Wohnortprinzip?
Wohnortprinzip?
Ich könnte alles verwetten, dass diese Frage in ähnlicher Form garantiert schon mehrmals hier vorkam, finde jedoch keinen Strang.
Nun, ich trage mich mit dem Gedanken, wieder zur katholischen Kirche zu wechseln. Demnächst werde ich das Gespräch mit dem hiesigen Pfarrer suchen, muss ihm allerdings klarmachen, dass ich eigentlich nie einen Gottesdienst besuchen kann, da ich wegen der Arbeit nur Sonntagabend wirklich Zeit habe. Da es in der Nachbarschaft aber eine Gemeinde gibt, die geregelt auch Sonntagabend eine Eucharistiefeier hat, kann ich ja gleich dorthin gehen. Ich meine, was soll ich dem Pfarrer sagen wenn er mich fragt, wie es mit dem Gottesdienstbesuch aussieht.
Nun, ich trage mich mit dem Gedanken, wieder zur katholischen Kirche zu wechseln. Demnächst werde ich das Gespräch mit dem hiesigen Pfarrer suchen, muss ihm allerdings klarmachen, dass ich eigentlich nie einen Gottesdienst besuchen kann, da ich wegen der Arbeit nur Sonntagabend wirklich Zeit habe. Da es in der Nachbarschaft aber eine Gemeinde gibt, die geregelt auch Sonntagabend eine Eucharistiefeier hat, kann ich ja gleich dorthin gehen. Ich meine, was soll ich dem Pfarrer sagen wenn er mich fragt, wie es mit dem Gottesdienstbesuch aussieht.
Re: Wohnortprinzip?
Genau das, was du gerade geschrieben hast.Fiacrius hat geschrieben:Ich könnte alles verwetten, dass diese Frage in ähnlicher Form garantiert schon mehrmals hier vorkam, finde jedoch keinen Strang.
Nun, ich trage mich mit dem Gedanken, wieder zur katholischen Kirche zu wechseln. Demnächst werde ich das Gespräch mit dem hiesigen Pfarrer suchen, muss ihm allerdings klarmachen, dass ich eigentlich nie einen Gottesdienst besuchen kann, da ich wegen der Arbeit nur Sonntagabend wirklich Zeit habe. Da es in der Nachbarschaft aber eine Gemeinde gibt, die geregelt auch Sonntagabend eine Eucharistiefeier hat, kann ich ja gleich dorthin gehen. Ich meine, was soll ich dem Pfarrer sagen wenn er mich fragt, wie es mit dem Gottesdienstbesuch aussieht.
Re: Wohnortprinzip?
Ähm, schön 

