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Verfasst: Dienstag 29. Mai 2007, 16:50
von Linus
Chiara hat geschrieben:In meinem Album habe ich die versprochene Überraschung eingestellt!
:freude:
album_pic.php?pic_id=174

DAS?

:D

Re: Tatort Paderborn

Verfasst: Dienstag 29. Mai 2007, 17:11
von Juergen
Es sei mir erlaubt, daß ich mich mal noch einmal in diesem Jahr zu Wort melde und mir durch das Posting gleichsam selbst untreu werde....


Doch die Geschichte wollte ich doch erzählen:


Bild Bild
Chiara hat geschrieben:Einer sitzt sogar in der Domsakristei...
Ja, und ich weiss, wie er dahin gekommen ist.

Die Engel sind bei der Bevölkerung sehr beliebt - so beliebt, daß sie reihenweise aus der Verankerung gerissen werden und geklaut werden.
Als die ersten Engel geklaut wurden (es werden immer noch welche geklaut) - es war kurz vor Himmelfahrt - stand ein Bericht in der Zeitung. Eine fromme Frau hatte diesen Bericht gelesen, aber nicht so ganz richtig verstanden. Jedenfalls fand sie nun am Morgen des Himmelfahrtstages einen solchen Engel achtlos weggeworfen in ihrem Vorgarten. Da die gute nun nicht genau wußte, was es mit den Dingen auf sich hat, hat sie sich gedacht, daß Engel ja sicher was mit dem Dom zu tun haben. Bei ihrem Kirchgang am Himmelfahrtstag klemmte sie sich das Teil unter den Arm und ging mit ihm in den Dom. Zuerst sprach sie mit dem Dompropst, den sie im Dom traf und der sichtlich amüsiert über ihr Anliegen war, und dann brachte sie den Engel in die Sakristei.
:D


Auch die Glocke ist "beliebt"... Irgendwer hat eines nachts zur Sprühflasche gegriffen den Spruch "Gott ist tot" übersprüht und auf den Sockel geschrieben "Jesus ist auferstanden".
Inzwischen hat man Glocke und Sockel mit einer Anti-Graffiti-Beschichtung versehen.
:roll:


Hier noch ein Video einer "Performance" im Rahmen des "Tatorts Paderborn" - Ein Mann "schwebt" in der Luft:
http://youtube.com/watch?v=-n02oXxWcjc


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Zum Diözesanmuseum:
Ja es "verdeckt" etwas die Sicht auf den Dom und dieser "Kupferburg" ist wahrlich äußerlich kein Schmuckstück.
Aber die Sache mit dem "Verdecken" ist relativ. Sie steht teils auf den Grundmauern der Pfalzanlage des Sel. Bischofs Meinwerk (1009-1036). Also der Pfalz jenes Bischofs der auch für den Dombau (zumindest eine Version des Doms) mitverantworlich (Weihe durch in im Jahre 1015) ist und der ebenso die Bartholomäuskapelle unterhalb des Doms, die heutige ev. Abdinghofkirche (damals Benediktinerkloser), die Gaukirche am Domplatz und die Busdorfkirche gebaut hat.



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NACHTRAG I:

Infos zur Austellung:
http://www.tatort-paderborn.de


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NACHTRAG II:
Zwölf Künstlerinnen und Künstler aus vier Ländern schufen Arbeiten für Paderborn
Auf unterschiedliche Weise werden die Medien Licht, Klang und Video eingesetzt, es sind architektonische Interventionen, skulpturale Arbeiten, Performance, Installation, Malerei und Zeichnung zu sehen. Die in Düsseldorf arbeitende Eva-Maria Joeressen thematisiert in ihrer trans-medialen Installation „still“ irdische Macht und himmlische Mächte anhand von Szenen der Stadt(-geschichte). Eine computergesteuerte Projektion erzeugt im beeindruckenden Gewölbe der mittelalterlichen Bartholomäuskapelle ein sich ständig wandelndes Bild-Ton-Gewebe. Die Erfurter Kunstprofessorin Dagmar Demming bricht mit ihrer Licht- und Ton-Installation „Aktuelle Ausgrabungen“, die düstere Atmosphäre des zentralen Busbahnhofs unter dem Königsplatz auf. Für ihre Arbeit sprach sie mit Paderborner Jugendlichen über ihre Sehnsüchte, Ängste und Träume.

Mit Licht und fluoreszierenden Materialien schafft die Hannoveraner Künstlerin Yvonne Goulbier in der kleinen, verborgen gelegenen Abtskapelle der Abdinghofkirche eine poetische Raumsituation. Raumgreifend ist Robert Scheipners „soul ship“, eine begehbare Skulptur in Form eines UFOs. Der Berliner Künstler visualisiert in dessen Innenraum durch ein rotierendes Panorama-Video transzendente Themen, wie die Unsterblichkeit der Seele.

Der Niederländer Joep van Lieshout thematisiert in seinem Beitrag, dass der Glaube an Bedeutung verliert und Platz macht für die alternative ‘Selbsterfahrung’ durch Reisen, Sport und Wellness-Zentren. Sein „Wellness Skull“ ist ein überdimensionaler Totenkopf mit eingebauter Sauna und Dusche. Inspiriert von Paderborn als starkem religiösem Zentrum, ließ der Däne Henrik Plenge Jakobsen eine Bronzeglocke gießen. Als Inschrift wählte er das bekannte Nietzsche-Zitat „Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?“ und hinterfragt damit aufs Neue die Bedeutung von Religion.

„view point terrace at Paderborn“ nennt der Japaner Tadashi Kawamata seine begehbare Installation im Paderquellgebiet. Er nimmt mit seiner Arbeit den Gedanken des Versammlungsortes auf, versteht sie aber auch als kontemplativen Raum des persönlichen Innehaltens. Gegenüber, an der Außenwand der Stadtverwaltung, tickt die überdimensionale Uhr von Tatzu Nishi. Für den japanischen Künstler ist ein wesentlicher Aspekt von Macht die Beherrschung der Zeit.

Mit seiner Still-Life-Performance „Tarzan/Standbein“ setzt der in Berlin lebende Johan Lorbeer sich selbst an historischer Stelle in Szene, er irritiert den Betrachter und regt zum Gespräch an.

Der Düsseldorfer Künstler Horst Gläsker verwandelt durch seine Malerei auf dem Vorplatz der Marktkirche den Ort in einen „Campo Santo“, der mit Schrift versehen und als vielfarbiges Labyrinth angelegt eine Gratwanderung zwischen Tugend und Laster ermöglicht. Mit seiner Multiple-Skulptur „Schutzengel für Paderborn“ besetzt Ottmar Hörl den öffentlichen Raum im inneren Stadtbereich. Der Präsident der Akademie der Künste in Nürnberg versteht seine Arbeit als Bindeglied zwischen irdischer und indifferenter himmlischer Macht.

Als Chronist wirkt der Berliner Zeichner Matthias Beckmann, der die Realisierung der Kunstwerke zeichnerisch dokumentiert. So entsteht ein vielspuriges Bild-Gedächtnis, das wiederum selbst zum eigenständigen Kunstwerk wird.

„Die Arbeiten dieses Projektes sind faszinierend und vielfältig. Sie machen nachdenklich, verstören und regten schon in der Zeit ihrer Entstehung zur Diskussion an“, erklärte Kulturdezernent Carsten Venherm. „Das ist es, was wir erreichen wollten, und wir wollen diesen Weg der Konfrontation mit zeitgenössischer Kunst in unserer Stadt auch weiter fortsetzen.“
„Tatort Paderborn – Irdische Macht und Himmlische Mächte“ ist ein Kunstprojekt der Stadt Paderborn. Mit Ingrid Raschke-Stuwe konnte dafür eine Kuratorin mit langjähriger Erfahrung bei der Konzeption und Durchführung von nationalen und internationalen Kunstprojekten gewonnen werden. Sie ist zudem Vorstand der Montag Stiftung Bildende Kunst (Bonn) und seit vielen Jahren mit der Realisierung von Kunst im Öffentlichen Raum vertraut. Gefördert und unterstützt wird „Tatort Paderborn“ von der Kunststiftung NRW, dem Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Kulturfonds Paderborn, e.on Westfalen-Weser und der Sparda-Bank West eG.
Quelle: http://www.kultura-extra.de/

Verfasst: Dienstag 29. Mai 2007, 17:36
von Stephen Dedalus
Kunst oder nicht Kunst?

Nunja. Den spießigen Paderbornern ist das natürlich alles zuviel. In diesem Jahr gibt es in Kassel wieder die documenta, eine der weltweit bedeutendsten Ausstellungen moderner Kunst. Kassel ist zwar eine Kunststadt, aber der gemeine Nordhesse ist nicht unbedingt das, was man progressiv oder Avantgarde nennt. ;) Aufreger wie in diesem Thread hier gibt es daher in Kassel jedesmal, wenn die documenta kommt. Ich finde das lustig. Viele documenta-Projekte finden in der Stadt statt und lehren die Besucher, die Stadt mit neuen Augen zu sehen. Das macht mir Spaß, und ich lasse mich gerne mal einen Tag auf den Sinn und Unsinn dieser modernen Kunst ein.

Ich empfehle daher vor allem eins: Gelassenheit. Hingucken. Angucken. Wirken lassen. Und drüber lachen, wenn's nötig ist.

Kann ich nicht

Verfasst: Dienstag 29. Mai 2007, 19:06
von sofaklecks
Weisst du, Dedalus, wenn ich bedenke, was das den Steuerzahler kostet und was man mit dem Geld alles Vernünftiges anfangen könnte, vergeht mir das Lachen.

sofaklecks

Re: Kann ich nicht

Verfasst: Dienstag 29. Mai 2007, 19:24
von Stephen Dedalus
sofaklecks hat geschrieben:Weisst du, Dedalus, wenn ich bedenke, was das den Steuerzahler kostet und was man mit dem Geld alles Vernünftiges anfangen könnte, vergeht mir das Lachen.

sofaklecks
Ach, darüber läßt sich trefflich streiten. Im Falle Kassels ist das wahrscheinlich gar nicht so schlecht. Wer fährt sonst schon nach Kassel? In den documenta-Jahren hingegen kommen wirklich viele Besucher aus aller Welt und lassen Geld da. Die Wirtshchaft freut sich darüber - was sich wieder in höheren Einnahmen für die Stadtkasse bemerkbar macht. Auch ist unbestreitbar, daß so ein "Kulturevent" die Lebensqualität in einer Stadt erhöht, auch wenn die einzelnen Kunstobjekte gar nicht vielen gefallen mögen.

Übrigens gebe ich Dir bei der Oper wirklich recht. Ich fordere schon lange so etwas wie eine "historische Aufführungspraxis" für Theater und Oper.

Verfasst: Dienstag 29. Mai 2007, 21:46
von Robert Ketelhohn
Dieser Unfug ist nur ein weiteres Zeugnis der künstlerischen Impotenz unserer Zeit. Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen. Der Sinn für das Schöne, Wahre und Gute ist abhandengekommen. An die Stelle der Harmonie ist die Kakophonie getreten, Kakographie, Kakomusie und Kakotechnie.

Verfasst: Dienstag 29. Mai 2007, 21:48
von Kurt
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Kakophonie getreten, Kakographie, Kakomusie und Kakotechnie.
Sozusagen die Analisierung der Kunst, nicht?

Re: Tatort Paderborn

Verfasst: Dienstag 29. Mai 2007, 22:20
von overkott
Chiara hat geschrieben:Und das Teil hier steht vor meinem Wohnzimmerfenster:
Bild

Das Beste: Dies alles bleibt bis September, also auch über Libori hier stehen. :motz: :ikb_cry: :ikb_disgust: :ikb_nono: :ikb_surprise:
Was sagt ihr dazu?
Warum beschwerst du dich?

Bild

Verfasst: Dienstag 29. Mai 2007, 22:27
von Robert Ketelhohn
Kurt hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Kakophonie getreten, Kakographie, Kakomusie und Kakotechnie.
Sozusagen die Analisierung der Kunst, nicht?
Ja – die Kehrseite der Banalisierung.
(Analog gibt es im staatlichen Sektor die Bananisierung.)

Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2007, 20:44
von Chiara
Linus hat geschrieben:
Chiara hat geschrieben:In meinem Album habe ich die versprochene Überraschung eingestellt!
:freude:
album_pic.php?pic_id=174

DAS?

:D
Ganz genau! Aber leider wurde es inzwischen entfernt. Tja, soviel zum Thema Meinungsfreiheit... :lueg:

Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2007, 21:08
von Chiara
Stephen Dedalus hat geschrieben:Den spießigen Paderbornern ist das natürlich alles zuviel.

