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Dicke Luft an Weihnachten? Weihnachten abschaffen?

Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 16:42
von Juergen
Baierbrunn - Schöne Bescherung: Viele Deutsche bekommen beim Gedanken an das Weihnachtsfest ziemlich gemischte Gefühle. Sie sehen sich unter Druck gesetzt und fürchten sich vor Streit. Fast jeder Fünfte (18,6 Prozent) würde Weihnachten am liebsten gleich ganz abschaffen, ergab eine repräsentativen Umfrage der GfK Marktforschung Nürnberg im Auftrag der "Apotheken Umschau". Jeder Vierte (24,6 Prozent) gibt danach an, die Feiertage setzten ihn massiv unter Druck, da man sich um so viele Dinge kümmern müsse. Bei den Frauen sind dies sogar 29,8 Prozent (Männer: 19,2). Fast ebenso viele (22,8 Prozent) empfinden das Fest als äußerst stressig. Und jeder Sechste (17 Prozent) gibt zu, dass am Weihnachtsfest zu Hause meist dicke Luft herrscht.
:hmm:

Re: Dicke Luft an Weihnachten? Weihnachten abschaffen?

Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 16:48
von cantus planus
Das belegt ja auch eindrucksvoll, was im Vordergrund steht. Wo der christliche Festgedanke nicht mehr vorhanden ist, und alle unbedingt ein "Fest der Liebe" wollen, muss es Krach geben.

Re: Dicke Luft an Weihnachten? Weihnachten abschaffen?

Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 16:50
von Inabikari
Es gibt irgendwo einen nicht ganz ernstgemeinten Verein, der zur Abschaffung des Weihnachtsrummels dem Papst vorschlagen möchte, das Weihnachtsfest in den Juni zu verlegen...

Re: Dicke Luft an Weihnachten? Weihnachten abschaffen?

Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 16:57
von Niels
Inabikari hat geschrieben:Es gibt irgendwo einen nicht ganz ernstgemeinten Verein, der zur Abschaffung des Weihnachtsrummels dem Papst vorschlagen möchte, das Weihnachtsfest in den Juni zu verlegen...
Eine gute Idee! :D Ungefähr genauso gut wie folgender Vorschlag: Man kann Staus vermeiden, wenn alle einfach zehn Minuten früher losfahren...

Re: Dicke Luft an Weihnachten? Weihnachten abschaffen?

Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 17:10
von Marion

Re: Dicke Luft an Weihnachten? Weihnachten abschaffen?

Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 17:16
von Niels

Re: Dicke Luft an Weihnachten? Weihnachten abschaffen?

Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 20:02
von taddeo
Wenn ich es mir familiär, finanziell und gesundheitlich leisten könnte, würde ich persönlich jedes Jahr von Allerheiligen bis Ostern nach Ägypten auswandern und mich dort in die Wüste zurückziehen.

Erstens hätte es dort eher ein Wetter nach meinem Geschmack (alles unter 25 Grad ist Winter ...), und ich würde die Feste Weihnachten und Ostern bei den Kopten feiern, um unserem Rummel zu entgehen.

Aber das wird ein Wunschtraum bleiben, denke ich.

Re: Dicke Luft an Weihnachten? Weihnachten abschaffen?

Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 20:16
von Raimund J.
Weihnachten abschaffen? Pah!, Dummes Zeug! Ich liebe es trotz allem weltlichen Wahnsinn der da mittlerweile drum rum entstanden ist.

Re: Dicke Luft an Weihnachten? Weihnachten abschaffen?

Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 22:03
von Linus
ich versuch weihnachten möglichst mit einer kleinen gemeinschaft zu feiern - nur keine Christouristen, die gaanz vorn in der Kirche in der Mette sitzen und stolz sind auf ihr "keine Ahnung vom Liturgischen Vollzug haben"

Re: Dicke Luft an Weihnachten? Weihnachten abschaffen?

