"Auf katholisch" hab ich das mal von einem älteren Priester gehört, der zu so einem Beicht"kandidaten" sagte: "Jetzt gehn sie mal aus dem Beichtstuhl raus in die Kirche und suchen sich dort den schönsten Platz aus, den sie finden. Den sagen sie mir dann, und ich stell ihnen dort einen Altar auf - weil wer nix zu beichten hat, der ist ein Heiliger, und der wird zur Ehre der Altäre erhoben."Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ralf hat geschrieben:Cool. Dann kannst Du sie ja konsequent mit St. (Vornamen) anreden.taddeo hat geschrieben:Eine Frau, die ich näher kenne und die bald 80 wird, geht auch nur selten in die Kirche, obwohl sie in traditionell katholischen Verhältnissen großgeworden ist. Ein Grund, den sie dafür angibt, ist die Beschwerlichkeit (die aber genau genommen bei ihr nur vorgeschützt ist, es dürfte eher Bequemlichkeit sein). Sie hält sich aber durchaus für "gut katholisch": "Ich war über 50 Jahre verheiratet, habe meinen Mann 12 Jahre lang bis zu seinem Tod als Pflegefall versorgt, bin jetzt Witwe - ich hab keine Sünden (mehr), wozu dann in die Kirche rennen?"Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich kenn’ übrigens einen orthodoxen Priester, der schickt die Leute gerne mal zum Ikonenmaler, wenn sie meinen, sie hätten nichts zu beichten.
Vielleicht nicht das Schlechteste, wenn man da schon zu Lebzeiten vorsorgt, damit man später auch richtig rüberkommt …
Ältere Menschen und Glaube
Re: Ältere Menschen und Glaube
Re: Ältere Menschen und Glaube
Ehrlich gesagt…ich glaube, die Heiligen haben so ziemlich alle oft gebeichtet.
???
Re: Ältere Menschen und Glaube
Achso, jetzt verstehe ich Deine Frage.Amandus2 hat geschrieben:
Ich frage mich, wie es mit meinem Glauben sein wird, wenn ich in dieses Alter komme.
Bisher war ich -wie viele andere auch- ja davon ausgegangen, dass der Glaube eher wächst, wenn es dem Ende des Lebens entgegen geht.
Ich denke nicht, dass Glaube "automatisch" wächst. Aber Du selbst kannst da ja was dafür tun, dass DEIN Glaube nicht nachlässt: indem Du Dich an Gott klammerst im Gebet, im Sakrament. Grade besonders dann, wenn Zweifel kommen.
Rechne aber damit, dass Du bist zum letzten Atemzug versucht werden wirst. (Das ist nicht von mir, bin aber grad nicht sicher woher... ein orthodoxer Bischof unserer Tage jedenfalls)
Ich mache mir das Gebet des Vaters des geheilten Kindes in Mk 9 24 zu eigen:
Lg MariaIch glaube; hilf meinem Unglauben!
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!
Re: Ältere Menschen und Glaube
Vielleicht hat sich, parallel zur Gesamtbevölkerung, der Anteil der Nicht-Gläubigen bei den Älteren ebenso erhöht, besonders in einem Umfeld der zunehmenden Säkularisierung. In Zeiten, in denen das kirchlich-religiöse Leben Maßstab des Alltags war, hatte sich der Glaube in den Menschen festgesetzt; sie kannten ihren Platz in der Welt und den Weg danach, und davon zährten sie bis ins hohe Alter. Mittlerweile ist der Glaube zumindest in der Breite nicht mehr selbstverständlich. Relativ große Teile der Bevölkerung sehen ihre Kirchenzugehörigkeit nur noch im Blick auf Hochzeiten, Taufen, Weißer Sonntag, Weihnachten (und hier eher der familiär-festliche Rahmen und nicht so sehr den eigentlichen Glauben mit den theologischen Hintergründen). Bleibt der religiöse Alltag (wenn man hier davon überhaupt sprechen kann), so dermaßen oberflächlich, geht der letzte Rest im Alter meist auch verloren.
Tarec
Tarec
Re: Ältere Menschen und Glaube
http://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=337296#p337296Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ralf hat geschrieben:Cool. Dann kannst Du sie ja konsequent mit St. (Vornamen) anreden.taddeo hat geschrieben:Eine Frau, die ich näher kenne und die bald 8 wird, geht auch nur selten in die Kirche, obwohl sie in traditionell katholischen Verhältnissen großgeworden ist. Ein Grund, den sie dafür angibt, ist die Beschwerlichkeit (die aber genau genommen bei ihr nur vorgeschützt ist, es dürfte eher Bequemlichkeit sein). Sie hält sich aber durchaus für "gut katholisch": "Ich war über 5 Jahre verheiratet, habe meinen Mann 12 Jahre lang bis zu seinem Tod als Pflegefall versorgt, bin jetzt Witwe - ich hab keine Sünden (mehr), wozu dann in die Kirche rennen?"Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich kenn’ übrigens einen orthodoxen Priester, der schickt die Leute gerne mal zum Ikonenmaler, wenn sie meinen, sie hätten nichts zu beichten.
Vielleicht nicht das Schlechteste, wenn man da schon zu Lebzeiten vorsorgt, damit man später auch richtig rüberkommt …
Das kann auch der Beichtvater gewesen sein, der der Dame reinredete daß sie "heilig" ist.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat