Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

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Christ86
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Christ86 »

Lutheraner hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Komischerweise haben jetzt alle ein Problem mit der EKD-Vorsitzenden. Das Problem ist jedoch bereits ihre Wahl zur "Bischöfin". :hmm:
nee , deshalb nicht komisch, weil das moskauer patriarchat gar keine Kontakte zu irgendeiner ev landeskirche hat. Mein Eindruck
Aber natürlich. Im "Ökumenischen Rat der Kirchen" sind die einzelnen Landeskirchen und die Orthodoxen Kirchen Mitglied, die EKD jedoch nicht. Die EKD ist in keinem ökumenischen Bündnis Mitglied.
So ist's. Sind die Orthodoxen nicht bereits im Ökumenischen Rat der Kirchen mit Margot Kässmann aneinander geraten? Mir ist, dass sie dort ein Amt aufgab aus Protest gegen eine von den Orthodoxen herbeigeführte Änderung.
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Stephen Dedalus
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Stephen Dedalus »

Christ86 hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Komischerweise haben jetzt alle ein Problem mit der EKD-Vorsitzenden. Das Problem ist jedoch bereits ihre Wahl zur "Bischöfin". :hmm:
nee , deshalb nicht komisch, weil das moskauer patriarchat gar keine Kontakte zu irgendeiner ev landeskirche hat. Mein Eindruck
Aber natürlich. Im "Ökumenischen Rat der Kirchen" sind die einzelnen Landeskirchen und die Orthodoxen Kirchen Mitglied, die EKD jedoch nicht. Die EKD ist in keinem ökumenischen Bündnis Mitglied.
So ist's. Sind die Orthodoxen nicht bereits im Ökumenischen Rat der Kirchen mit Margot Kässmann aneinander geraten? Mir ist, dass sie dort ein Amt aufgab aus Protest gegen eine von den Orthodoxen herbeigeführte Änderung.
Ja. Margot Käßmann hat damals aus Protest ihr Amt niedergelegt. Die Orthodoxen hatten sich entschieden, nicht mehr gemeinsam mit den anderen im ÖRK vertretenen Gemeinschaften Gottesdienste zu feiern. Ich weiß jedoch nicht, ob es sich nur um die Russen handelte oder um alle Orthodoxen.
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Lutheraner
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Lutheraner »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die klare Haltung der russisch-othodoxen Kirche ist jedenfalls zu
begrüßen.
Das ist leider keine klare Haltung sondern ein Rumgeeiere. Aber das hatten wir ja schon einmal.
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Lutheraner
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Lutheraner »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Ja. Margot Käßmann hat damals aus Protest ihr Amt niedergelegt. Die Orthodoxen hatten sich entschieden, nicht mehr gemeinsam mit den anderen im ÖRK vertretenen Gemeinschaften Gottesdienste zu feiern. Ich weiß jedoch nicht, ob es sich nur um die Russen handelte oder um alle Orthodoxen.
Es gibt zu bestimmten Anlässen gemeinsame Gottesdienste der evang.-luth. Kirche in Bayern und der Rumänisch-Orthodoxen Kirche.
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Clemens
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Brief Erzbischof Hilarions (Moskauer Patriarchat) an die EKD

Beitrag von Clemens »

