Streit in der Normandie

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Bernado
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Streit in der Normandie

Beitrag von Bernado »

Wohin wir gekommen sind
Der Bischof von Evreux in der Normandie hat den langjährigen Pfarrer eines kleinen Ortes wegversetzt - er war wohl zu sehr mit seiner Gemeinde verwurzelt. Zur Amtseinführung des Nachfolgers erschien der Bischof in einer Regenbogen-Kasel. Die Gläubigen buhen ihn in der Kirche aus und beschimpfen ihn, eine Mutter zerrt ihren ministrierenden Sohn aus der Ministrantenschar, Kinder schauen fassungslos zu, die Kirche leert sich, der Bischof versucht, überlegen zu lächeln.

Zu sehen im Video hier auf Youtube im Video hier auf Youtube, eine sprachlich und vermutlich auch inhaltlich nicht vollständige Erklärung der Vorfälle auf fratres.
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ad-fontes
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von ad-fontes »

Ich hatte schon lange nichts aus Evreux gehört, aber das ist schon.. *sry-mir-fehlen-die-worte*..
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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cantus planus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von cantus planus »

Bernado hat geschrieben:Der Bischof von Evreux in der Normandie hat den langjährigen Pfarrer eines kleinen Ortes wegversetzt - er war wohl zu sehr mit seiner Gemeinde verwurzelt.
Nein. Hier soll eine traditionalistische Gemeinde durch Installation eines modernistischen Pfarrers (man schaue nur mal die Gewandung des Bischofs an!) ausgeblutet werden. Eine der letzten, blühenden Pfarreien in der Diözese überhaupt.

Das erklärt auch die Reaktionen der Gläubigen.
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Niels
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Niels »

cantus planus hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Der Bischof von Evreux in der Normandie hat den langjährigen Pfarrer eines kleinen Ortes wegversetzt - er war wohl zu sehr mit seiner Gemeinde verwurzelt.
Nein. Hier soll eine traditionalistische Gemeinde durch Installation eines modernistischen Pfarrers (man schaue nur mal die Gewandung des Bischofs an!) ausgeblutet werden. Eine der letzten, blühenden Pfarreien in der Diözese überhaupt.

Das erklärt auch die Reaktionen der Gläubigen.
So etwas habe ich mir auch gedacht - ich kenne die Pfarrei zufällig aufgrund eine Normandiebesuches im Jahr 1996.
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cantus planus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von cantus planus »

Ich sollte noch anmerken: diese Reaktion ist in der Messe vollkommen fehl am Platze. Es wäre besser gewesen, man hätte die Messe ganz gemieden, und sich mit dem früheren Pfarrer andernorts versammelt. Die Traditionalisten sind ja sehr geübt, kreative Lösungen zu finden. Dieser Protest vor der Kirche wäre besser gewesen.

Es gäbe in Deutschland auch ein paar Bischöfe, denen ich diesen geballten Protest der Gläubigen wünschen würde. Leider sind die Deutschen mittlerweile viel zu lethargisch geworden.
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Niels
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Niels »

cantus planus hat geschrieben:Dieser Protest vor der Kirche wäre besser gewesen.
Auf jeden Fall.
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ad_hoc
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von ad_hoc »

Niels hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Dieser Protest vor der Kirche wäre besser gewesen.
Auf jeden Fall.
Sicher. Aber andererseits hätte der Bischof vielleicht nicht verstanden und eine ihn selbst befriedigende Erklärung für die Öffentlichkeit nachgereicht.
Diese Sprache aber hat er verstanden; und er wird sich sein Leben lang daran erinnern.

