Ralf hat geschrieben:Stefan, ich rede nicht von der Pastoral, sondern vom Glauben (das sich letzteres durch ersteres ausdrücken sollte aber eben nicht immer tut, ist klar, aber das ist ein weites Feld). Mir kann auch kein Priester oder Bischof vorschreiben, wie ich meine Kinder im Glauben erziehe und was ich Ihnen beibringe (glaub' mir, das ist extrem traditionell und absolut unmodern). Meiner 3jährigen ist schon klar, daß Jesus, Maria und Josef die Ansprechpartner der allabendlichen Fürbitten sind, daß Maria die Mama von Jesus ist etc.
Und "Christus" ist sowieso der Größte.

Die häusliche Kindererziehung ist das eine.
Das andere, wichtigere, ist, welchen Beitrag die örtliche Kirche im Glauben leistet; sowohl in der Kindererziehung als auch im eigenen Alltag.
Wenn Du zwischen Glauben und Pastoral unterscheidest, dann wirst Du wohl allen Theorien zum Trotz dazu kommen, dass sich die Bischöfe zuvorderst um die Pastoral kümmern, und Rom um den Glauben.
Die örtliche Kirche ist zu nahezu 1% mit ihren Organisationsstrukturen beschäftigt, und dem Bewältigung der selbst empfundenen Peinlichkeit des Glaubens - resultierend in Rückzugsgefechten wie Kirchenschließungen und Ersatz des überlieferten Glaubensgutes durch irgendetwas irgendwie besser verständliches oder weniger Peinliches. Das ganze mündet dann in politischer Korrektheit oder Gutmenschentum eng verknüpft mit einer schier unvorstellbaren Menschenverachtung gegenüber allem, was dies auch nur ansatzweise in Zweifel stellt.
Bischof Heinrich von Aachen steht m.E. zu 1% für diese Art der - ich nenne sie mal so - umusungu-Kirche.
Was ist wichtig in dieser Kirche?
"Liebe Leserinnen, liebe Leser,
„Der Mensch ist für die Glückseligkeit geschaffen. Euer Durst nach Freude, nach Glück ist also berechtigt“, so die Worte Johannes Pauls II. auf dem Weltjugendtag in Toronto. Was für eine Nachricht: Wir sind geboren, um glücklich zu sein! Die Bibel weiß um die Sehnsucht des Menschen nach Glück und sagt „Ja, Gott will, dass wir glücklich werden.“
Doch was ist Glück? Das „Glück“ als gelingendes Leben und tiefe Freude ist ein zentrales Thema der Bibel. Die Heilige Schrift empfiehlt ausdrücklich, anderen solches Glück zukommen zu lassen: „Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!“ (Mt 7,12). „Selig“, und damit meint die Bibel „glücklich“, sind die Menschen, die in diesem Sinne handeln, aber auch diejenigen, denen so Freude geschenkt wird.
Mit Ihrer Unterstützung der Kirche im Bistum Aachen geben Sie der Sorge um den Nächsten ein konkretes Gesicht. Sie tragen dazu bei, dass wir Menschen auf ihren Wegen begleiten und uns jenen zuwenden können, die sonst alleine stehen. Das Bistum Aachen förderte im Jahr 21 beispielsweise die Aufgaben in den Bereichen Familien, Kinder und Jugendliche, Menschen in Not, soziale Gerechtigkeit, Spiritualität, Begleitung, Kunst, Kultur und Musik mit 18 Millionen Euro aus Kirchensteuermitteln.
Ihr Beitrag macht diese Begleitung möglich. Sie sind ein wahrer „Glücksbringer“! Dafür möchte ich Ihnen von ganzem Herzen danken. Lesen Sie auf den nachfolgenden Seiten, wie Ihre Hilfe wirkt und andere Menschen glücklich macht.
Mit herzlichem Gruß
Ihr
Dr. Heinrich Mussinghoff
Bischof von Aachen"
Quelle:
http://kirchensteuer.kibac.de/auf-ein-wort
Oder was ist Priestern wichtig?
"Herr Montag informiert zur Thematik Besoldung der Geistlichen unter besonderer
Berücksichtigung der finanziellen Situation der Kapläne ausführlich über
Grundlagen, Entwicklungen und Perspektiven der Priesterbesoldung, welche
aus der Historie heraus analog zur Versorgung der Beamten in NRW geregelt
ist. Das Priestergehalt im Bistum Aachen liegt momentan bei etwa 9% der vergleichbaren
Besoldung der Beamten in NRW.
Die Landesregierung hat beschlossen, in 213/214 bei der Beamtenbesoldung
ab A 13 keine Erhöhung durchzuführen, um den Haushalt zu konsolidieren. Die
Frage, ob die Entscheidung der Landesregierung auch für das Bistum übernommen
wird, wurde im Priesterrat kontrovers diskutiert.
Bei der Abstimmung
votierte die Mehrheit des Priesterrates dafür, die lineare Erhöhung, die allen
Gruppen zukommt, auch für die Priester zu übernehmen. Der Generalvikar wird
gebeten, dieses Votum mit in die Konferenz der Generalvikare zu nehmen.
Eine Befragung der Kapläne zu deren finanzieller Situation brachte gewisse
Engpässe zu Tage, weswegen der Priesterrat eine Arbeitsgruppe bildete, die
sich mit der finanziellen Situation der Kapläne beschäftigen wird."
Quelle:
http://bistum.kibac.de/surf/proxy/alfre ... 2213.pdf
Es ist mir inzwischen offengestanden egal, was die Kollegen im Bistum so treiben.
Aber eines ist mir in jedem Fall wichtig: die mir zur Erziehung Anvertrauten und mich selber vor solchen unguten Entwicklungen, vor dieser Geisteshaltung fernzuhalten und bestmöglich Wege zu suchen,
um den Kern des Glaubens noch sichtbar zu halten. Dazu ist Rom sicher eine wichtige Adresse, aber auch punktuelle Lichtblicke kirchlichen Lebens in der Region - wie auch immer diese Aussehen.
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, lieber Ralf, ist in der Praxis größer
