Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Kardinal Marx versucht die Quatratur des Kreises: http://www.kath.net/detail.php?id=38516
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Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Naja, wenn man DIE Schule gemacht hat...taddeo hat geschrieben:Ich sehe keinen Anhaltspunkt, warum sie besser vorbereitet gewesen sein sollten.Gamaliel hat geschrieben:Das ist eine unbelegte Behauptung, die ich außerdem nicht teile.taddeo hat geschrieben:Früher waren die Leute genauso wenig auf die Ehe vorbereitet wie heute.
Sorry, OT...
» Sic enim dilexit Deus mundum ... «
(Joh. 3,16)
[/color](Joh. 3,16)
Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Ein ganz guter Beitrag aus den Niederlanden:
Msgr. de JONG, Weihbischof und Generalvikar von Roermond hat geschrieben:Unser Problem ist nicht so sehr ein sichtbarer Gegner, sondern es sind die unsichtbaren Mächte des Bösen (Eph 6,12). [...] Wir sollten die Kunst der Unterscheidung der Geister fördern.
[...]
Es ist nicht nur unsere Pflicht, das Evangelium und den Katechismus zu verkünden, sondern wir müssen auch Exerzitien anbieten.
[...]
Wir sollten in der Neuevangelisierung das Gebet zu den Engeln und Erzengeln anregen. Zahlreiche Päpste und Heilige haben diese Frömmigkeitsübung praktiziert und angeregt.
Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Da er zuvor von den "Mächten des Bösen" spricht, dachte ich schon die Übersetzung wäre falsch und er würde von "Exorzismen" reden.
Aber eine Kontrolle des englischen Originals ergab "spritual exercises" womit die deutsche Übersetzung wohl korrekt ist.
Aber eine Kontrolle des englischen Originals ergab "spritual exercises" womit die deutsche Übersetzung wohl korrekt ist.
- berneuchen
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Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Eigentlich habe ich mir ja vorgenommen auf das, was da von Gamaliel so kommt nicht mehr zu achten. Doch dass nun Christen anderer Konfesion als Ungläubige bezeichnet werden, toppt alles bisherige. Dagegen sind die Salafisten vom Schlag eines Pierre Vogel wirkich Waisenkinder.Gamaliel hat geschrieben:Zwei "Glanzlichter" unter den gestrigen Wortmeldungen:
Ein Kardinal möchte gemeinsam mit Ungläubigen den Glauben verbreiten:Kardinal KOCH, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen hat geschrieben:Es würde ein schönes Zeichen setzen, wenn von dieser Bischofssynode eine Einladung an andere Kirchen und christlichen Gemeinschaften geschickt würde, die Neuevangelisierung als gemeinsame Aufgabe zu verstehen und gemeinsam und noch entschiedener Zeugnis für Jesus Christus abzulegen.
Die Todsünder lieben angeblich den Herrn:Msgr. GRECH, Bischof von Gozo hat geschrieben:Aber selbst wenn wir die Schwierigkeiten erkennen, ist es meiner Meinung nach doch von grundlegender Bedeutung, dass wir als Kirche im Leben vieler eheähnlicher Lebensgemeinschaften oder wiederverheirateter Geschiedener präsent sind, die mit der ganzen Kirche einen gemeinsamen Weg des Glaubens gehen möchten.
[...]
Obwohl sie aufgrund ihrer irregulären Situation nicht in voller Gemeinschaft mit der Kirche stehen, lieben viele von ihnen den Herrn, glauben an ihn und an die Kirche.
Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
berneuchen hat geschrieben:Eigentlich habe ich mir ja vorgenommen auf das, was da von Gamaliel so kommt nicht mehr zu achten. Doch dass nun Christen anderer Konfesion als Ungläubige bezeichnet werden, toppt alles bisherige. Dagegen sind die Salafisten vom Schlag eines Pierre Vogel wirkich Waisenkinder.Gamaliel hat geschrieben:Zwei "Glanzlichter" unter den gestrigen Wortmeldungen:
Ein Kardinal möchte gemeinsam mit Ungläubigen den Glauben verbreiten:Kardinal KOCH, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen hat geschrieben:Es würde ein schönes Zeichen setzen, wenn von dieser Bischofssynode eine Einladung an andere Kirchen und christlichen Gemeinschaften geschickt würde, die Neuevangelisierung als gemeinsame Aufgabe zu verstehen und gemeinsam und noch entschiedener Zeugnis für Jesus Christus abzulegen.
Die Todsünder lieben angeblich den Herrn:Msgr. GRECH, Bischof von Gozo hat geschrieben:Aber selbst wenn wir die Schwierigkeiten erkennen, ist es meiner Meinung nach doch von grundlegender Bedeutung, dass wir als Kirche im Leben vieler eheähnlicher Lebensgemeinschaften oder wiederverheirateter Geschiedener präsent sind, die mit der ganzen Kirche einen gemeinsamen Weg des Glaubens gehen möchten.
[...]
Obwohl sie aufgrund ihrer irregulären Situation nicht in voller Gemeinschaft mit der Kirche stehen, lieben viele von ihnen den Herrn, glauben an ihn und an die Kirche.

