift immer und immer wieder laut, auswendig ausgesprochen werden, ist uns heute nicht mehr geläufig.“

Dennoch kann es eine Möglichkeit sein, einen Zugang zur Heiligen Schrift zu bekommen. Doch dies kann nur geschehen, wenn das Wort Gottes gläubig angenommen wird.
Meditation bedeutet nichts anderes, als „ein persönliches, vertrautes Umgehen mit dem biblischen Wort.“ Nur wenn das Wort Gottes im Herzen angenommen wird, entfaltet es seine volle Kraft. „Es kommt darauf an, in einer Zeit der Wortinflation die Kraft des Wortes neu zu entdecken. Diese ist uns durch die Menschwerdung des göttlichen Wortes als Frucht des Geistes, der in uns wirkt, zugesagt. Wir müssen dem Wort Raum geben.“
Gruß Jürgen

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Biggi
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Re: meditieren

Beitrag von Biggi »

santos hat geschrieben:Hallo
Ich bin vorher ins falsche Forum eingetreten. Ich glaube hier liege ich besser mit meinen Fragen.
Wenn dir sowas nochmal passiert, brauchst du den Thread nicht noch mal neu zu eröffnen. Die Moderatoren können ihn mit einem Mausklick ins richtige Board verschieben.

Aber, was ich auch im anderen Thread schon schrieb: Erklär doch erst mal, was DU unter Meditation verstehst. Sonst reden wir unter Umständen wild aneinander vorbei...
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Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Ich denke, dass das Gefühl das bei weitem unwichtigste bei der Medition ist. Mir gefällt auch das Wort "Betrachtung" für die christliche Meditation viel besser, denn der Begriff "Meditation" wird mir heute zu sehr missbraucht.

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Administrator
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Beitrag von Administrator »

Da es sich um eine Frage handelt ===> ab nach FAN.
Cicero

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Paterjuerch
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Meditation

Beitrag von Paterjuerch »

Ich unterschreibe Jürgens Definition, soweit es um den klassischen Begriff der "Meditatio" geht und nicht um das, was landläufig als Meditation beschrieben wird, denn was damit gemeint ist, ist vielmehr Kontemplation (andernfalls bestünde tatsächlich Zweifel an der Gebetsform als einer christlichen Gebetsform).

Die Kontemplation würde ich eher in der Nähe des östlichen Jesusgebetes ansiedeln, das eine Antwort darauf zu geben versucht, wie die Weisung des Apostels Paulus einzuhalten sei, "ohne Unterlass zu beten" (1 Thess 5,17) und diese Antwort besteht im beständigen Beten des Rufes "Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner". Eine kleine technische Vereinfachung erhält das Ganze, wenn man dabei versucht, das Beten dieses Rufes entweder mit dem eigenen Atem oder mit dem Herzschlag in einem Rhythmus zu halten.
Deine Frage aber war, was man dabei empfindet. Währenddessen man kontemplativ betet, sollte man am besten gar nicht auf Empfindungen achten. Danach empfindet man entweder so etwas wie Trost oder ... gar nichts. Und das Gebet war dann gewiss nicht besser und nicht schlechter als im vorherigen Fall. Das geht nicht nach dem Motto "Insert coin and press button".
Ad infinitam dei gloriam.

Wise Guy
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Beitrag von Wise Guy »

Für mich bedeutet Kontemplation eine stille Zeit, in der ich versuche nur vor Gott da zu sein, möglichst nichts zu denken und andere Empfindungen zu beobachten und nicht weiter zu verfolgen. Da können dann schon mal auch Gefühle beobachtet werden, die sonst im Alltag untergehen, Trauer und Schmerz oder auch Freude und Trost. Aber es geht nicht darum, bestimmte Gefühle zu empfinden, sondern aufmerksam vor Gott zu sein. Häufig bete ich den Satz: Herr nimm mich mir, damit ich werde ganz zu eigen dir. Oder: Herr gib mich mir, damit ich werde ganz zu eigen dir, was in gewisser Weise dasselbe beschreibt: Ganz Gott gehören wollen.
So geht es also beim kontempl. Beten nicht darum etwas zu erreichen, sondern in Beziehung mit Gott zu sein.
Es gibt von einem Jesuiten (Jalics) ein gutes Buch zum Thema Kontemplation. Siehe da: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... 16-7465641
Es ist nicht so wichtig etwas über Gott zu wissen, sondern ihn zu kennen. (Rahner)

Peter
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Beitrag von Peter »

Die Innewerdung von Sünden, die Annahme des Unbegreiflichen, von Gott geliebt zu sein ... das wäre eine gute Frucht der Stille zu Gott hin.