So, hier der Klartext (ich gehe davon aus, dass er nicht vertraulich ist):
Brief des Präsidenten des Kirchlichen Außenamts des Moskauer Patriarchats an die Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Dr.Margot Käßmann, und an den Leiter der Abteilung für Ökumene und Auslandsarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland, Dr. Martin Schindehütte, vom 10. Dezember 2009.
Verehrte Doktorin Käßmann!
verehrter Doktor Schindehütte!
Im Namen seiner Heiligkeit, des Patriarchen von Moskau und ganz Russland, Kyrill, danke ich Ihnen für Ihren Brief vom 13. November 2009. Seine Heiligkeit bedauert, dass die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum des theologischen Dialogs zwischen der Russischen Orthodoxen Kirche und der Evangelischen Kirche in Deutschland abgesagt wurden. Die Entscheidung zur Absage der Feierlichkeiten wurde in einseitiger Weise von der Evangelischen Kirche in Deutschland getroffen, ohne jede Verständigung mit unsrer Seite.
Als einer der Gründe für diese Entscheidung dienten nach Ihren Worten meine Äußerungen aus Anlass der kürzlich vollzogenen Wahl des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland. In der Tat habe ich meine Enttäuschung im Zusammenhang mit dieser Wahl zum Ausdruck gebracht. Allerdings kann man das, was ich zu dieser Frage gesagt habe, schwerlich als „nicht hilfreich“ bezeichnen, da es nichts für die Evangelische Kirche in Deutschland Verletzendes enthielt. Schließlich hat jeder Mensch das Recht, offen seine Meinung zu dieser oder jener Frage zu äußern, zumal wenn es sich um eine Frage von solcher Wichtigkeit handelt.
Sie weisen mit Recht darauf hin, dass bislang die Tatsache der Ordination von Frauen kein Hindernis bei unsern Begegnungen und Gesprächen gewesen ist. Das hatte jedoch seine Gründe. Vor mehr als 30 Jahren hat der Heilige Synod unserer Kirche seine Meinung zur Frauenordination in folgendem Grundsatz zum Ausdruck gebracht: “Wir sehen keinen Grund zu Einwänden gegen irgendeine Entscheidung zu dieser Frage in Konferenzen, wo das Priestertum nicht als Sakrament anerkannt wird und wo infolgedessen aus der Sicht der Orthodoxie ein sakramentales Priestertum als solches überhaupt nicht besteht (Botschaft des Heiligen Synods zur V. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen und seiner Ergebnisse. In: Journal des Moskauer Patriarchats 1976. No. 4, S. 9).
Ungeachtet der Tatsache, dass wir auch früher das Vorhandensein eines Priestertums in den protestantischen Gemeinschaften nicht anerkannt haben und diese infolgedessen auch nicht als Kirchen in unserem Verständnis dieses Wortes anerkannt haben, haben wir gleichwohl den Dialog mit einigen von ihnen in der Form von „Kirche zu Kirche“ geführt. Allerdings hat sich diese Situation nunmehr geändert, und eine Frau wurde Oberhaupt der Evangelischen Kirche in Deutschland. Damit stellt sich die Grundsatzfrage nach der Möglichkeit, den Dialog in der angedeuteten Form fortzusetzen. Denn mit einer solchen Wahl, ohne Rücksicht auf die 50 Jahre des Dialogs mit der Orthodoxie, hat die andere Seite einen Weg eingeschlagen, der in dramatischer Weise die Unterschiede zwischen unseren Traditionen vertieft. Das führt unweigerlich zu der Grundsatzfrage: Was bedeutet unser Dialog, wenn als Ergebnis nicht die früher erklärte Bewegung aufeinander zu erscheint, sondern im Gegenteil höchstens die Bewegung von einem der an dem Gespräch Beteiligten in die Gegenrichtung? Wir können dabei auch nicht die Meinung unserer Gläubigen übergehen; denn für sie sind die Begegnung und das Gespräch mit einer Kirche, als deren Oberhaupt eine Frau gewählt wurde, völlig inakzeptabel.
Unter diesen komplizierten Umständen traf ich die Entscheidung, nicht zur Feier des fünfzigjährigen Jubiläums unseres Dialogs nach Deutschland zu fahren. Allerdings war ich bereit, meinen Vertreter als Leiter einer Delegation unseres Kirchlichen Außenamtes zu entsenden. Der Moskauer Teil der Feierlichkeiten sollte auf der früher geplanten hohen Ebene stattfinden, und es wäre für uns eine aufrichtige Freude gewesen, unseren jahrelangen Freund, Bischof Wolfgang Huber, als Leiter der Delegation der Evangelischen Kirche in Deutschland zu sehen. Doch zu unserem Bedauern wurden mit der Entscheidung der neuen Leitung der Evangelischen Kirche in Deutschland die Feierlichkeit abgesagt. Dabei wurde es nicht als notwendig erachtet, mit mir irgendeinen Kontakt aufzunehmen.
Auch wenn von einigen Leuten in Russland anderes behauptet wird, wurde weder von mir noch von einem meiner Mitarbeiter ein „Abbruch der Beziehungen“ mit der Evangelischen Kirche in Deutschland erklärt. Für uns haben die jahrelangen Beziehungen mit den deutschen Protestanten einen hohen Wert, und die Erfahrung des theologischen Dialogs wird unbedingt auch weiterhin von Nutzen sein.
Ich bin betrübt darüber, dass das Jubiläum unseres Dialogs, der so viele gute Früchte in der Vergangenheit erbracht hat, ausgerechnet jetzt in seiner bisherigen Form, in der er ein halbes Jahrhundert stattgefunden hat, zu Ende gegangen ist. Doch die Hauptursache dafür liegt nicht in irgendwelchen Äußerungen in den letzten Tagen, sondern vielmehr in Vorgängen, die sich seit einigen Jahrzehnten im Schoß des westlichen Protestantismus ereignet haben. Wir in der Russischen Orthodoxen Kirche sind höchst beunruhigt über die ständig zunehmenden säkularen Einflüsse auf die Entwicklung von Theologie und kirchlichem Leben in den protestantischen Gemeinden. Die Liberalisierung sittlicher Normen und die Abwendung von den apostolischen Regeln für die Kirchenordnung veranlassen uns, im Geist christlicher Liebe unseren Brüdern und Schwestern ein Zeugnis für die authentische christliche Tradition zu geben.
Heute wird der Abgrund immer tiefer, der die traditionellen christlichen Kirchen von jenen Gemeinden westlicher Kirchen trennt, die sich auf dem Weg einer Liberalisierung der Glaubenslehre, der Kirchenordnung und der sittlichen Normen in der Anpassung an die modernen säkularen Verhaltensweisen befinden. Daran sind nicht die Orthodoxen schuld, die durch die Jahre des Dialogs hindurch nicht einen Schritt zurückgewichen sind von ihren protestantischen Brüdern und Schwestern, sondern im Gegenteil den Verpflichtungen, die sich auf sich genommen haben, treu geblieben sind.
Indem sie eine Frau zum Oberhaupt der Kirche gewählt hat, hat die Evangelische Kirche in Deutschland ihre Entscheidung getroffen. Wir sind durchaus bereit, diese Wahl als eine innere Angelegenheit der Evangelischen Kirche in Deutschland anzusehen. Wenn es jedoch um einen Dialog geht, an dem unsere Kirche teilnehmen soll, behalten wir uns das Recht vor, eine Entscheidung über die Angemessenheit einer weiteren Fortsetzung dieses Dialogs zu treffen und über die Formen, in denen in Zukunft die weiteren Beziehungen zwischen uns zu gestalten sind.
Ich würde es für richtig halten, wenn wir nach einiger Zeit unter ruhigen Umständen die schwierig gewordene Situation erörtern könnten. Zu diesem Zweck wäre ich bereit, im Frühling 2010 nach Deutschland zu kommen.
Mit Hochachtung.
Der Präsident des Kirchlichen Außenamtes des Moskauer Patriarchats,
Erzbischof Ilarion von Volokalamsk.
Von allen Gottesgaben ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt. Jeder ist zufrieden mit dem, was er hat und freut sich sogar, dass er mehr hat, als die anderen.

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Bernado
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Bernado »

Clemens hat geschrieben: ...
Mit Hochachtung.
Der Präsident des Kirchlichen Außenamtes des Moskauer Patriarchats,
Erzbischof Ilarion von Volokalamsk.
Ist ein Durchschlag davon an S.E. Kardinal Kasper gegangen?
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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cantus planus
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von cantus planus »

Ein ganz hervorragendes Schreiben! :klatsch:

Erinnert stellenweise an "Dominus Iesus", ist aber noch deutlicher. Komischerweise tobt aber die Presse noch nicht. :breitgrins:
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Clemens
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Clemens »

Kennt ja außer euch und ein paar Eingeweihten auch noch keiner!
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Robert Ketelhohn
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Robert Ketelhohn »

:ikb_thumbsup: Danke, Clemens!
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obsculta
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von obsculta »

Danke für`s Einstellen.
Klare Worte. :klatsch:

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Clemens
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Clemens »

Naja, nachdem die gute Margot das nicht selbst machen wollte, musste ich halt den Judas geben...
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Christ86
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Christ86 »

Clemens hat geschrieben:Naja, nachdem die gute Margot das nicht selbst machen wollte, musste ich halt den Judas geben...
:daumen-rauf:
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Kilianus
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Kilianus »

Hast Du sie vorher geküßt? :kuss:

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taddeo
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von taddeo »

Clemens hat geschrieben:Naja, nachdem die gute Margot das nicht selbst machen wollte, musste ich halt den Judas geben...
Die dreißig Silberlinge spendest Du aber schon dem Kreuzgang, oder?


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Lutheraner
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Lutheraner »

cantus planus hat geschrieben:Ein ganz hervorragendes Schreiben! :klatsch:
Der "Der Präsident des Kirchlichen Außenamtes des Moskauer Patriarchats" hat immer noch nicht geschnallt, dass Margot Käßmann nicht Oberhaupt der Evangelischen Kirche in Deutschland ist. Ich finde das peinlich. Aber auch das hatten wir schon einmal.
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Stephen Dedalus
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Re: Brief Erzbischof Hilarions (Moskauer Patriarchat) an die EKD

Beitrag von Stephen Dedalus »

Ilarion hat geschrieben:Das führt unweigerlich zu der Grundsatzfrage: Was bedeutet unser Dialog, wenn als Ergebnis nicht die früher erklärte Bewegung aufeinander zu erscheint, sondern im Gegenteil höchstens die Bewegung von einem der an dem Gespräch Beteiligten in die Gegenrichtung? Wir können dabei auch nicht die Meinung unserer Gläubigen übergehen; denn für sie sind die Begegnung und das Gespräch mit einer Kirche, als deren Oberhaupt eine Frau gewählt wurde, völlig inakzeptabel.
Unweigerlich stellt sich hier natürlich auch die Frage, welche Bewegung denn die ROK in Richtung der deutschen Protestanten gemacht hat?

Wenn ich mir die anti-westliche Polemik ansehe und gleichzeitig die immer größere Nähe zwischen der ROK und der Putin-Meschpoke, dann wird es mir unwohl. Leider ist das der Zeitgeist in Rußland, und daran wird sich nicht so bald etwas ändern.
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Edi
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Edi »

Lutheraner hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ein ganz hervorragendes Schreiben! :klatsch:
Der "Der Präsident des Kirchlichen Außenamtes des Moskauer Patriarchats" hat immer noch nicht geschnallt, dass Margot Käßmann nicht Oberhaupt der Evangelischen Kirche in Deutschland ist.
Ich wusste auch lange Zeit nicht, dass es überhaupt in Deutschland voneinander unabhängige Landeskirchen gibt.
Für einen Aussenstehenden stellt es sich aber oft so dar, dass die Ev.Kirche(n) ein Oberhaupt hat(haben), zumal auch die Medien das immer wieder betonen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Stephen Dedalus
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Stephen Dedalus »

Edi hat geschrieben: Für einen Aussenstehenden stellt es sich aber oft so dar, dass die Ev.Kirche(n) ein Oberhaupt hat(haben), zumal auch die Medien das immer wieder betonen.
Der Herr Ilarion ist kein "Außenstehender". Der müßte es besser wissen.
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Bernado
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Bernado »

Edi hat geschrieben:Für einen Aussenstehenden stellt es sich aber oft so dar, dass die Ev.Kirche(n) ein Oberhaupt hat(haben), zumal auch die Medien das immer wieder betonen.
Und das dürfte der Punkt sein, um den es den Russen hier geht: Nicht um juristishe Feinheiten, die man in dem einen Zusammenhang so und in einem anderen anders interpretieren kann, sondern um das bewußtseinsbildende Element.

Und das andere ist natürlich der Widerspruch, daß nach 50 Jahren eifrigen ökumenischen Getues einerseits der Graben zwischen dem, was die großen Kirchen und Gemeinschaften für wichtig und richtig halten, deutlich größer geworden ist - während sich beim Fußvolk ganz klar eine Ökumene des kleinsten gemeinsamen Nenners abzeichnet - teilweise schon unter Aufgabe christlicher Grundüberzeugungen (etwa der Personalität Gottes, von der Trinität gar nicht zu reden).
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Clemens
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Clemens »

taddeo hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Naja, nachdem die gute Margot das nicht selbst machen wollte, musste ich halt den Judas geben...
Die dreißig Silberlinge spendest Du aber schon dem Kreuzgang, oder?
Soviel krieg ich dafür!!??
Klar spende ich die - habe ich doch schon! Ich verlange nicht einmal eine Spendenquittung dafür, dass ich euch exklusiv und kostenlos auf dem Laufenden halte.

Übrigens: 30 Silberlinge hätte ich dafür gar nicht verlangt. Und ich hoffe, dass der Kurs noch sinken wird, wenn diese Information auch noch anderweitig veröffentlicht wird. (Wenn nicht, würde mir ja schon ein wenig mulmig zumute, ob meiner Indiskretion.)
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anneke6
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von anneke6 »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben: Für einen Aussenstehenden stellt es sich aber oft so dar, dass die Ev.Kirche(n) ein Oberhaupt hat(haben), zumal auch die Medien das immer wieder betonen.
Der Herr Ilarion ist kein "Außenstehender". Der müßte es besser wissen.
*Klugscheißmodus ein* Ilarion ist sein Vorname — die Russen verbinden nicht Herr/Frau mit dem Vornamen. Ganz davon abgesehen habe ich da nicht so viele Erfahrungen mit der russischen Geistlichkeit, aber polnische Priester sind häufig pikiert, wenn man sie als Herr Sowieso anspricht, anstatt mit ihrem Titel.
*Klugscheißmodus aus*
???

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Clemens
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Re: Brief Erzbischof Hilarions (Moskauer Patriarchat) an die EKD

Beitrag von Clemens »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Ilarion hat geschrieben:Das führt unweigerlich zu der Grundsatzfrage: Was bedeutet unser Dialog, wenn als Ergebnis nicht die früher erklärte Bewegung aufeinander zu erscheint, sondern im Gegenteil höchstens die Bewegung von einem der an dem Gespräch Beteiligten in die Gegenrichtung? Wir können dabei auch nicht die Meinung unserer Gläubigen übergehen; denn für sie sind die Begegnung und das Gespräch mit einer Kirche, als deren Oberhaupt eine Frau gewählt wurde, völlig inakzeptabel.
Unweigerlich stellt sich hier natürlich auch die Frage, welche Bewegung denn die ROK in Richtung der deutschen Protestanten gemacht hat?
Wenn ich das recht verstehe, dann behauptet Hilarion auch gar nicht, dass die ROK sich auf uns zubewegt hat, sondern nur, dass sie blieben, wo sie waren, während wir uns noch weiter von ihnen wegbewegten.
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Edi »

Bernado hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Für einen Aussenstehenden stellt es sich aber oft so dar, dass die Ev.Kirche(n) ein Oberhaupt hat(haben), zumal auch die Medien das immer wieder betonen.
Und das dürfte der Punkt sein, um den es den Russen hier geht: Nicht um juristishe Feinheiten, die man in dem einen Zusammenhang so und in einem anderen anders interpretieren kann, sondern um das bewußtseinsbildende Element.
Es ist auch schwierig für die Orthodoxe Kirche zwischen den unterschiedlichen ev. Landeskirchen, wo die eine sich mehr als die andere von ihrer eigenen Tradition entfernt hat, nochmals zu differenzieren, zumal man nun eine der schlimmsten Vertreterinnen an die Spitze der EKD gewählt hat. Diese wird doch jetzt in ihrem Amt weiterhin ihre eigenen Thesen vertreten und nicht die der moderateren ev. Landeskirchen.
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Christiane
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Re: Brief Erzbischof Hilarions (Moskauer Patriarchat) an die EKD

Beitrag von Christiane »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Ilarion hat geschrieben:Das führt unweigerlich zu der Grundsatzfrage: Was bedeutet unser Dialog, wenn als Ergebnis nicht die früher erklärte Bewegung aufeinander zu erscheint, sondern im Gegenteil höchstens die Bewegung von einem der an dem Gespräch Beteiligten in die Gegenrichtung? Wir können dabei auch nicht die Meinung unserer Gläubigen übergehen; denn für sie sind die Begegnung und das Gespräch mit einer Kirche, als deren Oberhaupt eine Frau gewählt wurde, völlig inakzeptabel.
Unweigerlich stellt sich hier natürlich auch die Frage, welche Bewegung denn die ROK in Richtung der deutschen Protestanten gemacht hat?
Ich hoffe doch keine. Ich wäre übrigens sehr froh, wenn die Katholische Kirche in Sachen Ökumene auch mal so knochentrocken agieren würde, und das jetzt mal ganz unabhängig von Frau Käßmann. Schluss mit der realitätsfremden Kuschelökumene.

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anneke6
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von anneke6 »

Ich fürchte, einige Sachen, die Frau Käßmann sich geleistet hat, gehen über Kuscheln hinaus.
Meiner Meinung nach will die evangelische Kirche bei der "Ökumene" das Ruder haben. Und oft bestimmt sie auch, was ökumenisch ist. Aber Ökumene bedeutet auch, die Sensibilität der anderen zu respektieren.
???

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Christiane
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Christiane »

Bei dem, was aktuell unter Ökumene stattfindet, habe ich immer den Eindruck, man steht auf sich gegenseitig ausschließenden Standpunkten, palavert aber miteinander trotzdem unverdrossen immer weiter in den Tag hinein, in der Hoffnung, dass es irgendwan *Bling* macht und das sich Auschließende verpufft, ohne dass sich dabei die Standpunkte ändern. Mit anderen Worten "Zeichne mir einen quadratischen Kreis." Wobei das ja so ganz auch nicht stimmt, denn es gibt ja Bewegung. Nur eben in die ganz falsche Richtung, in Form einer schleichenden Protestantisierung der Katholischen Kirche in Deutschland. Die Ökumene, wie wir sie heute erleben, ist bestenfalls überflüssig, schlechstestenfalls schädlich. Deswegen bin ich für das Ziehen der Notbremse.

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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von anneke6 »

Manchmal glaube ich, wenn ich das Wort "Ökumenischer Dialog" höre, kommt die Akne aus der Pubertät wieder.
Was genau soll man darunter verstehen? Parolen über die Panhäresie des Ökumenismus, die mir schon den Ausspruch "Reicht es, wenn wir Katholiken uns einfach in Luft auflösen?" entlockt haben, oder der pure Austausch von Höflichkeiten? Oder von Seiten (zum Glück nicht aller Protestanten) Sprüche wie "Ihr steckt doch noch im Mittelalter" — wobei diese Leute vielleicht ihre Sicht vom Mittelalter korrigieren sollten.
???

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Christiane
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Christiane »

Ich sehe, wir sind uns einig. Abgesehen davon, dass ich in der Pubertät von Akne weitesgehend verschont geblieben bin.
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Robert Ketelhohn
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Für einen Aussenstehenden stellt es sich aber oft so dar, dass die Ev.Kirche(n) ein Oberhaupt hat(haben), zumal auch die Medien das immer wieder betonen.
Der Herr Ilarion ist kein "Außenstehender". Der müßte es besser wissen.
Erzbischof Hilarion weiß vor allem – und hat das im oben zitierten Schreiben noch einmal ausdrücklich wiederholt –, daß die protestantischen Gemeinschaften keinen Kirchencharakter haben. Er benutzt den Kirchenbegriff, auf sie bezogen, also letztlich nur aus Höflichkeits- oder protokollarischen Gründen.