Zuletzt geändert von Protasius am Donnerstag 18. Oktober 2012, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
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Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Ja, so sind sie halt, die Tradis in Ihrer Parallelwelt. Der Vergleich mit den Salafisten geht mir allerdings etwas zu weit.berneuchen hat geschrieben:Eigentlich habe ich mir ja vorgenommen auf das, was da von Gamaliel so kommt nicht mehr zu achten. Doch dass nun Christen anderer Konfesion als Ungläubige bezeichnet werden, toppt alles bisherige. Dagegen sind die Salafisten vom Schlag eines Pierre Vogel wirkich Waisenkinder.
Zuletzt geändert von Florianklaus am Donnerstag 18. Oktober 2012, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Florianklaus hat geschrieben:
Ja, so sind sie halt, die Tradis in Ihrer Parallelwelt.

Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney
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Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Schön gesagt:

Msgr. MALCHUK, Erzbischof- Bischof von Kyiv-Zhytomyr hat geschrieben:Der heilige Johannes der Täufer, der Vorläufer, der das Volk auf die Begegnung mit dem Messias vorbereitet hat, lässt uns erkennen, dass diese Begegnung nur in einer Situation der Wahrheit stattfinden kann, der einzigen, die uns verstehen lässt, wer der Mensch ohne Gott ist, was ein Volk ist, das Gott und seine Gebote beiseiteschiebt: eine verdorbene Generation! Und auf die Frage: Was müssen wir tun?, antwortet Johannes: Bereut und bekehrt euch! Demnach offenbart sich in einer Gemeinschaft, die bereut und sich um Bekehrung bemüht, der Herr.
Da die neue Evangelisierung uns persönlich betrifft, schlage ich vor, bei jeder Evangelisierung zwei Aspekte hervorzuheben:
- das Sakrament der Beichte, denn wo man die Beichte vernachlässigt, stirbt das geistliche Leben;
- eine angemessene Organisation der Ausbildung der Priesteramtskandidaten: man muss sie von der säkularen Welt trennen, um ihnen zu ermöglichen, zusammenzusein wie im Abendmahlssaal, solange der Herr Sein Werk in ihnen vollbringt

Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Gamaliel hat geschrieben:Schön gesagt:
Msgr. MALCHUK, Erzbischof- Bischof von Kyiv-Zhytomyr hat geschrieben:eine angemessene Organisation der Ausbildung der Priesteramtskandidaten: man muss sie von der säkularen Welt trennen, um ihnen zu ermöglichen, zusammenzusein wie im Abendmahlssaal, solange der Herr Sein Werk in ihnen vollbringt

Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
In dem Zusammenhang fällt mir doch das alte Lied von Reinhard Mey ein:Maurus hat geschrieben:Gamaliel hat geschrieben:Schön gesagt:
Msgr. MALCHUK, Erzbischof- Bischof von Kyiv-Zhytomyr hat geschrieben:eine angemessene Organisation der Ausbildung der Priesteramtskandidaten: man muss sie von der säkularen Welt trennen, um ihnen zu ermöglichen, zusammenzusein wie im Abendmahlssaal, solange der Herr Sein Werk in ihnen vollbringtMan sollte die Priesteramtskandidaten lieber besser auf den Alltag vorbereiten. Was nutzt es, ihnen fünf Jahre eine heile Welt vorzugaukeln? Im Alltag gibt es keine Kommunität mehr, und dort werden Dinge in Frage gestellt, die im Seminar niemand in Frage stellt. Früher mag das weniger ein Problem gewesen sein, viele Pfarreien hatten zwei Kaplansstellen, die Kaplanszeit dauerte auch länger, also konnte man noch langsam in den Alltag hineinwachsen. Heute ist es im Regelfall so, dass der Kaplan natürlich noch Ausbildung von seinem Pfarrer erhält, im Wesentlichen aber in der Großpfarrei schon agieren muss, wie es der Pfarrer tut - weitgehend auf sich gestellt. Nicht selten kommt es vor, dass der junge Kaplan sich wegen Versetzung oder Ausscheiden des Pfarrers plötzlich in der Rolle des Pfarradministrators wiederfindet. Das bedeutet bei den heutigen Strukturen Verantwortung für 10.000 Seelen und meistens auch noch Dienstherrschaft über 100-200 Angestellte. Auf diese Herausforderungen hat die Priesterausbildung mE bislang nicht adäquat reagiert.
Annabelle, ach Annabelle,
Du bist so herrlich intellektuell,
Du bist so wunderbar negativ
Und so erfrischend destruktiv.
Annabelle, ach Annabelle,
Du bist so herrlich unkonventionell,
Ich bitte dich, komm sei so gut,
Mach meine heile Welt kaputt! [...]
(Quelle)

Zuletzt geändert von HeGe am Freitag 19. Oktober 2012, 11:27, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat gekürzt.
Grund: Zitat gekürzt.
Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Aber auch Reeinhard Mey hat sein altes Lied später überdacht und aktualisiert:Raphael hat geschrieben: In dem Zusammenhang fällt mir doch das alte Lied von Reinhard Mey ein:
(Quelle)
"Annabelle, diesmal machen wir zwei es richtig,
Ideologie ist diesmal nicht so wichtig!"
http://www.i-songtexte.com/62751/titel/index.html
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Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Gamaliel hat geschrieben:- eine angemessene Organisation der Ausbildung der Priesteramtskandidaten: man muss sie von der säkularen Welt trennen, um ihnen zu ermöglichen, zusammenzusein wie im Abendmahlssaal, solange der Herr Sein Werk in ihnen vollbringt

