Evangelii gaudium

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Juergen
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Juergen »

taddeo hat geschrieben:So einfach ist das nicht.
Man kann von jedem Arbeitgeber erwarten, daß er sich an die von ihm selbst unterschriebenen Spielregeln hält.
Pacta sunt servanda.
Man kann von jedem Arbeitnehmer erwarten, daß er sich
an die von ihm selbst unterschriebenen Spielregeln hält.


Zu den Spielregeln gehört auch, daß man seinen Arbeit-
geber nicht in der Öffentlichkeit durch den Kakao zieht.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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martin v. tours
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von martin v. tours »

Tritonus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:…dann sind dort die Arbeitsbedingungen für die Angestellten sehr häufig so, wie das kein normaler Angestellter bei einem zivilen Arbeitgeber hinnehmen würde…
... Mit kommt das Gejammer vor wie das Motto: „Wasch mich, aber mach mich nicht nass.“ — Wenn jemand sagt: „Ich will Kirchenmusiker werden/sein, aber ich will nicht die Arbeitsbedingungen haben, wie sie bei der Kirche sind“, dann läuft da doch irgendwie was falsch.
Das eine gibt es nicht ohne das andere. …
Es ist schon lustig. Gefühlt die Hälfte der Beiträge in diesem Forum besteht doch aus purem "Gejammer": Über den aktuellen Papst, über den Ablauf der Messe landauf-landab inklusive diverser Pannen und Geschmacksverirrungen, über diverse Bischöfe und ihre Allüren usw. Und das in einem Ausmaß, dass ich mich frage, warum die Leute überhaupt Katholiken sind, wenn sie doch alles so sch... finden, was sie in der Kirche antreffen. Auch hier gilt: Das eine gibt es nicht ohne das andere.

Sobald aber ein Mitarbeiter mal ein Wort über seine Arbeitsbedingungen verliert, entdeckt das Forum plötzlich das verloren geglaubte Wort "Gejammer" wieder ... :breitgrins:
Tritonus, ich habe da überhaupt nichts dagegen. Warum soll man nicht jammern, wenn es einen bedrückt. Dafür ist doch ein Forum AUCH da.
Wenn es hier ein Jammerverbot gäbe, bräuchten wir nur noch wenige Stränge, z.B.
für offizielle Verlautbarungen (ohne Kommentarfunktion)
glückliche Momente in der Kirche
Gebetsanliegen
und eventuell noch den Kochstrang und Kottis 3D Strang :blinker:

Das wars aber auch dann schon und das Forum wäre schon längst eingeschlafen.

Vielleicht wünscht sich aber auch mancher die guten alten "Vor-Internet -Zeiten" zurück. Da konnte man bei Frust höchstens einen Leserbrief an die Kirchenzeitung schreiben und das revolutionäre Leeramt (kein Schreibfehler!) dort konnte es wegzensieren.
Da war die katholische Welt doch gleich viel harmonischer. 8)
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Pit
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Pit »

Juergen,so sehe ich es auch,denn so sehr ich gute Zusammenfassungen schätze passiert es bei weniger guten Versionen schnell,dass wichtige Aussage versehentlich oder bewusst unterschlagen werden.
Juergen hat geschrieben: Vielleicht wäre es sinnvoll, erstmal selbst den ganzen Text zu lesen, als alle möglichen Zusammenfassungen :hmm:
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Pit
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Pit »

Juergen,natürlich kommt es immer auch auf die Bischöfe an,aber ich habe den Eindruck- obwohl ich aus Zeitgründen das Dokument bisher nur überflogen habe - dass Papst Franziskus bewusst den katholischen Laien ins Gewissen reden möchte und sie auf ihre Verantwortung bei der Evangelisation hinweisst und dass er manchem Kleriker ins Gewissen reden möchte,in dem er ihn darauf hinweist,dass die Verkündigung des Evangeliums nicht nur Aufgabe der "Profis" ist sondern aller Gläubigen.
Juergen hat geschrieben:
Papst Franziskus hat geschrieben:(16)…Ich glaube auch nicht, dass man vom päpstlichen Lehramt eine endgültige oder vollständige Aussage zu allen Fragen erwarten muss, welche die Kirche und die Welt betreffen. ...
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Caviteño
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Caviteño »

Zwei Artikel, die sich mit Evangelii gaudium und den dort getroffenen Aussagen zum Wirtschaftssystem befassen:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/t ... 88735.html

http://www.faz.net/frankfurter-allgemei ... 87456.html

Weiß jemand, ob und wie Kardinal Bergoglio als Erzbischof von Buenos-Aires, die von ihm jetzt angemahnte "arme" Kirche dort umgesetzt hat? Ich habe darüber nicht viel im Netz gefunden. Allerdings hat die rk Kirche in Argentinien bereits verfassungsmäßig eine besonders starke Stellung und wird vom Staat "unterhalten" (sostener):
Verfassung Argentinien hat geschrieben: Artículo 2°-
El Gobierno federal sostiene el culto católico apostólico romano.
http://www.ara.mil.ar/archivos/Docs/con ... cional.pdf

Dies schließt sogar die tlw. Bezahlung der Geistlichen ein. Der Haushaltsansatz für 21 betrug knapp 3 Mio ARS (ca. 6,2 Mio €), die auf 122 (Erz-)Bischöfe, 1.6 Seminaristen und 64 Priester verteilt wurden.

http://catedrasabiertas.blogspot.com/2 ... lesia.html
Haushaltsplan 21
hier ua S. 67f -

Ehrlich gesagt kann ich mir auch kaum vorstellen, daß die rk Kirche nur in Europa und Nordamerika reich sein soll. Über den Reichtum des Erzbistums Manila mit seinen Aktienbeteiligungen hatte ich schon berichtet. Sollte Buenos Aires eine Ausnahme sein, obwohl der Staat für das Gehalt der Bischöfe aufkommt? :hmm:

Dompfaff
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Dompfaff »

Tritonus hat geschrieben: Es ist schon lustig. Gefühlt die Hälfte der Beiträge in diesem Forum besteht doch aus purem "Gejammer": Über den aktuellen Papst, über den Ablauf der Messe landauf-landab inklusive diverser Pannen und Geschmacksverirrungen, über diverse Bischöfe und ihre Allüren usw. Und das in einem Ausmaß, dass ich mich frage, warum die Leute überhaupt Katholiken sind, wenn sie doch alles so sch... finden, was sie in der Kirche antreffen. Auch hier gilt: Das eine gibt es nicht ohne das andere.
:klatsch: :klatsch: :klatsch:
[

ad_hoc
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von ad_hoc »

......Und das in einem Ausmaß, dass ich mich frage, warum die Leute überhaupt Katholiken sind, wenn sie doch alles so sch... finden, was sie in der Kirche antreffen.
Man muss die Scheisse beim Namen nennen, um überhaupt Änderungen bzw. Rückkehr zu dem, was als Glaube immer gelehrt und bekannt wurde, evtl. bewirken zu können.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

PigRace
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von PigRace »

Ich hatte mir kurz nach Erscheinen Evangelii Gaudium in der ersten Fassung ausgedruckt (leider nicht abgespeichert). Beim wiederholten Lesen,sind mir folgende Stellen aufgefallen, die in der zweiten Fassung verändert wurden:
EG zweite Fassung hat geschrieben:32. Da ich berufen bin, selbst zu leben, was ich von den anderen verlange, muss ich auch an eine Neuausrichtung des Papsttums denken. [...] Auch das Papsttum und die zentralen Strukturen der Universalkirche haben es nötig, dem Aufruf zu einer pastoralen Umkehr Neuausrichtung zu folgen.

43. In ihrem bewährten Urteil Unterscheidungvermögen kann die Kirche auch dazu gelangen, eigene, nicht direkt mit dem Kern des Evangeliums verbundene, zum Teil tief in der Geschichte verwurzelte Bräuche zu erkennen, die heute nicht mehr in derselben Weise interpretiert werden und deren Botschaft gewöhnlich nicht entsprechend wahrgenommen wird.

145. Häufig behaupten manche Pfarrer Manche Pfarrer pflegen dagegen einzuwenden, das sei aufgrund der vielen Obliegenheiten, die sie erledigen müssen, nicht möglich.

273. Man muss erkennen, dass man selber gebrandmarkt „gebrandmarkt” ist für diese Mission, Licht zu bringen, zu segnen, zu beleben, aufzurichten, zu heilen, zu befreien.
Gewiß gibt es noch mehr Stellen. Dies sind nur jene, die mir ins Auge gesprungen sind. Bis auf die Übersetzung "Umkehr" (die ich schon bei ersten Lesen als "echten Klopper" empfand...) scheint es sich insgesamt um eher stilistische Übersetzungsfehler zu handeln, mit nur geringer inhaltlicher Bedeutung.

