Mißbrauchsanschuldigungen I

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cantus planus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von cantus planus »

Der Erzbischof wird die Geister, die er rief, nun nicht mehr los. Auch das ist mal wieder keine Überraschung. Man soll eben nicht zündeln... viewtopic.php?p=4144#p4144
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Robert Ketelhohn
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Edi hat geschrieben:Kirchenrechtler: Zollitsch doch für Missbrauchsfall zuständig

http://www.kath.net/detail.php?id=27473
Natürlich lag Herr Bier mit seiner ersten Aussage falsch. Das habe ich schon vor Wochen hier geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:Klosterkirchen, wenn sie Pfarrkirchen sind, unterliegen in diesen Dingen der Diözese, auch wenn der Vorsteher evtl. ein Präsentationsrecht hat.
Nein, ein Gebietsabtei ist vollständig von der Diözese unabhängig.

Die Verwirrung mag daher kommen, daß der CIC meist nur "Diözese" spricht. Wenn er das tut, sind aber andere Erscheinungsformen wie, Gebietsprälatur, Gebietsabtei, Apostolisches Vikariat, Apostolische Präfektur und Apostolische Administratur in gleicher Weise gemeint.

Wo im CIC von Pfarreien gehandelt wird, muß man das Wort Diözese nicht als "Diözese" lesen, sondern als "Diözese oder Gebietsprälatur, Gebietsabtei, Apostolisches Vikariat, Apostolische Präfektur, Apostolische Administratur".
Und wenn dort "Diözesanbischof" steht muß man es entsprechend als "Diözesanbischof oder Prälat einer Gebietsprälatur oder Abt einer Gebietsabtei......" lesen
Linus hat geschrieben:Ist Birnau ein Teil der Territorialabtei?
Ja.
Nein, das ist unzutreffend, Birnau ist nicht Teil der Abbatia nullius Wettingen-Mehrerau. Das Priorat Birnau untersteht dem Abt von Wettingen-Mehrerau als Abt, nicht als Ortsordniarius. Viel weniger untersteht die Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Birnau dem Abt. Sie ist ordentlicher Teil der Erzdiözese Freiburg i. Br. Sieh da: http://www.dekanat-linzgau.de/html/pfar ... eiten.html
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Benedikt

Re: Zollitsch als DBK-Vorsitzender

Beitrag von Benedikt »

Edi hat geschrieben:Kirchenrechtler: Zollitsch doch für Missbrauchsfall zuständig

http://www.kath.net/detail.php?id=27473
Heißt der Ort nun Birnau oder Bernau? :roll:

HeGe
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von HeGe »

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holzi
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von holzi »

Au backe, dann ist auch sein Rücktritt nicht mehr fern... :pfeif:

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overkott
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von overkott »

holzi hat geschrieben:
Au backe, dann ist auch sein Rücktritt nicht mehr fern... :pfeif:
Schließlich hat sich Zollitsch als Dazulernender bekannt. Ein unbelasteter Vorsitzender klingt anders. Die Bischofskonferenz hätte jedenfalls für ein jüngeres Gesicht das volle Verständnis vieler.

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Niels
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Niels »

Das Ermittlungsverfahren gegen Erzbischof Robert Zollitsch wurde eingestellt: http://www.kath.net/detail.php?id=27479
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft "fehlt jegliche Grundlage für eine strafrechtliche Verantwortlichkeit" des Erzbischofs von Freiburg, der damit von den erhobenen Vorwürfen vollständig entlastet ist.
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obsculta
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von obsculta »

Niels hat geschrieben:Das Ermittlungsverfahren gegen Erzbischof Robert Zollitsch wurde eingestellt: http://www.kath.net/detail.php?id=27479
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft "fehlt jegliche Grundlage für eine strafrechtliche Verantwortlichkeit" des Erzbischofs von Freiburg, der damit von den erhobenen Vorwürfen vollständig entlastet ist.

Darum ging es ja auch nie!

"Es wird schon irgendwas hängenbleiben",das war und ist die Devise.
Kathole ist eben Kathole und sei er noch so unkatholisch.
Der Stempel ist in Deutschland ausschlaggebend.

