Irrendes Gewissen

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FioreGraz
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Irrendes Gewissen

Beitrag von FioreGraz »

Dieser Thread wurde aus "Verweigerung der Kindertaufe" abgesplittet. Er wurde nicht von FioreGraz eröffnet. -
(Angelika als Moderatorin)


stern hat geschrieben:Wenn sie sich an die Regeln der Kirche halten wollen, warum tun sie das in ihrem Leben, was der Lehre der Kirche wiederspricht?
Weil sie in erster Linie ihrem Gewissen verpflichtet sind und demzufolge ist das was sie tun keine Sünde. Was nicht bedeutet das sie die Kirche und ihre Lehre umfassend ablehnen. Auch du widersprichst partiell immer wieder der Lehre ohne jedoch die Kirche abzulehnen.

LG
Fiore
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stern
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Beitrag von stern »

FioreGraz hat geschrieben:
Wenn sie sich an die Regeln der Kirche halten wollen, warum tun sie das in ihrem Leben, was der Lehre der Kirche wiederspricht?
Weil sie in erster Linie ihrem Gewissen verpflichtet sind und demzufolge ist das was sie tun keine Sünde. Was nicht bedeutet das sie die Kirche und ihre Lehre umfassend ablehnen. Auch du widersprichst partiell immer wieder der Lehre ohne jedoch die Kirche abzulehnen.

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Derartigen Schwachsinn kannst du den Weiblein mit ihrem Mitgefühl erzählen oder den Bewohnern einer Klapsmühle.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

stern hat geschrieben:Derartigen Schwachsinn kannst du den ... erzählen oder den Bewohnern einer Klapsmühle.
Deswegen reden wir ja auch mit Dir.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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stern
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Beitrag von stern »

FioreGraz hat geschrieben:
stern hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben:.... ganz wie es dem Papst belieben würde.

LG
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Richtig. Aber nicht dir.
Nur Kirchenrecht kann nun mal nicht Gebote Christi aufheben...
kann vielleicht ein schwules Gewissen die Gebote aufheben?
FioreGraz hat geschrieben: Und weil wir schon beim CIC nur der Papst hat die Hoheit über den CIC aber jeder hat im Zweifelsfall die Pflicht ihm auch zu widersprechen.
und was sind die Zweifellsfälle? Die Homosexualität? :D
So viel ich weiß, der kanadische Bischof hat seine Absichten geäußert, nicht aber dir persönlich die Taufe „deiner“ Kinder abgelehnt. Also was für Zweifellsfälle hast du denn?

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

stern hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben:
Wenn sie sich an die Regeln der Kirche halten wollen, warum tun sie das in ihrem Leben, was der Lehre der Kirche wiederspricht?
Weil sie in erster Linie ihrem Gewissen verpflichtet sind und demzufolge ist das was sie tun keine Sünde. Was nicht bedeutet das sie die Kirche und ihre Lehre umfassend ablehnen. Auch du widersprichst partiell immer wieder der Lehre ohne jedoch die Kirche abzulehnen.

LG
Fiore
Derartigen Schwachsinn kannst du den Weiblein mit ihrem Mitgefühl erzählen oder den Bewohnern einer Klapsmühle.
1776. „Im Innersten seines Gewissens entdeckt der Mensch ein Gesetz, das er sich nicht selbst gibt, sondern dem er gehorchen muß und dessen Stimme ihn immer anruft, das Gute zu lieben und zu tun und das Böse zu meiden und so, wo nötig, in den Ohren des Herzens tönt ... Denn der Mensch hat ein Gesetz, das von Gott seinem Herzen eingeschrieben ist, dem zu gehorchen eben seine Würde ist... Und das Gewissen ist der verborgenste Kern und das Heiligtum des Menschen, in dem er allein ist mit Gott, dessen Stimme in seinem Innersten widerhallt" (GS 16).
...
1782. Der Mensch hat das Recht, in Freiheit seinem Gewissen entsprechend zu handeln, und sich dadurch persönlich sittlich zu entscheiden. „Er darf also nicht gezwungen werden, gegen sein Gewissen zu handeln. Er darf aber auch nicht daran gehindert werden, gemäß seinem Gewissen zu handeln, besonders im Bereiche der Religion" (DH 3).
...
1790. Dem sicheren Urteil seines Gewissens muß der Mensch stets Folge leisten. Würde er bewußt dagegen handeln, so verurteilte er sich selbst. Es kann jedoch vorkommen, daß das Gewissen über Handlungen, die jemand plant oder bereits ausgeführt hat, aus Unwissenheit Fehlurteile fällt.
(WKK)