PigRace

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Pit
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Pit »

So sehe ich es auch.
Schlimm wäre es,wenn dadurch die Grundaussage verändert würde.
Aber jeder,der mal einen Text aus einer Sprache in eine andere Sprache übersetzt hat,wird wissen,dass es dabei immer gewisse Schwierigkeiten gibt.
PigRace hat geschrieben:Bis auf die Übersetzung "Umkehr" (die ich schon bei ersten Lesen als "echten Klopper" empfand...) scheint es sich insgesamt um eher stilistische Übersetzungsfehler zu handeln, mit nur geringer inhaltlicher Bedeutung.

PigRace
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Libertas Ecclesiae
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

„Erste Gedanken“ von Fr. Christopher Smith zu dem Verständnis von Liturgie, das in „Evangelii Gaudium“ Ausdruck kommt

Daraus:
Was ich sehr bemerkenswert finde: an keiner dieser Stellen [an denen der Begriff „Liturgie“ vorkommt] wird die Liturgie als eine Quelle der Evangelisierung gesehen oder als ein Ziel, dem die Evangelisierung gilt. Soll ich daraus entnehmen, daß die Bischöfe auf der Synode oder Papst Franziskus die Liturgie nicht als Element, und erst recht nicht als ein Zentralelement, der Neuevangelisierung ansehen? Das entspräche jedenfalls nicht einer der Zentralaussagen des Zweiten Vatikanums in Sacrosanctum Concilium [...] Wird die Liturgie als Höhepunkt und Quelle des christlichen Lebens in diesem Dokument einfach vorausgesetzt oder verweist die Auslassung auf einen Perspektivwechsel hinsichtlich der Rolle der Liturgie im Leben der Kirche, die evangelisiert und evangelisiert wird?
Original auf Englisch
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Protasius
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Protasius »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:„Erste Gedanken“ von Fr. Christopher Smith zu dem Verständnis von Liturgie, das in „Evangelii Gaudium“ Ausdruck kommt

Daraus:
Was ich sehr bemerkenswert finde: an keiner dieser Stellen [an denen der Begriff „Liturgie“ vorkommt] wird die Liturgie als eine Quelle der Evangelisierung gesehen oder als ein Ziel, dem die Evangelisierung gilt. Soll ich daraus entnehmen, daß die Bischöfe auf der Synode oder Papst Franziskus die Liturgie nicht als Element, und erst recht nicht als ein Zentralelement, der Neuevangelisierung ansehen? Das entspräche jedenfalls nicht einer der Zentralaussagen des Zweiten Vatikanums in Sacrosanctum Concilium [...] Wird die Liturgie als Höhepunkt und Quelle des christlichen Lebens in diesem Dokument einfach vorausgesetzt oder verweist die Auslassung auf einen Perspektivwechsel hinsichtlich der Rolle der Liturgie im Leben der Kirche, die evangelisiert und evangelisiert wird?
Original auf Englisch
Das verstehe ich nicht. In der ersten Fassung hieß es
Die Kirche evangelisiert und evangelisiert sich selber mit der Schönheit der Liturgie, die auch Feier der missionarischen Tätigkeit und Quelle eines erneuerten Impulses zur Selbsthingabe ist. -- Franziskus, Evangelii gaudium, 24.
Da wird die Liturgie eindeutig als Element der Evangelisierung genannt.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Ralf

Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Ralf »

Juergen hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:So einfach ist das nicht.
Man kann von jedem Arbeitgeber erwarten, daß er sich an die von ihm selbst unterschriebenen Spielregeln hält.
Pacta sunt servanda.
Man kann von jedem Arbeitnehmer erwarten, daß er sich
an die von ihm selbst unterschriebenen Spielregeln hält.


Zu den Spielregeln gehört auch, daß man seinen Arbeit-
geber nicht in der Öffentlichkeit durch den Kakao zieht.
Macht ja niemand, keiner hat hier den Unterzeichner eines Arbeits-Vertrages kritisert.