Wie sich der Wirklichkeitsschock auswirkt, wenn so jemand aus seiner "heilen Welt" in die Wirklichkeit entlassen wird, in die Einsamkeit als Weltpriester, das haben meine Vorredner ja schon angesprochen.
Noch viel wichtiger: es darf niemals nur um lehrmäßige Richtigkeiten gehen. Man kann die Leute nicht belegen mit "Bekehrt Euch, bekehrt Euch !", so richtig das auch ist.
Ansteckender Glaube kommt nur aus real existierendem Leben mit Gott:
Ohne diese Erfahrung sagen wir nur "Richtigkeiten" und unsere Worte sind nicht vom Leben gedeckt ! (Preisfrage: lassen wir uns auf diese Gotteserfahrung selber überhaupt ein ?)Der selbe [url=http://www.vatican.va/news_services/press/sinodo/documents/bollettino_25_xiii-ordinaria-2012/05_tedesco/b20_05.html#-_S.Exz._Petro_Herkulan_MALCHUK,_O.F.M.,_Erzbischof-_Bischof_von_Kyiv-Zhytomyr_%28UKRAINE%29_]Msgr. MALCHUK, Erzbischof- Bischof von Kyiv-Zhytomyr[/url] hat geschrieben:Das ist die Daseinsberechtigung eines Evangelisierers: denjenigen, der Jesus sucht, auf die Begegnung mit Ihm, vorzubereiten und ihn dabei zu begleiten. Genau dies tat Andreas: Er führte seinen Bruder sofort zum Messias und sagte ihm, dass er dem begegnet sei, den sie seit Jahrhunderten erwarteten. Die Begegnung mit dem lebendigen Gott ist eine ganz neue, verwandelnde Erfahrung, die alles an seinen Platz rückt und die Wirklichkeit vollkommen auf den Kopf stellt.
Nicht Absonderung von der "Welt" tut not, sondern eine tiefe Verwurzelung in der Glaubenspraxis, im Gebet, in Gottes Gnaden, in Seinem Heiligen Geist.
Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Völlig richtig.Reinhard hat geschrieben:Gamaliel hat geschrieben:- eine angemessene Organisation der Ausbildung der Priesteramtskandidaten: man muss sie von der säkularen Welt trennen, um ihnen zu ermöglichen, zusammenzusein wie im Abendmahlssaal, solange der Herr Sein Werk in ihnen vollbringtSo einseitig geht das nicht.
Zu meiner Studienzeit hätte uns mehr "Trennung von der säkularen Welt" sicher gutgetan. Aber das letzte, was man heute als Seelsorger brauchen kann, sind weltentrückte, durchgeistigte Gestalten, die dann aus allen Wolken fallen, wenn sie in der Pfarrei mit den Niederungen des säkularen Lebens in Berührung kommen. Ich mache jedoch immer wieder die Feststellung, daß gerade die immer stärker vertretenen spätberufenen Priester in dieser Hinsicht einfach einen Kompetenzvorsprung haben, der sehr positiv ist. Gleichzeitig legen ausgerechnet die mehr Wert auf diese "Trennung von der säkularen Welt", wohl deshalb, weil sie die schon kannten, bevor sie sich zur Priesterausbildung entschlossen haben.
Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Ist nicht der halbe europäische Kontinent durch Mönche christianisiert worden? Vielleicht wäre etwas Entrücktheit von der Welt nicht ganz schlecht. 

