Teufel, Dämonen und Hölle

[overkott]

Vor Jahren erzählte Jesuitenpater Keller auf Besinnungstagen, dass es den Himmel eigentlich nicht gäbe, sondern nur eine Welt. Das schien mir nicht treu die Position der Kirche widerzugeben, zumindest keine gelungene Harmonisierung von Glaube und Vernunft zu sein. Gleichwohl würde ich ihm heute nicht völlig unrecht geben, wenn sich auch mein Versuch einer Harmonisierung von seinem etwas unterscheidet.

Bei aller Leistungsfähigkeit natürlicher Theologie, also vernünftiger Reflexion über die Natur der Welt und des Menschen, die nicht in der biblischen Tradition steht, nimmt christliche Theologie Maß an der Bibel. Sie ist also natürliche Theologie in biblischer Tradition.

Dabei stellen wir fest, dass Jesus Christus selbst seine Lehre in Lehrsätzen, Beispielgeschichten und Beispielhandlungen verkündet hat. Die Gleichnisse, die er erzählte, waren fiktionale Geschichten, die eine Wahrheit illustrierten. Darüber hinaus differenziert der Apostel zwischen vergänglicher Welt und ewigem Geist. Wenn wir uns die Ewigkeit als Fülle der Zeit vorstellen, befindet sich die Zeit in der Ewigkeit, die Welt in Gott, wie es der Psalmist besingt und der hl. Lukas in der Apostelgeschichte erzählt. Gleichzeitig ist die Schöpfung von Geist Gottes durchdrungen. Das heißt, Gott befindet sich auch in der Welt und im Menschen. Pater Keller hat also recht, dass es nur eine Schöpfung gibt, nur eine stoffliche Welt. Der Himmel aber ist die Geisteswelt. Keiner hat sie mit den Augen je gesehen, keiner kann sie mit den Augen sehen, sondern unsere Schau findet in der Theorie statt, in der Theologie, unsere Visionen sind Ansichten und Einsichten der Vernunft und des Glaubens, wie der hl. Bonaventura dies dargelegt hat, die ihre Bildhaftigkeit aus der Bibel beziehen und an Jesus Christus Maß nehmen. Es gibt Visionen ohne Bilder, reine Liebe, reines Fühlen, das alle Theologie übersteigt. Aber diese Visionen kann nur jeder einzelne für sich haben.

[Robert Ketelhohn]

Nun bring in dieser Meditation bitte noch die Auferstehung des Fleischs unter!

[pierre10]

letzt endlich ist sich doch der mensch sein eigener teufel und dämon und schafft sich seine eigene hölle

Glaube ich auch.

Pierre

[pierre10]

Wer hat Nein gedrückt? :inquisition:

Ich, Pierre, logisch

[julius echter]

letzt endlich ist sich doch der mensch sein eigener teufel und dämon und schafft sich seine eigene hölle

Glaube ich auch.

Pierre

Dass schlimme ist aber auch daran dass dann auch andere Menschen darunter leiden müssen, wenn sich Mensch untereinander die Hölle bereiten

[Raphaela]

Lieber Marcus,

Da die Zahl der Menschen, insbesondere unter den Kirchengliedern, welche die Existenz des Teufels, der Dämonen und der Hölle kritisch hinterfragen oder ganz verneinen, immer größer zu werden scheint, würde es mich interessieren, wie Ihr so darüber denkt?

es wird berichtet, dass der verstorbene Abt und Starez Cleopa (+1998 in Sihastria / Rumänien) folgendes Experiment einem Menschen vorschlug, der die Existenz des Teufels und der Dämonen anzweifelte und einen Beweis haben wollte: "Begebe Dich für 3 Tage unter strengem Fasten in einen einsamen Wald mit dem Vorsatz dort im Gebet zu verharren. Er [gemeint der Teufel] wird Dir keine einizige Minute Ruhe gönnen."

In der Tat wird uns von gewaltigen Versuchungen berichtet, die Menschen erleben, welche versuchen ein Leben in Einsamkeit mit Gott zu führen. Verwunderlich ist das allerdings nicht; besitzten die Dämonen bei Eremiten doch praktisch nichts mehr, wohinter sie sich verstecken könnten. Die Konsequenz daraus ist ein offeneres, ungeschminktes Auftreten des Bösen. Für den Meschen widerrum oftmals eine harte Konfrontation mit dem "eigenen Ich" , der Schwachheit. Übrigens: Vater Cleopa lebte zeitweise über Jahre in der Einsamkeit, versteckt vor den Kommunisten.

Achwas, das sind Hormone, die den Hunger verursachen, keine Teufel...

Dann lebe mal für ein paar Monate ohne Kontakt auf dich alleine gestellt, aber ohne zu hungern- Mal sehen, ob dann immer noch die Antwort kommt, dass dies die Hormone sind.....

[pierre10]

Übrigens: Vater Cleopa lebte zeitweise über Jahre in der Einsamkeit, versteckt vor den Kommunisten.

Lieber Sebastian,

Mensch kann auch unter vielen Menschen sehr einsam sein. Ich habe dies als Junge erlebt, ausgestoßen lebte ich dramatisch alleine. Ich hatte damals sicher keine Gedanken an Hölle, aber es war einfach schrecklich.