Tja Schwachsinn den unsere Mutter Kirche lehrt. Tja aber der Vatikan ist teilweise wirklich ne große klapsmühle.
LG
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stern
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Beitrag von stern »

Juergen hat geschrieben:
stern hat geschrieben:Derartigen Schwachsinn kannst du den ... erzählen oder den Bewohnern einer Klapsmühle.
Deswegen reden wir ja auch mit Dir.
Deutscher Theologe, du musst noch viel Sauerkraut auffressen, das Evangelium und die Bestimmungen der Kirche bis zum Tode studieren, um mit mir reden zu können.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

und was sind die Zweifellsfälle? Die Homosexualität?
So viel ich weiß, der kanadische Bischof hat seine Absichten geäußert, nicht aber dir persönlich die Taufe „deiner“ Kinder abgelehnt. Also was für Zweifellsfälle hast du denn?
Dei eigene Vernunft und das Gewissen, wenn du von ner "Ich muß selber nix mehr tun und mich nur an den Buchstaben halten der mir alles vorgibt Religion" träumst, die wirst du in der Kriche nicht finden, da empfehle ich dir versch. Sekten. und wie schon gesagt durch das Verbot überträgt er meine Verfehlung auf mein Kind und bestraft dieses damit führt er die ERbsünde wieder ein und widerspricht den Erlösungswillen Gottes. Also die einen werden es Irrtum nenne ich nenns Häresie.

LG
Fiore
Zuletzt geändert von FioreGraz am Donnerstag 28. Juli 2005, 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
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stern
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Beitrag von stern »

FioreGraz hat geschrieben:Tja Schwachsinn den unsere Mutter Kirche lehrt. Tja aber der Vatikan ist teilweise wirklich ne große klapsmühle.
LG
Fiore
deine Ironie ist genauso viel Wert, wie der Humor Juergens = wenig Worte und kein Inhalt.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

stern hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben:Tja Schwachsinn den unsere Mutter Kirche lehrt. Tja aber der Vatikan ist teilweise wirklich ne große klapsmühle.
LG
Fiore
deine Ironie ist genauso viel Wert, wie der Humor Juergens = wenig Worte und kein Inhalt.
Wenn du das Zitat aus dem WKK inhaltslos nennst, ok. Es gibt halt immer welche die meinen den Glauben täglich in Schubkarren zu sich zu nehmen, und besser zu wissen was Gott will, als dieser selber.

LG
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Petra
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Beitrag von Petra »

...editiert....

(Hat sich erledigt)
Zuletzt geändert von Petra am Donnerstag 28. Juli 2005, 19:01, insgesamt 1-mal geändert.

stern
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Beitrag von stern »

FioreGraz hat geschrieben:
Das heißt nicht, dass für mich Homosexualität keine Sünde wäre, Gewissen hin oder her, FioreGraz.
Darüber will ich hier auch nimmer dikutieren, hatten wir schon an x-Stellen. Denoch unbenommen müssen 2 Schwule ihrem Gewissen folgen und wenn diese meinen "HS sei keine Sünde" ist es zu dem Zeitpunkt unbedeutend obs jetzt objektiv so ist oder nicht, sie müssen ihrem Gewissen folgen.

LG
Fiore
Seit wann rechtfertigt das eigene Gewissen das Sündigen? Du verdrehst mit deinen Worten den Heilsplan Gottes und hoffst, dass die allen Schäfchen hier dir glauben schenken? :D

Die Homos können auch der Kirche vertrauen und alle ihre Bemühungen dafür einsetzen, sich von der Sünde lossagen zu wollen. Das könnten sie auch.
Und letztendlich dem Gewissen folgen zu wollen bedeutet nicht, dass sie die Sünde in einem Konkubinat verwirklichen müssen.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Das Gewissen bindet absolut, auch wenn es ein sog. irrendes Gewissen ist.
Gruß Jürgen

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Seit wann rechtfertigt das eigene Gewissen das Sündigen? Du verdrehst mit deinen Worten den Heilsplan Gottes und hoffst, dass die allen Schäfchen hier dir glauben schenken?
Wie Jürgen schon erwähnte, das Gewissen ist das dirkete Gesetz Gottes und diesem bin ich immer verpflichtet unabhängig von dem was die Hirten sagen. (siehe auch den Fall Thomas Morus)

