Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

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taddeo
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von taddeo »

ottaviani hat geschrieben:das ist ein systemfehler drin der heißt vatikanum II :kugel: :kugel: :kugel:
Es wäre mal eine interessante - wenn auch naturgemäß höchst hypothetische - Frage, wo wir heute stünden, wenn es das Vatikanum II nicht gegeben hätte.

Wir hätten wohl die Liturgie, die heute "außerordentliche" heißt, als ordentliche, vielleicht mit einigen kleineren Adaptionen mittlerweile. Aber ich wage zu bezweifeln, daß heute recht viel mehr Leute in die Kirche gingen als es tatsächlich tun, wenn alles noch auf dem Stand des Vatikanum I weitergehen würde (was es ja de facto in vielerlei Hinsicht tut, wenn man sich die Seelsorgestrukturen in unseren Diözesen anschaut).

Ich wage auch zu behaupten, daß wir Katholiken insgesamt in einer noch viel engeren gesellschaftlichen Nische stünden als heute. Über uns würde kaum einer reden, man würde uns allenfalls als Relikt aus dem Mittelalter in Kulturschutzreservaten bestaunen.

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ottaviani
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von ottaviani »

man darf ja nicht glauben daß wir uns quasi im Jahr 1962 befinden würden sondern daß die Kontinuität weitergegangen währe im sinne der Päpste Pius XI und XII aber darüber zu spekulieren ist sinnlos

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Petur
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Petur »

taddeo hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:das ist ein systemfehler drin der heißt vatikanum II :kugel: :kugel: :kugel:
Es wäre mal eine interessante - wenn auch naturgemäß höchst hypothetische - Frage, wo wir heute stünden, wenn es das Vatikanum II nicht gegeben hätte.

Wir hätten wohl die Liturgie, die heute "außerordentliche" heißt, als ordentliche, vielleicht mit einigen kleineren Adaptionen mittlerweile. Aber ich wage zu bezweifeln, daß heute recht viel mehr Leute in die Kirche gingen als es tatsächlich tun, wenn alles noch auf dem Stand des Vatikanum I weitergehen würde (was es ja de facto in vielerlei Hinsicht tut, wenn man sich die Seelsorgestrukturen in unseren Diözesen anschaut).

Ich wage auch zu behaupten, daß wir Katholiken insgesamt in einer noch viel engeren gesellschaftlichen Nische stünden als heute. Über uns würde kaum einer reden, man würde uns allenfalls als Relikt aus dem Mittelalter in Kulturschutzreservaten bestaunen.
:klatsch:

Raphael

Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Raphael »

ottaviani hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:In einer Diözese, wo der frühere Bischof Aichern sich bei Visitationen auch nach dem Befinden von Pfarrersfreundinnen und Kindern erkundigt hat, wäre eine apostolische Visitation dringend erforderlich. Der jetzige Bischof ändert hierin nichts, er will lieber seine Ruhe haben.
Tja. Dann gehörte auch Wien visitiert. Denn bis zum dritten Kind zahlt die Diözese.
Wien gehört schon lange visitiert
Dann aber bitte Mainz auch! 8)
Gleiches Recht für alle ..............

maliems
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von maliems »

ottaviani hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:http://kath.net/detail.php?id=22314
das müsste den österreichischen Bischöfen doch jetzt eigentlich peinlich sein, oder?
Besonders interessant ist ja, daß Friedl das ungeniert in Gegenwart von Bischofsvikar Vieböck - einem der führenden Anti-Wagner-Stimmungsmacher - gesagt hat. Würde gerne wissen, was der dazu gemeint hat. "Alles wird sich jetzt ändern und besser werden", sagt Bischof Schwarz. Die Änderungen fangen offenbar schon an.
als unermüdlicher Optimist finde ich es klasse, dass diese komischen dechanten sich jetzt outen. eigtl. müsste man dossiers bzw. schwarzbücher anlegen.
grins gibts doch längst
auch veröffentlicht? Wer kennt sie?

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holzi
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von holzi »

maliems hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:als unermüdlicher Optimist finde ich es klasse, dass diese komischen dechanten sich jetzt outen. eigtl. müsste man dossiers bzw. schwarzbücher anlegen.
grins gibts doch längst
auch veröffentlicht? Wer kennt sie?
Nur der Bischof Schwarz, deswegen heissen sie ja "Schwarzbücher" ;D - nur der tut ja nix.