Gruß, ad_hoc
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Niels
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Niels »

ad_hoc hat geschrieben: Diese Sprache aber hat er verstanden; und er wird sich sein Leben lang daran erinnern.
Davon ist dann hoffentlich auszugehen...
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michaelis
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von michaelis »

Dem Artikel auf fratres zufolge sollen wohl zumindest im Bistum Evreux die Pfarrer alle 5 bis 6 Jahre ihre Pfarrei wechseln, um das Bild einer "pilgernden Kirche" zu repräsentieren. :vogel: :vogel: :vogel:

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Bernado
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Bernado »

cantus planus hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Der Bischof von Evreux in der Normandie hat den langjährigen Pfarrer eines kleinen Ortes wegversetzt - er war wohl zu sehr mit seiner Gemeinde verwurzelt.
Nein. Hier soll eine traditionalistische Gemeinde durch Installation eines modernistischen Pfarrers (man schaue nur mal die Gewandung des Bischofs an!) ausgeblutet werden. Eine der letzten, blühenden Pfarreien in der Diözese überhaupt.

Das erklärt auch die Reaktionen der Gläubigen.
Selbst wenn es sie erklären würde, könnte es sie nicht entschuldigen. Genausowenig, wie Handlungen und Auftritt des Bischofs zu entschuldigen sind.

Die Lage vorort - ich habe die Interviews nicht durchgängig und sinnsicher verstehen können - scheint kompliziert zu sein. Der Priestermangel, von dem hier soviel geredet wird, ist wohl in Frankreich eine Realität. Seit der Wiederherstellung der Kirche nach den Revolutionswirren hatte jede Gemeinde ihren Pfarrer, und den auf Lebenszeit. In den letzten Jahrzehnten war das nicht mehr haltbar - viele französische Ortschaften in der Provinz sind sehr klein. Es entstanden Großgemeinden die zweistellige Zahlen von Dörfern umfassen, immer noch nicht mehr als 5 - 10 000 Einwohner haben und von 2 oder 3 Priestern versorgt werden. Dazu kommt noch die (nicht flächendeckende) Einführung des Rotationsprinzips, die Gemeinden und Pfarrer entwurzelt und die (durch die Bank modernistischen Bischöfe) zum Micromanagement ermutigt.

Der Ort, um den es hier geht, Thiberville, hat etwa 5000 Einwohner und konnte bis jetzt seinen Pfarrer halten. Einen Pfarrer, der auch die alte Messe zelebriert und die Neue anscheinend im Geist der Tradition. Zweifellos ein Ärgernis für einen modernistischen Bischof, das bei sich bietender Gelegenheit beseitigt werden sollte. Der Pfarrer hat sich, wenn ich das recht verstehe, seiner Versetzung gefügt, aber die politische Gemeinde und die Gemeindemitglieder haben die Abberufung - vermutlich mit gutem Grund - als Affront aufgefasst, Petitionen geschrieben usw. usf.

Soweit so gut, das ist der Alltag in der streitenden Kirche, die der Leib Christi unter der Geissel ist. Und dann ernennt der Bischof also einen betont progressistischen Nachfolger (anscheinend für ein Gemeindekonglomerat) und reist zur Amtseinführung in der Regenbogen-Kasel an. Ich weiß nicht, ob das die Reaktion der Gläubigen ausgelöst hat, oder ob die Proteste vorher vereinbart worden sind. Aber Tatsache ist, der Bischof hat die Gemeinde mit "Im Namen des Vaters, ..." begrüßt - und sie haben mit Buh-Rufen geantwortet.

Das ist der Absolute Bankrott - auch für die Gemeinde, die sich als unfähig gezeigt hat, hinter der Figur des schlechten Verwalters wenigstens noch einen Schatten des Nachfolgers im Apostelamt zu sehen. Es zeigt so deutlich wie nichts in den vergangenen Jahren den Zerfall der Kirche. Und die Ursache für diesen Zerfall liegt natürlich nicht bei den Rebellen von Thiberville, sondern bei der ungebrochenen Machtausübung durch die Progressisten (die jeden Ungehorsam fördern, wenn er in die ihnen genehme Richtung geht) und bei der Unfähigkeit der römischen Bürokratie, Bischöfe zu ernenen, die als Nachfolger der Apostel akzeptabel sind.