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stern
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Beitrag von stern »

Juergen hat geschrieben:Das Gewissen bindet absolut, auch wenn es ein sog. irrendes Gewissen ist.
Wie kann einer, einem sog. irrendem Gewissen folgen, wen er sich dessen bewusst ist, dass sein Gewissen ein irrendes ist? :D
Wer das bewusst tut, oder das Gewissen so auslegt, dass es das Tun rechfertigen könnte, der hat nicht alle Tassen im Schrank.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Wer ein irrendes Gewissen hat, der weiß ja nicht, daß er ein irrendes Gewissen hat, wenn er es wüßte, so hätte er ja keins.
Gruß Jürgen

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

Joseph Ratzinger ("Werte in Zeiten des Umbruchs") hat geschrieben:Auf dieser Ebene, der Ebene des Urteilens (Conscientia im engeren Sinn), gilt, dass auch das irrige Gewissen bindet. Dieser Satz ist aus der rationalen Tradition der Scholastik heraus völlig klar. Niemand darf gegen seine Überzeugung handeln, wie es schon der hl. Paulus gesagt hatte (Röm 14, 23). Aber dass die gewonnene Überzeugung selbstverständlich im Augenblick des Handelns bindet, bedeutet keine Kanonisierung der Subjektivität. Es ist nie Schuld, der gewonnenen Überzeugung zu folgen - man muss es sogar. Aber es kann sehr wohl Schuld sein, dass man zu so verkehrten Überzeugungen gelangt ist und den Widerspruch der Anamnese des Seins niedergetreten hat. Die Schuld liegt dann woanders, tiefer: nicht in dem jetzigen Akt, nicht in dem jetzigen Gewissensurteil, sondern in der Verwahrlosung meines Seins, die mich stumpf gemacht hat für die Stimme der Wahrheit und deren Zuspruch in meinem Innern. Deshalb bleiben Überzeugungstäter wie Hitler und Stalin schuldig. Diese krassen Exempel sollen aber nicht dazu dienen, uns über uns selbst zu beruhigen, sondern sie sollten uns aufschrecken und uns den Ernst der Bitte eindrücklich machen: Von meiner unerkannten Schuld befreie mich (Ps 19, 13).

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Pelikan hat geschrieben:
Joseph Ratzinger ("Werte in Zeiten des Umbruchs") hat geschrieben:Deshalb bleiben Überzeugungstäter wie Hitler und Stalin schuldig.
Hm, auf den Gedanken bin ich noch gar nicht gekommen.

Auch die könnten (und werden) sich auf ihr Gewissen berufen und sagen, sie seien ja damit gezwungen gewesen, ihm zu folgen.

Wo liegt denn dann der "Knackpunkt"? Offensichtlich kann das Gewissen ja doch nicht jede Sünde rechtfertigen. Wenn Fiore sich auf sein Gewissen beruft, kann das also doch eigentlich nicht das letzte Kriterium sein, ob Sünde vorliegt oder nicht?

Was kann das Gewissen denn rechtfertigen?
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Petra
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Beitrag von Petra »

Tacitus hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Und Schluß
Bitte nicht, liebe Petra,
die streiten sich hier so, dass es einem das Herz erwärmt.
Erlaube mir bitte eine kleine Korrektur:

die streiten sich hier so, dass es einem das evangelische Herz erwärmt.

;)

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

HeGe hat geschrieben:
Pelikan hat geschrieben:
Joseph Ratzinger ("Werte in Zeiten des Umbruchs") hat geschrieben:Deshalb bleiben Überzeugungstäter wie Hitler und Stalin schuldig.
Hm, auf den Gedanken bin ich noch gar nicht gekommen.

Auch die könnten (und werden) sich auf ihr Gewissen berufen und sagen, sie seien ja damit gezwungen gewesen, ihm zu folgen.
Ich denke, dass Hitler und Stalin - wenigstens manchmal - der Gedanke gekommen sein muss, dass ihr Handeln falsch und menschenverachtend ist. Es sei denn, sie waren geisteskrank ...