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Leguan
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Leguan »

taddeo hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:das ist ein systemfehler drin der heißt vatikanum II :kugel: :kugel: :kugel:
Es wäre mal eine interessante - wenn auch naturgemäß höchst hypothetische - Frage, wo wir heute stünden, wenn es das Vatikanum II nicht gegeben hätte.

Wir hätten wohl die Liturgie, die heute "außerordentliche" heißt, als ordentliche, vielleicht mit einigen kleineren Adaptionen mittlerweile. Aber ich wage zu bezweifeln, daß heute recht viel mehr Leute in die Kirche gingen als es tatsächlich tun, wenn alles noch auf dem Stand des Vatikanum I weitergehen würde (was es ja de facto in vielerlei Hinsicht tut, wenn man sich die Seelsorgestrukturen in unseren Diözesen anschaut).

Ich wage auch zu behaupten, daß wir Katholiken insgesamt in einer noch viel engeren gesellschaftlichen Nische stünden als heute. Über uns würde kaum einer reden, man würde uns allenfalls als Relikt aus dem Mittelalter in Kulturschutzreservaten bestaunen.
Ich habe mir das auch schon oft überlegt, und bin zu einem anderen Schluß gekommen. Ich bin überzeugt, daß wir heute mehr Kirchenbesucher, mehr überzeugte Katholiken und mehr Kirchenaustritte hätten.
Meiner Generation ist es ja nie vergönnt gewesen, sich für oder gegen den Katholizismus entscheiden. Wir haben ihn nie kennengelernt. Was wir kennengelernt haben war ein weichgespültes Gebilde ohne inhaltliche Kohärenz oder Logik mit langweilig-kindischer Sonntagsmesse und einem Oberhaupt mit verklemmter Sexualmoral. Das war einem eben irgendwann einfach egal.
Die Kirche in ihrer ganzen Breite und Tiefe, das in sich logische und die Realität so gut abbildende Lehrgebäude, die Begegnung mit Gott in der Hl. Messe, all das haben wir nie kennengelernt und konnten uns deswegen auch nie dafür oder dagegen entscheiden.

Das die Kirche wohl noch mehr in einer gesellschaftlichen Nische stünde, mag stimmen. Aber die Kirche war schon so oft in einer gesellschaftlichen Nische, ob nach der französischen Revolution, unter den Freimaurerregimen in Portugal und Mexiko, ob im Kulturkampf unter Bismarck oder unter den Nazis. Aber immer konnte die Kirche aus ihrer eigenen Überzeugungskraft dagegenhalten und eine beträchtliche Anzahl an Menschen trotz der gesellschaftlichen Umstände an sich binden.
Aber das was wir erleben, das hat erst die kirchliche Selbstkastration durch das 2. Vaticanum und den Novus Ordo fertiggebracht.
If any stupid priest or bishop in Nigeria feels he wants to copy the American model, then there is something wrong with his head. --Olubunmi Anthony Kardinal Okogie

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anneke6
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von anneke6 »

Leguan hat geschrieben:…Ich bin überzeugt, daß wir heute mehr Kirchenbesucher, mehr überzeugte Katholiken und mehr Kirchenaustritte hätten.
Du meinst Qualität statt Quantität? :hae?:
???

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Leguan
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Leguan »

anneke6 hat geschrieben:
Leguan hat geschrieben:…Ich bin überzeugt, daß wir heute mehr Kirchenbesucher, mehr überzeugte Katholiken und mehr Kirchenaustritte hätten.
Du meinst Qualität statt Quantität? :hae?:
Wie man das dann bewertet, ist noch mal eine andere Sache, das ist zunächst mal nur eine Beschreibung dessen was ich denke. Eine Kirche mit klarem Profil kann mehr Leute begeistern, verprellt aber auch mehr. Was wir haben ist eine Worschtegal-Kirche.
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taddeo
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von taddeo »

Leguan hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:
Leguan hat geschrieben:…Ich bin überzeugt, daß wir heute mehr Kirchenbesucher, mehr überzeugte Katholiken und mehr Kirchenaustritte hätten.
Du meinst Qualität statt Quantität? :hae?:
Wie man das dann bewertet, ist noch mal eine andere Sache, das ist zunächst mal nur eine Beschreibung dessen was ich denke. Eine Kirche mit klarem Profil kann mehr Leute begeistern, verprellt aber auch mehr. Was wir haben ist eine Worschtegal-Kirche.
Das kannst Du Recht haben. Eine Kirche, die sich ohne das Vatikanum II hätte weiterentwickeln müssen, würde die Menschen wahrscheinlich viel stärker zur bewußten Entscheidung dafür oder dagegen zwingen. Man könnte nicht ein protestantischer Buddhist esoterischer Zielsetzung sein und sich trotzdem katholisch nennen. Allerdings hätten es die, die dann wirklich noch katholisch wären, mit Sicherheit schwerer als heute, ihren Glauben auch nach außen hin zu leben und zu rechtfertigen, denn er stünde in noch wesentlich krasserer Weise im Gegensatz zum gesellschaftlichen Mainstream als heute (allein schon durch die Liturgie). Dann ginge es im Grunde allen Katholiken so wie den "Kons" und "Tradis" und "Ultras" momentan. Dafür wäre wahrscheinlich die Identifikation der verbliebenen Gläubigen mit ihrer Kirche so stark, daß sie als wesentlich kämpferischer angesehen würden als wir angepaßte Waschlappen heute. Vermutlich wären wir dann sogar ein Fall für den Verfassungsschutz, denn so ein Katholizismus hätte unweigerlich gewisse ultramontane Tendenzen.

Raimund J.
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Raimund J. »

Leguan hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:
Leguan hat geschrieben:…Ich bin überzeugt, daß wir heute mehr Kirchenbesucher, mehr überzeugte Katholiken und mehr Kirchenaustritte hätten.
Du meinst Qualität statt Quantität? :hae?:
Wie man das dann bewertet, ist noch mal eine andere Sache, das ist zunächst mal nur eine Beschreibung dessen was ich denke. Eine Kirche mit klarem Profil kann mehr Leute begeistern, verprellt aber auch mehr. Was wir haben ist eine Worschtegal-Kirche.
Eines sollte man bei den Überlegungen aber auch bedenken: Not lehrt beten.

Nun haben wir - Gott sei Dank - bei uns seit etlichen Jahrzehnten Frieden und für viele auch Wohlstand. Aber all das lässt auch die Beliebigkeit und das Weltliche immer stärker die Oberhand gewinnen. Dazu kommt noch der Katalysator der Medien.
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Edi
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Edi »

Leguan hat geschrieben:Wie man das dann bewertet, ist noch mal eine andere Sache, das ist zunächst mal nur eine Beschreibung dessen was ich denke. Eine Kirche mit klarem Profil kann mehr Leute begeistern, verprellt aber auch mehr. Was wir haben ist eine Worschtegal-Kirche.
Vielleicht haben da einige Bischöfe in unseren Kirchensteuerbreitengraden den Rechner genommen und sind zum Ergebnis gekommen, dass die Worschtkirche immer noch mehr Geld zusammenbringt als eine Kirche mit Profil, auch wenn man davon ausgehen kann, dass die Profilkirche pro Kopf mehr Geld bekommen würde, als die heutige, die mehr Mitglieder hat, da doch anzunehmen ist, dass mancher Zeitgenosse aus einer profilierteren und auch praktisch anspruchsvolleren Kirche austreten würde, da sie in seinen Augen zu extrem wäre.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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Petur
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Petur »

Leguan hat geschrieben:
Aber das was wir erleben, das hat erst die kirchliche Selbstkastration durch das 2. Vaticanum und den Novus Ordo fertiggebracht.
Ich kann Deine Meinung nicht teilen. Im Gegenteil. Für die heutige traurige Situation der r.k. Kirche ist-meiner Meinung nach-die vorkonziliare Kirche in einem riesigen Masse verantwortlich. Viele Jahrhunderte lang hat sie etwas sehr schlecht gemacht, sonst würden wir jetzt in einer christlichen Welt (nicht nur formell, sondern auch inhaltlich) leben, oder zumindest in einem christlichen Europa (die Kritik bezieht sich natürlich auch auf die anderen christlichen Gemeinschaften). Sie hat das Evangelium Christi nicht so überzeugend vertreten, wie das nötig gewesen wäre. Das II. Vaticanum war ein grosses Geschenk des Heiligen Geistes, unsere Kirche hat dieses Geschenk jedoch zu spät empfangen. Ausserdem ist die offizielle Kirche zum Teil noch vorkonziliar geblieben und die Beschwerden über eine Restauration sind nicht unbegründet.

Raphaela
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Raphaela »

Leguan hat geschrieben: Was wir haben ist eine Worschtegal-Kirche.
Nicht überall! Da liegt ganz viel auch an den zuständigen Priestern. Und wenn denen etwas nicht egal ist, sondern sie papsttreu sind, dann geht auch nicht alles.
Ein Beispiel aus unserm Pfarrverbund dazu:
Unser Pfarrer gehört zum Opus Dei. Und einer unserer Priester ist sehr modern. Zweiterer wollte in einer Werktagsmesse, in welcher der Pfarrer konzelebrierte, den Küster die Kommunion austeilen lassen (macht dieser Priester immer so.) Er gab die Hostienschale schon an den Küster wieter, als er vom Pfarrer zurückgepfiffen wurde, dass dies Aufgabe des Priesters sei.
Es geht also, je nach Person und Einstellung, nicht alles.

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Petur
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Petur »

Raphaela hat geschrieben:
Leguan hat geschrieben:
Unser Pfarrer gehört zum Opus Dei. Und einer unserer Priester ist sehr modern. Zweiterer wollte in einer Werktagsmesse, in welcher der Pfarrer konzelebrierte, den Küster die Kommunion austeilen lassen (macht dieser Priester immer so.) Er gab die Hostienschale schon an den Küster wieter, als er vom Pfarrer zurückgepfiffen wurde, dass dies Aufgabe des Priesters sei.
Ich pflege manchmal bei einem Küster zu kommunizieren und bin stolz darauf, dass ich bei ihm kommunizieren kann, da er ein viel glaubwürdigerer Diener Christi ist als viele Priester, die ich kenne.

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Petur
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Petur »

Raphaela hat geschrieben: Nicht überall! Da liegt ganz viel auch an den zuständigen Priestern. Und wenn denen etwas nicht egal ist, sondern sie papsttreu sind, dann geht auch nicht alles.
Ich kenne viele "papsttreue" Priester. Die meisten sind sowohl spirituell als auch intellektuell unterm Niveau. Einer von ihnen ist ausgesprochen ein "pastoraler Amokläufer", der viele Leute von der Kirche abschreckt. Er ist jedoch wenigstens kein Heuchler. Viele andere sind es...

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Leguan
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Leguan »

Petur hat geschrieben:Ich kann Deine Meinung nicht teilen. Im Gegenteil. Für die heutige traurige Situation der r.k. Kirche ist-meiner Meinung nach-die vorkonziliare Kirche in einem riesigen Masse verantwortlich. Viele Jahrhunderte lang hat sie etwas sehr schlecht gemacht, sonst würden wir jetzt in einer christlichen Welt (nicht nur formell, sondern auch inhaltlich) leben, oder zumindest in einem christlichen Europa (die Kritik bezieht sich natürlich auch auf die anderen christlichen Gemeinschaften). Sie hat das Evangelium Christi nicht so überzeugend vertreten, wie das nötig gewesen wäre.
Dem werde ich nicht widersprechen.
Petur hat geschrieben:Das II. Vaticanum war ein grosses Geschenk des Heiligen Geistes, unsere Kirche hat dieses Geschenk jedoch zu spät empfangen. Ausserdem ist die offizielle Kirche zum Teil noch vorkonziliar geblieben und die Beschwerden über eine Restauration sind nicht unbegründet.
Das allerdings ist ein tolles Non-Sequitur. Alle Zahlen sprechen dagegen. In England z.B. ist die Zahl der Konversionen zum Katholizismus bis exakt zum zweiten Vatikanum unaufhörlich angestiegen (und wer weiß, was das in England gesellschaftlich bedeutet hat, weiß das diese Leute überzeugt waren), um dann völlig abrupt fast ganz zu versiegen.
If any stupid priest or bishop in Nigeria feels he wants to copy the American model, then there is something wrong with his head. --Olubunmi Anthony Kardinal Okogie

Kilianus
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Kilianus »

Petur hat geschrieben: Ich pflege manchmal bei einem Küster zu kommunizieren und bin stolz darauf, dass ich bei ihm kommunizieren kann, da er ein viel glaubwürdigerer Diener Christi ist als viele Priester, die ich kenne.
Es grüßt freundlich: Donatus von Karthago.

Armer Augustinus...

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anneke6
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von anneke6 »

Kilianus hat geschrieben:
Petur hat geschrieben: Ich pflege manchmal bei einem Küster zu kommunizieren und bin stolz darauf, dass ich bei ihm kommunizieren kann, da er ein viel glaubwürdigerer Diener Christi ist als viele Priester, die ich kenne.
Es grüßt freundlich: Donatus von Karthago.

Armer Augustinus...
Ditto! :heul:
???

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Petur
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Petur »

Kilianus hat geschrieben:
Petur hat geschrieben: Ich pflege manchmal bei einem Küster zu kommunizieren und bin stolz darauf, dass ich bei ihm kommunizieren kann, da er ein viel glaubwürdigerer Diener Christi ist als viele Priester, die ich kenne.
Es grüßt freundlich: Donatus von Karthago.

Armer Augustinus...
Mit Bischof Donatus habe ich nicht viel zu tun. Mit dem Hl. Augustinus ein bisschen mehr.

Kein Missverständnis bitte, in den meisten Fällen kommuniziere ich bei Priestern. Der erwähnte Küster pflegt nur zu Weihnachten und Ostern auszuhelfen.

Du würdest also auch bei Prof. Küng kommunizieren, nicht wahr?

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Petur
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Petur »

Leguan hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:Das II. Vaticanum war ein grosses Geschenk des Heiligen Geistes, unsere Kirche hat dieses Geschenk jedoch zu spät empfangen. Ausserdem ist die offizielle Kirche zum Teil noch vorkonziliar geblieben und die Beschwerden über eine Restauration sind nicht unbegründet.
Das allerdings ist ein tolles Non-Sequitur. Alle Zahlen sprechen dagegen. In England z.B. ist die Zahl der Konversionen zum Katholizismus bis exakt zum zweiten Vatikanum unaufhörlich angestiegen (und wer weiß, was das in England gesellschaftlich bedeutet hat, weiß das diese Leute überzeugt waren), um dann völlig abrupt fast ganz zu versiegen.
Wogegen sprechen die Zahlen?

Die Konversionen sind auch heutzutage ziemlich häufig. Es ist eine andere Frage, dass sie auch umgekehrt zu beobachten sind...

Kilianus
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Kilianus »

Petur hat geschrieben: Du würdest also auch bei Prof. Küng kommunizieren, nicht wahr?
Ich habe den Verdacht, daß seine Messen so "gestaltet" sind, daß ich aufs Kommunizieren verzichten würde. (Er gebraucht da manchmal so komische Forumlierungen, wenn er über das spricht, was er tut, wenn er sein Priesteramt ausübt.) Das hätte dann aber nichts damit zu tun, daß es sich beim Zelebranten um H.H. Hans Küng handelt, sondern mit der Art der Zelebration.

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julius echter
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von julius echter »

Einzig wichtig ist doch dass die Wandlungsworte richtig gesprochen sind; den Rest kann man sich sparen, dann kann man auch zur Kommunion gehn
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anneke6
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von anneke6 »

Naja, die richtige Intention gehört auch noch mit dazu. Der Glaube an die Wandlung selbst ist zwar nicht notwendig aber auf jeden Fall hilfreich, die Intention zu bewahren. Aber ich glaube, der Herrgott ist da nicht allzu kleinlich und ich denke, wenn der Priester den Vorsatz hat, die Eucharistie zu feiern, dann ist es gültig.
???

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ottaviani
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von ottaviani »

anneke6 hat geschrieben:
Leguan hat geschrieben:…Ich bin überzeugt, daß wir heute mehr Kirchenbesucher, mehr überzeugte Katholiken und mehr Kirchenaustritte hätten.
Du meinst Qualität statt Quantität? :hae?:
zur zeit gibt es weder das eine noch das andere

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ottaviani
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von ottaviani »

julius echter hat geschrieben:Einzig wichtig ist doch dass die Wandlungsworte richtig gesprochen sind; den Rest kann man sich sparen, dann kann man auch zur Kommunion gehn
nein es muß auch die Materie stimmen und die Intention

maliems
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von maliems »

julius echter hat geschrieben:Einzig wichtig ist doch dass die Wandlungsworte richtig gesprochen sind; den Rest kann man sich sparen, dann kann man auch zur Kommunion gehn
Kann man schon, will aber nicht unbedingt.

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anneke6
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von anneke6 »

Ist ja auch nicht Pflicht. ;)
Hauptsache man verfällt nicht dem Irrtum zu glauben, das alles sei ungültig, weil der Zelebrant eine Freundin hat. Noch abwegiger wäre zu denken: Die Kommunion zählt weniger als bei jemand anders — denn bei uns gibt es nur gültig/ungültig, nicht irgendwie eine Mischung.
Aber ich glaube, so hat Petur das auch nicht gemeint; war nur ungeschickt ausgedrückt.
???

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Edi
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Edi »

Der Nächste diesmal in Deutschland: http://www.focus.de/panorama/reportage/ ... 66521.html
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Raphaela »

Edi hat geschrieben:Der Nächste diesmal in Deutschland: http://www.focus.de/panorama/reportage/ ... 66521.html
Ob es wirklich der nächste ist? :hmm:
Focus schreibt zwar, dass dieser Priester mit einer Frau zusammenlebt, aber zum einen hat dies Focus geschrieben, zum anderen wird dies einfach oft auch Priestern nachgesagt, deren Haushälterin im gleichen Haus wohnt, selbst wenn sie eine eigenen Wohnung hat.
Zu den Kindern: Es sind angenommene Kinder, also Pflegekinder. Und da ist er auch nicht der einzige.
Ein Beispiel, das ich selber kenne: Ein inzwischen verstorbener Priester hatte mit seiner Haushälterin 5 Kinder angenommen, damit sie entweder aus dem Sumpf rauskommen, indem sie stecken oder in Absprache mit den Eltern, die Ausländer waren, zurück mussten und dem Jungen die Ausbildung nicht bezahlen konnten. Er wollte Priester werden. Und er ist inzwischen Diözesanpriester! Auch seine leiblichen Eltern waren bei der Priesterweihe und Primiz dabei.
Dann kenne ich einen weiteren Priester, dessen Haushälterin ein Kind mitgebracht hat, als sie bei ihm anfing. Nachdem die Tochter ins Gymnasium geht und die Mutter kein Latein kann, ist sie ganz froh, wenn dieser Priester ab und zu in Latein hilft. Die haben alle drei ein gutes Verhältnis. - Das Mädchen sagt aber nicht Vater zu ihm, sondern nennt ihn mit dem Vornamen. Wie es im oberen Fall war, weiß ich nicht.

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Niels
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von Niels »

Dechant Friedl (2008) hat geschrieben:Warum sind Sie eigentlich Pfarrer geworden?
Es ist schwer zu sagen, ich weiß es selber nicht mehr so genau. Auf jeden Fall hat mich der Umgang mit Menschen sehr interessiert. Ich wollte einen Beruf haben, bei dem ich konkret mit Menschen zu tun habe. Anfangs wollten sie mich ja rausschmeißen und nicht zum Priester weihen.

Aus welcher Motivation heraus?
Weil ich nicht in das System hineingepasst habe. Das war immer mein Problem. Und ganz eigenartig mitgeholfen hat etwas Konträres. Schon damals im Linzer Priesterseminar bin ich mit einigen Freunden, zu denen ich heute noch Kontakt habe, ausgebrochen. Wir haben sehr viel Kontakt zur Linzer Künstlerszene gehabt. Eine völlig andere Welt, was Moral angeht. Die hat mich sehr geprägt. Durch das Internat lernt man ein Doppelleben, man erfüllt die Internatsordnung und tut das, was man wirklich tun will, heimlich. Wir waren auch viel in der Linzer Altstadt, in der Beislszene und im Prostituiertenmilieu unterwegs. Ich musste dort zu dem stehen, was ich lebte. Ich musste dazu stehen, dass ich Theologie studierte und eventuell Pfarrer werden würde. Das hat mich sehr viel gekostet, aber ich verdanke diesen Künstlern und Galeriebesitzern sehr viel. Das sag ich jetzt im Nachhinein: Von ihnen habe ich viel gelernt.

Würden Sie sich wieder für diese(n) Beruf(ung) entscheiden?
Ja. Der Kirche verdanke ich viel. Neben all meiner Kritik hat sie mich immer bezahlt. Daher hab ich meine Existenz gehabt, und im Grunde hat sie mir auch immer meine Freiheit gelassen. (...)
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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taddeo
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Re: Dechant Friedl bekennt sich zu seiner Freundin

Beitrag von taddeo »

Niels hat geschrieben:
Dechant Friedl (2008) hat geschrieben:Würden Sie sich wieder für diese(n) Beruf(ung) entscheiden?
Ja. Der Kirche verdanke ich viel. Neben all meiner Kritik hat sie mich immer bezahlt. Daher hab ich meine Existenz gehabt, und im Grunde hat sie mir auch immer meine Freiheit gelassen. (...)
Nun ja. Was soll man dazu sagen?
Das ist sicher richtig und gilt irgendwie für einen jeden Pfarrer. Aber eine spezifische Motivation für den Priesterberuf ist das nicht gerade. Da hätte er genauso gut Beamter werden können. Bloß daß man ihn da wahrscheinlich eher rausgeschmissen hätte.

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