Zollitsch als DBK-Vorsitzender

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Teutonius
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Teutonius »

Nein, Paul, eigentlich wollte ich nur eine möglichst sachliche Info darüber, was unsere Bischöfe da so machen und was ich als Christ davon habe! Das weiß ich jetzt immer noch nicht, und zwar ganz in echt nich! :hae?:

Paul Heliosch
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Paul Heliosch »

Alles klar,

...auf der Website der DBK findet man die Antwort:

"...
Aufgaben der Deutschen Bischofskonferenz sind:
* Studium und Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben
* gegenseitige Beratung
* notwendige Koordinierung der kirchlichen Arbeit
* gemeinsame Entscheidungen
* Pflege der Verbindung zu anderen Bischofskonferenzen"

Quelle und mehr Infos:
http://www.dbk.de/wirueberuns/index.html

Was wir davon haben? - Mindestens den (Online-)Katechismus:
http://www.dbk.de/katechismus/index.php
...und nicht zu vergessen das Religionspädagogische Portal:
http://www.rpp-katholisch.de/ :daumen-rauf:

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Teutonius
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Teutonius »

Danke, "Landeskirchgemeinderat" kommt wohl etwa hin! Solche leicht verständlichen Ausdrücke gehen in Gesprächen mit dem Durchschnitts-Atheisten-Kollegen immernoch am besten. ;D

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Maurus
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Maurus »

Teutonius hat geschrieben:Wozu haben/brauchen wir eine dt. Bischofskonferenz?
ernstgemeinte Frage, ich weiß es wirklich nicht! Ist das so eine Art Pfarrgemeinderat von Deutschland?
Dass Bischöfe sich treffen um wichtige Fragen zu beraten ist so alt wie die Kirche selbst. Unter dem karthagischen Bischof Cyprian etwa gab es in den 250er Jahren (also im 3. Jh.) fast jedes Jahr ein Konzil mit den Bischöfen der damaligen römischen Provinz Africa proconsularis, deren Hauptstadt Karthago war.

In unseren Breiten gab es vor der Wende zum zweiten Jahrtausend eine rege Synodentätigkeit, meist auf Ebene der Kirchenprovinzen. Mit der Zeit kam das aber aus der Mode, obwohl es von der kirchlichen Autorität angemahnt war und vom Trienter Konzil sogar vorgeschrieben wurde. Stattdessen bildeten sich hier im 18. Jahrhundert auf regionaler oder nationaler Ebene die Bischofskonferenzen aus, die aber lange Zeit kein im Kirchenrecht vorgesehenes Organ waren. Dementsprechend hatten sie keine Kompetenzen, jeder Beschluss musste von den Bischöfen für ihre eigene Diözese umgesetzt werden. Die etwas stiefmütterliche Behandlung nationaler Bischofskonferenzen durch die römische Zentrale lag auch darin begründet, dass man dort (begründete) Sorge vor nationalkirchlichen Tendenzen hatte. Der CIC von 1917, das erste zusammenhängende Gesetzbuch der Kirche sah zwar Bischofskonferenzen vor, aber nur auf Ebene der Kirchenprovinz und ohne jede Befugnisse. Diese Einrichtung konnte sich nicht durchsetzen. Das II. Vatikanum gab den Konferenzen dann gewisse Befugnisse bei der liturgischen Gesetzgebung. Mit dem Dekret Christus Dominus wurden die nationalen Bischofskonferenzen institutionalisiert und ins Verfassungsgefüge der Kirche eingepasst. In ihr üben Bischöfe gemeinsam gewisse Aufgaben aus, die die Kirche eines ganzen Landes betreffen. Die Errichtung solcher Konferenzen kommt allein dem Apostolischen Stuhl zu.

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Maurus
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Maurus »

Yeti hat geschrieben:Ich habe noch gut in Erinnerung, dass damals auch Gänswein im Gespräch war und die Seminaristen in der Fakultät daraufhin massiv Stimmung gegen ihn machten.
Seminaristen entscheiden also über einen neuen Bischof?
Viele von ihnen hätten Paul Wehrle (Weihbischof) vorgezogen, er war wohl auch laut Gerüchten einer der drei Vorschläge
Das fände ich interessant. Wehrle war damals Diözesanadministrator. Warum wählt man den nicht, wenn er auf der Terna steht?