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Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Es ist ja grad der große Unterschied zwischen Mönchen und Weltpriestern, daß bei denen einen die Entrücktheit zum Programm gehört, und bei den anderen nicht. Man braucht beide Sorten von Priestern. Das ist ein Charisma, das eben nicht jeder in gleichem Maße hat.HeGe hat geschrieben:Ist nicht der halbe europäische Kontinent durch Mönche christianisiert worden? Vielleicht wäre etwas Entrücktheit von der Welt nicht ganz schlecht.
(Unser Pfarrer etwa ist gerade dadurch ein ganz brauchbarer Seelsorger mit einem Draht zu seinen Schäfchen, weil er alles andere als entrückt ist. Als Mönch wär er eine Katastrophe.)
Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Das heutige Weltpriesterideal ist aber durchaus am Typus des entsagenden Mönches gebildet wurden. Die Martinserzählungen offenbaren ja, dass ein Bischof weniger Wunder vollbringt, als ein Mönch. Das kam späteren Generationen wohl verquer vor, deshalb mussten die Weltkleriker so sein wie Mönche. Hinsichtlich der Kasteiungen gab es ja dann richtiggehende Wettstreite.taddeo hat geschrieben:Es ist ja grad der große Unterschied zwischen Mönchen und Weltpriestern, daß bei denen einen die Entrücktheit zum Programm gehört, und bei den anderen nicht. Man braucht beide Sorten von Priestern. Das ist ein Charisma, das eben nicht jeder in gleichem Maße hat.HeGe hat geschrieben:Ist nicht der halbe europäische Kontinent durch Mönche christianisiert worden? Vielleicht wäre etwas Entrücktheit von der Welt nicht ganz schlecht.
(Unser Pfarrer etwa ist gerade dadurch ein ganz brauchbarer Seelsorger mit einem Draht zu seinen Schäfchen, weil er alles andere als entrückt ist. Als Mönch wär er eine Katastrophe.)
Nun will ich gar nichts gegen einen tiefgeistigen Priestertyp sagen, im Gegenteil. Welt haben die Leute genug. Doch der Priester muss sich heute besser auskennen in der Welt, die Gegebenheiten zur Zeit der iroschottischen Mission sind nicht die heutigen. Einen "hemdsärmeligen" Priestertypus hätten die Christen des 9. Jh. vermutlich ebenso verachtet ie einen barocken Prälaten. Doch heute, meine ich jedenfalls, ist es für die Leute gerade interessant, dass der Priester einer ist, den die Kenntnis der Welt und mancher Abgründe gerade nicht vom Glauben weggeführt hat, sondern der voll und fest zur Kirche steht. Mit dem Typus des Weltfremden, der verständnislos auf ein Touchpad schaut und Pfarrbriefe mit der Schreibmaschine tippt, der keine Ahnung hat von Popkultur, obwohl er 26 ist, können die Menschen mE heute schlecht zurechtkommen. Gut dagegen kommt der an, der den Jugendlichen mal die subtilen Verweise auf das Christentum im "Herrn der Ringe" oder im "Lord of the flies" aufschlüsseln kann. Ein schmaler Grat, aber Mut gehört eben auch dazu.
Ebenso wichtig: Keine gute theologische Bildung, sondern eine sehr gute. Nichts ist peinlicher als ein Priester, der auf zentrale Fragen keine Antwort weiß und den Kindern nicht erklären kann, was die lateinische Inschrift auf dem Altar bedeutet. Hier liegt einiges im Argen, weil der Nachwuchs natürlich knapp ist, da ist man oft versucht, das Niveau zu senken. Das ist aber fatal, gerade auf gemischten Fakultäten. Wenn die Laientheologen den Eindruck bekommen, dass sich die Seminaristen mit einer Schmalspurbildung und "vier gewinnt" durch Studium wurschteln, dann ist das schlecht. Das Predigtverbot für Laien ist vermutlich nicht zuletzt wegen der miserablen Predigten der geweihten Amtsträger in Frage gestellt worden. In diesem Sinne muss die akademische Bildung der Priester härter werden. Das schafft in einer Pfarrei heute mehr Autorität als eine Weihe. Das ist zwar auch eine fragwürdige Entwicklung, aber von der Kirche kaum beeinflussbar. Diese Entwicklung wird aber verschwinden, wenn die Leute merken, dass die Priester stets als die besser Ausgebildeten erscheinen.
- Reinhard
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Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Die Qualifikation der Priester, oder allgemeiner: der evangelisierenden Christen an Äußerlichkeiten fest zu machen, greift mir zu kurz !
Ob nun iPad oder nicht, ob Popkultur oder Gregorianik, ein guter Priester ist mit allen menschlichen Abgründen vertraut ! - der Rest ist nicht so wichtig.
Wohl waren sie in ihrem Glauben solide verankert, - und in diesem Sinne sehr wohl "der Welt entrückt". Aber nur in diesem Sinne.
Und: die theologische Ausbildung macht noch keinen guten Priester oder Gläubigen.
Eine tiefe und feste Verwurzelung im Glauben findet nicht im Kopf statt, sondern im Herzen ! - da muss solide Basisarbeit erfolgen.
(also: mehr Kontemplation als Basis für die Aktion. Mehr Exerzitien statt mehr Vorlesungen in der Ausbildung !)
Ob nun iPad oder nicht, ob Popkultur oder Gregorianik, ein guter Priester ist mit allen menschlichen Abgründen vertraut ! - der Rest ist nicht so wichtig.
Diese Iro-Schotten standen durchaus mit beiden Beinen in ihrer Welt, was ich von ihnen weiß. - also keine vergeistigt-entrückten Gestalten !HeGe hat geschrieben:Ist nicht der halbe europäische Kontinent durch Mönche christianisiert worden? Vielleicht wäre etwas Entrücktheit von der Welt nicht ganz schlecht.
Wohl waren sie in ihrem Glauben solide verankert, - und in diesem Sinne sehr wohl "der Welt entrückt". Aber nur in diesem Sinne.
Und: die theologische Ausbildung macht noch keinen guten Priester oder Gläubigen.
Eine tiefe und feste Verwurzelung im Glauben findet nicht im Kopf statt, sondern im Herzen ! - da muss solide Basisarbeit erfolgen.
(also: mehr Kontemplation als Basis für die Aktion. Mehr Exerzitien statt mehr Vorlesungen in der Ausbildung !)
Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Das ist jetzt natürlich nur mein persönlicher Eindruck und meine persönliche Erfahrung, aber: Die tiefgeistigen Priester und Ordensleute, die ich kennengelernt habe, entsprachen dem obigen Bild des hervorragend gebildeten Absolventen einer theol. Hochschule. Diejenigen, die sich bloß durchgewurschtelt haben und bisweilen mit ihrer Verachtung vor dem ganzen "Unsinn", den sie da lernen mussten, keinen Hehl gemacht haben, das waren meistens die Leichtgewichte und die, die genau wussten, dass Rom nur Unsinn redet, obwohl ihnen jedwede tiefere Kenntnis abging. Der gegenwärtige Bischof von Rom passt eigentlich auch ganz gut als BeispielReinhard hat geschrieben:Die Qualifikation der Priester, oder allgemeiner: der evangelisierenden Christen an Äußerlichkeiten fest zu machen, greift mir zu kurz !
Ob nun iPad oder nicht, ob Popkultur oder Gregorianik, ein guter Priester ist mit allen menschlichen Abgründen vertraut ! - der Rest ist nicht so wichtig.Diese Iro-Schotten standen durchaus mit beiden Beinen in ihrer Welt, was ich von ihnen weiß. - also keine vergeistigt-entrückten Gestalten !HeGe hat geschrieben:Ist nicht der halbe europäische Kontinent durch Mönche christianisiert worden? Vielleicht wäre etwas Entrücktheit von der Welt nicht ganz schlecht.
Wohl waren sie in ihrem Glauben solide verankert, - und in diesem Sinne sehr wohl "der Welt entrückt". Aber nur in diesem Sinne.
Und: die theologische Ausbildung macht noch keinen guten Priester oder Gläubigen.
Eine tiefe und feste Verwurzelung im Glauben findet nicht im Kopf statt, sondern im Herzen ! - da muss solide Basisarbeit erfolgen.
(also: mehr Kontemplation als Basis für die Aktion. Mehr Exerzitien statt mehr Vorlesungen in der Ausbildung !)

Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Mit dem Vorbild der Iroschotten wär ich vorsichtig. Die waren nämlich unabhängiger von Rom, als es WisiKi und Memorandisti jemals sein werden.Reinhard hat geschrieben:Diese Iro-Schotten standen durchaus mit beiden Beinen in ihrer Welt, was ich von ihnen weiß. - also keine vergeistigt-entrückten Gestalten !HeGe hat geschrieben:Ist nicht der halbe europäische Kontinent durch Mönche christianisiert worden? Vielleicht wäre etwas Entrücktheit von der Welt nicht ganz schlecht.
Wohl waren sie in ihrem Glauben solide verankert, - und in diesem Sinne sehr wohl "der Welt entrückt". Aber nur in diesem Sinne.


(Als denen der Papst geschrieben hat, daß sie das Osterfest am selben Termin feiern sollen wie die Kontinentalchristen, haben sie es gemacht wie die Piusbrüder: ihre Argumente zurückgeschrieben und den Papst aufgefordert, sich endlich zu bekehren und gefälligst die richtige Berechnung - nämlich die iroschottische - zu übernehmen.)

Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Synodenexperte Söding: „Der Glaube muss moderner werden“
Erst einmal ein
zu dieser Aussage. Ich bin ja der Meinung, dass eher die Moderne mehr Glauben bräuchte, als umgekehrt, aber gut.
Wer nun aber wenigstens irgendeine kleine Aussage in diesem Interview erwartet, wie die Anfangsthese umgesetzt werden soll, wird erwartungsgemäß enttäuscht. Stattdessen das übliche professorale Soziotheologen-Geschwurbel. Wenn das der Stil der "Propositiones" werden wird...
Erst einmal ein

Wer nun aber wenigstens irgendeine kleine Aussage in diesem Interview erwartet, wie die Anfangsthese umgesetzt werden soll, wird erwartungsgemäß enttäuscht. Stattdessen das übliche professorale Soziotheologen-Geschwurbel. Wenn das der Stil der "Propositiones" werden wird...

