Pferdefleisch

Fragen, Antworten, Nachrichten.

Pferdefleischverzehr

Damit habe ich kein Problem
30
81%
Nein, das ist ein Tabu
7
19%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 37

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ad-fontes
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Pferdefleisch

Beitrag von ad-fontes »

Gibt es im KG unterschiedliche Meinungen dazu?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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ifugao
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von ifugao »

Gehört diese Frage nicht eigentlich in den Kochthread?

ifugao
gerade dabei ein Lamm zu zerlegen und die nächste Wildfleischlieferung die in Kürze ansteht zu organisieren.
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
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ad-fontes
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von ad-fontes »

Für den hl. Bonifatius gehört diese Frage sicher nicht in den Kochthread: :nein:
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taddeo
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von taddeo »

Siehe etwa hier ...

Ein Tabu ist das mit Sicherheit nicht, aber eindeutig Geschmackssache. Wenn, dann ißt man bei uns hier in Niederbayern vor allem Roßwürste (so ne Art Knackwurst, die man warm oder kalt essen kann) - ich mag sie gar nicht, meine angeheiratete Verwandtschaft recht gerne (obwohl der Schwiegervater selber einen Haufen Rösser hat und auch da schon ab und zu eines beim Metzger gelandet ist), meine Frau und die Kinder hin und wieder.

Rein ernährungsphysiologisch wäre Pferdefleisch ziemlich gesund, wenn es nicht gerade von Sportpferden stammt, die meistens legal und v. a. illegal bis zum Anschlag mit Medikamenten und Dopingmitteln vollgepumpt werden.

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ifugao
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von ifugao »

Für die Juden schon.
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Raphaela
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von Raphaela »

Mein Bruder hat mal in Straubing gewohnt, da gab es richtig gute Pferde-Salami!
Aber ob es mir z. B. als gebratenes Fleisch schmecken würde, weiß ich nicht. - Ist wie bei Lamm: Als Fleisch schmeckt es mir nicht, als Wurst schon.
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ad-fontes
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von ad-fontes »

Ich bin über die im Verhältnis zahlreichen pro-Pferdefleischstimmen echt erstaunt.

Müßte schon in einer ziemlich ausweglosen Lage sein, um auf Pferdefleisch zurückzugreifen.
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Raphaela
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von Raphaela »

ad-fontes hat geschrieben:Ich bin über die im Verhältnis zahlreichen pro-Pferdefleischstimmen echt erstaunt.

Müßte schon in einer ziemlich ausweglosen Lage sein, um auf Pferdefleisch zurückzugreifen.
Zahlreich?
Bei sieben abgegebenen Stimmen ist es genau eine mehr, als diejenigen, die dagegen sind!
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ad-fontes
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von ad-fontes »

Ich war von 100% ausgegangen. Gibt immer wieder Überraschungen. :umkuck:
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Berolinensis
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von Berolinensis »

ad-fontes,

ich weiß, deine Methode ist es, Fragen in den Raum zu stellen und nicht weiter zu erläutern. Hier ist doch aber offenkundig, daß du dich auf das alte Verbot, Pferdefleisch zu essen, beziehst. Nenn doch einfach Roß und Reiter (pun intended, wie der Engländer sagt) und dann können wir darüber sprechen, anstatt rumzurätseln, was du wohl meinst.

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ifugao
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von ifugao »

ad-fontes hat geschrieben:Für den hl. Bonifatius gehört diese Frage sicher nicht in den Kochthread: :nein:
Komm und siehe:

http://www.shafaati.de/links/judisch/essen.htm
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ad-fontes
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von ad-fontes »

Berolinensis hat geschrieben:ad-fontes,

ich weiß, deine Methode ist es, Fragen in den Raum zu stellen und nicht weiter zu erläutern. Hier ist doch aber offenkundig, daß du dich auf das alte Verbot, Pferdefleisch zu essen, beziehst. Nenn doch einfach Roß und Reiter (pun intended, wie der Engländer sagt) und dann können wir darüber sprechen, anstatt rumzurätseln, was du wohl meinst.
Das eine (Meinungen) schließt das andere (das kirchliche Verbot) ja nicht aus. Auch zu letzerem würde ich gerne mehr wissen.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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overkott
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von overkott »

Ostersonntag gab es bei der Oma Schwein, Ostermontag bei uns Lamm. Beides war sehr lecker. Die Oma hatte sich mit ihrer sauce pascale mal wieder selbst übertroffen. Para chuparse los dedos, wie der Europäer sagt. Ostern Pferd als Sauerbraten auf den Tisch zu bringen, wäre für rheinische Gaumen ein Genuss und für den hl. Paulus nicht undenkbar.

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taddeo
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von taddeo »

ad-fontes hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben:ad-fontes,

ich weiß, deine Methode ist es, Fragen in den Raum zu stellen und nicht weiter zu erläutern. Hier ist doch aber offenkundig, daß du dich auf das alte Verbot, Pferdefleisch zu essen, beziehst. Nenn doch einfach Roß und Reiter (pun intended, wie der Engländer sagt) und dann können wir darüber sprechen, anstatt rumzurätseln, was du wohl meinst.
Das eine (Meinungen) schließt das andere (das kirchliche Verbot) ja nicht aus. Auch zu letzerem würde ich gerne mehr wissen.
Gab es denn jemals ein kirchliches Verbot? Ich hab davon noch nie was gehört. Käme mir auch seltsam vor - früher war man bei der Auswahl seiner Fleischquellen nicht so zimperlich, und wenn ein Pferd krepiert ist oder getötet werden mußte, dann halt man es selbstverständlich auch gegessen - mal ganz abgesehen von den Sitten beim Militär aller Zeiten, wo "gefallene" Pferde im Krieg oft die einzig nennenswerte verfügbare Fleischquelle waren.

