Mir scheint, der Passus mit der Dezentralisierung bezieht sich speziell auf die Frage der Evangelisierung. Hier möchte der Papst die regionalen Verantwortlichkeiten stärken, schon aufgrund der jeweils bestehenden Unterschiede. Eine Freigabe aller Lehren und kirchlichen Traditionen zur Disposition örtlicher Gremien kann ich daraus keinesfalls ablesen.Juergen hat geschrieben:Ob das das richtige Vorgehen ist, das kommt natürlich insbesondere auf die Qualität der örtlichen Bischöfe an.Papst Franziskus hat geschrieben:(16)…Ich glaube auch nicht, dass man vom päpstlichen Lehramt eine endgültige oder vollständige Aussage zu allen Fragen erwarten muss, welche die Kirche und die Welt betreffen. Es ist nicht angebracht, dass der Papst die örtlichen Bischöfe in der Bewertung aller Problemkreise ersetzt, die in ihren Gebieten auftauchen. In diesem Sinn spüre ich die Notwendigkeit, in einer heilsamen „Dezentralisierung“ voranzuschreiten.
Evangelii gaudium
Re: Evangelii gaudium
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Re: Evangelii gaudium
Kontext beachten!Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Ja.PigRace hat geschrieben:Juergen hat geschrieben:Vielleicht hat ja „Libertas Ecclesiae“ den Ausdruck „gay“ mit „Piusbruderschaft“ gleichsetzen wollen.PigRace hat geschrieben:[...]![]()
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Libertas, hast Du?![]()
Der Punkt ist doch, dass der Papst in EG 94 sehr hart über vorgebliche Neu-Pelagianer, Piusbrüder oder entsprechende Gruppen zu urteilen scheint, während er bezogen auf die "Gays" gerade nicht urteilen will, wenn sie guten Willens sind. Wird hier nicht mit zweierlei Maß gemessen?
Die Überschrift über die Kapitel lautet: „Nein zur spirituellen Weltlichkeit“
Was hat „gay“ mit „spiritueller Weltlichkeit“ zu tun? Wenig.
Man kann natürlich genauso fragen, ob der Absatz auf die FSSPX zutrifft? Bei manchen Äußerungen bekommt man den Eindruck, daß das Kapitel schon auf sie bezogen sein kann.
Es geht ihm darum, daß das Beachten von bestimmten Vorschriften bei den kritisierten Leuten Vorrang vor dem Blick auf Christus hat und sich diese Leute sogar noch als die besseren Christen sehen, die andere analysieren und belehren: Feier - wie wir - die alte Messe und alles wird gut. Beachte - wie wir - alle Vorschriften. Ich sage Dir wo Du gesündigt hast und welche Vorschriften Du einhalten mußt, um besser zu werden; damit Du so werden kannst wie wir schon sind. Das hat was von Selbsterlösungsvorstellungen.
Gruß Jürgen
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Re: Evangelii gaudium
Ja, macht es die Sache dann besser, wenn "alle" noch mehr Handlungsfreiheit- und Raum bekommen, in einer "heilsamen" Dezentralisierung? Hätte nicht gerade der Kirche im deutschprachigen Raum eine heilsame Zentralisierung besser getan? Und glaubst du dass "neue Kreativität" in der Verkündigung und das "Herauslösen" von Jesus "aus alten Schablonen" eine Einladung des Papstes zur würdevoll gefeierten Liturgie ist? Ich würde es ja liebendgerne glauben...allen die Vorstellungskraft und der Optimismus fehlt mir.HeGe hat geschrieben:Das ist aber nun wirklich nichts Neues.Exilfranke hat geschrieben:Also passt das, was wirklich passiert, und das, was angeblich geschrieben steht/gemeint ist, nicht zusammen.
„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ - Aurelius Augustinus.
Bitt Gott für uns, Maria.
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Re: Evangelii gaudium
Abgesehen von den Detail-Diskussionen bewegt mich eine grundsätzliche Beobachtung: Auf mich wirkt es so, als sei da ein Widerspruch zwischen den strukturellen Reformen (Franziskus) einerseits und einer liturgischer Rückbesinnung [= Erneuerung] (Benedikt) andererseits zwangsläufig. Für mich kann und muss beides zusammen wirken: Eine starke Orientierung am Evangelium (Franziskus) und eine Stärkung katholischer, altehrwürdiger, heiliger Riten (Benedikt). Denn es geht insgesamt um ein überzeugendes katholisches Profil, das sein menschliches Antlitz genauso zeigen darf wie seinen liturgischen und kulturellen Reichtum. Das sorgt dann auch für die Anziehung, die sich Franziskus und Benedikt wünschen. Vielleicht liegt ja unsere Aufgabe angesichts „zweier Päpste“ zu unseren Lebzeiten darin, diesen Widerspruch zu überwinden. Ich wünsche beiden, respektvolle und inspirative Gespräche in der Nachfolge Jesu (der für mich ein geduldiger Lehrer war, Widersprüche aussöhnte, Schubladen sprengte und das Verbindende unter den Menschen in den Vordergrund stellte).
Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)
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Re: Evangelii gaudium
Aber eben das sagt Papst Franziskus nicht, der Tenor ist eher "Die kirchlichen Riten dürfen kein Museum toter Traditionen sein", überspitzt gesagt...
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Re: Evangelii gaudium
Sehr gut! Selbsterlösung: das genau ist der Knackpunkt bei der Vorstellung "wer alles richtig macht, kommt (höchstwahrscheinlich) in den Himmel".Es geht ihm darum, daß das Beachten von bestimmten Vorschriften bei den kritisierten Leuten Vorrang vor dem Blick auf Christus hat und sich diese Leute sogar noch als die besseren Christen sehen, die andere analysieren und belehren: Feier - wie wir - die alte Messe und alles wird gut. Beachte - wie wir - alle Vorschriften. Ich sage Dir wo Du gesündigt hast und welche Vorschriften Du einhalten mußt, um besser zu werden; damit Du so werden kannst wie wir schon sind. Das hat was von Selbsterlösungsvorstellungen.
Zum Thema "Dezentralisierung":
die Fachleute für einen Kulturraum sitzen IN der Kultur. Ein italienischer Prälat im Rentenalter in einem gut geheizten römischen Büro weiß NICHTS über Burkina Faso oder Neukölln.
In einer Stunde Ad Limina im Jahr ist das auch nicht zu vermitteln. Bei uns suchen die Bischöfe eine pastorale Lösung für die Unzahl der Geschiedenen, die einen "ehrlichen" Weg mit der Kirche suchen und in einer brasilianischen Favela sitzt die Mutter mit fünf (weggelaufenen) Männern und acht Kindern und hat völlig andere Sorgen: alle katholisch.
Der Tradi Papst "Father Z" aus Amiland redet einen ungeheuren Blödsinn über die Kirche in Deutschland: wie soll er es auch wissen? Wenn es schon zwischen Amis und Deutschen keine "kulturell" gebaute Brücke gibt, wie kann man von italienischen Klerikern erwarten, daß sie besser entscheiden, als Ortsbischöfe?
Zuletzt geändert von Dompfaff am Mittwoch 27. November 2013, 15:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Evangelii gaudium
Weil für ihn, ebenso wie übrigens auch schon für Benedikt, das eine nicht ohne das andere existieren kann. Eine Versteifung auf Riten ohne lebendigen Glauben und eine fehlende Zuwendung zu den Menschen sind genausowenig im Sinne des Papstes wie eine Anbiederung an die Menschen im Widerspruch gegen jegliche Tradition und Geschichte der Kirche.Exilfranke hat geschrieben:Aber eben das sagt Papst Franziskus nicht, der Tenor ist eher "Die kirchlichen Riten dürfen kein Museum toter Traditionen sein", überspitzt gesagt...
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Re: Papst Franz I.
http://www.pi-news.net/213/11/ist-der- ... kommunist/Ist der Papst ein Kommunist?
Papst Franziskus veröffentlichte sein erstes Apostolisches Schreiben: Evangelii Gaudium – die Freude des Evangeliums. Aber was er darin schreibt, ist kein Gaudium mehr. Neben begrüßenswerten Ideen, wie der, daß die Kirche mehr missionieren müsse, stehen Sätze, die von Kommunisten der SED-Mauermörderpartei wie Erich Honecker, Oskar Lafontaine, Gregor Gysi oder Sahra Wagenknecht stammen könnten. Auszüge:
Diese Wirtschaft tötet. Es ist unglaublich, dass es kein Aufsehen erregt, wenn ein alter Mann, der gezwungen ist, auf der Straße zu leben, erfriert, während eine Baisse um zwei Punkte in der Börse Schlagzeilen macht. Das ist Ausschließung. Es ist nicht mehr zu tolerieren, dass Nahrungsmittel weggeworfen werden, während es Menschen gibt, die Hunger leiden. Das ist soziale Ungleichheit. Heute spielt sich alles nach den Kriterien der Konkurrenzfähigkeit und nach dem Gesetz des Stärkeren ab, wo der Mächtigere den Schwächeren zunichte macht. Als Folge dieser Situation sehen sich große Massen der Bevölkerung ausgeschlossen und an den Rand gedrängt: ohne Arbeit, ohne Aussichten, ohne Ausweg.

Ich kann gerne nochmal in einen anderen Strang, das Geldsystem erklären, welches keine Beachtung beim Papst findet.
Rothschild lässt grüßen.
Jedes kommunistisch/sozialitische Regime erkennt man an der Zentralbank.
Mehr braucht man sich gar nicht anschauen.
So lange wie der Papst nicht aktiv gegen dieses Geldsystem vorgeht, sind alle seine "sozialen" Worte nur Flosken.
Und der Vatikan hätte die Möglichkeit dazu.

Auf jedenfalls ist das "Papst-Problem" jetzt in der Öffentlichkeit, und nicht nur bei den Katholiken.
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!
Re: Papst Franz I.
Welche denn?Piusderdritte hat geschrieben:So lange wie der Papst nicht aktiv gegen dieses Geldsystem vorgeht, sind alle seine "sozialen" Worte nur Flosken.
Und der Vatikan hätte die Möglichkeit dazu.

Re: Papst Franz I.
Welcher Papst hat denn FÜR den unbeschränkten Markt geschrieben?http://www.pi-news.net/2013/11/ist-der- ... kommunist/
Und so weiter und so fort! Das hat uns noch gefehlt! Ein Sozialist als Papst, der gegen den Markt anschreibt. Er soll sich mal vorstellen, wie die Welt heute aussähe, wenn alle Staaten nach sozialistischen und kommunistischen Wirtschaftsrezepten regiert worden wären. Stadt und Erdkreis wären ein Elendsquartier ohnegleichen, von Millionen von Ermordeten ganz abgesehen. Franziskus kann ja mal nach Nordkorea pilgern, und seine steilen Wirtschaftsthesen dort besichtigen, wo übrigens auch Christen verfolgt werden. Mein Gott! Muß das sein! Der Papst ein Sozi!

