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Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Sonntag 17. Februar 2013, 22:37
von Stefan

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Sonntag 17. Februar 2013, 23:24
von ifugao
Stefan hat geschrieben:



Aber sonst ist noch alles in Ordnung? :roll:

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 00:00
von umusungu
der kommende Rücktritt des Papstes ist ein Ereignis der Geschichte. Doch darauf muss nun nicht in der Sonntagsmesse eingegangen werden.
Die Predigt des Bischofs an diesem Sonntag in Form des Fastenhirtenbriefes ist doch für die Gläubigen wichtiger.
Rom ist weit - und der Rücktritt wegweisend.

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 01:24
von Caviteño
Ein Schlaglicht auf die vatikanische Bürokratie und die Probleme bei der Mitarbeiterauswahl wirft dieser Artikel in der FAZ:
Eine Erklärung für die Pannen liegt auf der Hand. Zu Zeiten von Papst Johannes Paul II. ging jeder Text über einen zweiten Schreibtisch, nicht selten den des Präfekten der Glaubenskongregation, Joseph Kardinal Ratzinger. Benedikt, als Theologe jedem Kurienkardinal mit Ausnahme seines früheren Professoren- und Bischofskollegen Walter Kasper haushoch überlegen, handelte nach der klassischen Maxime, wonach der Papst als oberster Richter der Kirche keiner anderen Autorität unterworfen ist („prima sedes a nemine iudicatur“). Die Richtigstellungen, Korrekturen und Interpretationen, die infolge der Außerkraftsetzung dieses Kontrollmechanismus nötig waren, haben den Schaden für das Amt nicht mehr gutmachen können.
Doch litt das Pontifikat unter mehr als nur diesem Eingriff in die ohnehin wenigen vatikanischen „checks and balances“. Jahrzehntelang verkörperten die Kongregation für die Glaubenslehre auf der einen und das als Innen- wie als Außenministerium dienende Staatssekretariat auf der anderen Seite die für die Leitung der Weltkirche unabdingbare Spannung zwischen Dogma und Diplomatie. Indem Benedikt seinen langjährigen Weggefährten aus der Glaubenskongregation Tarcisio Bertone zum Nachfolger von Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano machte, weil er diesem „Paten“ und seiner Seilschaft aus guten Gründen zutiefst misstraute, erschütterte er sehenden Auges die Grundfesten der Kurie. Die Folgen blieben nicht aus: erbitterte Grabenkämpfe zwischen den Gefolgsleuten Sodanos und Bertones, der sich als oberster Diplomat als krasse Fehlbesetzung erwies, paralysierten über Jahre hinweg das Staatssekretariat und legten die ohnehin nur rudimentär ausgeprägten Abstimmungs- und Koordinierungsmechanismen vollends lahm.
Es wäre zu kurz gegriffen, hielte man dieses Organversagen im Vatikan nur für die Folge eines im Kern höfisch-klerikalen Herrschaftssystems, in dem es mehr auf Beziehungen als auf die Einhaltung sachbezogener Regeln ankommt. Selbst ein Papst, der in seinem Tun wie dem der Kurie mit elementaren Grundsätzen guten Regierungshandelns wie Rechtsstaatlichkeit, Subsidiarität oder Verwaltungskontrolle ernst machte, stünde heute vor dem Problem, mit einer wenige hundert Personen umfassenden Bürokratie eine Kirche mit mehr als viertausend Bischöfen, einer in die Hunderttausende gehende Zahl von Priestern und Ordensleuten sowie 1,2 Milliarden Mitgliedern wenn nicht lenken, so doch kontrollieren zu müssen.
Jeder Nachfolger ist - ob dieser Aufgabe - nicht zu beneiden. Wie räumt man in einer Verwaltung auf und bringt sie auf modernen Standard? :hmm: Das Problem kann man in GR studieren. Viel Hoffnung habe ich nicht.

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 05:12
von Granuaile
Gallus hat geschrieben:Ich dachte, heute in der Predigt vielleicht ein paar Worte zu den aktuellen Ereignissen zu hören, aber klar: Erster Fastensonntag, also Hirtenbrief. Ein typischer Zollitsch.....

Man hätte ja vielleicht angesichts der erschütternden Ereignisse am Montag Abend oder Dienstag Morgen auf die Idee kommen können, einen neuen Hirtenbrief zu schreiben, der hierauf Bezug nimmt. Der wäre auch noch rechtzeitig in den Pfarreien gewesen. Aber nein, was man einmal auf den Weg gebracht hat, das bleibt auch so. Auch in den Fürbitten keinerlei Bezug zu den aktuellen Ereignissen.
.
Sicher kann man sich die Frage stellen, ob es angebracht gewesen wäre, wenn Erzbischof Zollitsch den Hirtenbrief aus aktuellem Anlass ergänzt hätte oder einen neuen geschrieben hätte. Eines bin ich mir aber sicher: Egal was Erzbischof Zollitsch in dieser Lage getan hätte, er wäre im Kreuzgang dafür gescholten worden, einfach weil er der Zollitsch ist und was vom Zollitsch kommt in den Augen einzelner Kreuzgangster einfach schlecht oder unpassend sein muss.

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 07:25
von civilisation
Keine Sorge, Granuaile.

Alles das, was von "einigen Kreuzgängstern" zu Zollitsch kommt, beruht auf den nicht nur im Kreuzgang nachzulesenden Auswürfen dieses Herrn. Diese prägen das Gesamtbild dieses "Hirten der Kirche".

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 08:14
von Pelikan
Caviteño hat geschrieben:Jeder Nachfolger ist - ob dieser Aufgabe - nicht zu beneiden. Wie räumt man in einer Verwaltung auf und bringt sie auf modernen Standard? :hmm: Das Problem kann man in GR studieren. Viel Hoffnung habe ich nicht.
Oder vielleicht hat Benedikt das Paradoxe an dieser Situation der zentralistischen Überfrachtung besser durchschaut als seine Kritiker: Wenn der Papst aktiv Kompetenzen abgäbe, setzte ihre Annahme die Anerkenntnis voraus, daß sie ihm gehören (denn verteilen kann man nur, was einem gehört). Das Problem wäre nur verlagert und auf der eigentlichen Ebene unberührt.

Wenn es sich so verhält, können die Päpste gar nichts tun. Sie können sich nur so lange klein machen, bis in der Kirche andere Kräfte aufsteigen und aus eigenem Antrieb und ohne Beauftragung nach den Kompetenzen greifen, die die Päpste bedrücken. Dann können sie es geschehen lassen. Der Geist hat in der Kirche immer durch solche Dynamiken gewirkt. Vielleicht kann der Einzelne gar nichts besseres tun, als Ihm so wenig Widerstand wie möglich in den Weg zu stellen.

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 09:07
von Stefan
ifugao hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:



Aber sonst ist noch alles in Ordnung? :roll:
Die Bärchen wurden anlässlich der Papstwahl verkauft.
Ebenso wie sein VW Golf bei eBay versteigert wurde, und einen Rekordpreis erzielte.

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 09:15
von Stefan
Caviteño hat geschrieben:Ein Schlaglicht auf die vatikanische Bürokratie und die Probleme bei der Mitarbeiterauswahl wirft dieser Artikel in der FAZ:
Eine Erklärung für die Pannen liegt auf der Hand. Zu Zeiten von Papst Johannes Paul II. ging jeder Text über einen zweiten Schreibtisch, nicht selten den des Präfekten der Glaubenskongregation, Joseph Kardinal Ratzinger. Benedikt, als Theologe jedem Kurienkardinal mit Ausnahme seines früheren Professoren- und Bischofskollegen Walter Kasper haushoch überlegen, handelte nach der klassischen Maxime, wonach der Papst als oberster Richter der Kirche keiner anderen Autorität unterworfen ist („prima sedes a nemine iudicatur“). Die Richtigstellungen, Korrekturen und Interpretationen, die infolge der Außerkraftsetzung dieses Kontrollmechanismus nötig waren, haben den Schaden für das Amt nicht mehr gutmachen können.
Doch litt das Pontifikat unter mehr als nur diesem Eingriff in die ohnehin wenigen vatikanischen „checks and balances“. Jahrzehntelang verkörperten die Kongregation für die Glaubenslehre auf der einen und das als Innen- wie als Außenministerium dienende Staatssekretariat auf der anderen Seite die für die Leitung der Weltkirche unabdingbare Spannung zwischen Dogma und Diplomatie. Indem Benedikt seinen langjährigen Weggefährten aus der Glaubenskongregation Tarcisio Bertone zum Nachfolger von Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano machte, weil er diesem „Paten“ und seiner Seilschaft aus guten Gründen zutiefst misstraute, erschütterte er sehenden Auges die Grundfesten der Kurie. Die Folgen blieben nicht aus: erbitterte Grabenkämpfe zwischen den Gefolgsleuten Sodanos und Bertones, der sich als oberster Diplomat als krasse Fehlbesetzung erwies, paralysierten über Jahre hinweg das Staatssekretariat und legten die ohnehin nur rudimentär ausgeprägten Abstimmungs- und Koordinierungsmechanismen vollends lahm.
Es wäre zu kurz gegriffen, hielte man dieses Organversagen im Vatikan nur für die Folge eines im Kern höfisch-klerikalen Herrschaftssystems, in dem es mehr auf Beziehungen als auf die Einhaltung sachbezogener Regeln ankommt. Selbst ein Papst, der in seinem Tun wie dem der Kurie mit elementaren Grundsätzen guten Regierungshandelns wie Rechtsstaatlichkeit, Subsidiarität oder Verwaltungskontrolle ernst machte, stünde heute vor dem Problem, mit einer wenige hundert Personen umfassenden Bürokratie eine Kirche mit mehr als viertausend Bischöfen, einer in die Hunderttausende gehende Zahl von Priestern und Ordensleuten sowie 1,2 Milliarden Mitgliedern wenn nicht lenken, so doch kontrollieren zu müssen.
Jeder Nachfolger ist - ob dieser Aufgabe - nicht zu beneiden. Wie räumt man in einer Verwaltung auf und bringt sie auf modernen Standard? :hmm: Das Problem kann man in GR studieren. Viel Hoffnung habe ich nicht.
Ich verstehe nicht, warum man nun an allen Ecken Probleme, Ursachen oder Gründe für seinen Rücktritt sucht.
Das Amt birgt Schwierigkeiten und stellt erhebliche Anforderungen an den Papst. Niemand wusste das besser als der ehemalige Kardinal Ratzinger, niemand war für die Kardinäle besser für das Amt geeignet als er. Er hat die Wahl aus freien Stücken angenommen.
Warum akzeptiert man nicht einfach seine Begründung:
"dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben."
"... eine Kraft, die in den vergangenen Monaten in mir derart abgenommen hat, dass ich mein Unvermögen erkennen muss, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen."

Er hat hat das Empfinden, sein Amt gut ausgeführt zu haben. Das hat er auch, und wenn es nicht so gewesen wäre, dann hätte er die notwendigen Maßnahmen ergriffen. Er hat doch nun wirklich den Mut, unangenehme Dinge anzupacken. Auf diese Klugscheißerei der Medien, die insgesamt noch das größte Problem für Päpste darstellen, kann man getrost verzichten, muss aber wohl mit ihnen leben.
Ich erinnere daran, dass Papst Benedikt zu Beginn seines Pontifikates, ich glaube es war die erste Generalaudienz, genau die ethische Verpflichtung der Journalisten angesprochen hat.

Nicht die Kurie muss "modernisiert" werden (als ob Moderne per se Verbesserung bedeutete), sondern die Redaktionen benötigen einen Kehraus, und zwar gründlich! Dort liegt Unrat herum, das Einzige, was man dort zu oft vermisst, dass ist Wahrheit, Neutralität und Objektivität!

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 09:27
von taddeo
Stefan hat geschrieben:Ich verstehe nicht, warum man nun an allen Ecken Probleme, Ursachen oder Gründe für seinen Rücktritt sucht.
Das Amt birgt Schwierigkeiten und stellt erhebliche Anforderungen an den Papst. Niemand wusste das besser als der ehemalige Kardinal Ratzinger, niemand war für die Kardinäle besser für das Amt geeignet als er. Er hat die Wahl aus freien Stücken angenommen.
Warum akzeptiert man nicht einfach seine Begründung:
"dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben."
"... eine Kraft, die in den vergangenen Monaten in mir derart abgenommen hat, dass ich mein Unvermögen erkennen muss, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen."

Er hat hat das Empfinden, sein Amt gut ausgeführt zu haben. Das hat er auch, und wenn es nicht so gewesen wäre, dann hätte er die notwendigen Maßnahmen ergriffen.
:daumen-rauf: Bravo, Stefan, Du sprichst mir aus der Seele. :klatsch:

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 12:10
von JosefBordat
Vor einer Woche – es erscheint mir unendlich weit weg – hat unser Heiliger Vater seinen „Rücktritt“ verkündet. - Einige unmaßgebliche Beobachtungen. - http://jobo72.wordpress.com/213/2/18/ ... he-danach/

JoBo

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 13:08
von Niels
"Der wahre Grund für den Rücktritt des Papstes" - Herr Englisch klärt uns auf: http://m.theeuropean.de/andreas-englisc ... es-papstes

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 13:17
von Stefan
Da muss man sich durch seinen Artikel quälen, um am Ende zu lesen, was ihn antreibt:

"Aus nächster Nähe schildert Andreas Englisch den Wandel des Joseph Ratzinger vom konservativen Präfekten der römischen Glaubenskongregation zum weltoffenen Papst. Das Buch “Benedikt XVI.” erschien 2011 im C. Bertelsmann Verlag." :auweia:

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 13:29
von Nassos

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 14:04
von HeGe

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 15:15
von lutherbeck
Daraus:
...Was immer auch über Benedikt XVI sonst noch zu sagen bliebe: Er wird mir fehlen ...
:)

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 15:17
von Niels

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 15:28
von leander12
Die Welt hat einen Artikel über den Verbleib Benedikts veröffentlicht: http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... s-aus.html

Daraus:
Joseph, der sich als Papst Benedikt XVI. nannte, wird nach der weißen Phase seines Lebens und den roten Schuhen wieder normale Schuhe tragen (vielleicht von seinem Schuhmacher Antonio Arellano aus Peru in der Via del Falco im Borgo, der ja immer noch seine Maße und seinen Leisten hat) und wieder eine schwarze Soutane, vielleicht – an Festtagen – mit roten Bordüren.

Er wird wohl auch sein altes Brustkreuz wieder tragen, und in der Hierarchie der Kurie den Rang eines ehemaligen Bischofs von Rom einnehmen. Doch das sind – im "Verborgenen", in dem er dann ja leben will – alles zweitrangige Fragen. Er wird sich in kuriale Fragen nicht mehr einmischen und erst recht nicht in machiavellistische Machtspiele oder in die Rankünen auf den Fluren des Vatikans, deren Gewisper er so lange ertragen hat. Für seine Feinde hat er bisher schon gebetet.


Warum trägt er als em. Bischof von Rom eine schwarze Soutane? Informationen, die wieder keinen Sinn geben.

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 15:47
von Protasius
Der Hausanzug eines Klerikers ist eine schwarze Soutane (wenigstens seit der abito corto außer Mode gekommen ist). Das ist auch diejenige, die ein Bischof trägt, wenn er eine stille Messe feiert. Der abito piano ist für öffentliche weltliche Anlässe gedacht, der Chortalar für feierliche kirchliche Gelegenheiten (Stundengebet oder Hochamt). Siehe auf dem folgenden Bild Kardinal Burke.
Bild
Nur zur Erinnerung, Kardinal Raymond Leo Burke kennen wir eher mit Cappa magna:
Bild

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 16:13
von Juergen
Protasius hat geschrieben:Der abito piano ist für öffentliche weltliche Anlässe gedacht…
Kam der vor oder nachdem Strumpfhosen aus der Mode kamen? :hmm:

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 16:25
von Protasius
Das ist der abito piano, eingeführt unter Pius IX., hier getragen vom derzeitigen Papst, als er noch Kardinal war:
Bild
Das ist der abito corto:
Bild
Dann gibt es für Prälaten noch den abito pubblico civile, der der Chorkleidung ohne Rochett entspricht und z.B. zu akademischen Feiern getragen wurde (heutzutage eher abito piano mit Ferraiolo):
Bild

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 18:30
von Juergen
Die Sensation kam via Facebook


Bild

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 19:03
von lutherbeck
Juergen hat geschrieben:Die Sensation kam via Facebook


Bild
Na, dann los, Leute! :ja:

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 20:21
von Gallus

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 20:26
von iustus
Stefan hat geschrieben: Ich verstehe nicht, warum man nun an allen Ecken Probleme, Ursachen oder Gründe für seinen Rücktritt sucht.
Das Amt birgt Schwierigkeiten und stellt erhebliche Anforderungen an den Papst. Niemand wusste das besser als der ehemalige Kardinal Ratzinger, niemand war für die Kardinäle besser für das Amt geeignet als er. Er hat die Wahl aus freien Stücken angenommen.
Warum akzeptiert man nicht einfach seine Begründung:
"dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben."
"... eine Kraft, die in den vergangenen Monaten in mir derart abgenommen hat, dass ich mein Unvermögen erkennen muss, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen."

Er hat hat das Empfinden, sein Amt gut ausgeführt zu haben. Das hat er auch, und wenn es nicht so gewesen wäre, dann hätte er die notwendigen Maßnahmen ergriffen. Er hat doch nun wirklich den Mut, unangenehme Dinge anzupacken. Auf diese Klugscheißerei der Medien, die insgesamt noch das größte Problem für Päpste darstellen, kann man getrost verzichten, muss aber wohl mit ihnen leben.
Ich erinnere daran, dass Papst Benedikt zu Beginn seines Pontifikates, ich glaube es war die erste Generalaudienz, genau die ethische Verpflichtung der Journalisten angesprochen hat.

Nicht die Kurie muss "modernisiert" werden (als ob Moderne per se Verbesserung bedeutete), sondern die Redaktionen benötigen einen Kehraus, und zwar gründlich! Dort liegt Unrat herum, das Einzige, was man dort zu oft vermisst, dass ist Wahrheit, Neutralität und Objektivität!
:klatsch: :klatsch: :klatsch:

Man muss nun wirklich nicht auf Deckers hören, der den Papst am liebsten zu einem Grüßaugust degradieren und sonst alle Entscheidungen in den Ortskirchen, am besten demokratisch, getroffen sehen will (im Bistum Limburg kommt dem der dort sogenannte "Synodale Weg" schon ziemlich nahe).

Ihm dient es vorzüglich, einen Reformbedarf in der Kurie herbeizureden. Das ist genauso ernst zu nehmen wie die Behauptung, es gäbe in der Kirche einen "Reformstau" in der Kirche. Cui bono?

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Montag 18. Februar 2013, 20:45
von Ivo Matthäus
civilisation hat geschrieben:Keine Sorge, Granuaile.

Alles das, was von "einigen Kreuzgängstern" zu Zollitsch kommt, beruht auf den nicht nur im Kreuzgang nachzulesenden Auswürfen dieses Herrn. Diese prägen das Gesamtbild dieses "Hirten der Kirche".
Fairerweise sei auch gesagt, dass die Hirtenbriefe schon früh (München-Freising am 2. Februar) verfasst und dann per Amtsblatt verteilt werden. Der Kirchenrektor wies explizit daraufhin, dass der Erzbischof den Rücktritt da noch nicht verarbeiten konnte...

Andererseits wäre eine Aktualisierung nicht schlecht gewesen....

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Dienstag 19. Februar 2013, 08:19
von TomS

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Dienstag 19. Februar 2013, 08:23
von Gamaliel
TomS hat geschrieben:Laut Peter Seewald: Papst soll auf einem Auge erblindet sein
Von Seewald gab es dazu gestern kurzzeitig einen Beitrag auf kath.net, der dann aber rasch wieder verschwunden ist. Im Google-Cache ist er noch einsehbar:

Zum Rücktritt Papst Benedikts XVI.

Daraus:
Der Papst hatte mich im Apostolischen Palast empfangen, um unserer Gespräche für die Arbeit an seiner Biographie fortzusetzen. Sein Gehör hatte nachgelassen. Das linke Auge sah nicht mehr. Der Körper war abgemagert, so dass die Schneider Mühe hatten, mit neu angemessenen Gewändern nachzukommen.

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Dienstag 19. Februar 2013, 08:34
von Lilaimmerdieselbe
Wieder jemand, der eine gute Gelegenheit, auch mal die Klappe zu halten, verpaßt hat.

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Dienstag 19. Februar 2013, 08:54
von Komtur
Ich möchte auch an das Schicksal von Kard. Sterzinsky erinnern. Er lag lange im Krankenbett, unfähig IRGENDETWAS zu tun. Wenn also Benedikt vielleicht fürchtet in eine ähnliche Situation wie sein alter Bekannter zu kommen, so würde das bedeuten, die Kirche wäre faktisch wochen- oder monatelang führungslos. Und der Papst wäre nicht einmal fähig IRGENDEIN Dokument (z.B. seinen Rücktritt) zu unterzeichnen.

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Dienstag 19. Februar 2013, 09:22
von Athanasius0570
Wenn das der Grund wäre, könnte man es ja auch schon längere Zeit vor der Veröffentlichung unterzeichnen ...

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

Verfasst: Dienstag 19. Februar 2013, 09:55
von taddeo