Papst Franz I. - 2. Akt
Re: Papst Franz I.
Menschen finden aus allen möglichen Gründen zu Gott. Ist es beispielsweise eine schöne Moschee, wird er vielleicht Muslim. Ist es eine schöne protestantische Kirche, wird er vielleicht protestantisch, etc. etc.
Wolltest Du das ausdrücken, Ralf? Aber auch eine Hinwendung zum christlichen Glauben erfordert, dass ein solcher die notwendigen Informationen erhält, um das Gute vom Bösen unterscheiden zu können. Dazu gehört auch das Wissen, was böse ist, was gut ist.
Gruß, ad_hoc
(kleine Korrektur zum besseren Verständnis)
Wolltest Du das ausdrücken, Ralf? Aber auch eine Hinwendung zum christlichen Glauben erfordert, dass ein solcher die notwendigen Informationen erhält, um das Gute vom Bösen unterscheiden zu können. Dazu gehört auch das Wissen, was böse ist, was gut ist.
Gruß, ad_hoc
(kleine Korrektur zum besseren Verständnis)
Zuletzt geändert von ad_hoc am Dienstag 6. August 2013, 22:49, insgesamt 1-mal geändert.
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Re: Papst Franz I.
Aufgrund von unbewiesenen Verallgemeinerungen, die mich in ihrer Pauschalierung an Scientology erinnern (die argumentieren ja auch so) soll man also den Nichtgläubigen sagen, was sie nicht tun dürfen?ad_hoc hat geschrieben:Weil jeder Mensch, wirklich absolut jeder(!), um seine Unvollkommenheit und seine innere Unzufriedenheit und Unruhe, mehr oder weniger weiß.Ralf hat geschrieben:Warum sollten Menschen ohne aufrichtigen christlichen Glauben diese Fragen interessieren?ad_hoc hat geschrieben:Warum wurden den Menschen die 10 Gebote gegeben?
Warum sagte Jesus: "Liebt einander, wie ich Euch geliebt habe"?
Re: Papst Franz I.
Du sagst also, daß man nicht zum Glauben kommen kann, wenn man die Morallehre nicht kennt?ad_hoc hat geschrieben:Aber auch eine Hinwendung zum christlichen Glauben erfordert, dass ein solcher die notwendigen Informationen erhält, um das Gute vom Bösen unterscheiden zu können. Dazu gehört auch das Wissen, was böse ist, was gut ist.
Warum nicht?
Re: Papst Franz I.
Gegenfrage (jaja, kein guter Stil...): Versteht man den Glauben wirklich und zur Gänze, wenn man seine Implikationen für das Handeln im Alltag nicht versteht? Ist etwas damit gewonnen, Nichtgläubigen aus taktischer Klugheit einen schönen Köder hinzuhalten, die schwierigen Aspekte, die aus dem Glauben für das alltägliche Leben folgen, aber einstweilen zu verschweigen?Ralf hat geschrieben:Du sagst also, daß man nicht zum Glauben kommen kann, wenn man die Morallehre nicht kennt?ad_hoc hat geschrieben:Aber auch eine Hinwendung zum christlichen Glauben erfordert, dass ein solcher die notwendigen Informationen erhält, um das Gute vom Bösen unterscheiden zu können. Dazu gehört auch das Wissen, was böse ist, was gut ist.
Warum nicht?
Re: Papst Franz I.
Ich spreche nicht vom Verstehen des Glaubens, das ist ggf. eine Lebensaufgabe und übrigens auch kein Muss. Ich spreche vom Glauben an sich. Die Auferstehung Jesu Christi halte ich übrigens für keinen "schönen Köder".Gallus hat geschrieben:Gegenfrage (jaja, kein guter Stil...): Versteht man den Glauben wirklich und zur Gänze, wenn man seine Implikationen für das Handeln im Alltag nicht versteht? Ist etwas damit gewonnen, Nichtgläubigen aus taktischer Klugheit einen schönen Köder hinzuhalten, die schwierigen Aspekte, die aus dem Glauben für das alltägliche Leben folgen, aber einstweilen zu verschweigen?Ralf hat geschrieben:Du sagst also, daß man nicht zum Glauben kommen kann, wenn man die Morallehre nicht kennt?ad_hoc hat geschrieben:Aber auch eine Hinwendung zum christlichen Glauben erfordert, dass ein solcher die notwendigen Informationen erhält, um das Gute vom Bösen unterscheiden zu können. Dazu gehört auch das Wissen, was böse ist, was gut ist.
Warum nicht?
Re: Papst Franz I.
So ist das auch nicht gemeint. Aber es gibt hunderte, oder tausende verschiedene Wege, die Auferstehung Jesu Christi auf sein eigenes Leben zu beziehen. Und da kann man durchaus einige schöne Köder in den Teich halten, wie es in der modernen Pastoral ja auch oft genug geschieht.Ralf hat geschrieben:Ich spreche nicht vom Verstehen des Glaubens, das ist ggf. eine Lebensaufgabe und übrigens auch kein Muss. Ich spreche vom Glauben an sich. Die Auferstehung Jesu Christi halte ich übrigens für keinen "schönen Köder".
Re: Papst Franz I.
Ich halte die Vermittlung von "Moralvorstellungen" an Außenstehende für missverständlch bis unmöglich.
Das hat mehrere Gründe, unter anderem:
1. Eine bestimmte Moralvorstellung allein lässt in keiner Weise auf den Urheber schließen und lässt sich deshalb auch nur mühsam begründen. Eine strenge Sexualmoral beispielsweise konnte/kann man bei gläubigen Christen, manchen Gnostikern, Spiritisten, Moslems und buddhistischen Mönchen ebenso finden wie beim deutschen Spießer der 1950er oder bei besonders eifrigen Voodoo-Anhängern.
2. Als Heide habe ich mich schon daran gewöhnt, dass wieder mal irgendjemand "Forderungen" an mein Verhalten stellt. Ohne Begründung und Hintergrund sind Forderungen aber einfach nur lächerlich und meistens lästig: Ob nun die Grünen einen "Veggie-Day" einführen wollen und mir vorschreiben wollen, was ich an welchem Tag zu essen habe, ober ob es die Kirche ist, die mir weismachen will, dass angeblich freitags Fisch oder Gemüse besser sein soll als Fleisch, wirkt auf mich ohne Begründung und Wissen über die Hintergründe erst einmal identisch: nämlich als oberlehrerhafte Zumutung.
3. Nicht ohne Grund beginnen deshalb die zehn Gebote mit dem ersten. Sie in abweichender Reihenfolge zu vermitteln oder zu lehren, halte ich für sinnlos.
Das hat mehrere Gründe, unter anderem:
1. Eine bestimmte Moralvorstellung allein lässt in keiner Weise auf den Urheber schließen und lässt sich deshalb auch nur mühsam begründen. Eine strenge Sexualmoral beispielsweise konnte/kann man bei gläubigen Christen, manchen Gnostikern, Spiritisten, Moslems und buddhistischen Mönchen ebenso finden wie beim deutschen Spießer der 1950er oder bei besonders eifrigen Voodoo-Anhängern.
2. Als Heide habe ich mich schon daran gewöhnt, dass wieder mal irgendjemand "Forderungen" an mein Verhalten stellt. Ohne Begründung und Hintergrund sind Forderungen aber einfach nur lächerlich und meistens lästig: Ob nun die Grünen einen "Veggie-Day" einführen wollen und mir vorschreiben wollen, was ich an welchem Tag zu essen habe, ober ob es die Kirche ist, die mir weismachen will, dass angeblich freitags Fisch oder Gemüse besser sein soll als Fleisch, wirkt auf mich ohne Begründung und Wissen über die Hintergründe erst einmal identisch: nämlich als oberlehrerhafte Zumutung.
3. Nicht ohne Grund beginnen deshalb die zehn Gebote mit dem ersten. Sie in abweichender Reihenfolge zu vermitteln oder zu lehren, halte ich für sinnlos.
- Peter Ernst
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Re: Papst Franz I.
Hat Gott nicht sein Volk zuerst aus der Sklaverei in Ägypten befreit, bevor er ihm die Gesetzestafeln gab?
"Ich hoffe auf das Unverdiente"
Re: Papst Franz I.
Ralf und Tritonus haben schon, soweit ich sehe, auf alles geantwortet. Eine interessante Stelle habe ich noch gefunden (vielleicht finde ich später noch mehr):
Ich bin natürlich auch gegen jedes Verschweigen oder Beschönigen und gegen jede Verengung des Glaubens auf einseitige Aspekte, wie sie einem gerade in den Kram passen; aber ich denke, daß du dem Wesen der Kirche hier nicht gerecht wirst: Sie vermittelt doch nicht etwa die Fähigkeit zur Erkenntnis von Gut und Böse, das würde der Lehre der Kirche sogar völlig widersprechen. Nein, sie ruft dazu auf, sich vom Bösen ab- und zum Guten (zum Herrn) hinzuwenden. Ohne diesen ersten Schritt geht nichts. Und: Wenn man jemanden dazu bringt, äußerlich moralisch zu handeln, ohne daß dieses Handeln in der Hinwendung zu Christus begründet wäre, dann kann das zwar gesellschaftlich zweckmäßig sein, verfehlt aber das Thema.ad_hoc hat geschrieben:Aber auch eine Hinwendung zum christlichen Glauben erfordert, dass ein solcher die notwendigen Informationen erhält, um das Gute vom Bösen unterscheiden zu können. Dazu gehört auch das Wissen, was böse ist, was gut ist.
Re: Papst Franz I.
Ein wichtiger Einwand. "Ich bin bin der Herr dein Gott, der dich heraufgeführt hat aus Ägypten. Du sollst keine..."Peter Ernst hat geschrieben:Hat Gott nicht sein Volk zuerst aus der Sklaverei in Ägypten befreit, bevor er ihm die Gesetzestafeln gab?
Der Relativsatz wird oft unterschlagen, nicht zuletzt im aktuellen Gotteslob. Im neuen aber nicht mehr, wie ich mir habe sagen lassen.
Re: Papst Franz I.
Ja, genau das ist die Bedeutung der 10 Gebote als Freiheitsgebote!Maurus hat geschrieben:Ein wichtiger Einwand. "Ich bin bin der Herr dein Gott, der dich heraufgeführt hat aus Ägypten. Du sollst keine..."Peter Ernst hat geschrieben:Hat Gott nicht sein Volk zuerst aus der Sklaverei in Ägypten befreit, bevor er ihm die Gesetzestafeln gab?
Der Relativsatz wird oft unterschlagen, nicht zuletzt im aktuellen Gotteslob. Im neuen aber nicht mehr, wie ich mir habe sagen lassen.
Du wirst doch nicht so dumm sein, diese dir von mir geschenkte Freiheit aufs Spiel zu setzen, in dem du
1. einen anderen Gott anbetest
..
3. nicht den Sabbat heiligst
4. nicht Vater und Mutter ehrst
5. jemanden tötest
6. die Ehe brichst .
..
usw
Re: Papst Franz I.
Hallo Ralf. Auf Deine Art der Diskussionsführung gehe ich nicht ein. Du weißt genau, was gemeint ist. Stelle also bitte keine Arabesken auf.
Hallo Tritonus. Mir scheint, dass hier ein Missverständnis vorliegt. Es geht nicht um die Morallehre im strengen Sinne, beispielsweise nanntest Du die Sexualmoral, es geht zunächst allein darum, allein mittels Verstand und Logik zu verdeutlichen, was aus dem Naturrecht heraus gut und was schlecht sein muss. Jemand, der sich zu Christus bekehrt bzw. neu bekehrt, weiß dann schon aus dem Glauben heraus die notwendigen Erkenntnisse einschließlich deren Konsequenzen zu erfassen.
Es ist durchaus einsichtig, dass der möglicherweise Suchende nicht mit mit aller Gewalt zu einer bestimmten Denk- und Verhaltensweise gebracht werden sollte. Stattdessen sollte ihn ihm zunächst die Bereitschaft geweckt werden, sich auf den christlichen Glauben einzulassen und ihn für sich zu akzeptieren. Dann ist er auch bereit dazu, die christliche 'Radikalität' in der Nachfolge Christi nachzuahmen.
Der katholische Glaube fordert alles, sowohl vom Bekehrer als auch vom Bekehrten. Siehe hierzu einige Gleichnisse Jesu.
