Papstbesuch Deutschland 2011

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Maurus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Maurus »

Melody hat geschrieben:Da ich mich damit nicht auskenne, mal eine dumme Frage am Rande:
Stimmt das denn so, dass z. B. 60 Prozent der Priester in Südafrika oder Lateinamerika mit unserer deutschen Kirchensteuer finanziert werden?!
Sind die anderen Länder tatsächlich davon abhängig, dass wir in Deutschland dieses unsägliche System beibehalten?!
Ich wünschte mir ja eigentlich eine Abschaffung der Kirchensteuer, weil ich es nicht ertragen kann, dass ich Dinge wie das ZdK, die kfd etc. davon bezahle.
Hätte das tatsächlich Auswirkungen auf das katholische Leben im Rest der Welt?!
Die Kirche in Deutschland nahm letztes Jahr 4,8 Mrd € durch Kirchensteuer ein. Eine Diözese wie Mainz gibt davon 4% an die Weltkirche weiter, die Diözese Limburg für "Überdiözesane Aufgaben und Weltkirche 9,5%, die Erzdiözese München 4 % für "Zuschüsse Verbände, kirchennahe Einrichtungen, Weltkirche". Daraus lässt sich schließen, dass die deutschen Diözesen jedes Jahr einen gut dreistelligen Millionenbeitrag an die Weltkirche überweisen.

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Maurus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Maurus »

Yeti hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Simonie? In welche Ämter und Pfründen haben sich die deutschen Bischöfe denn eingekauft?
Bischof Zollitsch hat geschrieben:Bischof Zollitsch
"Also, wenn ich das mal polemisch sagen darf: Überall dort, wo man meint, man brauche Geld, da zählen die Deutschen viel. Als etwa der Heilige Vater nach Zypern reiste, erhielt ich einen Brief des dortigen Erzbischofs, ob wir da nicht zu den Kosten etwas beitragen könnten. Es gibt noch ähnliche Beispiele."

"Wir empfinden darin durchaus Positives: Die deutschen Hilfswerke tun viel für die Weltkirche, etwa Misereor, Missio, Adveniat und Renovabis und die Caritas. Die Priesterausbildung in Lateinamerika, nehmen Sie Peru, wird im Grunde von Deutschland finanziert. Auch 60 Prozent der Priester aus Südafrika werden aus Deutschland finanziert. Die deutschen Katholiken machen das vor allem durch ihre Kirchensteuer möglich. Das wird in Rom durchaus anerkannt."
Das ist für mich ein ziemlich eindeutiger Wink mit dem Zaunpfahl. Wer das nicht sieht, will es nicht sehen.
Ob man diese Praxis toll findet oder nicht, kann dahingestellt bleiben. Es ist jedenfalls nichts, was unter den Begriff der Simonie fällt. Außerdem ist es ziemlich abenteuerlich zu glauben, dass mit der Rolle des Zahlmeisters nicht automatisch auch ein gewisser Einfluss einhergeht, ob nun beabsichtigt oder nicht.
Nein, ich glaube nicht, dass Deutschland der "Zahlmeister" für die Kirche ist - Zollitsch will uns das weismachen.
Wie man das nennt ist doch egal. Natürlich leistet die Kirchen in Deutschland einen üppigen Beitrag. Das ist auch nur korrekt. Man muss sich vor Augen halten, dass das Haushalt selbst kleinerer deutscher Diözesen höher ist als der des Vatikans. Es wäre unchristlich, wenn die Bischöfe von diesem Geld nichts in ärmere Regionen abgeben. Und wen wundert es, dass Rom das gerne sieht? Es hilft der Mission in anderen Ländern. Aber es lässt sich nunmal nicht vermeiden, dass man durch finanzielle Unterstützung auch ein gewisses Gewicht erhält. Das ist nunmal die Realität überall.
Und ja, ich bin der Meinung, dass dies unter den Begriff der Simonie fiele. Aber ja doch.
Von mir aus. Da das aber auf einer Privatdefinition des Begriffes beruht, ist eine sinnvolle Diskussion dazu nicht möglich. Unter Simonie versteht man nunmal den Ämter- meinetwegen auch Pfründenkauf, nicht das Bezahlen eines Papstbesuchs auf Zypern oder die finanzielle Unterstützung der Priesterausbildung in Afrika.

