Seite 31 von 50

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 12:20
von civilisation
Daß Papst Franz natürlich jetzt von allen Seiten kritisch beobachtet wird, ist logisch. Jeder Nachfolger auf dem Stuhle Petri wird i.d.R. zunächst immer an seinem Vorgänger gemessen.

Was mir z.B. noch auffiel: Papst Franz hat während der zwei öffentlichen Messen in St. Anna und auf dem Petersplatz nicht die Hl. Kommunion gespendet.

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 12:29
von civilisation
Papst feiert Messe mit Gärtnern und Straßenkehrern
http://www.kna.de/webnews/kwn9/urn_new ... 51-2.html

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 12:48
von martin v. tours
Ich hatte mich in die Diskussion um unseren neuen Papst noch nicht eingebracht. Obwohl ich mich als Tradi verstehe, kann ich mit so manchen Streitthemen hier (keine roten Schuhe, etc..) nichts anfangen.
Wir sollten den guten Baum an seinen Früchten erkennen, nicht an der Farbe seiner Rinde oder seiner Blätter.

Natürlich bin auch ich massiv verunsichert. Das liegt aber weniger an den Dingen die Papst Franz bis jetzt getan oder gesagt hat, sondern viel mehr an den Aussagen der veröffentlichten Meinung über Ihn.
Wenn man so sieht wer den neuen Papst so lobt, könnte man schon Angst kriegen. Meine Hoffnung ist aber, das die selben Leute die Ihn jetzt so hoch loben, bald entdecken werden wie katholisch er wirklich ist.

Abwarted und für Ihn betend,
martin v. tours

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 12:53
von Benedikt
martin v. tours hat geschrieben: Natürlich bin auch ich massiv verunsichert. Das liegt aber weniger an den Dingen die Papst Franz bis jetzt getan oder gesagt hat, sondern viel mehr an den Aussagen der veröffentlichten Meinung über Ihn.
Das ist ja auch Sinn und Zweck der "veröffentlichten Meinung".

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 13:01
von Jorge_
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Jorge_ hat geschrieben:Da Papst Franz eine besondere Nähe zum jüdisch-christlichen Dialog nachgesagt wird, sollten wir uns ohne Vorbehalte mit diesen Dingen beschäftigen.
Für Benedikt gilt dasselbe.
Nun ja, Peter Seewald ist aber nicht Vorsitzender des Rabbinergerichts eines ganzen Kontinents und leitet auch kein Rabbinerseminar. Wenn Bergoglio sich für sein Ende 2010 erschienenes wichtigstes Interviewbuch Abraham Skorka als Partner aussucht und sich mit ihm über alle wichtigen religiösen Zeitfragen angeregt und ohne apologetischen Impetus unterhält und dabei auch seine Einstellung zu innerkirchlichen Fragen wie Priesterausbildung, Zölibat etc. darlegt und das Buch zudem als beispielhaft für die Art und Weise bezeichnet, wie er sich interreligiösen Dialog als gemeinsamen Weg vor Gott vorstellt, finde ich das schon beachtlich, zumal es das einzige Buch Bergoglios ist, das auf dem Markt überhaupt zu bekommen ist. Skorka, ein langjähriger Freund und Dialogpartner des jetzigen Papstes, erhielt dann im Herbst 2012 im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum des 2. Vatikanischen Konzils als erster Rabbiner überhaupt die Ehrendoktorwürde der Katholischen Universität Buenos Aires (Bergoglio saß dem Festakt vor, vgl. Pressemeldung).

Im Vorwort zu Sobre el cielo y la tierra schreibt Bergoglio unter anderem:
Jorge Bergoglio hat geschrieben:Mehrfach habe ich auf die Schwierigkeiten hingewiesen, die wir Argentinier beim Aufbau einer solchen „Kultur der Begegnung“ haben. Wie es scheint, neigen wir eher zur Zersplitterung, uns verführen die Abgründe, die die Geschichte gegraben hat. Bisweilen verstehen wir uns mehr als Mauer- denn als Brückenbauer. (...) Es mangelt an Dialog.
(...)
Der Dialog entsteht aus einer Haltung des Respekts gegenüber einer anderen Person, aus der Überzeugung, dass der andere etwas Gutes zu sagen hat. Das bedeutet, in unserem Herzen Raum für seinen Standpunkt, seine Meinung und seine Ideen zu schaffen. Dialog bedingt herzliche Aufnahme und verträgt keine Vorverurteilung. Um in Dialog zu treten, muss man die Verteidigungswerke niederlegen, die Türen seines Hauses öffnen und menschliche Wärme anbieten.
(...)
Mit Rabbi Skorka konnte man reden, und es hat uns beiden gut getan. Ich weiß nicht mehr, wie unser Dialog begann, aber ich kann mich erinnern, dass es weder Mauern noch Tabus gab. Seine ungespielte Schlichtheit hat die Dinge einfacher gemacht (...).