Der Amtseinführung fernzubleiben, wäre vielleicht ein akzeptabler Protest gewesen. Der hier geäußerte Vorschlag, sich zu einer Gegenversammlung zu treffen, sicher nicht. Das riecht denn doch sehr nach Schisma. In Brisbane Australien kann man das besichtigen. Da hat ein schlechter Priester seine Gemeinde seit Jahrzehnten mit viel Trallala in die Apostasie (Ich taufe dich im Namen des Schöpfers, des Erlösers und des Erhalters) geführt. Und als der Bischof jetzt viel zu spät einschritt, ist ihm die Gemeinde (oder das, was noch davon übrig war) beim Auszug aus der Kirche gefolgt.

Einige hier haben gemeint, der Bischof hätte verstanden. Hat er das? Welche Anzeichen deuten daraufhin? Ich sehe nichts.

In früheren Zeiten - ich rede vom 1. Jahrtausend der Kirche - muß es solche Vorfälle öfter gegeben haben. Selbst dem großen Papst Gregor ist das passiert, als er irgendeine liturgische Neuerung (es war nichts inhaltlich Bedeutendes) praktizieren ließ und daraufhin ein Tumult in der Peterskirche ausbrach, der erst dann abebbte, als die frühere Ordnung wiederhergestellt war. Gregor hatte verstanden. Aber viele heutige Hirten scheinen blind und taub zu sein.
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Linus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Linus »

cantus planus hat geschrieben:Ich sollte noch anmerken: diese Reaktion ist in der Messe vollkommen fehl am Platze. Es wäre besser gewesen, man hätte die Messe ganz gemieden, und sich mit dem früheren Pfarrer andernorts versammelt. Die Traditionalisten sind ja sehr geübt, kreative Lösungen zu finden. Dieser Protest vor der Kirche wäre besser gewesen.

Es gäbe in Deutschland auch ein paar Bischöfe, denen ich diesen geballten Protest der Gläubigen wünschen würde. Leider sind die Deutschen mittlerweile viel zu lethargisch geworden.
ich kann mir das cviseo zeitlich grad ned ansachaun what happend?
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ottaviani
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von ottaviani »

In dieser Diözese ist der Wurm drin
Zuletzt geändert von ottaviani am Mittwoch 6. Januar 2010, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.

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ottaviani
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von ottaviani »

cantus planus hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Der Bischof von Evreux in der Normandie hat den langjährigen Pfarrer eines kleinen Ortes wegversetzt - er war wohl zu sehr mit seiner Gemeinde verwurzelt.
Nein. Hier soll eine traditionalistische Gemeinde durch Installation eines modernistischen Pfarrers (man schaue nur mal die Gewandung des Bischofs an!) ausgeblutet werden. Eine der letzten, blühenden Pfarreien in der Diözese überhaupt.

Das erklärt auch die Reaktionen der Gläubigen.
wie darf man das verstehen "traditionalistisch"

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holzi
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von holzi »

War da in Evreux nicht dieser Bischof Maillot, der dann ins Parteniaforum versetzt wurde? Warum hat Papst Johannes Paul den abgesägt und einen genauso argen Modernisten ernannt?

civilisation
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von civilisation »

holzi hat geschrieben:War da in Evreux nicht dieser Bischof Maillot, der dann ins Parteniaforum versetzt wurde? Warum hat Papst Johannes Paul den abgesägt und einen genauso argen Modernisten ernannt?

Jein.

Der Typ hieß Gaillot, der jetzt "Internetseelsorger" ist und sich in diversen anderen kirchlichen Gemeinden herumtreibt und hoffiert wird.

Vermutlich jedoch mit abnehmendem Erfolg, weil seine Jünger (insbesondere ein nicht näher zu nennender "Pfarrer") soweit von der kirchlichen Lehre abgewichen sind, daß sie nicht mehr als ernstzunehmende Kritiker zu erfahren sind.