Fliegen beim Gebet stören mich eher.

Andreas01
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Re: meditieren

Beitrag von Andreas01 »

santos hat geschrieben: Ich würde gerne von anderen Menschen erfahren wie sie die Momente während ihrer Meditation fühlen. Was mit Ihnen geschieht und was sie fühlen. Treten Visionen auf, sehen sie Bilder oder hören sie den Klang einer Musik. Schweben sie ab vom Boden oder fühlen sie gewisse Berührungen. Ich würde zu gerne die Erfahrungen anderer kennenlernen.
Bleib auf dem Teppich und nutze deinen Verstand, dann brauchst du gar nicht zu meditieren.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Peter hat geschrieben:»Fliegen beim Gebet stören mich eher.«
Andreas01 hat geschrieben:»Bleib auf dem Teppich«
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Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Mariamante
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Christliche Medidation

Beitrag von Mariamante »

Wenn eine Medidationstechnik (mind Mandalas zB.) wie die "transzendentale Medidation" ein Versuch ist, übernatürliche Erscheinungen zu haben (Klänge, Visionen, Fliegen etc.) dann kann es leicht zu einer Versuchung werden. Wenn die Medidation zu einer Technik wird, könnte das aus einem magischen Gottes- begriff kommen, zum Aberglauben führen oder sogar zu dämonischen Einflüssen.

(Egon von Petersdorff (Dämonologie) und andere weisen darauf hin: Wenn durch verschiedene Techniken wie durch Drogen, wilde Tänze, gewisse Medidationstechniken) der Verstand ausgeschaltet wird, so können sich dämonische Geister (die vorgeben Gott oder Götter zu sein) des Verstandes bemächtigen. Ein indischer Yogi, der sich zu Jesus Christus bekehrt hat, berichtet in einem Buch ausführlich darüber.

Die christliche Medidation ist das Sich- Öffnen für Gott. Hier steht nicht eine Technik oder die Sehnsucht nach gewissen Erfahrungen (Erscheinungen, Sphärenklänge) im Mittelpunkt, sondern die persönliche Begegnung mit Gott in Jesus Christus. Gewiß kann Gott der menschlichen Seele auch besondere Gnaden wie Eingebungen, Erscheinungen etc. schenken- -aber diese sind Gnadenerweis Gottes, und sollen nicht "gesucht" werden. Die medidative Hingabe an Jesus ist sicher auch eine tiefe Erfahrung der Liebe Gottes, der Innewohnung Gottes in der menschlichen Seele. Und je mehr der Mensch mit seinen wünschen, Begierden still werden kann, umso besser kann er auf Gott hören. Das im Herzen klarer wahr zu nehmen, was Gott für uns persönlich will ist m.E. ein wichtiger Aspekt der christlichen Medidation- und ein Reifen in der Liebe zu Gott und den Menschen.

In der christlichen Medidation entzünden wir den Docht unserer Seele am Feuer der göttlichen Liebe. Und da die medidative Stille die Stürme ferne hält, wird dieser Docht nicht gleich wieder ausgelöscht- um bei diesem Bild zu verweilen.
Gelobt sei Jesus Christus

Cicero
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Re: Christliche Medidation

Beitrag von Cicero »

Schmidt Peter hat geschrieben:Die christliche Medidation ist das Sich- Öffnen für Gott.
So ist es.
Versuch das mal einer Gruppe Jugendlicher klar zu machen,
Meditieren steht auf jedem "Wunschzettel" für Besinnungstage.
Und sobald Du die Gruppe auf Meditation ansprichst und die Frage stellst,
was sie denn unter Meditation verstehen, kommt mindestens einer mit einem tiefen eindringlichen "Ommmmm" :kratz:
Wenn ich an der Stelle eine Definition von Meditation bringe, fällt die Klappe. Das wollen sie nicht. Also sag' ich zunächst gar nichts dazu.

Was ist gewollt?
Wie wir im Eingangsposting zu diesem Thread sehen, geht es primär um persönliche "Wohlfühlerfahrung".
"Ich will meditieren, damit es mir gut geht. Es soll mir was bringen."
Es soll schnell gehen, es soll effektiv sein, eine schnell erlernbare Technik,
die möglichst umgehend zu einem übersinnlichen Phänomen führt.
Soweit ganz kurz meine Beobachtung aus der Praxis.
Schmidt Peter hat geschrieben:Hier steht nicht eine Technik oder die Sehnsucht nach gewissen Erfahrungen (Erscheinungen, Sphärenklänge) im Mittelpunkt, sondern die persönliche Begegnung mit Gott in Jesus Christus.
Nein, um eine Technik geht es gewiß nicht, allerdings ohne ein wenig
"Technik" geht es auch nicht.
Stillwerden und aushalten ist vielen, die sich in Besinnungstagen "Meditation" wünschen schon oft völlig unmöglich. Zappel- und Quasselheinis sind das. Ich weiß wovon ich spreche :D
Deshalb erfülle ich den Wunsch immer ganz gern, indem ich ihnen ihren Wunsch nach Meditation eigentlich nicht erfülle und ihnen statt dessen Atemübungen zeige, mit denen sie erst einmal in die Lage kommen sich selbst zu ertragen. Diejenigen die das mitmachen und sich nicht kichernd, quasselnd oder einschlafend(!) verweigern, erfahren auch etwas dabei.
Allerdings keine mystische Erfahrung, sondern lediglich Entspannung.
Das verbalisieren sie dann und sind zufrieden. "Wir haben toll meditiert."
Schmidt Peter hat geschrieben:In der christlichen Medidation entzünden wir den Docht unserer Seele am Feuer der göttlichen Liebe.
Schöner Satz, gefällt mir, aber:
Schmidt Peter hat geschrieben:Und da die medidative Stille die Stürme ferne hält, wird dieser Docht nicht gleich wieder ausgelöscht- um bei diesem Bild zu verweilen.
Das allerdings halte ich für frommes Wunschdenken.

Und am Ende, was ich dann nach der Entspannungsübung den Jugendlichen oft sage, ich mag den Begriff meditieren nicht.

Als Madeleine Delbrêl nicht mehr weiterkam mit ihrem Atheismus, beschloß sie so zu tun, als gäbe es Gott und hat begonnen zu beten,
indem sie sich vornahm jeden Tag 5 Minuten an Gott zu denken.
- Zu beten halt -
Wer den weiteren Lebensweg Madeleines kennt, weiß wohin das geführt hat.
Also: statt viel Zeit mit meditieren und dem erlernen abstruser Techniken zu verschwenden, lieber fünf Minuten täglich beten. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Pfarrer oder Katecheten.

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Juergen
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Re: Christliche Medidation

Beitrag von Juergen »

Cicero hat geschrieben:Also: statt viel Zeit mit meditieren und dem erlernen abstruser Techniken zu verschwenden, lieber fünf Minuten täglich beten. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Pfarrer oder Katecheten.
Noch was praktisches zu den Techniken - oder eher eine kleine Geschichte:

Ein Mann - prinzipiell könnte es auch eine Frau gewesen sein,
aber in diesem konkreten Fall war es ein Mann - sitzt
stundenlang in der Kirche und guckt zum Tabernakel.
Es kommt ein Fremder - vielleicht auch ein Atheist,
der die Kirche als Museum mißversteht - vorbei und fragt,
was er da mache:
Der Mann antwortet: "Ich unterhalte mich mit Gott."
Der Fremde fragt: "Und, was sagt Dir Dein Gott?"
"Nichts", antwortet der Mann, "er hört mir zu."
Der Fremde fragt weiter: "Und was sagtst Du ihm?"
"Nichts", antwortet ihm der Mann, "ich höre ihm zu."
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Cicero
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Beitrag von Cicero »

:)

max72
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Beitrag von max72 »

Zu sagen, Meditation sei Technik, ist ziemlich gefaehrlich.

Gebet udn Meditation geht eben darum, dass Gott in diesem jetzigen Augenblick wirklich gegenwaertig ist, und dass man sich dies bewusst macht. Wenn man sich das bewusst macht, entsteht Gebet und Meditation von alleine.

Viele reden von Technik heute. Und da wird auch Gott zu einer Technik. Atem beobachten, ein Wort meditieren, Koans studieren, Jesusgebet und all das sei ja "nur Technik" und damit beliebeig austauschbar. So hoert man das unterschwellig. Es macht nichts, sagt man, ob Du das Jesusgebet oder das buddhistische Nembutsu uebst, man wiederholt nur Worte, also eine Technik, und das eigentliche liegt drunter. Das wird einem gesagt.

Damit sagt man aber gleichzeitig, dass Gott nicht mehr als eine "hilfreiche Vorstellung" ist, eine Technik. Nur "in Bild fuer was tieferes" und ein "austauschbares Bild". Und somit wir Gott ueberfluessig.
Deswegen bin ich sehr vorsichtig wenn ich das Wort "Technik" im Zusammenhang mit Meditation hoere.

