Re: Mißbrauchsanschuldigungen
Verfasst: Freitag 18. Februar 2011, 22:51
Warum dieser Ausdruck des Verzweifeln, wenn ich es richtig deute?Benedikt hat geschrieben:*seufz*
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Warum dieser Ausdruck des Verzweifeln, wenn ich es richtig deute?Benedikt hat geschrieben:*seufz*
Offenbar ein schwieriges Thema.Pit hat geschrieben:Ich verstehe auch nicht, wieso Menschen immer meinen, daß wäre "schon in Ordnung", wenn es das Kind definitiv nicht möchte, weil es ihm schlicht unangenehm ist.
Ist es so schwierig die Empfindungen eines Kindes ernstzunehmen?Irmgard hat geschrieben:Offenbar ein schwieriges Thema.Pit hat geschrieben:Ich verstehe auch nicht, wieso Menschen immer meinen, daß wäre "schon in Ordnung", wenn es das Kind definitiv nicht möchte, weil es ihm schlicht unangenehm ist.
Pit hat geschrieben:Ich verstehe auch nicht, wieso Menschen immer meinen, daß wäre "schon in Ordnung", wenn es das Kind definitiv nicht möchte, weil es ihm schlicht unangenehm ist.Irmgard hat geschrieben: ...
Unsere Tochter mag ihren Großvater sehr, aber sie mag von ihm nicht ungefragt (!) geküsst oder gestreichelt werden. ...Dass ein Kind das aber als negativ empfindet muss man erst einmal zur Kenntnis nehmen....
Gruß
Irmgard
In Anbetracht des Beitrags von PitMarion hat geschrieben: Da aber hier Leute irgendwie Angst davor haben, daß es Leute gibt die nicht richtig oder überhaupt nicht unterscheiden können zwischen Missbrauch und nem Klaps oder nem Grabscher (und solche gibt es ja wirklich wie man hier sieht ), wollen sie vorsichtshalber einen Klaps halt auch mit Steinigung bestrafen.
weiß ich nicht, wie ich reagieren soll:Pit hat geschrieben:Das meinte ich, deswegen meine Frage an Robert, denn ich weiss von einem "Fall" eines Kindes, daß "nur" eine Ohrfeige bekam, die so stark ausgeführt wurde, daß das Trommelfell platzte und das Kind von da an auf dem Ohr taub war.Raimund Josef H. hat geschrieben: ...
Ein Ohrfeige mit entsprechender Wucht kann bei einem Kind schwere Körperverletzung verursachen.
Nein, es ist die einzig vernünftige Reaktion. Du wirfst uns bzw. mir vor, mich als Sittlichkeitsrichter zu betrachten. Warum? Weil ich Mißbrauch als Mißbrauch bezeichne?Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das ist die falsche Reaktion.Clementine hat geschrieben:Robert Ketelhohn hat geschrieben:Aus euch – ich meine dich, Clementine und Mary – sprich ein gnadenloser Moralismus, von der Irrationalität ganz abgesehen. Wer hat euch zu so erhabenen Sittlichkeitsrichtern bestellt? – Meine Lieben, ihr kennt eure eigene sündhafte Unsittlichkeit nicht. Wer sich selbst als Sünder erkannt hat, kann so nicht mehr reden.
So ist es, und wenn z.B. Schülerinnen es nicht möchten, daß der Sportlehrer in der Mädchen-Umkleide oder in der Dusche anwesend ist- und sei es "nur", um nachzusehen, "ob alles in Ordnung ist", dann hat er es zu akzeptieren.Clementine hat geschrieben: ...
Gefühle sind im übrigen nicht verhandelbar. Wenn dem Kind das ganze unangenehm ist, ist es zu unterlassen. Jeder Erwachsene verbittet sich doch auch, was er nicht möchte.
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Das ist jetzt aber nicht dein ernst, oder? Willkommen in der antiautoritären Erziehung. Clementine, das ist vollkommen wirklichkeitsfremd!Clementine hat geschrieben:Gefühle sind im übrigen nicht verhandelbar. Wenn dem Kind das ganze unangenehm ist, ist es zu unterlassen. Jeder Erwachsene verbittet sich doch auch, was er nicht möchte.