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Bernado
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Bernado »

Yeti hat geschrieben:Ja, die meisten nichtdeutschsprachigen Priester in Rom finden die Haltung Zollitschs maßlos arrogant. Aber an einen tatsächlichen großen Einfluss der deutschen Bischöfe auf Rom glaube ich nicht, sonst wären niemals Päpste wie Johannes Paul II. und Benedikt XVI. gewählt worden. Aber dieses Märchen vom großen Einfluss gibt's ja schon länger, ab- und zu streut man ja auch noch das Gerücht von "Rahner als dem Urvater des II. Vat. Konzils" in die Runde - auch diese Hybris passt ins Bild.
Ich denke, hier muß man genau hinschauen. Der Einfluß des deutschen Episkopats auf die Weltkirche ist auch m. E. eher gering - anderswo sieht man mit Sorge und Verwunderung, wie hier quasi alles zusammenbricht, was man nicht für Geld kaufen kann. Aber dem entspricht auch ein geringer Einfluß der Weltkirche auf den deutschen bzw. deutschsprachigen Episkopat - der macht einfach, was er will, und Rom (sofern es denn wollte) findet keinen Hebel, um darauf einzuwirken.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Bernado
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Bernado »

Maurus hat geschrieben:Die Kirche in Deutschland nahm letztes Jahr 4,8 Mrd € durch Kirchensteuer ein. Eine Diözese wie Mainz gibt davon 4% an die Weltkirche weiter, die Diözese Limburg für "Überdiözesane Aufgaben und Weltkirche 9,5%, die Erzdiözese München 4 % für "Zuschüsse Verbände, kirchennahe Einrichtungen, Weltkirche". Daraus lässt sich schließen, dass die deutschen Diözesen jedes Jahr einen gut dreistelligen Millionenbeitrag an die Weltkirche überweisen.
Es ist mehr. Allein "Misereor" hat jährlich mehr als 150 Millionen zu vergeben - das kommt zu dem von Dir vermuteten Volumen noch dazu. Da liegen wir schnell bei alles in allem 300 Millionen - was 12 Euro pro Taufscheinkatholiken ausmacht. Aber immerhin um die 100 € pro Gottesdienstbesucher.

Wieviel aus Deutschland auf dem Umweg über Rom an die Weltkirche geht, weiß ich nicht. Bei "Misereor" hat der Vatikan jedenfals nichts zu melden.
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Maurus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Maurus »

Bernado hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Die Kirche in Deutschland nahm letztes Jahr 4,8 Mrd € durch Kirchensteuer ein. Eine Diözese wie Mainz gibt davon 4% an die Weltkirche weiter, die Diözese Limburg für "Überdiözesane Aufgaben und Weltkirche 9,5%, die Erzdiözese München 4 % für "Zuschüsse Verbände, kirchennahe Einrichtungen, Weltkirche". Daraus lässt sich schließen, dass die deutschen Diözesen jedes Jahr einen gut dreistelligen Millionenbeitrag an die Weltkirche überweisen.
Es ist mehr. Allein "Misereor" hat jährlich mehr als 150 Millionen zu vergeben - das kommt zu dem von Dir vermuteten Volumen noch dazu. Da liegen wir schnell bei alles in allem 300 Millionen - was 12 Euro pro Taufscheinkatholiken ausmacht. Aber immerhin um die 100 € pro Gottesdienstbesucher.

Wieviel aus Deutschland auf dem Umweg über Rom an die Weltkirche geht, weiß ich nicht. Bei "Misereor" hat der Vatikan jedenfals nichts zu melden.
Bekommt Misereor auch nennenswerte Kirchensteuermittel oder sind das hauptsächlich die Spenden? Melody fragte ja nur wegen der Kirchensteuer an.

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Bernado
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Bernado »

Maurus hat geschrieben:Bekommt Misereor auch nennenswerte Kirchensteuermittel oder sind das hauptsächlich die Spenden? Melody fragte ja nur wegen der Kirchensteuer an.
Misereor bekommt m.W. nichts aus der Kirchensteuer. Aber Melody wird sicher nichts dagegen haben, das Gesamtbild ins Auge zu fassen.
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Melody
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Melody »

Bernado hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Bekommt Misereor auch nennenswerte Kirchensteuermittel oder sind das hauptsächlich die Spenden? Melody fragte ja nur wegen der Kirchensteuer an.
Misereor bekommt m.W. nichts aus der Kirchensteuer. Aber Melody wird sicher nichts dagegen haben, das Gesamtbild ins Auge zu fassen.
Nein, sicherlich nicht.

Ich habe mir über die finanzielle Situation der Kirche bislang wenig Gedanken gemacht.

Der Gedanke, dass die Weltkirche von Deutschland als Geldgeber abhängig sein könnte und unser Episkopat diese daher in eine unkatholischere Richtung beeinflussen könnte, erschreckt mich nur gerade...

Ich hoffe doch, dass niemand je seinen Glauben verkauft.
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lifestylekatholik
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von lifestylekatholik »

Melody hat geschrieben:Ich hoffe doch, dass niemand je seinen Glauben verkauft.
»Beatus vir, qui post aurum non abijt!«
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Raimund J. »

Bernado hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Bekommt Misereor auch nennenswerte Kirchensteuermittel oder sind das hauptsächlich die Spenden? Melody fragte ja nur wegen der Kirchensteuer an.
Misereor bekommt m.W. nichts aus der Kirchensteuer. Aber Melody wird sicher nichts dagegen haben, das Gesamtbild ins Auge zu fassen.
Wie sich die Einnahmen und Ausgaben der verschiedenen Hilfswerke (Adveniat, Caritas, Renovabis, Missereor, u.s.w.) für die weltkirchliche Arbeit zusammensetzen ist im Jahresbericht Weltkirche (S. 18 + 19) dargestellt:

http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/d ... 10_web.pdf
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Yeti
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Yeti »

Maurus hat geschrieben:Von mir aus. Da das aber auf einer Privatdefinition des Begriffes beruht, ist eine sinnvolle Diskussion dazu nicht möglich. Unter Simonie versteht man nunmal den Ämter- meinetwegen auch Pfründenkauf, nicht das Bezahlen eines Papstbesuchs auf Zypern oder die finanzielle Unterstützung der Priesterausbildung in Afrika.
Unter "sinnvoller Diskussion" verstehst du vermutlich, dass man dir zustimmt. Ich bin auch ehrlich gesagt zu faul, um das im CIC nachzusehen. Ich würde mich aber nicht wundern, wenn die Kommentare dazu eine solche Auslegung erlauben würden. Mein persönlicher Eindruck bleibt.
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Melody
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Melody »

OT
lifestylekatholik hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Ich hoffe doch, dass niemand je seinen Glauben verkauft.
»Beatus vir, qui post aurum non abijt!«
:hae?:
Selig der Mann, der nicht nach dem Gold...?
Soll "abijt" Latein sein?! Sieht so seltsam aus...?!
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lifestylekatholik
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von lifestylekatholik »

Ja, klar. j ist nur eine Schreibvariante von i. :ja:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Melody
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Melody »

OT
lifestylekatholik hat geschrieben:Ja, klar. j ist nur eine Schreibvariante von i. :ja:
Wärst Du jetzt nett, hättest Du mir den Satz zu Ende übersetzt... wieso muss man Männern eigentlich immer alles aus der Nase ziehen... grmpf...
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Niels
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Niels »

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Maurus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Maurus »

Yeti hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Von mir aus. Da das aber auf einer Privatdefinition des Begriffes beruht, ist eine sinnvolle Diskussion dazu nicht möglich. Unter Simonie versteht man nunmal den Ämter- meinetwegen auch Pfründenkauf, nicht das Bezahlen eines Papstbesuchs auf Zypern oder die finanzielle Unterstützung der Priesterausbildung in Afrika.
Unter "sinnvoller Diskussion" verstehst du vermutlich, dass man dir zustimmt.
Nein, natürlich nicht. Aber zu diskutieren, ob ein bestimmter Tatbestand vorliegt ergibt nur Sinn, wenn die Diskutanten das Delikt auch in gleicher Weise definieren.
Ich bin auch ehrlich gesagt zu faul, um das im CIC nachzusehen. Ich würde mich aber nicht wundern, wenn die Kommentare dazu eine solche Auslegung erlauben würden. Mein persönlicher Eindruck bleibt.
Der CIC enthält keine Legaldefinition der Simonie. Im Lexikon für Kirchen- und Staatskirchenrecht heißt es von Wilhelm Rees: "Der kirchenrechtliche Begriff S. (simonia) bez. das Abhängigmachen der Spendung eines Sakramentes bzw der Übertragung eines kirchliches Amtes v. einer weltliche Gegenleistung. (...) Neben dem Konzil v. Elvira um 306 (...) u. den Canones apostolorum um 400 (...) verbot c. 2 des Konzils v. Chalkedon (451) sowohl den Verkauf v. Weihen u. geistlichen Ämtern als auch die Vergabe v. Kirchenämtern, die nicht an die Weihe gebunden waren, gg. Geld. Gregor der Große (599-604) verurteilte S. als Häresie. Die Laieninvestitur wurde in einem inneren Zshg. mit der S. gesehen (...). Gratian kannte S. bei der Sakramentenspendung sowie im Ämter-, Pfründen u. Ordenswesen (C. 1, 1-7: causa simoniacorum). Sie wurde als (...) das Bestreben, Geistliches od. Geistlichem Verbundenes zu kaufen od. zu verkaufen (Thomas von Aquin, S.th. II/2 q.100 (...)) definiert.
(...) Der CIC/1917 verstand unter S. ein Rechtsgeschäft, das eine geistliche Sache entweder einer weltlichen Sache gleichstellte (S. göttlichen Rechts (...)) od. auf eine andere Weise der Gefahr einer Verunehrung (S. kirchlichen Rechts) aussetzte (vgl. can. 727 CIC/1917)."

Vorliegend geht es nur darum, dass die reichen deutschen Diözesen ärmeren etwas von ihrem Geld abgeben. Mit dem Simoniebegriff, wie man ihn in Lexika nachschlagen kann, ist das kaum in Einklang zu bringen.

TomS
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von TomS »

KNA berichtet, dass sich auch das evangelische Wellness-Magazin Chrismon - natürlich kritisch - mit dem Papstbesuch auseinandersetzt. Genauer geht es um ein Essay des Chefredakteurs Arnd Brummer, das wie folgt endet:
Chrismon hat geschrieben:Es geht in Europa längst nicht mehr um evangelisch oder römisch. In der Alltäglichkeit der Gemeinden hat das evangelische Modell, sich der Moderne zu stellen, die katholische Kirche längst in der Tiefe erfasst. Nicht im organisatorischen Handeln, viel wichtiger: im Glaubensbewusstsein selbst derer, die sich für treue Söhne und Töchter ihrer Kirche halten.
Deshalb schätze ich Luthers Aufforderung, „die Geister lasset aufeinanderprallen, die Fäuste haltet stille“. Als Konvertit habe ich gelernt, dass Protestantismus und Streit eine wichtige Beziehung zueinander haben. Und es ist gut so! Das Gottesvolk ist unterwegs. Und es hat die Heilige Schrift als Reiseführer und Atlas bei sich. Da die Wahrheit Gottes aber größer ist als unser Erkenntnisvermögen, müssen wir als Weggenossen manchmal darüber beraten, was der Unendliche und Unbedingte meint und wie wir Endlichen und Bedingten damit umgehen sollen. Und manchmal geraten wir eben dabei in Streit. Das ist besser, als sich als Schaf zu fühlen und einem Oberhirten hinterherzutraben, der allein zu wissen beansprucht, wo es hingehen soll.

So danke ich heute dem Herrn, dass er sich seines Knechtes Joseph Ratzinger bediente, um mir den Weg in die neue Heimat zu weisen. Und auch dafür, dass dieser Weg war, wie er war.
Zuletzt geändert von TomS am Montag 5. September 2011, 15:48, insgesamt 1-mal geändert.

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lifestylekatholik
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von lifestylekatholik »

Ich wusste gar nicht, dass Moser im Kris-Mohn schreibt. :hmm:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Yeti
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Yeti »

Arnd Brummer hat geschrieben:Es geht in Europa längst nicht mehr um evangelisch oder römisch. In der Alltäglichkeit der Gemeinden hat das evangelische Modell, sich der Moderne zu stellen, die katholische Kirche längst in der Tiefe erfasst. Nicht im organisatorischen Handeln, viel wichtiger: im Glaubensbewusstsein selbst derer, die sich für treue Söhne und Töchter ihrer Kirche halten.
Da hat der Kerl sogar verdammt recht.
Arnd Brummer hat geschrieben:Deshalb schätze ich Luthers Aufforderung, „die Geister lasset aufeinanderprallen, die Fäuste haltet stille“. Als Konvertit habe ich gelernt, dass Protestantismus und Streit eine wichtige Beziehung zueinander haben. Und es ist gut so! Das Gottesvolk ist unterwegs. Und es hat die Heilige Schrift als Reiseführer und Atlas bei sich. Da die Wahrheit Gottes aber größer ist als unser Erkenntnisvermögen, müssen wir als Weggenossen manchmal darüber beraten, was der Unendliche und Unbedingte meint und wie wir Endlichen und Bedingten damit umgehen sollen. Und manchmal geraten wir eben dabei in Streit. Das ist besser, als sich als Schaf zu fühlen und einem Oberhirten hinterherzutraben, der allein zu wissen beansprucht, wo es hingehen soll.
Das ist ja an protestantischer Betulichkeitspathetik gar nicht mehr zu überbieten. Klingt wie aus dem 19. Jahrhundert. Was Herr Luther wohl zu schwulen und lesbischen Pfarrern und Pfarrerinnen sagen würde?
Arnd Brummer hat geschrieben:So danke ich heute dem Herrn, dass er sich seines Knechtes Joseph Ratzinger bediente, um mir den Weg in die neue Heimat zu weisen. Und auch dafür, dass dieser Weg war, wie er war.
Immerhin nennt er Papst Benedikt XVI. einen "Knecht Gottes" (obwohl er auch mit diesem Begriff seine theologische Inkompetenz offenbart). Geblieben ist ihm aber vor allem das echt typische Pharisäertum. Und in der FDP ist er auch noch.
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Yeti
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Yeti »

Maurus hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Von mir aus. Da das aber auf einer Privatdefinition des Begriffes beruht, ist eine sinnvolle Diskussion dazu nicht möglich. Unter Simonie versteht man nunmal den Ämter- meinetwegen auch Pfründenkauf, nicht das Bezahlen eines Papstbesuchs auf Zypern oder die finanzielle Unterstützung der Priesterausbildung in Afrika.
Unter "sinnvoller Diskussion" verstehst du vermutlich, dass man dir zustimmt.
Nein, natürlich nicht. Aber zu diskutieren, ob ein bestimmter Tatbestand vorliegt ergibt nur Sinn, wenn die Diskutanten das Delikt auch in gleicher Weise definieren.
Ich bin auch ehrlich gesagt zu faul, um das im CIC nachzusehen. Ich würde mich aber nicht wundern, wenn die Kommentare dazu eine solche Auslegung erlauben würden. Mein persönlicher Eindruck bleibt.
Der CIC enthält keine Legaldefinition der Simonie. Im Lexikon für Kirchen- und Staatskirchenrecht heißt es von Wilhelm Rees: "Der kirchenrechtliche Begriff S. (simonia) bez. das Abhängigmachen der Spendung eines Sakramentes bzw der Übertragung eines kirchliches Amtes v. einer weltliche Gegenleistung. (...) Neben dem Konzil v. Elvira um 306 (...) u. den Canones apostolorum um 400 (...) verbot c. 2 des Konzils v. Chalkedon (451) sowohl den Verkauf v. Weihen u. geistlichen Ämtern als auch die Vergabe v. Kirchenämtern, die nicht an die Weihe gebunden waren, gg. Geld. Gregor der Große (599-604) verurteilte S. als Häresie. Die Laieninvestitur wurde in einem inneren Zshg. mit der S. gesehen (...). Gratian kannte S. bei der Sakramentenspendung sowie im Ämter-, Pfründen u. Ordenswesen (C. 1, 1-7: causa simoniacorum). Sie wurde als (...) das Bestreben, Geistliches od. Geistlichem Verbundenes zu kaufen od. zu verkaufen (Thomas von Aquin, S.th. II/2 q.100 (...)) definiert.
(...) Der CIC/1917 verstand unter S. ein Rechtsgeschäft, das eine geistliche Sache entweder einer weltlichen Sache gleichstellte (S. göttlichen Rechts (...)) od. auf eine andere Weise der Gefahr einer Verunehrung (S. kirchlichen Rechts) aussetzte (vgl. can. 727 CIC/1917)."

Vorliegend geht es nur darum, dass die reichen deutschen Diözesen ärmeren etwas von ihrem Geld abgeben. Mit dem Simoniebegriff, wie man ihn in Lexika nachschlagen kann, ist das kaum in Einklang zu bringen.
Nee, ich wollte eigentlich keine Diplomarbeit darüber schreiben, sondern nur sagen, dass mir die Andeutungen Zollitschs wie Simonie vorkommen. Mir war auch von Anfang an klar, dass es das im Wortsinn nicht wirklich ist - aber was ähnliches.
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Gallus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Gallus »

Der Bundestag als Kindergarten:
kath.net hat geschrieben:Laut SZ werde "gemunkelt", dass einzelne Gegner des Papstes doch ins Plenum kommen könnten, um Benedikt XVI. unfreundlich zu empfangen, etwa mit Kondomen an den Fingern.

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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Protasius »

Melody hat geschrieben:OT
lifestylekatholik hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Ich hoffe doch, dass niemand je seinen Glauben verkauft.
»Beatus vir, qui post aurum non abijt!«
:hae?:
Selig der Mann, der nicht nach dem Gold...?
Soll "abijt" Latein sein?! Sieht so seltsam aus...?!
/OT
Zur Übersetzung:
Das ist aus Jesus Sirach 31, 8:
Allioli, Heilige Schrift des Alten und Neuen Testamentes hat geschrieben:Glückselig der Reiche, der unbefleckt erfunden wird: der dem Golde nicht nachtrebte, [und auf Gold und Schätze seine Hoffnung nicht setzte].
Zur Schreibweise: mehrfache i als ij bzw. iij. zu setzen war früher durchaus üblich, ebenso Schreibweisen wie jnuocauit für invocavit.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Protasius hat geschrieben:Zur Übersetzung:
Das ist aus Jesus Sirach 31,8:
Allioli, Heilige Schrift des Alten und Neuen Testamentes hat geschrieben:Glückselig der Reiche, der unbefleckt erfunden wird: der dem Golde nicht nachtrebte, [und auf Gold und Schätze seine Hoffnung nicht setzte].
Nachtrabte? :breitgrins:
Eccli 31,8 hat geschrieben:μακάριος πλούσιος ὃς εὑρέϑη ἄμωμος καὶ ὃς ὀπίσω χρυσίου οὐκ ἐπορεύϑη
beatus dives qui inventus est sine macula et qui post aurum non abiit [nec speravit in pecunia et thesauris]
Der Zusatz nec speravit in pecunia et thesauris ist nur in der Vulgata überliefert. Ich vermute, daß Hieronymo da eine gelegentlich (auch an einigen andern Stellen) verdeutlichend erweiterte griechische Redaktion vorlag, die jedoch nicht erhalten ist.

Alliolis Übersetzung des lateinischen Texts ist verkehrt. Abiit heißt „weggeht“, post ist zeitlich zu verstehen: „der ‘nach dem Gold’ [= nachdem er reich geworden ist] nicht weggeht [= den Weg des Heils nicht verläßt]“.

Zu fragen ist, ob das den griechischen Text treffend wiedergibt. Nun kann ὀπίσω sowohl örtlich als auch zeitlich gemeint sein. Örtlich in der Regel allerdings im Sinn von „nach hinten, zurück, rückwärts“, gelegentlich freilich auch „hinterher, nachfolgend“. Das würde der Allioli-Interpretation (und nicht nur seiner: so übersetzen fast alle) entsprechen.

