Seite 4 von 5

Re: Juabikari, HE GE, Sofaklecks, Fingalo

Verfasst: Freitag 15. Dezember 2006, 19:42
von pierre10
Brigitte hat geschrieben: Niemand anderer als Papst Benedikt bezeichnete das Judentum, den Islam und das Christentum als Bruderreligion.
Ja, liebe Brigitte, wenn Mensch erst einmal beginnt, alle anderen als Brüder zu sehen......

Nur leider leben wir in einer Welt, in der viele nichts glauben, andere glauben fast alles, oder sind so in einem engen Glauben verhaftet, dass Brüderlichkeit nicht im Vordergrund stehen kann. Siehe Aussagen wie: Als Christ können Sie sich nicht bezeichnen.

Mit meinem Bart geschieht es jetzt vor Weihnachten, dass kleine Kinder mich anstarren, und oft leise die Mutter fragen: Maman, est-ce le père noel? Dann lächle ich das Kind an und sage: Nein, aber der Weihnachtsmann ist mein Bruder.

Denn letztlich sind wir alle Brüder und Schwestern, die wir lieben können aber nicht, wenn wir sie erniedrigen um uns selbst dadurch aufzuwerten.

Pierre

Re: Juabikari, HE GE, Sofaklecks, Fingalo

Verfasst: Freitag 15. Dezember 2006, 20:18
von Edi
Pierre hat geschrieben:Ja, liebe Brigitte, wenn Mensch erst einmal beginnt, alle anderen als Brüder zu sehen......

Nur leider leben wir in einer Welt, in der viele nichts glauben, andere glauben fast alles, oder sind so in einem engen Glauben verhaftet, dass Brüderlichkeit nicht im Vordergrund stehen kann. Siehe Aussagen wie: Als Christ können Sie sich nicht bezeichnen.

Mit meinem Bart geschieht es jetzt vor Weihnachten, dass kleine Kinder mich anstarren, und oft leise die Mutter fragen: Maman, est-ce le père noel? Dann lächle ich das Kind an und sage: Nein, aber der Weihnachtsmann ist mein Bruder.

Denn letztlich sind wir alle Brüder und Schwestern, die wir lieben können aber nicht, wenn wir sie erniedrigen um uns selbst dadurch aufzuwerten.
Pierre
Pierre, du bringst hier etwas durcheinander: Es gibt nämlich zwei Bedeutungen des Begriffs Bruder, zum einen den Menschenbruder, der jeder Mensch sein sollte und zum andern den Bruder im Glauben.
Jeder Mensch kann uns Bruder sein oder sollte es wenigstens in dem Sinne, dass wir ihn gut behandeln, ihm wo nötig und es möglich ist, auch helfen usw. (Beispiel in der Schrift: der barmherzige Samariter). Als der Tsumani war, haben ja auch viele Menschen z.B. aus europäischen Ländern andern geholfen mit Spenden usw., ohne dass sie auf die Religion der in Not geratenen Menschen achteten.

Der andere Bruder ist wie gesagt der Glaubensbruder und das sind eben nur diejenigen, die auch denselben Glauben haben. Diese stehen einem eben noch näher als die Menschenbrüder. Jesus selber hat gesagt: "..wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.." Also hat der Herr auch Unterschiede zwischen Menschen gemacht, die an Gott glaubten und die nicht an ihn glaubten bzw. Gottes Willen taten oder nicht taten. Es gibt da nun mal Unterschiede, die man nicht einfach wegwischen kann.

Re: Juabikari, HE GE, Sofaklecks, Fingalo

Verfasst: Samstag 16. Dezember 2006, 11:30
von Linus
Pierre hat geschrieben: Ja, liebe Brigitte, wenn Mensch erst einmal beginnt, alle anderen als Brüder zu sehen......
.. dann stimm ich in Sowinetz' Gesang ein:
Alle Menschen werden Brüder
Alle? Menschen? werden prüder?
Ah, Alle Menschen werden Brüder
Ah, Alle Menschen werden Brüder
Chor