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Edi
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Edi »

Ein Kommentar von ev. Seite:

http://www.kath.net/detail.php?id=2747
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Christ86
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Christ86 »

Die 7 Todsünden: Wolllust unter der Soutane
wurde heute auf SF ausgestrahlt,
http://www.tvprogramm.sf.tv/details/8e1 ... =front_na3

Kath.ch brachte das als TV-Tipp :auweia:
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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Gamaliel
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Gamaliel »

Gamaliel hat geschrieben:Missbrauch: Klasnic stellt Entschädigungsmodell vor

Daraus:
... Dabei handle es sich jedoch um "Richtwerte", die Skala sei nach oben hin offen, wie die Kommission betonte.

Für "leichte Fälle des Missbrauchs ohne überschießende Gewaltanwendung" sieht das Modell 5.000 Euro vor. Für "mehrfache Übergriffe über einen längeren Zeitraum oder geringe Zahl an schwerwiegenden Übergriffen unter Gewalteinwirkung" wie etwa Vergewaltigung werden 15.000 Euro veranschlagt. Den Betrag von 25.000 Euro sieht die Kommission für Fälle "von über mehrere Jahre hinweg fortgesetzten Missbrauch mit Verletzungsfolgen und/oder fortdauernden seelischen Schmerzen" vor. In "besonders extremen Einzelfällen" seien auch darüber hinaus gehende Entschädigungen möglich, räumte die Kommission ein. Zahlen wurden für diese vierte Kategorie nicht genannt.

Die Kommission unterstrich, sich mit diesem Modell an die österreichische Judikatur angelehnt zu haben. Zugleich betonte die Kommission jedoch, dass die freiwilligen Entschädigungsleistungen der Kirche "über den durchschnittlichen staatlichen Sätzen" liegen.
Entschädigungen auch in Deutschland?

Berlin: Missbrauchsopfer fordern Entschädigung vom Jesuitenorden

Daraus:
Die deutsche Opfergruppe "Eckiger Tisch" hat vom Jesuitenorden konkrete Vorschläge für eine finanzielle Entschädigung gefordert. Für den erlittenen Missbrauch müsse es endlich ein "signifikantes Zeichen der Reue geben", erklärte der Sprecher der Vereinigung, Matthias Katsch, am Montag in Berlin. Er verwies auf den Opferfonds der katholischen Kirche in Österreich. Allerdings lehne er bei möglichen finanziellen Entschädigungen eine Staffelung nach einer Schwere des Missbrauchs von 5.000 bis 25.000 Euro ab.

[...]

So wie der Orden sich Anfang des Jahres durch ein Schreiben an ehemalige Schüler des Berliner Canisius-Kollegs mutig an die Spitze der Aufklärung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche gesetzt habe, solle er auch jetzt wieder durch erste Zahlungen ein Signal setzen, forderte Katsch.

HeGe
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von HeGe »

Damit kommen wir ja dann endlich zum Wesentlichen... :roll:
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cantus planus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von cantus planus »

HeGe hat geschrieben:
Damit kommen wir ja dann endlich zum Wesentlichen... :roll:
Ich hoffe, die Kirche wird jeden einzelnen Fall sorgfältig prüfen und nur in den wenigen berechtigten Fällen von Mißbrauch und echter Mißhandlung zahlen. Dem Jesuitenorden empfehle ich hingegen die österreichische Lösung: Wer kommt und Geld will, eine gute Geschichte präsentiert, dem soll ausgezahlt werden. Dann gibt es wenigstens für den unsäglichen P. Mertes noch ein Eigentor.
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phylax
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von phylax »

cantus planus hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:
Damit kommen wir ja dann endlich zum Wesentlichen... :roll:
Ich hoffe, die Kirche wird jeden einzelnen Fall sorgfältig prüfen und nur in den wenigen berechtigten Fällen von Mißbrauch und echter Mißhandlung zahlen. Dem Jesuitenorden empfehle ich hingegen die österreichische Lösung: Wer kommt und Geld will, eine gute Geschichte präsentiert, dem soll ausgezahlt werden. Dann gibt es wenigstens für den unsäglichen P. Mertes noch ein Eigentor.
Unsäglich: das heißt wohl, der Überbringer der schlechten Botschaft ist der Böse? Und was bedeutet: gute Geschichte? :nein:
Da ist gar nichs gut
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lifestylekatholik
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von lifestylekatholik »

phylax hat geschrieben:Unsäglich: das heißt wohl, der Überbringer der schlechten Botschaft ist der Böse?
:neinfreu: Leider daneben geraten. Aber du darfst es gerne noch einmal versuchen. :ja:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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cantus planus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von cantus planus »

phylax hat geschrieben:Unsäglich: das heißt wohl, der Überbringer der schlechten Botschaft ist der Böse?
Nein. Hier geht es um etwas anderes: P. Mertes hat die Mißbrauchsfälle lediglich schamlos ausgenutzt, um unkatholische Reformen in der Kirche zu fordern. Und ich werde den Verdacht nicht los, dass er dabei gesteuert wurde.
phylax hat geschrieben:Und was bedeutet: gute Geschichte? :nein:
Die österreichische Kirche zahlt Entschädigungen, ohne die Fälle zu überprüfen. Wenn du also dort vorstellig wirst, eine gute Geschichte erzählst, bekommst du Geld. Ich halte das für nachgerade skandalös.

Ich will damit nicht die Katastrophe kleinreden, die über Einzelne, die tatsächlich mißbraucht wurden gekommen ist. Aber sowohl das Vorgehen in Österreich als auch das des P. Mertes zeigt sehr deutlich, wie Mißbrauch mit dem Mißbrauch getrieben wird, um Kirchenpolitik zu betreiben.

Pfui Deibel!
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Linus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Linus »

man sollte halt seine Sache vorbringen und das erzielte Geld dann halt gescheiten Sachen (u.a Kreuzgang) spenden :pfeif:
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cantus planus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von cantus planus »

Linus hat geschrieben:man sollte halt seine Sache vorbringen und das erzielte Geld dann halt gescheiten Sachen (u.a Kreuzgang) spenden :pfeif:
Was sitzt du da noch vorm PC? Auf, auf! :breitgrins:
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civilisation
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von civilisation »

Um den besagten P. Mertes ist es recht still geworden. Man hat schon längere Zeit nichts von ihm gehört, oder?

:pfeif:

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Gamaliel
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Gamaliel »

Streit um Geld für Missbrauchsopfer der Odenwaldschule

Daraus:
Die deutsche Odenwaldschule will einem Medienbericht zufolge Missbrauchsopfer derzeit nicht entschädigen. Der bekannten Reformschule fehle dazu das Geld, geht nach Informationen des Radiosenders „hr-info“ aus einem Brief an einen Opferanwalt hervor. Die Schule sei durch den Missbrauchsskandal in eine „schwierige betriebswirtschaftliche Situation“ gekommen.

[...]

Es stünden 140 Arbeitsplätze auf dem Spiel, hieß es dem Rundfunkbericht zufolge weiter in dem Schreiben an den Anwalt. Außerdem könnten mehr als 200 Schüler ihre Schule verlieren, wenn kurzfristige Entschädigungsansprüche erfüllt werden sollten. Das könne man nicht zulassen.
Mir kommen gleich die Tränen...

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cantus planus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von cantus planus »

Staunen macht die Dreistigkeit, mit der gesagt wird, man könne kein Geld zahlen, weil's dann ja zum eigenen Wohl fehle. Das ist vollkommen richtig. Aber das hätte die Kirche mal sagen sollen... :auweia:
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Debora
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Debora »

Staunen macht die Dreistigkeit, mit der gesagt wird, man könne kein Geld zahlen, weil's dann ja zum eigenen Wohl fehle. Das ist vollkommen richtig. Aber das hätte die Kirche mal sagen sollen...
Du sagt es :motz:

Aber interessant, das hier niemand aufschreit, hier wird wieder ganz klar deutlich wie mit zweierlei Maß gemessen wird.
Die Eucharistie ist das tägliche Brot, das wir als Heilmittel gegen die tägliche Schwachheit brauchen. Hl. Augustinus

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cantus planus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von cantus planus »

Links von der Mitte herrscht Narrenfreiheit. Das ist leider nichts Neues. Institutionalisiertes Kinderschänden gilt als veraltete Pädagogik, während man eine Ohrfeige auf der anderen Seite zum Verbrechen gegen die Menschlichkeit hochstilisiert.

Das schlägt sich dann eben auch in den Konsequenzen nieder, die aus einem vermeintlichen oder tatsächlichen Skandal gezogen werden.
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lifestylekatholik
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von lifestylekatholik »

cantus planus hat geschrieben:Links von der Mitte herrscht Narrenfreiheit.
Ja, natürlich. Weil links = gut und rechts = böse. Dieses Schema ist tief und vorbewusst verinnerlicht. Alle Wahrnehmung hat, bevor sie bewusst wird, bereits diesen Filter durchlaufen.

Dabei sind »links« und »rechts« natürlich ansonsten inhaltsleere Etiketten, die nur der Eineilung in »Freund« und »Feind« dienen.

Bei »links« gibt es allenfalls unbeabsichtigte und vorübergehende Kollateralschäden, aber die Richtung stimmt. »Rechts« ist von vorneherein böse; wenn da mal in Details etwas Positives auftritt, ist das vorübergehend und unbeabsichtigt. (Unsere - schwäbische - Deutschlehrerin hat uns so erklärt, warum Stalins Verbrechen wesentlich weniger schlimm waren als Hitlers: Stalin wollte Sozialismus, also eine lebenswerte und gerechte Gesellschaft für alle Mensch schaffen und war nur etwas vom Weg abgekommen. Hitler dagegen war von vorneherein inhuman auf Vernichtung einer ganzen Gruppe von Menschen aus und hat das planmäßig umgesetzt.)
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Debora
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Debora »

Interview mit Bischof Klaus Küng von St. Pölten:

http://derstandard.at/1277339443707/STA ... -aufmachen
Die Eucharistie ist das tägliche Brot, das wir als Heilmittel gegen die tägliche Schwachheit brauchen. Hl. Augustinus

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Gamaliel
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Gamaliel »

Debora hat geschrieben:Interview mit Bischof Klaus Küng von St. Pölten:

http://derstandard.at/1277339443707/STA ... -aufmachen
Auch wenn es nicht zum Threadthema gehört, dennoch der Hinweis:

Achtung, vergiftete Suppe!
Bischof Küng hat geschrieben:Und in Einzelfällen, etwa in der Ehe, wenn sich ein Partner infiziert hat, kann es erlaubt oder sogar geboten sein, ein Kondom zu verwenden.

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Debora
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Debora »

Und in Einzelfällen, etwa in der Ehe, wenn sich ein Partner infiziert hat, kann es erlaubt oder sogar geboten sein, ein Kondom zu verwenden.
Was erwartest Du denn von unseren österreichischen Bischöfen? :achselzuck:
Die Eucharistie ist das tägliche Brot, das wir als Heilmittel gegen die tägliche Schwachheit brauchen. Hl. Augustinus

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lifestylekatholik
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von lifestylekatholik »

Bischof Küng hat geschrieben:Und in Einzelfällen, etwa in der Ehe, wenn sich ein Partner infiziert hat, kann es erlaubt oder sogar geboten sein, ein Kondom zu verwenden.
:hae?: Wie meint Bischof Küng das?
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Berolinensis »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Bischof Küng hat geschrieben:Und in Einzelfällen, etwa in der Ehe, wenn sich ein Partner infiziert hat, kann es erlaubt oder sogar geboten sein, ein Kondom zu verwenden.
:hae?: Wie meint Bischof Küng das?
So: http://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=413122#p413122

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Lioba
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Lioba »

Stop- das sehe ich nicht so. Es ist durchaus möglich, dass in einer Ehe ein Partner durch Untreue infiziert wird oder eine weiter zurückliegende Infektion erkannt wird.Menschen sind nun mal Sünder.
Eine weitere heute allerdings kaum noch vorkommende Möglichkeit sind verseuchte Blutkonserven.
Wie geht es jetzt weiter? Scheidung gibt es nicht, eine Annullierung nur unter bestimmten Voraussetzungen. Gemeinsam weiter in einem Haushalt leben und dabei enthaltsam bleiben ist zumindest bei jungen Paaren problematisch.
Allerdings gehört die ganze Kondomdebatte nicht in diesen Strang.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
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Robert Ketelhohn
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

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Lioba
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Lioba »

Recht interessant. Unzureichend war sicher, dass Berlin den Provinzial erst auf Anfrage informiert hat. Von mangelndem Aufklärungswillen generell kann aber nicht die Rede sein-im Gegenteil.
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