Vorabendmesse = Sonntagsmesse ???

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Mariamante
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Lauheit??

Beitrag von Mariamante »

Anastasis hat geschrieben:Ach, Laura, es ist doch wieder das Übliche - "wenn die Kirche nur fromm genug wäre (so fromm wie "früher"), nicht so viele neumodischen Kompromisse machte und die Vorabendmesse nicht als Sonntagsmesse gelten ließe, wäre alles viiiiel besser, und es gingen dann auch wieder mehr Leute in die Kirche". Bla blubb. :roll:
Nein- so einfach, verkürzend sollte man es m.e.nicht sehen und verstehen.

Es gibt doch auch noch heute Leute, denen das Wort der Bibel zu Herzen geht, und die ein Minimalchrist- sein als Anpassung an die Welt sehen:

"Ach dass du doch heiss wärest oder kalt, aber weil du lau bist, beginntn Gott dich auszuspeien aus seinem Munde."

Gewiß kann man die Lauheit nicht an der Nicht- Begeisterung für die hl. Messe allein ablesen. Aber es ist doch signifikant, wenn manchen ([Punkt]) ihre Bequemlichkeit, der Sport, das Ausschlafen etc.wichtiger ist, und sie zu diesem Zweck die Vorabendmesse nützen.

Auf die Anzahl der Messbesucher allein kommt es sicher nicht an. Was wir brauchen sind Katholiken, die ein vor Liebe zu Gott brennendes Herz haben. Was wir brauchen sind Menschen die einen brennenden Durst nach Gott, nach der hl. Messe haben. Nur jemand der selbst tief überzeugt ist, kann andere überzeugen.


Wenn ich meinen Glaubensweg und meine Gottesdienstbesuche so einrichte, dass ich bei dem geringsten Hindernis (zu müde, Fußballspiel, Ausflug ins Grüne) mich von der Sonntagsmesse dispensiere, dann entsteht der unweigerliche Eindruck, dass Gott und die Verherrlichung Gottes am "Tag des Herrn" wohl nicht ein vordringliches Anliegen ist. Ich finde das bedauerlich-auch wenn natürlich jeder handeln soll wie er es vor Gott verantworten kann.
Gelobt sei Jesus Christus

Anastasis

Beitrag von Anastasis »

Ich persönlich halte es nicht für lau, wenn jemand die Sonntagsmesse am Vorabend besucht. Um es nochmal ganz klar zu sagen.
Wer die Sonntagsmesse am Vorabend besucht, hat sich damit eben nicht "dispensiert". Aus welchen Motiven er das tut, weißt Du auch nicht - was Du bringst, sind so Deine Vorstellungen davon, warum jemand lieber in die Vorabendmesse geht.

Wenn Du es "richtiger" findest, am Sonntagvormittag in die Messe zu gehen, dann tu das, und wenn Du es für Dich als mangelnden Eifer empfindest, am Vorabend in die Messe zu gehen, dann laß es. Warum man aber ständig über Leute urteilen muß (sie als lau, zu wenig überzeugt, zu wenig vor Liebe brennend... betrachten), die die Dinge anders sehen und ihr Glaubensleben anders leben, erschließt sich mir nicht.

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Junia
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Beitrag von Junia »

Ich möchte wieder einmal eine Lanze brechen für diejenigen, die in größeren Pfarrverbänden leben und wo sich einige Gemeinden den Priester teilen müssen. In diesen muss terminmäßig schon stark herumgebastelt werden, wo wann Eucharistie oder ein Wortgottesdienst gefeiert wird. Hier bin ich sehr dankbar, dass dann die Sonntag-Vorabendmessen am Samstag (und die Abendmessen am Sonntag) noch möglich machen, als "Gemeinde am Ort" zur Eucharistiefeier zusammenkommen zu können. Ich kann hier bei den Leuten wirklich keine Lauheit erkennen, da es sich oft um die ältere Generation handelt, die - weniger mobil - dankbar ist für diese Möglichkeiten ....

junia
Auch die Schnecke gelangte in die Arche Noah.

Andreas01
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Beitrag von Andreas01 »

auch bei den Juden begann, wenn ich richtig informiert bin, der Sabbat schon immer am Vorabend.
Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. Joh 10,10

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Effata
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Re: Vorabendmesse = Sonntagsmesse ???

Beitrag von Effata »

Schmidt Peter hat geschrieben:Meines Wissens hat die Kirche die Samstag Vorabendmesse eingeführt um jene, die am Sonntag aus gewichtigen Gründen keine hl. Messe besuchen können den Besuch der hl. Messe zu ermöglichen.

Wer kennt die diesbezüglichen Regelungen der Kirche?

M.E. ist es Missbrauch, wenn jemand nur die Samstag- Vorabendmesse besucht- und die Sonntagsmesse "schwänzt" weil er z. B. lieber ausschläft. Im Zuge von Diskussionen zu diesem Thema gab es hier kontroverse Stellungnahmen.
Wenn das war ist, dann hat die RK-Kirche wieder einmal auf den Druck der Basis nachgegeben. Und da sagen manche, die RK-Kirche sei zu wenig "fortschrittlich"?
Der Herr sagt: der siebte Tag gehört mir! Du sollst die Sonn- und Feiertage heiligen, sagt die RK-Kirche. Also, wenn eine Ausnahme gilt, stell ich mir vor, dass diese nur für diese erlaubt ist, welche aus Berufsgründen am Sonntag arbeiten müssen. Wer am Sonntag nicht arbeiten muss, der kann am Sonntag auch in die Kirche gehen. Vielleicht hat es die Kirche dem Gewissen eines jeden einzelnen Gläubigen überlassen, um nicht zu streng die Bibel auszulegen, ob er am Samstag-Abend zur Vorabendmesse geht oder die Messe am Sonntag besucht.
In Italien z.B. hat man schon vor vielen Jahren bestimmte kirchliche Feiertage, die noch überall in der Woche fallen, auf den Sonntag verschoben. Warum? Auf Druck der damaligen Regierung. Weil die Unternehmerverbände sich bei der Regierung beklagten, dass diese "Arbeitsunterbrechungen" innerhalb der Woche die Arbeitsleistung herabsetzen. Also hat der Papst damals nachgegeben und alle jene kirchlichen Feiertage auf den Sonntag verschoben. Zuviel nachgegeben?
Und da soll uns keiner sagen, die RK-Kirche sei zu konservativ.
Was nicht gut ist, aber das hat mit dem allgemeinen Glaubensverfall im Europa der Nachkriegszeit zu tun, bedingt durch den Einzug des hemmungslosen Konsums und der damit verbundenen "Korruption" der Gläubigen durch die NEUEN WERTE DER MODERNEN GESELLSCHAFT.
Der moderne Mensch hat keine Zeit mehr für Gott, er gibt sich lieber den viel reizenderen Ablenkungen der Psyche und der Seele hin, vorallem durch die Vermittlung der Medien. Die Viefalt der Verlockungen für Körper und Psyche kennt keine Grenzen. Im Rausch der völligen Hingabe zu diesem noch nie dagewesenen neuen Götzendienst vergeudet der Mensch stundenlang vor dem Fernseher und lässt sich gefügig von den Medien belehren und ködern. Menschen die (noch) Bücher lesen, werden immer weniger, dadurch erweitert sich der Einfluss der alternativen Medien auf den Mensch. Es geht um die unersättliche Begierde alles besitzen und genießen zu wollen und damit ein Glücksgefühl zu erlangen, welches Gott ersetzen soll. Darin sind auch die Ursachen der Krise unseres Gesellschaftssystems zu suchen, u.A. auch die Ehekrisen.