Re: Wohnortprinzip?
Ich meinte, egal wo du hingehst, wichtig ist daß du das erklärst, warum du nur Sonntag abend in die Kirche kommst. Das ist ein Grund, der akzeptabel ist.Fiacrius hat geschrieben:Ähm, schön
Re: Wohnortprinzip?
Alternativ kannst Du auch gleich dort anfragen, wo Du in Zukunft in die Kirche gehen willst. Das mit dem Wohnort klären die dann eh administrativ intern. Ich habe selbst schon erlebt, daß Leute in einer anderen Kirchgemeinde als ihrer Wohnortgemeinde aufgenommen wurden.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!
Re: Wohnortprinzip?
Anschlussfrage aus Neugier:
Ist es in den Bistümern nicht möglich sich "umpfarren" zu lassen?
In der Hannoverschen Landeskirche ist es möglich, obwohl man im Gebiet der Gemeinde A wohnt, sich Gemeinde B anzuschließen, wenn man einen Antrag an das die Gemeinde B vertretende Gremium stellt und dieses einer Aufnahme zustimmt. Man gehört dann nicht mehr der Gemeinde A an sondern der Gemeinde B. Das nennt sich dann umpfarren.
Ist es in den Bistümern nicht möglich sich "umpfarren" zu lassen?
In der Hannoverschen Landeskirche ist es möglich, obwohl man im Gebiet der Gemeinde A wohnt, sich Gemeinde B anzuschließen, wenn man einen Antrag an das die Gemeinde B vertretende Gremium stellt und dieses einer Aufnahme zustimmt. Man gehört dann nicht mehr der Gemeinde A an sondern der Gemeinde B. Das nennt sich dann umpfarren.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.
Paul Gerhardt: O Welt, sieh hier dein Leben
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.
Paul Gerhardt: O Welt, sieh hier dein Leben
Re: Wohnortprinzip?
So etwas gibt es bei uns nicht. Man gehört der Pfarrei an, wo man wohnt. Das hat allerdings für den christlichen Alltag nur selten Konsequenzen, da man selbstverständlich nicht gehindert ist, in einer anderen Pfarrei in die Kirche zu gehen. Es hat höchstens einige administrative Auswirkungen.ziphen hat geschrieben:Anschlussfrage aus Neugier:
Ist es in den Bistümern nicht möglich sich "umpfarren" zu lassen?
In der Hannoverschen Landeskirche ist es möglich, obwohl man im Gebiet der Gemeinde A wohnt, sich Gemeinde B anzuschließen, wenn man einen Antrag an das die Gemeinde B vertretende Gremium stellt und dieses einer Aufnahme zustimmt. Man gehört dann nicht mehr der Gemeinde A an sondern der Gemeinde B. Das nennt sich dann umpfarren.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -
Re: Wohnortprinzip?
[Nur eine ganz kurze Anmerkung - hier findet sich ein thematisch "verwandter" Thread: viewtopic.php?f=3&t=1479&hilit=territorialprinzip, wo vergleichbare Fragen gestellt wurden... ]
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
Re: Wohnortprinzip?
Laut kirchlichem Recht gilt:
Dein Bischof hat dich also nach deinem Wohnort einer bestimmten Pfarrei zugeordnet. Diese Zuordnung kannst du nur durch Umzug ändern.
Allerdings sind die Folgen im kirchlichen Leben ziemlich gering. So ist dein Pfarrer nur für einzelne Sakramente (z.B. Trauung) der verpflichtende Ansprechpartner. Ansonsten kannst du dir deine Gottesdienst-Gemeinde frei wählen. Selbst für die Wahl des Pfarrgemeinderates kannst du (zumindest im EB Köln) das Wahlrecht in einer anderen als deiner Territorialpfarrei beantragen.
Nur hinsichtlich der Finanzen gilt das Territorialprinzip uneingeschränkt. Sprich: Für die Verteilung der diözesanen Gelder wirst du nur in deiner Wohnort-Pfarrei gezählt und den Kirchenvorstand / Verwaltungsrat kannst du auch nur dort wählen.
Einzige Ausnahme: Bistümer, in denen der Kirchenvorstand nicht direkt, sondern vom Pfarrgemeinderat gewählt wird und du für diesen ein "auswärtiges" Wahlrecht beantragen kannst (s.o.).
Aber auch das kommt halt nur alle paar Jahre vor und sollte für dein Glaubensleben keine allzu große (manche in diesem Forum würden sagen "gar keine") Bedeutung haben.
Ich würde also an deiner Stelle mit dem Pfarrer der Gemeinde reden, in der du zur Messe gehst. Dieser wird dann entweder alles weitere mit seinem Mitbruder an deinem Wohnsitz regeln, oder dich an ihn verweisen. In diesem Fall gehst du dann einfach dort hin und sagst freundlich: "Ich möchte in die katholische Kirche aufgenommen werden und wurde des wegen von Pfr. XX, wo ich regelmäßig den Gottesdienst besuche, an Sie verwiesen."
Alles Gute auf deinem Weg.
Dieses Prinzip der territorial begrenzten Pfarrei ist in Deutschland der Normalfall. Selbst für Angehörige anderer Sprachgruppen wird m.W. zwar eine eigene Seelsorge organisiert, aber keine entsprechenden Personalpfarreien gebilldet.Codex Iuris Canonici hat geschrieben:Can. 515 — § 1. Die Pfarrei ist eine bestimmte Gemeinschaft von Gläubigen, die in einer Teilkirche auf Dauer errichtet ist und deren Seelsorge unter der Autorität des Diözesanbischofs einem Pfarrer als ihrem eigenen Hirten anvertraut wird.
Can. 518 — Die Pfarrei hat in aller Regel territorial abgegrenzt zu sein und alle Gläubigen eines bestimmten Gebietes zu umfassen; wo es jedoch angezeigt ist, sind Personalpfarreien zu errichten, die nach Ritus, Sprache oder Nationalität der Gläubigen eines Gebietes oder auch unter einem anderen Gesichtspunkt bestimmt werden.
Dein Bischof hat dich also nach deinem Wohnort einer bestimmten Pfarrei zugeordnet. Diese Zuordnung kannst du nur durch Umzug ändern.
Allerdings sind die Folgen im kirchlichen Leben ziemlich gering. So ist dein Pfarrer nur für einzelne Sakramente (z.B. Trauung) der verpflichtende Ansprechpartner. Ansonsten kannst du dir deine Gottesdienst-Gemeinde frei wählen. Selbst für die Wahl des Pfarrgemeinderates kannst du (zumindest im EB Köln) das Wahlrecht in einer anderen als deiner Territorialpfarrei beantragen.
Nur hinsichtlich der Finanzen gilt das Territorialprinzip uneingeschränkt. Sprich: Für die Verteilung der diözesanen Gelder wirst du nur in deiner Wohnort-Pfarrei gezählt und den Kirchenvorstand / Verwaltungsrat kannst du auch nur dort wählen.
Einzige Ausnahme: Bistümer, in denen der Kirchenvorstand nicht direkt, sondern vom Pfarrgemeinderat gewählt wird und du für diesen ein "auswärtiges" Wahlrecht beantragen kannst (s.o.).
Aber auch das kommt halt nur alle paar Jahre vor und sollte für dein Glaubensleben keine allzu große (manche in diesem Forum würden sagen "gar keine") Bedeutung haben.
Ich würde also an deiner Stelle mit dem Pfarrer der Gemeinde reden, in der du zur Messe gehst. Dieser wird dann entweder alles weitere mit seinem Mitbruder an deinem Wohnsitz regeln, oder dich an ihn verweisen. In diesem Fall gehst du dann einfach dort hin und sagst freundlich: "Ich möchte in die katholische Kirche aufgenommen werden und wurde des wegen von Pfr. XX, wo ich regelmäßig den Gottesdienst besuche, an Sie verwiesen."
Alles Gute auf deinem Weg.