In diesem Beispiel ist es ja kein Problem. Es gibt jedoch immer wieder Fälle, in denen man etwas tun muss, was dem Kind unangehm ist. Das bleibt mir als Erwachsener übrigens auch nicht erspart.Pit hat geschrieben:So ist es, und wenn z.B. Schülerinnen es nicht möchten, daß der Sportlehrer in der Mädchen-Umkleide oder in der Dusche anwesend ist- und sei es "nur", um nachzusehen, "ob alles in Ordnung ist", dann hat er es zu akzeptieren.Clementine hat geschrieben: ...
Gefühle sind im übrigen nicht verhandelbar. Wenn dem Kind das ganze unangenehm ist, ist es zu unterlassen. Jeder Erwachsene verbittet sich doch auch, was er nicht möchte.
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Das sehe ich auch so. Viele der nun als so schrecklich empfundenen Vorgänge der letzten Jahrzehnte waren ja nur deswegen möglich, weil man Gefühle der Kinder nicht Ernst nahm oder sie entmutigte, diese überhaupt zu äußern.Clementine hat geschrieben:Gefühle sind im übrigen nicht verhandelbar. Wenn dem Kind das ganze unangenehm ist, ist es zu unterlassen. Jeder Erwachsene verbittet sich doch auch, was er nicht möchte.
Auch das ist richtig. Aber die Art der "Unannehmlichkeit" ist anders. Schwierig ist es dann, wenn man das Gefühl als "schmierig" bezeichnen kann. Glaub mir, das kann man sehr genau beschreiben.cantus planus hat geschrieben:Es gibt jedoch immer wieder Fälle, in denen man etwas tun muss, was dem Kind unangehm ist. Das bleibt mir als Erwachsener übrigens auch nicht erspart.
Es ist doch wohl klar, dass damit nicht etwa die Hausaufgaben gemeint sind, die das Kind als "unangenehm" empfindet. Um welchen Kontext es sich hierbei handelt, liegt doch auf der Hand.cantus planus hat geschrieben:In diesem Beispiel ist es ja kein Problem. Es gibt jedoch immer wieder Fälle, in denen man etwas tun muss, was dem Kind unangehm ist. Das bleibt mir als Erwachsener übrigens auch nicht erspart.Pit hat geschrieben:So ist es, und wenn z.B. Schülerinnen es nicht möchten, daß der Sportlehrer in der Mädchen-Umkleide oder in der Dusche anwesend ist- und sei es "nur", um nachzusehen, "ob alles in Ordnung ist", dann hat er es zu akzeptieren.Clementine hat geschrieben: ...
Gefühle sind im übrigen nicht verhandelbar. Wenn dem Kind das ganze unangenehm ist, ist es zu unterlassen. Jeder Erwachsene verbittet sich doch auch, was er nicht möchte.
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In dieser Radikalität halte ich die Aussage für unhaltbar.
Natürlich ist klar, über welchen Zusammenhang wir reden. Und als jemand, der auch mal kurz im sozialpädagogischen Bereich tätig war, kann ich dir versichern: Gefühle sind zwar nicht verhandelbar, aber im höchsten Maße subjektiv. Und sie können - gerade in der Pubertät - auch schon einmal vollkommen abstrus und nicht einschätzbar sein. Abgesehen davon, dass diese sogar krankhaft verändert sein können. Übrigens gerade auch in jenen Dingen, die mit der sexuellen Entwicklung einhergehen.Clementine hat geschrieben:Es ist doch wohl klar, dass damit nicht etwa die Hausaufgaben gemeint sind, die das Kind als "unangenehm" empfindet. Um welchen Kontext es sich hierbei handelt, liegt doch auf der Hand.