Im Übrigen artet das Thema ideologisch, philosophisch und theologisch aus. Die Wahrheit ist weitaus simpler zu erfassen.
Gruß, ad_hoc
Hallo Tritonus. Mir scheint, dass hier ein Missverständnis vorliegt. Es geht nicht um die Morallehre im strengen Sinne, beispielsweise nanntest Du die Sexualmoral, es geht zunächst allein darum, allein mittels Verstand und Logik zu verdeutlichen, was aus dem Naturrecht heraus gut und was schlecht sein muss. Jemand, der sich zu Christus bekehrt bzw. neu bekehrt, weiß dann schon aus dem Glauben heraus die notwendigen Erkenntnisse einschließlich deren Konsequenzen zu erfassen.
Ich denke, das Erkennen von Gut und Böse ist dem Glauben immanent. Und wenn die Kirche dazu aufruft, sich vom Bösen ab- und dem Guten zuzuwenden, dann bedeutet dies nichts anderes, als die Kenntnis der Unterscheidung des Guten vom Bösen mit der Folge, sich vom Fürsten dieser Welt ab- und dem Herrn zuzuwenden. Die Hinordnung des Menschen auf das rein Weltliche muss schließlich in die Hinordnung des Menschen auf die Ewigkeit einmünden. Also ist es wichtig zu wissen, was ihn davon abhält und was ihn dazu führt, die Kenntnis von Gut und Böse also. Auch Adam und Eva wurden im Garten Eden von Gott zu dieser Ordnung hingeführt. Diese Ordnung, obwohl ihnen somit bekannt, wurde von ihnen durchbrochen, mit den bekannten Folgen. Gott hat beide nicht im Ungewissen darüber gelassen, was von ihm gewollt und was nicht gewollt ist.maltem hat geschrieben:Ralf und Tritonus haben schon, soweit ich sehe, auf alles geantwortet. Eine interessante Stelle habe ich noch gefunden (vielleicht finde ich später noch mehr):Ich bin natürlich auch gegen jedes Verschweigen oder Beschönigen und gegen jede Verengung des Glaubens auf einseitige Aspekte, wie sie einem gerade in den Kram passen; aber ich denke, daß du dem Wesen der Kirche hier nicht gerecht wirst: Sie vermittelt doch nicht etwa die Fähigkeit zur Erkenntnis von Gut und Böse, das würde der Lehre der Kirche sogar völlig widersprechen. Nein, sie ruft dazu auf, sich vom Bösen ab- und zum Guten (zum Herrn) hinzuwenden. Ohne diesen ersten Schritt geht nichts. Und: Wenn man jemanden dazu bringt, äußerlich moralisch zu handeln, ohne daß dieses Handeln in der Hinwendung zu Christus begründet wäre, dann kann das zwar gesellschaftlich zweckmäßig sein, verfehlt aber das Thema.ad_hoc hat geschrieben:Aber auch eine Hinwendung zum christlichen Glauben erfordert, dass ein solcher die notwendigen Informationen erhält, um das Gute vom Bösen unterscheiden zu können. Dazu gehört auch das Wissen, was böse ist, was gut ist.
Es ist durchaus einsichtig, dass der möglicherweise Suchende nicht mit mit aller Gewalt zu einer bestimmten Denk- und Verhaltensweise gebracht werden sollte. Stattdessen sollte ihn ihm zunächst die Bereitschaft geweckt werden, sich auf den christlichen Glauben einzulassen und ihn für sich zu akzeptieren. Dann ist er auch bereit dazu, die christliche 'Radikalität' in der Nachfolge Christi nachzuahmen.
Der katholische Glaube fordert alles, sowohl vom Bekehrer als auch vom Bekehrten. Siehe hierzu einige Gleichnisse Jesu.
Im Übrigen artet das Thema ideologisch, philosophisch und theologisch aus. Die Wahrheit ist weitaus simpler zu erfassen.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Re: Papst Franz I.
umusungu hat geschrieben:Ja, genau das ist die Bedeutung der 10 Gebote als Freiheitsgebote!Maurus hat geschrieben:Ein wichtiger Einwand. "Ich bin bin der Herr dein Gott, der dich heraufgeführt hat aus Ägypten. Du sollst keine..."Peter Ernst hat geschrieben:Hat Gott nicht sein Volk zuerst aus der Sklaverei in Ägypten befreit, bevor er ihm die Gesetzestafeln gab?