Re: Wohnortprinzip?
Ja, etwa wenn man den Hauptwohnsitz- nach sieben Jahren Ehe - auch offiziell in den Heimatort der Frau verlegt. Dann bekommt man ziemlich rasch Post von der Kirchenbeitragsstelle, wo man zum Wohnungswechsel beglückwünscht wird, man die Postanschrift der zuständigen Pfarre mitgeteilt bekommt (aber nicht die Sonntagsmesszeiten), und die Bitte, man möge doch sagen, wo und wieviel man verdient, damit man richtig eingestuft werden könne, man habe leider "nichts gefunden"....HeGe hat geschrieben:So etwas gibt es bei uns nicht. Man gehört der Pfarrei an, wo man wohnt. Das hat allerdings für den christlichen Alltag nur selten Konsequenzen, da man selbstverständlich nicht gehindert ist, in einer anderen Pfarrei in die Kirche zu gehen. Es hat höchstens einige administrative Auswirkungen.ziphen hat geschrieben:Anschlussfrage aus Neugier:
Ist es in den Bistümern nicht möglich sich "umpfarren" zu lassen?
In der Hannoverschen Landeskirche ist es möglich, obwohl man im Gebiet der Gemeinde A wohnt, sich Gemeinde B anzuschließen, wenn man einen Antrag an das die Gemeinde B vertretende Gremium stellt und dieses einer Aufnahme zustimmt. Man gehört dann nicht mehr der Gemeinde A an sondern der Gemeinde B. Das nennt sich dann umpfarren.
Linus, leidgeplagt, in den sieben Jahren vielleicht 5 mal in der "Pfarrkirche" gewesen seiend
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Re: Wohnortprinzip?
Na denn ...
Danke für die Antworten
Danke für die Antworten