Am Samstagabend, bis spät in die Nacht hinein, wird "anständig" gefeiert und am Sonntag schläft man sich aus, oder - wer auch etwas von der Natur abbekommen möchte - fährt auf Land, ins Gebirge, an den See oder ans Meer. Letzteres kommt mir doch sinnreicher vor.
Es gibt auch Billigstflüge zum Wochenende dass man nur staunen kann: für 1 EURO!
Andere sitzen am Samstag bis spät in die Nacht hinein vor der Glotze und "konsumieren" eine Sendung nach der anderen...
Auch alte Leute tun das, weil sie sonst nicht wissen, wie sie die Zeit verbringen sollen. Wir reden da von der Eucharistiefeier und es gibt ja schon so viele Christen, die ja gar nicht mehr einmal ein Gebet aufsagen können. Auch das Vater-Unser haben schon einige Christen nicht mehr im Griff. Oft kommt es vor, dass bei der Messe einige "Besucher" so unbeteiligt herumschauen, vom Beten keine Rede, die hat man ja schon längst als Kind verlernt und den eigenen Kindern schon gar nicht mehr beigebracht.
"U-Boot-Christen" tauchen wie ein U-Boot nur zu den kirchlichen Hochfesten auf: Weihnachten, Ostern, Pfingsten...
Und wer sind denn die treuen Sonntagsmesse-Besucher?
Wenn man sich in der Kirche ein wenig (vor Messebeginn) umschaut, sieht man mehr oder weniger die gleichen Gesichter. Viele ältere Menschen, aber auch sehr junge Familien mit ihren Kleinen. Mindestens Diese halten der Kirche noch die Treue.
Un die "Anderen"? Abgeworben? Womit? Mit den Verlockungen des Wohlstands! Auf dem Altar des Wohlstands wurde alles, aber gar schon alles, geopfert. Gott ist heute für die "breite Masse" der sog. Christen kein Thema mehr.
Doch gibt es noch die "kleine Herde", von der Jesus und das Alte Testament spricht: fürchte dich nicht, Ich bin bei dir. Sie sind zäh und stehen fest im Glauben, nichts kann sie erschüttern. Gott, der im Verborgenen lebt und das Elend seiner davongelaufenen Kinder sieht, wird irgendwann schon etwas herbeiführen. Ich meine jetzt nicht einen Krieg, einen Bürgerkrieg, oder eine furchtbare Hungersnot, oder schreckliche unbekannte Seuchen, nein, das meine ich durchaus nicht. Ich bete und hoffe auf die Bekehrung aller Christen (an erster Stelle) und opfere mein Fasten für sie auf. Dieses Fasten heißt nicht nur, Enthaltsamkeit bei Speis und Trank, sondern Enthaltsamkeit im weitläufigen Sinne.
Da wir Christen heute nícht mehr viel ausrichten in dieser gott-losen Welt, bleibt uns nur noch das Eine übrig: Gebet und Enthaltsamkeit. Gott wird unser Opfer würdigen und belohnen.
Effata

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Linus
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Re: Vorabendmesse = Sonntagsmesse ???

Beitrag von Linus »

Effata hat geschrieben: Wenn das war ist, dann hat die RK-Kirche wieder einmal auf den Druck der Basis nachgegeben. Und da sagen manche, die RK-Kirche sei zu wenig "fortschrittlich"?
Blödsinn der Sonntag hat immer Schon Samsatag abend begonnen, (er ist ja das wöchentlich wiederkehrende Osterfest, das ebenfalls samstag nacht beginnt), so gibts im Stundenbuch zB keine "Vesper vom Samstag" sondern "1. Vesper des Sonntags und 2. Vesper des Sonntags" wobei die erste am Samstagabend gebetet wird.

Linus, der sich fragt, ob Effata frischbekehrt ist, (mit wenig ahnung) und glaubt er kriege hier ein Zeilenhonorar.
Zuletzt geändert von Linus am Dienstag 15. März 2005, 07:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Risen
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Beitrag von Risen »

Worüber man sich so alles auslassen kann .... Nun ja, dann schließe ich mich mal an :freude:
es ist schön und gut wenn man die Messe am Sonntagvormittag besucht . Aber nicht jeder kann sie besuchen . Nicht nur , weil man am Abend vorher feiern war oder zu lang am PC gesessen hat . Vielleicht muss der ein oder andere Arbeiten , hat einen Angehörigen daheim der gepflegt werden muss , vielleicht ist der letzte Punkt an dem die Familie zusammenkommt das Frühstück am Sonntag morgen . Vielleicht ist der Ehepartner kein Christ und es gibt immer wieder unfrieden wenn man nun aber jeden Sonntagmorgen schon so früh den Partner verlässt nur um "wieder in die Kirche zu rennen" . Man könnte noch mehr mögliche Gründe überlegen und aufschreiben , aber der Grundgedanke bleibt : Nicht jedem ist es vergönnt sich jeden Sonntagmorgen in aller Ruhe in die Messe zu begeben . Diesen Menschen hilft die Vesper ungemein : Sie können die Messe besuchen . Sie können die Messe mit all ihren Vorzügen bewußt erleben , einfach auch "genießen"
Sicher gibt es Menschen die sich der Sonntagspflicht schon am Samstagabend erledigen und man kann , wie man hier sieht vortrefflich darüber diskutieren ob es denn nun rechtens ist das zu tun oder nicht . Aber diese Menschen nehmen diese Pflicht ernst. Und ich befürchte Gott ist es nicht so wichtig wann die Menschen zu ihnen kommen , sondern DASS sie es tun [color=#] [/color]
"Versuche nie jemanden zu formen, wie du selber bist. Du solltest wissen , dass einer von deiner Sorte reicht . " Ralph Waldo Emerson

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Effata
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Re: Vorabendmesse = Sonntagsmesse ???

Beitrag von Effata »

Linus hat geschrieben:
Effata hat geschrieben: Wenn das war ist, dann hat die RK-Kirche wieder einmal auf den Druck der Basis nachgegeben. Und da sagen manche, die RK-Kirche sei zu wenig "fortschrittlich"?
Blödsinn der Sonntag hat immer Schon Samsatag abend begonnen, (er ist ja das wöchentlich wiederkehrende Osterfest, das ebenfalls samstag nacht beginnt), so gibts im Stundenbuch zB keine "Vesper vom Samstag" sondern "1. Vesper des Sonntags und 2. Vesper des Sonntags" wobei die erste am Samstagabend gebetet wird.

Linus, der sich fragt, ob Effata frischbekehrt ist, (mit wenig ahnung) und glaubt er kriege hier ein Zeilenhonorar.

ein frischgebackener Kahtolik bin ich nicht, denn ich bon seit meiner Taufe vor 61 Jahren Katholik und seit meinem 17 Lebensjahr aktives Kirchenmietglied. Besuche seit gut 30 Jahren Bibelseminare und beschäftige mich intensiv seit meinem 38sten Lebensjahr mit dem Studium de Heiligen Schrift(en). Ich darf wohl annehmen, dass ich aus der Sicht der Bibel etwas gelernt habe, was mir vielerseits auch von Priestern und Theologen zugestanden wurde (vorallem was das NT betrifft). Weniger beschäftige ich mit dem Katechismus, obwohl ich der Ansicht bin, dass ich diesen auch bald in Angriff nehmen soll, um die unumgänglichen Vergleiche mit der Bibel zu estellen.
Auf meine Gedanken bist du gar nicht eingegangen, sondern hast mich einfach mit dem Stundebuch abgefertigt.
Ob das alles stimmt, was du da behauptest, möchte ich gerne Robert Kettelhorn befragen. Dann sehen wir weiter.
Guten Samstagabend und einen arbeisteichen Sonntag...
Am Sonntag ist Jesus auferstanden und wir Christen sollten doch am Sonntag die Eucharistie feiern. Aber schon gut, man kann heute auch jeden Tag 2-3 Mal die Messe feiern, solange wir noch einen Priester haben, der sie (für uns) liest.

Effata

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Effata
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Re: Vorabendmesse = Sonntagsmesse ???

Beitrag von Effata »

Linus hat geschrieben:[
Effata hat geschrieben:
Linus hat geschrieben: ein frischgebackener Kahtolik bin ich nicht, denn ich siet 61 Jahren Katholik und seit meinem 17 Lebensjahr aktives Kirchenmietglied. Besuche seit gut 30 Jahren Bibelseminare und darf wohl annehmen, dass ich aus der sicht der Bibel etwas gelernt habe, was wir vielerseits auch von Theologen zugestanden wurde. Weniger beschäftige ich mit dem Katechismus, obwohl ich der Ansicht bin, dass ich diesen auch bald in Angriff nehmen soll, um die Vergleiche mit der Bibel zu estellen.
Auf meine Gedanken bist du gar nicht eingegangen, sondern hast mich einfach mit dem Stundebuch abgefertigt.
Ob das alles stimmt, was u da behauptest, möchte ich gerne Robert Kettelhorn befragen. Dann sehen wir weiter.
Guten Samstag und einen arbeisteichen Sonntag...
Am Sonntag ist Jesus auferstanden und wir Christen sollten doch am Sonntag die Eucharistie feiern. Aber schon gut, man kann heute auch jeden Tag 2-3 Mal die Messe feiern, solange wir noch einen Priester haben, der sie sofort liest.
Effata hat geschrieben:
Andreas01 hat geschrieben: Adreas01 schrieb
Auch beiden Juden.....
Siehe, Andreas, die Juden feiern ihren "Sonntag" am Samstag, und die Muselmanen am Freitag. Wir Christen feiern den Sonntag deshalb, weil Jesus am 3.Tag, also am Sonntag, auferstanden ist.
Es sind drei verschiedene Religionen, doch alle drei mit dem gleichen Stammvater Abraham...

Effata

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Hallo Effata,
also fällt am Samstag die Vesper aus? Das wäre aber merkwürdig...

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ist aber so (seit der Liturgiereform).
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Effata
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Beitrag von Effata »

Uwe Schmidt hat geschrieben:Hallo Effata,
also fällt am Samstag die Vesper aus? Das wäre aber merkwürdig...

Hallo Uwe,
Bitte, meine Beiträge nicht mißverstehen.
die Vesper fällt am Samstag nicht aus, denn wer am Sonntag verhindert ist, kann ja auch am Samstag zur Messe gehen. Habe ich klar und deutlich geschrieben. Die RK-Kirche überlässt es wahrscheinlich jedem einzelnen Gläubigen selbst, wann er zur Messe gehen (kann oder will): Samstagabend oder Sonntag.
Es gibt auch sehr fleißige Kirchgänger, welche jeden Tag die Eucharistie feiern: am Montag, Dienstag, Mittwoch... usw.
Samstag und freilich auch SONNTAG.
Es gibt aber gut 2/3 der Gläubigen, wenn nicht noch mehr, die überhaupt nicht mehr in die Kirche gehen. Das ist wirklich schlimm und besorgniserregend.

Ich war vor 10 Jahren in Brüssel und ging am Sonntag dort am Dom in unmittelbarer Nähe der Grand Place gegen 10 Uhr zur Messe. Vor der Kirche waren Tausende von Menschen, drinnen war knapp 2 Dutzend alte Leute und ein paar junge Menschen. Aber der Priester hielt seine Messe (in Französisch) trotzdem freudig und deswegen nicht in Trauerstimung ab! Er hat auch in der Predigt kein einziges negatives Wort über die Menschen, die draußen wimmelten, gesagt.
In Deutschland habe ich damals auch ähnliche, aber nicht so krasse Zustände feststellen können. Wie es jetzt ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Das sagt viel aus, wie es mit dem Kirchenbesuch in Europa steht.
Hier bei uns in Italien gehen ungefähr 2/3 der getauften Katholiken nicht mehr zur Messe. Dafür wird zuhause schön fleißig gestritten und am Ende steht die Scheidung vor der Tür.
In manchen größeren Städten sind es noch weniger, die noch zur Messe gehen. Die Priester beklagen einen Einbruch der Kirchengänger, der jedes Jahr zunimmt.
Eine Statistik, die etwa 1 Jahr alt ist, sagt aus, dass nur 10% der Verheirateten Italiener eine wirklich gute Ehe führen und glücklich sind.

Danke für deine Aufmerksamkeit.
Effata

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