Der Relativsatz wird oft unterschlagen, nicht zuletzt im aktuellen Gotteslob. Im neuen aber nicht mehr, wie ich mir habe sagen lassen.
Du wirst doch nicht so dumm sein, diese dir von mir geschenkte Freiheit aufs Spiel zu setzen, in dem du
1. einen anderen Gott anbetest
..
3. nicht den Sabbat heiligst
4. nicht Vater und Mutter ehrst
5. jemanden tötest
6. die Ehe brichst .
..
usw


Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Re: Papst Franz I.
Ich sehe, wir konvergieren. 

Re: Papst Franz I.
Dann habe ich wohl zuvor bei Dir was missverstanden.
Gruß, ad_hoc

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Re: Papst Franz I.
Das stimmt. Dennoch ist der Glaube eine viel größere Motivation ebensolches zu tun als das Handeln selbst, bloß weil es irgendeine sich Autorität nennende Stelle so sagt.ad_hoc hat geschrieben:Und wenn die Kirche dazu aufruft, sich vom Bösen ab- und dem Guten zuzuwenden, dann bedeutet dies nichts anderes, als die Kenntnis der Unterscheidung des Guten vom Bösen mit der Folge, sich vom Fürsten dieser Welt ab- und dem Herrn zuzuwenden.
Deswegen halte ich des Papstes Ansatz für viel besser - es ist auch seine ureigene Aufgabe, die Brüder im Glauben zu stärken.
Papst Franziskus macht all das, was sein Amt ausmacht - er macht aber nicht alles was er könnte.
Re: Papst Franz I.
Na, da sind wir so arg auseinander nicht.Ralf hat geschrieben:Das stimmt. Dennoch ist der Glaube eine viel größere Motivation ebensolches zu tun als das Handeln selbst, bloß weil es irgendeine sich Autorität nennende Stelle so sagt.ad_hoc hat geschrieben:Und wenn die Kirche dazu aufruft, sich vom Bösen ab- und dem Guten zuzuwenden, dann bedeutet dies nichts anderes, als die Kenntnis der Unterscheidung des Guten vom Bösen mit der Folge, sich vom Fürsten dieser Welt ab- und dem Herrn zuzuwenden.
Deswegen halte ich des Papstes Ansatz für viel besser - es ist auch seine ureigene Aufgabe, die Brüder im Glauben zu stärken.
Papst Franziskus macht all das, was sein Amt ausmacht - er macht aber nicht alles was er könnte.
Natürlich ist der Glaube eine große Motivation. Aber wir sind nur Menschen. Als Jesus dem jungen Mann sagte, er solle, um ihm nachfolgen zu können, auf alles verzichten was er hat, und dieser daraufhin traurig wegging, ist dies in etwa zu vergleichen mit demjenigen Menschen, dem sein sündhaftes Leben zur lieben Gewohnheit geworden ist, so dass er es sehr schwer haben wird, diesen Sünden zu entsagen und sein Leben nach dem Willen Gottes auszurichten. Er kennt zwar die ersten Bedingungen, aber allein durch den Glauben in Wort und Tat, und durch das Vertrauen in Gott, wird er die Umkehr schaffen. Neben der zunehmenden Erkenntnis im Glauben und den Willen Gottes ist auch das zunehmende Bewusstsein für die Sünde erforderlich.
Der Ansatz des Papstes, den froh machenden Glauben zu verkünden ist das Eine. Das Andere ist es, den Menschen auch die „Grund-Regeln“ von vornherein zu verdeutlichen. Denn unterlässt er dies, erweckt er in den Menschen irrige Vorstellungen, die mit der spirituellen Glaubensrealität unter Umständen nicht mehr allzu viel zu tun haben. Am besten vergleicht man dies mit den Zuständen in den Pfarrgemeinderäten. Kaum rudimentäre Glaubenskenntnisse vorhanden, aber es besser wissen wollen als der vom Bischof eingesetzte Priester. Diese irrigen Glaubensvorstellungen transferieren solche Menschen in die Liturgie und deren Verständnis und in das christliche Alltagsleben. Wie sollte es ansonsten möglich sein, dass das Wesen der Liturgie häufig verkannt und im Alltagsleben Vorstellungen gelten bzw. akzeptiert werden, welche die Gebote Gottes teils außer Acht lassen.