Na wir werdn kan Richter brauchen, weil wir haben ein goldenes Herz!
Wir werden alles übertauchen und dann fahren wir himmelwärts!
Mir san alle guade Lotschn[1] und drum hamma uns so gern
Da bei uns streckt kana g'Patschen ohne daß die Erben rearn

RUHE! RUHE! Ich werd euch des jetzt übersetzen ohne Genierer wia'ri bin
I winsch euch alle an Haufen Krätzen, an Zeck im Ohr und den quiqui [2]
Refrain

Alle Menschen samma zwider , i mechts in die Goschn haun
Mir san alle Menschen zwider, in die Goschn mecht ichs haun.
Voda, Muada, Schwester, Bruada und de ganze Paklraß
Alle Menschen samma zwider, wann i Leit sich geh i haaß

Was, Ihr kennt mi a net leiden, und es sogts i bin net gscheid,
oba mit so blede leit werd i mi no lang net streiten …

I bin, songs a Zwiderwurzen, se sogn es is nur der Neid
I sog: motschgern kennts, wos tuats dann so gross mit der gmitlichkeit
Is doch eh leicht zum Gneissen, schmierts euch d'gmütlichkeit ind Haar
Bei mir werd es ka leiberl reissen, wegen dem föns auf mi, is kloar
Allen Menschen bin i zwider, sie wolln mi in'd Goschen haun
I bin allen Menschen zwider, in die Goschen wolln's mi haun
Voda, Muada, Schwester, Bruada und de ganze Paklraß
Allen Menschen bin i zwider, wann mi'd Leit sehen gengans haaß

Dabei bin i ma selba zwider, dabei mog i mi selba ned
Jetzt denkts euch gö, da legts di nieda, jetzt halts mi scho für urndlich bled!
Lachts nur ruhi, es Seifensieder, eich wirds lachen scho vergehen
Bei der Blödheit samma Brüder, des werd's hoffentlich verstehen!

Und drum halt ich euch schon wieder, vor an Spiegel, an genauen …
Refrain

Alle Menschen samma zwider , i mechts in die Goschn haun
Mir san alle Menschen zwider, in die Goschn mecht ichs haun.
Voda, Muada, Schwester, Bruada und de ganze Paklraß
Alle Menschen samma zwider, i mechts in die Goschen hauen

die Goschen hauen …
die Goschen hauen …
die Goschen hauen …

Re: Juabikari, HE GE, Sofaklecks, Fingalo

Verfasst: Samstag 16. Dezember 2006, 12:15
von pierre10
Edi hat geschrieben: Der andere Bruder ist wie gesagt der Glaubensbruder und das sind eben nur diejenigen, die auch denselben Glauben haben. Diese stehen einem eben noch näher als die Menschenbrüder. Jesus selber hat gesagt: "..wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.." Also hat der Herr auch Unterschiede zwischen Menschen gemacht, die an Gott glaubten und die nicht an ihn glaubten bzw. Gottes Willen taten oder nicht taten. Es gibt da nun mal Unterschiede, die man nicht einfach wegwischen kann.
Ja, lieber Edi, dann ist also der Glaubensbruder der gute Bruder, der Menschenbruder nur eben der etwas minderwertige Bruder.

Na ja, wenn Du so denkst, dann ist es sicher für Dich richtig.

Du schreibst: wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter. Aber die meisten Menschen glauben an einen Gott, nur ist es Deiner Meinung eben nicht der Richtige, wenn es den denn gibt.

Ich achte den Glauben eines jeden Menschen.

Pierre

Re: Juabikari, HE GE, Sofaklecks, Fingalo

Verfasst: Samstag 16. Dezember 2006, 12:22
von Edi
Pierre hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Der andere Bruder ist wie gesagt der Glaubensbruder und das sind eben nur diejenigen, die auch denselben Glauben haben. Diese stehen einem eben noch näher als die Menschenbrüder. Jesus selber hat gesagt: "..wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.." Also hat der Herr auch Unterschiede zwischen Menschen gemacht, die an Gott glaubten und die nicht an ihn glaubten bzw. Gottes Willen taten oder nicht taten. Es gibt da nun mal Unterschiede, die man nicht einfach wegwischen kann.
Ja, lieber Edi, dann ist also der Glaubensbruder der gute Bruder, der Menschenbruder nur eben der etwas minderwertige Bruder.