Zeitliches Verständnis ist aber ebenso möglich, wobei der Grieche „nach hinten“ auf die Zukunft bezieht, es also (bei präpositionaler Verwendung) bedeutete: „[zeitlich] nach“.

Wie steht es um ἐπορεύϑη? – Das ist 3. Sg. Aor. zu πορεύομαι (also obgleich formal Passiv, zur medialen Bedeutung gehörig zu verstehen): „er (sie, es) brach auf, marschierte, fuhr, segelte, ging fort, reiste ab etc.“

Die punktuelle (inchoative, ingressive oder auch effektive) Aktionsart des Aorists überwiegt das Gewicht der Zeitstufe (der Vergangenheit). Gerade bei allgemeingültigen Aussagen (wie hier) wird man darum auf deutsch die Gegenwart verwenden. Wichtig ist aber die Aktionsart. Sie darf keinesfalls durativ, iterativ o. ä. werden.

Das Verb πορεύομαι umfaßt zwar beides, inchoative und durative Aktionsart, punktuell den Beginn der Handlung („aufbrechen“) als auch deren Verlauf („marschieren“). Der Aorist entscheidet klar für die inchoative Variante.

Daher scheidet die Bedeutung „dem Golde nachlaufen“ strikt aus. Die Vulgata übersetzt völlig korrekt abiit – „geht weg“. Somit bleibt auch für ὀπίσω und post einzig zeitliches Verständnis.

Der Vers muß auf deutsch also ungefähr heißen: „Selig ein Reicher, der ohne Makel erfunden wird und der nach dem Golde [dem Reichwerden] nicht weggeht [Vulg.: und der nicht hofft auf Geld und Schätze].“
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

TomS
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von TomS »

Scheinbar wird der Papstbesuch einigen so langsam unheimlich: Evangelischer Bischof Dröge sieht "Rummel um den Papst" kritisch

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ChrisCross
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von ChrisCross »

TomS hat geschrieben:Scheinbar wird der Papstbesuch einigen so langsam unheimlich: Evangelischer Bischof Dröge sieht "Rummel um den Papst" kritisch
:gaehn: Schaffen die Protestanten es eigentlich auch einmla ohne Anerkennung aus Rom ihr Selbstwertgefühl zu erhalten?
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
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Gallus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Gallus »

TomS hat geschrieben:Scheinbar wird der Papstbesuch einigen so langsam unheimlich: Evangelischer Bischof Dröge sieht "Rummel um den Papst" kritisch
Bezüglich des Verhältnisses zwischen den Protestanten und der Kirche redet er von "interreligiösem Dialog". Vielleicht ein Zeichen von Realitätssinn und der Einsicht, daß der Fliege- und Käßmann-Protestantismus sich vom christlichen Glauben inzwischen doch arg weit entfernt hat?

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Pit
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Pit »

TomS, ihm wird nicht der Papstbesuch unheimlich, den er ausdrücklich begrüsst, sondern der Rummel um den Papst--und das kann ich teils auch nachvollziehen,denn es kommt nicht auf die Person an- bitte nicht missverstehen - sondern auf das, was er zu sagen hat, der Heilige Vater ist kein Popstar.

@ Gallus

Ich kenne persönlich viele evangelische Christen, sowohl Landeskirchler als auch Freikirchler, konservative und liberale, aber eines haben sie gemeinsam, sowohl Käsmann als auch andere des selben Kalibers spielen für die keine Rolle-Frau Käsmann findet sich wichtiger als sie ist.
carpe diem - Nutze den Tag !