Der Papst ist eine öffentliche Person, der von Jesus Christus eingesetzte Stellvertreter auf Erden. Seine Worte werden beachtet und entweder für oder gegen ihn bzw. für oder gegen den Glauben ausgelegt. Sagt oder schreibt der Papst etwas, auch wenn es in aller Kürze ist, darf es nicht verschieden auslegbar sein. Es kann auch nicht sein, dass der Papst nur auf das Gute hinweist, aber nicht auf die Gefahren, die auf dem Weg zum Guten lauern.
Wenn der Papst wegen seiner Aussagen angegriffen wird, ist dies bedeutungslos, sofern seine Aussagen mit dem Glauben übereinstimmen. Wie Jesus, sagte: „Sie haben mich verfolgt, sie werden auch Euch verfolgen“. Im Gegenzug macht mir ein Papst Sorgen, wenn er der ganzen Welt nach dem Mund zu sprechen scheint. Man kann es nicht allen Menschen recht machen. Man muss für das Richtige und Wahre Stellung beziehen.
(Der Ortspfarrer hier läßt gerne mal Teile des Tages-Evangeliums aus, damit er nur über das Angenehme predigen muss, und nicht über das weniger Angenehme.)
Selbstverständlich muss der Papst alles tun, was in seiner Macht steht. Dafür steht er in der Verantwortung.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Re: Papst Franz I.
Sandro Magister hat einen interessanten Artikel über Parallelen zwischen Franz und Pius X. geschrieben. Er sieht solche im jeweiligen Privatsekretariat, mit dem sich die beiden umgaben, um nicht so leicht in den Fallstricken gewisser Kurialen zu landen.
The "Segretariola" of Francis, the Pope Who Wants To Do It All Himself
The "Segretariola" of Francis, the Pope Who Wants To Do It All Himself
Re: Papst Franz I.
Papst Franz bezahlt seinen Beitrag brav jeden Monat an seinen argentinischen Fußball-Club weiter......
Re: Papst Franz I.
Ich habe mir nochmal das päpstliche Schreiben zum Ramadan angesehen. Es ist vom Dilemma geprägt, dass der Papst einerseits die Muslime nicht verärgern will (wie es Benedikt in Regensburg geschah) und andererseits der Wahrheit treu bleiben muss. Dies Dilemma löst der Papst offenbar dadurch, dass er von beiden Seiten (Christen wie Muslimen) eine gleiche gute Haltung einfordert, die dem christlichen Menschenbild entspricht und den Muslimen helfen würde, sich ethisch zu verbessern.
http://www.vatican.va/holy_father/franc ... an_ge.html
Trotzdem wäre es zu überlegen, ob die katholische Kirche gegenüber dem Islam nicht etwas klarere Worte finden kann, wie sie es gegenüber den christlichen Konfessionen tut. Denn die Gefahr ist, dass wenn die Diplomatie überhand nimmt, irgendwann die ursprüngliche katholische Haltung zum Islam vergessen oder gar abgelegt wird. Es ist durchaus möglich, die Wahrheit behutsam auszusprechen, ohne andere zu verärgern.
http://www.vatican.va/holy_father/franc ... an_ge.html
Das sind Werte, die für Christen selbstverständlich sind, für Muslime aber nicht überall.Was wir bei jedem Menschen respektieren sollen, ist an erster Stelle sein Leben, seine körperliche Unversehrtheit, seine Würde, seine ethnische und kulturelle Identität, seine Vorstellungen und seine politischen Entscheidungen.
Trotzdem wäre es zu überlegen, ob die katholische Kirche gegenüber dem Islam nicht etwas klarere Worte finden kann, wie sie es gegenüber den christlichen Konfessionen tut. Denn die Gefahr ist, dass wenn die Diplomatie überhand nimmt, irgendwann die ursprüngliche katholische Haltung zum Islam vergessen oder gar abgelegt wird. Es ist durchaus möglich, die Wahrheit behutsam auszusprechen, ohne andere zu verärgern.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
Re: Papst Franz I.