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Yeti
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Yeti »

Maurus hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Ich habe noch gut in Erinnerung, dass damals auch Gänswein im Gespräch war und die Seminaristen in der Fakultät daraufhin massiv Stimmung gegen ihn machten.
Maurus hat geschrieben:Seminaristen entscheiden also über einen neuen Bischof?
Das hätten sie sicher gerne gehabt, ja. Ich kann mich an viele Gespräche mit ihnen erinnern, in denen sie vehement vor Georg Gänswein "gewarnt" haben. Mir kam dieser Protest aber schon damals etwas zu geplant vor. Insgesamt gab das Seminar ein seltsames Bild ab. Es wurde Seminaristen geraten, Veranstaltungen eines "zu konservativen" Professors nicht zu besuchen, wenn man vom Regens zur Weihe vorgeschlagen werden wollte (als ich einem Assistenten gestand, dass ich bei ebendiesem Professor meine Diplomarbeit schreibe und mein Wahlstudium absolviere, meinte er entsetzt: "mit dem kommen Sie nur nach Rom!" Dorthin kam ich denn auch und mir hat's nicht geschadet). Es hat mich immer wieder gewundert, dass viele Kandidaten, die in Freiburg nicht zur Weihe vorgeschlagen bzw. abgelehnt wurden, in anderen deutschen Bistümern problemlos geweiht wurden. Irgendwie wurde und wird da Raubbau an den eigenen Ressourcen betrieben. Die Gründe für die Ablehnung sind z.T. auch grotesk, einem Freund wurde gesagt, dass er "zu konservativ" sei, weil er das Stundengebet vorschriftsmässig betete etc. etc. ...

Maurus hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Viele von ihnen hätten Paul Wehrle (Weihbischof) vorgezogen, er war wohl auch laut Gerüchten einer der drei Vorschläge
Maurus hat geschrieben:Das fände ich interessant. Wehrle war damals Diözesanadministrator. Warum wählt man den nicht, wenn er auf der Terna steht?
Vielleicht hielt das Domkapitel Zollitsch für den besseren Kandidaten? Es gibt ja keinen formalen Grund, einen Diözesanadministrator nicht zum Bischof zu wählen. Aber dafür hat man ja auch drei Möglichkeiten. Ich hoffe nur, dass man beim nächsten Mal klüger entscheidet. Die Kaltschnäuzigkeit, mit der Zollitsch seine "Seelsorgeeinheiten" (was für ein technokratisches Ungetüm) durchboxte und besonders die Abschmetterung jeglichen Protestes sogar von Seiten des Denkmalamtes bei der Innenraum-"Umgestaltung" des Münsters hat viele aufgeweckt. Da war jemand klerikalistisch bis zum Umfallen und berief sich dabei auch noch aufs Konzil.
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Maurus
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Maurus »

Yeti hat geschrieben:Die Gründe für die Ablehnung sind z.T. auch grotesk, einem Freund wurde gesagt, dass er "zu konservativ" sei, weil er das Stundengebet vorschriftsmässig betete etc. etc. ...
Als ich ähnliche Geschichten zum ersten Mal hörte, konnte ich das nicht glauben. Mittlerweile habe ich sie so oft aus so vielen Richtungen gehört, dass ich mich wohl damit abfinden muss. Es ist erschütternd.

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Edi
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
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Teutonius
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Teutonius »

Hat sich Erzb. Zollitsch sich auch früher schon mal so geäußert (also Soli statt Sühne), und ist das seine Idee, oder wer hat sich das ausgedacht?
Wer wäre denn die zuständige Instanz, ihn zurechtzuweisen, oder aus dem Amt zu entfernen?
Ist das kein Fall für die Glaubenskongregation (Inquisition), was macht die eigentlich den lieben langen Tag?

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Maurus
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Maurus »

Teutonius hat geschrieben:Hat sich Erzb. Zollitsch sich auch früher schon mal so geäußert (also Soli statt Sühne), und ist das seine Idee, oder wer hat sich das ausgedacht?
Wer wäre denn die zuständige Instanz, ihn zurechtzuweisen, oder aus dem Amt zu entfernen?
Ist das kein Fall für die Glaubenskongregation (Inquisition), was macht die eigentlich den lieben langen Tag?
Man darf sich das nicht so vorstellen, dass hier eine Gedankenpolizei jeden Tag die neusten Äußerungen aller Kirchenangehörigen überprüft und jeden, der mal kurz von der Linie abweicht sofort ausschließt.