Gesprächspartner des Moskauer Patriarchats auf Spitzenebene war der Rat der EKD, protokollarisch waren der Patriarch und der Ratsvorsitzende in diesem Dialog gleichrangige Gesprächspartner. Dieser Dialog ist nicht mehr möglich. Der Patriarch kann kein protokollarisch gleichrangiges Gegenüber weiblichen Geschlechts einer Organisation akzeptieren, die, wenn auch nur im protokollarischen Verkehr, als Kirche bezeichnet wird. Dadurch würde dem Volk der Gläubigen Ärgernis geschaffen und Verwirrung gestiftet.

Das er recht hat, erleben wir Westler ja seit langem schon infolge des Verhaltens unserer Hierarchen.
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Robert Ketelhohn »

anneke6 hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben: Für einen Aussenstehenden stellt es sich aber oft so dar, dass die Ev.Kirche(n) ein Oberhaupt hat(haben), zumal auch die Medien das immer wieder betonen.
Der Herr Ilarion ist kein "Außenstehender". Der müßte es besser wissen.
*Klugscheißmodus ein* Ilarion ist sein Vorname — die Russen verbinden nicht Herr/Frau mit dem Vornamen.
„Herr“ ist hier lediglich nicht ganz korrekt übersetzt. „Gebieter“ wäre besser.
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Re: Brief Erzbischof Hilarions (Moskauer Patriarchat) an die EKD

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Clemens hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Ilarion hat geschrieben:Das führt unweigerlich zu der Grundsatzfrage: Was bedeutet unser Dialog, wenn als Ergebnis nicht die früher erklärte Bewegung aufeinander zu erscheint, sondern im Gegenteil höchstens die Bewegung von einem der an dem Gespräch Beteiligten in die Gegenrichtung? Wir können dabei auch nicht die Meinung unserer Gläubigen übergehen; denn für sie sind die Begegnung und das Gespräch mit einer Kirche, als deren Oberhaupt eine Frau gewählt wurde, völlig inakzeptabel.
Unweigerlich stellt sich hier natürlich auch die Frage, welche Bewegung denn die ROK in Richtung der deutschen Protestanten gemacht hat?
Wenn ich das recht verstehe, dann behauptet Hilarion auch gar nicht, dass die ROK sich auf uns zubewegt hat, sondern nur, dass sie blieben, wo sie waren, während wir uns noch weiter von ihnen wegbewegten.
:D :D :D Den Teufel werden sie tun, sich auf den Protestantismus zuzubewegen!
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anneke6
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Registriert: Montag 19. September 2005, 12:27

Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von anneke6 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben: Für einen Aussenstehenden stellt es sich aber oft so dar, dass die Ev.Kirche(n) ein Oberhaupt hat(haben), zumal auch die Medien das immer wieder betonen.
Der Herr Ilarion ist kein "Außenstehender". Der müßte es besser wissen.
*Klugscheißmodus ein* Ilarion ist sein Vorname — die Russen verbinden nicht Herr/Frau mit dem Vornamen.
„Herr“ ist hier lediglich nicht ganz korrekt übersetzt. „Gebieter“ wäre besser.
So sind eben manchmal die Feinheiten. Wenn wir mal von Stephens Muttersprache ausgehen: "Mister Hilarion" klingt seltsam, "Master Hilarion" klingt nicht schlecht, da manche orthodoxe Kirchen diesen Titel verwenden: "Master, bless!" — Und doch hat es die selbe etymologische Wurzel.
Am besten man bleibt bei dem Titel seiner russischen Kirche, also: Wladyka. Das sagen übrigens auch orthodoxe Polen, sie sprechen es nur etwas anders aus.
???

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