Na na na, jetzt wollen wir aber mal die Kirche im Dorf lassen.lifestylekatholik hat geschrieben:Ich wusste gar nicht, dass Moser im Kris-Mohn schreibt.

1. Ich glaube (und hoffe) mich hier nie mit dumpfer Anti-Papst-Polemik hervorgetan zu haben. Im Gegenteil werde ich nicht müde zu betonen, wie viel Respekt ich vor Benedikt XVI. und auch vor anderen Päpsten der Neuzeit habe, dass ich Ihn für einen, wenn nicht für DEN herausragenden Theologen unserer Zeit halte und mir manche seiner Schriften (Jesus-Bücher, Enzykliken) viel bedeuten und ich sie uneingeschränkt auch Nichtkatholiken empfehlen kann (so werde ich meinem Schwiegervater, der deutlich katholikenkritischer eingestellt ist als ich selbst, demnächst die Jesus-Bücher schenken: Teil 1 zum Geburtstag, Teil 2 zu Weihnachten).
2. Betone ich auch innerprotestantisch regelmäßig, dass wir uns nicht darüber definieren sollten, nicht katholisch zu sein und unser Selbstverständnis allein daraus zu speisen. Das hätten wir nämlich gar nicht nötig. Aber aus diesem Geist lebt dieser Artikel.
3. Ich hoffe ich habe in meiner eigenen Konversionsgeschichte in diesem Theater an anderer Stelle herauskommen lassen, dass für mich selbst der Papst oder Dinge wie Zölibat oder Frauenpriestertum keine entscheidende Rolle in meiner Konversionsentscheidung gespielt haben.
4. Ich habe den Artikel gelesen und empfinde ihn als unpassend und unglücklich. Manches kann ich inhaltlich zwar nachvollziehen und teilen (anderes nicht), auch ich habe meine Konversion als Befreiung erlebt und fühle mich in meiner Kirche pudelwohl, wenn ich auch nicht immer alles mittragen oder nachvollziehen kann (sehr treffend fand ich z.B. wie er von dem "behördlichen Gesicht" schreibt dass die ev. Kirche manchmal zeigt). aber der überhebliche, teils polemische Stil muss nicht sein, und das auch noch vor dem Papstbesuch. Das geht eigentlich gar nicht. Wir sollten nicht meinen, uns über andere, insbesondere nicht über die r-k. Kirche zu stellen. Das ist erstens nicht besonders christlich und zweitens steht es uns nicht zu. Einerseits über Dominus Iesus jammern und dann seinerseits solche Tiraden ablassen, das passt irgendwie nicht zusammen.
Also ich hätte diesen Artikel so nicht geschrieben und heiße ihn auch nicht gut. Man kann Konversionserfahrungen auch berichten, ohne die Kirche die man verlassen hat herunterzumachen (ich hoffe dass mir selbst das gelungen ist).
Im übrigen ist mir manches, was er aus seiner Konversionsgeschichte schreibt, völlig fremd - ich z.B. musste nie vor dem Kirchengemeinderat Rede und Antwort stehen oder als Bedingung zur Aufnahme am Bibelgesprächskreis teilnehmen oder ähnliches. Aber bei ihm ist es ja scheinbar schon etliche Jahre her - umso bedauerlicher, dass er da mittlerweile seinen Frieden nicht gefunden zu haben scheint.