Was ist der Himmel?

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otto
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Beitrag von otto »

Edith hat geschrieben: Also ich bin gespannt. Was ist das... der Himmel?
Vom Himmelreich lesen wir:

Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen

1 Dann wird es mit dem Himmelreich sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen.
2 Fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug.
3 Die törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl,
4 die klugen aber nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit.
5 Als nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde und schliefen ein.
6 Mitten in der Nacht aber hörte man plötzlich laute Rufe: Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen!
7 Da standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht.
8 Die törichten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus.
9 Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es weder für uns noch für euch; geht doch zu den Händlern und kauft, was ihr braucht.
10 Während sie noch unterwegs waren, um das Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal und die Tür wurde zugeschlossen.
11 Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf!
12 Er aber antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht.
13 Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.
"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24

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Mariamante
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Himmel = Liebe

Beitrag von Mariamante »

Eine Geschichte, die ich vor längerer Zeit mal hörte, drückt auch aus, dass im Himmel vor allem die Liebe lebt:

Ein Rabbi bat Gott einmal darum, den Himmel und die Hölle sehen zu dürfen. Gott erlaubte es ihm und gab ihm den Propheten Elija als Führer mit. Elija führte den Rabbi zuerst in einen großen Raum, in dessen Mitte auf einem Feuer ein Topf mit einem köstlichen Gericht stand. Rundum saßen Leute mit langen Löffeln und schöpften alle aus dem Topf. Aber die Leute sahen blaß, mager und elend aus. Es herrschte eisige Stille. Denn die Stiele ihrer Löffel waren so lang, daß sie das herrliche Essen nicht in den Mund bringen konnten. Als der Rabbi wieder draußen war, fragte er den Propheten welch ein seltsamer Ort das gewesen sei. Es war die Hölle. Darauf führte Elija den Rabbi in einen zweiten Raum, der so aussah wie der erste. In der Mitte brannte ein Feuer und kochte köstliches Essen. Leute saßen mit langen Löffeln in der Hand. Aber sie waren alle gut genährt, gesund und glücklich. Sie unterhielten sich angeregt. Sie versuchten nicht sich selbst zu füttern, sondern benutzten die langen Löffel, um sich gegenseitig zu essen zu geben. Dieser Raum war der Himmel.
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Ermi
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Titel

Beitrag von Ermi »


Also ich bin gespannt. Was ist das... der Himmel?
[Punkt]

Jesus benutzt die schönsten Bilder auf Erden, unseres menschlichen Lebens, um für uns den Himmel anzudeuten, z.B. Wohnungen, Hochzeitsmahl, herrliche Weide usw.
Mystiker, die einen Blick in den Himmel machen durften, waren für den Rest ihres Lebens traurig, weil sie noch auf Erden leben mußten.

Himmel bedeutet in der Sprache der Bibel ebenso Gott. Für uns! Wer Gott liebt zudem wird mein Vater und ich einziehen und mit ihm Mahl halten.
Gott genügt sagt die Heilige Theresa von Avila. Himmel ist [Punkt] :ja:
Gott ist mittendrin!

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Mariamante
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Himmelsvision von Bruder Patrizius

Beitrag von Mariamante »

Habe vor einiger Zeit mal in einem Thread die "Himmelsvision" des Bruder Patrizius zitiert- weil´s paßt - hier nochmals:

Himmelsvision

Der Sterbetag ist für gute Menschen der Hochzeitstag, wo Jesus Christus, unser Seelenbräutigam, erscheint, um uns zur Feier der ewigen Hochzeit abzuholen. Nachdem unsere Seele im Tode den Leib verlassen hat, geht sie ein in die ewige Unsterblichkeit im Lande der Lebendigen.
Beim Eintritt in die Ewigkeit werden wir durch Gottes allmächtiges Wirken plötzlich von aller Blindheit und Ungewißheit, die in diesem Leben oft sehr groß ist, gegen die Freuden des Himmels, die Gott seinen Lieben bereitet hat, erlöst.
Alle Freuden der Welt sind dagegen nichts als Eitelkeit und endlose Torheit; kein Menschenverstand kann auch nur den geringsten Teil jener Güte schildern, deren sich die Heiligen in der Anschauung Gottes erfreuen.
Die Glorie auch des geringsten Heiligen ist unermeßlich. Menschliche Erklärungen können dieselben eher verdunkeln und entstellen, als erklären.
Gott offenbart sich dort jedem Engel und Heiligen in besonderer Weise nach dem Grade der Seligkeit. Die Glorie, Würde und Heiligkeit der einzelnen Heiligen übersteigt alle Fassungskraft der Menschen hier auf Erden. Die Gegenstände, Freuden und Herrlichkeiten im Himmel sind so verschieden von denen hier auf Erden, daß es zwischen ihnen gar keinen Vergleich gibt. Denn die Schönheit, Pracht und Größe ist von allem, was man hier auf Erden findet, sich vorstellen und einbilden kann, sehr weit entfernt, und niemand kann begreifen, wie groß, schön und erhaben die Belohnungen und Schmuckgegenstände des Himmels sind.
Alles, was hier auf Erden an Reichtümern, Freuden und Ehren gefunden wird, ist gegen jenes nur Staub und Unreinigkeit.
Wie ein Fluß am Ende seines Laufes vom Weltmeer empfangen wird, so wird die gerettete Seele am Ende ihres Erdenlebens und ihrer Leiden vom Ozean der Liebe, Schönheit und Herrlichkeit Gottes empfangen, und alle Mühsale und Leiden werden umgewandelt in ewige Freuden.
Wie das Licht der Sonne hier auf Erden notwendig ist und dazu dient, daß wir mit leiblichen Augen die Gegenstände sehen können, ebenso ist das Glorienlicht des Himmels notwendig, daß wir im Himmel, welcher der Schauplatz der Herrlichkeit Gottes ist, die Herrlichkeit Gottes schauen.
Die seligen Bewohner des Himmels schauen in die unergründlichen Abgründe seiner Wesenheit, durchdringen und ergründen sie aber nie. Sie schauen Gott klar und deutlich, aber nie vollkommen.
Gott gibt ihnen die Möglichkeit einer Steigerung ihrer Erkenntnisse, doch wird sie nie ein Ende erreichen.
Dort liegen alle Probleme der Wissenschaft vor uns gelöst, die tiefsten Geheimnisse der Geschöpfe werden in einem Augenblick erfaßt und erkannt.
Alle Dinge leuchten mit ungeahnter Klarheit, Pracht und Majestät. Jedes Auge kann ungeblendet in die weiten Himmelsräume und in die Welt der Geister blicken. Eine Disharmonie ist unmöglich. Dort wird der Glaube schauen, die Hoffnung besitzen. Dort ist kein Dunkel, keine Mühe, sondern ewiges, ungestörtes Glück.
Wie Reisende auf hohen Bergen die untenliegenden Landschaften übersehen und bei schärfster Betrachtung immer klarer und deutlicher erkennen, jedoch nie vollständig, so ist es im Anschauen der himmlischen Herrlichkeit.
In der Herrlichkeit des Himmels sehen wir Gott, die ganze Schöpfungs- und Menschengeschichte, das Paradies mit seiner Schönheit, das ganze Leben Jesu und Mariens und der Heiligen, das Wirken der göttlichen Vorsehung im Leben der Völker und der einzelnen Menschen.
Dort ist Erkenntnis der Sternenwelten in ihrer Bedeutung und Wirkung. Dort erkennt und versteht der Geringste in einem Augenblick mehr als alle Gelehrten der Jahrtausende. Dort erkennt man die Erdteile und ihre Länderpracht, die Geheimnisse und Gesetze der Natur und Erlösung.
Im Himmel sind alle in inniger Liebesgemeinschaft verbunden. Die Milliarden Engel und Heiligen durchschweben in wunderbarer Schönheit die weiten Himmelsräume, dort können wir verkehren mit allen Heiligen und Propheten. Niemals gab es größere Könige und Fürsten in der himmlischen Verklärung. Dort wird niemals die liebenswürdige Gesellschaft gestört oder aufgehoben. Dort ist unendlicher Friede, Jubel, Entzücken, Schönheit, herrliche Einheit, Güte und Liebe.
Nirgends gibt es eine entzückendere Sprache, überwältigenderen Gesang oder süßere Musik.
Milliarden Engel und Heilige von allen Jahrtausenden vereinigen sich zu Chören der Musik und des Gesanges ohne den geringsten Mißton. Dort sind die wahrhaft Lebenden, ohne noch den Tod zu fürchten.
Blitzschnell erkennt einer den anderen durch und durch. Sie haben alles, wissen alles, was sie nur wünschen können. Da ist jener, der auf Erden dies und jenes war, jenen Namen trug, lebte und wirkte an jenem Ort zu jener Zeit. Und nun lieben sich besonders jene, die erkennen, daß sie durch ihre Opfer und Gebete zur Erwerbung der ewigen Seligkeit behilflich waren.
Da finden die Eltern ihre früh verstorbenen Kinder und ihre Angehörigen, die frommen Geschwister, einer den anderen in namenloser Glückseligkeit, um nie wieder voneinander getrennt zu werden.
Ströme entzückenden Lichtes und Wohlgerüche durchfluten unaufhörlich die heiligen Himmelshallen. Das Ohr hört himmlische Harmonien. Das Auge sieht fortwährend Neues, ungeahnte Schönheiten - und wie lange? Ewig ohne Ende.
Wie im Anfang, so bleibt es ohne Aufhören, und nach Millionen Jahren stehen wir immer noch am Anfang der Glückseligkeit. Die Reichtümer, Ehren, Auszeichnungen und Freuden der Auserwählten sind unzerstörbar.
Nach den Gesetzen der göttlichen Liebe und Gnade tut hier auf Erden niemand einen Schritt, der ihn nicht seinem ewigen Ziel näher brächte.
Durch den Trunk kalten Wassers, einem Armen gereicht, erhält jeder Recht auf himmlischen Lohn. Jedes sanfte, gütige, freundliche Wort wird sofort ins Buch des Lebens eingetragen, erhöht die Gnade ewiger Herrlichkeit. Die hier auf Erden erworbenen Verdienste werden durch Fehler und geringe Sünden nicht vermindert, sondern ihr Schatz bleibt in Sicherheit.
Das Verhältnis und die Liebe der Seligen mit den auf Erden Hinterbliebenen bleibt in geheimnisvoller Fortdauer.
Möge uns der gütige Gott in seiner Gnade erhalten und seine ewigen Güter schenken durch Jesus und Maria. Amen.
Urschrift verfaßt von dem zur Zeit 70jährigen Krankenbruder PATRIZIUS in B., Juni 1939
Gelobt sei Jesus Christus

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Alberic-Maria
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Wie und was sind wir im Himmel?

Beitrag von Alberic-Maria »

Nich lachen, die Fragen sind ernstgemeint. Auch wenn Theologen sie möglicherweise unter der Rubrik "Kinderglaube" einordnen.

Ich Frage mich ernsthaft, wie und was wir im Himmel sind. Also nach dem wir gestorben sind, möglicherweise im Fegefeuer waren und dann irgendwann einmal im Himmel sind.

Sind wir dann so etwas wie Materie oder Strahlen? Wie "ist" Gott, der ja die Liebe ist? Ist ER ein Gefühl? Ist er ein Wesen?
Und wenn ER z.B. so etwas wie ein "Gefühl" ist (also nicht der alte Mann mit dem Bart), sind wir dann auch so etwas wie ein Gefühl, das Gott anbetet? Tun wir dann noch etwas anderes? Nehmen wir andere wahr? Bewusst wahr, also dass ich weiß, das war während meines Erdenlebens meine Ehefrau, meine Eltern, meine Kinder usw.?
Was ist mit anderen Lebewesen, z.b. unserem Hund?
Diese Fragen beschäftigen mich wirklich und ich würde mich über einen Austausch freuen.

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Ich denke, letztendlich wird diese Fragen kaum ein Mensch hundertprozentig beantworten können.

Aber der Offenbarung des Johannes nach, sind wir ja doch noch relativ körperlich im Himmel, oder?
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Edi
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Beitrag von Edi »

Wir werden einen Geistleib haben, auch Auferstehungsleib genannt.

HeGe
Moderator
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Beitrag von HeGe »

Hier hatten wir mal etwas zum Thema "kugelförmige Auferstehung". ;)
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Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

...da fällt mir soeben | aus dem Buch, das ich gerade lese | eine von ihm verfasste Karteikarte buchstäblich in den Schoß. Vorne drauf in gestochener Handschrift die ausführliche Erklärung des Fischsymbols auf Altgriechisch. ...und auf der Rückseite findet sich - ebenfalls handschriftlich - Folgendes:

Johannes Brantschen: "Hoffnung ...
Seite 110: 1. Himmel. 2. Hölle. 3. Fegfeuer

Analog dazu:

1. Wer im Zustand der Heiligkeit lebt, ist im Himmel

2. Wer im Zustand der Todsünde lebt, ist in der Hölle

3. Wer im Stande der Unvollkommenheit lebt, der lebt und ist im Purgatorium, Fegfeuer, also im Zustand eines Reinigungsprozesses.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Aber solange wir leben, können wir unseren "Status" noch ändern. Wer im Stand der Todsünde ist, kann umkehren, wer im Stand der Heiligkeit ist, kann in Sünde fallen.
Nach dem Gericht wird das nicht mehr möglich sein.
Und ich denke, die Freuden des Himmels, bzw. die Qualen der Hölle werden im Vergleich zu den irdischen geometrisch vermehrt sein.
Die Freuden des Himmels sind unvorstellbar. Die Qualen der Hölle dann wohl auch.
???

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Trinitus
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Re: Himmel - Ziel unserer Pilgerschaft

Beitrag von Trinitus »

(Vorsicht! Dies ist der erste von vier, zum Teil recht langen Beiträgen, die irgendwie zusammen gehören. Ich hoffe, du hast ein wenig Zeit.)
Peter hat geschrieben:Es ist nie zu spät. Hier geht es um den Himmel.
Ich erlaube mir jetzt mal einen Fauxpas. Ich schreibe was, ohne vorher die anderen Beiträge gelesen zu haben. Sorry - Ihr habt bestimmt auch wichtige Dinge geschrieben. Vielleicht hole ich das Lesen noch nach. Jetzt aber will ich erst mal ein paar Gedanken aufschreiben, ohne mich zuvor verwirren zu lassen.

Es wird nicht ganz einfach sein, zu beschreiben, was ich mir unter dem "Himmel" vorstelle, aber diese Bilder helfen mir ungemein beim Beten.

Ich glaube, dass Gott (Vater) uns jeden Augenblick neu erschafft, uns jeden Augenblick neu schenkt. Das kann er, weil er uns unendlich nah ist. Dennoch lässt er uns die Freiheit, dieses Geschenk dankbar anzunehmen oder aber es als selbstverständlich hinzunehmen. Er gibt uns auch einen großen Spielraum, dieses Geschenk (nämlich unser Leben) selbst zu gestalten. Das heißt nun nicht, dass wir alleine gestalten. - Nein wir, d.h. die gesamte Menschheit aller Zeiten gestaltet gemeinsam. Dadurch ist natürlich unser persönlicher Freiraum eingeschränkt. Ein afroamerikanisches Kind aus der Bronx hat natürlich ganz andere Vorraussetzungen, als ich sie habe. Daraus folgt aber auch, dass wir alle eine Verbindung miteinander haben, und daher auch eine gemeinsame Verantwortung füreinander tragen. Diese Verantwortung können wir aber überhaupt nicht übernehmen,weil uns dazu der Überblick fehlt. D.h.: Alles was wir aus uns selbst heraus tun, kann eigentlich nur Schaden zufügen. Nur dort,wo wir aus dem Geist Gottes heraus handeln, können Dinge heil werden. Das aber ist das größte Geschenk Gottes an uns: Seinen Willen dankbar anzunehmen und zu tun. In dem Augenblick, wo wir sein Geschenk dankbar annehmen, fließt unser Sein zu Gott zurück. Dann sind wir in Gott und bleiben in ihm. Wir haben Anteil an der allerheiligsten Dreifaltigkeit. Wir geben unser Leben hin und erhalten es jeden Augenblick neu von ihm zurück.

Wir erhalten das Leben vom Vater, es wird erfüllt vom heiligen Geist und dieser verwandelt uns in den Sohn, der sich dem Vater in Liebe hingibt, um sich jeden Augenblick neu von ihm beschenken zu lassen. Das ist der Auferstehungsleib, welcher nicht dem Tod anheimfällt.

Wir aber haben (in Adam) beschlossen, unserem eigenen Willen Folge leisten zu wollen. Nur ein kleiner Augenblick des Ungehorsams hat ausgereicht, um den heiligen Kreislauf der göttlichen Anteilhabe zu durchbrechen. Das Lebensband riss und der Tod hielt Einzug in unser Dasein. Gott Vater schenkt sich nach wie vor jeden Augenblick an uns, doch anstatt uns in Dankbarkeit zurückzuschenken haben wir das Geschenk veruntreut. So haben wir uns verirrt und driften in die Leere und Dunkelheit des Nichts hinein. Nur einer ist uns in diese Dunkelheit nachgefolgt, ohne sich zu verirren, ohne die Verbindung zum Vater abreißen zu lassen - selbst im Tod. In der größten Gottesferne hat er sich dem Vater zurückgeschenkt. Und dadurch hat er den Raum, welcher sich unaufhaltsam ins endlose Nichts hinein auszudehnen drohte zurückgekrümmt, so dass wir Verirrten wieder zum Vater zurückkehren können.

So hat Gott selbst ein Netz ausgeworfen an dem wir uns nur festhalten müssen, um uns von ihm wieder einfangen zu lassen. Er wird dieses Netz einholen und wir werden wieder eingegliedert in den heiligen Kreislauf der immerwährenden Dreifaltigkeit. Und dann wird Himmel für Alle sein.

Schon jetzt ist Himmel, wenn wir sein Geschenk der Liebe dankbar entgegennehmen, uns vom Geist erfüllen lassen und seinen Willen tun. Und jedesmal wenn wir den Himmel herbeisehnen lüftet sich der Schleier ein wenig. Das ist für mich Gebet.
Zuletzt geändert von Trinitus am Freitag 22. August 2008, 03:39, insgesamt 2-mal geändert.
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Trinitus
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Beitrag von Trinitus »

(Falls du den vorhergehenden Beitrag noch nicht gelesen haben solltest, empfehle ich dir, dies zu tun, weil es nur dann einen richtigen Sinn ergibt.)
Trinitus hat geschrieben:Und dann wird Himmel für Alle sein.
Man mag mir hier den Vorwurf der "Allversöhnung" machen. Ich möchte aber betonen, dass ich mit diesem Satz nicht andeuten möchte, dass ich davon ausgehe, dass die Hölle leer sein wird. Ich gehe aber davon aus, dass es im Himmel an nichts mangeln wird. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Mutter dort ihren Sohn vermissen wird, weil dieser in der ewigen Hölle schmort. Ich habe keine Ahnung wie Gott das bewerkstelligen wird, aber ich traue es ihm zu.

Da wir aber alle in die Sünde eingeschlossen sind, (vergl. Römer 11, 32) tragen wir auch alle eine Teilschuld, wenn jemand aus der menschlichen Gemeinschaft sich so hartnäckig in sich selbst hinein verkrümmt und verhärtet hätte, dass er für die rettende Liebe Gottes unter keinen Umständen mehr zugänglich wäre.

Gott wird zwar alle, die zu ihm gehören von dieser Schuld befreien, die Folge hätten aber diejenigen zu tragen, die (auch infolge unserer Schuld) in Ewigkeit von der Liebe Gottes ausgeschlossen sein werden. Da nun aber jede Umkehr ein Geschenk Gottes ist und insofern der Himmel nur durch seine Gnade erreichbar ist, warum sollte es ihm dann nicht möglich sein, in jedem Menschen eine Umkehr zu bewirken? Ja auch das traue ich ihm zu - auch durch die Fürbitten der Muttergottes, der Heiligen und auch durch unsere armseligen Gebetsversuche.

Nein - das ist keine Lehre, das sind meine Gedanken. Letztendlich überlasse ich es Gott selbst und vertraue darauf, dass er alles auf seine Art zum Besten wenden wird. Und solange es nur meine Gedanken sind, aber keine Gewissheit dahinter steht, befürchte ich ohnehin, dass die Hölle durchaus eine reale Möglichkeit für mich ist. Aber das ist ein Thread über den Himmel und der steht (ebenfalls als Möglichkeit) einladend offen für uns alle. Das glaube ich aber gewiss.
Zuletzt geändert von Trinitus am Freitag 22. August 2008, 03:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Trinitus
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Beitrag von Trinitus »

(Falls du die oberen zwei Beiträge noch nicht gelesen haben solltest, empfehle ich dir, dies zu tun, weil es nur dann einen richtigen Sinn ergibt.)

Und noch ein Gedanke:
Liebe Gott über alles und deinen Nächsten, wie dich selbst.
Wäre ich im Himmel, mein Nächster aber in der Hölle, wie könnte ich ihn dann lieben, ohne unendlich zu leiden? Würde ich aber aufhören ihn zu lieben, wäre ich nicht im Himmel!

D.h.: Wenn es die Hölle gibt, und Menschen darin leiden, dann ist auch der Himmel nicht frei von Schmerz. In der Tat ist es ja eine Erfahrung, die ich immer wieder im Gebet mache, dass ich von Schmerzen überfallen werde. Aber das sind süße Schmerzen. Ich frage mich aber: Kann der Schmerz über den endgültigen Verlust eines geliebten Menschen sich jemals in Süße verwandeln?

Ich weiß es halt nicht. Vielleicht ist ja auch alles ganz anders. ...
Zuletzt geändert von Trinitus am Freitag 22. August 2008, 03:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Trinitus
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Beitrag von Trinitus »

(Falls du die oberen drei Beiträge noch nicht gelesen haben solltest, empfehle ich dir, dies zu tun, weil es nur dann einen richtigen Sinn ergibt.)

Trinitus zum Vierten:

Sorry, wenn ich Euch hier zulabere. Aber das Thema läßt mich nicht los. Gerade hatte ich (auf dem Clo!) einen absurden Gedanken. Es ist quasi ein Sience Fiction Model des Himmels. (also bitte nicht ganz so ernst nehmen!)

Vielleicht kennt manch einer von Euch das "Koppenhagener Model". Es stammt aus der Physik und ist ein Welterklärungsmodel, das auch "Viele Welten Model" genannt wird. (Ich halte es für ziemlich absurd.) Man geht dabei davon aus, dass sich jedesmal, wenn es in der Realität zwei Möglichkeiten für die Zukunft gibt (soll ich nach rechts oder nach links gehen?), das Universum aufspaltet. (In einem Universum gehe ich nach rechts, im anderen nach links.) Es gäbe dann Welten in denen ich gar nicht so einen Unsinn schreiben konnte, weil meine Mutter am entscheidenden Tag (vor annähernd 50 Jahren) Migräne hatte. In der Konsequenz würde das natürlich zu unendlich vielen Universen führen.

Von diesem Model ausgehend, kam mir der verrückte Gedanke, dass sowohl Himmel, als auch Hölle, gleichermaßen Realität sein könnten. Es gäbe dann eine Realität, in der wir alle in der Hölle sind (, weil wir sie verdient haben). In der anderen Realität, finden sich alle im Himmel wieder (, weil die Gnade Gottes unendlich groß ist). Im Himmel wird kein Einziger vermißt, weil alle Anteil an der heiligen Dreifaltigkeit haben. In der Hölle aber vermißt jeder alles, weil dort keinerlei Kommunion mehr stattfindet.

Am jüngsten Gericht entscheidet sich dann jeder, mit welcher Realität er sich in Ewigkeit identifizieren will.

Dieses Model macht allerdings nur Sinn, wenn sich alle für die Realität des Himmels entscheiden würden. Ansonsten wären diejenigen, die sich für die Hölle entschieden hätten, im Himmel nicht als Personen anwesend, sondern nur als eine Art Zombies oder Marionetten. Die Hölle allerdings wäre mit Zombies und mit Marionetten überfüllt. Das müsste aber niemanden weiter stören, weil Zombies eh zu keiner Kommunion fähig sind.

Die Zombies werden dann mit all dem ausgestattet, was im Himmel keinen Platz hat, also der ganze Müll, der sich beim Reinigungsprozess im Fegfeuer so ansammelt. Endlich hätten wir eine grundsolide Hölle, mit allem was dazu gehört, in der aber nur Zombies "leiden". All die Leute, die nur glücklich sein können, wenn die Hölle auch tüchtig schwelt, wären zufrieden und der Streit um die Allversöhnungslehre wäre endlich vom Tisch.
:ikb_clap:
Ich glaub', dass es jetzt Zeit ist in's Bett zu gehen, sonst ... :ikb_blowup:
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overkott
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Beitrag von overkott »

anneke6 hat geschrieben:Nach dem Gericht wird das nicht mehr möglich sein.
Nachdem wir soviel über die sechs Tage der Schöpfung gesprochen haben, finde ich gut, endlich auch mal auf dieses eschatologische Thema einzugehen:

Gericht und Mahl.

Beides gehört zusammen. Natürlich hoffen wir auf ein gerechtes Urteil. Und wir glauben auch, dass es Gerechtigkeit gibt.

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Ich denke,es ist so viel einfacher die Hölle als den Himmel zu beschreiben,weil es immer viel einfacher ist zu sagen,was fehlt,als wie es vollkommen ist.Auch in der Politik kann jeder Stammtischbruder locker x Dinge vortragen,die "die da oben" mal wieder falsch gemacht haben;ein Konzept,wie es besser zu machen wäre ,haben die wenigsten.Geschweige den Mumm und die Kraft ,es zu versuchen durchzusetzen.
Unsere Vorstellung vom Himmel nährt sich ausser den Bildern,die die Bibel liefert,wie dem königlichen Gastmahl oder dem Haus mit den vielen Wohnungen beim Vater aus unseren eigenen Erfahrungen tiefen Glücks: wo wir solches Glück erfahren ist individuell unterschiedlich:ist es bei der Fürstin Gloria das Zusammenspiel von Geschwindigkeit,Leichtigkeit,Sonne und Landschaftserlebnis beim Skifahren,bei dem o.g. Pfarrer das staunende Erleben der Pracht des Meeres,so erlebe ich immer wieder solche tiefe Glücksmomente beim Chorsingen,wenn ich ganz in den wunderbaren Klängen grosser Werke aufgehen kann und eben nicht nur hörend,wie im Konzert sondern selbst ein aktiver Teil des Ganzen und zugleich mit den anderen verwoben.Manchmal kommt es auch unverhofft ausgelöst durch den Blick auf unsere grandiose Berglanschaft nach dem Durchfahren von Nebelbänken oder auch ein liebes Wort eines geliebten Menschen und vergoldet den ganzen Tag.Himmelserfahrungen auf Erden haben es so an sich ,daß Raum und Zeit versinken-dies geschieht immer wenn wir uns ganz hingeben-das klassische Beispiel ist natürlich die Vereinigung eines sich liebenden Paares;aber auch eine hingebungsvoll betriebene Arbeit oder eine solche Freizeitbeschäftigung führen dazu,zu vergessen,wo man sich de facto befindet.Ein tieferer Weg dahin aber ist das Gebet;das Stillwerden und sich Hineinziehen-Lassen in IHN,zB. bei der eucharistischen Anbetung oder nach einer wirklich gut und unabgelenkt empfangenen Hl.Kommunion.In all solchen Situationen erleben wir einen Vorgeschmack des Himmels.Im Himmel denke ich erleben wir dies alles in Fülle-wir entdecken die Gewalt des Meeres,die Schönheit,den Glanz,die Musik-alles was uns schon hier auf Erden begeistert hat in unserem Schöpfer und werden nicht müde, ihn in seiner unendlichen Vielfalt zu entdecken in Liebe vereint mit all den anderen,die wir geliebt haben und die auch in Liebe mit IHM vereint sind.Und jeder preist ihn mit den je eigenen,nun vollendeten Gaben,die ihm der Vater zugedacht hat;dadurch wird es auch nie langweilg-sondern eben :das Leben in Fülle !
Hoffen und beten wir,daß wir durch Jesus Christus mit der Kraft des Hl Geistes in dieses Haus,ja in die Arme des Vaters gelangen !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

overkott hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Nach dem Gericht wird das nicht mehr möglich sein.
Nachdem wir soviel über die sechs Tage der Schöpfung gesprochen haben, finde ich gut, endlich auch mal auf dieses eschatologische Thema einzugehen:

Gericht und Mahl.

Beides gehört zusammen. Natürlich hoffen wir auf ein gerechtes Urteil. Und wir glauben auch, dass es Gerechtigkeit gibt.
Wahrhaftig! Möge man sich davor hüten sich das Gericht zu essen! | 1 KOR 11,29 |

Ich wundere mich regelmässig über den 99%igen Aufmarsch beim sonntäglichen Kommuniongang - die Beichtstühle Samstags davor blieben bislang jedenfalls unverhältnismässig leer. Wahrscheinlich liegt's aber doch nur an der zunehmenden Heiligkeit meiner Brüder und Schwestern im Herrn, denn sie gehen
mit sich selbst ins Gericht. | 1 KOR 11,31 | ...oder ist es nicht vielmehr so, daß, indem wir das sakramentale Beichtangebot annehmen, wir mit uns selbst ins Gericht gehen? Eines jedenfalls steht für mich fest: oft/regelmässig sakramental beichten sind Highlights auf dem Weg unserer Pilgerschaft zum Himmel.

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Paul Heliosch hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Nach dem Gericht wird das nicht mehr möglich sein.
Nachdem wir soviel über die sechs Tage der Schöpfung gesprochen haben, finde ich gut, endlich auch mal auf dieses eschatologische Thema einzugehen:

Gericht und Mahl.

Beides gehört zusammen. Natürlich hoffen wir auf ein gerechtes Urteil. Und wir glauben auch, dass es Gerechtigkeit gibt.
Wahrhaftig! Möge man sich davor hüten sich das Gericht zu essen! | 1 KOR 11,29 |

Ich wundere mich regelmässig über den 99%igen Aufmarsch beim sonntäglichen Kommuniongang - die Beichtstühle Samstags davor blieben bislang jedenfalls unverhältnismässig leer. Wahrscheinlich liegt's aber doch nur an der zunehmenden Heiligkeit meiner Brüder und Schwestern im Herrn, denn sie gehen
mit sich selbst ins Gericht. | 1 KOR 11,31 | ...oder ist es nicht vielmehr so, daß, indem wir das sakramentale Beichtangebot annehmen, wir mit uns selbst ins Gericht gehen? Eines jedenfalls steht für mich fest: oft/regelmässig sakramental beichten sind Highlights auf dem Weg unserer Pilgerschaft zum Himmel.
Das kann ich nur voll unterschreiben !Auch mich wundert der Massenstart zur Kommunion bei leeren Beichtstühlen immer wieder.In den polnischen Gemeinden ist das noch ein bisschen anders. Und auf Jugendtreffen neuerer Bewegungen wie Jugend 2000,Loretto,Emmanuel oder der KPE scheint sich das Blatt auch zu wenden.Auch auf den wieder beliebter werdenden Wallfahrten wird wieder mehr gebeichtet.Wir scheinen uns vom Gemeinde-zum Eventumkehrchristentum zu entwickeln:Vielleicht haben wir wenn all die so wiederbekehrten Katholiken lange genug in ihren Gemeinden gewirkt haben irgend wann in 30-50 Jahren auch wieder dort volle Beichtstühle und bewusstere Kommuniongänge:ich gebe die Hoffnung nicht auf !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

So ist das nun mal. Manche Leute haben gar kein Sündenbewußtsein, und wieder andere (ich zähle mich dazu) denken mindestens dreimal am Tag daran, ob sie sich in der Vergangenheit versündigt und dies vergessen haben.
Ich denke, dann muß man sich regelmäßig beruhigen und daran denken, daß mangelnes Vertrauen an Gottes Barmherzigkeit auch nicht gut ist.

Wie ich schon sagte, manche haben kein Sündenbewußtsein. Oder sie denken, um eine schwere Sünde zu begehen, müßte man schon einen Bus mit Nonnen in die Luft sprengen oder ein Waisenhaus abfackeln (um zwei Beispiele von den Simpsons zu nehmen)…
???

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overkott
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Beitrag von overkott »

incarnata hat geschrieben:
Paul Heliosch hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Nach dem Gericht wird das nicht mehr möglich sein.
Nachdem wir soviel über die sechs Tage der Schöpfung gesprochen haben, finde ich gut, endlich auch mal auf dieses eschatologische Thema einzugehen:

Gericht und Mahl.

Beides gehört zusammen. Natürlich hoffen wir auf ein gerechtes Urteil. Und wir glauben auch, dass es Gerechtigkeit gibt.
Wahrhaftig! Möge man sich davor hüten sich das Gericht zu essen! | 1 KOR 11,29 |

Ich wundere mich regelmässig über den 99%igen Aufmarsch beim sonntäglichen Kommuniongang - die Beichtstühle Samstags davor blieben bislang jedenfalls unverhältnismässig leer. Wahrscheinlich liegt's aber doch nur an der zunehmenden Heiligkeit meiner Brüder und Schwestern im Herrn, denn sie gehen
mit sich selbst ins Gericht. | 1 KOR 11,31 | ...oder ist es nicht vielmehr so, daß, indem wir das sakramentale Beichtangebot annehmen, wir mit uns selbst ins Gericht gehen? Eines jedenfalls steht für mich fest: oft/regelmässig sakramental beichten sind Highlights auf dem Weg unserer Pilgerschaft zum Himmel.
Das kann ich nur voll unterschreiben !Auch mich wundert der Massenstart zur Kommunion bei leeren Beichtstühlen immer wieder.In den polnischen Gemeinden ist das noch ein bisschen anders. Und auf Jugendtreffen neuerer Bewegungen wie Jugend 2000,Loretto,Emmanuel oder der KPE scheint sich das Blatt auch zu wenden.Auch auf den wieder beliebter werdenden Wallfahrten wird wieder mehr gebeichtet.Wir scheinen uns vom Gemeinde-zum Eventumkehrchristentum zu entwickeln:Vielleicht haben wir wenn all die so wiederbekehrten Katholiken lange genug in ihren Gemeinden gewirkt haben irgend wann in 30-50 Jahren auch wieder dort volle Beichtstühle und bewusstere Kommuniongänge:ich gebe die Hoffnung nicht auf !
Beichte ist kein Selbstzweck, sondern ein Dienst am Beichtbedürftigen.

Dieses Beichtbedürfnis kommt von Herzen.

Dann erfüllt die Beichte auch ihren Sinn.