Verfasst: Samstag 12. Dezember 2009, 05:43
von tmansor
Das Problem ist die "Überfrachtung" der ganzen vorweihnachtlichen Zeit; spätestens im November beginnt ja schon die heiße Phase: man wird mit Spendenaufrufe zugemüllt, die ganzen "Sterntaler-" oder "Sternstunden"-Aktionen beginnen, Kunsthandwerksmärkte als verkappte Weihnachtsmärkte, dann natürlich die Weihnachtsmärkte selbst, Geschenke für alle und jeden, Weihnachtsbriefe, Plätzchen backen, Weihnachtskonzerte, Andachten, Musik bis zum Amoklaufen, Geglitzer, Filzschnee an die Glühweinbuden geklebt, die ganze Verwandtschaft im Haus, Fest der Liebe, Weihnachtsfeier in der Firma, Weihnachtsfeier in der Firma der Frau, Weihnachtsfeier im Verein, Weihnachtsfeier im Verein der Frau, Weihnachtsfeier im gemeinsamen Verein, Weihnachtsfeier der Schulklasse des Sohnes, Weihnachtsfeier der Schulklasse der Tochter, Weihnachtsfeier der Judo-Gruppe des Sohnes, Weihnachtsfeier des Volleyball-Vereins der Tochter, mit den Kumpels mal auf den Weihnachtsmarkt gehen, das Fernsehprogramm für die Festtage zusammenstellen, den Speiseplan für die Festtage zusammenstellen, den Zeitplan für die Festtage zusammenstellen, überlegen, was "man" an Weihnachten so als gebildeter Mensch zu tun hat (Lesen), das richtige, möglichst lange Buch ("Krieg und Frieden" o.ä.) besorgen - und dann auch lesen, friedlich sein, für die Festtage einkaufen (die Geschäfte machen ja erst wieder im Frühjahr auf), natürlich den Tannenbaum besorgen, den Ständer aus dem Keller holen und sich wieder in die Betriebsanleitung einlesen, schmücken, vorher natürlich den Sankt Weihnachtslaus aufs Dach setzen, einen auch noch an den Balkon hängen, ein kleiner auch noch an die Türe, muss einfach sein, Leuchtketten ums Haus legen, Ersatzbirnen besorgen, noch eine Leuchtkette besorgen, da der Nachbar jetzt auch den Apfelbaum geschmückt hat, achja, Fensterbilder, das Haus vom Kamin bis zum Keller durchputzen, das Auto natürlich auch, im Gottes Namen auch das der Frau, noch schnell sicherheitshalber im alten Quartal zum Arzt gehen, die dreiviertelsvolle Medikamentenpackung nochmal verschreiben lassen, der Frisör!, einen Tisch im Restaurant für den 2. Weihnachtsfeiertag bestellen, überlegen, wann man am zweiten Weihnachtsfeiertag Zeit zum Essengehen hat, sich schon mal den Einkauf nach Weihnachten organisieren (achgott! das sind ja drei Tage!), sich mit Freunden für Silvester kurzschließen - und in die Kirche sollte man auch gehen, was Müllers sonst denken, wann ist eigentlich Kirche? zwei Stunden?? den Schwager anrufen, er möge in der Kirche schon mal eine halbe Stunde vorher eine Bankreihe vorne reservieren, wehe, wenn sie was sagt wegen dem Parfüm, dieses Ding kostete gut 40 Euro, mal sehen, was ich dieses Jahr wieder für einen Schrott bekomme, wehe, wenn er was sagt wegen dem Hemd, extra für seine Lieblingsfarbe einen Strafzettel kassiert, es ist aber auch eine Sauerei, die Stadt sollte mal endlich genug Parkplätze bereitstellen anstatt zu kassieren, und auch jeder Depp muss vor Weihnachten mit dem Auto einkaufen, mal sehen, was ich dieses Jahr wieder für einen Schrott bekomme, "ich will aber einen Hund" - "ich ein Kätzchen"
:nuckel:

Tarec

Re: Dicke Luft an Weihnachten? Weihnachten abschaffen?