Na ja, wenn Du so denkst, dann ist es sicher für Dich richtig.

Du schreibst: wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter. Aber die meisten Menschen glauben an einen Gott, nur ist es Deiner Meinung eben nicht der Richtige, wenn es den denn gibt.

Ich achte den Glauben eines jeden Menschen.

Pierre
Das ist alles deine persönliche Interpretation. Mit minderwertig hat das nichts zu tun, weil jeder Mensch Gottes Geschöpf ist, auch wenn er Gott (noch) nicht erkannt hat. Oben habe ich das Beispiel der Nächstenhilfe beim Tsunami genannt, war das in deinen Augen auch eine minderwertige Sache, solange man Menschen half, die keine Glaubensbrüder sind?

Aber den Glauben eines Christen scheinst du weniger zu achten.

Dann noch: Wenn jemand verheiratet ist, sind dann, um mal vom Mann auszugehen, alle andern Frauen, die dieser Mann weniger liebt als seine eigene, auch minderwertig? Ergo: es ist doch normal, dass man Unterschiede macht zwischen den Menschen, die einem näher stehen und andern.

Verfasst: Samstag 16. Dezember 2006, 15:52
von pierre10
Alles, Edi, ist Interpretation.

Pierre

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 12:07
von Ecce Homo
Auch jüdischer Rabbiner gegen multireligiöse Feiern, kath.net am 20. Dezember 2006, 11:27 .
In einer multikulturellen Gesellschaft müsse man sich darüber klar werden, „dass der andere nicht so sein muss wie ich, damit ich ihn akzeptiere“, sagte Sussan. Er erteilte eine „Absage an die Assimilation und an die Kulturvermischung“. Die Integration in die Gesellschaft sei zwar erwünscht und sinnvoll. Aber besonders im religiösen Bereich sollte diese Trennung sehr scharf gezeichnet werden.

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 14:57
von pierre10
Mir scheint, dass all diese Verbote, gleich von welchen religiösen "Führern" sie kommen, immer aus der Angst heraus entstehen, die eigenen Gläubigen würden den entsprechenden eigenen Glauben kritisch hinterfragen.

Wahrscheinlich sind viele Kirchenfürsten der Meinung, dass Glaubensregeln blind zu befolgen seien, jede kritische Frage grenzt für sie an Blasphemie.

So reagiert kein starker Mensch, Verbote sind immer Zeichen von eigener Schwäche.

Pierre, der sich auch selbst und seine Einstellung in Frage stellt

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 15:25
von Fingalo
Pierre hat geschrieben:Mir scheint, dass all diese Verbote, gleich von welchen religiösen "Führern" sie kommen, immer aus der Angst heraus entstehen, die eigenen Gläubigen würden den entsprechenden eigenen Glauben kritisch hinterfragen.

Wahrscheinlich sind viele Kirchenfürsten der Meinung, dass Glaubensregeln blind zu befolgen seien, jede kritische Frage grenzt für sie an Blasphemie.

So reagiert kein starker Mensch, Verbote sind immer Zeichen von eigener Schwäche.

Pierre, der sich auch selbst und seine Einstellung in Frage stellt
Und wie sieht Deine Infragestellung nun praktisch aus?

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 23:17
von pierre10
Fingalo hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Pierre, der sich auch selbst und seine Einstellung in Frage stellt
Und wie sieht Deine Infragestellung nun praktisch aus?
ganz einfach: ich habe eine Meinung, sage sie offen, bin aber bereit, sie auch zu überdenken. Was nicht bedeutet, dass ich wankelmütig bin, sondern aufgeschlossen und bereit andere Meinungen zu be-achten, also auch zu achten.