Gruß
Angelika

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

HeGe hat geschrieben:
Pelikan hat geschrieben:
Joseph Ratzinger ("Werte in Zeiten des Umbruchs") hat geschrieben:Deshalb bleiben Überzeugungstäter wie Hitler und Stalin schuldig.
Hm, auf den Gedanken bin ich noch gar nicht gekommen.

Auch die könnten (und werden) sich auf ihr Gewissen berufen und sagen, sie seien ja damit gezwungen gewesen, ihm zu folgen.

Wo liegt denn dann der "Knackpunkt"? Offensichtlich kann das Gewissen ja doch nicht jede Sünde rechtfertigen. Wenn Fiore sich auf sein Gewissen beruft, kann das also doch eigentlich nicht das letzte Kriterium sein, ob Sünde vorliegt oder nicht?
Du mißversteht das, glaube ich.

Leider wird das sog. irrende Gewissen oft falsch oder verkürzt dargestellt.

Und da das so ist, will ich es auch verkürzt darstellen ;)

Also:
Eine Gewissensentscheidung ist immer bindend, auch wenn es sich um ein irrendes Gewissen handelt. Also: Jeder muß aufgrund seines Gewissens handeln.
Das bedeutet: Jemand der ein irrendes Gewissen hat, kann nur falsch handeln:
Handelt er gegen das Gewissen ist es falsch.
Folgt er seinem irrenden Gewissen, dann handelt er zwar objektiv falsch aber subjektiv richtig, da er seinem Gewissen folgt.

ABER (und das wird häufig verschwiegen): ein irrendes Gewissen spricht natürlich nicht frei!


Jemand, der dem irrenden Gewissen folgt, hat zwar keine andere Möglickeit zu handeln und muß so handeln wie ihm sein Gewissen vorgibt, aber er kann sich damit nicht von der Schuld freisprechen.

Im Prinzip befindet er sich in einem großen Dilemma, denn er kann prinzipiell nur falsch handeln.
Wenn Fiore sich auf sein Gewissen beruft, kann das also doch eigentlich nicht das letzte Kriterium sein, ob Sünde vorliegt oder nicht?
Im Prinzip: Jain.

Er muß so handeln, wie ihm das Gewissen vorschreibt.
Wenn sich sein Gewissen irrt, so muß er dennoch dem Gewissen folgen, was nicht heißt, daß die Handlung keine Sünde ist.


Nochmal:
Mit einem irrenden Gewissen kann man nur falsch handeln.


Guck mal da (is leider in englisch): STh I-II, q. 19, a. 5 und folgende
http://www.newadvent.org/summa/201905.htm


Ich hoffe, das war jetzt halbwegs richtig, was ich schrieb :roll:
Gruß Jürgen

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stern
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Beitrag von stern »

Juergen hat geschrieben:Also: Jeder muß aufgrund seines Gewissens handeln.
Das bedeutet: Jemand der ein irrendes Gewissen hat, kann nur falsch handeln:
Handelt er gegen das Gewissen ist es falsch.
ist es falsch, die Sünde und die Gelegenheit zur Sünde zu meiden und das zu tun, wofür die Kirche plädiert (und hier meine ich ein gottgewoltes leben nach dem Evangelium Christi zu führen), auch dann, wenn man gegen das (in diesem Falle irrendes) Gewissen handelt?

Das hier:
Juergen hat geschrieben:Nochmal:
Mit einem irrenden Gewissen kann man nur falsch handeln.
zitiere ich noch mal, ohne zu kommentieren, falls du auf die Idee kommen solltest es zu löschen.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

stern hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Also: Jeder muß aufgrund seines Gewissens handeln.
Das bedeutet: Jemand der ein irrendes Gewissen hat, kann nur falsch handeln:
Handelt er gegen das Gewissen ist es falsch.
ist es falsch, die Sünde und die Gelegenheit zur Sünde zu meiden und das zu tun, wofür die Kirche plädiert ... , auch dann, wenn man gegen das ... Gewissen handelt?
Es ist immer falsch gegen das Gewissen zu handeln.