Bei Rabbi Skorka brauchte ich meine katholische Identität nicht zur Disposition zu stellen, ebenso wenig wie er es mit seiner jüdischen tat. Das lag nicht nur an dem Respekt, den wir uns gegenseitig zollen, sondern auch daran, dass dies unserem Verständnis von interreligiösem Dialog entspricht. Die Herausforderung besteht darin, den Weg mit Respekt und Zuneigung zu gehen, einen Weg in der Gegenwart Gottes, und zu versuchen, dabei ganz authentisch zu sein.
Das vorliegende Buch bezeugt diesen Weg ...
Ich wollte übers Wochenende die in der Google-Buchvorschau einsehbaren Abschnitte aus Sobre el cielo y la tierra schon einmal für meinen Hausgebrauch übersetzen. Es kursieren ja schon ein paar Ausschnitte auf Englisch im Netz, insbesondere über die Äußerungen zum Zölibat etc. wird berichtet, aber der Tonfall ist auf Spanisch doch authentischer, und die Wiedergabe der Aussagen bspw. in kath.net-Artikeln ist dann auch leicht etwas tendenziös oder wird in eine bestimmte Richtung gelenkt, indem manches hervorgehoben oder interpretiert und anderes weggelassen wird und man sich immer fragt, was er denn nun wirklich gesagt hat. Die Beschaffung des spanischen Buches dauert etwas, weil momentan ein Run darauf besteht und die Erstauflage von Dezember 2010 (der Text stammt nicht wie in dem engl. Bericht fälschlicherweise gesagt aus dem "vorigen Jahr") vergriffen ist. Als E-Book kann man es aber schon lesen (habe aber keinen Reader). Im Mai soll wohl eine deutsche Übersetzung erscheinen.

Die Kapitel über "interreligiösen Dialog", "Fundamentalismus", "Holocaust" und ein paar andere interessantere Abschnitte fehlen mir deshalb momentan noch, aber das, was ich bisher gelesen habe, finde ich teilweise auch schon recht aufschlussreich.

Wenn keine Einwände bestehen, könnte ich hier interessantere Stellen zitieren. Ich möchte allerdings vermeiden, Leute zu verschrecken und ungewollt zum Papstbashing beizutragen, weil sich irgendjemand in antimodernistischen Vorurteilen bestätigt sieht.
Andererseits wird es alles ja sowieso herauskommen und früher oder später kann jeder die Sachen lesen. Auch handelt es sich ja nicht um ein programmatisches Dokument für das Pontifikat, sondern um ein vor anderthalb Jahren publiziertes Interviewbuch, als noch niemand an Papst Franziskus dachte.

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 15:39
von Benedikt
Wenn keine Einwände bestehen, könnte ich hier interessantere Stellen zitieren. Ich möchte allerdings vermeiden, Leute zu verschrecken und ungewollt zum Papstbashing beizutragen, weil sich irgendjemand in antimodernistischen Vorurteilen bestätigt sieht.
Andererseits wird es alles ja sowieso herauskommen und früher oder später kann jeder die Sachen lesen. Auch handelt es sich ja nicht um ein programmatisches Dokument für das Pontifikat, sondern um ein vor anderthalb Jahren publiziertes Interviewbuch, als noch niemand an Papst Franziskus dachte.
Mach mal bitte. So wie ich deine Posting bisher gelesen habe, wirst du es vermeiden, die Aussagen des Papstes in eine bestimmte Richtung zu lenken. Allerdings würde ich dich bitten, die Stellen so auszuwählen, dass jemand ein umfassendes Bild bekommt, ohne kath.net et al gelesen zu haben. Also nicht als Gegengewicht zu dem, was du kritisierst...