Muss der Papst sich zum Ramadan äussern? Das scheint mir eine ähnliche Relevanz zu haben, wie wenn der Grossrabbiner von Jerusalem oder der Grossmufti von Mekka sich zu Pfingsten äusserten.Pilgerer hat geschrieben: ... das päpstliche Schreiben zum Ramadan ....
Re: Papst Franz I.
Müssen tut er sicher nicht. Aber er begründet es in dem oben verlinkten Schreiben mit der Tradition: "Es ist mittlerweile zur Tradition geworden, dass der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog Ihnen zu diesem Anlass (Einfügung von mir: gemeint ist das im vorigen Satz gemeinte Ramadanende) eine Glückwunschbotschaft zukommen lässt".Granuaile hat geschrieben: Muss der Papst sich zum Ramadan äussern? Das scheint mir eine ähnliche Relevanz zu haben, wie wenn der Grossrabbiner von Jerusalem oder der Grossmufti von Mekka sich zu Pfingsten äusserten.
Ich nehme an, es würde ganz schöne Irritationen hervorrufen, wenn eine solche Tradition gebrochen würde. Gewissermaßen ist der Papst ja auch Staatsmann.
Re: Papst Franz I.
Wie alt ist denn diese "Tradition", dem Islam seinen Respekt zu erweisen, auch wenn es scheinbar nur darum geht, einige belanglose Aussagen, nichtsdestoweniger aber eine Anerkennung der islamischen Lehre, ungefragt zu verkünden?
Das ist das Dilemma, nämlich anzunehmen, eine respektvolle Geste anzudeuten und in Bezug auf die Gefahren des Islam, insbesondere aber gegenüber den eklatanten Verstößen gegen die sogenannten Menschenrechte, Stillschweigen bewahren zu müssen. Damit wird nichts für die Christen in den islamischen Gebieten getan, im Gegenteil: deren Rechte werden weiterhin massiv eingeschränkt und sie müssen weiterhin mit Verfolgung rechnen.
Gruß, ad_hoc
(Einen Satz etwas lesbarer gestaltet.)
Das ist das Dilemma, nämlich anzunehmen, eine respektvolle Geste anzudeuten und in Bezug auf die Gefahren des Islam, insbesondere aber gegenüber den eklatanten Verstößen gegen die sogenannten Menschenrechte, Stillschweigen bewahren zu müssen. Damit wird nichts für die Christen in den islamischen Gebieten getan, im Gegenteil: deren Rechte werden weiterhin massiv eingeschränkt und sie müssen weiterhin mit Verfolgung rechnen.
Gruß, ad_hoc
(Einen Satz etwas lesbarer gestaltet.)
Zuletzt geändert von ad_hoc am Sonntag 11. August 2013, 23:12, insgesamt 1-mal geändert.
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Re: Papst Franz I.
So ist es
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken
Re: Papst Franz I.
Dass wir als Christen größeres Interesse daran haben, dass Muslime uns nicht verfolgen, als ihnen zu gratulieren, ist schon logisch.
Wenn ich aber einem Junkie zum Geburtstag gratuliere und ihm sage, "wie schön, dass du geboren bist" - dann mache ich alles kaputt, wenn ich im gleichen Atemzug sage: "Aber mach was gegen deine Sucht". Aber einen Tag später kann ich sagen: "Lass deine Spritzen nicht im Hausflur liegen, da spielen meine Kinder." (Heißt nicht, dass er besser zuhört, weil ich ihm zum Geburtstag gratuliert hab, das wäre naiv.)
Wenn eine respektvolle Geste gemacht wird, muss die aus meiner Sicht mal für sich allein stehen können.
Ich erwarte mir allerdings auch vom Papst klare Worte an die Adresse der Muslime zur Christenverfolgung durch Muslime. Aber nicht zugleich mit einer Grußadresse zu ihrem Fest.
Wenn ich aber einem Junkie zum Geburtstag gratuliere und ihm sage, "wie schön, dass du geboren bist" - dann mache ich alles kaputt, wenn ich im gleichen Atemzug sage: "Aber mach was gegen deine Sucht". Aber einen Tag später kann ich sagen: "Lass deine Spritzen nicht im Hausflur liegen, da spielen meine Kinder." (Heißt nicht, dass er besser zuhört, weil ich ihm zum Geburtstag gratuliert hab, das wäre naiv.)
Wenn eine respektvolle Geste gemacht wird, muss die aus meiner Sicht mal für sich allein stehen können.
Ich erwarte mir allerdings auch vom Papst klare Worte an die Adresse der Muslime zur Christenverfolgung durch Muslime. Aber nicht zugleich mit einer Grußadresse zu ihrem Fest.
Re: Papst Franz I.
Gut ist, wenn der Respekt die besondere christliche Ethik ausdrückt, die der islamischen überlegen ist. Dann hat das eine missionarische Bedeutung, sowohl im Sinn der Nächstenliebe als auch der Verkündigung.ad_hoc hat geschrieben:Das ist das Dilemma, nämlich anzunehmen, eine respektvolle Geste anzudeuten und in Bezug auf die Gefahren des Islam, insbesondere aber gegenüber den eklatanten Verstöße gegen die sogenannten Menschenrechte, Stillschweigen zu bewahren. Damit wird nichts für die Christen in den islamischen Gebieten getan, im Gegenteil: deren Rechte werden weiterhin massiv eingeschränkt und sie müssen weiterhin mit Verfolgung rechnen.
Schlecht ist, wenn der Respekt mit Kleinmachen vor dem Islam verbunden ist. Der Islam erwartet in seiner Werteordnung, dass Juden und Christen vor ihm sich beugen und ihre Wahrheit verschweigen. Dann gehorchen Christen letzlich Mohammed mehr als Jesus.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
Re: Papst Franz I.
Papst Franziskus weiht am 13. Oktober die ganze Welt der Muttergottes von Fatima
http://www.kath.net/news/42415

http://www.kath.net/news/42415

„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)
Re: Papst Franz I.
Was ist daraniustus hat geschrieben:Papst Franziskus weiht am 13. Oktober die ganze Welt der Muttergottes von Fatima
http://www.kath.net/news/42415

Re: Papst Franz I.
Es passiert immer Gutes, wenn Menschen sich selbst und/oder ihre einzelnen Angelegenheiten ganz der Muttergottes übergeben.Granuaile hat geschrieben:Was ist daraniustus hat geschrieben:Papst Franziskus weiht am 13. Oktober die ganze Welt der Muttergottes von Fatima
http://www.kath.net/news/42415
? Ich sehe nicht, weshalb die Welt nun besser sein wird.
Im Übrigen entspricht es deren in Fatima geäußerten Wunsch, dass der Heilige Vater Russland ihr weiht, das sich bekehren wird "und der Welt wird eine Zeit des Friedens geschenkt werden".
Nun haben schon Pius XII. und Johannes Paul II. die Welt dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht (1942 und 1952 sowie1982 und 1984).
Franziskus stellt sich damit in diese große Tradition dieser beiden Päpste.
Vgl. http://www.kathpedia.com/index.php?title=Fatima
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)
Re: Papst Franz I.
....vermutlich stellt er sich auch in die Tradition der ausdrücklichen Nichtbenennung Russlands?
Klingt abartig, aber ich habe von Russland mittlerweile eine bessere Meinung als von den USA. Andererseits.....
Gruß, ad_hoc
Klingt abartig, aber ich habe von Russland mittlerweile eine bessere Meinung als von den USA. Andererseits.....
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Re: Papst Franz I.
Sind ja beides "lupenreine Demokratien" [(c) GS], nicht wahr?ad_hoc hat geschrieben:Klingt abartig, aber ich habe von Russland mittlerweile eine bessere Meinung als von den USA.

Re: Papst Franz I.
ad_hoc hat geschrieben: Klingt abartig, aber ich habe von Russland mittlerweile eine bessere Meinung als von den USA.
Wahrscheinlich wird deshalb sicherheitshalber die ganze Welt der Muttergottes geweiht, damit man nicht alle zwei Jahre ein anderes besonders schlimmes Land extra weihen muss.