Pass auf, sonst komme ich nach London und ziehe Dir eine mit dem Flabellum rüber... Da bin ich durchaus avantgardistisch veranlagt.
Außerdem - HAUPTSACHE kein BRITE. :ja: :ja: :ja:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Ich finde das lustig.


Ich nicht. Aber ich bin ja auch nicht, wie Du, 716 km von diesem Blödsinn entfernt.
Stephen Dedalus hat geschrieben:Das macht mir Spaß, und ich lasse mich gerne mal einen Tag auf den Sinn und Unsinn dieser modernen Kunst ein.
NB. Bei einem Londoner Touristen wundert mich das auch gar nicht. :P
Genau, mein geflügelter Freund. Dort liegt der Hase im Pfeffer. Wir Anwohner sind nicht mal auf Durchreise dort, wir können diesen "Kunstwerken" nicht ausweichen. Ich blicke in diese dämliche Visage jedesmal, wenn ich am Fenster vorbeigehe.
Und für gewöhnlich ist es auch dein freier Wille, ob du in eine Ausstellung gehst oder es läßt - hier aber wird man, WOHIN AUCH IMMER man jetzt in der Stadt hingeht, überall mit irgendetwas zu dieser Ausstellung konfrontiert.

Also, mein kleiner mythologischer Bruchpilot, wenn Du etwas genauer gelesen hättest, hättest Du vielleicht entdeckt, was mich insgesamt daran so nervt:
1. Ich kann dem nicht ausweichen - weder in der Stadt noch in meiner Wohnung.
2. Der Kram bleibt bis zum Herbst stehen - also auch über Libori, was für uns ungefähr so wichtig ist, wie ein runder Geburtstag, ein runder Hochzeitstag und ein Krönungsjubiläum der Queen auf einmal.
3. Die schönsten historischen Orte und Ausblicke sind erfolgreich verschandelt worden.
4. (Das wird ein Mega-Großstädter wie du vermutlich gar nicht mehr nachvollziehen können) Man hat auch die schönsten Grünflächen zerstört, denn wo man mit Stahl und Beton arbeitet, wächst so schnell nichts mehr.
5. Die machen auch noch Geld damit. Diese scheußlichen Elfenbiester kosten unsigniert 150 Euronen, signiert das Doppelte, und wenn du noch einen Hunderter drauflegst, bekommst du auch das passende Podest dazu. (Der Materialwert bewegt sich schätzungsweise um die 5 Euro - billigster Kunststoff)

Ich erinnere an das Märchen "Des Kaisers neue Kleider". Adaptiert bedeutet das: Wenn ich Angst habe, als dumm und/oder kunstgeschmacklos bezeichnet zu werden, rufe ich unter Umständen auch da "Ja, es ist Kunst!", wenn schon lange keine Kunst, aber viel heiße Luft, d.h. nichts als Kitsch da ist.

Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2007, 21:10
von Petra
Chiara, wenn deine Fenster in Sichtweite des Objekts sind, warum klöppelst du nicht zwei Vorhänge mit dem Design: Diese Kunst? und Nein Danke!

Re: Tatort Paderborn

Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2007, 21:12
von Chiara
overkott hat geschrieben:Warum beschwerst du dich?

Bild
Darum:
chiara hat geschrieben:An sich ist ein Memento Mori zweifellos in Ordnung - ich habe beruflich fast täglich damit zu tun. Und ich bete jeden Abend brav "Herr, in deine Hände lege ich mein Leben" und meine es so.
Aber dreieinhalb Monate lang jeden Tag???[Punkt]
Der "Künstler" würde sich wahrscheinlich auch bedanken, wenn man seiner Wohnung gegenüber eine Sargausstellung aufbauen würde.

Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2007, 21:14
von Chiara
Petra hat geschrieben:Chiara, wenn deine Fenster in Sichtweite des Objekts sind, warum klöppelst du nicht zwei Vorhänge mit dem Design: Diese Kunst? und Nein Danke!
Weil ich
1. nicht klöppeln kann (aber wenn du es kannst, dann komm doch einfach vorbei und bring es mir bei)
2. mitten in Zeugniskoferenzen und der didaktischen Jahresplanung stecke
3. Schöneres zu handarbeiten habe (*stolz ein* nämlich fünf Vesperstolen für befreundete Neupriester *stolz aus*)

Re: Kann ich nicht

Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2007, 21:21
von Chiara
Stephen Dedalus hat geschrieben:Ach, darüber läßt sich trefflich streiten. Im Falle Kassels ist das wahrscheinlich gar nicht so schlecht. Wer fährt sonst schon nach Kassel?


Tja, das mag aus dem Blickwinkel eines Insel...bewohners u.U. sogar zutreffen.
Stephen Dedalus hat geschrieben:Auch ist unbestreitbar, daß so ein "Kulturevent" die Lebensqualität in einer Stadt erhöht, auch wenn die einzelnen Kunstobjekte gar nicht vielen gefallen mögen.
Wie z.B. denen, die nicht nur bei einer Stippvisite alle paar Jahre, sondern täglich als Steuerzahler ihr Geld in diese Stadt stecken, nicht wahr?:poeh:
Stephen Dedalus hat geschrieben:In den documenta-Jahren hingegen kommen wirklich viele Besucher aus aller Welt und lassen Geld da. Die Wirtshchaft freut sich darüber - was sich wieder in höheren Einnahmen für die Stadtkasse bemerkbar macht.

Achso, wenn der Rubel rollt, wird's schon recht sein. Hauptsache, es gibt wieder GELD!
:ikb_twisted1:
Das könnte man auch Prostitution nennen.

Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2007, 21:23
von Chiara
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Dieser Unfug ist nur ein weiteres Zeugnis der künstlerischen Impotenz unserer Zeit. Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen. Der Sinn für das Schöne, Wahre und Gute ist abhandengekommen. An die Stelle der Harmonie ist die Kakophonie getreten, Kakographie, Kakomusie und Kakotechnie.
Danke schön.
Er versteht mich... ist das schön!
:ikb_cry:

Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2007, 21:30
von Petra
Chiara hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Chiara, wenn deine Fenster in Sichtweite des Objekts sind, warum klöppelst du nicht zwei Vorhänge mit dem Design: Diese Kunst? und Nein Danke!
Weil ich
1. nicht klöppeln kann (aber wenn du es kannst, dann komm doch einfach vorbei und bring es mir bei)
2. mitten in Zeugniskoferenzen und der didaktischen Jahresplanung stecke
3. Schöneres zu handarbeiten habe (*stolz ein* nämlich fünf Vesperstolen für befreundete Neupriester *stolz aus*)
Dann eben mit zwei alten Laken und Wachsmalstiften, und etwas Garn zum Befestigen. ;)

Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2007, 21:31
von Chiara
Hm... Gute Idee. Ich habe zwei riesige Fenster zu dieser Seite.

Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2007, 21:34
von Petra
Die Wachsmalstifte könnte ich sponsern. :)

(Bei alten Laken müsste ich mal nachschauen, die hebe ich immer auf fürs Probenähen.)

Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2007, 21:49
von Kurt
Petra hat geschrieben:Die Wachsmalstifte könnte ich sponsern. :)

(Bei alten Laken müsste ich mal nachschauen, die hebe ich immer auf fürs Probenähen.)
Ich würde ja damit den Plastikengeln Schnurrbärte anmalen. Oder Hörner.

Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2007, 22:14
von Chiara
Kurt hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Die Wachsmalstifte könnte ich sponsern. :)

(Bei alten Laken müsste ich mal nachschauen, die hebe ich immer auf fürs Probenähen.)
Ich würde ja damit den Plastikengeln Schnurrbärte anmalen. Oder Hörner.
Leider wurde jetzt verlautbart, dass die Stadt Paderborn jeden, der lange Finger macht oder die Viecher beschädigt, mittels Strafanzeige vor den Kadi bringen wird. :ikb_eek:
Elende....

Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2007, 22:23
von Ecce Homo
Wie dehnbar ist rechtlich der Begriff "beschädigen"? Zählt da das mit Doppelklebeband präparierte Schnurrbärtchen auf dem Engel auch dazu?
:hmm: ;)

Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2007, 22:30
von Petra
Ecce Homo hat geschrieben:Wie dehnbar ist rechtlich der Begriff "beschädigen"? Zählt da das mit Doppelklebeband präparierte Schnurrbärtchen auf dem Engel auch dazu?
:hmm: ;)
Warum wollt ihr nur den armen Engelchens ans Leder? Ein Vorhangteil mit Kunst ist doof! täte es auch. Und diese freie Meinungsäußerung kann einem doch niemand verbieten, oder?

