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Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Donnerstag 19. November 2009, 16:52
von songul
Das es auch anders geht, zeigt dieser Link:

http://blogs.reuters.com/faithworld/2 ... catholics/

LG Songul

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Donnerstag 19. November 2009, 16:52
von Niels
songul hat geschrieben:Das es auch anders geht, zeigt dieser Link:

http://blogs.reuters.com/faithworld/2 ... catholics/

LG Songul
:daumen-rauf: :ja:

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Donnerstag 19. November 2009, 19:11
von saba
Man muss aufpassen.

An sich kann man auf der ethischer Front mit jedem kooperieren, der die gleichen Positionen vertritt. Lange Zeit hat der Vatikan es mit Iran probiert ( Uno-ebene, Familienplanung etc. )

Was die Russen betrifft, so herrscht in Europa sowieso Orthodoxieeuphorie, was nicht nur - wie manche meinen - liturgische Gründe hat (es herrscht ja beispielsweise keine Unierteneuphie). Es hat etwas vergleichbares mit Buddismusmode im Westen.

Im übrigen jedoch sollte die Heilige Römische Kirche sein Gesicht wahren, was sie auch immer konnte und kann keinen Worten der Leute Glauben schenken, die ohnehin von vornherein jede tiefgehende Kooperation ausschließen und angeblich auf ethischer Ebene zusammenarbebiten wollen. Kein Wunder von der "Kirche", wo es bekanntlich von ehemaligen KGB-Leuten immer noch nur wimmelt (Putin-system...) und deren Nationalismus (wie übrigens überall in der Orthodoxie außer dem Konstantiniopel...) keine Grenzen kennt.

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Donnerstag 19. November 2009, 19:14
von cantus planus
songul hat geschrieben:Das es auch anders geht, zeigt dieser Link:

http://blogs.reuters.com/faithworld/2 ... catholics/

LG Songul
Sehr erfreulich! :ja:

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Donnerstag 19. November 2009, 20:45
von Miserere Nobis Domine
saba hat geschrieben: Was die Russen betrifft, so herrscht in Europa sowieso Orthodoxieeuphorie, was nicht nur - wie manche meinen - liturgische Gründe hat (es herrscht ja beispielsweise keine Unierteneuphie). Es hat etwas vergleichbares mit Buddismusmode im Westen.
Es hat auch viel damit zu tun, dass die Orthodoxie eine klare Lehre hat. Die hat Rom leider nur theoretisch; auf Ebene der Ortsgemeinden in Deutschland, sowie im schulischen Religionsunterricht und der universitären Theologie, gehört Häresie zum guten Ton.

Aber auch die Liturgie spielt eine grosse Rolle, und es gibt doch eine Uniateneuphorie. Römisch-katholische Messen im byzantinischen Ritus erfreuen sich auch in Deutschland zunehmender Beliebtheit.

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Donnerstag 19. November 2009, 21:46
von Leguan
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Es hat auch viel damit zu tun, dass die Orthodoxie eine klare Lehre hat. Die hat Rom leider nur theoretisch; auf Ebene der Ortsgemeinden in Deutschland, sowie im schulischen Religionsunterricht und der universitären Theologie, gehört Häresie zum guten Ton.
Nein, komischerweise nicht. Ich mache da (was diesen Punkt betrifft) eine Ähnliche Beobachtung wie saba, auch ultraliberale finden die Orthodoxie ganz toll und "mystisch". Und sie finden die Orthodoxie auch deswegen toll, weil die "keinen Papst haben" und "Scheidung erlauben". Andere Punkte, die die Lehre betreffen werden da ausgeblendet. Das sind tatsächlich oft Leute, die mit Vorliebe über die Kirche schimpfen und den Dalai Lama kuschelig finden. Ich kann mir das auch nicht so ganz erklären. :hae?:

Ich kenne einen Fall, wo in einem Pfarrgemeinderat der Vorschlag aufkam, einen orthodoxen Gottesdienst zu besuchen. Ein Mitglied machte daraufhin den Vorschlag, man könne auch eine alte Messe im römischen Ritus besuchen - und wurde daraufhin als "vorkonziliar" gebrandmarkt und aus dem PGR gemobbt. :kugel:

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Donnerstag 19. November 2009, 21:57
von Miserere Nobis Domine
Leguan hat geschrieben: Nein, komischerweise nicht. Ich mache da (was diesen Punkt betrifft) eine Ähnliche Beobachtung wie saba, auch ultraliberale finden die Orthodoxie ganz toll und "mystisch". Und sie finden die Orthodoxie auch deswegen toll, weil die "keinen Papst haben" und "Scheidung erlauben". Andere Punkte, die die Lehre betreffen werden da ausgeblendet. Das sind tatsächlich oft Leute, die mit Vorliebe über die Kirche schimpfen und den Dalai Lama kuschelig finden. Ich kann mir das auch nicht so ganz erklären. :hae?:
Diese Leute werden dann aber nicht selbst orthodox, sondern finden die Orthodoxie höchstens sympathisch. Bis sie sie doch mal näher kennenlernen...

Ich kenne übrigens eine junge orthodoxe Theologin aus einem osteuropäischen Land, die zur Zeit an einer rk.theol. Fakultät in Deutschland studiert. Dort wird sie aufgrund ihrer Aussagen von den modernistischen deutschen Kommilitonen als Fundamentalistin beschimpft.

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Donnerstag 19. November 2009, 22:08
von crucisalus
Das geht nicht nur dieser orthodoxen Theologin so... das geht auch allgemein allen Katholiken so, die sich an die Lehre und die Tradition halten.
Es gibt interessanterweise Priester, die abgelehnt werden, weil sie zu fromm sind.

:glubsch:

Was es nicht alles gibt...

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Donnerstag 19. November 2009, 23:13
von songul
Leguan hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Es hat auch viel damit zu tun, dass die Orthodoxie eine klare Lehre hat. Die hat Rom leider nur theoretisch; auf Ebene der Ortsgemeinden in Deutschland, sowie im schulischen Religionsunterricht und der universitären Theologie, gehört Häresie zum guten Ton.
Nein, komischerweise nicht. Ich mache da (was diesen Punkt betrifft) eine Ähnliche Beobachtung wie saba, auch ultraliberale finden die Orthodoxie ganz toll und "mystisch". Und sie finden die Orthodoxie auch deswegen toll, weil die "keinen Papst haben" und "Scheidung erlauben". Andere Punkte, die die Lehre betreffen werden da ausgeblendet. Das sind tatsächlich oft Leute, die mit Vorliebe über die Kirche schimpfen und den Dalai Lama kuschelig finden. Ich kann mir das auch nicht so ganz erklären. :hae?:

Ich kenne einen Fall, wo in einem Pfarrgemeinderat der Vorschlag aufkam, einen orthodoxen Gottesdienst zu besuchen. Ein Mitglied machte daraufhin den Vorschlag, man könne auch eine alte Messe im römischen Ritus besuchen - und wurde daraufhin als "vorkonziliar" gebrandmarkt und aus dem PGR gemobbt. :kugel:
Tendeziell sind die Mehrheit die orthodox werden ehemals Protestanten gewesen. Und die haben sowieso keine Papstprobleme und scheiden sich eh andauernd.
Wer dann nähere "Feindberührung" mit Orthodoxen hat, merkt schnell dass nicht nur gekuschelt wird.
Und wer meint als Christ mit dem Dalai Lama kuscheln zu müssen, wird von uns nicht wirklich ernst genommen.
Ich habe nicht gehört, dass ein grösseres Aufkommen von Besuchern anderer Konfessionen in den Kirchen zu verzeichnen wäre. (Und ich komme schon ein wenig herum.)

Byzantinische Liturgien katholischer Gemeinden sind eher populär, weil eben in Deutsch und katholisch, will heissen alle können zur Kommunion; ohne Fasten und Vorbereitung - Beichte muss auch nicht sein.

Ich finde es schade dass die alte Messe immer so verunglimpft wird. Ich denke es liegt an der mangelnden Publizität.

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Freitag 20. November 2009, 07:56
von saba
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
saba hat geschrieben: Was die Russen betrifft, so herrscht in Europa sowieso Orthodoxieeuphorie, was nicht nur - wie manche meinen - liturgische Gründe hat (es herrscht ja beispielsweise keine Unierteneuphie). Es hat etwas vergleichbares mit Buddismusmode im Westen.
Es hat auch viel damit zu tun, dass die Orthodoxie eine klare Lehre hat.
Es tut mir leid, aber genaus das Gegenteil ist der Fall. Wenn Sie im jeweligen Land bei Geisltichen Rat holen, dann hören Sie nicht selten gegensätzliche Meinungen zu wichtigen Fragen wie etwa Marienentschlafung oder Kalender (von messianischer Mission der Welterlösung jeweiliger Nation, je nachdem wen Sie fragen ganz abzusehen) ..... gemeinsame Klarheit herrscht - genauso wie bei Protesteanten - bei Ablehnung des Primats, Filioque und Mariendogmen.

Es ist also in Wirklichkeit wenig rosig, was die Ökumene innerhalb dieser Gemeinschaftne anbetrifft, zu der sie aber je eigene und auch unterschiedliche Position haben. Eine Ausnahme in dieser Hinsicht bildet das konstantinopolische Patriarchat, ist aber in günstiger Lage, an keiner einzigen Nation anhängen zu müssen.

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Freitag 20. November 2009, 08:48
von songul
saba hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
saba hat geschrieben: Was die Russen betrifft, so herrscht in Europa sowieso Orthodoxieeuphorie, was nicht nur - wie manche meinen - liturgische Gründe hat (es herrscht ja beispielsweise keine Unierteneuphie). Es hat etwas vergleichbares mit Buddismusmode im Westen.
Es hat auch viel damit zu tun, dass die Orthodoxie eine klare Lehre hat.
Es tut mir leid, aber genaus das Gegenteil ist der Fall. Wenn Sie im jeweligen Land bei Geisltichen Rat holen, dann hören Sie nicht selten gegensätzliche Meinungen zu wichtigen Fragen wie etwa Marienentschlafung oder Kalender (von messianischer Mission der Welterlösung jeweiliger Nation, je nachdem wen Sie fragen ganz abzusehen) ..... gemeinsame Klarheit herrscht - genauso wie bei Protesteanten - bei Ablehnung des Primats, Filioque und Mariendogmen.

Es ist also in Wirklichkeit wenig rosig, was die Ökumene innerhalb dieser Gemeinschaftne anbetrifft, zu der sie aber je eigene und auch unterschiedliche Position haben. Eine Ausnahme in dieser Hinsicht bildet das konstantinopolische Patriarchat, ist aber in günstiger Lage, an keiner einzigen Nation anhängen zu müssen.
Kalender ist mir schon klar, aber Marienentschlafung?
Das macht mich natürlich neugierig, was sind denn so die einzelnen gegensätzlichen Positionen dazu?

Messianische Mission der Welterlösung jeweiliger Nation, was ist das?

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Freitag 20. November 2009, 09:07
von Miserere Nobis Domine
Wenn Sie im jeweligen Land bei Geisltichen Rat holen, dann hören Sie nicht selten gegensätzliche Meinungen zu wichtigen Fragen wie etwa Marienentschlafung
Alle Orthodoxen feiern die Κοίμησις της Θεοτόκου.
oder Kalender
Die kanonische Orthodoxie ist sich inzwischen weitgehend darüber einig, dass beide Kalender orthodox sind. Nur noch Randgruppen behaupten, der neue Kalender sei prinzipiell häretisch.
(von messianischer Mission der Welterlösung jeweiliger Nation, je nachdem wen Sie fragen ganz abzusehen) .
Jede orthodoxe Nation sollte missionieren. Wenn sich eine Nation besonders dazu berufen fühlt, ist das sehr zu begrüssen.
gemeinsame Klarheit herrscht - genauso wie bei Protesteanten - bei Ablehnung des Primats, Filioque und Mariendogmen.
Protestanten akzeptieren in der Regel das filioque. Orthodoxe lehnen nicht das Primat ab, sondern Universaljurisdiktion und Unfehlbarkeit. Die Orthodoxie kennt selbst ein Primat: solange die Kirche von Rom nicht orthodox ist, über der Patirarch von Konstantinopel dies aus. Es handelt sich aber nur um einen reinen Ehrenvorrang.
Eine Ausnahme in dieser Hinsicht bildet das konstantinopolische Patriarchat, ist aber in günstiger Lage, an keiner einzigen Nation anhängen zu müssen.
Im Gegenteil, die stehen sogar im Spannungsverhältnis zweier Nationen: Griechenland und Türkei.

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Freitag 20. November 2009, 18:38
von saba
Alle Orthodoxen feiern die Κοίμησις της Θεοτόκου
Das heißt noch lange nicht, dass sie nicht unterschiedlichste mariologische Ansichten vertreten. Es ist nämlich bei den orthodoxen Theologen heute ziemlich offen, was es mit Entschlafen auf sich habe ...Maria

Die kanonische Orthodoxie ist sich inzwischen weitgehend darüber einig, dass beide Kalender orthodox sind. Nur noch Randgruppen behaupten, der neue Kalender sei prinzipiell häretisch.
Als zwingenden Trennungsgrund sehen sie in Mehrzahl es nicht an. Da haben Sie Recht. Allerdings können sich die Russen beispielsweise immer noch nicht durchringen, zumindest bei Weihnachten auf gregorianisch umzusteigen, wie dies bereits Griechen, Rumänen etc. gemacht haben ...... irgendwie sollen sie den gregorianischen nicht für ganz sauber halten. :blinker:

Jede orthodoxe Nation sollte missionieren. Wenn sich eine Nation besonders dazu berufen fühlt, ist das sehr zu begrüssen.
Ja, sie sollen sich zuerst missionieren und mit dem umfassenden Predigen des Nationalismus und Nationalmessianismus aufhören(d. h. Erlösung ausschließlich durch ihre Nation, die von Gott ausgesucht wurde, die Welt zu erlösen, Russland als "Kreuzträger" als Christus z. B., aber das Gleiche gilt für Serbien oder Georgien .... es grenzt schon an Faschismus, was die da manchmal predigen, aber davon bekommt man hier natürlich nichts mit, denn ein Westler braucht heute viel Weihrauch zu sehen, schon verlieren wir den Verstand und meinen, es sei etwas authentisch Christliches (vom authentisch Buddistischen zu schweigen ;D ) .... das wir die eine und einzige Kirche alle wahre Authentizität, darunter die von Orthodoxie, auch in sich etnhält ) . Das wäre mindestens im Sinne einer Teilkirche Christi ....


Protestanten akzeptieren in der Regel das filioque. Orthodoxe lehnen nicht das Primat ab, sondern Universaljurisdiktion und Unfehlbarkeit. Die Orthodoxie kennt selbst ein Primat: solange die Kirche von Rom nicht orthodox ist, über der Patirarch von Konstantinopel dies aus. Es handelt sich aber nur um einen reinen Ehrenvorrang.
Ich meinte nur Schismatiker und habe mich falsch ausgedrückt ;D natürlich haben die Protestanten kein Problem mit Filioque. Sie haben wieder Recht. Der Gültigkeitsbereich des Ehrenvorrangs von Bartholomäus wird aber so heftig von Russen, Serbien und Georgiern bestritten, dass es in Wirklichkeit etwas blauäugig anmutet, sollte man dahinter etwas substantielles vermuten.


Im Gegenteil, die stehen sogar im Spannungsverhältnis zweier Nationen: Griechenland und Türkei.
Mit Ausnahme meine ich die Tatsache, dass Bartholomäus keinen National-Messianismus predigt und ehrenvollerweise tatsächlich sich oikumenisch versteht.

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Freitag 20. November 2009, 22:35
von Nassos
saba hat geschrieben:Der Gültigkeitsbereich des Ehrenvorrangs von Bartholomäus wird aber so heftig von Russen, Serbien und Georgiern bestritten, dass es in Wirklichkeit etwas blauäugig anmutet, sollte man dahinter etwas substantielles vermuten
Meinst Du den geographischen Bereich oder den Ehrenvorrang selbst, saba?

MND: Ist der Ehrenvorrang wirklich ein Primat (ich stellte mir unter Primat nur das papistische System vor)? Zumindest kann diese Aussage für Missverständnisse sorgen.

Gruß,
Nassos

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Freitag 20. November 2009, 22:40
von anneke6
Und ich kann mir nicht helfen und muß bei dem Wort "Primat" immer an Menschenaffen denken. :(

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Freitag 20. November 2009, 22:41
von Christ86
Nassos hat geschrieben:
saba hat geschrieben:Der Gültigkeitsbereich des Ehrenvorrangs von Bartholomäus wird aber so heftig von Russen, Serbien und Georgiern bestritten, dass es in Wirklichkeit etwas blauäugig anmutet, sollte man dahinter etwas substantielles vermuten
Meinst Du den geographischen Bereich oder den Ehrenvorrang selbst, saba?

MND: Ist der Ehrenvorrang wirklich ein Primat (ich stellte mir unter Primat nur das papistische System vor)? Zumindest kann diese Aussage für Missverständnisse sorgen.

Gruß,
Nassos
Als Primat bezeichnet man auch den Ehrenvorrang eines Patriarchen oder Erzbischofs, diese werden dann Primas genannt. Der Erzbischof von Utrecht ist Ehrenprimas der Altkatholiken wie der Erzbischof von Canterbury es für die Anglikaner ist.

Ich würde auch (aus meiner westlichen Sicht) auch vom Ökumenischen Patriarchen als dem Ehren-Primas aller Orthodoxen sprechen.

Es ist allerdings überall ein "primus inter pares" - ein Erster unter Gleichen. Etwas ganz Anderes ist der Universalprimat des Bischofs von Rom.

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Freitag 20. November 2009, 23:40
von songul
saba hat geschrieben:
Alle Orthodoxen feiern die Κοίμησις της Θεοτόκου
Das heißt noch lange nicht, dass sie nicht unterschiedlichste mariologische Ansichten vertreten. Es ist nämlich bei den orthodoxen Theologen heute ziemlich offen, was es mit Entschlafen auf sich habe ...Maria

.......

Ja, sie sollen sich zuerst missionieren und mit dem umfassenden Predigen des Nationalismus und Nationalmessianismus aufhören(d. h. Erlösung ausschließlich durch ihre Nation, die von Gott ausgesucht wurde, die Welt zu erlösen, Russland als "Kreuzträger" als Christus z. B., aber das Gleiche gilt für Serbien oder Georgien .... es grenzt schon an Faschismus, was die da manchmal predigen, aber davon bekommt man hier natürlich nichts mit, denn ein Westler braucht heute viel Weihrauch zu sehen, schon verlieren wir den Verstand und meinen, es sei etwas authentisch Christliches (vom authentisch Buddistischen zu schweigen ;D ) .... das wir die eine und einzige Kirche alle wahre Authentizität, darunter die von Orthodoxie, auch in sich etnhält ) . Das wäre mindestens im Sinne einer Teilkirche Christi ....
Bitte etwas konkreter mit der Entschlafung Mariens: was hat es damit auf sich, laut der orthodoxe Theologen?

Lass uns doch Anteil haben an dem was sie "Osten" so predigen; ich vermute gemäss deiner Aussage, dass du oft dort bist und die Sprache verstehst.

LG Songul

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Samstag 21. November 2009, 00:02
von Robert Ketelhohn
Kehren wir doch mal zur Sache zurück.
Erzbischof Hilarion hat geschrieben:At his news conference, the 43-year-old archbishop said the Catholic and Orthodox churches were “already working together in many areas. Their views are almost identical in matters of doctrine and social ethics. They could show all these values in secular society, nationally or internationally, for example regarding the concept of family, environment, economy, education etc.. Orthodox and Catholics should find a common language and speak with one voice to defend the values that derive from their faith. They could also work effectively in many areas of social and charitable work. This testimony and cooperation, I am sure, could help us take a different approach to the theological issues that divide us. They could make the question of unity more interesting to a wider audience, which is little concerned with theological issues such as the Filioque or primacy issues, but sensitive to questions that concern everyday life. I had the honour to raise these issues with His Holiness Pope Benedict XVI last September, during my visit to Rome.”

Re: Russisch-ortho. Kirche will gemeinsame Front mit Katholiken

Verfasst: Samstag 21. November 2009, 00:10
von Dottore Cusamano
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Kehren wir doch mal zur Sache zurück.
Erzbischof Hilarion hat geschrieben:At his news conference, the 43-year-old archbishop said the Catholic and Orthodox churches were “already working together in many areas. Their views are almost identical in matters of doctrine and social ethics. They could show all these values in secular society, nationally or internationally, for example regarding the concept of family, environment, economy, education etc.. Orthodox and Catholics should find a common language and speak with one voice to defend the values that derive from their faith. They could also work effectively in many areas of social and charitable work. This testimony and cooperation, I am sure, could help us take a different approach to the theological issues that divide us. They could make the question of unity more interesting to a wider audience, which is little concerned with theological issues such as the Filioque or primacy issues, but sensitive to questions that concern everyday life. I had the honour to raise these issues with His Holiness Pope Benedict XVI last September, during my visit to Rome.”
Gib Herr, allmächtiger Gott, dass die hehren und begrüßenswerten Worte und Wünsche des Erzbischofs in der Realität tatsächlich mit Leben erfüllt werden bzw. teilweise bereits mit Leben erfüllt sind.