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Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
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Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Daraus: 
Pater Heinrich Walter hat geschrieben:„Neuevangelisierung darf nicht einfach eine etwas geänderte herkömmliche Evangelisierung sein. Diese Befürchtung habe ich allerdings, dass jetzt gegen Ende [der Synode] das mehr in den Vordergrund gerät, wir müssten dies und das nur ein wenig besser machen und hier und dort was verändern und dann werde es sich wieder zurecht rütteln. Das wird es eben nicht. Zum Beispiel bin ich der Überzeugung, dass das „neu“ heißen muss, dass es keinen Sinn hat, weiterhin zu glauben, dass irgendwann ein Aufbruch kommt und die Feier der Sakramente von alleine wieder geschehen wird.“

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Richtig!
Kardinal BURKE, Präfekt des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur hat geschrieben:Zu den tiefsten Wunden der heutigen Gesellschaft gehört in der Kultur des Rechts die Loslösung von seiner objektiven bzw. metaphysischen Wurzel, das heißt vom moralischen Gesetz. In der letzten Zeit vertiefte sich diese Trennung noch und erwies sich als authentischer Antinomismus, der für sich in Anspruch nimmt, in sich schlechte Handlungen für gesetzlich zu erklären.
[...]
Der heute in der Zivilgesellschaft herrschende Antinomismus hat in der nachkonziliaren Zeit leider auch das kirchliche Leben infiziert, und sich unglücklicherweise den sogenannten kulturellen Neuheiten verschrieben. Die nachkonziliare Euphorie, die eigentlich zur Erneuerung der Kirche unter dem Zeichen der Freiheit und der Liebe beitragen sollte, hat hingegen eine gleichgültige, wenn nicht sogar feindselige Haltung gegenüber der Disziplin der Kirche gefördert. Und so wurde die von den Konzilsvätern gewünschte Reform des kirchlichen Lebens in gewissem Sinne behindert, wenn nicht sogar verraten.
Wenn wir uns heute mit der neuen Evangelisierung befassen, müssen wir die Kenntnis der Tradition der Disziplin der Kirche und die Achtung vor dem Kirchenrecht als Grundlage nehmen.
Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Der Herr auf deinem Avatar hat zu diesem Niedergang aber auch ein Kapitel verfasst.Gamaliel hat geschrieben:Richtig!
Kardinal BURKE, Präfekt des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur hat geschrieben:Zu den tiefsten Wunden der heutigen Gesellschaft gehört in der Kultur des Rechts die Loslösung von seiner objektiven bzw. metaphysischen Wurzel, das heißt vom moralischen Gesetz. In der letzten Zeit vertiefte sich diese Trennung noch und erwies sich als authentischer Antinomismus, der für sich in Anspruch nimmt, in sich schlechte Handlungen für gesetzlich zu erklären.
[...]
Der heute in der Zivilgesellschaft herrschende Antinomismus hat in der nachkonziliaren Zeit leider auch das kirchliche Leben infiziert, und sich unglücklicherweise den sogenannten kulturellen Neuheiten verschrieben. Die nachkonziliare Euphorie, die eigentlich zur Erneuerung der Kirche unter dem Zeichen der Freiheit und der Liebe beitragen sollte, hat hingegen eine gleichgültige, wenn nicht sogar feindselige Haltung gegenüber der Disziplin der Kirche gefördert. Und so wurde die von den Konzilsvätern gewünschte Reform des kirchlichen Lebens in gewissem Sinne behindert, wenn nicht sogar verraten.
Wenn wir uns heute mit der neuen Evangelisierung befassen, müssen wir die Kenntnis der Tradition der Disziplin der Kirche und die Achtung vor dem Kirchenrecht als Grundlage nehmen.
Re: Bischofssynode 2012 zur Neuevangelisierung
Ja stimmt, es ist eines der wenigen positiven Kapitel! Aber weder mein Avatar, noch der darauf Abgebildete sind hier das Thema.Maurus hat geschrieben:Der Herr auf deinem Avatar hat zu diesem Niedergang aber auch ein Kapitel verfasst.