Der Papst schreibt hier lediglich gegen die „absolute Autonomie der Märkte“ in denen die Vertreter das „Kontrollrecht der Staaten“ bestreiten. Wenn ich den Papst recht verstehe, dann meint er mit dem „Kontrollrecht“ nicht die absolute Kontrolle des Staates über die Märkte, sondern das, was wir hier in Deutschland „soziale Marktwirtschaft“ nennen, in denen dem Staat zumindest zusteht, „Spielregeln“ festzulegen, innerhalb derer sich der Markt dann frei entwickeln kann. – Das ist allerdings keine neue Lehre von Franziskus. Die katholischen Soziallehre beruht doch gerade auf Solidarität, Subsidiarität und Personalität. Da hat ein „absolute Autonomie der Märkte“ keinen Platz.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Papst Franz I.
Kleines Ratespiel.Piusderdritte hat geschrieben:http://www.pi-news.net/213/11/ist-der- ... kommunist/Ist der Papst ein Kommunist?
Papst Franziskus veröffentlichte sein erstes Apostolisches Schreiben: Evangelii Gaudium – die Freude des Evangeliums. Aber was er darin schreibt, ist kein Gaudium mehr. Neben begrüßenswerten Ideen, wie der, daß die Kirche mehr missionieren müsse, stehen Sätze, die von Kommunisten der SED-Mauermörderpartei wie Erich Honecker, Oskar Lafontaine, Gregor Gysi oder Sahra Wagenknecht stammen könnten. Auszüge:
Diese Wirtschaft tötet. Es ist unglaublich, dass es kein Aufsehen erregt, wenn ein alter Mann, der gezwungen ist, auf der Straße zu leben, erfriert, während eine Baisse um zwei Punkte in der Börse Schlagzeilen macht. Das ist Ausschließung. Es ist nicht mehr zu tolerieren, dass Nahrungsmittel weggeworfen werden, während es Menschen gibt, die Hunger leiden. Das ist soziale Ungleichheit. Heute spielt sich alles nach den Kriterien der Konkurrenzfähigkeit und nach dem Gesetz des Stärkeren ab, wo der Mächtigere den Schwächeren zunichte macht. Als Folge dieser Situation sehen sich große Massen der Bevölkerung ausgeschlossen und an den Rand gedrängt: ohne Arbeit, ohne Aussichten, ohne Ausweg.
Ich kann gerne nochmal in einen anderen Strang, das Geldsystem erklären, welches keine Beachtung beim Papst findet.
Rothschild lässt grüßen.
Jedes kommunistisch/sozialitische Regime erkennt man an der Zentralbank.
Mehr braucht man sich gar nicht anschauen.
So lange wie der Papst nicht aktiv gegen dieses Geldsystem vorgeht, sind alle seine "sozialen" Worte nur Flosken.
Und der Vatikan hätte die Möglichkeit dazu.
Auf jedenfalls ist das "Papst-Problem" jetzt in der Öffentlichkeit, und nicht nur bei den Katholiken.
Von wem stammt das folgende Zitat?
In diesem Beitrag für die ZEIT findet sich dieser Satz (übrigens nicht aus dem Kontext gerissen, der Autor meint das wirklich so).In vielem stand und steht der demokratische Sozialismus der katholischen Soziallehre nahe.
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Re: Evangelii gaudium
Schön und gut, aber wer sollen die so kritisierten Leute sein? (Die Piusbrüder könnten gemeint sein, wie Jürgen richtig schrieb, aber der Papst nennt ja keine Namen). Und wer bin ich, dass ich darüber urteile? Man kann diese von ihm gemachten Vorwürfe doch nicht pauschal irgendwelchen unliebsamen Gruppen innerhalb der Kirche unterstellen.Dompfaff hat geschrieben:Sehr gut! Selbsterlösung: das genau ist der Knackpunkt bei der Vorstellung "wer alles richtig macht, kommt (höchstwahrscheinlich) in den Himmel".Es geht ihm darum, daß das Beachten von bestimmten Vorschriften bei den kritisierten Leuten Vorrang vor dem Blick auf Christus hat und sich diese Leute sogar noch als die besseren Christen sehen, die andere analysieren und belehren: Feier - wie wir - die alte Messe und alles wird gut. Beachte - wie wir - alle Vorschriften. Ich sage Dir wo Du gesündigt hast und welche Vorschriften Du einhalten mußt, um besser zu werden; damit Du so werden kannst wie wir schon sind. Das hat was von Selbsterlösungsvorstellungen.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)
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Re: Evangelii gaudium
Der Papst nennt keine Namen, korrekt. Wenn sich Piusbrüder diesen Schuh anziehen wollen, sei es ihnen aber unbenommen. Du sollst übrigens gar nicht urteilen, weder über diese noch über andere - es sei denn Du hast ein kirchliches Lehramt inne.Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Schön und gut, aber wer sollen die so kritisierten Leute sein? (Die Piusbrüder könnten gemeint sein, wie Jürgen richtig schrieb, aber der Papst nennt ja keine Namen). Und wer bin ich, dass ich darüber urteile? Man kann diese von ihm gemachten Vorwürfe doch nicht pauschal irgendwelchen unliebsamen Gruppen innerhalb der Kirche unterstellen.Dompfaff hat geschrieben:Sehr gut! Selbsterlösung: das genau ist der Knackpunkt bei der Vorstellung "wer alles richtig macht, kommt (höchstwahrscheinlich) in den Himmel".Es geht ihm darum, daß das Beachten von bestimmten Vorschriften bei den kritisierten Leuten Vorrang vor dem Blick auf Christus hat und sich diese Leute sogar noch als die besseren Christen sehen, die andere analysieren und belehren: Feier - wie wir - die alte Messe und alles wird gut. Beachte - wie wir - alle Vorschriften. Ich sage Dir wo Du gesündigt hast und welche Vorschriften Du einhalten mußt, um besser zu werden; damit Du so werden kannst wie wir schon sind. Das hat was von Selbsterlösungsvorstellungen.
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Re: Evangelii gaudium
Und wen meint er dann damit? Wo will er den von ihm so bezeichneten "prometheischen Neu-Pelagianismus" in der Kirche konkret verorten?Ralf hat geschrieben:Der Papst nennt keine Namen, korrekt.
Narzisstisches und autoritäres Elitebewusstsein kann es doch überall geben und nicht nur da, wo ein gewisser katholischer Stil der Vergangenheit gepflegt wird.
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Re: Evangelii gaudium
Aber tot und museal sind sie nicht, weil es kirchliche Riten sind. Das sollte man differenzieren. Dass sie tot scheinen, hat andere Ursachen. Beispeilsweise lieblose Priester, die die Liturgie herunterlaiern auf der einen Seite, unverständige (unwissende) Gottesdienstbesucher auf der anderen, dazu Predigten, die eher nicht inspirieren. Zusätzlich die "ganzen Verweltlichungen", die in die Kirchen Einzug gehalten haben.Exilfranke hat geschrieben:Aber eben das sagt Papst Franziskus nicht, der Tenor ist eher "Die kirchlichen Riten dürfen kein Museum toter Traditionen sein", überspitzt gesagt...
Franziskus stellt sich das Gegenteil von Abschaffung der ehrwürdigen Riten vor, was er mit der Fußwaschung gezeigt hat. Von Deutschland könnte hinsichtlich Wiederbelebung der Riten ein Impuls ausgehen, da ist Franziskus sicherlich offen (und Benedikt sowieso). Wenn es nach mir ginge, gäbe es eine Sonderkommission "Neue Riten auf der Grundlage der alten"

Zuletzt geändert von Lacrimosa am Mittwoch 27. November 2013, 16:52, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Evangelii gaudium
Eben, er nennt keine Namen – Vielleicht, weil es die Fehlformen „überall“ geben kann. Sobald die Fehlformen irgendwo auftreten, sind die Schuldigen gefunden. Also sollte man es gar nicht so weit kommen lassen.Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Und wen meint er dann damit? Wo will er den von ihm so bezeichneten "prometheischen Neu-Pelagianismus" in der Kirche konkret verorten?Ralf hat geschrieben:Der Papst nennt keine Namen, korrekt.
Narzisstisches und autoritäres Elitebewusstsein kann es doch überall geben und nicht nur da, wo ein gewisser katholischer Stil der Vergangenheit gepflegt wird.
Ich kann auch ohne Namen zu nennen sagen: „Diebstahl ist schlecht“
Sobald dann einer klaut, ist der gefunden, den ich gemeint habe.
Gruß Jürgen
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Re: Evangelii gaudium
Eine grundsätzliche Frage:
"Evangelii Gaudium" ist doch, so viel ich informiert bin, im Großen und Ganzen das Ergebnis der Bischofssynode 2012. Papst Franziskus hat das ganze Dokument studiert und in seinem Sinne das eine oder andere dazu bemerkt. Seine Unterschrift setzt nun das Ganze in Kraft.
Müssen wir deshalb beim Studium des ganzen Dokuments die Umstände seiner Entstehung und das Ergebnis des päpstlichen Studiums bedenken?
Manche Aussage bekommt dann nämlich eine etwas andere "Färbung".
Ein "Regierungserklärung", wie man in manchen Medien liest, ist es wohl nicht.
+L.
"Evangelii Gaudium" ist doch, so viel ich informiert bin, im Großen und Ganzen das Ergebnis der Bischofssynode 2012. Papst Franziskus hat das ganze Dokument studiert und in seinem Sinne das eine oder andere dazu bemerkt. Seine Unterschrift setzt nun das Ganze in Kraft.
Müssen wir deshalb beim Studium des ganzen Dokuments die Umstände seiner Entstehung und das Ergebnis des päpstlichen Studiums bedenken?
Manche Aussage bekommt dann nämlich eine etwas andere "Färbung".
Ein "Regierungserklärung", wie man in manchen Medien liest, ist es wohl nicht.
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Re: Evangelii gaudium
Also noch eine Liturgiereform?Lacrimosa hat geschrieben:Aber tot und museal sind sie nicht, weil es kirchliche Riten sind. Das sollte man differenzieren. Dass sie tot scheinen, hat andere Ursachen. Beispeilsweise lieblose Priester, die die Liturgie herunterlaiern auf der einen Seite, unverständige (unwissende) Gottesdienstbesucher auf der anderen, dazu Predigten, die eher nicht inspirieren. Zusätzlich die "ganzen Verweltlichungen", die in die Kirchen Einzug gehalten haben.Exilfranke hat geschrieben:Aber eben das sagt Papst Franziskus nicht, der Tenor ist eher "Die kirchlichen Riten dürfen kein Museum toter Traditionen sein", überspitzt gesagt...
Franziskus stellt sich das Gegenteil von Abschaffung der ehrwürdigen Riten vor, was er mit der Fußwaschung gezeigt hat. Von Deutschland könnte hinsichtlich Wiederbelegung der Riten ein Impuls ausgehen, da ist Franziskus sicherlich offen (und Benedikt sowieso). Wenn es nach mir ginge, gäbe es eine Sonderkommission "Neue Riten auf der Grundlage der alten". Da seid ihr, die Experten gefragt, etwas daraus zu machen.
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Re: Evangelii gaudium
Man kann nie genug reformieren.Exilfranke hat geschrieben:Also noch eine Liturgiereform?
Schau die Dr. Best an: da kommt auch jedes halbe Jahr eine neue, verbesserte Zahnbürste raus.