TomS
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von TomS »

Die extra für die Messe im Berliner Olympiastadion angefertigte Kasel des Papstes mit "elegantem" Rollkragen:

Bild
Quelle: http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell ... adion.html

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cantus planus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von cantus planus »

Man hat dem Papst schon Schlimmeres angetan. Für deutsche Verhältnisse akzeptabel. Nach Österreich (Mariazell) als absolutem Tiefpunkt in Sachen liturgischer Gewandung in Papstmessen ohnehin. Man ist ja mittlerweile bescheiden geworden...
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Peregrin
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Peregrin »

TomS hat geschrieben:Die extra für die Messe im Berliner Olympiastadion angefertigte Kasel des Papstes mit "elegantem" Rollkragen:

Bild
Quelle: http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell ... adion.html
Das Ding hätten sie aber wenigstens bügeln können, bevor sie es der Presse ausstellen.
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civilisation
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von civilisation »

Das Pressebüro des Hl. Stuhls veröffentlichte heute folgende Informationen anläßlich des Deutschlandbesuchs von Papst Benedikt XVI.:
STATISTICS FOR THE CATHOLIC CHURCH IN GERMANY

VATICAN CITY, 6 SEP 2011 (VIS) - For the occasion of Benedict XVI's apostolic trip to Germany, due to take place from 22 to 25 September, statistics have been published concerning the Catholic Church in that country. The information, updated to 31 December 2010, comes from the Central Statistical Office of the Church.

Germany has a population of 81,751,000 of whom 24,675,000 (30.18 percent) are Catholic. There are 29 ecclesiastical circumscriptions and 11,483 parishes. Currently there are 113 bishops, 17,274 priests, 28,651 religious, 1,657 lay members of secular institutes and 10,060 catechists. Minor seminarians number 2,303 and major seminarians 1,151.

A total of 1,031,981 students attend 9,439 centres of Catholic education, from kindergartens to universities. Other institutions belonging to the Church or run by priests or religious in Germany include 444 hospitals, 1,368 clinics, 2,804 homes for the elderly or disabled, 1,172 orphanages and nurseries, 2,176 family counselling centres and other pro-life centres, 2,204 centres for education and social rehabilitation, and 468 institutions of other kinds.
Quelle: VIS
Zuletzt geändert von civilisation am Dienstag 6. September 2011, 15:32, insgesamt 1-mal geändert.

TomS
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von TomS »

Ist auch etwas unvorteilhaft ausgestellt, so mitten im Olympiastadion. Erinnert mich etwas an eine Vogelscheuche :hmm:

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anneke6
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von anneke6 »

TomS hat geschrieben:KNA berichtet, dass sich auch das evangelische Wellness-Magazin Chrismon - natürlich kritisch - mit dem Papstbesuch auseinandersetzt. Genauer geht es um ein Essay des Chefredakteurs Arnd Brummer, das wie folgt endet:
Chrismon hat geschrieben:Es geht in Europa längst nicht mehr um evangelisch oder römisch. In der Alltäglichkeit der Gemeinden hat das evangelische Modell, sich der Moderne zu stellen, die katholische Kirche längst in der Tiefe erfasst. Nicht im organisatorischen Handeln, viel wichtiger: im Glaubensbewusstsein selbst derer, die sich für treue Söhne und Töchter ihrer Kirche halten.
Deshalb schätze ich Luthers Aufforderung, „die Geister lasset aufeinanderprallen, die Fäuste haltet stille“. Als Konvertit habe ich gelernt, dass Protestantismus und Streit eine wichtige Beziehung zueinander haben. Und es ist gut so! Das Gottesvolk ist unterwegs. Und es hat die Heilige Schrift als Reiseführer und Atlas bei sich. Da die Wahrheit Gottes aber größer ist als unser Erkenntnisvermögen, müssen wir als Weggenossen manchmal darüber beraten, was der Unendliche und Unbedingte meint und wie wir Endlichen und Bedingten damit umgehen sollen. Und manchmal geraten wir eben dabei in Streit. Das ist besser, als sich als Schaf zu fühlen und einem Oberhirten hinterherzutraben, der allein zu wissen beansprucht, wo es hingehen soll.

So danke ich heute dem Herrn, dass er sich seines Knechtes Joseph Ratzinger bediente, um mir den Weg in die neue Heimat zu weisen. Und auch dafür, dass dieser Weg war, wie er war.
Ich habe den Artikel erst heute auf FB gelesen. Mann, diesem Apostaten könnte ich die F…e polieren.
Vielleicht hängt es damit zusammen, daß ich zur Zeit hormonelle Schwankungen habe…
???

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