Der Papst, die Ökumene und Assisi

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Robert Ketelhohn
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Robert Ketelhohn »

cantus planus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Der wird schon wissen, was er tut.
Gebe Gott, daß er nicht weiß, was er tut.
Eine ganz ähnliche Bemerkung hatte ich mir im letzten Moment verkniffen. :breitgrins:
Ich bin allerdings entsetzt. Das hatte ich von Benedikt keinesfalls erwartet. Ein furchtbarer Beginn des Jahres.
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Robert Ketelhohn
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Peti hat geschrieben:2004 habe ich von Kardinal Ratzinger einen Text gelesen, der mich damals sehr beeindruckt hat:
"Der Glaube an den dreifaltigen Gott und der Friede in der Welt". Darin schreibt er:
"Ein Missbrauch des Gottesbildes ist ebenso gefährlich wie die Leugnung Gottes, die sich in den Ideologien des 20. Jahrhunderts und in den sie tragenden totalitären Herrschaften ausgetobt und die Welt verwüstet hat- innen und außen, bis in die Tiefen derSeelen hinein."
Als Papst wird er sicher wie damals die richtigen Worte finden und den ersten Artikel des Credo nicht verhöhnen.
Dazu muß er die Häuptlinge laden, nicht die Medizinmänner. Lädt er Rabbiner, Imame, Schamanen und Lamas, ist nichts zu retten. Und er muß Johannes Pauls doppelten Frevel verurteilen.
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Robert Ketelhohn
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Der wird schon wissen, was er tut.
Gebe Gott, daß er nicht weiß, was er tut.
Eine ganz ähnliche Bemerkung hatte ich mir im letzten Moment verkniffen. :breitgrins:
Ich finde es alles andere als amüsant, wie hier über Papst Benedikt geredet wird. EOT.
Ich rede hier über den Greuel.
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Robert Ketelhohn
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Gamaliel hat geschrieben:Das Ganze ist auch im Zusammenhang mit der Botschaft zum Weltfriedenstag 2011
So einen Tag gibt es nicht, und kein Christ soll zu solchem Nulli seinen Senf erbrechen.
Heute ist der Tag der Beschneidung des Herrn. :nuckel:
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Marcus
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Marcus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Anizet hat geschrieben:Er wird nicht „Assisi 1986“ wiederholen.
Auch wenn nicht – wenn also allzu synkretistische Formen gemieden werden –, ist eine derartige Veranstaltung als solche schwerstes Ärgernis. Schon des Frevels des unseligen Johannes Paul II. von 1986 lobend zu gedenken, ist ein erneuter Frevel. Abgesehen davon ist es ein schwerer Irrtum, daß es Auftrag „der Religionen“ sei, »den eigenen Glauben als Dienst am Frieden zu leben«.

Ist das aber nicht eine aus „Nostra Aetate“ später resultierende Konsequenz?
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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Marion
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Marion »

Überraschend ist es wahrhaft nicht, daß Papst Benedikt dieses Friedensgebet fortsetzen wird
Papst Benedikt 17. Juni 27 hat geschrieben:Ich kann beim heutigen Anlaß nicht die Initiative meines Vorgängers seligen Angedenkens, Johannes Paul II., vergessen, der 1986 hier die Repräsentanten der christlichen Konfessionen und der verschiedenen Weltreligionen zu einem Gebetstreffen für den Frieden versammeln wollte. Das war eine prophetische Eingebung und ein Moment der Gnade, wie ich vor einigen Monaten in meinem Brief an den Bischof dieser Stadt aus Anlaß des 2. Jahrestages dieses Ereignisses geschrieben habe. Die Entscheidung, jenes Treffen in Assisi abzuhalten, war wirklich vom Zeugnis des Franziskus als Mann des Friedens eingegeben, auf den so viele, auch Vertreter anderer kultureller und religiöser Auffassungen, voll Sympathie blicken.
http://www.vatican.va/holy_father/bened ... si_ge.html

Papst Benedikt 21. Oktober 27 hat geschrieben:Die Begegnung heute führt uns geistig in das Jahr 1986 zurück, als mein verehrter Vorgänger Johannes Paul II. hohe Religionsvertreter zum Friedensgebet auf den Hügel des hl. Franziskus einlud. Bei diesem Anlaß unterstrich er, daß eine wahre religiöse Haltung immer mit einer lebhaften Sensibilität für dieses grundlegende Gut der Menschheit einhergeht. Im Jahr 22, nach den dramatischen Ereignissen des 11. September des Vorjahres, rief Johannes Paul II. die Religionsführer erneut in Assisi zusammen, damit sie Gott bitten, die schweren Gefahren abzuwenden, die die Menschheit bedrohen, besonders die des Terrorismus.