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Re: Evangelii gaudium

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Re: Evangelii gaudium
Eine Sonderkommission (um Benedikt), die sich einstweilen damit auseinandersetzt. Kreativität ist das Gebot der Stunde. Und die wird vom Heiligen Geist unterstützt.Exilfranke hat geschrieben:Also noch eine Liturgiereform?Lacrimosa hat geschrieben:Aber tot und museal sind sie nicht, weil es kirchliche Riten sind. Das sollte man differenzieren. Dass sie tot scheinen, hat andere Ursachen. Beispeilsweise lieblose Priester, die die Liturgie herunterlaiern auf der einen Seite, unverständige (unwissende) Gottesdienstbesucher auf der anderen, dazu Predigten, die eher nicht inspirieren. Zusätzlich die "ganzen Verweltlichungen", die in die Kirchen Einzug gehalten haben.Exilfranke hat geschrieben:Aber eben das sagt Papst Franziskus nicht, der Tenor ist eher "Die kirchlichen Riten dürfen kein Museum toter Traditionen sein", überspitzt gesagt...
Franziskus stellt sich das Gegenteil von Abschaffung der ehrwürdigen Riten vor, was er mit der Fußwaschung gezeigt hat. Von Deutschland könnte hinsichtlich Wiederbelebung der Riten ein Impuls ausgehen, da ist Franziskus sicherlich offen (und Benedikt sowieso). Wenn es nach mir ginge, gäbe es eine Sonderkommission "Neue Riten auf der Grundlage der alten". Da seid ihr, die Experten gefragt, etwas daraus zu machen.
Zuletzt geändert von Lacrimosa am Mittwoch 27. November 2013, 16:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Evangelii gaudium
Wäre wünschenswert. Ich versuche gerade, dem Erzbistum Hamburg eine Nightfever Andacht im Mariendom schmackhaft zu machen. Das gibt es nämlich hier nicht. 

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Re: Evangelii gaudium
In den Domkirchen kommt es immer auf die Kapitel an, die manchmal vielleicht etwas „eigen“ und „schwerfällig“ sind.Exilfranke hat geschrieben:Wäre wünschenswert. Ich versuche gerade, dem Erzbistum Hamburg eine Nightfever Andacht im Mariendom schmackhaft zu machen. Das gibt es nämlich hier nicht.
Falls das nicht klappt, such Dir eine andere Kirche: nicht alles muß im Dom stattfinden (St. Ansgar ist ja noch relativ zentral). — Andererseits: so eine Kuschelatmosphäre wie bei Nightfever kommt vielleicht gerade in dem Stadtteil, in dem der Dom steht, gut an.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg bei dem Projekt.
Gruß Jürgen
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Re: Evangelii gaudium
Danke! Zwischen Centrumsmoschee und Homosexuellenhochburg lässt sich gut katholisch sein. 

