Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

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Sempre
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Sempre »

ChrisCross hat geschrieben:Gerade bei solchen Erklärungen wünscht man sich ja eine wirklich offiziele und mit der Tradition vereinbare Stellungsnahme des Lehramtes.
Ja, so ist es, das wünscht man sich. Schlimm, dass die Konzilstexte überhaupt der Auslegung bedürfen. Aufgabe des Lehramtes ist es ja nicht, in Rätseln zu sprechen, sondern auszulegen. Der regierende Hl. Vater hat immerhin die Existenz einer Auslegung im Sinne einer `Reform in Kontinuität' postuliert. Was er damit meint, kann man wohl grob erahnen, wenn man auf seine sonstigen Worten und Taten schaut. Eine Verurteilung von Grußwörtern an die Muselmanen zum Ramadan meint er wohl nicht.

Gruß
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Lupus
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Lupus »

Ist das nicht die crux unserer Tage, dass wir "Nostra Aetate" oder ebenso "Gaudium et Spes" als allgemein und für alle Zeiten gültig betrachten. Von so manchem "Theolunken" darin bestärkt, da er damit so manche seiner eigenen gewagten Aussagen kaschieren kann.
Ist es denn nicht erlaubt, das Zeitbedingte jener Aussagen eines von Johannes XXIII so deklarierten Pastoralkonzils zu beachten?

Unsere "modernen" Exegeten dürfen, so scheint es, einen solchen Maßstab an die Evangelien sehr wohl anlegen!

+L.
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Sempre
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Sempre »

Bernado hat geschrieben:Nostra Aetate mit dem Status einer Konzilserklärung (darin liegt natürlich schon ein Problem: Welchen Status haben eigentlich welche Konzilsdokumente?) ist nicht viel mehr als eine Grußadresse und Goodwill-Erklärung. Wer sie in der einen oder anderen Richtung mit dogmatischem Rang ausstattet, betreibt Etikettenschwindel.
Das stimmt. De facto ist Nostra Aetate aber Grundlage u.a. der Päpste für Besuche in Tempeln falscher Religionen, Teilnahme an heidnischen Ritualen usf. De facto hat Nostra Aetate die Wirkungen, die man sich von Dogmen wünscht. Wir haben heute gar einen seliggesprochenen Papst, der medienwirksam an heidnischen Opferritualen teilgenommen hat.

Stell Dir nur vor, ein konservativer oder FSSP- Provinzpfarrer verurteilte hörbar Grußworte zum Ramadan. Käme der Papst ihm zuhilfe geeilt, bevor er allegemacht wurde?

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Bernado
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Bernado »

Lupus hat geschrieben:Ist das nicht die crux unserer Tage, dass wir "Nostra Aetate" oder ebenso "Gaudium et Spes" als allgemein und für alle Zeiten gültig betrachten. Von so manchem "Theolunken" darin bestärkt, da er damit so manche seiner eigenen gewagten Aussagen kaschieren kann.
Ist es denn nicht erlaubt, das Zeitbedingte jener Aussagen eines von Johannes XXIII so deklarierten Pastoralkonzils zu beachten?
Eine Krux unserer Tage - aber auch eine des Konzils.

Seit dem Mittelalter haben Konzilien ihre Texte in einer Zweigliederung veröffentlicht: Akten, Erklärungen und Dekrete auf der einen Seite, Canones auf der anderen. Die ersten sind allgemeiner Natur und erheben nicht explizit und per se dogmatischen Anspruch - obwohl sie freilich oft genug Dogmatisiertes an- und aussprechen. Dekrete haben Gesetzeskraft - nicht weniger, und nicht mehr. Die Canones greifen aus dem vorherigen Punkte auf, die den Vätern als umstritten bewußt waren, und sprechen Klartext: Wer dies und jenes sagt - der verläßt den Boden der Lehre. Anathema sit.

Das zweite Vatikanum hat diese Ordnung aufgegeben und nichts Nachvollziehbares an deren Stelle gesetzt. Da gibt es Dekrete, die sich fast wie Gesetze lesen (Über die Ausbildung der Priester), und andere, die wie Lehrtexte erscheine (Unitatis redintegratio). Da gibt es "Konstitutionen", die, wenn der Name etwas zu bedeuten hat, eigentlich auch eher dem rechtlichen Gebiet (Festlegungen) als dem der Lehre zuzuordnen sind. Dann gibt es "Dogmatische Konsitutionen" die offenbar einen höheren Rang an Verbindlichkeit beanspruchen, freilich nicht den Anspruch erheben, Neues zu bieten, wenn man die Einleitungsreden von Johanns XXIII. und Paul VI. ernst nehmen darf. Und dann gibt es die "Pastorale Konstitution" Gaudium et Spes, die von den einen als Super-Dogma hingestellt wird, das in bindender Weise die Summe des Konzils zieht - und von anderen als zusammenstellung pastoraler Leitsätze in den Bereich tiefster Zeitgebundenheit verwiesen werden.

Bei keinem dieser Dokumente liegen die Elemente vor, die erforderlich sind, um darin eine lehramtliche Aussage mit Anspruch auf Unfehlbarkeit zu sehen. Aber sehr wohl verlangen sie Aufnahme im Geist des Gehorsams und Befolgung zumindest soweit , wie sie sich nicht gegenseitig und von Abschnitt zu Abschnitt selbst widersprechen.

Witzig am Rande: Die gleichen Leute, die allen Dokumenten des Konzils unterschiedslos höchste dogmatische Verbindlichkeit ohne jede Rückbindung an die Tradition zusprechen, sind die gleichen, die sich weigern, der mit ausdrücklichem Anspruch auf höchste Verbindlichkeit vorgetragenen Absage Johannes Pauls II. an die Frauenordination zu folgen.
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Nassos
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Nassos »

Pit hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Aber sie führen doch den Ramadan nicht ad absurdum, wenn sie ihn einhalten (und das tun sie ja ihres Verständnisses nach).
Du musst das anders ausdrücken, Pit: "der Ramadan ist absurd".
Dann müssten wir mal sehen, was denn der Qur`an zum, Ramadan sagt, denn der Qur`an ist nun mal die Glaubensgrundlage für Muslime.
Please forgive me, aber wir müssen eher mal sehen, was unsere Vätersagen. Sie beschäftigten sich damals nicht mit Grußworten und schon gar nicht mit Küssereien.
Zwar finde ich nichts speziell zum Ramadan, aber ich glaube, dadurch, dass sie die Väter sich mit dem Islam an sich beschäftigten, der Ramadan implizit mit dabei ist.
[urlhttp://www.fathersofthechurch.com/2006/07/18/s ... -on-islam/]Hier ein Zeitzeuge[/url].

Natürlich sind es andere Zeiten, aber das Wort steht über der Zeit, denn Er ist principio. (Und ja, ich weiß, dass es für die Bischöfe manchmal undankbar schwer ist, aber ich denke, dass sie eigentlich deshalb als Bischöfe gewählt werden sollten: weil sie das Verkünden des Evangeliums "draufhaben" sollten, anstatt es zu relativieren.).

So, heute ist Christi Verklärung und ich freu mich jetzt sehr auf den Fisch ;-)

Gruß,
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Juergen
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Juergen »

Bei "Gaudium et Spes" sollte man aber zumindest der ersten Fußnote Beachtung schenken:
Die Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute besteht zwar aus zwei Teilen, bildet jedoch ein Ganzes.

Sie wird "pastoral" genannt, weil sie, gestützt auf Prinzipien der Lehre, das Verhältnis der Kirche zur Welt und zu den Menschen von heute darzustellen beabsichtigt. So fehlt weder im ersten Teil die pastorale Zielsetzung noch im zweiten Teil die lehrhafte Zielsetzung.

Im ersten Teil entwickelt die Kirche ihre Lehre vom Menschen, von der Welt, in die der Mensch eingefügt ist, und von ihrem Verhältnis zu beiden. Im zweiten Teil betrachtet sie näher die verschiedenen Aspekte des heutigen Lebens und der menschlichen Gesellschaft, vor allem Fragen und Probleme, die dabei für unsere Gegenwart besonders dringlich erscheinen. Daher kommt es, daß in diesem zweiten Teil die Thematik zwar den Prinzipien der Lehre unterstellt bleibt, aber nicht nur unwandelbare, sondern auch geschichtlich bedingte Elemente enthält.

Die Konstitution ist also nach den allgemeinen theologischen Interpretationsregeln zu deuten, und zwar, besonders im zweiten Teil, unter Berücksichtigung des Wechsels der Umstände, der mit den Gegenständen dieser Thematik verbunden ist.
Gruß Jürgen

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Nassos
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Nassos »

Maria Magdalena hat geschrieben:Denn was meinst du, wie ich als " Aussererdische" betrachte wurde, als man mich aus Höflichkeit fragte " ob wir Christen auch so etwas wie den Ramadan kennen" und ich ihnen erzählte, wie unser Buß- und Fastenzeit ist,wie lange sie dauert, wie wir uns verhalten sollten und dass wir eigentlich noch eine zweite Fastenzeit ( Advent) hätten.
Ich habe selten danach so viele Moslems gesehen, die so dumm aus der Wäsche geschaut haben.
Und dabei ist das erst noch das erst das Fasten für Weicheier :D .
Maria Magdalena hat geschrieben: Mir ganz persönlich hat es mehr als deutlich vor Augen geführt, dass sich kein Christ auf Abwege begeben muß, um sein Heil zu finden. Oder mit Neid auf die anderen schauen und sie für besser halten.
Nicht "muß" sondern "darf". Freilich obliegt es jedem Menschen, danach zu suchen, aber das Heil ist nicht im Lächeln eines Buddha oder eines Dalai Lama.

Ansonsten teile ich Deine Erfahrungen: Psalm 95, 5 (96, 5): Denn alle Götter der Völker sind Dämonen.

Apropos kuranküssender Papst: hätte überhaupt jemand das Recht gehabt, ihn öffentlich zu rügen? Ich meine innerhalb der römisch-katholischen Kirche (eine Bischofsversammlung oder so etwas)?

Danke und Gruß,
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Sempre
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Sempre »

Die Auslegung der Texte des II. Vatikanums unter Ansatz einer Hermeneutik der Reform in Kontinuität muss offenbar so aussehen:
Benedikt XVI. hat geschrieben:Mit Freude richte ich einen herzlichen Gruß an die Muslime in aller Welt, die in diesen Tagen das Fest zum Abschluß des Fastenmonats Ramadan begehen. Ihnen allen wünsche ich innere Freude und Frieden!
Grußworte des Vatikan zum Ramadan sind Legion:
Francis Kardinal Arinze hat geschrieben:3. Es ist der Glaube, die vertrauensvolle und gehorsame Unterwerfung unter Gott, der Euch während dieses Monats Ramadan gedrängt hat zu fasten. Muslime und Christen, wir bezeichnen uns als "Gläubige", und wir sehen zusammen mit den Juden in Abraham ein Vorbild für unseren Glauben.
Gruß
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Juergen
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Juergen »

Sempre hat geschrieben:Die Auslegung der Texte des II. Vatikanums unter Ansatz einer Hermeneutik der Reform in Kontinuität muss offenbar so aussehen:
Benedikt XVI. hat geschrieben:Mit Freude richte ich einen herzlichen Gruß an die Muslime in aller Welt, die in diesen Tagen das Fest zum Abschluß des Fastenmonats Ramadan begehen. Ihnen allen wünsche ich innere Freude und Frieden!
Grußworte des Vatikan zum Ramadan sind Legion:
Francis Kardinal Arinze hat geschrieben:3. Es ist der Glaube, die vertrauensvolle und gehorsame Unterwerfung unter Gott, der Euch während dieses Monats Ramadan gedrängt hat zu fasten. Muslime und Christen, wir bezeichnen uns als "Gläubige", und wir sehen zusammen mit den Juden in Abraham ein Vorbild für unseren Glauben.
Francis Kardinal Arinze hat geschrieben:Es handelt sich nicht darum, die Unterschiede zu leugnen
Es lebe Sempres Steinbruchzitation... :würg:

http://www.vatican.va/roman_curia/ponti ... an_ge.html



Aber da man hier im Forum den Gott Abrahams als "Götzen" bezeichnen darf, passt Sempres Kritik natürlich....
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=54819#p54819
Gruß Jürgen

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Miserere Nobis Domine
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Abrahams Gott ist dreieinig.

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Sempre
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Sempre »

@Juergen

Willst Du jetzt davon ablenken, dass Grußworte des Vatikan zum Ramadan Legion sind, was die verlinkte Liste von Fundstellen belegt?

Dass Kardinal Arinze Unterschiede leugne, habe ich nicht behauptet. Er betont wie üblich die Gemeinsamkeiten.

Gruß
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Sempre
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Sempre »

Der Vatikan richtet auch Grußworte an Buddhisten, Hinduisten usf. anläßlich heidnischer Feste:

http://www.vatican.va/roman_curia/ponti ... /index.htm

Gruß
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Juergen
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Juergen »

Sempre hat geschrieben:Der Vatikan richtet auch Grußworte an Buddhisten, Hinduisten usf. anläßlich heidnischer Feste:
...und vermutlich hat der Papst sogar schonmal einem Atheisten zum Geburtstag gratuliert...
Gruß Jürgen

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Sempre
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Sempre »

Juergen hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Der Vatikan richtet auch Grußworte an Buddhisten, Hinduisten usf. anläßlich heidnischer Feste:
...und vermutlich hat der Papst sogar schonmal einem Atheisten zum Geburtstag gratuliert...
Warum schreibst Du solches erst jetzt? Eine derartig gestrickte Antwort hättest Du bereits auf den Eingangsbeitrag bringen können.

