Taizé

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Dä Jong hat geschrieben:Aber Hauptsache, wir haben eine Meinung. Ich finde es schamlos, wie Erich jetzt, wo ein lieber Freund getötet wurde, auf die Kacke haut, und möchte das mal gerne zum Ausdruck bringen.
Hallo Peter :huhu:

Im Thread zum Tod von Frère Roger war derartige Kritik in der Tat unangebracht. Aus diesem Grund wurde das ja abgesplittet und ein neuer Thread aufgemacht.

Gruß
Angelika

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Stefan hat geschrieben:Nein, denn die Kirche lebt von der Liturgie; sie ist niemals nebensächlich oder etwas Unwichtiges. Für mich müssen Form und Inhalt in der Balance stehen; das eine gegen das andere auszuspielen würde etwas wesentliches weglassen.
Ich spreche aus eigener Erfahrung. Ich selbst habe durch eine nicht-alltägliche Liturgie zu Jesus Christus gefunden, eine Liturgie, die viele hier ebenso ablehnen wie die von Taizé.


Stefan hat geschrieben:Allerdings bin ich ein Freund der Originalität und der Erkennbarkeit. Stell Dir mal Pilze vor; der eine ist genießbar, der andere nicht. Nun kannst Du natürlich viel erklären und erläutern, um Vergiftungen zu vermeiden. Besser und einfacher aber ist es, wenn man sich eine Sorte auswählt, die unverwechselbar ist. Gerade für den Anfänger wäre dies besser, auch wenn der Giftpilz noch so verführerisch aussieht.
Willst du damit ausdrücken, dass Taizé ein Giftpilz ist, der zum Tod führt ? :roll:

Gruß
Angelika

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Erich
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Beitrag von Erich »

Läwe Jong,
...und bete dort jeden Morgen das Confiteor
.
betest Du jeden Morgen dort allein das Confiteor oder in der großen Gemeinde - und wo beichten denn die Brüder von Taizé??

Ansonsten stimme ich dem Stefan zu, der da schreibt: "Ich habe den Eindruck, daß die Kritik an Taize mit dem Mord abgewürgt werden soll."

Du kannst mir zu Recht vorwerfen, dass ich die Zeit bis nach der Beerdigung des Frere nicht abgewartet habe, um kritische Bemerkungen zu machen (Mea Culpa), aber wenn Du eine Zeile findest, wo ich etwas gegen die Person Frere Roger geschrieben habe, darfst Du mich schlagen.
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

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Erich
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Beitrag von Erich »

Willst du damit ausdrücken, dass Taizé ein Giftpilz ist, der zum Tod führt ?
wenn Taizé es schafft den Begriff Sünde aus dem Leben eines Christen zu verdrängen, würde ich mit einem lauten "JA" antworten.
(auch wenn ich nicht gefragt wurde)
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

Stefan

Beitrag von Stefan »

Angelika hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Allerdings bin ich ein Freund der Originalität und der Erkennbarkeit. Stell Dir mal Pilze vor; der eine ist genießbar, der andere nicht. Nun kannst Du natürlich viel erklären und erläutern, um Vergiftungen zu vermeiden. Besser und einfacher aber ist es, wenn man sich eine Sorte auswählt, die unverwechselbar ist. Gerade für den Anfänger wäre dies besser, auch wenn der Giftpilz noch so verführerisch aussieht.
Willst du damit ausdrücken, dass Taizé ein Giftpilz ist, der zum Tod führt ? :roll:
Nein. Es geht um die Verwechslung eines genießbaren Pilzes (Taize) mit einem Giftpilz (Esoterik).

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Stefan hat geschrieben: Deswegen ja mein Hinweis, daß sowohl Bach als auch Verdi für den Konzertsaal geeignet sind; dort gehören sie hin.
In der Liturgie aber hat der gregorianische Choral seinen Platz, was aber vielerorts anders gesehen und gehandhabt wird.
Gregorianischer Choral ist schön und gut, aber nicht immer und überall (und vor allem nicht, wenn die Schola nicht wirklich gut ist). Ansonsten sind mir die vierstimmigen Chorgesänge der Orthodoxen und Anglikaner meist lieber. Anders als in der katholischen Kirche ist dort der Chor wirklich zu einem integrierenden Bestandteil der Liturgie geworden.

Meist sehr schön und jede Woch neu zu hören hier: http://www.bbc.co.uk/radio3/choralevensong/

Die Aufzeichnung des gestrigen Choral Evensong zum Fest des Heiligen Bartholomäus bietet sogar als "Office Hymn" Gregorianischen Choral. Leider sind die Canticles und Responses von Bingham und Buckley eher aus der Kategorie "appaling", aber dafür gibt es William Byrd als Anthem ...





Gruß
Steve
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Edi
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Beitrag von Edi »

http://www.esoterikforum.at/forum/showt ... hp?t=23110

Der Tod und die Art des Todes von Frere Roger wird auch im Esoterikforum bedauert.
Wie ist das nun? Wird Taize doch von allen in Beschlag genommen, auch von den Esoterikern?

Dä Jong
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Beitrag von Dä Jong »

Nun, zumindest wird er hier offenbar begrüßt. Die Leute, die sich hier zu Wort gemeldet haben, um aus eigener Anschauung gegen die Communautée von Taizé zu «argumentieren» haben in etwa das Format – was dieses Thema angeht – der großen Theologen vom Schlage Drewermann in Bezug auf die Heilige Kirche.

Lohnt es sich, von den Katechesen in Taizé zu reden, in denen das Thema «Sünde» durchaus angesprochen wird? Diese «Spezialisten» werden sagen: «Oooh, viel zu wenig! Gerade daß es angesprochen wird, ist nur ein Feigenblättchen dafür, daß es es faktisch nicht vorkommt!»

Wofür Jean Vanier, Mutter Teresa, Johannes XXIII, Paul VI, Johannes Paul II in meinen Augen stehen, ist Taizé als «Kleiner Frühling», als schwaches, durchaus anfechtbares, aber prophetisches Zeichen in die Kirche hinein.

Sicher: wer den protestantischen, kirchlichen Gemeinschaften entgegen der Erklärung Dominus Iesus und dem Ökumenismusdekret des Zweiten Vatikanischen Konzils keinerlei heilsrelevante Bedeutung zumißt, wird sich an einer Gemeinschaft stoßen, die versucht, eine geistliche Ökumene zu leben.

Aber diese Leute sind nix wie Taschenpäpste – davon hat’s in diesem Thread schon mindestens vier. (Nun ja … mit mir fünf.)

Wie wär’s mit: Einfach mal Fresse halten?

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Stefan hat geschrieben:
Angelika hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Allerdings bin ich ein Freund der Originalität und der Erkennbarkeit. Stell Dir mal Pilze vor; der eine ist genießbar, der andere nicht. Nun kannst Du natürlich viel erklären und erläutern, um Vergiftungen zu vermeiden. Besser und einfacher aber ist es, wenn man sich eine Sorte auswählt, die unverwechselbar ist. Gerade für den Anfänger wäre dies besser, auch wenn der Giftpilz noch so verführerisch aussieht.
Willst du damit ausdrücken, dass Taizé ein Giftpilz ist, der zum Tod führt ? :roll:
Nein. Es geht um die Verwechslung eines genießbaren Pilzes (Taize) mit einem Giftpilz (Esoterik).
O.k., alles klar. ;-)

Ich halte Originalität und Erkennbarkeit, Einfachheit und Klarheit auch für besser als Ausdrucksformen, die eine Gefahr der Verwechslung bergen.

(Deshalb habe ich ja auch was dagegen, wenn jemand vor einer Marienstatue kniet, weil dies zu Verwechslungen zwischen erlaubter Verehrung und gotteslästerlicher Anbetung führen könnte. ;-) - Aber das ist ja wieder ein anderes Thema.)

Wenn aber viele Menschen durch die Original-Liturgie nicht angesprochen werden, dann kann man bei einer anderen Liturgie-Form die Verwechslungsgefahr mit Informationen mildern und so diese Menschen überhaupt erstmal ansprechen.

Wie ich in meinem anderen Posting schon geschrieben habe, glaube ich aber nicht, dass die Liturgie bewusst und gezielt eingesetzt wird, um Menschen zu erreichen. Das ist ein erfreulicher Nebeneffekt.

Gruß
Angelika

Stefan

Beitrag von Stefan »

Angelika hat geschrieben:(Deshalb habe ich ja auch was dagegen, wenn jemand vor einer Marienstatue kniet, weil dies zu Verwechslungen zwischen erlaubter Verehrung und gotteslästerlicher Anbetung führen könnte. ;-) - Aber das ist ja wieder ein anderes Thema.)
Dem stimme ich zu; die knieende Gebetshaltung gebührt dem Herrn alleine. Die stehende Haltung ist die der Verehrung (Mariens).
Dä Jong hat geschrieben:Wie wär’s mit: Einfach mal Fresse halten?
Allerdings stelle ich fest, daß es auch eine Erkennbarkeit und Originalität außerhalb liturgischer Fragen gibt. Das für sich genommen ist also durchaus nichts Positives, es kommt eben auch auf den Inhalt an.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Stefan hat geschrieben: Dem stimme ich zu; die knieende Gebetshaltung gebührt dem Herrn alleine. Die stehende Haltung ist die der Verehrung (Mariens).
Hallo,

auch auf die Gefahr, hier off topic zu werden: Wenn ich vor einer Marienstatue oder einem Heiligenbild oder einem Reliquienschrein knie, verehre ich ja nicht den Menschen *an sich*, sondern den Schöpfer und Erlöser, der sich in diesem Menschen verherrlicht hat. Die Verehrung des Heiligen und die Anbetung Gottes gehören in diesem Punkt also eigentlich zusammen. Ich finde es folglich durchaus eine angemessene Haltung.

Gruß
Steve
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Dä Jong
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Beitrag von Dä Jong »

Stefan hat geschrieben:
Dä Jong hat geschrieben:Aber Hauptsache, wir haben eine Meinung. Ich finde es schamlos, wie Erich jetzt, wo ein lieber Freund getötet wurde, auf die Kacke haut, und möchte das mal gerne zum Ausdruck bringen. Ich warte gerne mal den Augenblick ab, an dem du um einen Bruder trauerst. – Und dann hau ich drauf. Oder wie oder was?

Von wegen Dutzidutzi.
Es ging nicht um Frere Roger, sondern um Taize. Ich habe den Eindruck, daß die Kritik an Taize mit dem Mord abgewürgt werden soll. Das eine aber hat nichts mit dem anderen zu tun, und die Beerdigung ist auch schon vorbei.
Lieber Stefan, ich habe nicht den Eindruck, daß es um Kritik an Taizé geht. Ich weiß, was Kritik ist, und ich weiß recht gut, was ich an Taizé kritisiere. – Auch aus der Sicht dessen, was ich als Orthodoxie verstehe.

Das Erfinden von «Beobachtungen» und die billige, lügenhafte Diskreditierung ist für mich nicht Kritik. Sorry, dazu finde ich hier keine Kompetenzen.

Raphael

Beitrag von Raphael »

@ Dä Jong
Dä Jong hat geschrieben:Nun, zumindest wird er hier offenbar begrüßt. Die Leute, die sich hier zu Wort gemeldet haben, um aus eigener Anschauung gegen die Communautée von Taizé zu «argumentieren» haben in etwa das Format – was dieses Thema angeht – der großen Theologen vom Schlage Drewermann in Bezug auf die Heilige Kirche.

Lohnt es sich, von den Katechesen in Taizé zu reden, in denen das Thema «Sünde» durchaus angesprochen wird? Diese «Spezialisten» werden sagen: «Oooh, viel zu wenig! Gerade daß es angesprochen wird, ist nur ein Feigenblättchen dafür, daß es es faktisch nicht vorkommt!»

Wofür Jean Vanier, Mutter Teresa, Johannes XXIII, Paul VI, Johannes Paul II in meinen Augen stehen, ist Taizé als «Kleiner Frühling», als schwaches, durchaus anfechtbares, aber prophetisches Zeichen in die Kirche hinein.

Sicher: wer den protestantischen, kirchlichen Gemeinschaften entgegen der Erklärung Dominus Iesus und dem Ökumenismusdekret des Zweiten Vatikanischen Konzils keinerlei heilsrelevante Bedeutung zumißt, wird sich an einer Gemeinschaft stoßen, die versucht, eine geistliche Ökumene zu leben.

Aber diese Leute sind nix wie Taschenpäpste – davon hat’s in diesem Thread schon mindestens vier. (Nun ja … mit mir fünf.)

Wie wär’s mit: Einfach mal Fresse halten?
Bei allem Verständnis für Deine Position, scheinen mir die Taize-Jünger bei Kritik an Taize ähnlich idiosynkratisch zu reagieren, wie bspw. die Medjugorje-Anhänger der verschiedenen Schattierungen bei Kritik an Medjugorje. Dies ist für sich genommen schon 'mal kein gutes Zeichen!

IMHO besteht bei der Art der Heranführung an den katholischen Glauben in der Communaute allemal die Gefahr der emotionalen Manipulation, wobei ja gerade der katholische Glaube nicht zuletzt auch eine intellektuelle Zustimmung des Gläubigen selbst erfordert.

GsJC
Raphael

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Erich
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Beitrag von Erich »

Die Leute, die sich hier zu Wort gemeldet haben, um aus eigener Anschauung gegen die Communautée von Taizé zu «argumentieren» haben in etwa das Format – was dieses Thema angeht – der großen Theologen vom Schlage Drewermann in Bezug auf die Heilige Kirche.

polemische Angriffe auf Personen ist Stil von Taizé hab ich gelernt.

Lohnt es sich, von den Katechesen in Taizé zu reden, in denen das Thema «Sünde» durchaus angesprochen wird?
let´s talk about sins - warum nicht ;D hier steht geschrieben:

Es geht nicht darum, die Schwere von Verfehlungen herunterzuspielen, sondern daran zu denken, daß es keine Sünde gibt, die Christus nicht hinweg nehmen kann, seitdem er sein Leben am Kreuz gegeben hat.

Frage: Welche Sünden hat Jesu zu seinen Lebzeiten vergeben?? nur leichte. Wie ist das mit Adam, Eva und Erbsünde? Alles nur Methapher? Was geschah mit unserer Schuld am Kreuz?? etc.

Her mit den Antworten Jöngchen! 8)
Zuletzt geändert von Erich am Donnerstag 25. August 2005, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

Stefan

Beitrag von Stefan »

@Dä Jong,

Kritik findet auf der Sachebene statt. Ich gebe Dir Recht, daß es hier eher um persönliche Eindrücke geht; mir geht es aber um die persönliche Empfindung an der Sache Taize, und nicht um die Person Frere Roger.

Ich weiß allerdings nicht genau, ob ich Dir sagen soll, daß ich Deine Beiträge als persönliche Eindrücke von hier schreibenden Personen verstehe. Meinetwegen kannst Du das tun, wenn Dir danach ist. Ich lese solche Metaklamotten immer gerne ;D

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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Stefan hat geschrieben:
Angelika hat geschrieben:Nein, wenn die Menschen - durch welche Liturgie auch immer - zu Jesus Christus gefunden haben, dann werden sie auch das Normale akzeptieren. Dann ist die Liturgie nebensächlich, denn entscheidend ist die Begegnung mit Jesus Christus.
Nein, denn die Kirche lebt von der Liturgie; sie ist niemals nebensächlich oder etwas Unwichtiges. Für mich müssen Form und Inhalt in der Balance stehen; das eine gegen das andere auszuspielen würde etwas wesentliches weglassen.
Aber nochmals: Man darf ja nicht vergessen, daß Taize eigentlich aus der reformierten Ecke kommt, wo ein völlig anderes liturgisches Verständnis besteht. Ich bestreite eben auch gar nicht, daß gerade der (in meinen Augen) esoterische Touch, die Ähnlichkeit dazu, eine bestimmte Menschgruppe anspricht und auf sie sehr faszinierend wirkt. Gerade die "Einlage" der Orthodoxen wirkte eben wie eine solche. In der Musik würde man sowas vielleicht einen Potpourri nennen; eben eine Flickschusterei der "besten Teile".
Aber mit Erläuterungen und Hintergrundinformationen kann man dem begegnen. Die Gefahr falscher Assoziationen besteht überdies nicht nur bei Taizé, sondern auch in anderen Fällen.
Da gebe ich Dir recht. Allerdings bin ich ein Freund der Originalität und der Erkennbarkeit. Stell Dir mal Pilze vor; der eine ist genießbar, der andere nicht. Nun kannst Du natürlich viel erklären und erläutern, um Vergiftungen zu vermeiden. Besser und einfacher aber ist es, wenn man sich eine Sorte auswählt, die unverwechselbar ist. Gerade für den Anfänger wäre dies besser, auch wenn der Giftpilz noch so verführerisch aussieht.

Ich habe noch eine Bild von gestern gefunden. Trostlos, dieses rötlich-warme... :| Und die albernen Fahnen erst, also nee, Leute, nee, ne?

Bild
Gerade von dieser Perspektive mit den roten Fahnen: Erinnert mich an einige Visionen, die ich hatte, da war stets der ganze Raum mit Feuer erfüllt und in diesen Flammen ein so rötliches Glimmen.

Ich erkenne in dieser Symbolik die Flammen des Heiligen Geistes. Ob diese Symbolik aber gewollt war, weiß ich nicht...
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

Dä Jong
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Beitrag von Dä Jong »

Das ist eine ähnlich – mit Verlaub – diffamierende Weise der Argumentation, die auch von Atheisten gepflegt wird.

Nur erstmal tapfer verleumden – irgendwann wird jemand «Aua!» schreien. Und dann kann man ihm seine Reaktion als Schwäche (und Eingeständnis der Unfähigkeit zu argumentieren) vorhalten. Für eine differenzierte Betrachtung bleibt da kein Platz – und wirklich führe ich die mittlerweile unter Ausschluß der Öffentlichkeit.

Ich muß mich da auch gegen den Begriff des Taizé-Jüngers verwahren. Aus meiner Sicht gibt des den einheitlichen Jünger gar nicht – zumindest fiele es mir schwer, ein Charakterprofil zu entwickeln. Natürlich – eine oberflächliche Sichtweise kann sich gerne mit dem zufriedengeben, was uns Jürgen als Karikatur vorführt.
IMHO besteht bei der Art der Heranführung an den katholischen Glauben in der Communaute allemal die Gefahr der emotionalen Manipulation, wobei ja gerade der katholische Glaube nicht zuletzt auch eine intellektuelle Zustimmung des Gläubigen selbst erfordert.
Ich habe sieben Jahre lang die Bible Introductions der Brüder für die Erwachsenen erlebt und interessiert die Introductions der jugendlichen verfolgt. Zudem habe ich Grundkenntnisse der Literatur der Brüder. Die Gefahr emotionaler Manipulation besteht oft – ich bin in diesen Fragen sehr empfindlich; aber gerade bei den Bible Introductions habe ich den Eindruck einer großen Sachlichkeit. Wenn du da andere Erfahrungen hast, laß es mich wissen.

Was diese Debatte angeht – meine Motivation, mih hier einzuklinken, ist die Betroffenheit darüber (Achtung, Jürgen! Ich bin betroffen: Dutzidutz.), wie das Thema hier verhandelt wird. Ich möchte den letzten Dienstag abend nicht noch einmal erleben, als ich einer mir sehr lieben Person vom Tod Frère Rogers berichtete. Wenn dann hier wieder diese idiotische Rede vom «Teufelswerk» auftaucht, möchte ich euch gerne attestieren, daß für mich diese Art der «Stellungnahme» ein enormes terroristisch-gewalttätiges Potential bietet.

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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Dä Jong hat geschrieben:Nun, zumindest wird er hier offenbar begrüßt. Die Leute, die sich hier zu Wort gemeldet haben, um aus eigener Anschauung gegen die Communautée von Taizé zu «argumentieren» haben in etwa das Format – was dieses Thema angeht – der großen Theologen vom Schlage Drewermann in Bezug auf die Heilige Kirche.

Lohnt es sich, von den Katechesen in Taizé zu reden, in denen das Thema «Sünde» durchaus angesprochen wird? Diese «Spezialisten» werden sagen: «Oooh, viel zu wenig! Gerade daß es angesprochen wird, ist nur ein Feigenblättchen dafür, daß es es faktisch nicht vorkommt!»

Wofür Jean Vanier, Mutter Teresa, Johannes XXIII, Paul VI, Johannes Paul II in meinen Augen stehen, ist Taizé als «Kleiner Frühling», als schwaches, durchaus anfechtbares, aber prophetisches Zeichen in die Kirche hinein.

Sicher: wer den protestantischen, kirchlichen Gemeinschaften entgegen der Erklärung Dominus Iesus und dem Ökumenismusdekret des Zweiten Vatikanischen Konzils keinerlei heilsrelevante Bedeutung zumißt, wird sich an einer Gemeinschaft stoßen, die versucht, eine geistliche Ökumene zu leben.

Aber diese Leute sind nix wie Taschenpäpste – davon hat’s in diesem Thread schon mindestens vier. (Nun ja … mit mir fünf.)

Wie wär’s mit: Einfach mal Fresse halten?
Na das war doch mal ein ausgewogener Beitrag, der mit Sicherheit bei vielen Mitdiskutanten und -onkels dazu einlädt, nun eine sachliche Erwiderung folgen zu lassen...

Gerade der Satz mit "Fresse halten" war sehr hilfreich...

:hmm:
Zuletzt geändert von prim_ass am Donnerstag 25. August 2005, 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

Dä Jong
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Beitrag von Dä Jong »

Nun ja - und Primels und Jürgens Stellungnahmen sprechen dazu ihre eigene Sprache.

Damit ich meine Zeit hier nicht wieder hier im Naphtaforum vertue, himmel’ ich jetzt meinen Acount.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Überleg mal vorher eine Sekunde, ob du nicht möglicherweise gerade voller Urteile über andere steckst (welche möglicherweise zum Teil noch abgefüllter sind - aber jetzt frag ich halt mal dich). ;)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Dä Jong hat geschrieben:... himmel’ ich jetzt meinen Acount.
Wie immer :roll:

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stefan hat geschrieben:
Dä Jong hat geschrieben:... himmel’ ich jetzt meinen Acount.
Wie immer :roll:
Tauet, Himmel, den Gerechten …
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Raphael hat geschrieben: ...
Bei allem Verständnis für Deine Position, scheinen mir die Taize-Jünger bei Kritik an Taize ähnlich idiosynkratisch zu reagieren, wie bspw. die Medjugorje-Anhänger der verschiedenen Schattierungen bei Kritik an Medjugorje. Dies ist für sich genommen schon 'mal kein gutes Zeichen!
Die Liste der empfindlich Reagierenden kann man gehörig erweitern...

Auch die Unterscheidung zwischen giftigen und geniessbaren Pilzen ist nicht ganz klar.
So kann auch ein "guter" Pilz sehr giftig wirken,
und ein vermeintlicher Giftpilz sich zur Heilung nutzen lassen.
Zuletzt geändert von Ragnar am Donnerstag 25. August 2005, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.

Raphael

Beitrag von Raphael »

@ Ragnar
Ragnar hat geschrieben:Die Liste der empfindlich Reagierenden kann man gehörig erweitern...
Kann man das tatsächlich?

GsJC
Raphael

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:ein Stück weit abholen
:D
Ja, er hat genau den angemessenen :mrgreen: Ton getroffen.

veronique
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Registriert: Freitag 29. Juli 2005, 01:40

Beitrag von veronique »

apropos duzzi duzzi 8) :

bischof kapellari nennt das "theologisches schunkeln" :D
sh. http://www.kath.net/detail.php?id=11334

Andreas01
Beiträge: 243
Registriert: Dienstag 10. August 2004, 16:32

Beitrag von Andreas01 »

Liebe Freunde,
zurück zum Thema!

Esoterik und Taize

65 Beiträge und noch immer sehnt man sich nach einer persönlichen Definition, was man unter Esoterik wirklich versteht.
wikipedia: Esoterik (griechisch εσωτερική) ist ein Sammelbegriff für ein weites Spektrum an Lebensanschauungen und "Geheimlehren", welche die spirituelle Entwicklung des Individuums betonen, jedoch keine Religion im engeren Sinn sind.

Den sich teilweise deutlich unterscheidenden Lehren ist gemeinsam, dass sie die Existenz von Kräften und Einflüssen außerhalb des naturwissenschaftlich messbaren voraussetzen und Wissenschaft und traditionelle Religionen als zu beschränkt ansehen, um die Welt vollständig zu erklären. Die esoterische Denkweise steht somit in direktem Widerspruch zum wissenschaftlichen Weltbild.
Erich mag ja Recht haben mit seiner Taize- Kritik.
Aber esoterisch ist was Anderes.

Bezugnehmend auf die Wikipedia- Definition betrachte ich Aberglauben im weitesten Sinn als ein Synonym für Esoterik.
Geheime Kräfte in der Natur suchen.

Ob Taize tatsächlich dem freimaurerischen Zeitgeist folgt, und die Sünde abschaffen will, wage ich nicht zu beurteilen.
Aber ich denke, wer Beichtgelegenheit anbietet, muss zumindest die Möglichkeit, dass der Mensch sündigen kann, anerkennen.

Unsere Jugend ist ansprechbar für christliche Inhalte, ist bereit, den Sinn des Lebens im Glauben zu suchen. Siehe WJT

Aber sie braucht andere Formen als gregorianische Choräle.

Ich erinnere mich an die Weihnmachtsmesse vom letzten Jahr in unserem Ort.
Feierliches Hochamt, mit langen mühevoll vom Kirchenchor einstudierten Chorälen;
fünf Minuten Kyrie; das Publikum langweilt sich; die U-Boot-Christen, die nur zu Hochfesten kommen,
und lebendige Anregungen bräuchten, wenden sich mit Grauen und fürchten, das sei immer so.

Nein, Freunde, wir brauchen neue Liturgie-Formen mit jugendlichem Schwung.

Natürlich hat Erich Recht.
Die Warnung, nicht zu verwässern ist, muß klar artikuliert werden.

Aber was hat der Taize- Schmuck (Kerzen und Fahnen) mit Aberglauben zu tun?
Gar nichts [Punkt] Keiner der Jugendlichen kommt auf die Idee, die Kerzen hätten geheime Mächte.


P.S.: wenn wir schon moderne liturgische Formen der Esoterik verdächtigen, möchte ich einwerfen,
dass gerade konservative Volksfrömmigkeit in großem Umfang von Esoterik (Aberglauben) verseucht ist.
Nur zwei Beispiele (falsche Marienverehrung mal ausgeklammert):
a. Kräuterweihe zu Mariä Himmelfahrt; das Zeug wird (wurde) an die Kühe als Heilmittel für Krankheiten verfüttert.
b. Weihwasser: "nimm Weihwasser, damit dir auf dem Weg nichts passiert!"; oder kranke Angehörige mit Weihwasser besprengen.

Um nicht mißverstanden zu werden: Kräuterweihe hat für mich schon einen Sinn, nämlich Gott zu bitten, in rechter Weise durch Betrachtung der Kräuter das Schöpfungswerk Gottes würdigen zu können, und Weihwasser erinnert an die Taufe und jeder der es in rechter Weise benutzt, erneuert sein Taufversprechen.

Gegenüber der "konserativen" Volksfrömmigkeit, ist es meines Erachtens vorrangig und wichtig, Esoterik (=Aberglauben) abzubauen.

Aber Taize hat doch nicht im Geringsten mit Aberglauben zu tun. Oder?

LG Andreas
Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. Joh 10,10

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

leider erlebt das wort esoterik in konservativ-katholischen kreisen eine ähnliche inflation wie das wort satanismus alles womit man nichtts zu tun haben will ist satanisch bzw, esoterisch ähnliches kenne ich bisher nur aus politisch linken kreisen dort ist es so mit dem wort faschismus

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Edi
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Beitrag von Edi »

Heute morgen wurde im Radio Frere Roger zitiert mit den Worten, dass jeder Mensch mit Gott verbunden sei. Das soll er oft gesagt haben. Wenn das aber ganz alleinstehend ohne Erläuterung und Weiterführung gesagt wurde, ist es sehr gefährlich und dann können tatsächlich auch die Esoteriker daran Gefallen finden.

Bisher hat noch niemand hier genau erläutern können, was in Taize geistliche Wirklichkeit ist. Immer ist vieles nur ganz schwammig herübergekommen wie bei einem Ja, aber.

Wer z.B. sagt, dass jeder Mensch gottverbunden sei, der hat auch eine Erklärung dazu zu geben oder er hätte besser geschwiegen. Sonst kann es sein, dass die Leute meinen, man brauche ja nur nach Taize gehen und einige schöne Lieder mitsingen und ein gutes Gefühl dabei haben und schon sei man gottverbunden. Christus sieht das aber ganz anders, ER sagt, dass alle Menschen Sünder sind und umkehren müssen. Wenn das in Taize nicht deutlich zum Ausdruck kommt und vieles bestätigt das ja, dann ist es kritisch zu sehen.
Zuletzt geändert von Edi am Sonntag 28. August 2005, 11:57, insgesamt 1-mal geändert.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Jetzt mal was, bewußt ohne duzzi, duzzi ;-)
Andreas01 hat geschrieben:Nur zwei Beispiele (falsche Marienverehrung mal ausgeklammert):
a. Kräuterweihe zu Mariä Himmelfahrt; das Zeug wird (wurde) an die Kühe als Heilmittel für Krankheiten verfüttert.
...
Um nicht mißverstanden zu werden: Kräuterweihe hat für mich schon einen Sinn, nämlich Gott zu bitten, in rechter Weise durch Betrachtung der Kräuter das Schöpfungswerk Gottes würdigen zu können,...
Tja, so steht es als Erklärung auch im Benediktionale und das Segensgebet geht auch in die Richtung.
Ich frage mich allerdings, wer da den Verantwortlichen ins Hirn gesch..... hat, als sie dieses neue Gebet entworfen haben.

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Andreas01 hat geschrieben:Unsere Jugend ist ansprechbar für christliche Inhalte, ist bereit, den Sinn des Lebens im Glauben zu suchen. Siehe WJT

Aber sie braucht andere Formen als gregorianische Choräle.

...

Nein, Freunde, wir brauchen neue Liturgie-Formen mit jugendlichem Schwung.
Achwas!?

Welche Jugendlichen brauchen denn das?
Da kann man wohl kaum alle über einen Kamm scheren.

Die Kirche, oder viele Verantwortliche haben offenbar leider noch nicht erkannt, wie eigenltich der Lebensstil bzw. die Lebensstile der Jugend in den verschiedenen "Milieus" aussieht. -- Genauer muß man sagen: sie wissen es, können es aber nicht umsetzen!

Die Werbestrategen in der Wirtschaft geben Hunderttausende von Euro aus, um den Lebensstil der verschiedensten Zielgruppen zu erforschen und ihre Werbung zielgruppengerecht zu gestalten.

Inzwischen beginnt auch die Kirche sich für diese Studien (etwa die sog. "Sinus-Milieus" von dem Marktforschungsunternehmen "Sinus Sociovision") zu interessieren.
Die Originalstudie kann man käuflich erwerben (für einige 100tausend Euronen), einen kurzen Einblick liefert aber auch die Webseite:
http://www.sinus-sociovision.de/2/2-3.htm
Immerhin arbeitet die Katholische Sozialethische Arbeitsstelle (KSA) eng mit Sinus-Sociovision zusammen.

Auch wenn die daraus erwachsenen Erkenntnisse der KSA bekannt sind und der Bischofskonferenz etwa auf einer Vollversammlung bereits vorgestellt wurden, so ist man in der Kirche noch etwas "hilflos", wie man damit umgehen soll.

In vielen Bereichen setzt man auf "altbewährtes", was meistens Dinge aus den 70er/80er Jahren sind, und dann wundert man sich, wenn man bei vielen jungen Leuten nur noch kopfschütteln erntet.


Leute werdet wach!
Viele junge Leute können mit den wollsockentragenden, klampfespielenden, öko-sandalentragenden und sich unverbindlich gebenden Leuten nichts mehr anfangen.
Aber im Bereich der Jugendpastoral haben wir immer noch die sogenannten Berufsjugendlichen, also Leute jenseits der 50, die sich so geben wollen wie 20, aber dabei dann auch so auftreten, wie sie selbst es vor 30 Jahren getan haben. Sie meinen damit modern zu sein und bei der Jugend anzukommen; erreichen tun sie indes das Gegenteil.


Um auf das zurückzukommen, was Andreas sagt...
Es gibt durchaus Milieus von jungen Leuten, die vielleicht gar nicht viel mit der Kirche zu tun haben und gerne der neuesten Mode hinterherlaufen; dennoch setzen gerade diese auf "Ästhetik". Und das ist der Punkt, warum bei diesen Leuten, dann ein lateinisches (tridentinisches) Hochamt, welches aus ästhetischer Sicht dann als höchst wertvoll empfunden wird, besser an, als eine Sing-Sang-Messe mit Gitarre wo alle im Schneidersitz (mit Wollsocken) um ein kleines Tischchen ("Altar") sitzen.


Wer so etwas heute noch der Jugend als "modern" verkaufen will, der hinkt zumindest in der Sicht eines nicht unerheblichen Teils der Jugend 20-30 Jahre der Zeit hinterher! --- Das heißt nicht, daß man gar keinen mehr damit erreicht, aber eben viele nicht mehr.


Viele haben alleine schon das sprachliche Rumeiern (z.B. "Ich lade Euch jetz ein Euch ein Stückweit darauf einzulassen...") einfach satt. Ebenso wie die (Pseudo)Unverbindlichkeiten.
Die Berichte zum WJT haben auch eines gezeigt (bei aller Vorsicht gegenüber der Berichterstattungen in den Medien): Die Jugendlichen mögen teilweise an dem ein oder anderen Punkt anderer Meinung sein als der Papst; aber sie bewundern ihn trotzdem -- oder sie bewundern ihn gerade deswegen, weil er nicht rumeiert, sondern einen festen Standpunkt hat; egal ob's einem persönlich passt oder nicht. Aber er hat wenigstens einen Standpunkt. Selten genug, daß man heute jemandem mit festem Standpunkt findet (guckt Euch nur die Politik an).

Das gleiche gilt auch für die Liturgie. Besser eine Liturgie, die verbindlichen Regeln folgt, als ein Do-it-yourself-Patchwork, wo keiner weiß, was als nächstes passiert.
Auch in der Liturgie sollte die Kirche eine festen Standpunkt haben und bieten.
Gruß Jürgen

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Andreas01
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Registriert: Dienstag 10. August 2004, 16:32

Beitrag von Andreas01 »

Hallo Jürgen,

(was ich hier schildere ist mein Eindruck, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit zu erheben, ich lasse mich gerne eines Besseren belehren)
Juergen hat geschrieben:...Marktforschungsunternehmen...

...Es gibt durchaus Milieus von jungen Leuten, die vielleicht gar nicht viel mit der Kirche zu tun haben und gerne der neuesten Mode hinterherlaufen; dennoch setzen gerade diese auf "Ästhetik"...

...wollsockentragenden, klampfespielenden, öko-sandalentragenden...

lateinisches (tridentinisches) Hochamt, welches aus ästhetischer Sicht dann als höchst wertvoll empfunden wird, besser an, als eine Sing-Sang-Messe mit Gitarre wo alle im Schneidersitz (mit Wollsocken) um ein kleines Tischchen ("Altar") sitzen.
Markforschung, Modetrends etc. berücksichtigende Liturgie habe ich nicht gemeint.
Entscheidend ist die Aussage; keine Anbiederung, sondern feste Meinung artikulieren, die dem konsumistischen Zeitgeist (Relativismus) widerspricht.
Viele haben alleine schon das sprachliche Rumeiern (z.B. "Ich lade Euch jetz ein Euch ein Stückweit darauf einzulassen...") einfach satt. Ebenso wie die (Pseudo)Unverbindlichkeiten.
richtig!
ob Taize mit dem sündenverleugnenden Zeitgeist prostituiert, wie Erich befürchtet, oder das nicht tut, wage ich nicht zu bewerten.

Jedenfalls scheinen mir Lichterandachten, meditative Lieder und das ganze Ambiente überhaupt als Plattform durchaus geeignet, unsere Botschaften an die Jugend rüberzubringen.
Die Jugendlichen mögen teilweise an dem ein oder anderen Punkt anderer Meinung sein als der Papst; aber sie bewundern ihn trotzdem -- oder sie bewundern ihn gerade deswegen, weil er nicht rumeiert, sondern einen festen Standpunkt hat;
eben
Das gleiche gilt auch für die Liturgie. Besser eine Liturgie, die verbindlichen Regeln folgt, als ein Do-it-yourself-Patchwork, wo keiner weiß, was als nächstes passiert.
wenn man schon weiß, was kommt, "immer das gleiche"; an Unterschiedlichem nur ein bißchen Lesung, deren Inhalt wird oft nicht verstanden, und auch nicht erklärt; eine Predigt, die oft nur "rumeiert";
sich wiederholende Rituale, deren Sinn nicht (mehr) geläufig ist, werden abgelehnt.

"gibt mir nichts; da schlaf ich lieber aus"

Die Jugend sucht sehr wohl Antworten auf den Sinn des Lebens; klar und unmißverständlich; kein unverbindliches Geklampfe, kein langwieriges Chorgesinge; kein unverständliches Latein mit dem Rücken zum Volk.

Weil wir leider mit der Medienvielfalt konkurrieren, müssen die Aussagen attraktiv verpackt werden, z.B. so wie es Papst Benedikt XVI am WJT tut;

Taize könnte eine solche attraktive Form sein, sofern Verbindliches in die Andachten eingebaut wird.

Liebe Grüße Andreas
Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. Joh 10,10

Petra
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Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Beitrag von Petra »

Edi hat geschrieben:Heute morgen wurde im Radio Frere Roger zitiert mit den Worten, dass jeder Mensch mit Gott verbunden sei. Das soll er oft gesagt haben. Wenn das aber ganz alleinstehend ohne Erläuterung und Weiterführung gesagt wurde, ist es sehr gefährlich [..]

Wer z.B. sagt, dass jeder Mensch gottverbunden sei, der hat auch eine Erklärung dazu zu geben oder er hätte besser geschwiegen.

Gaudium et spes, 1. Hauptteil, 1. Kapitel: Christus der neue Mensch (auch:Kapitel 22):
Vat.II hat geschrieben:Denn er, der Sohn Gottes, hat sich in seiner Menschwerdung gewissermaßen mit jedem Menschen vereinigt
Link

Papst Johannes Paul II. soll in Enzyklika Redemptor Hominis, Art. 14, ergänzt haben:
Selbst wenn dieser sich dessen nicht bewusst ist.
(Letzteres habe ich im Netz nicht gefunden, daher das "soll")

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