Pierre

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2006, 10:35
von Fingalo
Pierre hat geschrieben:
Fingalo hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Pierre, der sich auch selbst und seine Einstellung in Frage stellt
Und wie sieht Deine Infragestellung nun praktisch aus?
ganz einfach: ich habe eine Meinung, sage sie offen, bin aber bereit, sie auch zu überdenken. Was nicht bedeutet, dass ich wankelmütig bin, sondern aufgeschlossen und bereit andere Meinungen zu be-achten, also auch zu achten.
Dachte ich mir. Auf jeden Fall nicht übernehmen.
Für mich ist das Sich-Infragestellen nicht das Achten anderer Meinungen, sondern die Bereitschaft, unter Umständen seine eigene Meinung zu ändern. Ein Mensch, der meint, alles sei irgendwie richtig und möglicherweise auch sein Gegenteil, ist dazu prinzipiell nicht in der Lage, allenfalls auf der Metaebene, dass er plötzlich zu der Meinung kommt, dass vielleicht doch nicht alles irgenwie richtig ist und auch sein Gegenteil, und er sich auf irgendetwas festlegt. Erst danach kann er gegebenenfalls auf dier nächsttieferen Ebene seine Meinung ändern. Aber nicht, solange alles in der Schwebe bleibt.
Da es mir so schien, als ob Du alles in der Schwebe belässt, stellte ich die Frage, wie bei einem solchen Menschen das Sich-Infragestellen wohl aussehen mag.
Nach meiner bescheidenen Auffassung ist dieses Sich-Infragestellen, ohne sich vorher auf eine Meinung zunächst mal festgelegt zu haben, nur eine intellektuelle Attitüde ohne Substanz. Ich kann meine Richtung denknotwendig nur "in Frage stellen", wenn ich eine Richtung habe.

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2006, 10:39
von Fingalo
Pierre hat geschrieben:Mir scheint, dass all diese Verbote, gleich von welchen religiösen "Führern" sie kommen, immer aus der Angst heraus entstehen, die eigenen Gläubigen würden den entsprechenden eigenen Glauben kritisch hinterfragen.

Wahrscheinlich sind viele Kirchenfürsten der Meinung, dass Glaubensregeln blind zu befolgen seien, jede kritische Frage grenzt für sie an Blasphemie.

So reagiert kein starker Mensch, Verbote sind immer Zeichen von eigener Schwäche.
Klar doch: Das Verbot verfassungsfeindlicher Organisationen ist aus der Angst vor einer Diktatur geboren. Und?
Welcher Staat war nun stärker: Die Weimarer Republik ohne ein solches Verbot oder die Bundesrepublik mit einem solchen Verbot?

fragt etwas fassungslos Fingalo

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2006, 10:51
von pierre10
Fingalo hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Mir scheint, dass all diese Verbote, gleich von welchen religiösen "Führern" sie kommen, immer aus der Angst heraus entstehen, die eigenen Gläubigen würden den entsprechenden eigenen Glauben kritisch hinterfragen.

Wahrscheinlich sind viele Kirchenfürsten der Meinung, dass Glaubensregeln blind zu befolgen seien, jede kritische Frage grenzt für sie an Blasphemie.

So reagiert kein starker Mensch, Verbote sind immer Zeichen von eigener Schwäche.
Klar doch: Das Verbot verfassungsfeindlicher Organisationen ist aus der Angst vor einer Diktatur geboren. Und?
Welcher Staat war nun stärker: Die Weimarer Republik ohne ein solches Verbot oder die Bundesrepublik mit einem solchen Verbot?

fragt etwas fassungslos Fingalo
Fingalo, wir sprechen nicht über Gesetze und Kriminalität, sondern über Verbote im Bereich des Glaubens.

Pierre

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2006, 10:59
von Edi
Pierre hat geschrieben:
Fingalo hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Mir scheint, dass all diese Verbote, gleich von welchen religiösen "Führern" sie kommen, immer aus der Angst heraus entstehen, die eigenen Gläubigen würden den entsprechenden eigenen Glauben kritisch hinterfragen.

Wahrscheinlich sind viele Kirchenfürsten der Meinung, dass Glaubensregeln blind zu befolgen seien, jede kritische Frage grenzt für sie an Blasphemie.

So reagiert kein starker Mensch, Verbote sind immer Zeichen von eigener Schwäche.
Klar doch: Das Verbot verfassungsfeindlicher Organisationen ist aus der Angst vor einer Diktatur geboren. Und?
Welcher Staat war nun stärker: Die Weimarer Republik ohne ein solches Verbot oder die Bundesrepublik mit einem solchen Verbot?

fragt etwas fassungslos Fingalo
Fingalo, wir sprechen nicht über Gesetze und Kriminalität, sondern über Verbote im Bereich des Glaubens.

Pierre
Es gibt nicht nur im Glaubensbereich Verbote und natürlich auch Gebote, sondern im ganzen Leben. Überall gibt es Regeln, im Autoverkehr, zuhause in der Familie, am Arbeitsplatz usw. Es kann auch nicht jeder zur Arbeit kommen, wenn er will, sondern er muss sich an die Gepflogenheiten seiner Firma halten usw. usw.
Nur die Religion willst du ausnehmen und jeder kann dabei machen, was er will. Das gibt es in keiner Religion.

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2006, 11:21
von Fingalo
Pierre hat geschrieben:
Fingalo hat geschrieben:Klar doch: Das Verbot verfassungsfeindlicher Organisationen ist aus der Angst vor einer Diktatur geboren. Und?
Welcher Staat war nun stärker: Die Weimarer Republik ohne ein solches Verbot oder die Bundesrepublik mit einem solchen Verbot?

fragt etwas fassungslos Fingalo
Fingalo, wir sprechen nicht über Gesetze und Kriminalität, sondern über Verbote im Bereich des Glaubens.
Da gibt's keinen Unterschied.
Ob eine Diktatur die Demokratie überwindet oder der Arianismus die Orthodoxie - beidesmal muss man dem entgegentreten. Und dieses "Entgegentreten" einer falschen Entwicklung geschieht durch Verbote.

Überzeugung stattdessen zu nehmen, funktioniert nur dort, wo die intellektuelle Bereitschaft besteht, sich überzeugen zu lassen. Das ist aber nur bei viel zu wenigen der Fall. Das musste schon Jesus gegenüber seinen Pharisäern und Schriftgelehrten erfahren.

Verfasst: Dienstag 26. Dezember 2006, 23:19
von toni weiler
ich finde das richtig,wie er das gemacht hat.
trennung ist die voraussetzung zum zusammenkommen.
dass die brauchtumsfeiern nicht gemeint sind,
ist auch sehr folgerichtig,denn das ist ja eines der
grossen probleme des christentums,
dass sie sich viel zu sehr in die händel der welt eingelassen haben.
bei klarer absprache und absprachen kann es bestimmt irgendwann zu gemeinsamen gebeten von angehörigen verschiedener religionen kommen.
ich komme ja aus der ikvu ecke,historisch.
ich habe das alles auch durchlebt und bei einer diskussion wird bestimmt auch noch viel argumentation bei mir daheraus kommen.
aber ich gehe interkonfessionell ökumenisch vor,indem ich zum beispiel hier mitrede.
jeder von uns hat jedem etwas zu sagen und ich lerne auch hier viel.
wenn wir uns einmal gefunden haben,dann kann vielleicht der nächste schritt zu andersgläubigen sein.
dass wir als zusammenlebende eine form finden können,in der christliche,islamische,jüdische und andere gottesanbetung in ein und dem selben ramen geschehen können,glaube ich.
da ist der weg über adventsfeiern etc. der richtige.
wenn jeder teilnehmer sich dann vorher nochmal bei den authoritäten seiner religion beraten lässt,dann kann eine solche feier sehr bewusst sein und freudig.

weihnachten war schön,aufregend und immer noch ein wenig bedrückend.
toni weiler

Verfasst: Dienstag 26. Dezember 2006, 23:27
von toni weiler
ich sehe gerade,dass ihr ja schon etliche seiten vollgeschrieben habt.
also ich antworte oben auf die ursprüngliche frage,wie wir die entscheidung von bischof meissner finden.
toni weiler