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Edi
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Edi »

Teutonius hat geschrieben:Hat sich Erzb. Zollitsch sich auch früher schon mal so geäußert (also Soli statt Sühne), und ist das seine Idee, oder wer hat sich das ausgedacht?
Wer wäre denn die zuständige Instanz, ihn zurechtzuweisen, oder aus dem Amt zu entfernen?
Ist das kein Fall für die Glaubenskongregation (Inquisition), was macht die eigentlich den lieben langen Tag?
Er benutzt auch in Predigten das Wort Solidarität. Vielleicht ein verkappter Gewerkschaftler?
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taddeo
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von taddeo »

Edi hat geschrieben:Er benutzt auch in Predigten das Wort Solidarität. Vielleicht ein verkappter Gewerkschaftler?
Das Wort "Solidarität" hat im kirchlichen Bereich erst eine so inflationäre Verbreitung gefunden, seit es von der polnischen Solidarnosc und Papst Johannes Paul II. okkupiert wurde. Leider ersetzt es inzwischen weitgehend das christliche Wort Nächstenliebe, obwohl es laut Duden viel weniger besagt als "Liebe zum Nächsten", nämlich nur "Zusammengehörigkeitsgefühl, Kameradschaftsgeist, Übereinstimmung".

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Teutonius
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Teutonius »

Maurus hat geschrieben:Man darf sich das nicht so vorstellen, dass hier eine Gedankenpolizei jeden Tag die neusten Äußerungen aller Kirchenangehörigen überprüft und jeden, der mal kurz von der Linie abweicht sofort ausschließt.
Ein Erzbischof ist nicht irgendein Kirchgänger und es geht auch nicht um seine Privatmeinung zum Thema Bier, sondern um öffentliche Äußerungen zu d e m zentralen Glaubensinhalt!
Zuletzt geändert von Teutonius am Mittwoch 29. April 2009, 18:43, insgesamt 1-mal geändert.

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cantus planus
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von cantus planus »

Teutonius hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Man darf sich das nicht so vorstellen, dass hier eine Gedankenpolizei jeden Tag die neusten Äußerungen aller Kirchenangehörigen überprüft und jeden, der mal kurz von der Linie abweicht sofort ausschließt.
Ein Erzbischof ist nicht irgendein Kirchgänger und es geht auch nicht um seine Privatmeinung zum Thema Bier, sondern um öffentliche Äußerungen zu d e m zentralen Gaubensinhalt!
Ich hielte eine Gedankenpolizei auch für verheerend. So etwas gab es in der Kirche schon einmal mit der Pianischen Sodalität.

Ich würde es allerdings schon begrüßen, wenn einer der Mitbrüder einen Bischof freundlich und in brüderlicher Liebe korrigiert, wenn er allzu peinlich dummes Zeug redet. Leider scheint die Schmerzgrenze des Episkopats da sehr hoch zu liegen. Leute, die das fertigbrachten waren Erzbischof Dyba, Bischof Krenn und heute auch noch Kardinal Meisner.

Ansonsten: Schweigen im Walde!
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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taddeo
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von taddeo »

cantus planus hat geschrieben:Ansonsten: Schweigen im Walde!
Qui tacet, consentire videtur. :ikb_shutup:

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Teutonius
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Teutonius »

Quidnam igitur faciamus?

Kilianus
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Kilianus »

Ein sehr viel größerer Wurf als jener Erzbischof Roberts ist das jetzt aber auch nicht, oder?

Ich fasse zusammen: Jesus hat unsere Sünden durch sein gottgefälliges Leben gesühnt. Damit uns wirklich klar ist, daß unser Schuldschein ausgelöscht ist, hat Gott ihn am Ende auch noch kreuzigen lassen. Nur so, um zu zeigen, daß es ernst gemeint war.

Oder habe ich Klaus Berger falsch verstanden?

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lifestylekatholik
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von lifestylekatholik »

Teutonius hat geschrieben:Quidnam igitur faciamus?
Oh, ick will ooch ma mit Fremdschprachkenntnisse anjehm:

Что делать?

Meine Meinung: Nüscht. Ignorieren, den Scherzbischof. Messen guter Priester besuchen. Dadurch revolutionäre Zellen bilden.
:blinker:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Kilianus
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Kilianus »

Es gibt keine Messen schlechter Priester, und es gibt keine Messen guter Priester.

Es gibt nur Messen der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche.
(Selbst wenn sie von Häretikern oder Schismatikern gefeiert werden.)

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Teutonius
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Teutonius »

Wenn "schlechter" Priester heißen soll "einer, der mir weniger gefällt" (weil er zu lange predigt, zu abgehoben redet, nicht mit Kindern umgehen kann, gerne aber schlecht Skat spielt, zu viel/wenig trinkt, den Meßdienern nichts übrig läßt, ...), ist der immer noch besser als gar keiner!
Bei Häretikern und Schismatikern würde ich das allerdings nicht sagen...

