Ökumene und interreligiöser Dialog

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Niels
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Re: Ökumene und interreligiöser Dialog

Beitrag von Niels »

civilisation hat geschrieben:Das Beste wäre doch, wenn sich die Kirche dafür entschuldigt, daß sie immer noch existiert.

:doktor:
:freude: :daumen-rauf:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Niels
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Re: Ökumene und interreligiöser Dialog

Beitrag von Niels »

Bei Paris entsteht ein "Disneyland der Religionen": http://www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/192789/
Bussy Saint-Georges zählt 25. Einwohner: Franzosen, aber auch viele Einwanderer. Die Stadt entstand auf dem Reißbrett. Das inspirierte den Bürgermeister zu einer -weltweit- einmaligen Idee: dem Aufbau eines multireligiösen Zentrums inmitten einer Neubausiedlung.
:turban: :rebbe: :chinese:
Hugues Rondeau wurde unterstellt, mit seinem Projekt das republikanische Laizitätsprinzip zu verraten. Unsinn, wehrt sich der Bürgermeister und praktizierende Katholik: auf der "Esplanade des Religions" seien alle Konfessionen gleichgestellt, Finanzierungshilfen von der Gemeinde gab es für keinen. Gerade in einer multikulturellen Gemeinde wie Bussy Saint-Georges sei es eine absolute Notwendigkeit, Menschen miteinander zu verbinden, um den sozialen Frieden zu erhalten.
Für eine Loge ist bestimmt auch noch Platz. :zirkusdirektor:
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taddeo
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Re: Ökumene und interreligiöser Dialog

Beitrag von taddeo »

Niels hat geschrieben:Für eine Loge ist bestimmt auch noch Platz. :zirkusdirektor:
Wieso? Bauen die dort ein Theater oder Opernhaus? :hmm:

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Niels
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Re: Ökumene und interreligiöser Dialog

Beitrag von Niels »

So etwas in der Art. Vorstellungen haben die da auch: http://www.youtube.com/watch?v=aXTvwgTdn-Q
:zirkusdirektor:
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Pilgerer
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Re: Ökumene und interreligiöser Dialog

Beitrag von Pilgerer »

Nach meinem Eindruck wird die "Ökumene" mit dem Islam ("gleicher Gott", gemeinsames Gebet etc.) teilweise intensiver betrieben als mit den evangelikalen/konservativen Protestanten. Täuscht das oder trifft das zu? Gibt es darin Unterschiede zwischen liberalen und konservativen Katholiken?
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

al-Muschrik
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Re: Ökumene und interreligiöser Dialog

Beitrag von al-Muschrik »

Pilgerer hat geschrieben:Nach meinem Eindruck wird die "Ökumene" mit dem Islam ("gleicher Gott", gemeinsames Gebet etc.) teilweise intensiver betrieben als mit den evangelikalen/konservativen Protestanten. Täuscht das oder trifft das zu? Gibt es darin Unterschiede zwischen liberalen und konservativen Katholiken?
Mir scheint es schon längst als gesichert, daß der Graben zwischen Katholiken und Protestanten sehr viel weniger breit und tief ist, als der zwischen Gläubigen beider Lager einerseits und den Modernisten andererseits. Wobei allerdings die große Masse der Uninformierten und eher einfachen Gläubigen leider gänzlich unter dem Einfluß der Modernisten stehen.
Der Ökumenismus und die Interreligiosität dienen dem Zweck, eine Welteinheitsreligion des Minimalkonsenses zu schmieden: ein Programm, das schon von der Aufklärung, Voltaire und Rousseau, Lessing und Kant entworfen und offensiv gegen die Kirche vorangetrieben wurde und mittlerweile schon aus den versch. Religionsgemeinschaften selbst gefördert wird.
Interessant ist die Frage, ob dieses Programm Wurzeln hat, die womöglich weit in die Zeit vor der Aufklärung zurückreichen.
níĝ-ge-na-da a-ba in-da-sá nam-ti ì-ù-tu
אין שלום לרשעים
πᾶν γὰρ ἑρπετὸν πληγῇ νέμεται
ad hoc sacramentum adacti sumus, ferre mortalia nec perturbari iis quae vitare non est nostrae potestatis. In regno nati sumus: deo parere libertas est.

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Re: Ökumene und interreligiöser Dialog

Beitrag von HeGe »

al-Muschrik hat geschrieben:Interessant ist die Frage, ob dieses Programm Wurzeln hat, die womöglich weit in die Zeit vor der Aufklärung zurückreichen.
Aber sicher: :ikb_devil2:
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al-Muschrik
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Re: Ökumene und interreligiöser Dialog

Beitrag von al-Muschrik »

HeGe hat geschrieben:
al-Muschrik hat geschrieben:Interessant ist die Frage, ob dieses Programm Wurzeln hat, die womöglich weit in die Zeit vor der Aufklärung zurückreichen.
Aber sicher: :ikb_devil2:
Wirklich! Ein kontinuierlich über Jahrhunderte durchgeführtes, dezidiert antichristliches Programm der Euthanasie des Christentums und Aufgehen in einer oberflächlich jesuanischen Vernunftreligion? Wo genau wären dessen historische Wurzeln und wer dessen Träger über die Jahrhunderte? Die Templer, Marsilius von Padua, Joachim von Fiore, der Diskurs "De tribus barattoribus/impostoribus?
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Pilgerer
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Re: Ökumene und interreligiöser Dialog

Beitrag von Pilgerer »

al-Muschrik hat geschrieben:Mir scheint es schon längst als gesichert, daß der Graben zwischen Katholiken und Protestanten sehr viel weniger breit und tief ist, als der zwischen Gläubigen beider Lager einerseits und den Modernisten andererseits. Wobei allerdings die große Masse der Uninformierten und eher einfachen Gläubigen leider gänzlich unter dem Einfluß der Modernisten stehen.
Aus dem theologischen Rationalismus und Relativismus ergibt sich faktisch ein Nihilismus:
In religiösen Kontexten steht der Nihilismus für die Verneinung der Wirksamkeit und Existenz Gottes, kann aber auch die pantheistische These der Leugnung einer außerweltlichen Personalität Gottes bedeuten.

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Ein Vorwurf der "Freikirchen" gegenüber den "Volkskirchen" ist, dass sie nur noch aus Tradition die Liturgie feiern, aber ohne ernsthaft das zu glauben, was darin über die Lippen kommt. Trifft das zu?
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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