Ralf

Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Ralf »

Torsten hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:In den Wirtschaftsfeldern, in denen die Kirche als AG besonders aktiv ist (alles rund um Kinder und rund um Gesundheit), arbeiten die AN unter mitnichten besseren Bedingungen als ihre Fachkollegen von anderen Trägern - oftmals sind diese sogar schlechter.
Aber warum ist das so? Fehlt es einfach am Geld? Warum verhält sich "die Kirche" als Arbeitgeber so restriktiv? Die einfachste Antwort darauf lautete: Weil sie es kann. Mein Verdacht ist ja der, dass eine gewisse Sorte von Mensch von den kirchlichen Strukturen und den Möglichkeiten der Macht dort angezogen wird. Aber vielleicht ist es noch einfacher, nämlich, dass auch der gutherzigste Mensch, der dort Entscheidungen zu fällen hat, sich früher oder später - auf Grundlage der Sachzwänge - von den Möglichkeiten kirchlichen Arbeitsrechts korrumpiert zeigt.
Ja, das problem ist in der tat das kirchliche Arbeitsrecht.

Es gehört ersatzlos gestrichen - das würde nämlich auch der Kirche sehr gut tun.

Raphael

Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Raphael »

Dompfaff hat geschrieben:
Tritonus hat geschrieben:Es ist schon lustig. Gefühlt die Hälfte der Beiträge in diesem Forum besteht doch aus purem "Gejammer": Über den aktuellen Papst, über den Ablauf der Messe landauf-landab inklusive diverser Pannen und Geschmacksverirrungen, über diverse Bischöfe und ihre Allüren usw. Und das in einem Ausmaß, dass ich mich frage, warum die Leute überhaupt Katholiken sind, wenn sie doch alles so sch... finden, was sie in der Kirche antreffen. Auch hier gilt: Das eine gibt es nicht ohne das andere.
:klatsch: :klatsch: :klatsch:
In der Tat! :hmm:

Der Titel des apostolischen Schreibens von Papst Franziskus wird absolut konterkariert! Wie kann man nur? :patsch:

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Athanasius0570
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Athanasius0570 »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:„Erste Gedanken“ von Fr. Christopher Smith zu dem Verständnis von Liturgie, das in „Evangelii Gaudium“ Ausdruck kommt

Daraus:
Was ich sehr bemerkenswert finde: an keiner dieser Stellen [an denen der Begriff „Liturgie“ vorkommt] wird die Liturgie als eine Quelle der Evangelisierung gesehen oder als ein Ziel, dem die Evangelisierung gilt. Soll ich daraus entnehmen, daß die Bischöfe auf der Synode oder Papst Franziskus die Liturgie nicht als Element, und erst recht nicht als ein Zentralelement, der Neuevangelisierung ansehen? Das entspräche jedenfalls nicht einer der Zentralaussagen des Zweiten Vatikanums in Sacrosanctum Concilium [...] Wird die Liturgie als Höhepunkt und Quelle des christlichen Lebens in diesem Dokument einfach vorausgesetzt oder verweist die Auslassung auf einen Perspektivwechsel hinsichtlich der Rolle der Liturgie im Leben der Kirche, die evangelisiert und evangelisiert wird?
Original auf Englisch
Als "Quelle und Höhepunkt des christlichen Lebens" wird in Lumen Gentium 11 die "Teilnahme am eucharistischen Opfer" bezeichnet.
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

Didymus
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Didymus »

Athanasius0570 hat geschrieben:
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:„Erste Gedanken“ von Fr. Christopher Smith zu dem Verständnis von Liturgie, das in „Evangelii Gaudium“ Ausdruck kommt

Daraus:
Was ich sehr bemerkenswert finde: an keiner dieser Stellen [an denen der Begriff „Liturgie“ vorkommt] wird die Liturgie als eine Quelle der Evangelisierung gesehen oder als ein Ziel, dem die Evangelisierung gilt. Soll ich daraus entnehmen, daß die Bischöfe auf der Synode oder Papst Franziskus die Liturgie nicht als Element, und erst recht nicht als ein Zentralelement, der Neuevangelisierung ansehen? Das entspräche jedenfalls nicht einer der Zentralaussagen des Zweiten Vatikanums in Sacrosanctum Concilium [...] Wird die Liturgie als Höhepunkt und Quelle des christlichen Lebens in diesem Dokument einfach vorausgesetzt oder verweist die Auslassung auf einen Perspektivwechsel hinsichtlich der Rolle der Liturgie im Leben der Kirche, die evangelisiert und evangelisiert wird?
Original auf Englisch
Als "Quelle und Höhepunkt des christlichen Lebens" wird in Lumen Gentium 11 die "Teilnahme am eucharistischen Opfer" bezeichnet.

Aus der Konstitution über die heilige Liturgie "Sacrosanctum Concilium":
Sacrosanctum Concilium hat geschrieben:10. Dennoch ist die Liturgie der Höhepunkt, dem das Tun der Kirche zustrebt, und zugleich die Quelle, aus der all ihre Kraft strömt. Denn die apostolische Arbeit ist darauf hingeordnet, daß alle, durch Glauben und Taufe Kinder Gottes geworden, sich versammeln, inmitten der Kirche Gott loben, am Opfer teilnehmen und das Herrenmahl genießen. Andererseits treibt die Liturgie die Gläubigen an, daß sie, mit den "österlichen Geheimnissen" gesättigt, "in Liebe eines Herzens sind"; sie betet, daß sie "im Leben festhalten, was sie im Glauben empfangen haben"; wenn der Bund Gottes mit den Menschen in der Feier der Eucharistie neu bekräftigt wird, werden die Gläubigen von der drängenden Liebe Christi angezogen und entzündet. Aus der Liturgie, besonders aus der Eucharistie, fließt uns wie aus einer Quelle die Gnade zu; in höchstem Maß werden in Christus die Heiligung der Menschen und die Verherrlichung Gottes verwirklicht, auf die alles Tun der Kirche als auf sein Ziel hinstrebt.

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Simon
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Simon »

Wer dem folgenden Link folgt, findet einen lesenswerten Text über das Päpstliche Schreiben:
Evangelii Gaudium: Ein hartes Stück Arbeit … und jetzt?
http://papsttreuer.blog.de/213/12/11/e ... -17372321/
Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.
Zitat von Albert Schweitzer

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lifestylekatholik
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von lifestylekatholik »

.clxxxiiij. Seiten happiness enforcement sind mir zu lang.

Edit: typo
Zuletzt geändert von lifestylekatholik am Sonntag 15. Dezember 2013, 03:24, insgesamt 1-mal geändert.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Mariahilfer
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Mariahilfer »

lifestylekatholik hat geschrieben:.clxxxiiij. Seiten happiness enforcement sind mir zu lang.

Edit: typo
Die Länge hat einen Vorteil: Kaum jemand wird das lesen.
Ich glaube, ignorieren ist das beste, was man damit machen kann.

PigRace
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von PigRace »

Anbei das Interview des Papstes in der italienischen Zeitung La Stampa vom 15.12.2013, in welchem er erläutert, wie einige Passagen in EG zu lesen sind.
Papst Franziskus am 15.12.2013 in [i]La Stampa[/i] hat geschrieben:Q: Nell'esortazione lei ha invitato a scelte pastorali prudenti e audaci per quanto riguarda i sacramenti. A che cosa si riferiva?
A: «Quando parlo di prudenza non penso a un atteggiamento paralizzante, ma a una virtù di chi governa. La prudenza è una virtù di governo. Anche l'audacia lo è. Si deve governare con audacia e con prudenza. Ho parlato del battesimo, e della comunione come cibo spirituale per andare avanti, da considerare un rimedio e non un premio. Alcuni hanno subito pensato ai sacramenti per i divorziati risposati, ma io non sono sceso in casi particolari: volevo solo indicare un principio. Dobbiamo cercare di facilitare la fede delle persone più che controllarla. L'anno scorso in Argentina avevo denunciato l'atteggiamento di alcuni preti che non battezzavano i figli delle ragazze madri. È una mentalità ammalata».

Q: E quanto ai divorziati risposati?
A: «L'esclusione della comunione per i divorziati che vivono una seconda unione non è una sanzione. È bene ricordarlo. Ma non ho parlato di questo nell'esortazione».

