Im Juli hat Weihbischof Athanasius Schneider zu diesem Narrativ Stellung bezogen und es quasi als "Quatsch" abgewiesen.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Montag 9. September 2019, 16:03Dann ist es also das kleinere Übel, dass - in Gegenden wie dem Amazonasgebiet - Gläubige die Sakramente nicht empfangen können und im Extremfall in schwerer Schuld sterben, als dass verheiratete Männer zu Priestern geweiht werden?
Möchte Bischof Kräutler eine "amazonisch-katholische" Sekte?
Daraus:
Der Trick mit der Dramatisierung des „eucharistischen Hungers“ oder des Mangels an Eucharistiefeiern hält nicht stand, weil der Empfang der Eucharistie an sich nicht heilsnotwendig ist, jedoch aber der Glaube, das Gebet, ein Leben nach den Geboten Gottes.
[...]
Die Wüstenväter z.B. haben jahrelang ohne Eucharistie gelebt und sind zu einer großen Christusverbundenheit gelangt. Meine Eltern und ich selber konnten in der Sowjetunion jahrelang keine hl. Kommunion empfangen. Wir haben aber immer die geistige Kommunion gepflegt, die uns große geistige Kraft und Trost gab. Wenn dann ein Priester kam, und wir beichten, am Messopfer teilnehmen und sakramental die hl. Kommunion empfangen konnten, dann war es ein wirkliches Fest und wir haben es ganz tief und freudig erlebt, wie kostbarbar die Gabe des Priestertums und der Eucharistie ist.
Genau, wir haben mindestens im "Westen" eine faustdicke Glaubenskrise. Die Frage ist ja nun, mit welcher Strategie wir dem entgegen treten wollen.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Montag 9. September 2019, 12:30Inzwischen gibt es nicht mehr so viele Interessenten für diese Berufe, was wohl mit der allgemeinen Krise der Kirche zusammenhängen dürfte. Aber es sind immer noch signifikant mehr als Priesteramtskandidaten. Wenn nur die Hälfte dieser Leute (und möglicherweise auch noch mal 25% derjenigen, die Theologie auf Lehramt studieren) Priester würden, wäre schon viel erreicht.
Die "Progressiven" fordern ja nun mal eben keine Vertiefung des Glaubenslebens, sondern Änderung der Strukturen. Als ob da helfen würde... Zumal mit der Änderung der Strukturen 300 Jahre alte Forderungen mitschwingen. Es sind schon irgendwie "billig" an der Erodierung den Glaubenslebens mitgewirkt zu haben, sich dann über den Priestermangel zu wundern/beschweren und dann verheiratete Priester zu fordern. Dann hat man eben verheiratete Priester, aber eben trotzdem keine gläubigen.

Ich stimmte dir da auch zu, aber verlangt man dem Priester denn nicht zu viel, indem man ihm noch die Ehepflichten erlaubt? Die Entscheidung Priester zu werden sollte man eben nicht leichtfertig treffen und ich bezweifle dass man diesen Männern dann damit noch hilft, indem man ihnen noch die Möglichkeit auf eine weitere wichtige Beziehung gibt. Und wie kommen die Frauen dann dabei weg, die dann noch quasi nur die 2. Geige spielen? Man kann über Pro und Contra zum Zölibat ja gerne sprechen, aber die Pros überwiegen am Ende mMn doch deutlich.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Sonntag 8. September 2019, 20:14Gibt sich der (zölibatär lebende) selbstverliebte katholische Kleriker mit Hang zu Prunk, Luxus und Macht mehr Gott hin als der evangelische Pfarrer, der einfach lebt, seinen Dienst gut versieht, eine liebevolle Ehe führt und auch noch fünf Kindern ein liebevolles Zuhause gibt?
Ich hatte es ja schon früher mal hier angesprochen, dass man auf den "Geist" bzw. die Motivation hinter einer Handlung schauen sollte.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Sonntag 8. September 2019, 20:14Trotzdem würde mich interessieren, woraus du folgerst, dass Progressive nicht zur Hingabe fähig sind.
Und die "Progressiven" sind nun mal im Zugzwang zu beweisen, wem ihre Loyalität gilt. Denn ich finde es seltsam bzw. eher bezeichnend, dass "Progressive" Positionen vertreten, welche primär von Kirchenfremden und -hassern gefordert werden!
Beim Thema Zölibat sieht man ja deutlich, dass es den "Progressiven" nicht darum geht, dass der Mensch seine Hingabe, seinen Glauben, seine Beziehung zu Gott vertieft und inniger pflegt, sondern um die Möglichkeiten des Menschen, nach seinem jeweilig persönlichen Willen einen Weg zu wählen und zu pflegen. Sprich: Die Kirche hätte nicht das Recht, dem männlichen Individuum einen Pflichtzölibat vorzuschreiben, wenn dieser persönlich aber gerne auch eine Frau (mittlerweile auch Mann) haben möchte.
Ich verstehe echt nicht, wie man den Kampf unterschiedlicher Geister darin nicht sehen kann.
Kommt natürlich darauf an, wer das Ziel dieser Hingabe ist.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Sonntag 8. September 2019, 20:14Das ist doch wohl die Höchstform von Hingabe, oder?
In diesem Zusammenhang klingeln mir immer wieder die Worte von einem Fundamentaltheologie Prof in den Ohren, wo denn der Unterschied zwischen uns Christen oder humanistisch-atheistischen Leuten ist, die sich karitativ und sozial engagieren?
Wenn du meinst, es gibt keinen oder es braucht keinen, dann verstehe ich nicht, was du von Christentum und Kirche dann überhaupt noch willst.
Mir geht's auch nicht um eine stringente Trennung, sondern um die Hervorhebung unserer Identität, gerade auch im sozial-karitativem Bereich. Aus christlicher Sicht kann es eben niemals ausreichen, nur dem oder den Menschen geholfen zu haben. "Progressive" vermitteln mir persönlich aber kein Stück, dass es ihnen auch nur ansatzweise um Gott geht.