Alles andere ist Beichtsport.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Overkott hat geschrieben:
Beichte ist kein Selbstzweck, sondern ein Dienst am Beichtbedürftigen.

Dieses Beichtbedürfnis kommt von Herzen.

Dann erfüllt die Beichte auch ihren Sinn.

Alles andere ist Beichtsport.
Beichte ist abhängig vom Sündenbewußtsein. Wer sich dieses bewahrt hat, geht oft zur Beichte, wenigstens alle vier bis acht Wochen, noch besser: jedesmal im Stand der Todsünde.
Für diejenigen, die kein ausgebildetes Sündenbewußtsein mehr besitzen, mag eine regelmäßige Beichte Sport sein, der nicht unbedingt notwendig ist (Sport ist Mord).

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

@ Overkott
Was versteht du unter "Beichtsport"? :hmm:

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overkott
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Beitrag von overkott »

Raphaela hat geschrieben:@ Overkott
Was versteht du unter "Beichtsport"? :hmm:
Se confesser pour se confesser.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

overkott hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:@ Overkott
Was versteht du unter "Beichtsport"? :hmm:
Se confesser pour se confesser.
Bitte auf Deutsch, dass was du geschrieben hast verstehe ich nicht!

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Linus
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Beitrag von Linus »

Raphaela hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:@ Overkott
Was versteht du unter "Beichtsport"? :hmm:
Se confesser pour se confesser.
Bitte auf Deutsch, dass was du geschrieben hast verstehe ich nicht!
/sich/ bekennen um zu beichten - also ohne Reue.

Die Frage ist: wie erwecke ich Reue (Furchtreue oder besser Liebesreue - ich halte zumindest letztgenannte für göttliche Gnade; der Katechismus spricht allerdings davon, auch diese selbst erwecken zu können - wie geht das?)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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overkott
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Was ist der Himmel?

Beitrag von overkott »

Der Himmel ist sicher ein Bild für Erlösung und Befreiung. Der Himmel ist grenzenlos. Selbst der Horizont begrenzt den Himmel nicht. Von daher ist der Himmel ein Bild für das, was mit katholisch gemeint ist. Denn was kann allgemeiner als allgemein sein? Was kann weltweiter als weltweit sein? Was kann offener als der Himmel sein?

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Dottore Cusamano
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Re: Was ist der Himmel?

Beitrag von Dottore Cusamano »

Die hl. Kirche lehrt, dass der Himmel der Zustand höchsten, endgültigen Glücks ist.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

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overkott
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Re: Was ist der Himmel?

Beitrag von overkott »

Ja, die sichtbare Welt ist das Bild für die unsichtbare.

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cantus planus
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Re: Was ist der Himmel?

Beitrag von cantus planus »

overkott hat geschrieben:Der Himmel ist sicher ein Bild für Erlösung und Befreiung. Der Himmel ist grenzenlos. Selbst der Horizont begrenzt den Himmel nicht. Von daher ist der Himmel ein Bild für das, was mit katholisch gemeint ist. Denn was kann allgemeiner als allgemein sein? Was kann weltweiter als weltweit sein? Was kann offener als der Himmel sein?
Der Himmel ist sicher kein Bild, sondern ganz sicher Realität. Er ist der Ort, an dem Christus zur Rechten des Vaters sitzt. Was die konkreten Aussagen, u. a. Christi selbst, zum Himmel angeht, werfe man einen Blick in die Heilige Schrift. Und man vermeide, ihn mit allzu menschlichen Begriffen erklären zu wollen.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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overkott
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Re: Was ist der Himmel?

Beitrag von overkott »

cantus planus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Der Himmel ist sicher ein Bild für Erlösung und Befreiung. Der Himmel ist grenzenlos. Selbst der Horizont begrenzt den Himmel nicht. Von daher ist der Himmel ein Bild für das, was mit katholisch gemeint ist. Denn was kann allgemeiner als allgemein sein? Was kann weltweiter als weltweit sein? Was kann offener als der Himmel sein?
Der Himmel ist sicher kein Bild, sondern ganz sicher Realität. Er ist der Ort, an dem Christus zur Rechten des Vaters sitzt. Was die konkreten Aussagen, u. a. Christi selbst, zum Himmel angeht, werfe man einen Blick in die Heilige Schrift. Und man vermeide, ihn mit allzu menschlichen Begriffen erklären zu wollen.
Der sichtbare Himmel ist sichtbare Realität. Er ist sicher nicht der Ort, wo der Vater zur Linken Christi sitzt. Sondern der sichtbare Himmel ist das Bild für den unsichtbaren. Gleichwohl glauben wir, dass der Vater durch sein Wort alles geschaffen hat: die sichtbare Welt und die unsichtbare.

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cantus planus
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Re: Was ist der Himmel?

Beitrag von cantus planus »

Vielleicht solltest du dich erstmal entscheiden, ob wir hier von Meteorologie oder Theologie reden wollen. :roll:
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Linus
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Re: Was ist der Himmel?

Beitrag von Linus »

ist doch egal. Hauptsache der Bonaventourist kommt gebräunt wieder aus dem Urlaub zurück. :D
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