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 16:46
von Reinhard
martin v. tours hat geschrieben:Natürlich bin auch ich massiv verunsichert. Das liegt aber weniger an den Dingen die Papst Franz bis jetzt getan oder gesagt hat, sondern viel mehr an den Aussagen der veröffentlichten Meinung über Ihn.
Wenn man so sieht wer den neuen Papst so lobt, könnte man schon Angst kriegen. Meine Hoffnung ist aber, das die selben Leute die Ihn jetzt so hoch loben, bald entdecken werden wie katholisch er wirklich ist.
Da müssen wir auch ein bisschen aufpassen, denn das berühmte Motto "Er ist der Feind meines Feindes, also ist er mein Freund" ist doch sehr flach gedacht, und trotzdem verfallen wir dem manchmal.

Vielleicht ist es gar nicht mal nötig, dass "die sich noch wundern werden" ... womöglich erleben wir, dass viele von denen jetzt das was sie bisher blockiert hat (geistlich, intellektuell, wie auch immer ...), überwinden, und sie zu einem wirklichen Glauben finden ?!

Da bin ich sehr zuversichtlich und verweigere mich dem politischen Kalkül, auf das hier doch noch sehr oft gebaut wird.

Da hat nun der Heilige Geist schon mit der Berufung von PP Franziskus etwas Neues vorgelegt, das in kein politisches Schema passt, dann dürfen wir getrost dieser Vorgabe Gottes folgen: Christus-Nachfolge statt "Politik" !


Dieser Artikel ist zugleich auch eine Antwort auf die Frage von Dir, "Benedikt" zu
Wenn keine Einwände bestehen, könnte ich hier interessantere Stellen zitieren. ...

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 17:42
von Athanasius0570
civilisation hat geschrieben:Papst feiert Messe mit Gärtnern und Straßenkehrern
http://www.kna.de/webnews/kwn9/urn_new ... 51-2.html
Ich erinnere mich dunkel, dass es in "Die Schlüssel von St. Peter" irgendwo heißt, dass die Straßenkehrer Pius XII. mehr geschätzt hätten als die Kardinäle, denen er die Schleppen abgeschnitten hat ...

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 17:54
von Didymus
martin v. tours hat geschrieben:Ich hatte mich in die Diskussion um unseren neuen Papst noch nicht eingebracht. Obwohl ich mich als Tradi verstehe, kann ich mit so manchen Streitthemen hier (keine roten Schuhe, etc..) nichts anfangen.
Wir sollten den guten Baum an seinen Früchten erkennen, nicht an der Farbe seiner Rinde oder seiner Blätter.

Natürlich bin auch ich massiv verunsichert. Das liegt aber weniger an den Dingen die Papst Franz bis jetzt getan oder gesagt hat, sondern viel mehr an den Aussagen der veröffentlichten Meinung über Ihn.
Wenn man so sieht wer den neuen Papst so lobt, könnte man schon Angst kriegen. Meine Hoffnung ist aber, das die selben Leute die Ihn jetzt so hoch loben, bald entdecken werden wie katholisch er wirklich ist.

Abwarted und für Ihn betend,
martin v. tours
Insgesamt sehe ich es ähnlich.

Schönes Bild mit dem Baum und den Früchten. Wenn man allerdings aus bisheriger Erfahrung von der Farbe der Rinde oder Blätter auf die Früchte in gewissem Umfang Rückschlüsse ziehen konnte, dann wird man verunsichert sein. Gleichzeitig sollte man aber auch bereit sein, zu lernen und umzudenken, falls es sich herausstellt, daß diese Rückschlüsse nur bedingt zutreffen.

Ansonsten teile ich deine Verunsicherung und deine Hoffnung. Interviews wie dieses hier einfach zu ignorieren oder unter der Rubrik "linkes Wunschdenken" abzuhaken, scheint mir zu einfach. Wer das Ratzinger-Pontifikat nicht einfach als Erfüllung persönlicher Marotten oder gescheitertes Experiment sondern als hoffnungsvollen Aufbruch zur Erneuerung der Kirche aus dem Geist der Liturgie und des Glaubens gesehen hat, wird nicht leichthin in den allgemeinen Franziskus-Jubel einstimmen können. Andererseits bieten die Äußerungen von Papst Franziskus vor und nach seiner Wahl unterm Strich Anlaß zur Hoffnung, daß er die Kirche nicht zurück in die siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts lenken will.

