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Wäre Vergleichbares in Deutschland oder Österreich möglich

Verfasst: Samstag 2. Januar 2010, 17:50
von Simon
Heute fand ich einen Link zur “Manhattan-Erklärung“.
http://www.manhattandeclaration.org/ima ... German.pdf

Wären Christen der verschiedenen Konfessionen in den deutschsprachigen Ländern noch dazu fähig, einen gemeinsamen Nenner zu finden, um dagegen anzukämpfen,
dass den Christen in Europa immer häufiger ein Maulkorb verpasst wird, oder beschränken wir uns lieber auf interne Grabenkämpfe in einem immer engeren Ghetto?
Lg Simon

Re: Wäre Vergleichbares in Deutschland oder Österreich möglich

Verfasst: Samstag 2. Januar 2010, 18:32
von cantus planus
Solche Initiativen gibt es doch.

Re: Wäre Vergleichbares in Deutschland oder Österreich möglich

Verfasst: Samstag 2. Januar 2010, 19:52
von Simon
Ich wäre für Hinweise auf einzelne Aktionen dankbar.
Die Aktionen, die ich kenne, waren ihrem Wesen nach das Gegenteil der Manhattan-Declaration: Ich meine damit das Kirchenvolksbegehren und die Mariatroster Erklärung:
Ersteres versuchte, die rkK von ihren Glaubensquellen zu "befreien" und mit der zweiten Aktion fielen die Österreichischen Bischöfe dem Papst in den Rücken.
Beides kann wohl nicht als Unterstützung christlicher Gedanken in unserer Gesellschaft verkauft werden.

Dazu kommen vielleicht einige Eiertänze von Bischöfen, wenn es galt, die römisch-katholische Lehre öffentlich zu vertreten. Bekannt sind mir höchstens ein paar Diskussionen, an denen Bischof Krenn beteiligt war, der ohne Scheu für die christliche Morallehre eintrat und keine Menschenfurcht zeigte.
Aber das war das offene Bekenntnis eines einzelnen Bischofs und keine von vielen getragene Aktion.

lG Simon

Re: Wäre Vergleichbares in Deutschland oder Österreich möglich

Verfasst: Samstag 2. Januar 2010, 19:58
von cantus planus
Naja, das von dir verlinkte Dokument ist ja keine offizielle kirchliche Erklärung, sondern eine reine Privatinitiative. Das gilt nicht für die jetzt genannten Dokumente (Mariatrost bzw. Königsstein), die einem möglicherweise nicht schmecken, aber für D oder A jedenfalls offiziell sind. WsK ist sowieso ganz draußen.

Diese erstaunliche Diskrepanz zwischen Kirchenvolk und offizieller Hierarchie gerade in diesen Fragen ist ja in den USA auch zu beobachten - obschon dort in den letzten Jahren teilweise hervorragende Bischöfe ernannt wurden. Auf eine wirklich geniale Ernennung warte ich in Deutschland sehensüchtig.

Was für Initiativen interessieren dich denn genau? Lebensschutz?

Re: Wäre Vergleichbares in Deutschland oder Österreich möglich

Verfasst: Samstag 2. Januar 2010, 21:32
von Simon
Der Lebensschutz wurde in Österreich praktisch vergessen. Die "Erfinder" der Fristenlösung versprachen zwar flankierende Maßnahmen, die aber nie wirklich in Angriff genommen wurden. Die ÖVP versprach die Rücknahme, sollte sie einmal die Mehrheit besitzen. Die hatte sie zwar in der Zwischenzeit, aber sie fürchtete wohl den Verlust einiger Stimmen. Die Kirche verwies zwar manchmal auf den Unrechtsgehalt des Kindesmordes, war aber insgesamt so wenig überzeugend, dass in weiten Kreisen auch die rechtliche Situation falsch eingeschätzt wird. Viele argumentieren so, als wäre die Abtreibung ein Menschenrecht der Frauen und nicht ein Rechtsbruch, bei dem der Staat auf Bestrafung verzichtet, wenn die Kindstötung nach den gesetzlichen Vorgaben abläuftt.
Statt flankierender Maßnahmen, um jungen Müttern das Austragen ihres Kindes leichter zu machen, gibt es nun die "Pille danach", für die Befürworter der Abtreibung eine besondere Methode, denn derartig getötete Kinder können in keiner Statistik auftauchen (Man kann höchstens über die verkauften Pillen Buch führen, und die Zahl muss ja nicht identisch sein mit der Zahl der ermordeten Kinder).

Aber wenn ich am Sonntag Morgen mich in der Kirche umsehe, dann vermisse ich mehr als nur eine Generation.
Gibt es irgendwelche Anstrengungen, eine Missionierung in Angriff zu nehmen? Stimmen wie in meiner Jugend von Pater Leppich sollte man auch heute öfters hören:
http://www.vonthronstahl.de/em6.htm . In meiner KIndheit gabe es regelmäßig auch Predigten von Missionaren, die manchmal die Heimat aufsuchten, um für ihre sozialen Programme zu sammeln. Es gelang ihnen aber auch oft, die schon in ihrer Sattheit lau Gewordenen wieder religiös zu motivieren.
Die Uneinigkeit, die das Kirchenvolk entzweit, führt zu keiner besonderen Strahlkraft nach außen, die Herde schrumpft ständig.
lG Simon