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Re: Evangelii gaudium
Du hast mich missverstanden: Mein Beitrag zielte nicht auf „Nigthfever"-Andachten ab: „Eine starke Orientierung am Evangelium (Franziskus) und eine Stärkung katholischer, altehrwürdiger, heiliger Riten (Benedikt)."Exilfranke hat geschrieben:Wäre wünschenswert. Ich versuche gerade, dem Erzbistum Hamburg eine Nightfever Andacht im Mariendom schmackhaft zu machen. Das gibt es nämlich hier nicht.
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Re: Evangelii gaudium
Vielleicht sollte man mal versuchen diese Diskussion ganz anders anzufangen.
Nur mal angenommen:
1. Wenn Franzisus dieses "Evangelii gaudium" als Privatmann verbreiten würde, gäbe es da einen guten Zusammenhang mit der Bibel?

Nur mal angenommen:
1. Wenn Franzisus dieses "Evangelii gaudium" als Privatmann verbreiten würde, gäbe es da einen guten Zusammenhang mit der Bibel?

"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!
Re: Evangelii gaudium
Der Text ist zumindest voll mit Bibeltexten bzw -bezügen: teils als wörtliches Zitat, teils als Paraphrase und teils als Anspielung.Piusderdritte hat geschrieben:Nur mal angenommen:
1. Wenn Franzisus dieses "Evangelii gaudium" als Privatmann verbreiten würde, gäbe es da einen guten Zusammenhang mit der Bibel?
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Re: Evangelii gaudium
2. Wenn du es mal lesen würdest, statt deine Silbermünzen zu zählen, dann könntest du vielleicht auch selber eine Antwort formulieren?Piusderdritte hat geschrieben:Vielleicht sollte man mal versuchen diese Diskussion ganz anders anzufangen.
Nur mal angenommen:
1. Wenn Franzisus dieses "Evangelii gaudium" als Privatmann verbreiten würde, gäbe es da einen guten Zusammenhang mit der Bibel?

- Konstantin Opel
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Re: Evangelii gaudium
Sehe ich genauso. Zusammen mit Taddeos Signatur trifft man irgendwo in der Mitte.taddeo hat geschrieben:






Re: Evangelii gaudium
Torsten hat geschrieben:2. Wenn du es mal lesen würdest, statt deine Silbermünzen zu zählen, dann könntest du vielleicht auch selber eine Antwort formulieren?Piusderdritte hat geschrieben:Vielleicht sollte man mal versuchen diese Diskussion ganz anders anzufangen.
Nur mal angenommen:
1. Wenn Franzisus dieses "Evangelii gaudium" als Privatmann verbreiten würde, gäbe es da einen guten Zusammenhang mit der Bibel?

Schöner hätte ich es nicht sagen können.


Re: Evangelii gaudium
Oder ein zweiter Versuch von hier aus, denn Kreativität sei gefragt, sagt Franziskus.Piusderdritte hat geschrieben:Vielleicht sollte man mal versuchen diese Diskussion ganz anders anzufangen.
Abgesehen von den Detail-Diskussionen bewegt mich eine grundsätzliche Beobachtung: Auf mich wirkt es so, als sei da ein Widerspruch zwischen den strukturellen Reformen (Franziskus) einerseits und einer liturgischer Rückbesinnung [= Erneuerung] (Benedikt) andererseits zwangsläufig. Für mich kann und muss beides zusammen wirken: Eine starke Orientierung am Evangelium (Franziskus) und eine Stärkung katholischer, altehrwürdiger, heiliger Riten (Benedikt). Denn es geht insgesamt um ein überzeugendes katholisches Profil, das sein menschliches Antlitz genauso zeigen darf wie seinen liturgischen und kulturellen Reichtum. Das sorgt dann auch für die Anziehung, die sich Franziskus und Benedikt wünschen. Vielleicht liegt ja unsere Aufgabe angesichts „zweier Päpste“ zu unseren Lebzeiten darin, diesen Widerspruch zu überwinden. Ich wünsche beiden, respektvolle und inspirative Gespräche in der Nachfolge Jesu (der für mich ein geduldiger Lehrer war, Widersprüche aussöhnte, Schubladen sprengte und das Verbindende unter den Menschen in den Vordergrund stellte).
Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)