Pierre

[overkott]

Die Frage nach der Existenz von Teufeln und Dämonen kann nicht vorschnell beantwortet werden, denn das Wort Existenz beinhaltet ein Verständnis von Wesen und Erscheinung, von Substanz und Akkzidenz, von Geist und Körper, von Inhalt und Form, von Idee und Bild, von Wort und Tat.

Teufel und Dämonen sind in der Bibel Bilder, Erscheinungen und Formen des Bösen. Teufel und Dämonen verkörpern böse Geister. Der Satan verkörpert den bösen Geist schlechthin, während Gott in Christus den heiligen Geist verkörpert.

Die Frage nach Teufeln und Dämonen ist also eine Frage nach dem Bösen. Gibt es das Böse? Und erscheint es?

Was ist das Böse? Als böse oder schlecht verstehen und erfahren wir zunächst alles, was uns feindlich ist, was uns schadet, was uns krank macht, was uns tötet. Der Böse ist also der Feind, der Schaden, die Krankheit, der Tod. Der Satan wird also durch den Feind, den Schaden, die Krankheit, den Tod verkörpert.

Vor allem aber ist das Böse eine Frage des Geistes und des Körpers, eine Frage des Denkens und Tuns, eine Frage der Sitte und Gewohnheit, des Lebens und Zusammenlebens.

Gerade die Sonntagslesung aus den Briefen zeigt die Leibfreundlichkeit des Christentums. Der Apostel sieht keinen schroffen Gegensatz zwischen ewigem Geist und vergänglichem Leib, sondern betrachtet die Kirche als Körperschaft Christi und den menschlichen Körper als Tempel des heiligen Geistes. Gott soll nicht nur durch den Geist, sondern auch durch den Körper verehrt werden - oder wer es lieber etwas rechter und männlicher ausgedrückt haben möchte: verherrlicht werden. Gott soll nicht nur durch das Wort, sondern auch durch die Tat verehrt werden, nicht nur durch Lehre und Glaube, sondern auch durch Sitte und Gewohnheit. Das erfordert Disziplin - oder in der veralteten Sprache des liturgischen Übersetzers ausgedrückt: Zucht. Denn der gute, heilige Geist soll den Körper leiten und ihn vor dem Verderben bewahren.

Behält im Hinblick auf den leiblichen Tod der Teufel die Oberhand? Christlicher Glaube sagt: Das Vergängliche wird vergehen. Nur das Ewige bleibt ewig. In Gott ist alles gut.

[ad_hoc]

Also gibt es keine Teufel, keine Dämonen. Die Hölle wohl auch nicht, da sie vergehen wird; denn Du schreibst:

Teufel und Dämonen sind in der Bibel Bilder, Erscheinungen und Formen des Bösen.

Behält im Hinblick auf den leiblichen Tod der Teufel die Oberhand? Christlicher Glaube sagt: Das Vergängliche wird vergehen. Nur das Ewige bleibt ewig. In Gott ist alles gut.

Und:

Der Satan verkörpert den bösen Geist schlechthin, während Gott in Christus den heiligen Geist verkörpert.

Oder Du schreibst widersprüchlich.

Gruß, ad_hoc

[overkott]

Gott, Engel, der Hl. Geist sowie Teufel und Dämonen sind Figuren der Schrift. Letztere sind Allegorien des gefallenen Engels und bösen Geistes. Es gibt den bösen Geist, den wir auch differenziert als böse Geister oder Versuchungen betrachten können. Der böse Geist gehört zur Vergänglichkeit der Welt als Ort der Bewährung. Er vergeht mit dem Vergänglichen und stirbt mit dem Tod. Er wird am Jüngsten Tag samt Unterwelt im Feuersee entsorgt.

[ad_hoc]

Gott, Engel, der Hl. Geist sowie Teufel und Dämonen sind Figuren der Schrift. Letztere sind Allegorien des gefallenen Engels und bösen Geistes. Es gibt den bösen Geist, den wir auch differenziert als böse Geister oder Versuchungen betrachten können. Der böse Geist gehört zur Vergänglichkeit der Welt als Ort der Bewährung. Er vergeht mit dem Vergänglichen und stirbt mit dem Tod. Er wird am Jüngsten Tag samt Unterwelt im Feuersee entsorgt.

Wer kann mir das mal kurz übersetzen?

Gruß, ad_hoc

[Raphael]

Gott, Engel, der Hl. Geist sowie Teufel und Dämonen sind Figuren der Schrift. Letztere sind Allegorien des gefallenen Engels und bösen Geistes. Es gibt den bösen Geist, den wir auch differenziert als böse Geister oder Versuchungen betrachten können. Der böse Geist gehört zur Vergänglichkeit der Welt als Ort der Bewährung. Er vergeht mit dem Vergänglichen und stirbt mit dem Tod. Er wird am Jüngsten Tag samt Unterwelt im Feuersee entsorgt.

Wer kann mir das mal kurz übersetzen?

Gruß, ad_hoc

Das ist eine overkott'sche Exegese von 1 Korinther 15, 28!

[ad_hoc]

Also davon:
"Ist aber einmal alles ihm unterworfen, dann wird auch der Sohn selber sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei." ?

In diesem Fall sehe ich die genannte overkottsche Exegese als Mißbrauch dichterischer Freiheit an.

Gruß, ad_hoc

[overkott]

Es gibt auch andere Stellen, die das belegen. Raphael war da noch viel findiger.

[Marion]

Der bekannte römische Exorzist und Medjugorje- Anhänger, Pater Gabriele Amorth (85), hat Neues und Altes über den Teufel berichtet.

Davon wußte das italienische Straßenmagazin ‘Panorama’ am 25. Februar.

http://www.kreuz.net/article.18.html

[holzi]

Der bekannte römische Exorzist und Medjugorje- Anhänger, Pater Gabriele Amorth (85), hat Neues und Altes über den Teufel berichtet.

Davon wußte das italienische Straßenmagazin ‘Panorama’ am 25. Februar.

http://www.kreuz.net/article.18.html

Interessant die Auslassungen über die Schwiegermütter: allein schon darüber ließe sich der Zölibat für Priester rechtfertigen

[Gamaliel]

Ich stelle den Link mal hier herein, obwohl er - im Hinblick auf das unten folgende Zitat - auch gut in den Thread "Neue Witze" passen würde.

Exorzist widerspricht P. Amorths These von Satanismus im Vatikan

Daraus:

Fortea verteidigt in seinem Blog auch das Kardinalskollegium, das - verglichen mit jenen Kardinalskollegien der letzten Jahrhunderte - „das erbaulichste und tugendhafteste seit Jahrhunderten ist“.

[overkott]

Gott können wir im Spiegel des Bösen und den Himmel im Spiegel der Hölle besser verstehen. Die Hölle ist der Ort des Bösen, wo Menschen vor Verlangen brennen und unter ihren Leidenschaften leiden, wo die Gierigen nichts mehr sättigt, die Geizigen nichts mehr bereichert, die Geilen nichts mehr befriedigt, die Gewalttätigen nichts mehr beruhigt, die Selbstsüchtigen nichts mehr zu sich selbst kommen lässt... Die Hölle ist das Nichts. Sie ist die Verortung der gestörten Beziehung zu Gott, zum Guten und damit zum Nächsten. Die Hölle wird gemäß der Geheimen Offenbarung am Ende vernichtet. Für alle, die an das ewige Leben glauben, beginnt dann der ewige Friede in der Stadt Gottes.

[Marion]

Die Hölle wird gemäß der Geheimen Offenbarung am Ende vernichtet.

Wo hast du denn das her? In welcher geheimen Offenbarung steht das?

[ChrisCross]

Die Hölle wird gemäß der Geheimen Offenbarung am Ende vernichtet.

Wo hast du denn das her? In welcher geheimen Offenbarung steht das?

Wahrscheinlich apokryph...

[Sascha B.]

Die geheime Offenbarung des Sehers overkott?

[ChrisCross]

Die geheime Offenbarung des Sehers overkott?

Genau, obwohl das von overkott schon ein Übersetzungsfehler sein könnte. Wie wir alle wissen, ist bei ihm die Sprache der Offenbarung die Mathematik, und da kann man sich ja mal verrechnen.

[Niels]

Das ist Ovis "Interpretation" von Apk 20,14...

[ChrisCross]

Das ist Ovis "Interpretation" von Apk 20,14...

Vermutlich hat er die Formel falsch ausgerechet. Da steht immehin, dass der Feuersee weiterhin besteht. Nicht vernichtet wird.

[Niels]

[overkott]

Der Feuersee ist ein Bild für Nichts. Die Hölle wird im Nichts vernichtet. 0 - 0 + 1 = 1 Es bleibt nichts als die himmlische Stadt.

[ChrisCross]

Der Feuersee ist ein Bild für Nichts. Die Hölle wird im Nichts vernichtet. 0 - 0 + 1 = 1 Es bleibt nichts als die himmlische Stadt.

Das heisst dann also, dass auch alle Insassen vernichtet werden. oder bist du jetzt schon zum Anhänger Origines' geworden?

[overkott]

Offb 20,14 Der Tod und die Unterwelt aber wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod: der Feuersee.
Offb 20,15 Wer nicht im Buch des Lebens verzeichnet war, wurde in den Feuersee geworfen.
Offb 21,1 Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr.

[ChrisCross]

Offb 20,14 Der Tod und die Unterwelt aber wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod: der Feuersee.
Offb 20,15 Wer nicht im Buch des Lebens verzeichnet war, wurde in den Feuersee geworfen.
Offb 21,1 Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr.

Das verneint keinesfalls den Fortbestand des Feuersees.

[Niels]

Genau.
Ovi, Deine lustige Gleichung habe ich übrigens nicht verstanden.

[ChrisCross]

Genau.
Ovi, Deine lustige Gleichung habe ich übrigens nicht verstanden.

Versteht auch nur Ovi. Ist ja auch die geheime Offenbarung

[Niels]

Vielleicht lässt er uns ja daran teilhaben...