Q: Ne tratterà il prossimo Sinodo dei vescovi?
A: «La sinodalità nella Chiesa è importante: del matrimonio nel suo complesso parleremo nelle riunioni del concistoro in febbraio. Poi il tema sarà affrontato al Sinodo straordinario dell'ottobre 2014 e ancora durante il Sinodo ordinario dell'anno successivo. In queste sedi tante cose si approfondiranno e si chiariranno».
Quelle

Meine Übersetzung hierzu:
Q: In Ihrem Schreiben [Evangelii Gaudium] haben Sie zu besonnenen und wagemutigen pastoralen Entscheidungen in Bezug auf die Sakramente aufgerufen. Was genau haben Sie damit gemeint?
A: Wenn ich von Besonnenheit spreche, denke ich nicht an eine Haltung innerer Erstarrung, sondern an eine Tugend jener, die zu entscheiden haben. Besonnenheit ist eine Tugend in der Verantwortung. Genauso verhält es sich mit dem Wagemut. Entscheidungen müssen mit Wagemut und Besonnenheit getroffen werden. Ich habe von der Taufe und von der Kommunion als geistiger Wegzehrung gesprochen, die als Heilmittel denn als Belohnung zu betrachten sind. Einige haben dabei sofort an die Sakramente für wiederverheiratete Geschiedene gedacht, doch bin ich nicht auf bestimmte Fälle eingegangen: Ich wollte lediglich auf ein Prinzip verweisen. Wir müssen eher versuchen, den Glauben der Leute zu fördern anstatt ihn zu kontrollieren. Ich habe im vergangenen Jahr in Argentinien das Verhalten einiger Priester kritisiert, die sich weigerten, die Kinder minderjähriger Mütter zu taufen. Eine solche Einstellung ist einfach krank.

Q: Und in Bezug auf die wiederverheiratet Geschiedenen?
A: Der Ausschluss Geschiedener, die eine zweite Verbindung eingehen, von der Eucharistie ist nicht als Strafe zu verstehen. Es ist gut, sich dies vor Augen zu halten. Doch habe ich diesen Punkt in meinem Schreiben [EG] gar nicht angesprochen.

Q: Wird die nächste Bischofssynode diesen Punkt behandeln?
A: Die Kollegialität der Kirche ist etwas wichtiges: Wir werden in den Sitzungen des Konsistoriums im Februar [2014] die Ehe in ihrem Ganzen diskutieren. Anschließend wird das Thema während der außerordentlichen Synode im Oktober 2014 angegangen werden und noch einmal während der ordentlichen Synode im Folgejahr. Bei diesen Gelegenheiten werden wir die Dinge vertiefen und klarstellen.
Einerseits freut mich diese Präzisierung inhaltlich sehr. Andererseits bedaure ich, daß EG für sich alleine gelesen durchaus – und in meinen Augen sogar eher – im Sinne einer Befürwortung der Öffnung des Zugangs zum Sakraments der Kommunion zu lesen ist. Sehr bedauerlich daß sich Franzisikus nicht gleich so präzise geäußert hat, daß es einer nachträglichen Klarstellung in La Stampa erst gar nicht gebraucht hätte…

Meine Frage an die „Cracks“ unter Euch:

* Gilt denn EG auch für sich allein? Also auch mit einer „Zollitsch’en“ Lesart?

* Oder darf EG nur im Zusammenhang mit dem La Stampa Interview verstanden werden? Wer trägt in dem Fall dann Sorge, daß dieses Interview Verbreitung findet?

Ich hoffe auch, daß keine Überraschungen bezüglich dieses Interviews auftauchen im Sinne von „freie Niederschrift aus Gedächtnisprotokoll“ (Stichwort „CLAR und ein Schreiben der Glaubenskongregation“) oder „freie Interpretation durch den Interviewer“ (Stichwort „Scalfari und das Gewissen“)…

Danke allen für Feedback zu meinen zwei Fragen! :)

PigRace

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Athanasius0570
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Athanasius0570 »

PigRace hat geschrieben:* Gilt denn EG auch für sich allein? Also auch mit einer „Zollitsch’en“ Lesart?
PigRace
Kein kirchliches Dokument gilt "für sich allein". Allerdings sind Interviews nicht unbedingt der Kontext, in dem sie zu lesen sind.
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

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overkott
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von overkott »

FREUDE AM EVANGELIUM ist ein ebenso grundsätzliches und damit notwendigerweise auch oberflächliches Dokument wie GOTT IST DIE LIEBE. Diese Schreiben bedurften und bedürfen der Vertiefung etwa durch eine Sozialenzyklika, die die Ankunft des Wortes in dieser Welt auch in christlich-sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht so umfangreich vertieft, dass nicht nur die Diener des Wortes, sondern die ganze gläubige Welt über einige Aspekte der grundsätzlichen Botschaft aktueller informiert werden.

PigRace
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von PigRace »

Danke schon mal, Ihr beiden!