Deswegen - wie du schriebst - abwarten und beten.

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 18:10
von Linus
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Also ist der derzeitige Stuhlinhaber (Papst werd ich in Zukunft nicht sagen, es gibt ja aktuell zwei)
Drehst du jetzt auch durch?

Nein, aber wie will man sie Unterscheiden? es sind beide legitime Päpste - , der eine ist nur seiner Aufgaben entbunden. Warum jetzt nicht beide Im Hochgebet erwähnt werden, ist mir schleierhaft. Es bedarf einer diskriminationsmerkmals.

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 18:55
von Petur
Man kann zw. einem aktiven Diözesanbischof und einem emeritierten DB ziemlich leicht unterscheiden. Das ist auch in diesem Fall gültig.

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 19:00
von Hubertus
Linus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Also ist der derzeitige Stuhlinhaber (Papst werd ich in Zukunft nicht sagen, es gibt ja aktuell zwei)
Drehst du jetzt auch durch?

Nein, aber wie will man sie Unterscheiden? es sind beide legitime Päpste - , der eine ist nur seiner Aufgaben entbunden. Warum jetzt nicht beide Im Hochgebet erwähnt werden, ist mir schleierhaft. Es bedarf einer diskriminationsmerkmals.
Es gibt nur einen Bischof von Rom. Benedikt ist von diesem Amt am 28. Februar um 20 Uhr zurückgetreten.
Danach war der Stuhl Petri vakant. Mit der Annahme der Wahl durch den derzeitigen Papst gibt es nun wie-
der einen Nachfolger des hl. Petrus. Dieser nennt sich Franz. Das ist doch nicht so schwer. :achselzuck:

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 19:11
von Vir Probatus
Pilgerer hat geschrieben:Der Papst hat nebenbei auch einen kaiserlichen Namen angenommen: Franz I (Joseph) war als Ehemann von Maria Theresia Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Sehr politisch war er nicht, sondern überließ die Regierungsgeschäfte seiner habsburgischen Frau. Sein Enkel Franz II war (leider?) schon der letzte heilige römische Kaiser.
Nur hat der Papst daran bestimmt nicht gedacht oder das bezweckt. Insofern könnte man auch schreiben, der Papst hat den Namen eines Deutschen Profifussballers angenommen, der den Anlass einer Weihnachtsfeier bevorzugt zum Seitensprung nutzt.
Das ist doch alles Humbug.

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 20:33
von Paulus Minor
Hubertus hat geschrieben: Mit der Annahme der Wahl durch den derzeitigen Papst gibt es nun wie-
der einen Nachfolger des hl. Petrus. Dieser nennt sich Franz.
Nein, er nennt sich eben nicht "Franz". Er nennt sich "Franziskus". Ist das so schwer?

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 21:13
von umusungu
Paulus Minor hat geschrieben:Nein, er nennt sich eben nicht "Franz". Er nennt sich "Franziskus". Ist das so schwer?
im Deutschen ist das aber ganz eindeutig "Franz".
Schau in den Schott:
Franz von Assisi
Franz von Sales
Franz Xavier

Die offiziellen Namen der Heiligen auf Deutsch.

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Sonntag 24. März 2013, 01:09
von Cornelius
Jorge_ hat geschrieben: Wenn keine Einwände bestehen, könnte ich hier interessantere Stellen zitieren. Ich möchte allerdings vermeiden, Leute zu verschrecken und ungewollt zum Papstbashing beizutragen, weil sich irgendjemand in antimodernistischen Vorurteilen bestätigt sieht.
Andererseits wird es alles ja sowieso herauskommen und früher oder später kann jeder die Sachen lesen. Auch handelt es sich ja nicht um ein programmatisches Dokument für das Pontifikat, sondern um ein vor anderthalb Jahren publiziertes Interviewbuch, als noch niemand an Papst Franziskus dachte.
Über solche Zitate würde ich mich sehr freuen. Und bestimmt nicht, um diese Zitate zum Papstbashing zu mißbrauchen! Momentan ist alles noch sehr frisch und es zeigt sich wieder einmal mehr, wie stark die deutschen Medien Informationen selektieren und filtern. Dem dt. Michel werden nur ausgesuchte Nachrichtenhäppchen mundgerecht und vorverdaut serviert.
umusungu hat geschrieben: im Deutschen ist das aber ganz eindeutig "Franz".
Schau in den Schott:
Franz von Assisi
Franz von Sales
Franz Xavier

Die offiziellen Namen der Heiligen auf Deutsch.
So eindeutig ist das überhaupt nicht! In Gebetstexten aus dem Schott ist sehr wohl vom hl. Franziskus die Rede und nicht vom hl. Franz. Franz scheint die volkstümliche Bezeichnung zu sein; man findet aber auch sehr wohl Heiligenbeschreibungen, in denen vom hl. Franziskus die Rede ist. Sogar online. Hier zum Beispiel:
http://www.heiligenlexikon.de/Biographi ... Assisi.htm

Desweiteren wird in Gebeten ausschließlich der Name Franziskus verwendet. Gott sei Dank! Z.B. Postcommunio (Fest des hl. Franz von Assisi, 4. Oktober)

Code: Alles auswählen

Wir bitten Dich, o Herr: himmlische Gnade bereichere Deine Kirche, die Du erleuchten wolltest durch die glorreichen Verdienste und das herrliche Beispiel Deines hl. Bekenners Franziskus. Durch unseren Herrn.
Ich meine, es gehen beide Varianten, wobei mir die Variante "Franz" zu dumpf ist. Für mich heißt der neue heilige Vater Papst Franziskus.

Allen einen gesegnten Sonntag
Cornelius

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Sonntag 24. März 2013, 08:41
von TomS
Andrea Tornielli zu den "urban myths" rund um den neuen Papst: Bergoglio, Ratzinger and urban myths

Ein kurzes Zitat aus dem Artikel:
It is true that Bergoglio’s mission is characterised by a simple style, continuously breaking rigid protocol, as Wojtyla had done since the start of his pontificate. But urban myths started to circulate within the first few hours of his papacy. According to one of these rumours, straight after his election, Francis apparently refused to wear the red velvet mozzetta trimmed with (synthetic) ermine, saying to the Master of Papal Ceremonies, Guido Marini: “You can wear it! The carnival’s over.” A rude and boorish comment to make to the Master of Ceremonies. As far as Vatican Insider has learnt, said comment was never made. As Marini placed the mozzetta on Francis, the Pope simply said: “I would prefer you didn’t.” No reference was made the carnival and no humiliating comment was made against the Master of Ceremonies.

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Sonntag 24. März 2013, 09:35
von Loddar
Zum Thema Papst Franziskus.

Meinen geschriebenen Satz: „Es ist ein geheuchelter Gehorsam zum Papst Franziskus aus niederen Beweggründen“ möchte ich durch eine Klarstellung ändern in:

„Nach meiner Überzeugung ist es ein geheuchelter Gehorsam zum Papst Franziskus aus niederen Beweggründen“.

So hatte ich es auch gemeint und daran hat sich auch nichts verändert.

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Sonntag 24. März 2013, 21:07
von taddeo
Ein zeitgenössischer Komponist macht sich Gedanken über den neuen Papst: ;D
Heilige sind wie Komponisten, landläufig betrachtet: der Nachruhm stellt sich nach dem Ableben ein. Das Berufsbild „Heiliger“ ist allerdings erstens älter und zweitens für die himmlische Ewigkeit angelegt, derweil der Berufsstand des Komponisten uns erst seit den mythisch behafteten Perotinus und Leoninus überliefert scheint. Können die Orden oder sonstigen Kirchenteile noch Jahrhunderte nach dem Ableben ihrer Heiligen von deren irdischem Wirken profitieren, die Heiligen selbst knapp 1000 Jahre nach ihrem Tod überhaupt zum Heiligen erhoben werden, nutzt ein verblichener Komponist seiner Familie gerade noch 70 Jahre, ist im Komponistenhimmel nur Platz für nicht einmal an einer Hand abzuzählende Vertreter einer Musikepoche, ist noch kein einziger Komponistengipskopf so alt wie Heiligenregister selbst. Allerdings scheint selbst den Köpfen der konservativen katholischen Kirche der Jetztzeit die Aussicht auf Heiligsprechung in weit entfernten Jahrhunderten nicht auszureichen. Es wirkt, als ob jeder „papabile“ der Zeit nach Johannes Paul II. selbst schnell noch ins Pontifikat gehievt wird, um qua Amt am Schalthebel der Heiligwerdung und v.a. Heiligmachung zu sitzen, egal ob als Nachfolger der Inquisitoren wie der jetzige römische Alt-Bischof Bendetto oder der als Armenpriester annoncierte Neo-Franziskus. Spannend am letzteren, dass man hier noch müheloser Informationen über sein kontrovers diskutiertes Mit- oder Gegenwirken zur argentinischen Militärjunta hätte finden können als über den rechtslastigen Piusbruderbischof Williamson. Bleibt zu hoffen, dass das noch vor dem Tod oder der Heiligsprechung oder gar einem warum auch immer bedingten Rücktritt des neuen Papstes, seit Benedetto gilt auch hier nicht mehr das lebenslange Amt – wohl seine mächtigste Reform, klargestellt wird.
Quelle: Bad Blog of Musick / Neue Musikzeitung

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Sonntag 24. März 2013, 23:25
von Robert Ketelhohn
Paulus Minor hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben: Mit der Annahme der Wahl durch den derzeitigen Papst gibt es nun wie-
der einen Nachfolger des hl. Petrus. Dieser nennt sich Franz.
Nein, er nennt sich eben nicht "Franz". Er nennt sich "Franziskus". Ist das so schwer?
Latine nomine Francisci nuncupatur, Italice vero dicunt ipsum «Francesco», Gallice «François», Hispanice «Francisco», Hollandisce «Frans», Russice «Франциск», Polonice «Franciszek», Anglice «Francis » – atque Teutonice sane «Franz», quod nomen nullatenus sit diminutivum neque truncatura, immo vera et plane regularis forma Teutonica; quocum sat est garritus.

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Montag 25. März 2013, 13:08
von JosefBordat
Der Papst. Ein Freund der Diktatur? - Es bleibt „umstritten“! - http://jobo72.wordpress.com/213/3/25/ ... -diktatur/

JoBo

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Montag 25. März 2013, 13:50
von Gallus
Bischof Kräutler erwartet, daß Papst Franziskus ein neues Konzil auf den Weg bringt:

http://www.domradio.de/nachrichten/213 ... franziskus

Re: Papst Franziskus

Verfasst: Montag 25. März 2013, 15:09
von Pilger
Servus Servorum Dei Seine Heiligkeit Papst Franziskus hat die Zeichen dieser Zeit ohne jeden Zweifel erkannt.

Das Papst Franziskus die Ent-weltlichung und die Gesinnung für die Armen in der katholische Kirche fordert und von der Diktatur des Relativismus und vor dem Einflüsterungen des Bösen (Teufel) warnt, bestätigt meinen ersten Eindruck von Papst Franziskus.

Seine deutliche und klare Sprache gepaart mit der Nähe und dem Verständnis zu den Menschen sowie seine Liebe gegenüber den Armen, Schwachen und Geringen ist für mich faszinierend. Für andere vor allem für die neoliberale Nomenklatur wird er so sehr bald zum Ärgernis

Gott schütze Papst Franziskus

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Dienstag 26. März 2013, 10:20
von Linus
Hubertus hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Also ist der derzeitige Stuhlinhaber (Papst werd ich in Zukunft nicht sagen, es gibt ja aktuell zwei)
Drehst du jetzt auch durch?

Nein, aber wie will man sie Unterscheiden? es sind beide legitime Päpste - , der eine ist nur seiner Aufgaben entbunden. Warum jetzt nicht beide Im Hochgebet erwähnt werden, ist mir schleierhaft. Es bedarf einer diskriminationsmerkmals.
Es gibt nur einen Bischof von Rom. Benedikt ist von diesem Amt am 28. Februar um 20 Uhr zurückgetreten.
Danach war der Stuhl Petri vakant. Mit der Annahme der Wahl durch den derzeitigen Papst gibt es nun wie-
der einen Nachfolger des hl. Petrus. Dieser nennt sich Franz. Das ist doch nicht so schwer. :achselzuck:
Bloß der Alte nennt sich nach wie vor Papst. Das ist für einen monarchischen Titel, wie der Papst einer ist, doch seltsam, wenn es zwei legitime Titelträger gleichzeitig gibt.

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Dienstag 26. März 2013, 10:36
von Marcus
In meinem Zeitungsartikel über die Zusammenkunft von Franziskus und Benedikt XVI. wurde nur von einem „Papst Franziskus“ geschrieben. Benedikt XVI. wurde lediglich mit seinem früheren Papstnamen genannt. Natürlich wurde darauf hingewiesen, dass Benedikt sein Vorgänger, also der frühere Papst war. Aber als „Papst em. Benedikt XVI.“ oder gar als „Papst Benedikt XVI.“ wurde er darin nicht bezeichnet.

Soweit ich weiß, ist der Titel „Papst“ so ab dem 4. Jahrhundert aufgekommen und seit Gregor dem Großen allein dem römischen Bischof vorbehalten. Demnach bezeichnet(e) Papst strenggenommen auch kein Amt, sondern lediglich den „Ehrentitel“ des (amtierenden) römischen Bischofs. Folglich kann es zwar im Falle eines Amtsverzichts einen emeritierten Bischof von Rom, aber keinen emeritierten Papst geben, da der Papsttitel mit dem Eintritt des Amtsverzichts automatisch erlischt. Man kann zwar als Amts-, aber nicht als Titelträger emeritiert werden.

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Dienstag 26. März 2013, 11:45
von Hubertus
Linus hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Also ist der derzeitige Stuhlinhaber (Papst werd ich in Zukunft nicht sagen, es gibt ja aktuell zwei)
Drehst du jetzt auch durch?

Nein, aber wie will man sie Unterscheiden? es sind beide legitime Päpste - , der eine ist nur seiner Aufgaben entbunden. Warum jetzt nicht beide Im Hochgebet erwähnt werden, ist mir schleierhaft. Es bedarf einer diskriminationsmerkmals.
Es gibt nur einen Bischof von Rom. Benedikt ist von diesem Amt am 28. Februar um 20 Uhr zurückgetreten.
Danach war der Stuhl Petri vakant. Mit der Annahme der Wahl durch den derzeitigen Papst gibt es nun wie-
der einen Nachfolger des hl. Petrus. Dieser nennt sich Franz. Das ist doch nicht so schwer. :achselzuck:
Bloß der Alte nennt sich nach wie vor Papst. Das ist für einen monarchischen Titel, wie der Papst einer ist, doch seltsam, wenn es zwei legitime Titelträger gleichzeitig gibt.
Zur Not kann man sie ja an den Schuhen unterscheiden. :breitgrins:

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Dienstag 26. März 2013, 11:52
von Hubertus

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Dienstag 26. März 2013, 16:47
von Hubertus

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Dienstag 26. März 2013, 16:59
von iustus
Das gehört in den Thread "Entmysti.izierung des Papstamts". Kamphaus lässt grüßen. Ein Mensch unter Menschen halt - so die Kommentare. Nix mehr mit "Heiliger Vater" und so.

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Dienstag 26. März 2013, 17:07
von Benedikt
iustus hat geschrieben:
Das gehört in den Thread "Entmysti.izierung des Papstamts". Kamphaus lässt grüßen. Ein Mensch unter Menschen halt - so die Kommentare. Nix mehr mit "Heiliger Vater" und so.
"Statt dessen wohnt er ganz bescheiden weiterhin im Gästehaus." Mit Bescheidenheit hat das nichts zu tun. Verstehen kann ich ihn aber trotzdem voll und ganz.

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Dienstag 26. März 2013, 17:09
von TomS
Für mich wird das langsam unverständlich. Für alle Päpste seit vielen Jahrzehnten war es kein Problem, im Apostolischen Palalst zu wohnen.
Was soll das? Allein die Sicherheitsmaßnahmen ständig im Gästehaus aufrecht zu erhalten, dürfte für Probleme sorgen.

Re: Papst Franz I.

Verfasst: Dienstag 26. März 2013, 17:13
von Florianklaus
Benedikt hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
Das gehört in den Thread "Entmysti.izierung des Papstamts". Kamphaus lässt grüßen. Ein Mensch unter Menschen halt - so die Kommentare. Nix mehr mit "Heiliger Vater" und so.
"Statt dessen wohnt er ganz bescheiden weiterhin im Gästehaus." Mit Bescheidenheit hat das nichts zu tun. Verstehen kann ich ihn aber trotzdem voll und ganz.
Wieso kannst Du ihn verstehen, daß er weiter im Gästehaus statt im Palast wohnen will?