Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

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civilisation
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Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von civilisation »

Soeben habe ich gelesen, daß eine Dortmunder Innenstadtkirche mit dem Segen des Erzbischofs von Paderborn zu einem Kolumbarium (= Aufbewahrungsort für Urnen) umgewidmet werden soll.

Damit setzt sich ein Dortmunder Propst ein Denkmal. :pfeif:

Hier der Bericht:

http://www.propsteikirche-dortmund.de/p ... 7mude2upt6

Daraus:
Geplant ist, im Hauptschiff der neugotischen Backsteinkirche mehrere Stelen aufzustellen in deren Fächern Urnen mit der Asche Verstorbener beigesetzt werden. Dazu wird für diesen Teil des Gebäudes die kirchliche Nutzung beendet (Teilprofanierung). Trauergottesdienste, Gedenkfeiern und zunächst noch eine Vorabendmesse am Samstag, werden in der Alltagskapelle der Kirche gefeiert. „Der sakrale Charakter des Raumes bleibt so erhalten“, erläuterte Propst Coersmeier.
Im Erzbistum Paderborn wird die Liebfrauenkirche die erste Kirche sein, die für Urnenbeisetzungen umgenutzt wird. Beispiele dafür gibt es in Nordrhein-Westfalen bereits in Aachen und Marl.
Bilder der Liebfrauenkirche:




Sorry, nur ein Bild. - Innenaufnahmen dieser neugotischen Kirche gibt es im Net offenbar nicht mehr. Der Herr Coersmeier hat ganze Arbeit geleistet.

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Bernado
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von Bernado »

civilisation hat geschrieben: Sorry, nur ein Bild. - Innenaufnahmen dieser neugotischen Kirche gibt es im Net offenbar nicht mehr. Der Herr Coersmeier hat ganze Arbeit geleistet.
Gibts dazu eine Erläuterung?
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

civilisation
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von civilisation »

Bernado hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben: Sorry, nur ein Bild. - Innenaufnahmen dieser neugotischen Kirche gibt es im Net offenbar nicht mehr. Der Herr Coersmeier hat ganze Arbeit geleistet.
Gibts dazu eine Erläuterung?
Sorry und ein "mea culpa".

Aber es gab mal eine sehr schöne Seite mit der Innenansicht der Liebfrauenkirche aus Dortmund mit sehr vielen Bildern.

Den Satz "... ganze Arbeit geleistet" nehme ich hiermit zurück. Denn ich weiß nicht, ob Propst Coersmeier der Verantwortliche für die Entfernung dieser Website ist.

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taddeo
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von taddeo »

civilisation hat geschrieben:Sorry, nur ein Bild. - Innenaufnahmen dieser neugotischen Kirche gibt es im Net offenbar nicht mehr. Der Herr Coersmeier hat ganze Arbeit geleistet.
Auf der Website gibt es doch Bilder von der Liebfrauenkirche:
http://www.propsteikirche-dortmund.de/p ... 7mude2upt6

civilisation
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von civilisation »

taddeo hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Sorry, nur ein Bild. - Innenaufnahmen dieser neugotischen Kirche gibt es im Net offenbar nicht mehr. Der Herr Coersmeier hat ganze Arbeit geleistet.
Auf der Website gibt es doch Bilder von der Liebfrauenkirche:
http://www.propsteikirche-dortmund.de/p ... 7mude2upt6
Danke, taddeo. - Ich habe leider auf meiner persönlichen Linkliste die Präsenz nicht verfügbar gehabt.

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ad-fontes
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von ad-fontes »

Scheint seit ein paar Jahren irgendwie "trendy" zu sein. Gibts bei uns auch schon.

Vielleicht hätte man die Feuerbestattung nie als christliche Bestattungsform zulassen dürfen?!

Seit wann gibt es dies in der RKK?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Juergen
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von Juergen »

civilisation hat geschrieben:Soeben habe ich gelesen, daß eine Dortmunder Innenstadtkirche mit dem Segen des Erzbischofs von Paderborn zu einem Kolumbarium (= Aufbewahrungsort für Urnen) umgewidmet werden soll.

Damit setzt sich ein Dortmunder Propst ein Denkmal. :pfeif:

Hier der Bericht:

http://www.propsteikirche-dortmund.de/p ... 7mude2upt6
...
Sorry, nur ein Bild. - Innenaufnahmen dieser neugotischen Kirche gibt es im Net offenbar nicht mehr. Der Herr Coersmeier hat ganze Arbeit geleistet.
Wenn Du bei dem Bericht links auf "Bilder Gotteshaus" klickst, dann findest Du dort - wie der Text "Bilder Gotteshaus" vermuten läßt - Bilder der Kirche.

Aber es scheint wohl zuviel verlangt zu sein, selbst die Augen auf zu machen. Es ist ja auch so schön, wenn man von anderen an die Hand genommen wird. Das passt zu manch unmündigem Katholiken.



Und wenn "ad-fontes" mal den oben verlinkten Artikel bis zum Ende lesen würde, bräuchte er keine so dummen Fragen zu stellen.
Gruß Jürgen

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civilisation
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von civilisation »

....
Zuletzt geändert von civilisation am Freitag 16. Oktober 2009, 17:01, insgesamt 1-mal geändert.

civilisation
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von civilisation »

Juergen hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Soeben habe ich gelesen, daß eine Dortmunder Innenstadtkirche mit dem Segen des Erzbischofs von Paderborn zu einem Kolumbarium (= Aufbewahrungsort für Urnen) umgewidmet werden soll.

Damit setzt sich ein Dortmunder Propst ein Denkmal. :pfeif:

Hier der Bericht:

http://www.propsteikirche-dortmund.de/p ... 7mude2upt6
...
Sorry, nur ein Bild. - Innenaufnahmen dieser neugotischen Kirche gibt es im Net offenbar nicht mehr. Der Herr Coersmeier hat ganze Arbeit geleistet.
Wenn Du bei dem Bericht links auf "Bilder Gotteshaus" klickst, dann findest Du dort - wie der Text "Bilder Gotteshaus" vermuten läßt - Bilder der Kirche.

Aber es scheint wohl zuviel verlangt zu sein, selbst die Augen auf zu machen. Es ist ja auch so schön, wenn man von anderen an die Hand genommen wird. Das passt zu manch unmündigem Katholiken.



Und wenn "ad-fontes" mal den oben verlinkten Artikel bis zum Ende lesen würde, bräuchte er keine so dummen Fragen zu stellen.

Ey ...

Jetzt komm mal runter von Deinem Tripp und Deiner Lobhuddelei auf Deinen Erzbischof bzw. Deiner Erzdiözese.

Klugscheiss Deinerseits macht die Umwidmung kirchlicher Gebäude zu Geldeinnahmen nicht besser.

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Robert Ketelhohn
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich weiß nicht, was diese Dinger mit Tauben zu tun haben, außer daß
da ganz gewaltig Scheiße produziert wird. Sicher ist eins: Sie dienen
dazu, beredt Zeugnis abzulegen gegen die Auferstehung des Fleischs.
Das ist ihr Zweck – und nichts sonst.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Bernado
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von Bernado »

taddeo hat geschrieben: Auf der Website gibt es doch Bilder von der Liebfrauenkirche:
http://www.propsteikirche-dortmund.de/p ... 7mude2upt6
Danke für den Hinweis - der gleichzeitig auch ein schöner Beweis dafür ist, daß es nicht reicht, einen Altarraum modernistisch umzubauen, um die Lebenden in die Kirche zu locken. So ist es nur logisch, daß man sich jetzt an die Toten halten will.

Die Verbrennung mit anschließender Bestattung im Platz- (und Kosten-)sparenden Urnengrab ist Katholiken seit den 60er Jahren gestattet, wenn sie damit nicht (wie von den Feuerbestattungsvereinen des frühen 20. Jh. propagiert) ihren Unglauben an die Auferstehung der Toten zum Ausdruck bringen wollen.
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ad-fontes
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von ad-fontes »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich weiß nicht, was diese Dinger mit Tauben zu tun haben, außer daß
da ganz gewaltig Scheiße produziert wird. Sicher ist eins: Sie dienen
dazu, beredt Zeugnis abzulegen gegen die Auferstehung des Fleischs.
Das ist ihr Zweck – und nichts sonst.
:klatsch:
Danke! Klartext in der Sache ist wirklich von Nöten!
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ad-fontes
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von ad-fontes »

Bernado hat geschrieben: Danke für den Hinweis - der gleichzeitig auch ein schöner Beweis dafür ist, daß es nicht reicht, einen Altarraum modernistisch umzubauen, um die Lebenden in die Kirche zu locken.


So etwas wird ja oft "Altarinsel" genannt. Ist das nicht auch irgendwie bescheuert (eine Insel im Kirchenschiff :nein: )? Wer hat den Begriff eigentlich eingeführt oder von woher hat er sich verbreitet? ..falls jemand etwas dazu weiß.
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Niels
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von Niels »

Allerdings ist das bescheuert... :ikb_boat:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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taddeo
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von taddeo »

ad-fontes hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich weiß nicht, was diese Dinger mit Tauben zu tun haben, außer daß
da ganz gewaltig Scheiße produziert wird. Sicher ist eins: Sie dienen
dazu, beredt Zeugnis abzulegen gegen die Auferstehung des Fleischs.
Das ist ihr Zweck – und nichts sonst.
:klatsch:
Danke! Klartext in der Sache ist wirklich von Nöten!
Sagt mal, Lesen ist nicht euer Hobby, oder?

[quote="www.propsteikirche-dortmund.de"]Stichwort: Kolumbarium

Kolumbarien sind Begräbnisstätten, in denen Urnen mit der Asche Verstorbener beigesetzt werden. Die lateinische Bezeichnung columbarium (Taubenschlag) weist darauf hin, dass die in übereinander angebrachten Nischen angelegten Grabkammern optisch Ähnlichkeit mit einem Taubenschlag haben. In Rom und Umgebung sind über 100 alte Grabkammern bekannt.

Mit dem Übergang von der Verbrennung zur Erdbestattung ab dem 3. Jahrhundert sind auch die Kolumbarien verschwunden. Nach Einführung der Feuerbestattung im Jahr 1879 wurden in Deutschland weitere Kolumbarien errichtet. Die Kirche erlaubt seit 1964 Feuerbestattungen.

Heute bezeichnet man als Kolumbarium Gebäude, die der Aufbewahrung von Urnen dienen. Neben der Erfurter Allerheiligenkirche gehört die Aachener Grabeskirche St. Josef zu den ersten in einer Kirche eingerichteten Kolumbarien.[/quote]

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ad-fontes
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von ad-fontes »

Das, das ich in den letzten jahren zum Thema gelesen habe, hat mich nicht überzeugen können. Warum sollte es jetzt anders sein. Robert hat das in Worte gefaßt, was ich zu artikulieren bisher nicht vermochte.

Ein paar Beispiele:
http://www.derwesten.de/nachrichten/sta ... etail.html
http://www.kolumbarium.org/index.php?id=238
Crüwell zufolge soll die Gruft als sogenanntes Kolumbarium auch allen Bonnern als letzte Ruhestätte offenstehen. Bislang sei die Gruft mit einer schweren Platte verschlossen, "doch der Eingang zum Kolumbarium soll so gestaltet werden, dass man ohne Schwierigkeiten dorthinein gelangt".
http://www.general-anzeiger-bonn.de/ind ... lid=56373

Kremation und Urnenaufbewahrung ist m.E. keine einem Christen geziemende Bestattungsform.
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civilisation
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von civilisation »

Ich will ja nicht in eine altbekannt-kritische Kerbe schlagen:

Der gehobene und auch der höhere Klerus ist in hohem Maße in den Freimaurer-Vorfeldorganisationen der Rotarier und der Lions vertreten.

Man merke auf: Freimaurer!! Und die Vorfeld-Organisationen.

Erzbischof, Weihbischöfe (und jetzt z.T. Diözesanbischöfe), Generalvikar (ein Ex!) und auch höhere Geistliche sind den Freimaurer-Vorfeldorganisationen (und auch den Freimaurern?) sehr zugetan.

Freimaurer sind ja Freidenker, somit der Feuerbestattung sehr zugetan. Und die Seuche "Freimaurerei" greift halt auf den Klerus, zumal den höheren Klerus über.

Deshalb gibt es auch derartige Vorstöße a la Bistum Aachen und auch jetzt Paderborn.

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Niels
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von Niels »

civilisation hat geschrieben: Deshalb gibt es auch derartige Vorstöße a la Bistum Aachen und auch jetzt Paderborn.
Und schon länger in Essen...
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Juergen
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von Juergen »

civilisation hat geschrieben:Ich will ja nicht in eine altbekannt-kritische Kerbe schlagen:

Der gehobene und auch der höhere Klerus ist in hohem Maße in den Freimaurer-Vorfeldorganisationen der Rotarier und der Lions vertreten.

Man merke auf: Freimaurer!! Und die Vorfeld-Organisationen.

Erzbischof, Weihbischöfe (und jetzt z.T. Diözesanbischöfe), Generalvikar (ein Ex!) und auch höhere Geistliche sind den Freimaurer-Vorfeldorganisationen (und auch den Freimaurern?) sehr zugetan.

Freimaurer sind ja Freidenker, somit der Feuerbestattung sehr zugetan. Und die Seuche "Freimaurerei" greift halt auf den Klerus, zumal den höheren Klerus über.

Deshalb gibt es auch derartige Vorstöße a la Bistum Aachen und auch jetzt Paderborn.
Deine Verschwörungstheorien kannste Dir sparen.
Oder eben weiterhin bei kreuznet verbreiten.
Gruß Jürgen

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civilisation
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von civilisation »

Kuriose Züge in Paderborn - weiterhin.

Ist das lediglich ein "Aufschwung auf die Zeichen der Zeit" oder die Erschließung einer neuen Geldquelle?

Da werden diverse Ausschreibungen und Ausstellungen veranstaltet, um die Kirchen in Kolumbarien umzugestalten.

Trotz des Protestes "zweifelhafter" Kreuzgangposter, die mit Unterstellungen und Verleumdungen agieren, hier der Bericht der Erzdiözese Paderborn, die mit Macht ihre Vorstellungen durchdrücken will und zur Feuerbestattung aufruft.

Ausstellung präsentiert Entwürfe für Kolumbarium
http://www.i-basis.de/dp/ansicht/kunden ... qjcadak53
daraus:
„Der Umbau von Kirchen zu Grabeskirchen (Kolumbarien) ist nur ein Aspekt des vielfältigen Wandels, dem die Bestattungskultur in unserem Land unterworfen ist“, schreiben die Veranstalter der Ausstellung und des Symposiums in ihrer Einladung. Anonyme Beisetzung, Friedwald, Bestattungsdiscounter, Gestaltungsvielfalt bei Särgen, Urnen und Gräbern markierten die derzeit stattfindenden Veränderungen. Der Wandel der Bestattungskultur und die Herausforderungen, die sich daraus für die Kirche ergeben, stehen im Mittelpunkt eines Symposiums mit Vorträgen und einem Podiumsgespräch.
Vielleicht sollte man besser schreiben: Die Kirchen tragen sich selbst zu Grabe.

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lifestylekatholik
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von lifestylekatholik »

Oh, »Kolumbarien« sind Urnenhäuser? :auweia: Man lernt nie aus. Ich hatte bei dem Strangtitel immer gedacht, es gehe um den hl. Columban.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Juergen
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von Juergen »

civilisation hat geschrieben:die mit Macht ihre Vorstellungen durchdrücken will und zur Feuerbestattung aufruft.
Wo tut sie das?
Gruß Jürgen

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Seraph
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von Seraph »

lifestylekatholik hat geschrieben:Oh, »Kolumbarien« sind Urnenhäuser? :auweia: Man lernt nie aus. Ich hatte bei dem Strangtitel immer gedacht, es gehe um den hl. Columban.
Wir sprachen unter der Woche im $Gremium über die mögliche Umwandlung einer unserer Kirchen in ein Columbarium. Meine kindliche Frage, das das eigentich mit Tauben zu tun hätte, konnte keiner am Tisch beantworten. Jedenfalls dräut es auch hier.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)

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Robert Ketelhohn
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von Robert Ketelhohn »

lifestylekatholik hat geschrieben:Oh, »Kolumbarien« sind Urnenhäuser? :auweia: Man lernt nie aus. Ich hatte bei dem Strangtitel immer gedacht, es gehe um den hl. Columban.
Ich vermutete, es gehe um bessere Taubenschläge.

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ad-fontes
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von ad-fontes »

Bonn zieht nach:
General-Anzeiger hat geschrieben:Alte Jesuitengruft wird zum Urnengrab
Baufachleute und Alt-Katholiken besichtigen die jahrhundertealte Begräbnisstätte in der Namen-Jesu-Kirche
Von Frank Vallender
15 Meter lang ist das Tonnengewölbe der Gruft. Bonn. Der Abstieg in die jahrhundertealte Gruft war am Donnerstag noch beschwerlich: Durch eine schmale Öffnung im Boden der Namen-Jesu-Kirche gelangten Fachleute der Bezirksregierung und Vertreter der Alt-Katholiken mit Hilfe einer Metallleiter zur Begräbnisstätte der Jesuiten. Sie besichtigten die Gruft, weil sie zum Kolumbarium, zu einer Urnen-Begräbnisstätte umgebaut werden soll. Dann wird auch der Abstieg bequemer sein.
Eine schwere Bodenplatte in der Namen-Jesu-Kirche verschließt normalerweise den Eingang. Die alten Grabstätten sind zugemauert.
http://beilagen.ga-bonn.de/ani/2911/Sammelmappe1/

Noch hat die Gruft etwas Unheimliches: Ohne künstliche Beleuchtung dringt nur an einem Ende der quer zum Kirchenschiff gelegenen Grabstätte durch einen schmalen Schacht von oben ein wenig Licht hinein. Mit einem Scheinwerfer sieht man mehr von dem rund 15 Meter langen Tonnengewölbe aus Ziegelsteinen. Auf dem Lehmboden liegen hier und da Tierknöchelchen und Putzstücke, die im Laufe der Jahrhunderte von der Decke gefallen sind.

Nur an zwei Stellen kann man erahnen, wo man sich hier befindet: "...obiit Bonn 2. April 1732 R.I.P." (Lateinisch "obiit", auf Deutsch: "ist gestorben") steht an der zugemauerten Grabnische. Wer, lässt sich nicht mehr sagen. Schräg gegenüber liest man auf einem Restputzstück noch "rector", vermutlich ruht hier ein früherer Leiter der Jesuiten, die das 1717 geweihte Gotteshaus in der Bonngasse bis 1774 als Kollegkirche nutzten.
Weitere Informationen Internet: http://www.namenjesukirche.de

In absehbarer Zeit sollen sich hier unten, wo 66 Grabstätten in die Wände eingelassen sind, auch Bonner Bürger beerdigen lassen können. Das jedenfalls planen die Alt-Katholiken, die das Gebäude 211 als alt-katholisches Seelsorgezentrum und Bischofskirche eröffnen wollen. Bis dahin wird der Eigentümer des Gotteshauses, das Land NRW, für mehr als sieben Millionen Euro das Gebäude grundlegend sanieren und restaurieren.

Und eben auch die denkmalgeschützte Gruft zum Kolumbarium umbauen. Noch überlege man, wie die Urnen in der Gruft würdevoll aufbewahrt werden können, sagte Henriette Crüwell, alt-katholische Pfarrerin von St. Cyprian und Vorsitzende des Vorstandes der Stiftung Namen-Jesu-Kirche.

Als Bestattungsort, so Crüwell, wäre die Kirche für sehr unterschiedliche Menschen interessant: für Mitglieder der alt-katholischen Gemeinde, für Menschen ohne familiäre Bindung, denen es wichtig ist, dass ihrer über den Tod hinaus gedacht wird, oder auch für jene, die anstatt Friedhofsgebühren zu zahlen lieber eine kirchliche Stiftung unterstützen wollen.

Warum darf man eigentlich nur als Asche dorthin? Aus hygienischen Gründen oder steckt doch mehr dahinter? Ansonsten eine gute Idee.

P. S. Geht anscheinend nur mit Bonner Bürgerrecht: Kölner und andere Auswärtige müssen leider draußenbleiben!
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von Jacinta »

ad-fontes hat geschrieben:Kremation und Urnenaufbewahrung ist m.E. keine einem Christen geziemende Bestattungsform.
:klatsch: :klatsch: :klatsch:

Ich frage mich gerade, ob man als mittelloser Katholik dem überhaupt entgehen kann, selbst wenn man es aus Glaubensgründen ablehnt: Die vom Sozialamt bezahlten Bestattungen sind in der Regel Urnenbestattungen im anonymen Grab, weil das die kostengünstigste Vatiante ist.

Werden die Urnen (zwangseingeäscherter) heiliggesprochener Märtyrer eigentlich genauso verehrt, wie "nomale" Reliquien?
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von Bernado »

ad-fontes hat geschrieben:Warum darf man eigentlich nur als Asche dorthin? Aus hygienischen Gründen oder steckt doch mehr dahinter? Ansonsten eine gute Idee.
Weil man sonst zu viel Platz benötigt. Ich schätze mal, daß man auf den Platz eines Normalsarges 30 - 40 Urnen unterbringt - deshalb ist Urnenbestattung in Millionenstädten heute auch unter Katholiken kaum noch umstritten.
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von ad-fontes »

Also Zweckmäßigkeit!?

Könnte auch von Joseph II. stammen..

..ob der Niedergang des Christentums begann, als man die Verstorbenen nicht mehr ad sanctos beerdigte, als man sie vom Zentrum an den Rand verdrängte, vom Kirchhof zum Zentralfriedhof (der allerdings meistens an der Peripherie der Großstädte liegt) "auslagerte"?

Geht nicht diese Erscheinung (zusammen mit der Aufgabe der Bestattungsrichtung gen Osten) dem heute kaum mehr infrage gestellten Usus der Kremation der Leichname voraus?
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von Jacinta »

Bernado hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Warum darf man eigentlich nur als Asche dorthin? Aus hygienischen Gründen oder steckt doch mehr dahinter? Ansonsten eine gute Idee.
Weil man sonst zu viel Platz benötigt. Ich schätze mal, daß man auf den Platz eines Normalsarges 30 - 40 Urnen unterbringt - deshalb ist Urnenbestattung in Millionenstädten heute auch unter Katholiken kaum noch umstritten.
Im Gegenteil. In großen Städten werden mittlerweile Friedhofsflächen aufgegeben, weil sie infolge des Urnen-Unwesens nicht mehr benötigt werden.

Im übrigen war es Napoleon, der die Friedhöfe in großer Zahl an den Stadtrand verbannte.
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"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

Kilianus
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von Kilianus »

Jacinta hat geschrieben: Werden die Urnen (zwangseingeäscherter) heiliggesprochener Märtyrer eigentlich genauso verehrt, wie "nomale" Reliquien?
Ich kenne da nur den Fall des Dieners Gottes Georg Häfner, dessen Seligsprechung demnächst ansteht: Er ist im KZ gestorben und wurde eingeäschert. Eine Urne mit seiner angeblichen Asche wurde den Angehörigen übergeben. Sie wurde zunächst auf einem Friedhof beigesetzt, in den 1980ern (im Zuge der Eröffnung des Seligsprechungsprozesses) dann in die Krypta des Würzburger Neumünsters überführt. Damit ist sie am gleichen Ort wie ein Teil der Reliquien der Bistumspatrone Kilian, Kolonat und Totnan - allerdings nicht in einem Altar, sondern in einer Wandnische. Eine Beisetzung der Asche in Altären ist m.W. aber auch für die Zeit nach der Seligsprechung nicht vorgesehen. (Wobei mein Stand da nicht aktuell ist.)

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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von ad-fontes »

Ich finde die Vorstellung von Asche als verehrungswürdiger Reliquie befremdlich.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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overkott
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Re: Jetzt wird auch Paderborn zur Kolumbarien-Vorreiterin

Beitrag von overkott »

Ich finde eigentlich Beerdigungen auch schöner. Friedhöfe haben etwas Paradiesisches.

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