Kurze Fragen - kurze Antworten III
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Naja. Im ersten Fall sollte man ernsthaft eine Kommunionausteilung im Sitzen erwägen, im zweiten Fall kommt es darauf an, ob sich "die Messfeier allzusehr in die Länge ziehen würde", wenn der Chor nach unten käme oder der Pfarrer nach oben auf die Empore.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Da möchte ich gern eine Frage anschließen.taddeo hat geschrieben:[...]Melody hat geschrieben:In Redemptionis Sacramentum heißt es nur:
158. Der außerordentliche Spender der heiligen Kommunion darf die Kommunion nur dann austeilen, wenn Priester oder Diakon fehlen, wenn der Priester durch Krankheit, wegen fortgeschrittenen Alters oder aus einem anderen ernsten Grund verhindert ist, oder wenn die Gläubigen, die zur Kommunion hinzutreten, so zahlreich sind, daß sich die Meßfeier allzusehr in die Länge ziehen würde.[259] Dies muß aber so verstanden werden, daß eine gemäß den örtlichen Gewohnheiten und Bräuchen kurze Verlängerung ein völlig unzureichender Grund ist.[...]
Wenn man diese Vorschrift halbwegs ernstnimmt, dann wird es in Deutschland kaum Situationen geben, an denen außerordentliche Kommunionspender wegen der Zahl der Gläubigen notwendig sind. In einer normalen Pfarrkirche mit vielleicht 200-300 Gottesdienstbesuchern sicher nicht, auch wenn nur ein einziger Priester da ist; [...]
Warum ist das so, bzw. wo liegt der Sinn der obigen Vorschrift? Warum darf in der Regel nur ein geweihter dieses Sakrament an den Mann bringen?
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.
Paul Gerhardt: O Welt, sieh hier dein Leben
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Vereinfacht gesagt: Das Allerheiligste gehört in geweihte Hände.
Nur, wenn außerordentliche Umstände vorliegen, sollte von dieser seit Anbeginn der Kirche beachteten Regel ein Ausnahme gemacht werden. Darum heißen die Nicht-Kleriker, welche die Kommunion spenden dürfen, ja auch außerordentliche Kommunionspender.
Bequemlichkeit ist kein außerordentlicher Umstand, wohl aber die Unmöglichkeit, etwa aus gesundheitlichen Gründen die Kommunion zu spenden oder wenn der Gesamtablauf der Liturgie gestört würde, weil etwa die Kommunionspendung gar zuviel Zeit beanspruchen würde. Wenn die Messe eine Stunde dauert und dazu nochmal eine Viertelstunde nur für die Kommunionspendung dazukommt, weil gar soviele Leute da sind, dann wäre das m. E. schon ein Mißverhältnis. Aber wo passiert das schon?
Nur, wenn außerordentliche Umstände vorliegen, sollte von dieser seit Anbeginn der Kirche beachteten Regel ein Ausnahme gemacht werden. Darum heißen die Nicht-Kleriker, welche die Kommunion spenden dürfen, ja auch außerordentliche Kommunionspender.
Bequemlichkeit ist kein außerordentlicher Umstand, wohl aber die Unmöglichkeit, etwa aus gesundheitlichen Gründen die Kommunion zu spenden oder wenn der Gesamtablauf der Liturgie gestört würde, weil etwa die Kommunionspendung gar zuviel Zeit beanspruchen würde. Wenn die Messe eine Stunde dauert und dazu nochmal eine Viertelstunde nur für die Kommunionspendung dazukommt, weil gar soviele Leute da sind, dann wäre das m. E. schon ein Mißverhältnis. Aber wo passiert das schon?
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Danke, Taddeo, das habe ich mir schon fast gedacht.
Ich verstehe nur nicht, wo nun der Unterschied ist zwischen dem Empfänger, der das Allerheiligste in die Hand nimmt, und dem Spender, der es in die Hand nimmt.
Äh, tut mir leid, es ist etwas undeutlich...
Der katholische Laie empfängt, wenn ich andere Beiträge richtig deute, üblicherweise das Allerheiligste auf die Hand. Der Empfang direkt in den Mund ist eher die Ausnahme. Es wird also sowieso vom Laien "angegrabscht".
Vor diesem Hintergrund erscheint mir die Norm irgendwie sinnentleert.
Ich verstehe nur nicht, wo nun der Unterschied ist zwischen dem Empfänger, der das Allerheiligste in die Hand nimmt, und dem Spender, der es in die Hand nimmt.
Äh, tut mir leid, es ist etwas undeutlich...
Der katholische Laie empfängt, wenn ich andere Beiträge richtig deute, üblicherweise das Allerheiligste auf die Hand. Der Empfang direkt in den Mund ist eher die Ausnahme. Es wird also sowieso vom Laien "angegrabscht".
Vor diesem Hintergrund erscheint mir die Norm irgendwie sinnentleert.
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Paul Gerhardt: O Welt, sieh hier dein Leben
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Das ist auch nicht gemeint damit. Es geht darum, woher wir die Kommunion empfangen:ziphen hat geschrieben:Danke, Taddeo, das habe ich mir schon fast gedacht.
Ich verstehe nur nicht, wo nun der Unterschied ist zwischen dem Empfänger, der das Allerheiligste in die Hand nimmt, und dem Spender, der es in die Hand nimmt.
Äh, tut mir leid, es ist etwas undeutlich...
Der katholische Laie empfängt, wenn ich andere Beiträge richtig deute, üblicherweise das Allerheiligste auf die Hand. Der Empfang direkt in den Mund ist eher die Ausnahme. Es wird also sowieso vom Laien "angegrabscht".
Vor diesem Hintergrund erscheint mir die Norm irgendwie sinnentleert.
Das Allerheiligste ist nichts, was wir unter uns sozusagen "austauschen". Kein basisdemokratischer Vorgang.
Es ist allein Christus (repräsentiert in der Person des geweihten Priesters), der sich selbst (in der Gestalt der Hostie) dem Gläubigen schenkt. Ein Vorgang "von oben her". Der Kommunikant ist ausschließlich "Empfänger" und "Beschenkter", und das muß auch äußerlich zum Ausdruck kommen.
- Melody
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Tja... darauf gibt es keine Antwort...ziphen hat geschrieben:Ich verstehe nur nicht, wo nun der Unterschied ist zwischen dem Empfänger, der das Allerheiligste in die Hand nimmt, und dem Spender, der es in die Hand nimmt. (...) Vor diesem Hintergrund erscheint mir die Norm irgendwie sinnentleert.

Rein rechtlich ist allerdings die Mundkommunion immer noch die gültige Norm, und die in Deutschland und manch anderen Ländern praktizierte Handkommunion ist ein "Indult" und könnte theoretisch, wie kürzlich wieder irgendwo geschehen, auch zurückgenommen werden.
Ich persönlich hoffe auf den Tag, wo es nirgendwo mehr die übliche Praxis der Handkommunion geben wird. Nur so kann den Menschen wieder bewusst werden, dass das, was sie empfangen, etwas Heiliges ist. Katechese durch Anschauung. Seufz.
(Aber über dieses Thema werden ja quer durch alle Foren immer wieder heftigste Diskussionen geführt...)
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Ein Unterschied besteht da schon. Wenn der Priester die Kommunion austeilt, tut er einen Teil dessen, was Christus tat, der das Brot brach und seinen Jüngern gab. Wenn dazu übergegangen wird, die Kommunion grundsätzlich durch Laien auszuteilen, wird der Priester — natürlich nur symbolisch — zur Konsekrationsmaschine.
???
- Melody
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Vom Kommunionspender "empfängt" man aber immer noch... man kommt heute mit derlei Erklärungen doch keinen Schritt weiter, weil dafür das Verständnis fehlt...taddeo hat geschrieben:Das ist auch nicht gemeint damit. Es geht darum, woher wir die Kommunion empfangen:
Das Allerheiligste ist nichts, was wir unter uns sozusagen "austauschen". Kein basisdemokratischer Vorgang.
Es ist allein Christus (repräsentiert in der Person des geweihten Priesters), der sich selbst (in der Gestalt der Hostie) dem Gläubigen schenkt. Ein Vorgang "von oben her". Der Kommunikant ist ausschließlich "Empfänger" und "Beschenkter", und das muß auch äußerlich zum Ausdruck kommen.
Die Kommunionspender verstehen ja gar nicht, dass sie kein Anrecht auf ihren Dienst haben...
Und wehe, man wagt es, die Hl. Kommunion grds. vom Priester empfangen zu wollen...
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Deshalb braucht der außerordentliche Kommunionspender ja auch eine ausdrückliche Beauftragung durch die Kirche, durch die er eine delegierte Vollmacht erhält, in bestimmten Situationen in ihrem Namen tätig zu werden.Melody hat geschrieben:Vom Kommunionspender "empfängt" man aber immer noch... man kommt heute mit derlei Erklärungen doch keinen Schritt weiter, weil dafür das Verständnis fehlt...
Wie kommst Du darauf? Wenn es so ist, dann liegt es nicht am Institut des Kommunionhelfers an sich, sondern an der mangelhaften Einweisung oder Haltung des Betroffenen. Jedem Kommunionhelfer wird normalerweise klar gesagt, daß seine Tätigkeit ausschließlich dann gestattet ist, wenn es der Priester für notwendig befindet.Melody hat geschrieben:Die Kommunionspender verstehen ja gar nicht, dass sie kein Anrecht auf ihren Dienst haben...
Dann passiert gar nichts. Ich tue das im Normalfall auch, obwohl ich selber außerordentlicher Kommunionspender bin.Melody hat geschrieben:Und wehe, man wagt es, die Hl. Kommunion grds. vom Priester empfangen zu wollen...

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Kürzlich (vor wenigen Tagen) habe ich eine Darstellung (Grabstein, Bild???) mit einem Bischof im "Netz" gesehen, der den Stab mit dem Panisellus trägt. Aha, dachte ich, also nicht nur für Äbte! Leider habe ich bald die Quelle vergessen (glaube aber, es war im "New Liturgical Movement"?).ad-fontes hat geschrieben:ad-fontes hat geschrieben:War der panisellus stets nur bei Äbten in Gebrauch bzw. an der virga befestigt oder gibt es auch Beispiele von Bischöfsstäben mit einem solchen Tuch (sei es als Realie, sei es durch eine Darstellung bezeugt)?
Gruß G.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Auch hier: Quellwunder des hl. Korbinian (Darstellung von ca. 1490).Germanus hat geschrieben:Kürzlich (vor wenigen Tagen) habe ich eine Darstellung (Grabstein, Bild???) mit einem Bischof im "Netz" gesehen, der den Stab mit dem Panisellus trägt. Aha, dachte ich, also nicht nur für Äbte! Leider habe ich bald die Quelle vergessen (glaube aber, es war im "New Liturgical Movement"?).ad-fontes hat geschrieben:ad-fontes hat geschrieben:War der panisellus stets nur bei Äbten in Gebrauch bzw. an der virga befestigt oder gibt es auch Beispiele von Bischöfsstäben mit einem solchen Tuch (sei es als Realie, sei es durch eine Darstellung bezeugt)?
Gruß G.
http://www.aeiou.at/aeiou.history.docs/000134.htm
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Wie man’s nimmt ... es kann schon vorkommen, dass nach der Messe kritisch angemerkt wird, dass jemand bei der Kommunion die Seite des ao. Ks. verlassen hat. Sowas wird von den Erna Krawulkes und Resi Untergschaftlhubers der Pfarrgemeinde gerne beobachtet und ausdiskutiert.taddeo hat geschrieben:Dann passiert gar nichts. Ich tue das im Normalfall auch, obwohl ich selber außerordentlicher Kommunionspender bin.Melody hat geschrieben:Und wehe, man wagt es, die Hl. Kommunion grds. vom Priester empfangen zu wollen...


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(Joh. 3,16)
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Vergiss nicht die Doppelnamen. Oder willst du die Damen etwas ihrer Emanzipation berauben?PaceVeritas hat geschrieben:Wie man’s nimmt ... es kann schon vorkommen, dass nach der Messe kritisch angemerkt wird, dass jemand bei der Kommunion die Seite des ao. Ks. verlassen hat. Sowas wird von den Erna Krawulkes und Resi Untergschaftlhubers der Pfarrgemeinde gerne beobachtet und ausdiskutiert.taddeo hat geschrieben:Dann passiert gar nichts. Ich tue das im Normalfall auch, obwohl ich selber außerordentlicher Kommunionspender bin.Melody hat geschrieben:Und wehe, man wagt es, die Hl. Kommunion grds. vom Priester empfangen zu wollen...![]()
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Ach, Verzeihung. Möglicherweise heißen sie auch Erna-Gesine Krawulke-Stransky und Resi-Alphonsine Untergschaftlhuber-Grantelmayr.ChrisCross hat geschrieben:Vergiss nicht die Doppelnamen. Oder willst du die Damen etwas ihrer Emanzipation berauben?PaceVeritas hat geschrieben:Wie man’s nimmt ... es kann schon vorkommen, dass nach der Messe kritisch angemerkt wird, dass jemand bei der Kommunion die Seite des ao. Ks. verlassen hat. Sowas wird von den Erna Krawulkes und Resi Untergschaftlhubers der Pfarrgemeinde gerne beobachtet und ausdiskutiert.taddeo hat geschrieben:Dann passiert gar nichts. Ich tue das im Normalfall auch, obwohl ich selber außerordentlicher Kommunionspender bin.Melody hat geschrieben:Und wehe, man wagt es, die Hl. Kommunion grds. vom Priester empfangen zu wollen...![]()

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