Das heißt aber nicht, daß jeder, der dem Gewissen folgt, automatisch richtig handelt.
Wenn er ein irrendes Gewissen hat, dann handelt er (objektiv gesehen) falsch, dennoch muß er seinem Gewissen folgen.
Gruß Jürgen

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stern
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Beitrag von stern »

Juergen hat geschrieben:
stern hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Also: Jeder muß aufgrund seines Gewissens handeln.
Das bedeutet: Jemand der ein irrendes Gewissen hat, kann nur falsch handeln:
Handelt er gegen das Gewissen ist es falsch.
ist es falsch, die Sünde und die Gelegenheit zur Sünde zu meiden und das zu tun, wofür die Kirche plädiert ... , auch dann, wenn man gegen das ... Gewissen handelt?
Es ist immer falsch gegen das Gewissen zu handeln.
soll das bedeuten, dass es falsch ist, das zu tun, was die Kirche und auch das (nichtirrendes) Gewissen aller Menschen guten Willens, als normal und gottgewollt erkennt?
Oder umgekehrt: ist es gut, das zu unterlassen, was die Kirche und jeder Mensch guten Willens als richtig und gottgewollt erkennt?

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

stern hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
stern hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Also: Jeder muß aufgrund seines Gewissens handeln.
Das bedeutet: Jemand der ein irrendes Gewissen hat, kann nur falsch handeln:
Handelt er gegen das Gewissen ist es falsch.
ist es falsch, die Sünde und die Gelegenheit zur Sünde zu meiden und das zu tun, wofür die Kirche plädiert ... , auch dann, wenn man gegen das ... Gewissen handelt?
Es ist immer falsch gegen das Gewissen zu handeln.
soll das bedeuten, dass es falsch ist, das zu tun, was die Kirche und auch das (nichtirrendes) Gewissen aller Menschen guten Willens, als normal und gottgewollt erkennt?
Es ist objektiv richtig das zu tun, "was die Kirche und auch das (nichtirrendes) Gewissen aller Menschen guten Willens, als normal und gottgewollt erkennt"; aber es ist falsch gegen sein eigenen Gewissen zu handeln. Das Gewissen bindet absolut.
stern hat geschrieben:Oder umgekehrt: ist es gut, das zu unterlassen, was die Kirche und jeder Mensch guten Willens als richtig und gottgewollt erkennt?
Es ist objektiv richtig "das zu unterlassen, was die Kirche und jeder Mensch guten Willens als richtig und gottgewollt erkennt"; aber es ist falsch gegen sein eigenen Gewissen zu handeln. Das Gewissen bindet absolut.



Nachtrag: Der letzte Absatz ist falsch! Siehe mein nachfolgendes Posting.
Zuletzt geändert von Juergen am Donnerstag 28. Juli 2005, 19:15, insgesamt 4-mal geändert.
Gruß Jürgen

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Beitrag von stern »

Juergen hat geschrieben:
stern hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
stern hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Also: Jeder muß aufgrund seines Gewissens handeln.
Das bedeutet: Jemand der ein irrendes Gewissen hat, kann nur falsch handeln:
Handelt er gegen das Gewissen ist es falsch.
ist es falsch, die Sünde und die Gelegenheit zur Sünde zu meiden und das zu tun, wofür die Kirche plädiert ... , auch dann, wenn man gegen das ... Gewissen handelt?
Es ist immer falsch gegen das Gewissen zu handeln.
soll das bedeuten, dass es falsch ist, das zu tun, was die Kirche und auch das (nichtirrendes) Gewissen aller Menschen guten Willens, als normal und gottgewollt erkennt?
Es ist objektiv richtig das zu tun, "was die Kirche und auch das (nichtirrendes) Gewissen aller Menschen guten Willens, als normal und gottgewollt erkennt"; aber es ist falsch gegen sein eigenen Gewissen zu handeln. Das Gewissen bindet absolut.
bedeutet das, dass auch ein Gewissen, das objektiv als ein irrendes erkannt wurde, absolut bindet?
Juergen hat geschrieben:
stern hat geschrieben:Oder umgekehrt: ist es gut, das zu unterlassen, was die Kirche und jeder Mensch guten Willens als richtig und gottgewollt erkennt?
Es ist objektiv richtig "das zu unterlassen, was die Kirche und jeder Mensch guten Willens als richtig und gottgewollt erkennt";...
entweder hast du meine Fragestellung nicht verstanden, oder hast du nicht nachgedacht. Denn, wenn das richtig wäre, was du schreibst, dann brauchen wir gar nichts tun.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

stern hat geschrieben:bedeutet das, dass auch ein Gewissen, das objektiv als ein irrendes erkannt wurde, absolut bindet?
Das Gewissen ist absolut bindend.
Wer sein eigenes Gewissen als irrend erkannt hat, der hat es damit ja schon gereinigt, und er hat kein irrendes Gewissen mehr, da ihm nach dieser Erkenntnis das nun "nicht-mehr-irrende" Gewissen ja das auch objektiv richtige vorschreibt. Er muß dann nur noch seinem Gewissen folgen.


Wenn allerdings an anderer Mensch jemandem sagt: "Du hast ein irrendes Gewissen." und der Angesprochene sich um keine - nennen wir es mal - Gewissensbildung bemüht und dies nicht hören will oder nicht erkennt, daß der ihn Ansprechende richtig liegt, dann muß er weiterhin seinem irrenden Gewissen folgen.

stern hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
stern hat geschrieben:Oder umgekehrt: ist es gut, das zu unterlassen, was die Kirche und jeder Mensch guten Willens als richtig und gottgewollt erkennt?
Es ist objektiv richtig "das zu unterlassen, was die Kirche und jeder Mensch guten Willens als richtig und gottgewollt erkennt";...
entweder hast du meine Fragestellung nicht verstanden, oder hast du nicht nachgedacht. Denn, wenn das richtig wäre, was du schreibst, dann brauchen wir gar nichts tun.
Urks.
Das kommt von "copy&paste"

Es muß natürlich heißen:
Es ist objektiv falsch "das zu unterlassen, was die Kirche...
Gruß Jürgen

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Beitrag von stern »

Juergen hat geschrieben:
stern hat geschrieben:bedeutet das, dass auch ein Gewissen, das objektiv als ein irrendes erkannt wurde, absolut bindet?
Das Gewissen ist absolut bindend.
Wer sein eigenes Gewissen als irrend erkannt hat, der hat es damit ja schon gereinigt...
erkannt ja, aber nicht unbedingt gereinigt.
Juergen hat geschrieben: ...und er hat kein irrendes Gewissen mehr, da ihm nach dieser Erkenntnis das nun "nicht-mehr-irrende" Gewissen ja das auch objektiv richtige vorschreibt. Er muß dann nur noch seinem Gewissen folgen.
muß er, oder hat er auch eine andere Wahl? ;)
was ist, wenn er das nicht tut?

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

stern hat geschrieben:muß er, oder hat er auch eine andere Wahl? ;)
was ist, wenn er das nicht tut?
Wie oft soll ich es noch wiederholen?

Man muß immer seinem Gewissen folgen! Das Gewissen ist absolut bindend!
Gruß Jürgen

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Beitrag von stern »

Juergen hat geschrieben:
stern hat geschrieben:muß er, oder hat er auch eine andere Wahl? ;)
was ist, wenn er das nicht tut?
Wie oft soll ich es noch wiederholen?
(So lange, wie lange du nicht direkt und ehrlich meine Fragen beantwortest. :mrgreen: )

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

muß er, oder hat er auch eine andere Wahl?
Hat er nicht, da er sich sonst selbst verurteilt.
was ist, wenn er das nicht tut?
Die ewige Verdamnis?

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Beitrag von Juergen »

stern hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
stern hat geschrieben:muß er, oder hat er auch eine andere Wahl? ;)
was ist, wenn er das nicht tut?
Wie oft soll ich es noch wiederholen?
(So lange, wie lange du nicht direkt und ehrlich meine Fragen beantwortest. :mrgreen: )
Da macht man hier einen Exkurs zum Thema "irrenden Gewissen", der kaum mit dem Thema zu tun hat, nur um etwas gegen Deine Unwissenheit und Ignoranz zu tun, und dann kommt sowas.....Tztztz!
Gruß Jürgen

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Juergen hat geschrieben:
stern hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
stern hat geschrieben:muß er, oder hat er auch eine andere Wahl? ;)
was ist, wenn er das nicht tut?
Wie oft soll ich es noch wiederholen?
(So lange, wie lange du nicht direkt und ehrlich meine Fragen beantwortest. :mrgreen: )
Da macht man hier einen Exkurs zum Thema "irrenden Gewissen", der kaum mit dem Thema zu tun hat, nur um etwas gegen Deine Unwissenheit und Ignoranz zu tun, und dann kommt sowas.....Tztztz!
Glaubst du denn wirklich, dass ich nötig habe, dich oder irgendjemanden diesbezüglich zu fragen?
Glaubst du denn wirklich, dass ich deine, oder die eines Anderen Antworten brauche, um (für mich) etwas zu klären?

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