Gruß
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Juergen
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Juergen »

Bedank Dich erstmal, daß ich überhaupt auf Deine Postings reagiere.
Gruß Jürgen

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Vir Probatus
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Vir Probatus »

Juergen hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Der Vatikan richtet auch Grußworte an Buddhisten, Hinduisten usf. anläßlich heidnischer Feste:
...und vermutlich hat der Papst sogar schonmal einem Atheisten zum Geburtstag gratuliert...
Aber ganz sicher hat der Papst keine evangelische Putzfrau.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Juergen
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Juergen »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Abrahams Gott ist dreieinig.

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Abraham hat Gott als dreieinig erkannt?
Da hätte ich doch mal einen Beleg für.
Gruß Jürgen

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Bernado
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Bernado »

Sempre hat geschrieben:Die Auslegung der Texte des II. Vatikanums unter Ansatz einer Hermeneutik der Reform in Kontinuität muss offenbar so aussehen:
Benedikt XVI. hat geschrieben:Mit Freude richte ich einen herzlichen Gruß an die Muslime in aller Welt, die in diesen Tagen das Fest zum Abschluß des Fastenmonats Ramadan begehen. Ihnen allen wünsche ich innere Freude und Frieden!
Grußworte des Vatikan zum Ramadan sind Legion:
Hier haben wir wieder den "stickumen Sedisvakantismus", der Grußbotschaften Aussagen des Papstes und anderer hoher Würdenträger grundsätzlich nach einer Hermeneutik des Verdachtes liest und mehr oder weniger offen andeutet, die Betreffenden seien in wichtigen Punkten vom Glauben abgefallen.

Ich antworte darauf jetzt mal mit der gleichen Eindimensionalität, die Deine ständigen Verdächtigungen des Papstes auszeichnet:

Wahrscheinlich wäre es insbesondere für die Christen in Malysia oder in Pakistan viel hilfreicher, wenn auf dem Petersplatz allwöchentlich der Koran oder ein Sutra verbrannt würde. Anderen zum Martyrium zu verhelfen ist sicher allen Lobes wert.
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ChrisCross
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von ChrisCross »

Juergen hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Abrahams Gott ist dreieinig.

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Abraham hat Gott als dreieinig erkannt?
Da hätte ich doch mal einen Beleg für.
Er hat ihn nicht als dreieinig erkannt, aber im Gegensatz zu den Muslimen, denen die Tatsache des dreieinen Gottes druch die Offenbarung bekannt ist und die eben dieses Gottesbild ablehnen, hat er Gott ohne Kenntniss der Dreieinigkeit verehrt und ihn nicht deswegen verachtet.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

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Sempre
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Sempre »

Bernado hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Die Auslegung der Texte des II. Vatikanums unter Ansatz einer Hermeneutik der Reform in Kontinuität muss offenbar so aussehen:
Benedikt XVI. hat geschrieben:Mit Freude richte ich einen herzlichen Gruß an die Muslime in aller Welt, die in diesen Tagen das Fest zum Abschluß des Fastenmonats Ramadan begehen. Ihnen allen wünsche ich innere Freude und Frieden!
Grußworte des Vatikan zum Ramadan sind Legion:
Hier haben wir wieder den "stickumen Sedisvakantismus", der Grußbotschaften Aussagen des Papstes und anderer hoher Würdenträger grundsätzlich nach einer Hermeneutik des Verdachtes liest und mehr oder weniger offen andeutet, die Betreffenden seien in wichtigen Punkten vom Glauben abgefallen.
Was ich hier nicht nur andeute, sondern mittels Belegen offen zeige, ist folgendes: Viele hier im Strang empören sich heftigst ob der Grußworte aus Essen. Wenn aber der Papst und die Kurie in Rom es vormachen, dann wird das verteidigt oder schöngeredet.

Bernado hat geschrieben:Ich antworte darauf jetzt mal mit der gleichen Eindimensionalität, die Deine ständigen Verdächtigungen des Papstes auszeichnet:
Ich verdächtige den Papst nicht, sondern zitiere und kommentiere ihn zwecks Debatte. Schau Dir den Strang zur Theologie Ratzingers einmal von vorne und genauer an. Es ist, wie Mgr. Williamson sagt: Ratzinger ist im Herzen katholisch und im Kopf ein deutscher Idealist. Belege dafür findest Du dort zuhauf. Gerne debattiere ich dort mit Andersdenkenden sachlich über die einzelnen Aspekte der vorgetragenen Kritik.

Bernado hat geschrieben:Wahrscheinlich wäre es insbesondere für die Christen in Malysia oder in Pakistan viel hilfreicher, wenn auf dem Petersplatz allwöchentlich der Koran oder ein Sutra verbrannt würde. Anderen zum Martyrium zu verhelfen ist sicher allen Lobes wert.
Willst Du damit sagen, Rom sei bis in die 1960er damit beschäftigt gewesen, anderen zum Martyrium zu verhelfen?

Die Begrüßung religiöser Rituale falscher Religionen ist der katholischen Tradition unbekannt. Auch im Rahmen der Diplomatie. Diejenigen, die hier die Grußworte aus Essen ablehnen, denken offenbar ganz katholisch. Nur gibt es keinen Grund, die Quelle des Übels nicht auch beim Namen zu nennen: Rom und II. Vatikanum.

Gruß
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Nassos
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Nassos »

Juergen hat geschrieben:Abraham hat Gott als dreieinig erkannt?
??? MND hat das doch gar nicht behauptet...
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Sempre hat geschrieben:Wenn aber der Papst und die Kurie in Rom es vormachen, dann wird das verteidigt oder schöngeredet.
Von mir nicht.

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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Vulpius Herbipolensis »

Davon, daß es viele Mohammedaner in der Nacht oder in Stollen usw. mit dem Fasten weniger genau nehmen, weil sie annehmen, Gott sähe es nicht, höre ich heute zum ersten Mal.
Allerdings sollte man meiner Meinung nach vorsichtig damit sein, Rückschlüsse auf das Gottesbild des Islams an sich zu ziehen. Auf das des Korans, auf das Mohammeds. Abergläubige, etwas naive Vorstellungen können sich doch recht schnell mit dem tatsächlich oder wie in diesem Fall vermeintlich geoffenbarten Gottesbild vermischen.
Die "offizielle" islamische Lehre dazu kenne ich nicht. Wie stehen denn hohe islamische Geistliche und Theologen zu dieser Praxis? Kann da jemand Quellen nennen?
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Vulpius Herbipolensis »

Eigentlich ist es für mich kaum vorstellbar; Araber und Perser sind doch auch beispielsweise bei Aristoteles in Lehre gegangen.
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Bernado
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Bernado »

Sempre hat geschrieben:Die Begrüßung religiöser Rituale falscher Religionen ist der katholischen Tradition unbekannt. Auch im Rahmen der Diplomatie. Diejenigen, die hier die Grußworte aus Essen ablehnen, denken offenbar ganz katholisch. Nur gibt es keinen Grund, die Quelle des Übels nicht auch beim Namen zu nennen: Rom und II. Vatikanum.
Nun, wenn Du wirklich meinst, Rom und das 2. Vatikanum seien die "Quelle des Übels" - mir fallen da noch ein paar andere ein. Im übrigen erlaube ich mir, zu differenzieren wenn Papst Benedikt, der mit seiner Preigt über die "Diktatur des Relativismus durchaus klar Position bezogen hat, sehe ich in solchen Stellungnahmen eine diplomatische Höflichkeit. Wenn deutsche Bischöfe - und damit meine ich definitiv nicht Overbeck - von denen man nie ein klares Wort gehört hat, das Gleiche tun - sehe ich darin nicht das Gleiche.
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Bernado »

Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Davon, daß es viele Mohammedaner in der Nacht oder in Stollen usw. mit dem Fasten weniger genau nehmen, weil sie annehmen, Gott sähe es nicht, höre ich heute zum ersten Mal.
Allerdings sollte man meiner Meinung nach vorsichtig damit sein, Rückschlüsse auf das Gottesbild des Islams an sich zu ziehen. Auf das des Korans, auf das Mohammeds. Abergläubige, etwas naive Vorstellungen können sich doch recht schnell mit dem tatsächlich oder wie in diesem Fall vermeintlich geoffenbarten Gottesbild vermischen.
Eine solche Äußerung würde ich als Ausdruck eines sehr schlichten Volksglaubens betrachten - auf das Gottesbild des Islam (das trotz Aristoteles auch eher schlicht ist), würde ich daraus keine Rückschlüsse ziehen.

EinenSchlüsel zum Verständnis sehe ich eher bei dem, was Nassos gestern gesagt hat:
Ich versuchte das Gespräch was die Nacht betrifft mal auf eine andere Ebene zu bringen und fragte, ob man des nachts eventuell mit einer gewissen Zurückhaltung ißt. Sie meinte ja, weil das sonst auf den Magen ginge
Ich sagte ihr, das kann sein, aber das meinte ich nicht. Sondern, dass man mit einem ungezügelten Verschlingen den "geistlichen" Aspekt des Tages zertrümmert. Es kam nicht an, was ich ihr sagen wollte.
Der Islam ist viel weniger eine Religion der Orthodoxie als eine der Orthopraxie. Wenn im Koran steht, daß man am Tage fasten soll, dann tut man das im allgemeinen nicht mit geistlichen Aspekten, aus Buße oder zur Zügelung des Körpers, sondern man tut es, weil es im Koran steht. Eine spirituelle Dimension ist im allgemeinen Volk nicht vorhanden und wird soweit ich weiß auch nicht gelehrt. Es geht um die wörtliche Befolgung klarer Vorschriften: Damit - und das reicht denn doch in eine spirituelle Dimension - unterwirft man sich dem Gebot Gottes (und dem der Gesellschaft, die die Einhaltung eifersüchtig überwacht).

Um mehr zu finden, muß man im Islam wohl zu den Alewiten oder den Sufis gehen - im Mainstream ist da wenig bis nichts.
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von ad_hoc »

Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Eigentlich ist es für mich kaum vorstellbar; Araber und Perser sind doch auch beispielsweise bei Aristoteles in Lehre gegangen.
Langsam, gaanz laangsaam, zum mitschreiben:

Weder die Araber noch die Perser sind zu Zeiten der Frühzeit des muslimischen Glaubens bei Aristoteles in die Lehre gegangen.
Schlicht und einfach haben sie die Aussagen des Aristoteles in einem muslimischen Verständnis gesehen und entsprechend übersetzt. So kam es erst, dass Aristoteles im Mittelalter von der Kirche und den Theologen gewissermaßen negiert worden ist.
Albert Magnus und seinem Schüler Thomas von Aquin, denen erstmals eine außerarabische Übersetzung der Schriften des Aristoteles vorlag, konnten nunmehr eine Würdigung dessen Schriften im christlichen Verständnis vorlegen.

(zum besseren Verständnis möge folgender Vergleich helfen: Eine Übersetzung der Bibel kdurch einen evangelischen, freikirchlichen Theologen wird andere Prioritäten und Ansichten beinhalten als die Übersetzung durch einen römisch-katholischen Theologen, zumindest eines solchen bis zu Beginn des 20. Jhrdts. etwa.)


Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Maria Magdalena
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Maria Magdalena »

Wenn ich lese, was von euch so alles geschrieben worden ist und in welche Richtungen es geht, muß ich ehrlicher weise gestehen, dass ich schon etwas verblüfft bin.
Denn es geht einen grossen Teil des Kirchenvolkes weder um theologische Aspekte oder um sonst etwas. Sondern nur darum, dass sie als Gefühl haben von ihren eigenen Hirten in Punkto Fasten als zweitranig betrachtet zu werden, was sich noch in ihnen verstärkt sieht, wenn man das gesam. gesellschaftliche Verhalten mit einbezieht.
Ob dies nun gewollt ist oder nicht, steht erst einmal auf einen ganz anderen Stück Papier.
Nun stellt euch mal folgendes vor.
Ihr sitzt in der Vorfastenzeit in der Messe und dürft hören ,wie der Pfarrer die Moslemsin Punkto Fasten und Gläubigkeit als eine Art leuchtendes Beispiel hervorhebt.
Ok, kann passieren.
Doch was für ein Gefühl kommt in euch auf, wenn ihr ähnliche Worte in einen anderen Bundesland /
in einer anderen Pfarrei zu hören bekommt ?

Dann beginnt die heilige Buß- und Fastenzeit.
Ihr nehmt nur eine tägliche Sättigung zu euch oder lebt gar nur von Wasser und Brot und geht zur Arbeit. Nun kommt es, dass ihr mal einen schlechten Tag habt, an dem es euch nicht gut geht und ihr fragt " ob es vielleicht möglich ist, dass ihr eine Stunde eher gehen dürft, da ihr vielleicht schon ganz bleich seit oder euch übel ist. Aus Ehrlichkeit sagt ihr, dass dies möglicherweise mit euren Fasten zu tun haben könnte. Und was meint ihr antwortet euch euer Chef/in ? Nicht etwa, "wenn sie meint fasten zu müssen ,dürfte die Arbeit nicht darunter leiden (!") oder" sie müßtet selber zu sehen ,wie sie damit klar kommen".
Doch ihr erinnert euch daran, wie die Reaktion war als euer muslimischer Kollege/ eure muslimische Kollegin mit der gleichen / ähnlichen Frage zum Chef/in ging und
natürlich sofort mit mitleidsvollen Bemerkungen nach Hause geschickt wurde.

Und euch kommt darauf hin nicht der Gedanke " Ist denn meine christliche Fastenzeit weniger wert als der muslimische Ramadan ?" " Ist eine mögliche Rücksichtnahme nur noch gegenüber den Moslems möglich / nötig ?"
" Und könnte es sei ,dass so viele Menschen vielleicht so den Gruß zum Ramadan von den deutschen Bischöfen verstehen ?
Ob dies zu denken nun gerechtfährtig ist oder nicht,so kann es doch dazu führen, dass eine Form des Unmutes in dir hoch kommt, weil du nicht verstehst, weshalb von deiner Kirche bis in die Gesellschaft hinein, jeder, so siehst du es, den Islam „korrumpiert“ und du als kleiner Katholik stehst im Regen .

So oder ähnlich zu denken ist kein Hirngespinst, sondern das Resumé ,was sich mir zeigte, nachdem ich mit Katholiken aus verschiedenen Bundesländern einen Meinungsaustausch hatte.
Natürlich ist es heute kaum noch möglich gegen die Abwertung der katholischen Kirche durch die Medien, wie auch durch die Gesellschaft, etwas tun zu können, die im gleichem Atmenzug den Islam aufgewertet haben.
Doch frage ich mich, " sollte es wirklich nicht möglich sein, dass wenigstens die katholischen Bischöfe einwenig sensibler auf die, ihnen anvetrauten ,Seelen
reagieren ?"
Sollten sie wirklich nicht verstehen, dass sich viele ihrer Schäflein von ihnen zurück gesetzt fühlen, wenn ihnen und ihren Bemühungen im Glauben treu zu bleiben, regelmäßig ein anderer Glaube ( manchmal sogar von Priestern als leuchtendes Vorbild) vor die Nase gesetzt wird ?
Denn das Gefühl von Minderwertigkeit führt über den Unmut zum Haß ;
und Haß entläd sich, wie wir wissen, oft in allen Formen der Gewalt.
Somit geht es hier nicht vorrangig um Theologie, sondern im Grunde
nur um den gesunden Menschenverstand.
Oder wie der Volksmund so schön sagt:
Mein Hemd sitzt mir näher als die Jacke;
und das Hemd wären in diesem Fall die Gläubigen.
Dies mag sich wohl zu Recht alles sehr laienhaft anhören und vielleicht auch sehr naiv,
aber man sollte nicht vergessen, dass es die Frömmigkeit des einfachen Kirchenvolkes war, dass den Glauben über die Jahrhunderte getragen hat.
Und dass diese sich vielleicht schon, aus ihrer Sicht, genug von einem Teil ihrer Hirten verprellt fühlen.
Ob gerechtfährtigt oder nicht ,liegt wohl daran aus welcher Richtung man es betrachten mag.
Doch ich kann nur wiedergeben, was man mir in diesem Punkt mitgeteilet hat.

Und mein ganz laienhafter persönlicher Gedanke: Bevor wir uns mit dem Für und Wider anderer Glauben auseinandersetzen, sollten wir uns vielleicht erst einmal mit den teilweisen Durcheinander in unserer eigenen Kirche beschäftigen.
Wo es Mode geworden ist, dass jeder macht, wie es ihm gefällt. Wo das Wissen um die Existenz des Bösen nicht dem Zeitgeist angepaßt wird. Wo jeder Gläubig auch wirklich und wahrhaftig in den Glaubenslehrsätzen unterwiesen wird. Denn wie sollte sich überhaupt jemand wirklich mit etwas ernsthaft auseinandersetzten können, wenn er nicht einmal weiß, was seine Glauben an Wahrheiten beinhaltet und wie sein eigener Glaube überhaupt ist ?
Also stärkt man doch erst die eigenen Gläubigen im Glauben, bevor man etwas anders beginnt.
Denn so ulkig es auch klingt, genau dies machen andere Religionen bei ihren Gläubigen und erst danach setzen sie sich vielleicht ,auch unter anderem, mit den christlichen Glauben auseinander.
Nur wir sind so komisch und machen es genau andersrum und wundern uns dann noch darüber, dass so viel heidnische Dinge in unseren Glauben einlaß gefunden haben.
- Herr, erweise mir Deine Gnade, - Dich täglich etwas mehr erkennen zu dürfen und so zu handeln, wie es vor Dir wohlgefällig ist.