Verfasst: Dienstag 26. Dezember 2006, 23:51
von toni weiler
hallo pierre,
petrus,du wankelmütiger.
auch ich fühle seine kraft.
die ist nur leider nicht siegreich und voller kraft,
sondern feige und heldenhaft.
am ende kriegt er noch die kurve.
und desshalb ist er auch der beste führer.
toni weiler

Verfasst: Mittwoch 27. Dezember 2006, 06:51
von Ecce Homo
toni weiler hat geschrieben:dass wir als zusammenlebende eine form finden können,in der christliche,islamische,jüdische und andere gottesanbetung in ein und dem selben ramen geschehen können,glaube ich.
da ist der weg über adventsfeiern etc. der richtige.
wenn jeder teilnehmer sich dann vorher nochmal bei den authoritäten seiner religion beraten lässt,dann kann eine solche feier sehr bewusst sein und freudig.
Dann sag mir bitte, was ein Muslim zu Advent feiern sollte? Oder was ein Jude dort adventlich (i.S. d. christlichen Advents) beten sollte?
Wenn ein Muslim oder ein Jude nicht an Jesus Christus in unserem christlichen Sinne an SEINE Ankunft glaubt, dann ist eine solche Feier für ihn nur Lippenbekenntnis und Heuchelei.
Genauso, wie wenn ich jetzt als Christin bewusst in der Art der Muslime die muslimischen Gebetszeiten und -bräuche vollziehen sollte.

Freudig kann ich viel feiern - aber das muss dann nicht in diesem Rahmen sein.
Einheit ja, aber nicht um jeden Preis!
Wenn wir nicht einmal eine Einheit im Christentum haben, dann steht das andere für mich noch auf einer wackeligeren Basis... :/

Verfasst: Mittwoch 27. Dezember 2006, 10:45
von pierre10
Fingalo hat geschrieben:beidesmal muss man dem entgegentreten. Und dieses "Entgegentreten" einer falschen Entwicklung geschieht durch Verbote.

Frage: Wer entscheidet zwischen Falsch und richtig?


Überzeugung stattdessen zu nehmen, funktioniert nur dort, wo die intellektuelle Bereitschaft besteht, sich überzeugen zu lassen. Das ist aber nur bei viel zu wenigen der Fall.
Das mit den wenigen ist wohl nur eine kaum beweisbare Aussage.

Mir ist es auf jeden Fall lieber, wenn ich überzeugt werde, schlecht sind meist, nicht immer, Verbote.

Statt Verbote finde ich Regeln besser, wobei es dem Einzelnen anheim gestellt ist, sie zu befolgen oder nicht, im letzteren Fall mit entsprechenden Sanktionen.

Pierre

Verfasst: Mittwoch 27. Dezember 2006, 12:39
von Fingalo
Pierre hat geschrieben:
Fingalo hat geschrieben:beidesmal muss man dem entgegentreten. Und dieses "Entgegentreten" einer falschen Entwicklung geschieht durch Verbote.

Frage: Wer entscheidet zwischen Falsch und richtig?


Überzeugung stattdessen zu nehmen, funktioniert nur dort, wo die intellektuelle Bereitschaft besteht, sich überzeugen zu lassen. Das ist aber nur bei viel zu wenigen der Fall.
Das mit den wenigen ist wohl nur eine kaum beweisbare Aussage.
Sagt die Werbung: Wer sich mit dem Ziel der Überzeugung an den Verstand des Kunden wendet, wendet sich an 10 % der Bevölkerung.
Pierre hat geschrieben:Mir ist es auf jeden Fall lieber, wenn ich überzeugt werde, schlecht sind meist, nicht immer, Verbote.

Statt Verbote finde ich Regeln besser, wobei es dem Einzelnen anheim gestellt ist, sie zu befolgen oder nicht, im letzteren Fall mit entsprechenden Sanktionen.
Und was ist der Unterschied zwischen Verbot und "Regel mit Sanktionen"?