Das ist ohnehin schon heftig genug. Ein Fensterbild mit Die Kirche will doch nur euer Geld in Kirchennähe würde auch Blut in Wallung bringen. 8)

Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2007, 22:42
von Kurt
Ecce Homo hat geschrieben:Wie dehnbar ist rechtlich der Begriff "beschädigen"? Zählt da das mit Doppelklebeband präparierte Schnurrbärtchen auf dem Engel auch dazu?
:hmm: ;)
Man muß ja sein Kunstwerk nicht auch noch signieren. :roll:
Aber Mützchen oder Schild aus Papier umhängen - mit markigem Spruch dürfte ja nicht so schlimm sein. Die Engelmacher können es ja wieder abmachen.

Es gibt Hoffnung!!

Verfasst: Donnerstag 28. Juni 2007, 12:19
von Anna
http://www.news-paderborn.de/paderborn-1637.html

Habe heute Morgen unsere Kirchenzeitung bekommen (DerDom, falls bekannt?) und habe einen Artikel zu diesen goldenen Engeln entdeckt:
Zitat: eigentlich, ja eigentlich müsste er beleidigt sein. Oder zumindest traurig.

Hab jetzt keine Lust das alles zu zitieren, geht jedenfalls darum, dass es dem "Künstler" und Kunstprofessor Ottmar Hörl sehr Recht ist, dass die Engel gestohlen werden. Eigentlich sollten nämlich alle Einwohner der Paderborner Innenstadt einen solchen bekommen.

@Chiara: Zitat DerDom "Mit einem einfachen Kreuzschlitz-Schraubendreher lassen sich die Kunststoffengel abschrauben."
Besorg dir einen Schraubendreher und leg los. Zu Libori möchte ich deinen Erfolg sehen !! ;D ;D

Verfasst: Donnerstag 28. Juni 2007, 15:13
von Chiara
Und mich vermutlich im Knast. :P
Nein, vielen Dank. Ich mache lieber Stimmung gegen die Dinger... Außerdem: Wenn man gerade das Elternhaus inklusive der zwei süßen Kläffer wegen Urlaub der Family hütet (am Stadtrand) und nur für ca. eine Stunde zu Hause (in der Innenstadt) ist, fallen einem die Biester wirklic nicht mehr so sehr auf... :roll:

Re: Siehste

Verfasst: Montag 2. Juli 2007, 16:56
von Ewald Mrnka
Kurt hat geschrieben:
sofaklecks hat geschrieben:wie dir geht es mir, wenn ich in die Oper will.
Aber bitte nicht Kirche mit Oper gleichsetzen.
Kann man schon - in der Kirche und in der Oper toben sich Nihilisten aus.

Re: Tatort Paderborn

Verfasst: Sonntag 14. Oktober 2007, 17:56
von Raphaela
[quote="Chiara"]Liebe Kreuzgänger,
seit Christi Himmelfahrt (sic!) erfreut eine Reihe von Kunstwerken :/ die Bewohner dieser schönen alten Stadt. Angeblich geht es darum, sich kritisch mit der dunkelschwarz-katholischen Eigenart von Paderborn auseinanderzusetzen.
Hier einige Beispiele:
Bild

Zu diesem Bild fehlt leider die Beschreibung, man sieht nur den Vorhof. Die einzelnen Steine waren beschriftet und haben zum Nachdenken eingeladen. Es waren sowohl postive Begriffe wie Langmut, Liebe, Friede..., als auch negative Worte wie Unzucht, Mord...., zu lesen.

Re: Tatort Paderborn

Verfasst: Sonntag 14. Oktober 2007, 20:23
von Ewald Mrnka
Raphaela hat geschrieben:
Chiara hat geschrieben:Liebe Kreuzgänger,
seit Christi Himmelfahrt (sic!) erfreut eine Reihe von Kunstwerken :/ die Bewohner dieser schönen alten Stadt. Angeblich geht es darum, sich kritisch mit der dunkelschwarz-katholischen Eigenart von Paderborn auseinanderzusetzen.
Hier einige Beispiele:
Bild

Zu diesem Bild fehlt leider die Beschreibung, man sieht nur den Vorhof. Die einzelnen Steine waren beschriftet und haben zum Nachdenken eingeladen. Es waren sowohl postive Begriffe wie Langmut, Liebe, Friede..., als auch negative Worte wie Unzucht, Mord...., zu lesen.
Entartete Kunst.