http://www.kreuz.net/article.12514.html
In der auf der Vatikanseite abgedruckten Rede lese ich davon gar nichts.
![hmm :hmm:](./images/smilies/hmm.gif)
http://www.vatican.va/holy_father/bened ... ps_ge.html#
Hl.Vater hat geschrieben:In Weiterführung meiner Überlegungen kann ich einen anderen Angriff auf die religiöse Freiheit der Familien in einigen europäischen Ländern nicht schweigend übergehen, wo die Teilnahme an Kursen der Sexualerziehung oder Bürgerkunde verpflichtend auferlegt wird, bei denen ein angeblich neutrales Bild des Menschen und des Lebens vermittelt wird, das aber in Wirklichkeit eine dem Glauben und der rechten Vernunft gegensätzliche Anthropologie widerspiegelt.
Nun, das liegt doch auf der Hand:Marion hat geschrieben:Das ist aber ne feine Sache die der Papst da gesagt hat obwohl mir nicht klar ist was das mit Religionsfreiheit zutun haben sollte.
Es ist ein Angriff auf die Vernunft! Das ist ein Angriff auf egal wen, egal welcher Religionszugehörigkeit. Das hat überhaupt nichts mit irgendeiner Religion zutun, geschweige denn mit Religionsfreiheit. Er sagt das mit der Vernunft ja auchStephen Dedalus hat geschrieben:Nun, das liegt doch auf der Hand:
Wenn in Ländern Kurse zur Sexualaufklärung verpflichtend sind, in denen ein dem Glauben und der christlichen Anthropologie widersprechendes Bild des Lebens vermittelt wird, ist dies ein Angriff auf die religiöse Freiheit der Familien.
Got him?
Die Vernunft gehört zur Anthropologie. Ein nichtchristliches Menschenbild ist widervernünftig. Entweder muß der Lehrplan dem christlichen Menschenbild angepaßt werden, oder aber die Teilnahme an den Kursen muß freiwillig sein.Marion hat geschrieben:Es ist ein Angriff auf die Vernunft! Das ist ein Angriff auf egal wen, egal welcher Religionszugehörigkeit. Das hat überhaupt nichts mit irgendeiner Religion zutun, geschweige denn mit Religionsfreiheit. Er sagt das mit der Vernunft ja auch
anneke6 hat geschrieben:Klärt mich mal auf
Ach so. Staatsbürgerkunde, LER (Lebenskunde, Ethik, Religion), Ethik, blabla.anneke6 hat geschrieben:… was ist Bürgerkunde?
Tja, Aufklärungsunterricht gab es an meiner Schule nicht, das erklärt es vielleicht.Robert Ketelhohn hat geschrieben:anneke6 hat geschrieben:Klärt mich mal auf![]()
Ach so. Staatsbürgerkunde, LER (Lebenskunde, Ethik, Religion), Ethik, blabla.[/quote]anneke6 hat geschrieben:… was ist Bürgerkunde?
In Österreich gibt es "Politische Bildung":anneke6 hat geschrieben:Allgemein fände ich ein Unterrrichtsfach wo Kinder über ihre Rechte und Pflichten als Bürger aufgeklärt werden gar nicht mal schlecht.
Auch eine Menge Stuss dabei, wie man unschwer erkennen kann, aber teilweise eben auch das "Geforderte" ...BMUKK hat geschrieben:Die österreichische Schule kann die im §2 des Schulorganisationsgesetzes u.a. formulierte Zielsetzung, Schülerinnen und Schüler sollen zu selbständigem Urteil und sozialem Verständnis geführt, dem politischen und weltanschaulichen Denken anderer aufgeschlossen sowie befähigt werden, am Wirtschafts- und Kulturleben Österreichs, Europas und der Welt Anteil zu nehmen und in Freiheits- und Friedensliebe an den gemeinsamen Aufgaben der Menschheit mitzuwirken, nur erfüllen, wenn sie Politische Bildung bei Kindern und Jugendlichen entsprechend berücksichtigt.
Politische Bildung setzt sich mit politischen Fragestellungen der Gegenwart, ihren historischen Zusammenhängen und den Möglichkeiten der Einflussnahme auf Entscheidungen auseinander. Sie ist eine Voraussetzung sowohl für die Entwicklung individueller Kompetenzen als auch für die Sicherung und Weiterentwicklung der Gesellschaft insgesamt. In einer Zeit, die durch steigende Komplexität in allen Lebensbereichen – Globalisierung, Phänomene der Mediendemokratie, zunehmend nicht-nationalstaatliche oder gar mehrfache Identitäten von Bürgerinnen und Bürgern, veränderte Sozialisation von Kindern und Jugendlichen, ungleiche Macht- und Ressourcenverteilung zwischen Frauen und Männern sowie zwischen den Generationen –, gekennzeichnet ist, bedeutet Politische Bildung einen aktiven Beitrag zur Gestaltung der Gesellschaft sowie zur Verwirklichung und Weiterentwicklung der Demokratie und Menschenrechte.
In der Tat gibt es das Pendant zur Inverstheologie auch bei Politologen. Das liest sich wie Chinesisch. Menschenrechte stehen in einer systematischen Darstellung wie dem Grundgesetz als Anerkennung vorstaatlicher Rechte jedenfalls am Anfang.Thomas_de_Austria hat geschrieben:In Österreich gibt es "Politische Bildung":anneke6 hat geschrieben:Allgemein fände ich ein Unterrrichtsfach wo Kinder über ihre Rechte und Pflichten als Bürger aufgeklärt werden gar nicht mal schlecht.
Auch eine Menge Stuss dabei, wie man unschwer erkennen kann, aber teilweise eben auch das "Geforderte" ...BMUKK hat geschrieben:Die österreichische Schule kann die im §2 des Schulorganisationsgesetzes u.a. formulierte Zielsetzung, Schülerinnen und Schüler sollen zu selbständigem Urteil und sozialem Verständnis geführt, dem politischen und weltanschaulichen Denken anderer aufgeschlossen sowie befähigt werden, am Wirtschafts- und Kulturleben Österreichs, Europas und der Welt Anteil zu nehmen und in Freiheits- und Friedensliebe an den gemeinsamen Aufgaben der Menschheit mitzuwirken, nur erfüllen, wenn sie Politische Bildung bei Kindern und Jugendlichen entsprechend berücksichtigt.
Politische Bildung setzt sich mit politischen Fragestellungen der Gegenwart, ihren historischen Zusammenhängen und den Möglichkeiten der Einflussnahme auf Entscheidungen auseinander. Sie ist eine Voraussetzung sowohl für die Entwicklung individueller Kompetenzen als auch für die Sicherung und Weiterentwicklung der Gesellschaft insgesamt. In einer Zeit, die durch steigende Komplexität in allen Lebensbereichen – Globalisierung, Phänomene der Mediendemokratie, zunehmend nicht-nationalstaatliche oder gar mehrfache Identitäten von Bürgerinnen und Bürgern, veränderte Sozialisation von Kindern und Jugendlichen, ungleiche Macht- und Ressourcenverteilung zwischen Frauen und Männern sowie zwischen den Generationen –, gekennzeichnet ist, bedeutet Politische Bildung einen aktiven Beitrag zur Gestaltung der Gesellschaft sowie zur Verwirklichung und Weiterentwicklung der Demokratie und Menschenrechte.
Es geht wohl konkret um das hier:anneke6 hat geschrieben: Hmm…klang für mich irgendwie sozialistisch.
Allgemein fände ich ein Unterrrichtsfach wo Kinder über ihre Rechte und Pflichten als Bürger aufgeklärt werden gar nicht mal schlecht. Aber der Vergleich mit Ethik legt nahe, daß es sich hier um humanistisch-modernistisches Gedankengut handelt.
Nein. Auch darum, gewiß, aber selbstverständlich ebenso um unsere Lage hier. Der Unterschied ist, daß in Spanien viele Bischöfe das Maul aufmachen, während unsere hier stumm sind wie ein Fisch. Immerhin können wir ihnen diese Aussagen des römischen Bischofs unter die Nase reiben, wenn sie uns mal wieder den Dolch in den Rücken stoßen wollen oder einreden, Divini illius magistri sei von gestern.Stephen Dedalus hat geschrieben:Es geht wohl konkret um das hier: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-32499164.htmlanneke6 hat geschrieben:Hmm…klang für mich irgendwie sozialistisch. Allgemein fände ich ein Unterrrichtsfach wo Kinder über ihre Rechte und Pflichten als Bürger aufgeklärt werden gar nicht mal schlecht. Aber der Vergleich mit Ethik legt nahe, daß es sich hier um humanistisch-modernistisches Gedankengut handelt.
Die Lehre von der reibungslosen Eingliederung in den Jakobinerstaat.anneke6 hat geschrieben:Klärt mich mal auf, was ist Bürgerkunde?
Kirchenrechtlich mit Sicherheit gar nicht. (Also theoretisch vielleicht schon, wenn man die Konkordate entsprechend ändert und die Vereinbarungen zum Schulwesen ... aber nicht praktisch.)christian12 hat geschrieben:Eine Frage für mich ist, wie man evt. kirchenrechtlich gegen diese Sexualpropaganda an kirchlichen Kindergärten oder Schulen vorgehen könnte.
Das wage ich zu bezweifeln. Zumindest die staatlich anerkannten kirchlichen Schulen sind lehrplanmäßig zu 100% der staatlichen Gesetzgebung unterworfen, zumal die im Bereich des Religionsunterrichtes ja auf einvernehmlichen staatlich-kirchlichen Vereinbarungen beruht. Selbst wenn der CIC zum Sexualkundeunterricht irgendwas sagen würde (was er freilich gar nicht tut), würde das Konkordatsrecht immer noch über dem allgemeinen Recht stehen, solange es nicht aufgekündigt wird.christian12 hat geschrieben:Moment. Kirchliche Schulen etc. müssen sich doch ans Kirchenrecht halten. Und wenn da jetzt ein Bischöf bestimmen würde, wie das mit dem Sexualunterricht laufen soll, dann ist das doch für die verbindlich.
So würde ich das sehen, ja. Wohlgemerkt an katholischen Schulen, die - in welcher Form auch immer - irgendwie staatlich anerkannt sind und für ihr Lehrpersonal staatliche Gehaltszuschüsse bekommen.christian12 hat geschrieben:Ach du Sch...![]()
Also kann man einen Lehrer/Erzieher an katholischen Einrichtungen nicht daran hindern, Sexualunterricht zu geben, insofern es lehrplanmäßig in welchem Fach auch immer (abgesehen vom Reli-Unterricht) vorgesehen ist, es sei denn, das würde im Konkordat verboten?
Wäre mir nicht bekannt. Die Konkordate will derzeit niemand irgendwie antasten, weder kirchlicher- noch staatlicherseits. Und wenn, dann wäre der Religionsunterricht sicher das letzte Thema. Wenn Sexualkunde in Bio o. ä. unterrichtet wird, könnte die Kirche ohnehin nichts machen, solange sie die staatliche Lehrpläne anerkennt.Weisst Du (oder jemand anderes), ob es schon Initiativen gibt, die Konkordate dbzgl. zu ändern?
Du kannst es freilich versuchen. Über die Probleme damit können Dir sicher die "12 Stämme" detaillierte Auskunft geben, die genau das aus genau demselben Grund versucht haben.(Könnte man sonst evt. eine eigene Schule gründen, in der man von Sexualunterricht gänzlich absieht?)
an meiner Schule gab es Aufklärungsunterricht, aber keine schwule Propaganda. Und genau darum geht es.anneke6 hat geschrieben:anneke6 hat geschrieben:Klärt mich mal auf![]()
Tja, Aufklärungsunterricht gab es an meiner Schule nicht, das erklärt es vielleicht.
taddeo hat geschrieben:Mal abgesehen davon: Ich würde es sogar sehr begrüßen, wenn die Kinder in der Schule Sexualkundeunterricht von katholischen (Religions-)Lehrern erhalten. Es ist die letzte Chance, den Kindern noch ein Mindestmaß an katholischer Orientierung in diesem Themenfeld zu geben - machen tun sie auf jeden Fall, was sie selber wollen. Und das wird keiner verhindern können, weder mit noch ohne Sexualkundeunterricht.christian12 hat geschrieben:Ach du Sch...![]()
Ich weiß nicht, ob Du selber Kinder hast. Ich schon, und zwar ausgerechnet im "heikelsten" Alter für solche Sachen. Ich mache die Erfahrung, daß es äußerst hilfreich ist, wenn die Kinder in der Schule, sozusagen von "neutralen" Personen, ein Grundgerüst an "technischer" Information bekommen. Mit den Eltern solche Themen zu besprechen, ist ihnen oft sooo peinlich, daß sie es tunlichst vermeiden wollen. Aber aufbauend darauf konnte ich zB mit meiner Tochter gut und mehr als einmal darüber reden, wie man aus der Sicht des Glaubens mit diesem Thema umgehen sollte. Aber nicht, indem ich ihr "Humanae vitae" vorgelesen habe, und nicht, indem ich ihr Vorschriften mache.