Verfasst: Samstag 12. Dezember 2009, 10:04
von Nassos
tmansor hat geschrieben:"ich will aber einen Hund"
heute träumte ich von einem Dobermann, der mir wohlgesonnen war (ich leide an Skylophobie). ER führte mich spazieren, indem er einfach meine Hände in sein Maul nahm und mich rumführte, während ich die ganze Zeit auf Druckerhöhung der Kiefer wartete.

Ein Hund zu Weihnachten: das wäre ein etwas chinesisches Weihnachtsessen...

Re: Dicke Luft an Weihnachten? Weihnachten abschaffen?

Verfasst: Samstag 12. Dezember 2009, 10:38
von Albert
tmansor hat geschrieben:Das Problem ist die "Überfrachtung" der ganzen vorweihnachtlichen Zeit; spätestens im November beginnt ja schon die heiße Phase: man wird mit Spendenaufrufe zugemüllt, die ganzen "Sterntaler-" oder "Sternstunden"-Aktionen beginnen, Kunsthandwerksmärkte als verkappte Weihnachtsmärkte, dann natürlich die Weihnachtsmärkte selbst, Geschenke für alle und jeden, Weihnachtsbriefe, Plätzchen backen, Weihnachtskonzerte, Andachten, Musik bis zum Amoklaufen, Geglitzer, Filzschnee an die Glühweinbuden geklebt, die ganze Verwandtschaft im Haus, Fest der Liebe, Weihnachtsfeier in der Firma, Weihnachtsfeier in der Firma der Frau, Weihnachtsfeier im Verein, Weihnachtsfeier im Verein der Frau, Weihnachtsfeier im gemeinsamen Verein, Weihnachtsfeier der Schulklasse des Sohnes, Weihnachtsfeier der Schulklasse der Tochter, Weihnachtsfeier der Judo-Gruppe des Sohnes, Weihnachtsfeier des Volleyball-Vereins der Tochter, mit den Kumpels mal auf den Weihnachtsmarkt gehen, das Fernsehprogramm für die Festtage zusammenstellen, den Speiseplan für die Festtage zusammenstellen, den Zeitplan für die Festtage zusammenstellen, überlegen, was "man" an Weihnachten so als gebildeter Mensch zu tun hat (Lesen), das richtige, möglichst lange Buch ("Krieg und Frieden" o.ä.) besorgen - und dann auch lesen, friedlich sein, für die Festtage einkaufen (die Geschäfte machen ja erst wieder im Frühjahr auf), natürlich den Tannenbaum besorgen, den Ständer aus dem Keller holen und sich wieder in die Betriebsanleitung einlesen, schmücken, vorher natürlich den Sankt Weihnachtslaus aufs Dach setzen, einen auch noch an den Balkon hängen, ein kleiner auch noch an die Türe, muss einfach sein, Leuchtketten ums Haus legen, Ersatzbirnen besorgen, noch eine Leuchtkette besorgen, da der Nachbar jetzt auch den Apfelbaum geschmückt hat, achja, Fensterbilder, das Haus vom Kamin bis zum Keller durchputzen, das Auto natürlich auch, im Gottes Namen auch das der Frau, noch schnell sicherheitshalber im alten Quartal zum Arzt gehen, die dreiviertelsvolle Medikamentenpackung nochmal verschreiben lassen, der Frisör!, einen Tisch im Restaurant für den 2. Weihnachtsfeiertag bestellen, überlegen, wann man am zweiten Weihnachtsfeiertag Zeit zum Essengehen hat, sich schon mal den Einkauf nach Weihnachten organisieren (achgott! das sind ja drei Tage!), sich mit Freunden für Silvester kurzschließen - und in die Kirche sollte man auch gehen, was Müllers sonst denken, wann ist eigentlich Kirche? zwei Stunden?? den Schwager anrufen, er möge in der Kirche schon mal eine halbe Stunde vorher eine Bankreihe vorne reservieren, wehe, wenn sie was sagt wegen dem Parfüm, dieses Ding kostete gut 40 Euro, mal sehen, was ich dieses Jahr wieder für einen Schrott bekomme, wehe, wenn er was sagt wegen dem Hemd, extra für seine Lieblingsfarbe einen Strafzettel kassiert, es ist aber auch eine Sauerei, die Stadt sollte mal endlich genug Parkplätze bereitstellen anstatt zu kassieren, und auch jeder Depp muss vor Weihnachten mit dem Auto einkaufen, mal sehen, was ich dieses Jahr wieder für einen Schrott bekomme, "ich will aber einen Hund" - "ich ein Kätzchen"
:nuckel:

Tarec
Gute Güte!