Wir sind alle berufen, unter Achtung der Verschiedenheit der einzelnen Religionen für den Frieden zu arbeiten und uns für die Förderung der Versöhnung unter den Völkern einzusetzen. Der echte »Geist von Assisi« ..
http://www.vatican.va/holy_father/bened ... li_ge.html
Zuletzt geändert von Marion am Samstag 1. Januar 2011, 20:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Sempre
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Sempre »

Gallus hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Pardon, aber dass der hl. Vater Götzendiener dazu ermuntert, ihre Götzen anzubeten, kann’s ja nu auch nicht sein.
Sicher, aber ich bin zuversichtlich, daß er gerade das nicht tun wird. Jedenfalls solange die Pläne für den Ablauf der Veranstaltung noch nicht im Detail bekannt sind sollte man doch gerade diesem Papst einen Vertrauensvorschuß gewähren. Was ist das denn für eine Schönwetter-Romtreue, wenn man bei jedem anstehenden Drahtseilakt gleich alle Hoffnung fahren läßt und vom Schlimmsten ausgeht? ;)
Vertrauensvorschuss? Dem Papst in dieser Sache? Wozu einen Vertrauensvorschuss, wenn er doch selbst ankündigt, worum es geht? Hier:
Benedikt XVI hat geschrieben:In diesem Jahr 2011 jährt sich zum 25. Mal das Friedensgebet, zu dem Johannes Paul II. 1986 nach Assisi eingeladen hatte. Darum werde ich im kommenden Oktober in die Stadt des heiligen Franziskus pilgern, um an diese historische Geste meines Vorgängers zu erinnern und feierlich den Einsatz der Gläubigen aller Religionen zu bekräftigen, den eigenen Glauben als Dienst am Frieden zu leben. Ich lade alle christlichen Brüder der verschiedenen Konfessionen, die Vertreter der religiösen Traditionen der Welt und ideell alle Menschen guten Willens dazu ein, sich diesem Weg anzuschließen.
Der Papst ruft die `Gläubigen' aller Religionen auf, `den eigenen Glauben ... zu leben.' Was sonst heißt das, als Götzen anzubeten, Götzen zu opfern sowie nach den Regeln falscher Religionen zu handeln?

Gruß
Sempre
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Quomodo facta est meretrix civitas fidelis (Is 1:21)

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Torsten
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Torsten »

Sempre hat geschrieben:Der Papst ruft die `Gläubigen' aller Religionen auf, `den eigenen Glauben ... zu leben.' Was sonst heißt das, als Götzen anzubeten, Götzen zu opfern sowie nach den Regeln falscher Religionen zu handeln?
"Den eigenen Glauben leben" kann heißen, sich gegen eine größere Bedrohung zur Wehr zu setzen, als es die Götzen der eigenen, angestammten Kultur sind, die man damit zu bewahren, zu verteidigen sucht. Zum Beispiel gegen die Horden des Kommunismus oder andere Prophetien gottlosen Materialismus, welche zu Neid und Zwietracht zwischen den Völkern führen und zu hochbrisanten Problemen für die ganze Welt.

Ralf

Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Ralf »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Das Ganze ist auch im Zusammenhang mit der Botschaft zum Weltfriedenstag 2011
So einen Tag gibt es nicht, und kein Christ soll zu solchem Nulli seinen Senf erbrechen.
Heute ist der Tag der Beschneidung des Herrn. :nuckel:
Ob es so einen Tag gibt, entscheidest nicht Du.

Für Dich gibt es ihn nicht, okay, das wäre dann der Sack Reis. Und?