Gruss

Max

Cicero
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Beitrag von Cicero »

max72 hat geschrieben: Deswegen bin ich sehr vorsichtig wenn ich das Wort "Technik" im Zusammenhang mit Meditation hoere.
Das habe ich oben mit anderen Worten auch gesagt. :ja:
max72 hat geschrieben:Viele reden von Technik heute.
Wir leben in einer von Technik und Techniken geprägten Umwelt, kein Wunder also.
max72 hat geschrieben:Und da wird auch Gott zu einer Technik.
Umgekehrt: Techniken werden wie Götzen verehrt.
max72 hat geschrieben:Atem beobachten, ein Wort meditieren, Koans studieren, Jesusgebet und all das sei ja "nur Technik" und damit beliebeig austauschbar.
Das möchte ich ein bißchen auseinander halten.
Jemandem Atemtechniken zu vermitteln, damit er zur Ruhe kommen kann, ist etwas anderes als der Rest, den Du hier aufgeführt hast.
Es geht gerade darum zu unterscheiden, was ist eine neutrale, vertretbare Technik, die ein bestimmtes Ziel (hier die reine Entspannung) hat und was hat bereits einen religiösen oder pseudoreligiösen Inhalt.
max72 hat geschrieben: So hoert man das unterschwellig. Es macht nichts, sagt man, ob Du das Jesusgebet oder das buddhistische Nembutsu uebst, man wiederholt nur Worte, also eine Technik, und das eigentliche liegt drunter. Das wird einem gesagt.
In Esoterikkreisen wird damit munter herumexperimentiert - jeder bastelt sich seins zurecht. Und wenn gut gebastelt ist, ist das Wohlfühlgefühl nur eine Frage der richtigen Technik. Da gebe ich Dir völlig recht.

max72
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Beitrag von max72 »

Cicero hat geschrieben: Das möchte ich ein bißchen auseinander halten.
Jemandem Atemtechniken zu vermitteln, damit er zur Ruhe kommen kann, ist etwas anderes als der Rest, den Du hier aufgeführt hast.
Es geht gerade darum zu unterscheiden, was ist eine neutrale, vertretbare Technik, die ein bestimmtes Ziel (hier die reine Entspannung) hat und was hat bereits einen religiösen oder pseudoreligiösen Inhalt.
Es gibt aber eben genug, die meinen "eigentlich" sei das Jesusgebet oder Zen "nur" eine gute Technik um zu entspannen. Damit ignoriert man vollstaendig die religioese Dimension.
max72 hat geschrieben: So hoert man das unterschwellig. Es macht nichts, sagt man, ob Du das Jesusgebet oder das buddhistische Nembutsu uebst, man wiederholt nur Worte, also eine Technik, und das eigentliche liegt drunter. Das wird einem gesagt.
In Esoterikkreisen wird damit munter herumexperimentiert - jeder bastelt sich seins zurecht. Und wenn gut gebastelt ist, ist das Wohlfühlgefühl nur eine Frage der richtigen Technik. Da gebe ich Dir völlig recht.
Das Jesusgebet und des buddhistische Nembutsu haben sehr interessante Paralellen. Im letzteren wiederholt man einen Anruf zum Amidabuddha, wenn man diesem vollstaendig vertraut, seinen Willen geschehen laesst, wird man im Reinen Land wiedergeboren und kann dort zur Erleuchtung kommen. Fuer Kulturforscher ergeben sich hier Aehnlichkeiten zum christentum ("Wiedergeburt im reich jesu") und eben der Gebetspraxis des Jesusgebets.

Jetzt sagen manche, das waere also genau dasselbe, nur verschiedene aeussere Formen einer tieferen Wahrheit. Jesusgebet und Nembutsu sind da Technik, die "eigentlich" auf ein tieferes Prinzip verweisen. Aber die einen rufen eben Amida an, die anderen Jesus. Und wenn man an die Wahrheit der einen oder anderen Gestalt glaubt, dann ist das eben nicht dasselbe.

Diese denkweise gibt es in Esoterikreisen, aber auch da wo interreligioeser Dialog herrscht. Da ist man mitunter so vom Dialog begeistert, dass man etwas uebereilt entscheidet, dass all doch dasselbe bedeute. Da redet man dann von "mutual transformation", zu der jede Seite willens sein muss, nur um eine Einheit zu bekommen...

Gruss

MAx

Marlene
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Beitrag von Marlene »

max72 hat geschrieben:[
Das Jesusgebet und des buddhistische Nembutsu haben sehr interessante Paralellen. Im letzteren wiederholt man einen Anruf zum Amidabuddha, wenn man diesem vollstaendig vertraut, seinen Willen geschehen laesst, wird man im Reinen Land wiedergeboren und kann dort zur Erleuchtung kommen. Fuer Kulturforscher ergeben sich hier Aehnlichkeiten zum christentum ("Wiedergeburt im reich jesu") und eben der Gebetspraxis des Jesusgebets.
:kratz:

Sind das wirklich identische Begriffe von "Wiedergeburt" ??
Ich wage es zu bezweifeln ...

max72
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Beitrag von max72 »

Marlene hat geschrieben:
:kratz:

Sind das wirklich identische Begriffe von "Wiedergeburt" ??
Ich wage es zu bezweifeln ...
Ja, kann man in Frage stellen.

Man ist so oft von Aehnlichkeiten begeistert, dass man die Unterschiede mit einem "das passt schon so" hinwegwischt.

Gruss

Max

Edith
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Beitrag von Edith »

Marlene hat geschrieben:
:kratz:

Sind das wirklich identische Begriffe von "Wiedergeburt" ??
Ich wage es zu bezweifeln ...
Wiedergeboren in Christus - in Christus neue Schöpfung sein.

Erlösung - Befreiung von der Sünde... ist die neue Schöpfung, die Neu-Geburt....

das hat aber absolut gar nichts mit 1000 Wiedergeburtenketten und Selbsterlösung zu tun.

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pierre10
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Religion und Meditation

Beitrag von pierre10 »

Spannender Artikel:
http://www.zeit.de/2008/44/P-Singer

Pierre
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Peti
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Beitrag von Peti »

Wer meditieren will, muss sich sammeln aus weltlicher Zerstreutheit und Entfremdung.
Sucht man in der Meditation einen Weg, um mit seinem Stress fertig zu werden, lassen sich damit gewisse Anfangserfolge erzielen.
Der christlich Betrachtende wird das Gnadenwort Gottes, für das er sich bereit macht, nicht nur als ein inneres, sondern immer auch als ein geschichtlich begegnendes, menschgewordenes auffassen.
Was der Christ in seiner Betrachtung erfährt , ist dann nicht ein Ruhezustand, sondern seine Sendung in der Kirche für seine Mitmenschen.

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Idiota
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Beitrag von Idiota »

Lieber Pierre,
Da gibt es den alten Spruch: "Mensch, geh´ in dich." und man sagt, der Berliner antwortete: "Da war ich schon, ist auch nichts los."

Die Meditation führt den Menschen zu seinem Sein.
Er wird dadurch nicht egozentrisch oder selbstherrlich, sondern erkennt seine Unzulänglichkeit.
Wenn er auf den göttlichen Funken ( den Geist Gottes) in sich hört,
kommt er zu eine Barmherzigkeit gegenüber den Mitmenschen und der ganzen Schöpfung, wie sie der Buddhismus nur ansatzweise kennt.
Gruß
Idiota
Ich kreise um Gott den uralten Turm und ich kreise ...

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Ricthig, Idiota, nur dass wie so oft die Worte fehlen: So ist es für mich.

Pierre mit einem Lächeln
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Peti
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Beitrag von Peti »

Aber zwischen christlicher und nichtchristlicher Meditation gibt es schon einen Unterschied.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Peti hat geschrieben:Aber zwischen christlicher und nichtchristlicher Meditation gibt es schon einen Unterschied.
Worte bezeichnen das, was der Verfasser unter dem Wort versteht, und das kann ganz unterschiedlich sein.

Für mich gibt es keine wie auch geartete unterschiedliche Meditation, es gibt für mich meine eigene Art zu meditieren.

Pierre
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Idiota
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Beitrag von Idiota »

pierre10 hat geschrieben:Ricthig, Idiota, nur dass wie so oft die Worte fehlen: So ist es für mich.
Danke Pierre,
Gruß von Idiota ;D
Ich kreise um Gott den uralten Turm und ich kreise ...

BruderMartin88
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Beitrag von BruderMartin88 »

Hallo,

ich bin über Zen zur Christlichen Meditation gekommen. Und sehe da groß keinen großen unterschied. Es ist meiner Meinung nach auf was ich sie baue. Ich stelle sie auf Gott, Jesus und den heiligen Geist.


Grüßle Bruder Martin

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