Ein einziger Satz (fast wie bei Rahner) mit einem Aktions-Programm bei dem einen die Luft dünn wird.

Ich empfehle Lk 2,10:
Der Engel sprach zu ihnen: "Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volke zuteil werden wird.

Genießen wir die große Freude und schalten die Hektik ab.

Grüße,
Albert

Re: Dicke Luft an Weihnachten? Weihnachten abschaffen?

Verfasst: Sonntag 13. Dezember 2009, 18:30
von Clementine
Juergen hat geschrieben:
Baierbrunn - Schöne Bescherung: Viele Deutsche bekommen beim Gedanken an das Weihnachtsfest ziemlich gemischte Gefühle. Sie sehen sich unter Druck gesetzt und fürchten sich vor Streit. ...
cantus planus hat geschrieben:Das belegt ja auch eindrucksvoll, was im Vordergrund steht. Wo der christliche Festgedanke nicht mehr vorhanden ist, und alle unbedingt ein "Fest der Liebe" wollen, muss es Krach geben.
Also, ich sehe Weihnachten auch mit gemischten Gefühlen entgegen. Genauso wie Ostern, Pfingsten etc. Auf der einen Seite die religiöse Bedeutung, auf der anderen Seite ... muss ich mich nicht vor (potenziellen) Streit fürchten. Dass es zu Eskalationen kommt, steht von vornherein fest. Der bedeutende Vorteil gegenüber früher: ich kann jetzt gehen.

Und cantus: in meiner Familie gibt es viele rechtschaffene Christen - die allerdings nicht (mehr) derselben Konfession angehören. Es sind allerdings keine religiösen Streitereien. Interessant aber, dass gerade der Teil, der sein Christentum wie ein Banner vor sich herträgt, harmonische Gespräche (zwischen anderen Familienmitgliedern) offensichtlich nicht mal zulassen kann.

Re: Dicke Luft an Weihnachten? Weihnachten abschaffen?

Verfasst: Sonntag 13. Dezember 2009, 20:59
von Raimund J.
Clementine hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Baierbrunn - Schöne Bescherung: Viele Deutsche bekommen beim Gedanken an das Weihnachtsfest ziemlich gemischte Gefühle. Sie sehen sich unter Druck gesetzt und fürchten sich vor Streit. ...
cantus planus hat geschrieben:Das belegt ja auch eindrucksvoll, was im Vordergrund steht. Wo der christliche Festgedanke nicht mehr vorhanden ist, und alle unbedingt ein "Fest der Liebe" wollen, muss es Krach geben.
Also, ich sehe Weihnachten auch mit gemischten Gefühlen entgegen. Genauso wie Ostern, Pfingsten etc. Auf der einen Seite die religiöse Bedeutung, auf der anderen Seite ... muss ich mich nicht vor (potenziellen) Streit fürchten. Dass es zu Eskalationen kommt, steht von vornherein fest. Der bedeutende Vorteil gegenüber früher: ich kann jetzt gehen.

Und cantus: in meiner Familie gibt es viele rechtschaffene Christen - die allerdings nicht (mehr) derselben Konfession angehören. Es sind allerdings keine religiösen Streitereien. Interessant aber, dass gerade der Teil, der sein Christentum wie ein Banner vor sich herträgt, harmonische Gespräche (zwischen anderen Familienmitgliedern) offensichtlich nicht mal zulassen kann.
Au weia, das hört sich ja nicht gut an. Warum setzt man sich solchem Familienstress aus? Wenn es regelmässig zum Streit kommen würde, würde ich die liebe Verwandschaft überhaupt nicht mehr einladen, bzw. dort nicht hingehen. :hae?: