Ich sehe das auch so, es würdigt Gott herab, denn Gott ist vollkommen und Jesus musste zuerst verklärt werden, nachdem er in seiner kurzen Lebensspanne einen uns Menschen nachvollziehbaren Leidensweg zurückgelegt hatte.Raphael hat geschrieben:Inwiefern würdigt diese Sichtweise herab?overkott hat geschrieben:Jesus zum auf der Erde herumspazierenden Gott zu machen, würdigt Gott herab auf die Ebene eines Cäsars oder einer Kleopatra.
Jesus Christus IST nach der Lehre der una sancta Gott im Fleische!
Oder noch etwas präziser: Die Fleisch gewordene zweite Person Gottes!
Eine Herabwürdigung kann man da vernünftigerweise nicht drin sehen, wo doch die Hl. Schrift sagt:
Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.
(Philipper 2, 6 -8)
Frei interpretiert: Gott ist deswegen Fleisch geworden, weil sich Gott uns Sünder in Liebe zuwenden wollte. Gott blieb dafür sozusagen nur diese, uns Menschen gemäße Möglichkeit, weil wir Menschen (durch den Sündenfall) unvollkommene, begrenzte und begriffsstutzige Wesen geworden sind, die IHN in seiner ganzen Herrlichkeit nicht (mehr) erkennen können. Mithin zeigt sich uns Gott in Jesus auf ein für uns Menschen kompatibles Maß. Gott hat sich für uns klein gemacht, wovon man aber nicht 1:1 ableiten kann, dass Gott auf unserer, eingeschränkten und menschlichen Erkenntnisebene wie Jesus ist oder umgekehrt. Jesus ist sozusagen der „gedimmte“ Gott, denn nur Gott selbst erstrahlt in vollkommenem Licht. Jesus ist zwar „wahrer Gott“, aber wir wenn wir das sagen, sprechen wir von der „gedimmten Variante“, die jeder Gläubige gemäß seiner jeweiligen Erkennntisstufe mehr oder weniger „ungedimmt“ begreifen kann.
Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.
(Philipper 2, 6–8)
Jesus „hielt aber nicht daran fest“, heißt, dass ihm bewusst war, dass er „nur“ die für Menschen „verträgliche Version“ Gottes ist. In diesem Sinne ist Gott mehr als das, was uns Jesus „ausschnittsweise“ gezeigt hat, als er auf Erden herumspazierte. Von daher verstehe ich eure Aufregung um Overkott nicht.
(„Ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach; aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“, bedeutet in diesem Zusammenhang, dass, wenn ich gesund wäre, ich Gott in seiner Herrlichkeit erkennen könnte. Gott hätte uns nicht seinen Sohn hingeben müssen, wenn wir bereits Gottes würdig wären.)