:pfeif:

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overkott
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von overkott »

Der hl. Bonaventura hätte gesagt: Frère Jacques war wohl zu einseitig. Er hat sein Bischofsamt als Dienst an der Einheit nicht immer richtig im Blick gehabt. Die Aufgabe eines Bischofs ist nicht in erster Linie politisch.

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Granuaile
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Granuaile »

civilisation hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:War da in Evreux nicht dieser Bischof Maillot, der dann ins Parteniaforum versetzt wurde? Warum hat Papst Johannes Paul den abgesägt und einen genauso argen Modernisten ernannt?

Jein.

Der Typ hieß Gaillot, der jetzt "Internetseelsorger" ist und sich in diversen anderen kirchlichen Gemeinden herumtreibt und hoffiert wird.

Vermutlich jedoch mit abnehmendem Erfolg, weil seine Jünger (insbesondere ein nicht näher zu nennender "Pfarrer") soweit von der kirchlichen Lehre abgewichen sind, daß sie nicht mehr als ernstzunehmende Kritiker zu erfahren sind.

:pfeif:

Jacques Gaillot ist Jahrgang 1935, wird also dieses Jahr 75 und ist damit nicht mehr der Jüngste. (Wäre er noch Diözesanbischof, müsste er zurücktreten.) Die Absetzung von Gaillot als Diözesanbischof von Evreux und Ernennung zum Titularbischof von Partenia erfolgte anfangs 1995, ist also auch schon wieder 15 Jahre her und gehört damit klar nicht mehr zu den "Tagesaktualitäten". Die nach der Absetzung durch Gaillot und seine Freunde im Internet errichtete virtuelle Diözese "Partenia" besteht zwar immer noch (http://www.partenia.org), gerät aber je länger je mehr in Vergessenheit. Der heutige Bischof von Evreux ist der Nachfolger des Nachfolgers von Gaillot. Einen Zusammenhang zwischen Gaillot und dem heutigen "modernistischen" Bischof von Evreux zu ziehen, dürfte fehl gehen.

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Bernado
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Bernado »

ottaviani hat geschrieben:wie darf man das verstehen "traditionalistisch"
Wenn ich das alles richtig verstanden habe, war das keine "traditionalistische" Pfarrei im sinne eines Widerstandsnestes. Das war wohl eine ganz normale Pfarrei mit einem konservativen Pfarrer, der brav die neue Messe gelesen hat - aber ad Dominum und ohne Schnickschnack. Messdienerinnen sind auf dem Video ja auch zu sehen, man weiß aber nicht, ob der Bischof die mitgebracht/organisiert hat. Seit einiger Zeit hat der Pfarrer auch gelegentlich die alte Messe gelesen. Die Kirche macht einen "unmodernisierten" Eindruck. Jedenfalls war er gut katholisch und gut in der Gemeinde verwurzelt, die er 20 Jahre lang betreut hat.

Das reicht wohl in Evreux, um den Zorn der tonangebenden Truppe auf sich zu ziehen. Eine direkte Verbindung zu Bischof Gaillot würde ich da auch nicht sehen, wohl aber eine indirekte: Wenn in einer Diözese einmal die Modernisten die Schaltstellen übernommen haben - z.B. die Verantwortlichkeit für die Priesterausbildung - dann können sie innerhalb weniger Jahre eine Katastrophensituation herbeiführen, die auch in Jahrzehnten nicht zu bereinigen ist.

Und selbstverständlich ernannte die Bischofskongregation (zumindest in der Vergangenheit) stets Leute, die gut in so einen zerrütteten Laden passten - man will ja nicht "polarisieren".
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Petur
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Petur »

Niels hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Dieser Protest vor der Kirche wäre besser gewesen.
Auf jeden Fall.
Einverstanden. Nach dieser Aktion bin ich neugierig, ob diese blühende Gemeinde auch inhaltlich ein wirkliches Vorbild der (gemeinschaftlichen) Nachfolge Christi ist...Es ist absolut in Ordnung, wenn sie protestieren und demonstrieren (das bezieht sich auch auf solche Fälle, in denen es um die Ernennung erzkonservativer Bischöfe geht), die Entehrung der Messe ist aber keine legitime Form des Protests.