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Sempre
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Sempre »

Torsten hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Der Papst ruft die `Gläubigen' aller Religionen auf, `den eigenen Glauben ... zu leben.' Was sonst heißt das, als Götzen anzubeten, Götzen zu opfern sowie nach den Regeln falscher Religionen zu handeln?
"Den eigenen Glauben leben" kann heißen, sich gegen eine größere Bedrohung zur Wehr zu setzen, als es die Götzen der eigenen, angestammten Kultur sind, die man damit zu bewahren, zu verteidigen sucht. Zum Beispiel gegen die Horden des Kommunismus oder andere Prophetien gottlosen Materialismus, welche zu Neid und Zwietracht zwischen den Völkern führen und zu hochbrisanten Problemen für die ganze Welt.
So argumentiert wohl die Religion des Menschen. Die Kirche Gottes fordert niemals zu schwerer Sünde auf. Auch dann nicht, wenn sich jemand bedroht wähnt oder wenn jemand bedroht ist. Sie empfiehlt, den wahren und ewigen Frieden im Blick zu behalten.

Gruß
Sempre
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Ralf

Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Ralf »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Anizet hat geschrieben:Er wird nicht „Assisi 1986“ wiederholen.
Auch wenn nicht – wenn also allzu synkretistische Formen gemieden werden –, ist eine derartige Veranstaltung als solche schwerstes Ärgernis. Schon des Frevels des unseligen Johannes Paul II. von 1986 lobend zu gedenken, ist ein erneuter Frevel. Abgesehen davon ist es ein schwerer Irrtum, daß es Auftrag „der Religionen“ sei, »den eigenen Glauben als Dienst am Frieden zu leben«.

Zuallererst ist eine solche Definition der Christenheit völlig abwegig. Der Friede, den der Herr uns geben will, ist auch nicht der Friede der Welt. Es ist der Friede, den du hast – vorauskostend hast –, wenn du ans Kreuz genagelt bist: in der sicheren Erwartung, durch den Tod hindurch zur Auferstehung des Fleisches zu gelangen. Das ist der himmlische Friede.

Der irdische Friede dagegen ist auf keine Weise Ziel oder Zweck christlicher Religion. Nullo modo. Wer anderes meint, ist einer Häresie aufgesessen. In der Neuzeit konkret: vom omnipräsenten Hegelismus hirngewaschen.

Die Menschen können ja nicht mehr nüchtern denken. Kaum einer, der noch die Natur dieses hiesigen Elends begreift. Nur die Synagogenjuden „mit Blindheit geschlagen“? – Nein, fast die ganze westliche Kirche. Dazu paßt auch die im Dogmatischen grassierende Synagogisierung.

Wir gebrauchen durchaus auch des irdischen Friedens – utimur et nos pace Babylonis –, doch wir genießen seiner nicht. Die irdischen Staaten – die selber bloß Krücken sind, und zwar schlechte, und am Ende vernichtet werden und brennen – haben als Auftrag diesen Frieden, den irdischen, nebst irdischem Rechte, beide nach Maßgabe ihres Vermögens zu fördern und zu wahren, wenn sie überhaupt ihrer Krückenfunktion irgendwie, immer ungenügend, nachkommen wollen und nicht als reine Räuberbanden verschrien sein möchten.

Das Streben nach Frieden, nach irgendeinem, jedenfalls irdischen, das wohnt bereits der Menschennatur inne, gerade der gefallenen, welche des ursprünglichen Friedens verlustig gegangen ist. Die irdischen Staaten sollen diesen Frieden fördern. Die Religionen der Heiden, gewiß, drücken dasselbe Streben der gefallenen Menschennatur nach bequemem irdischen Frieden aus, selbst die Religion der Synagoge, für die Frieden nur ist, wenn sie selber über alle andern herrscht: aber auch das ist ja eine Art Frieden.

Die Christenheit, insoweit sie staatlich verfaßt ist – oder besser: verfaßt war, längst nicht mehr ist und nur durch große Wunder Gottes künftig vielleicht wieder sein kann –, hat durchaus denselben irdischen Friedensauftrag. Wer heute noch als vereinzelter gläubiger Sohn der Kirche in hohe Staatsämter gelangt, der hat den Auftrag, sich dort um irdischen Frieden und irdische Gerechtigkeit zu mühen. Aber nicht aus Glaubensgründen, o nein: das ist seine ganz einfache, menschliche Pflicht.

Als Christ wird er – erfahrungsgemäß und im langjährigen Durchschnitt – dieser Pflicht zwar unzureichend, aber besser gerecht als die Heiden und die Juden der Synagoge, erst recht besser als die Anhänger der modernen Ersatzreligionen, der menschenmörderischen liberalen, sozialistischen und nationalistischen Ideologien.

Vor allem aber weiß er, daß er da nur vergänglichen Dingen dient und wird sich selbst, seine ganze Person und sein ganzes Leben unter keinen Umständen diesem irdischen Frieden widmen, sondern nach dem himmlischen trachten, dem Gewinn des Reichs Gottes, des ewigen Lebens. Das andere ist nicht verkehrt und nicht nutzlos, es gehört dazu wie das Schuheputzen oder die angemessene Reinigung des Afters nach dem Stuhlgang. Wer aber beide Kategorien vertauscht, der wird am Ende nicht einmal des Stuhlgangs ledig werden, geschweige denn das ewige Leben gewinnen.

Wir Gläubigen sind gegenüber den Heiden und den Synagogenjuden den Anhängern der modernen Ideologien zur Verkündigung des Evangeliums gerufen. Aber – nicht immer. Alles zu seiner Zeit. Der Geist lehrt uns – wenn wir auf ihn hören –, wann die Zeit ist, vom Glauben zu reden, und wann die Zeit, sich der irdischen Dinge anzunehmen. Jedenfalls ist es richtig und legitim und oft nötig, daß ich als Christ mit den Ungläubigen die irdischen Dinge so gut als möglich und im Dienste des Gemeinwohls regele.

Davon sind „Religionsführer“ nicht ausgenommen. Wenn aber der erste der Bischöfe der Kirche zu solchem Zweck ein großes Treffen mit den Führern der Religionen anberaumt und das ganze als religiöse Veranstaltung und gar Gebetsveranstaltung deklariert, dann verrät er die Hoffnung der Kirche auf den himmlischen Frieden, dann betrügt er das gläubige Volk um diese Hoffnung, indem er ihm einen daneben völlig wertlosen irdischen Frieden als letztmögliches Ziel vorgaukelt, dann nagelt er die Kirche fest auf Knechtsdienst an den innerweltlichen hegelschen Götzen.

Er könnte einen Herrn Obama oder Osama einbestellen und ihm von Mensch zu Mensch ins Gewissen reden. Das wäre verdienstlich. Meinetwegen auch die ganze Mischpoke der EG-Anführer. Oder sonstige verfeindete Häuptlinge zusammenbringen. Was er nicht darf, das ist: sich mit den Medizinmännern der falschen Religionen gemein machen oder gar, noch schlimmer, deren leerem Gebet Raum geben. Das ist der Greuel an heiliger Stätte und Frevel vor dem Herrn und am ganzen Volk der Kirche. Macht er sich mit den Medizinmännern gemein, evoziert er unausweichlich – bei der Christenheit und bei der Welt – die furchtbar irrige Folgerung, beider Richtung und Ziele seien irgendwie vergleichbar, angleichbar, parallel ausrichtbar. Hier den verderblichen Irrtum, der Friede der Kirche sei nichts anderes als der Friede der Welt. Wer aber dieser Lüge glaubt, der ist verloren.
Gut gebrüllt, Löwe, nur mehr als wenig Unrat dabei.

Wo wird behauptet, der jetzige oder vorherige Papst hätten einen irdischen Frieden als "letztmögliches Ziel" verkauft?

Das kann nur jemand sein, der wahlweise mit Taubheit geschlgen wurde, weil er die päpstlichen Ansprachen von 1986 nicht gehört hat oder wahlweise mit Blindheit, weil er sie nicht gelesen hat.

Und wer hat je einen irdischen Frieden als "völlig wertlos" bezeichnet (außer Dir, aber das spielt ja keine Rolle)?

(Nur als Hinweis für die Tradis: Kardinal Ottaviani war bekanntlich ein großer Antikriegsapologet)

Petra
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Petra »

Hmm, abgesehen von den Besuchern Ralf und Peti, und den gelöschten Beiträgen eines anderen Users, herrscht hier eine ziemlich geschlossene Anti-Papst-Stimmung.
Wollt Ihr unter Euch bleiben?

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cantus planus
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von cantus planus »

Ich bin nicht gegen den Papst. Aber gegen multireligiöse Gebetstreffen.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Petra
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Petra »

cantus planus hat geschrieben:Ich bin nicht gegen den Papst. Aber gegen multireligiöse Gebetstreffen.
Es wurde nicht gemeinsam gebetet. Soll der Papst mit hohen Vertretern anderer Religionen nur noch schriftlich Kontakt haben dürfen?

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cantus planus
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von cantus planus »

Petra hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ich bin nicht gegen den Papst. Aber gegen multireligiöse Gebetstreffen.
Es wurde nicht gemeinsam gebetet. Soll der Papst mit hohen Vertretern anderer Religionen nur noch schriftlich Kontakt haben dürfen?
Es reicht, wenn katholische Gotteshäuser für andere Religionen geöffnet werden, und darüber auch noch Tabernakel mit Tüchern versteckt werden, um als Postament für Buddha-Statuen und ähnliches zu dienen.

Ich erwarte zwar, dass derlei Sakrilegien dieses Mal nicht geschehen. Aber der Heilige Vater wäre eben besser beraten, wenn er die heikle Geschichte dieses Treffens sehen würde. Aber vielleicht sieht er sie ja, und hat irgendein Trumpf im Ärmel.

Warten wir's ab. Ich bin skeptisch, aber die Sache ist zu frisch und unausgegoren, um ein echtes Urteil fällen zu können.
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Robert Ketelhohn
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ralf hat geschrieben:Gut gebrüllt, Löwe, nur mehr als wenig Unrat dabei.
Wo wird behauptet, der jetzige oder vorherige Papst hätten einen irdischen Frieden als "letztmögliches Ziel" verkauft?
Das kann nur jemand sein, der wahlweise mit Taubheit geschlgen wurde, weil er die päpstlichen Ansprachen von 1986 nicht gehört hat oder wahlweise mit Blindheit, weil er sie nicht gelesen hat.
Und wer hat je einen irdischen Frieden als "völlig wertlos" bezeichnet (außer Dir, aber das spielt ja keine Rolle)?
(Nur als Hinweis für die Tradis: Kardinal Ottaviani war bekanntlich ein großer Antikriegsapologet)
Lieber Ralf, du hast meinen Beitrag wenn gelesen, dann nicht verstanden. Die Antworten auf all deine Einwände finden sich oben in meinem besagten Beitrag. So habe ich von einem »daneben völlig wertlosen irdischen Frieden« geschrieben, nämlich neben der »Hoffnung der Kirche auf den himmlischen Frieden«. Weiter oben bereits hatte ich vom Gebrauche »des irdischen Friedens« geredet: »utimur et nos pace Babylonis –, doch wir genießen seiner nicht«. Diese Unterscheidung von Gebrauch (uti) und Genuß (frui) ist elementar. Wird sie nicht beachtet, werden die Güter und ihre Ordnung verkehrt, die irdischen Dinge geraten uns zum höchsten Gut, das wahre aber sackt ab und ersäuft am Ende in Lethes Wassern.

Übrigens kennen wir uns lange genug, daß du wissen mußt, wie sehr ich tatsächlich hinsichtlich der praktischen Politik für den profanen Frieden und gegen den Krieg mich einsetze.

Daß der »jetzige oder vorherige Papst« ausdrücklich »einen irdischen Frieden als "letztmögliches Ziel" verkauft« hätte oder Vergleichbares lehramtlich formuliert hätte, habe ich keineswegs behauptet. Es geht um die Sprache der Taten und Bilder. Vielleicht liest du doch noch einmal ganz ruhig und gründlich, was ich geschrieben habe, ohne pawlowsche Reflexe, sondern mit dem Willen zu verstehen. Denn ich glaube eigentlich nicht, daß du restlos hegelisiert bist.
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Robert Ketelhohn
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ralf hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Das Ganze ist auch im Zusammenhang mit der Botschaft zum Weltfriedenstag 2011
So einen Tag gibt es nicht, und kein Christ soll zu solchem Nulli seinen Senf erbrechen.
Heute ist der Tag der Beschneidung des Herrn. :nuckel:
Ob es so einen Tag gibt, entscheidest nicht Du.
Doch, weil das hegelscher Dreck ist. Zutiefst antichristlich.
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Ralf

Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Ralf »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Es geht um die Sprache der Taten und Bilder.
Das ist doch letztlich der Stein des Anstoßes - natürlich können diese Bilder von 1986 ein Ärgernis sein, wenn man eben nur diese sieht. Aber gerade hier im Forum sind doch zu Dutzenden Leute unterwegs, die wissen, daß man im Alltagsleben bzgl. der Kirche eben mehr als nur Bilder sprechen lassen muß, ein Grundwasserspiegel an Bildung, an Wissen über Texte und Hintergründe, sind ein sine qua non.

Wer's sich zu einfach macht, macht's sich eben falsch.

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Dottore Cusamano
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Dottore Cusamano »

Unser Hl. Vater Benedikt hat sicherlich eine sehr viel gründlicher Kenntnis über seinen charismatischen Vorgänger im Amte des Hl. Petrus als wir alle, da er jahrelang eng im Dienste unseres Heilands zum Wohle der hl. Kirche mit diesem zusammengearbeitet hat. Deshalb vertraue ich unserem Hl. Vater vollkommen in dieser Angelegenheit, da er einen weit höheren Grad der Erkenntnis sowohl bezüglich des Willens unseres Herrn als auch bezüglich der Person seiner Heiligkeit JPII hat.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

ad_hoc
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von ad_hoc »

"Meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch."
Hoffen wir, dass der Papst in Assisi diesem gedenken wird, und auch dem Schluss im: Aufruf zur Einheit und zur Heimkehr der Getrennten, insbesondere den Punkten 12. und 13. der Enzyklika Mortalium animos unsers Heiligen Vater Pius XI. über die Förderung der wahren Einheit im Glauben.
Siehe http://rittertum.wordpress.com/211/1/ ... um-animos/
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Papst Benedikt XVI. gemeinsame Sache macht mit Götzendienern; aber wer hätte dies schon von Papst Paul Johannes II. gedacht.
Auch wenn man Papst Benedikt XVI. die besten Motive zutraut, so ist zumindest durch diese frühe Ankündigung, der Einladung und der Themenfestlegung gesichert, dass sich genau diejenigen bestens auf dieses Event vorbereiten, die nicht das im Sinne haben, was der Papst sich vorstellt.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Gamaliel
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Gamaliel »

Marion hat geschrieben:Überraschend ist es wahrhaft nicht, daß Papst Benedikt dieses Friedensgebet fortsetzen wird
Richtig, das ist durchaus keine Überraschung. Danke auch für die eingestellten Zitate.

Ich füge ergänzend einen Hinweis auf das Buch von Kardinal Ratzinger "Glaube, Wahrheit, Toleranz. Das Christentum und die Weltreligionen" aus dem Jahr 23 bei.

Seine dortigen Ausführungen zum Thema "Multireligöses und interreligiöses Gebet" wurden hier im Forum schon einmal vollständig zitiert: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=87#p87

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Peti
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Peti »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: Ihr seid fast alle von Hegel geprägt, ob ihr es merkt oder nicht
Robert Ketelhohn hat geschrieben:- vom omnipräsenten Hegelismus hirngewaschen.
Diesen Vorwurf hast du ja schon oft hier gebracht.
Gleichzeitig aber aber Papst Benedikt freigesprchen:
"Aber Josef Ratzinger, der sechzehnte Benedikt auf dem Stuhl Petri?
Was an seiner Philosophie und Theologie gibt Anlaß oder berechtigt
gar, ihn des Hegelianertums zu zeihen?" hast du 2005 als Antwort auf Ewald geschrieben,der hier für den Hegelianer
Benedikt XVI.beten lassen wollte.
Die Beschäftigung mit Hegel ist natürlich gefährlich und viele unserer Wörter sind von ihm besetzt.
Ich war von dieser Denkrichtung auch begeistert, bis mir 1970 ein Priester Hans Urs von Balthasars "Klarstellungen" zum Lesen empfahl und mich auf Bücher von Joseph Ratzinger hinwies.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
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Robert Ketelhohn
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Peti hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben: Ihr seid fast alle von Hegel geprägt, ob ihr es merkt oder nicht
Robert Ketelhohn hat geschrieben:- vom omnipräsenten Hegelismus hirngewaschen.
Diesen Vorwurf hast du ja schon oft hier gebracht.
Gleichzeitig aber aber Papst Benedikt freigesprochen:
"Aber Josef Ratzinger, der sechzehnte Benedikt auf dem Stuhl Petri?
Was an seiner Philosophie und Theologie gibt Anlaß oder berechtigt
gar, ihn des Hegelianertums zu zeihen?" hast du 2005 als Antwort auf
Ewald geschrieben,der hier für den Hegelianer Benedikt XVI. beten
lassen wollte.
Ich weiß, Peti. Ich dachte gestern auch daran – und hatte es schon in den
Fingern, Ewald Abbitte zu leisten. (Obgleich ich damals nicht »Benedikt
freigesprochen«, sondern von Ewald Belege gefordert hatte.) Ich würde
freilich auch jetzt Benedikt nicht als Hegelianer bezeichnen. Das wäre doch
arg überzogen. Aber er unterliegt offensichtlich doch in seinen gesellschaft-
lich-politischen Vorstellungen dem bestimmenden Einfluß des hegelschen
Grundparadigmas, welches die Neuzeit und ihre Ideologien prägt.
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von lifestylekatholik »

Petra hat geschrieben:Hmm, abgesehen von den Besuchern Ralf und Peti, und den gelöschten Beiträgen eines anderen Users, herrscht hier eine ziemlich geschlossene Anti-Papst-Stimmung.
Wollt Ihr unter Euch bleiben?
Ich finde solche unredlichen Anwürfe, die einzig mit dem Ziel, zu verletzen und zu spalten, hier eingestellt werden, unfruchtbar. :daumen-runter:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Peti
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Peti »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: --Vor allem aber weiß er, daß er da nur vergänglichen Dingen dient und wird sich selbst, seine ganze Person und sein ganzes Leben unter keinen Umständen diesem irdischen Frieden widmen
Was hältst du davon, wenn man Papst Benedikts Friedensbemühungen auf einem Hintergrund wie Spaemanns
"Aufhalten ist alles!" zu verstehen sucht?
http://www.kath.net/detail.php?id=29529
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Marion »

Gamaliel hat geschrieben:Seine dortigen Ausführungen zum Thema "Multireligöses und interreligiöses Gebet" wurden hier im Forum schon einmal vollständig zitiert: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=87#p87
daraus:
Im Anschluß an Assisi –1986 sowohl wie 22 — ist wiederholt und durchaus in sehr ernsthafter Weise die Frage gestellt worden: Kann man das? Wird nicht doch für die allermeisten eine Gemeinsamkeit vorgetäuscht, die es in Wirklichkeit nicht gibt? Wird so nicht doch der Relativismus gefördert — die Meinung, daß es im Grunde eben nur vorletzte Unterschiede seien, die zwischen den »Religionen« stehen? Und wird damit nicht doch der Ernst des Glaubens geschwächt und so letztlich Gott weiter von uns weggerückt, unser Alleingelassensein verstärkt? Solche Frage darf man nicht leichtfertig beiseite schieben. Die Gefahren sind unleugbar, und daß Assisi, besonders 1986, von vielen falsch ausgelegt wurde, kann man nicht bestreiten.
[...]
2. Ein solcher Vorgang verführt fast zwangsläufig zu falschen Interpretationen, zur Gleichgültigkeit gegenüber dem Inhalt des Geglaubten oder nicht Geglaubten und damit zur Auflösung wirklichen Glaubens.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Der wird schon wissen, was er tut.
Gebe Gott, daß er nicht weiß, was er tut.
Er weiß leider was er tut, oder man unterstellt ihm Schizophrenie :nein:
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Robert Ketelhohn
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Peti hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:--Vor allem aber weiß er, daß er da nur vergänglichen Dingen dient und wird sich selbst, seine ganze Person und sein ganzes Leben unter keinen Umständen diesem irdischen Frieden widmen
Was hältst du davon, wenn man Papst Benedikts Friedensbemühungen auf einem Hintergrund wie Spaemanns
"Aufhalten ist alles!" zu verstehen sucht?
http://www.kath.net/detail.php?id=29529
Dann müßte er, wie ich oben schrieb, sich an die Häuptlinge wenden, nicht an die Medizinmänner. Verzeihung, wenn ich das seit Jahren gebetsmühlenartig wiederhole. Aber das ist essentiell.

Spaemann kann ich im ersten Teil folgen. Ich habe mich hier ja auch selbst schon oft über den Katechonten geäußert. Allerdings muß ich Spaemann hinsichtlich der Mittel entschieden widersprechen, als welche er nämlich Berufung auf die angeblichen „Menschenrechte“ empfiehlt. Das ist das Konzept des Feindes.
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ad_hoc
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von ad_hoc »

Um es in aller Einfalt zu beschreiben:
Der Papst meint es sicher gut - und ganz sicher hat er eine gute Begründung für sein Reden und Handeln.
Aber es darf nicht vergessen werden, dass die Menschen in der Regel sein Reden und Handeln anders auslegen, als dies von ihm gewünscht ist; und damit meine ich nicht nur seine Gegner.
Deshalb ist es wichtig, vor einer öffentlichen Darstellung die möglichen Auswirkungen zu bedenken und notfalls auf das zu verzichten, was an und für sich wahr ist, aber im gleichen Rahmen auch zu Fehldeutungen Anlass gibt, die ihrerseits in ihren Auswirkungen schlimmer sind, als was durch das an und für sich Gute zu erreichen ist.
Unter Umständen ist es dann sogar besser, einfach nichts zu tun und stattdessen zunächst innerhalb der katholischen Kirche für Ordnung zu sorgen, damit wenigstens dort alles richtig verläuft. Denn tut es das nicht, dann kann der Papst reden und handeln wie er will, seine eigene Kleriker machen ihn in der Öffentlichkeit scheinbar unglaubwürdig.

Gruß, ad_hoc
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von ifugao »

ad_hoc hat geschrieben:Um es in aller Einfalt zu beschreiben:
Der Papst meint es sicher gut - und ganz sicher hat er eine gute Begründung für sein Reden und Handeln.
Aber es darf nicht vergessen werden, dass die Menschen in der Regel sein Reden und Handeln anders auslegen, als dies von ihm gewünscht ist; und damit meine ich nicht nur seine Gegner.
Deshalb ist es wichtig, vor einer öffentlichen Darstellung die möglichen Auswirkungen zu bedenken und notfalls auf das zu verzichten, was an und für sich wahr ist, aber im gleichen Rahmen auch zu Fehldeutungen Anlass gibt, die ihrerseits in ihren Auswirkungen schlimmer sind, als was durch das an und für sich Gute zu erreichen ist.
Unter Umständen ist es dann sogar besser, einfach nichts zu tun und stattdessen zunächst innerhalb der katholischen Kirche für Ordnung zu sorgen, damit wenigstens dort alles richtig verläuft. Denn tut es das nicht, dann kann der Papst reden und handeln wie er will, seine eigene Kleriker machen ihn in der Öffentlichkeit scheinbar unglaubwürdig.

Gruß, ad_hoc


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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von cantus planus »

Der Ratschlag des Tages! :kugel:
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Robert Ketelhohn
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Robert Ketelhohn »

ad_hoc hat geschrieben:Der Papst meint es sicher gut
Sicher „meint er es gut“. Er steht damit auch in einer gewissen Tradition. Die reicht von Pacem in terris über Gaudium et spes (vgl. dort insbesondere §§ 77-90) i. V. m. Nostra ætate, Johannes Pauls II. Assisitreffen und das unsägliche „Hirtenwort“ »Gerechter Friede« der deutschen Bischöfe (2000 unter Federführung Walter Mixas entstanden, vertritt es trotz nicht weniger richtiger politischer Detailforderungen in der theoretischen Grundlegung entschieden die hegelsche Logenposition, sogar unter ausdrücklicher Zurückweisung der kirchlichen Lehre vom Frieden, vgl. § 12) bis zum neuerlichen Assisiimpuls Benedikt von gestern.

Aber diese Tradition ist nicht diejenige der Kirche. Es ist, wie gesagt, die hegelische Logenlehre.
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ifugao
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von ifugao »

cantus planus hat geschrieben:Der Ratschlag des Tages! :kugel:
Du bekommst gleich einen Schwung Chakra-Meditation verordnet. :breitgrins:
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