Verfasst: Freitag 29. Dezember 2006, 15:24
von Knecht Ruprecht

Verfasst: Dienstag 2. Januar 2007, 21:31
von Athanasius0570
Ich bin seit ein paar Jahren Teilnehmer an einer Arbeitsgemeinschaft katholischer und muslimischer Religionslehrer in unserer Diöezese.
Dabei war von Anfang an klar, dass es keine Verwischung von Unterschieden und Gegensätzen und eine Beschränkung auf eventuelle Gemeinsamkeiten geben darf, der Dialog aber von gegenseitiger Wertschätzung geprägt sein soll. (Von "Ökumene" kann ja nur im innerchristlichen Bereich gesprochen werden, da wird oft etwas verwechselt...)
Was mich in den Meldungen, auf die in dieser Diskussion verwiesen wird, bekümmert, ist vor allem die Formulierung "dass jeder zu seinem Gott beten soll". Dass Christen, Juden und Muslime zum gleichen Gott, dem Gott Abrahams beten, sollte sich schon herumgesprochen haben. Natürlich haben die Religionen erheblich unterschiedliche Gottesbilder. Aber die unterscheiden sich ja selbst innerhalb einer Konfession gewaltig und niemand würde deshalb meinen, ein polnischer, deutscher und nigerianischer Katholik dürften keine gemeinsame religiöse Feier veranstalten.
Bei inter- oder mulitreligiösen Feiern (nur im ersteren Fall wird überhaupt gemeinsam gebetet, im zweiteren folgen Feier-Elemente von und für die je eigene Religionsgemeinschaften aufeinander) ist natürlich höchstes Fingerspitzengefühl vonnöten, um eben nicht den Eindruck von Vermischung und Vereinnahmung entstehen zu lassen.
Als dritte Form gibt es noch die Einladung an die andere Religion, als Beobachter, als Gäste an einer spezifisch christlichen (bzw. muslimischen) Feier teilzunehmen. (Eine "gemeinsame" Adventfeier ist also wirklich eine seltsame Erscheinung, wie schon angemerkt wurde.)
Leider wird also auch hier durch Vorurteile auf der einen und "Übereifer" auf der anderen Seite der eigentliche Sinn solcher Unternehmungen verdunkelt, verhindert und verunmöglicht.

Verfasst: Dienstag 2. Januar 2007, 22:23
von Peregrin
Athanasius0570 hat geschrieben:Ich bin seit ein paar Jahren Teilnehmer an einer Arbeitsgemeinschaft katholischer und muslimischer Religionslehrer in unserer Diöezese.
Was soll da erarbeitet werden?

Verfasst: Dienstag 2. Januar 2007, 22:27
von Pit
Stimmt ja, Muslimen - diesen Ketzern und Ungläubigen - gegenüber sollte man besser das Schwert ergreifen. ;-)
Und allen, die das jetzt nicht glauben, empfehle ich die Literatur von Ibn Sina oder Ibn Rushd.

Gruß, Shalom und Salam,
Pit
Peregrin hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:Ich bin seit ein paar Jahren Teilnehmer an einer Arbeitsgemeinschaft katholischer und muslimischer Religionslehrer in unserer Diöezese.
Was soll da erarbeitet werden?

Verfasst: Dienstag 2. Januar 2007, 22:40
von Athanasius0570
Gegenseitiges Kennenlernen, Abbau von Vorurteilen, Herausarbeiten von Unterschieden und Gemeinsamkeiten, Überlegungen zu schulischen Vorgängen (von Direktionen angeordnete Adventfeiern mit 80% muslimischen Schülern???), Austausch zu tagesaktuellen Ereignissen (das Verhältnis der Religionen zueinander betreffend), Vorschläge, Vorstellung und Besprechung gemeinsamer Unterrichtsstunden, Projekte und FEIERN....

Der Bischof von Regensburg findet klare Worte

Verfasst: Dienstag 16. Januar 2007, 22:19
von Konrad
Bischof Müller zum Hochfest der Erscheinung des Herrn: Bischöfe, Priester und Religionslehrer, die den Mut aufbringen, den katholischen und christlichen Glauben unverkürzt zu bekennen, werden als Fundamentalisten und Erzkonservative verschrien.

http://www.kath.net/detail.php?id=15640
Neben Bischof von Regensburg Gerhard Ludwig Müller hat sich auch der Erzbischof von Köln Joachim Kardinal Meisner zum Thema geäußert.
Richtlinie für katholische Schulen und Religionslehrer
Meisner verbietet "multireligiöse Feiern"
http://www.wdr.de/themen/kultur/religio ... 1206.jhtml

Auch die Predigt des Erzbischofs von München und Freising Kardinal Friedrich Wetter bei der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 24. September 2003 in Fulda ist im Bezug auf die "Wahrheit des Glaubens" lesenswert.

[...]

Das ist dann doch auch vielen Jüngern zu viel. Jüngern zu viel. Sie sagen: "Was er sagt, ist unerträglich" (Joh 6,60). Sie ziehen sich zurück und verlassen Jesus.

Der Herr muss über den Weggang so vieler Jünger traurig gewesen sein. Er will ihnen doch das Kostbarste geben, sich selbst, und zwar leibhaft; aber sie wollen nicht.

Wie reagiert Jesus? Er ruft sie nicht zurück: Bleibt da: das ist nicht so ernst gemeint. Darüber lässt sich reden. Nein, er lässt sie gehen und fragt sogar den engsten Jüngerkreis, die Zwölf: "Wollt auch ihr weggehen?" Die Zwölf gehen nicht. Sie bleiben. Petrus antwortet in ihrem Namen: "Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes" (Joh 6,68 f.).

Was damals in der Synagoge von Kapharnaum geschah, wiederholt sich heute. Jünger, Christen, Leute in der Kirche finden es unerträglich, wie damals die Juden in Kapharnaum, beim Geheimnis der Eucharistie vom Leib Christi oder gar von seinem Fleisch und Blut zu sprechen. Sie sprechen vom geweihten oder gesegneten Brot. Zum Bekenntnis an die leibhafte Gegenwart des Herrn in der Eucharistie können sie sich nicht aufraffen.

Hier muss die Kirche reagieren, wie Jesus reagiert hat. Wenn es um die Wahrheit des Glaubens geht, gibt es keine Kompromisse. Darüber lässt sich nicht verhandeln. Die Wahrheit ist nicht verhandelbar, die Wahrheit ist zu bezeugen.

* Hervorhebung durch mich

http://www.zenit.org/german/visualizza.phtml?sid=41443
CHRISTUS bezeugen, das ist das Gebot der Stunde nicht der Kompromiss eines bequemen breiten Weg des "Mulikulti- Glaubensgemisch"

Die Reaktion anderer "Gruppen" auf die Predigt zum Hochfest der Erscheinung des Herrn, von Bischof Gerhard Ludwig Müller könnt ihr hier finden:
viewtopic.php?p=149332#149332

Verfasst: Mittwoch 24. September 2008, 20:45
von Niels
Bischöfe untersagen multireligiöse Feiern

http://www.derwesten.de/nachrichten/pol ... etail.html

:jump:

Verfasst: Donnerstag 25. September 2008, 17:01
von Athanasius0570
Gut dass der Papst nicht der Fuldaer Bischofskonferenz folgen muss, sonst dürfte er jetzt nicht mehr NEBEN einem Mufti in einer Moschee beten?
Das ist mit MULITreligiösen Feiern ja im Unterschied zu INTERreligiösen Feiern gemeint...

Robert.

Verfasst: Donnerstag 25. September 2008, 18:30
von overkott
Ich sehe darin einen Schritt zu mehr gegenseitiger Achtung und echter Religionsfreiheit.

Da gibt es sicherlich einen breiten Konsens mit Vertretern der anderen Glaubensrichtungen.

Verfasst: Donnerstag 25. September 2008, 19:43
von Gerhard
Rom übt den Schulterschluss, Freiburg zeigt die kalte Schulter. Einigkeit geht anders. Was ist denn jetzt richtig?

Verfasst: Freitag 26. September 2008, 09:33
von Allons
Gerhard hat geschrieben:Rom übt den Schulterschluss, Freiburg zeigt die kalte Schulter. Was ist denn jetzt richtig?
Ist vermutlich Taktik. Die Muslime sollen sich zwischen Rom und Freiburg verirren.

Gruß, Allons!