Richtig. Und?cantus planus hat geschrieben:Natürlich ist klar, über welchen Zusammenhang wir reden. Und als jemand, der auch mal kurz im sozialpädagogischen Bereich tätig war, kann ich dir versichern: Gefühle sind zwar nicht verhandelbar, aber im höchsten Maße subjektiv. Und sie können - gerade in der Pubertät - auch schon einmal vollkommen abstrus und nicht einschätzbar sein. Abgesehen davon, dass diese sogar krankhaft verändert sein können. Übrigens gerade auch in jenen Dingen, die mit der sexuellen Entwicklung einhergehen.Clementine hat geschrieben:Es ist doch wohl klar, dass damit nicht etwa die Hausaufgaben gemeint sind, die das Kind als "unangenehm" empfindet. Um welchen Kontext es sich hierbei handelt, liegt doch auf der Hand.
cantus, was ist denn daran weltfremd, wenn ein Kind z.B. nicht begrabscht werden möchte oder wenn es ihm unangenehm ist, wenn man es z.B. ungefragt über den Kopf streicht, dies zu akzeptieren?cantus planus hat geschrieben: ...
Das ist jetzt aber nicht dein ernst, oder? Willkommen in der antiautoritären Erziehung. Clementine, das ist vollkommen wirklichkeitsfremd!
Sonst stimme ich deinen Aussagen aber zu.
Dann kläre mich auf, was Du meinst!cantus planus hat geschrieben:Ich sehe, wir reden aneinander vorbei.
Schon krass, dass für Dich diese drei Aussagen auf derselben Ebene zu liegen scheinen... Aussage 1 ist völlig anders zu bewerten als die beiden anderen. Aussage 1 ist selbstverständlich zu respektieren.Benedikt hat geschrieben:Unverhandelbar ist das falsche Wort. Unvermittelbar wäre korrekt.
Dass auf Dinge wie "Ich möchte nicht vom Opa gestreichelt werden", "Ich esse meine Suppe nicht", "Ich will nicht in die Messe" seitens der Eltern eine Diskussion gestartet wird, anstatt zu sagen "Stell dich nicht so an" ist Ausdruck einer spätzivilisatorischen Dekadenz.
Und wenn ein Kind sich weigert, bestimmten Menschen die Hand zu geben, weil es deren Händedruck als unangenehm empfindet?Clementine hat geschrieben:Schon krass, dass für Dich diese drei Aussagen auf derselben Ebene zu liegen scheinen... Aussage 1 ist völlig anders zu bewerten als die beiden anderen. Aussage 1 ist selbstverständlich zu respektieren.Benedikt hat geschrieben:Unverhandelbar ist das falsche Wort. Unvermittelbar wäre korrekt.
Dass auf Dinge wie "Ich möchte nicht vom Opa gestreichelt werden", "Ich esse meine Suppe nicht", "Ich will nicht in die Messe" seitens der Eltern eine Diskussion gestartet wird, anstatt zu sagen "Stell dich nicht so an" ist Ausdruck einer spätzivilisatorischen Dekadenz.
Wer hat denn hier geschrieben, dass der ungeliebte feuchte Tantenkuss ein Fall für die Polizei sei?Kilianus hat geschrieben:Ach Du meine Güte, es geht doch einfach darum, daß hier alles imögliche n einen Topf gerührt wird. Zwischen "Begrabschen" und "Über-die-Haare-Streichen" ist ein ziemlicher Unterschied. Bei dem, was hier einige geschrieben haben, wäre der klassisch ungeliebte feuchte Tantenkuß ebenso ein Fall für die Polizei wie das wohl unausrottbare Entfernen von Schmutz auf der Kinderhaut mit (mütterlichem oder sonstwie verwandtschaftlichem Speichel).
Fakt ist, daß man einfach respektieren sollte, daß das Kind eben keinen Kuss von der Tante haben möchte.Clementine hat geschrieben: ...
Wer hat denn hier geschrieben, dass der ungeliebte feuchte Tantenkuss ein Fall für die Polizei sei?
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Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Wunsch/die Gefühle des Kindes zu respektieren wären. Auch wenn es nicht gleich ein Fall für die Polizei ist, wenn dies nicht geschieht.
Vielmehr wird doch umgekehrt der Schuh draus, dass es hier User gibt, die das Begrabschen anderer bagatellisieren.
Und der unerwünschte Handschlag?Pit hat geschrieben:Fakt ist, daß man einfach respektieren sollte, daß das Kind eben keinen Kuss von der Tante haben möchte.Clementine hat geschrieben: ...
Wer hat denn hier geschrieben, dass der ungeliebte feuchte Tantenkuss ein Fall für die Polizei sei?
...
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Wunsch/die Gefühle des Kindes zu respektieren wären. Auch wenn es nicht gleich ein Fall für die Polizei ist, wenn dies nicht geschieht.
Vielmehr wird doch umgekehrt der Schuh draus, dass es hier User gibt, die das Begrabschen anderer bagatellisieren.
Das sollten wir klären, denn wenn man das falsch versteht, wird’s gefährlich. – Der Herr redet Lc 17 (und Mt 18) vom förmlichen Vergebungsakt. Direkt gegenüber dem, der mir etwas angetan hat. Dem soll ich meine Vergebung nicht aufdrängen, wenn er nicht bereut und (wenigstens implizit) um Vergebung bittet. Sonst wird meine Vergebung sogar zur Anklage, wenn der andere sich vielleicht gar keiner Schuld bewußt ist.Mary hat geschrieben:Ja, Stephanie, Du hast selbstverständlich Recht. Der Herr hat gesagt (Lk 17):stephaniemariaalexandra hat geschrieben:Ähem...nur ein ganz vorsichtiger Einwurf... aber ist die Vergebung nicht mit Reue verbunden? Also...dem aufrichtig bereuenden Sünder, Vergewaltiger etc. ...
und nicht profilaktisch jedem, der sündig ist? Ich kann doch auch nicht zur Beichte gehen, ohne zu bereuen...Wir sollen bereit sein zu vergeben... das ist eine innere Haltung, aber vergeben können wir nur dem, der uns darum bittet.3 Hütet euch! Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht; und wenn er es bereut, vergib ihm.
4 Und wenn er siebenmal am Tag an dir sündigen würde und siebenmal wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben.
Ich meine übrigens @Robert, dass ich als Mutter oder Vater garnicht anstelle meines Kindes vergeben kann.
@KilianusUnd der unerwünschte Handschlag?
Hier verstehe ich absolut nicht, was du meinst. Ich kann nicht erkennen, daß ich irgendwas unklar formuliert hätte. Im Gegenteil.Irmgard hat geschrieben:Mit deiner sehr hohen Sprachkompetenz formulierst du Sätze, die man mehrdeutig lesen kann.
Natürlich soll das Kind nicht immer (!) nur machen, was es möchte, keine Frage.Berolinensis hat geschrieben:Ich möchte nur mal kurz meine völlige Zustimmung zu Benedikt und Kilianus zu Protokoll geben. Dieses pathologische "Mein Kind soll nur machen, was es möchte" und ihm dabei noch möglichst irgendwelche Komplexe einreden, auf die es von selbst niemals kommen würde, ist wirklich unerträglich.
Ist ja hochinteressant. Woher hast Du in den bisherigen Beiträgen entnommen, dass den Kindern irgendwelche Komplexe eingeredet würden?Berolinensis hat geschrieben:Ich möchte nur mal kurz meine völlige Zustimmung zu Benedikt und Kilianus zu Protokoll geben. Dieses pathologische "Mein Kind soll nur machen, was es möchte" und ihm dabei noch möglichst irgendwelche Komplexe einreden, auf die es von selbst niemals kommen würde, ist wirklich unerträglich.
???Pit hat geschrieben: Natürlich soll das Kind nicht immer (!) nur machen, was es möchte, keine Frage.
Aber wenn ich hier einige Beiträge lese, dann scheint ein
"Ich tu dem Kind jetzt das Essen auf den Teller und wenn es den Teller nicht leer ist, setzt es eine Ohrfeige!"
bei einigen Usern immer noch alzeptabel zu sein.