Meine Übersetzung ist schon outdated: auf katholisches.info findet sich eine Übersetzung, die wahrscheinlich professioneller ist. Ich stelle daher die betreffenden Passagen der Vollständigkeit halber hier ein:
Q: In der Exhortatio haben Sie zu klugen und kühnen pastoralen Entscheidungen eingeladen was die Sakramente betrifft. Auf was haben Sie sich bezogen?
A: Wenn ich von Klugheit spreche, denke ich nicht eine lähmende Haltung, sondern an eine Tugend für die, die regieren. Die Klugkeit ist eine Regierungstugend. Auch die Kühnheit ist es. Man muß mit Kühnheit und mit Klugheit regieren. Ich sprach von der Taufe und der Gemeinschaft, als geistliche Nahrung um vorwärts zu gehen, als Hilfsmittel und nicht als Prämie. Einige haben sofort an die Sakramente für die wiederverheiratet Geschiedenen gedacht, aber ich bin nicht auch spezielle Fälle eingegangen: ich wollte nur einen Grundsatz aufzeigen. Wir müssen versuchen, den Glauben der Menschen zu erleichtern, satt ihn zu kontrollieren. Im vergangenen Jahr habe ich in Argentinien die Haltung einiger Priester kritisiert, die nicht die Kinder junger Mütter tauften. Das ist eine kranke Mentalität.

Q: Und bezüglich der wiederverheiratet Geschiedenen?
A: Der Ausschluß von der Kommunion für die Geschiedenen, die in einer zweiten Verbindung leben ist keine Strafe. Es ist gut das in Erinnerung zu rufen. Aber ich habe davon in der Exhortatio nicht gesprochen.

Q: Wird das die nächste Bischofssynode behandeln?
A: Die Synodalität der Kirche ist wichtig: über die Ehe in ihrer Komplexität werden wir in den Versammlungen des Konsistoriums im Februar sprechen. Dann wird das Thema von der außerordentlichen Bischofssynode im Oktober 2014 behandelt und auch in der ordentlichen Synode des darauffolgenden Jahres. Bei diesen Gelegenheiten werden viele Dinge vertieft und sich klären.

(das Interview führte Andrea Tornielli)
Fraglich finde ich die lediglich Übersetzung von "prudenti e audaci" aus der ersten Frage mit "klug und kühn". Denn in der offiziellen deutschen Ausgabe von EG 47 ist die betreffende Stelle "con prudenza e audacia" mit "Besonnenheit und Wagemut" übersetzt worden.

VG

PigRace

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overkott
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von overkott »

PigRace hat geschrieben:Danke schon mal, Ihr beiden!

Meine Übersetzung ist schon outdated: auf katholisches.info findet sich eine Übersetzung, die wahrscheinlich professioneller ist. Ich stelle daher die betreffenden Passagen der Vollständigkeit halber hier ein:
Q: In der Exhortatio haben Sie zu klugen und kühnen pastoralen Entscheidungen eingeladen was die Sakramente betrifft. Auf was haben Sie sich bezogen?
A: Wenn ich von Klugheit spreche, denke ich nicht eine lähmende Haltung, sondern an eine Tugend für die, die regieren. Die Klugkeit ist eine Regierungstugend. Auch die Kühnheit ist es. Man muß mit Kühnheit und mit Klugheit regieren. Ich sprach von der Taufe und der Gemeinschaft, als geistliche Nahrung um vorwärts zu gehen, als Hilfsmittel und nicht als Prämie. Einige haben sofort an die Sakramente für die wiederverheiratet Geschiedenen gedacht, aber ich bin nicht auch spezielle Fälle eingegangen: ich wollte nur einen Grundsatz aufzeigen. Wir müssen versuchen, den Glauben der Menschen zu erleichtern, satt ihn zu kontrollieren. Im vergangenen Jahr habe ich in Argentinien die Haltung einiger Priester kritisiert, die nicht die Kinder junger Mütter tauften. Das ist eine kranke Mentalität.

Q: Und bezüglich der wiederverheiratet Geschiedenen?
A: Der Ausschluß von der Kommunion für die Geschiedenen, die in einer zweiten Verbindung leben ist keine Strafe. Es ist gut das in Erinnerung zu rufen. Aber ich habe davon in der Exhortatio nicht gesprochen.

Q: Wird das die nächste Bischofssynode behandeln?
A: Die Synodalität der Kirche ist wichtig: über die Ehe in ihrer Komplexität werden wir in den Versammlungen des Konsistoriums im Februar sprechen. Dann wird das Thema von der außerordentlichen Bischofssynode im Oktober 2014 behandelt und auch in der ordentlichen Synode des darauffolgenden Jahres. Bei diesen Gelegenheiten werden viele Dinge vertieft und sich klären.

(das Interview führte Andrea Tornielli)
Fraglich finde ich die lediglich Übersetzung von "prudenti e audaci" aus der ersten Frage mit "klug und kühn". Denn in der offiziellen deutschen Ausgabe von EG 47 ist die betreffende Stelle "con prudenza e audacia" mit "Besonnenheit und Wagemut" übersetzt worden.

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PigRace
Die deutschen Übersetzer unter den Theologen waren immer schon konversative Lyriker.

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Gamaliel
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Gamaliel »

Kardinal Burke findet, daß die Apostolische Exhortation kein Teil des päpstlichen Lehramts ist:
Kardinal Burke hat geschrieben:It seems to me that the Holy Father made a very clear statement at the beginning that these are a number of reflections that he’s making, that he doesn’t intend them to be part of the papal magisterium… They’re suggestions, he calls them guidelines… I don’t think it was intended to be part of papal magisterium. At least that’s my impression of it.

Ralf

Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Ralf »

Ich glaube, Kardinal Burke ist kein großer Freund des neuen Papstes. Er sagt ja schon andernorts, daß die Kurienreform nur im vorgegebene Rahmen von Pastor bonus stattfinden könne (warum auch immer). Mich wundert es nicht, daß er noch nicht bestätigt wurde.

(Ich weiß allerdings aus erster Hand, daß die meisten Leute in St. Louis/MO ihn nicht unbedingt wiederhaben wollen.)

ad_hoc
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von ad_hoc »

Ich weiß allerdings aus erster Hand, daß die meisten Leute in St. Louis/MO ihn nicht unbedingt wiederhaben wollen.)
Weniger ihn, als den Glauben, so wie er ihn sieht und vertritt.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Ralf

Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Ralf »

ad_hoc hat geschrieben:
Ich weiß allerdings aus erster Hand, daß die meisten Leute in St. Louis/MO ihn nicht unbedingt wiederhaben wollen.)
Weniger ihn, als den Glauben, so wie er ihn sieht und vertritt.

Gruß, ad_hoc
Falsch.

Raphael

Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Raphael »

Ralf hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:
Ich weiß allerdings aus erster Hand, daß die meisten Leute in St. Louis/MO ihn nicht unbedingt wiederhaben wollen.)
Weniger ihn, als den Glauben, so wie er ihn sieht und vertritt.

Gruß, ad_hoc
Falsch.
Vortrefflich argumentiert und hervorragend begründet. Chapeau! :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Ralf

Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Ralf »

Es macht natürlich Sinn, daß ich mit ad_hoc diskutiere. Er hat ja auch vor Ort gelebt und kennt genug Menschen dort...

Wer seine Vorurteile pflegen will, soll das gerne tun.

ad_hoc
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Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Re: Evangelii gaudium

Beitrag von ad_hoc »

Extra für Ralf:
Vielleicht habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt:
Es geht weniger um den Kardinal, als um die Lehre, die er vertritt.
Würde ich also Deiner Argumentationslinie folgen, bedeutete dies, dass man zwar die immer gültige Lehre zurück haben will, nicht aber den Kardinal.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Ralf

Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Ralf »

ad_hoc hat geschrieben:Extra für Ralf:
Vielleicht habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt:
Es geht weniger um den Kardinal, als um die Lehre, die er vertritt.
Würde ich also Deiner Argumentationslinie folgen, bedeutete dies, dass man zwar die immer gültige Lehre zurück haben will, nicht aber den Kardinal.

Gruß, ad_hoc
So ist es. Das Erzbistum St. Louis ist traditionell sehr katholisch. Kardinal Burke ist allerdings (bis heute) als Vertreter einer Arkan-Disziplin aufgetreten, bei der es weniger um die "gültige Lehre" geht, sondern um einen legitimen unterschiedlichen Umgang mit disziplinarischen Fragen. Kardinal Burke ist da sehr rigoros. Das Recht hat er selbstredend als Bischof, er kam damit aber mehrheitlich eben nicht gut an. Mit der Lehre über den Glauben hat das nichts zu tun.

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