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Protasius
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Protasius »

Maria Magdalena hat geschrieben:Also stärkt man doch erst die eigenen Gläubigen im Glauben, bevor man etwas anders beginnt.
Denn so ulkig es auch klingt, genau dies machen andere Religionen bei ihren Gläubigen und erst danach setzen sie sich vielleicht ,auch unter anderem, mit den christlichen Glauben auseinander.
Nur wir sind so komisch und machen es genau andersrum und wundern uns dann noch darüber, dass so viel heidnische Dinge in unseren Glauben einlaß gefunden haben.
Genau das ist das Problem; ich habe im Religionsunterricht jede Menge über Hinduismus, Sekten, Islam und Judentum gelernt, aber die christliche Lehre war ein ziemliches Randthema. Und man kann offensichtlich im katholischen Religionsunterricht über Abtreibung problemlos diskutieren, ohne auch nur zu erwähnen, daß die Kirche eine eigene offizielle Meinung dazu hat.
Und das Lieblingsthema der Oberstufe, Theodizee, läßt sich super breittreten, ohne die Erklärung der Kirche zu bemühen (glücklicherweise habe ich dieses Jahr beim Altpapiersammeln jede Menge Glaubensliteratur aus dem 19. Jh. gefunden und bin dahingehend für die Zukunft gerüstet).

Ich hatte noch das Glück in den ersten Jahren am Gymnasium von einer Schulschwester und einem Priester in Religion unterrichtet zu werden; die Firmlinge in diesem Jahr haben mich um den Bruchteil meines Glaubenswissens, den ich aus der Schule habe, teilweise sehr beneidet; so elementare Dinge wie der Ablauf eines Gottesdienstes oder die drei B des Beichtens oder schlicht und einfach die Fähigkeit Textstellen in der Bibel auch zu finden fehlen denen oft.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Raphael

Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Raphael »

Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Eigentlich ist es für mich kaum vorstellbar; Araber und Perser sind doch auch beispielsweise bei Aristoteles in Lehre gegangen.
Das Studium der aristotelischen Schriften hat jedoch die arianische Sekte namens Islam nur in ihren falschen Vorstellungen bestärkt, weil dortens und damals kein platonisches Korrektiv hinzukam.

Vulpius Herbipolensis
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Vulpius Herbipolensis »

Raphael hat geschrieben:
Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Eigentlich ist es für mich kaum vorstellbar; Araber und Perser sind doch auch beispielsweise bei Aristoteles in Lehre gegangen.
Das Studium der aristotelischen Schriften hat jedoch die arianische Sekte namens Islam nur in ihren falschen Vorstellungen bestärkt, weil dortens und damals kein platonisches Korrektiv hinzukam.
Es geht mir hier nicht um irgendwelche Irrtümer. Die finden sich im Islam freilich reichlich. Sodern um eine mögliche Negierung der Allwissendheit und Allgegenwart Gottes. Von dieser weiß ich allerdings immer noch nicht, ob sie wirklich Bestandteil der islamischen Lehre ist oder nicht.
Domum superborum demolietur Dominus.

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Juergen
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Re: Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Beitrag von Juergen »

Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Sodern um eine mögliche Negierung der Allwissendheit und Allgegenwart Gottes. Von dieser weiß ich allerdings immer noch nicht, ob sie wirklich Bestandteil der islamischen Lehre ist oder nicht.
Beispiele

Allmächtig/Allwissend - Sure 3
..Gott ist es, der euch (zuerst) schwach erschafft. Dann bringt Er nach der Schwäche Kraft. Dann bringt Er nach der Kraft Schwäche und graues Haar. Er erschafft, was Er will. Und Er ist der, der alles weiß und allmächtig ist...

http://de.knowquran.org/koran/3/
Allwissend - Sure 49
...O ihr Menschen, Wir haben euch von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Verbänden und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. Der Angesehenste von euch bei Gott, das ist der Gottesfürchtigste von euch. Gott weiß Bescheid und hat Kenntnis von allem...

http://de.knowquran.org/koran/49/
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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