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cantus planus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von cantus planus »

Es kann und darf in der Kirche keine Protest gegen konservative oder liberale Bischöfe geben. Das wäre vom Satan! Richtschnur ist das kirchliche Lehramt. Wenn Bischöfe aus dem Amt gemobbt werden, weil sie das Lehren, was Lehre der Kirche ist, richtet sich der Mob selbst.
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ottaviani
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von ottaviani »

sehe ich nicht so hätte man so gehandelt gäbe es längst keine alte Messe mehr

civilisation
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von civilisation »

cantus planus hat geschrieben:Es kann und darf in der Kirche keine Protest gegen konservative oder liberale Bischöfe geben. Das wäre vom Satan! Richtschnur ist das kirchliche Lehramt. Wenn Bischöfe aus dem Amt gemobbt werden, weil sie das Lehren, was Lehre der Kirche ist, richtet sich der Mob selbst.
:hmm:

Ich erinnere mich an einen Fall, in dem ein Priester der FSSPX (oder ein dieser Gemeinschaft nahestehender Priester) im priesterlichen Ornat vom Altar von Polizeikräften weggezerrt worden ist, nur aus dem Grunde, weil er in einer "besetzten" Kirche das Hl. Messopfer hielt. War schon vor vielen Jahren irgendwo in Frankreich. Da gibt es auch Internet-Bilder dazu.

(Ich schreibe aus Erinnerung - lasse mich aber gerne belehren!!)

Das war offenbar auch ein Protest eines katholischen Bischofs, der die Hl. Messe in dieser besagten Kirche unterbinden wollte.

War da Satan am Werk?
Entsprach das Vorgehen dem des kirchlichen Lehramtes?
Die Polize - der Mob des Satans?


Der recht boshaft schreibende
civilisation.

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overkott
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von overkott »

Die Gemeinde bleibt, der Priester zieht weiter. Dieses pastorale Konzept hat sein Vorbild in den Pastoralreisen des Apostels Paulus.

Auch die neuen Orden des Mittelalters haben erkannt, dass die Pilgerschaft auf Erden einen besonderen Ausdruck im turnusmäßigen Ortswechels findet.

Wenn nun der Dienst an der Einheit eines Bistums und der seelsorglichen Betreuung vieler Gemeinden durch einen Priester einen Ortswechsel erforderlich macht, ist es verständlich, dass ein Bischof dafür sorgt, dass die Notwendigkeiten eingesehen und seinem allgemeinen Anliegen auch entsprochen wird.

Die Frage ist, ob dies in einer Weise geschieht, die das Befinden Betroffener beachtet und sie nicht unnötig vor den Kopf stößt.

civilisation
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von civilisation »

overkott hat geschrieben:Die Gemeinde bleibt, der Priester zieht weiter. Dieses pastorale Konzept hat sein Vorbild in den Pastoralreisen des Apostels Paulus.

Auch die neuen Orden des Mittelalters haben erkannt, dass die Pilgerschaft auf Erden einen besonderen Ausdruck im turnusmäßigen Ortswechels findet.

Wenn nun der Dienst an der Einheit eines Bistums und der seelsorglichen Betreuung vieler Gemeinden durch einen Priester einen Ortswechsel erforderlich macht, ist es verständlich, dass ein Bischof dafür sorgt, dass die Notwendigkeiten eingesehen und seinem allgemeinen Anliegen auch entsprochen wird.

Die Frage ist, ob dies in einer Weise geschieht, die das Befinden Betroffener beachtet und sie nicht unnötig vor den Kopf stößt.
Wieder mal so ein Kommentar, der der overkottanischen Tradition folgt: Viele Worte - keine Aussagen.

Overkott will wohl das Rotationsprinzip für Pfarreien einführen, das auch schon in gewissen politischen Kreisen diskutiert worden ist.


Aber merke: In Zukunft wird - durch die diversen gemeindezerstörerisch wirkenden Pastoralkonzepte - gar kein Rotationsprinzip mehr möglich sein.

Höchstens mehr Chaos, weniger Priesterpräsenz, mehr "Wort-Gottes-Feiern" ...

und ...

Gläubigenschwund.

edit:

Merke: Man kann auch "gutfunktionierende Gemeinden" durch Eingriffe realitätsferner Bischöfe und deren Maßnahmen zerstören.

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cantus planus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von cantus planus »

Petur hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Es kann und darf in der Kirche keine Protest gegen konservative oder liberale Bischöfe geben. Das wäre vom Satan! Richtschnur ist das kirchliche Lehramt. Wenn Bischöfe aus dem Amt gemobbt werden, weil sie das Lehren, was Lehre der Kirche ist, richtet sich der Mob selbst.
Warum protestierst Du dann gegen gewisse deutsche Bischöfe?
Weil sie offen gegen die kirchliche Lehre verstoßen. Das habe ich doch oben geschrieben.
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Sempre
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Sempre »

Mgr. Nourrichard, der Bischof von Évreux, wollte offenbar zu allem Überfluss und zur allgemeinen Erheiterung am 3.1. in Thiberville auch noch Allerheiligen feiern.

http://www.revue-item.com/1338/a-thiber ... -du-coche/
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

ad_hoc
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von ad_hoc »

Es wird hier davon gesprochen, dass der Protest nicht hätte in der Kirche und schon gar nicht während der Hl. Messe hätte stattfinden dürfen. Sicher haben diejenigen Recht damit, die auf Einhaltung der Regeln bestehen, bzw. die Würde des Gotteshauses und der Hl. Handlung beeinträchtigt sehen.
Nur, wen interessiert es wirklich, wenn der Protest bereits stattgefunden hat?
Tatsache ist, dass an vielen Orten bereits seit Jahrzehnten zunehmend die Würde der Gotteshäuser und die Ehrfurcht vor dem Messopfer geschwunden ist, initiiert durch die Bischöfe und weitergeführt durch willige Priester, denen der Glaube und das Geheimnis der Hl. Messe bereits abhanden gekommen war.

Jetzt erhebt sich in irgendeinem Dorf der Widerstand gegen die bischöfliche Entscheidung, den Priester der Gemeinde, der bislang die Hl. Messe würdig und ohne zusätzlichen modernistischen Quark in würdiger Form feierte, durch einen Priester scheinbar modernistischer Art, zu ersetzen. Der Bischof, selbst als modernistisch bekannt, hat nichts besseres zu tun, als in absolutistischer Manier faktensetzend und in Regenbogengewandung in das voll besetzte Gotteshaus einzumarschieren, um seine Macht zu demonstrieren und vielleicht gleichzeitig in leutselig erscheinender Weise das Volk auf die neuen Gegebenheiten abzustimmen.
Ist denn jemand der Ansicht, der Bischof hätte nicht gewußt, worauf er sich einläßt? Mit Sicherheit hat er gerüchteweise von der Unzufriedenheit der Gläubigen erfahren und anstatt vorsichtig zu taktieren, wollte er ein Exempel setzen und zeigen, wo der Bartl den Most holt. Stattdessen lief er wie ein tumber Tor ins offene Messer; mit einer handgreiflichen Aktion hatte er nun doch nicht gerechnet. Aber dies hätte für ihn voraussehbar sein können, hätte er z. B. über seine Mitarbeiter das Gespräch mit einzelnen Dorfbewohnern gesucht.

Im angeführten Link läßt man sich über die sichtliche Unfähigkeit des Bischofs deutlich aus. Diese Unfähigkeit ist ein allgemeines Kennzeichen sehr vieler Bischöfe geworden. Es wurden in den vergangenen Jahrzehnten weniger die qualifizierten, die berufenen, die besser geeigneten Priester zu Bischöfen gewählt, sondern diejenigen, die am besten steuerbar schienen. Das macht die Misere aus und man muß sich nicht wundern, wenn das Kirchenvolk auch mal so reagiert, wie es dort reagiert hat.
Man wünscht sich, dass dies zukünftig des öfteren der Fall sein wird, vor allem in Deutschland. Denn ein Bischof, der unfähig für sein Amt ist, der die kirchliche Lehre aufweicht und durch seine eigenen Vorstellungen ersetzt, der mehr auf die Personen seiner engeren Umgebung hört als auf das, was Papst und Lehramt sagen, kann keinen Gehorsam erwarten, wenn er sichtbar seinen eigenen Gehorsamspflichten gegenüber Papst und Lehramt nicht mehr nachkommt.
Aber keine Bange. Bei der heutigen "Leicht"gläubigkeit der Kirchgänger ist ein solches Verhalten nicht zu erwarten. Sie sind ja guten Glaubens, dass alles so, wie es praktiziert wird, auch richtig ist. Aber bei Gemeinden, die derzeit womöglich noch das Glück haben, mit einem guten Priester versorgt zu sein, der dem Glauben noch in traditioneller Weise weitergibt und die Hl. Messe würdig feiert, könnte es bei einem abrupten Wechsel des Priesters schon Probleme geben. Man muß es sogar wünschen, da nur dadurch die Aufmerksamkeit gegenüber Willkürverfahren geweckt wird.

Gruß, ad_hoc
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songul
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von songul »

Ich kann mich ad_hocs Meinung nur anschliessen.

Ich verstehe auch nicht, wie man nur so wenig auf die Bedürfnisse der Gläubigen eingehen kann. Als Hirte muss ein Bischof sich doch um das Wohl seiner Gläubigen kümmern und nicht nur einfach seinen Willen durchdrücken.
Zumal dieser Mann ganz offensichtlich auch darauf aus war, das gläubige Volk - und in diesem Fall ein besonders tiefgläubiges Volk - zu komprimitieren.
Oder wie anders könnte man diesen "Poncho" in den, allen bekannten, Schwulenfarben, den er trug, verstehen?
Das hat mich an diesem Video am meisten schockiert.
Und das ist für mich dann "vom Satan".
Ich habe allergrössten Respekt für dieses Dorf, das so hinter ihrem Pfarrer steht, und es wundert mich überhaupt nicht, dass in Deutschland viele schon nicht mehr in der Lage sind sich gegen egal was zu erheben, denn es geht uns schon viel zu gut, da braucht's einfach nicht mehr zu viel Geistlichkeit mehr in den Kirchen.

@ cantus planus

Christus hat sich im Tempel auch gegen die Verletzung der Heiligkeit gewehrt, und das ganz schön heftig.
Wenn dieser Vorfall bis heute in der Heiligen Schrift steht, dann wohl nicht nur zur Erbauung sonder zur Warnung und mitunter auch mal zur Nachfolge.
Es wird doch inzwischen so vieles was darin steht nicht mehr befolgt, da tut's mal ganz gut, dass es Leute gibt die sich dagegen wehren.
Denn was anderes tun diese Leute denn, als sich gegen den Ausverkauf ihrer Kirche an den Modernismus zu wehren?

LG Songul

Raphael

Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Es wäre natürlich fatal, wenn die Botschaft Jesu auf die Gottesliebe reduziert würde und dem Wort keine Tat durch Teilen des Brotes mehr folgen würde. .....
Fataler ist's, wenn durch das Wort eines Bischofs die Gemeinde geteilt werden sollte, denn dies offenbart bei ihm ein Verständnis von Seelsorge, welches den jesuanisches Geboten entgegengesetzt ist.

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Bernado
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Bernado »

Raphael hat geschrieben:Fataler ist's, wenn durch das Wort eines Bischofs die Gemeinde geteilt werden sollte, denn dies offenbart bei ihm ein Verständnis von Seelsorge, welches den jesuanisches Geboten entgegengesetzt ist.
Wie die weitere Berichterstattung zeigt, ist die Spaltung inzwischen weiter vorangekommen: Der abgesetzte Pfarrer feierte zumindest am 3. Jan. mit dem größeren, aus der Ortskirche ausgezogenen Teil der Gemeinde die Messe in einer anderen Kirche des Sprengels.

Was das Messgewand betrifft, so zeigt es bei genauerer Betrachtung nicht den klassischen Regenbogen mit grün/gelb in der Mitte, sondern einen abgestuften Farbverlauf von dunklen nach hellen Farben.

Das macht die Sache aber nicht besser. Es ist eher ein Indiz dafür, daß diese Sorte "Kirche" versucht, sich der Welt ununterscheidbar anzupassen: Man muß schon genau hinsehen, um die Unterschiede zu bemerken - während die Unterschiede zur trasditionellen christlichen Symbolik auf den ersten Blick ins Auge fallen.
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Petur
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Petur »

cantus planus hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Es kann und darf in der Kirche keine Protest gegen konservative oder liberale Bischöfe geben. Das wäre vom Satan! Richtschnur ist das kirchliche Lehramt. Wenn Bischöfe aus dem Amt gemobbt werden, weil sie das Lehren, was Lehre der Kirche ist, richtet sich der Mob selbst.
Warum protestierst Du dann gegen gewisse deutsche Bischöfe?
Weil sie offen gegen die kirchliche Lehre verstoßen. Das habe ich doch oben geschrieben.
Weil sie offen gegen Deine Vorstellungen, die Du irrtümlicherweise mit der Lehre der Kirche identifizierst, verstoßen.

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cantus planus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von cantus planus »

Petur hat geschrieben:Weil sie offen gegen Deine Vorstellungen, die Du irrtümlicherweise mit der Lehre der Kirche identifizierst, verstoßen.
Ach, mein Lieber, du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht. Es gibt einen großen Downloadbereich auf den Seiten der DBK, wo man alle offiziellen Verlautbarungen herunterladen kann. Gerade habe ich die Arbeitshilfe 136 der Internationalen Theologenkommission vor mir ("Das Christentum und die Religionen") und lese diverse andere Verlautbarungen zur christlichen Schulbildung. Ich bin sehr erstaunt, dass der Bischof von Osnabrück multireligiöse Schulen anbieten will, die in klarem Widerspruch zur Lehre stehen.

Ich habe die Arbeitshilfen Nr. 194 der DBK fast auswendig gelernt, die ein einziger Widerspruch zur Tradition, zu "Sacrosanctum Concilium" und "Musicam Sacram" und der gegenwärtigen Praxis ist.

Ich habe ein Faltblatt zum "Pastoralen Zukunftsprozess" gelesen, nachdem die Kirche ein Dienstleistungsunternehmen für die religiösen Befindlichkeiten der Gläubigen sein muss. Auch das ein erstaunlicher Widerspruch zum KKK.

Kardinal Lehmann betont, nicht an die Kirche zu glauben, sondern nur an Gott. Sehr erstaunlich, und der kirchlichen Lehre klar widersprechend.

Erzbischof Zollitsch hat seine Aussagen zum "solidarischen Sterben" Christi weder präzisiert, noch widerrufen.

Die Bischöfe untersagen in einem Anfall von Antisemitismus, den Juden das Licht der Wahrheit zu bringen. Dabei müssten wir gerade zu ihnen gehen, die uns von der Wurzel her so nahe sind.

Ich sehe eine Erstkommunions- und Firmkatechese, die reiner Markionismus ist.

Die Liste kann fortgesetzt werden...
(P.S.: Ich weiss schon, was jetzt als Antwort kommt.)
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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