Jetzt mal was, bewußt ohne duzzi, duzzi
Andreas01 hat geschrieben:Nur zwei Beispiele (falsche Marienverehrung mal ausgeklammert):
a. Kräuterweihe zu Mariä Himmelfahrt; das Zeug wird (wurde) an die Kühe als Heilmittel für Krankheiten verfüttert.
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Um nicht mißverstanden zu werden: Kräuterweihe hat für mich schon einen Sinn, nämlich Gott zu bitten, in rechter Weise durch Betrachtung der Kräuter das Schöpfungswerk Gottes würdigen zu können,...
Tja, so steht es als Erklärung auch im Benediktionale und das Segensgebet geht auch in die Richtung.
Ich frage mich allerdings, wer da den Verantwortlichen ins Hirn gesch..... hat, als sie dieses neue Gebet entworfen haben.
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Andreas01 hat geschrieben:Unsere Jugend ist ansprechbar für christliche Inhalte, ist bereit, den Sinn des Lebens im Glauben zu suchen. Siehe WJT
Aber sie braucht andere Formen als gregorianische Choräle.
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Nein, Freunde, wir brauchen neue Liturgie-Formen mit jugendlichem Schwung.
Achwas!?
Welche Jugendlichen brauchen denn das?
Da kann man wohl kaum alle über einen Kamm scheren.
Die Kirche, oder viele Verantwortliche haben offenbar leider noch nicht erkannt, wie eigenltich der Lebensstil bzw. die Lebensstile der Jugend in den verschiedenen "Milieus" aussieht. -- Genauer muß man sagen: sie wissen es, können es aber nicht umsetzen!
Die Werbestrategen in der Wirtschaft geben Hunderttausende von Euro aus, um den Lebensstil der verschiedensten Zielgruppen zu erforschen und ihre Werbung zielgruppengerecht zu gestalten.
Inzwischen beginnt auch die Kirche sich für diese Studien (etwa die sog. "Sinus-Milieus" von dem Marktforschungsunternehmen "Sinus Sociovision") zu interessieren.
Die Originalstudie kann man käuflich erwerben (für einige 100tausend Euronen), einen kurzen Einblick liefert aber auch die
Webseite:
http://www.sinus-sociovision.de/2/2-3.htm
Immerhin arbeitet die
Katholische Sozialethische Arbeitsstelle (KSA) eng mit Sinus-Sociovision zusammen.
Auch wenn die daraus erwachsenen Erkenntnisse der KSA bekannt sind und der Bischofskonferenz etwa auf einer Vollversammlung bereits vorgestellt wurden, so ist man in der Kirche noch etwas "hilflos", wie man damit umgehen soll.
In vielen Bereichen setzt man auf "altbewährtes", was meistens Dinge aus den 70er/80er Jahren sind, und dann wundert man sich, wenn man bei vielen jungen Leuten nur noch kopfschütteln erntet.
Leute werdet wach!
Viele junge Leute können mit den wollsockentragenden, klampfespielenden, öko-sandalentragenden und sich unverbindlich gebenden Leuten nichts mehr anfangen.
Aber im Bereich der Jugendpastoral haben wir immer noch die sogenannten Berufsjugendlichen, also Leute jenseits der 50, die sich so geben wollen wie 20, aber dabei dann auch so auftreten, wie sie selbst es vor 30 Jahren getan haben. Sie meinen damit modern zu sein und bei der Jugend anzukommen; erreichen tun sie indes das Gegenteil.
Um auf das zurückzukommen, was Andreas sagt...
Es gibt durchaus Milieus von jungen Leuten, die vielleicht gar nicht viel mit der Kirche zu tun haben und gerne der neuesten Mode hinterherlaufen; dennoch setzen gerade diese auf "Ästhetik". Und das ist der Punkt, warum bei diesen Leuten, dann ein lateinisches (tridentinisches) Hochamt, welches aus ästhetischer Sicht dann als höchst wertvoll empfunden wird, besser an, als eine Sing-Sang-Messe mit Gitarre wo alle im Schneidersitz (mit Wollsocken) um ein kleines Tischchen ("Altar") sitzen.
Wer so etwas heute noch der Jugend als "modern" verkaufen will, der hinkt zumindest in der Sicht eines nicht unerheblichen Teils der Jugend 20-30 Jahre der Zeit hinterher! --- Das heißt nicht, daß man gar keinen mehr damit erreicht, aber eben viele nicht mehr.
Viele haben alleine schon das sprachliche Rumeiern (z.B. "Ich lade Euch jetz ein Euch ein Stückweit darauf einzulassen...") einfach satt. Ebenso wie die (Pseudo)Unverbindlichkeiten.
Die Berichte zum WJT haben auch eines gezeigt (bei aller Vorsicht gegenüber der Berichterstattungen in den Medien): Die Jugendlichen mögen teilweise an dem ein oder anderen Punkt anderer Meinung sein als der Papst; aber sie bewundern ihn trotzdem -- oder sie bewundern ihn gerade deswegen, weil er nicht rumeiert, sondern einen festen Standpunkt hat; egal ob's einem persönlich passt oder nicht. Aber er hat wenigstens einen Standpunkt. Selten genug, daß man heute jemandem mit festem Standpunkt findet (guckt Euch nur die Politik an).
Das gleiche gilt auch für die Liturgie. Besser eine Liturgie, die verbindlichen Regeln folgt, als ein Do-it-yourself-Patchwork, wo keiner weiß, was als nächstes passiert.
Auch in der Liturgie sollte die Kirche eine festen Standpunkt haben und bieten.