Kilianus
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Kilianus »

Dann sind entweder alle Messen von Häretikern oder Schismatikern von vornherein ungültig. Oder es gibt das Volk Gottes in mehrfacher Ausführung. Um Spaemann zu zitieren: "Gott ist kein Bigamist."

Augustinus hat es den Donatisten immer wieder gesagt: Ihr könnt Euch gar nicht von uns trennen.

Wo eine Messe gefeiert wird, ist es eine der una sancta. Auch wenn es die Feiernden nicht wahrhaben wollen. Oder sie nicht darüber orientiert sind, wo die una sancta verwirklicht ist.

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Teutonius
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Teutonius »

Bei Abtrünnigen und Spaltern würde ich sagen: wenn sie vorsätzlich handeln und wesentliche Teile der hl. Messe wegließen, oder an Unbefugte delegierten, oder wesentliche Glaubeninhalte aus den Gebetstexten wegließen / umformulierten, würde ich diese Messen tatsache als ungültig bezeichnen.
Und deswegen ist eine ev. Abendmahlsfeier eben kein gültige Form der hl. Messe (und die Ev. nennen es auch nicht so)...

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lifestylekatholik
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von lifestylekatholik »

Kilianus hat geschrieben:Es gibt keine Messen schlechter Priester, und es gibt keine Messen guter Priester.

Es gibt nur Messen der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche.
(Selbst wenn sie von Häretikern oder Schismatikern gefeiert werden.)
Das ist jetzt mal Schwachsinn. Und das weißt du.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Peti
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Peti »

Teutonius hat geschrieben:Hat sich Erzb. Zollitsch sich auch früher schon mal so geäußert (also Soli statt Sühne), und ist das seine Idee, oder wer hat sich das ausgedacht?
Wer wäre denn die zuständige Instanz, ihn zurechtzuweisen, oder aus dem Amt zu entfernen?
Ist das kein Fall für die Glaubenskongregation (Inquisition), was macht die eigentlich den lieben langen Tag?
Es lohnt sich schon, mal ernsthafter über den Gedanken der Solidarität im Erlösungsgeschehen nachzudenken:
Peti hat geschrieben:Daß es bei der stellvertretenden Erlösugstat Jesu Christi nicht in erster Linie um Genugtuung geht, sondern um Solidarität ist ein Gedanke aus der Karsamstags Theologie von Hans Urs von Balthasar. Um eine Solidarität mit den Sündern, die viel tiefer ist als dieses heute oft gebrauchte Wort ahnen läßt. Und die in ein trinitarisches Geschehen eingebettet ist.

http://egora.uni-muenster.de/fb2/fundam ... gie-9.pdf

Auch Josph Ratzinger, der in seiner Theologie ja oft Gedankengängen von Hans Urs von Blthasar folgt, gebraucht diesen Ausdruck in einer Karsamstagspredigt:
" Denn Gottes Sterben in Jesus Christus ist zugleich Ausdruck seiner radikalen Solidarität mit uns. Das dunkelste Geheimnis des Glaubens ist zugleich das hellste Zeichen einer Hoffnung, die ohne Grenzen ist."
Peti hat geschrieben: Mir geht es um das Gesammtwerk dieser beiden Theologen. Da findest du natürlich Genugtuung und Solidarität ausführlich behandelt. Beide schreiben gegen Verflachung und Verharmlosung theologischer Grundbegriffe.Wem es interessiert, der kann hier darüber nachlesen:
http://www.balthasar-stiftung.org/image ... 767.pdf

Die freunschaftliche Hochschätzung Hans Urs von Balthasars durch Joseph Ratzinger ist in vielen Arbeiten des jetzigen Papstes belegt.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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Teutonius
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Teutonius »

Ich glaube, der Begriff Solidatität kommt in der Bibel nicht vor, (wie) läßt er sich aus der Bibel herleiten?
Der Gedanke der Sühne schließt ja nicht aus, das Jesus das von sich aus auf sich genommen hat, halt aus Einsicht, daß wir uns nicht selbst retten können. Von Gott wurde ihm der bittere Kelch (des Leidens und Sterbens) lediglich hingereicht, nicht aufgenötigt! Andererseits sind Gott und Jesus ja nur verschiedene Personifizierungen der selben einen Gottheit, also hat Gott durch (in) Jesus (...) gehandelt und gewirkt (...).
Zuletzt geändert von Teutonius am Donnerstag 30. April 2009, 19:51, insgesamt 2-mal geändert.

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taddeo
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von taddeo »

Teutonius hat geschrieben:also hat Gott in Jesus sogesehen ja selbst gehandelt und gewirkt, und das Sühneopfer nicht jemandem anderen auferlegt!?
Aufpassen, dieser Gedankengang geht schwer in Richtung Patripassianismus und leugnet im Grunde die Trinität! Darüber wurde schon zu Zeiten der Kirchenväter soviel gestritten, daß es sich wahrlich nicht lohnt, dieses Faß nochmal aufzumachen.

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Teutonius
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Teutonius »

Hoppla, hätte nicht gedacht daß es dafür sogar schon Fachwörter gibt!
-> http://de.wikipedia.org/wiki/Monarchianismus
Aber lies mal nach, was wir Katholiken glauben: an "den e i n e n Gott" Vater ... und an "den e i n e n Herrn" Jesus Christus! Also doch EIN Gott in drei Personen? Interessant ist, daß dieses EIN beim hl. Geist nicht betont wird!? Jesus ist "e i n e s Wesens mit dem Vater".
Gleichwohl bin ich durch deinen Hinweis zu dem Schluß gekommen, daß Gott zwar nicht " i n Jesus selbst gehandelt und gewirkt" hat, sondern besser gesagt "durch" Ihn, und das Sühneopfer zwar seinem Sohn (also doch "jemand anderem") auferlegt hat, aber wohlwissend, Er Ihn nicht überfordert, und daß Sein Werk gelingen würde!

Kilianus
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Kilianus »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:Es gibt keine Messen schlechter Priester, und es gibt keine Messen guter Priester.

Es gibt nur Messen der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche.
(Selbst wenn sie von Häretikern oder Schismatikern gefeiert werden.)
Das ist jetzt mal Schwachsinn. Und das weißt du.
Was willst Du sagen: Daß Sakramente gültig nur dort gefeiert werden, wo die una sancta im Vollsinn gegeben ist? Piusbrüder, Orthodoxe, Altorientalen... - sie alle simulieren?

Oder daß der Gerr die Sakramente nicht nur der una sancta anvertraut hat? Dann hätte er in der Tat mehrere Kirchen gegründet. Und das Credo wäre irrig.

civilisation
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von civilisation »

Was lesen meine müden Augen gerade?

Der Soli-Zolllitsch reist mit dem Hl. Vater nach Israel.

http://www.bild.de/BILD/regional/duesse ... reise.html

«Meinen Aufenthalt werde ich nutzen, die Christen im Heiligen Land der besonderen Solidarität der Gläubigen in Deutschland zu vergewissern»

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Teutonius
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Teutonius »

(Zitat nachträglich eingefügt) Kilianus hat geschrieben:Es gibt nur Messen der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche.
(Selbst wenn sie von Häretikern oder Schismatikern gefeiert werden.)
Was meinst du, Kilianus, wenn ein Priester (aus Bequemlichkeit) seinen Diakon nicht nur das Evangelium, sondern z.B. die ganze Eucharistiefeier halten ließe, wäre die Messe dann wohl gültig?
Zuletzt geändert von Teutonius am Donnerstag 30. April 2009, 20:34, insgesamt 2-mal geändert.

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Niels
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Niels »

Teutonius hat geschrieben:Was meinst du, Kilianus, wenn ein Priester (aus Bequemlichkeit) seinen Diakon nicht nur das Evangelium, sondern z.B. die ganze Eucharistiefeier halten ließe, wäre die Messe dann wohl gültig?
:hae?: :nein:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Peti
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Re: Zollitsch ist neuer DBK-Vorsitzender

Beitrag von Peti »

civilisation hat geschrieben:Was lesen meine müden Augen gerade?

Der Soli-Zolllitsch reist mit dem Hl. Vater nach Israel.

http://www.bild.de/BILD/regional/duesse ... reise.html
Das wundert mich nicht. Zollitsch und der Papst sind theologisch nicht so weit auseinander wie manche glauben.

Zollitsch: Ich war nie Theologieprofessor und hatte von daher nie die Chance, mich so intensiv mit einem theologischen Fachgebiet zu befassen. Als Verantwortlicher für die Priesterausbildung habe ich mich vielmehr mit der ganzen Breite der Theologie befasst. Aber auch ich kenne Karl Rahner sehr gut, ebenso Hans Urs von Balthasar, den ich sehr engagiert und schon als Schüler gelesen habe. Und mit gewaltigem Interesse habe ich die Werke von Joseph Ratzinger und Walter Kasper studiert. Das ist so meine theologische Welt.
http://www.katholische-kirche.de/19842.html
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