Re: Wohnortprinzip?
Ich hab vor einigen Jahren nicht nur den Pfarrgemeinderat, sondern auch den Kirchenvorstand in einer Gemeinde gewählt, der ich nach Wohnortprinzip nicht (mehr) angehörte. Betrifft das Erzbistum Berlin.michaelis hat geschrieben:Sprich: Für die Verteilung der diözesanen Gelder wirst du nur in deiner Wohnort-Pfarrei gezählt und den Kirchenvorstand / Verwaltungsrat kannst du auch nur dort wählen.
Einzige Ausnahme: Bistümer, in denen der Kirchenvorstand nicht direkt, sondern vom Pfarrgemeinderat gewählt wird und du für diesen ein "auswärtiges" Wahlrecht beantragen kannst (s.o.).
Re: Wohnortprinzip?
So, kurzer Zwischenstand: ich hatte gestern ein sehr angenehmes Gespräch mit dem Pfarrer. Er sagte, es würde ihn natürlich freuen, wenn er mich auch in seiner Pfarrei sehen würde fügte aber gleich hinzu, dass es nicht darauf ankommt in welchen Gottesdienst man geht, sondern dass man geht. Nun denn ...
Re: Wohnortprinzip?
So, seit heute bin ich wieder römisch-katholisch.Fiacrius hat geschrieben:So, kurzer Zwischenstand: ich hatte gestern ein sehr angenehmes Gespräch mit dem Pfarrer. Er sagte, es würde ihn natürlich freuen, wenn er mich auch in seiner Pfarrei sehen würde fügte aber gleich hinzu, dass es nicht darauf ankommt in welchen Gottesdienst man geht, sondern dass man geht. Nun denn ...

- Melody
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- Registriert: Mittwoch 22. März 2006, 16:05
- Wohnort: in der schönsten Stadt am Rhein... ;-)
Re: Wohnortprinzip?
Wow!Fiacrius hat geschrieben:So, seit heute bin ich wieder römisch-katholisch.
Na, das ging aber fix.
Herzlichen [Punkt]

Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»
Re: Wohnortprinzip?
Gottes Segen.Fiacrius hat geschrieben:Fiacrius hat geschrieben:So, seit heute bin ich wieder römisch-katholisch.

Re: Wohnortprinzip?
Melody hat geschrieben:Wow!Fiacrius hat geschrieben:So, seit heute bin ich wieder römisch-katholisch.
Na, das ging aber fix.
Herzlichen [Punkt]

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
- lifestylekatholik
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- Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29
Re: Wohnortprinzip?
Willkommen in der Kirche Christi.Fiacrius hat geschrieben:So, seit heute bin ich wieder römisch-katholisch.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Wohnortprinzip?
Danke ! 

- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Wohnortprinzip?
Alles Gute und Gottes Segen! Welche Freude.Fiacrius hat geschrieben:So, seit heute bin ich wieder römisch-katholisch.Fiacrius hat geschrieben:So, kurzer Zwischenstand: ich hatte gestern ein sehr angenehmes Gespräch mit dem Pfarrer. Er sagte, es würde ihn natürlich freuen, wenn er mich auch in seiner Pfarrei sehen würde fügte aber gleich hinzu, dass es nicht darauf ankommt in welchen Gottesdienst man geht, sondern dass man geht. Nun denn ...![]()

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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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