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overkott
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von overkott »

Da muss ich tabea Recht geben.

Heute ist das mit Tanks und Tankern nicht mehr so ohne weiteres möglich.

Zum Thema "Eisenfresser" gibt es hier übrigens einen ausgezeichneten Dokumentarfilm.

http://www.eisenfresser-film.de/Eisenfresser.html

Christian
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von Christian »

overkott hat geschrieben:... Ostern Pferd als Sauerbraten auf den Tisch zu bringen, wäre für rheinische Gaumen ein Genuss und für den hl. Paulus nicht undenkbar.
Lecker mit Kartoffel und Rotkohl.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

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Berolinensis
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von Berolinensis »

Da ich wenig Zeit habe, zitiere ich einfach mal Wikipedia; wer genaueres weiß, nur zu:
Das abendländische Pferdefleischverbot [Bearbeiten]
Papst Gregor III erließ im Jahre 732 ein Verbot, Pferdefleisch zu essen, eine Praktik, die er als abscheulich bezeichnete. Experten sind sich uneins darüber, welches Motiv dem Verbot zu Grunde lag: Für die einen richtete es sich vor allem gegen die Kultpraktiken der heidnischen Germanen, deren Christianisierung gerade im Gange war. Andere behaupten, es habe einen Engpass an Streitrössern gegeben und der Papst habe schlicht nicht gewollt, dass das wertvolle Kriegsmaterial im Kochtopf landete. Papst Gregors Verbot wurde von seinem Nachfolger Zacharias bestätigt. Bonifatius trug es in die Lande. Bei der Christianisierung der Isländer wurde ausdrücklich den Insulanern von der katholischen Kirche der Genuss von Pferdefleisch erlaubt, zu karg war das Leben auf der nördlichen Vulkaninsel, als dass man diese potentiellen Eiweißlieferanten der isländischen Küchenpraxis entziehen durfte.

Wiedereinführung [Bearbeiten]
Trotz des päpstlichen Verbotes war das Mittelalter nicht frei von Pferdefleischkonsum. Einige Dokumente bezeugen, dass das Fleisch wilder Pferde in Westfalen gerne von den ansässigen Mönchen gegessen wurde. Der Abdecker, der alte Pferde tötete, verkaufte deren Fleisch oft unter der Hand an die Armen und Hungernden.

Praktisch alle Kriege waren von schweren Hungersnöten gekennzeichnet. Pferdefleisch wurde dann zum umkämpften Luxus. Die Alternative waren Hunde, Katzen und Ratten – oder eben der Hungertod.

Im 19. Jahrhundert, in der Ära des Rationalismus, wurde das Pferdefleischverbot immer lauter hinterfragt. Prominente Befürworter wie der französische Militär-Veterinär Emile Decroix veranstalteten Schau-Bankette mit Pferdefleisch, um die Menschen vom Pferdefleischkonsum zu überzeugen. Es ging ihm einerseits um die armen Bevölkerungsschichten, die sich kein Fleisch leisten konnten und am Rande der Unterernährung lebten, und andererseits um die bis zum letzten Atemzug geschundenen Kutschpferde in den Großstädten. Wenn man es den Besitzern ermöglichte, ihre alten Pferde an den Schlachter zu verkaufen, würden die Tiere zeitig erlöst und man schaffte eine günstige, hochwertige Nahrungsquelle für die Arbeitermassen.

Trotz der massiven Proteste der traditionellen Schlachter einerseits und der betuchten Reiterklasse andererseits fiel schließlich das Verbot und die ersten Rossschlachtereien öffneten ihre Pforten. Ähnliche Bewegungen fanden überall in Europa statt. Nachhaltig setzte sich die Kultur des Pferdefleischkonsums aber zunächst nur in den frankophonen Ländern durch. In Frankreich lag der Höhepunkt des Pferdefleischkonsums in den 50er und 60er Jahren. Seither ist er stetig fallend und beträgt heute kaum mehr als 2% des gesamten Fleischkonsums. Pferdefleisch wird in Frankreich aber nach wie vor in den Fleischregalen praktisch aller Supermärkte angeboten.

Auch in Wien haben einige Pferdefleischhauer (Fleischer) bis heute eine große Tradition. Besonders die „Dürre“ (Wurst) und vor allem der Pferdeleberkäs sind beliebt.

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taddeo
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von taddeo »

overkott hat geschrieben:Da muss ich tabea Recht geben.
Solltest Du damit mich gemeint haben, so ersuche ich Dich dringend, Dich fürderhin einer korrekten Schreibweise zu befleißigen! :motz:
Mein eigentlicher Name stammt zwar - ebenso wie mein Nick - aus derselben geographischen Ecke wie "tabea", aber ich bin weder ein Weibsbild noch eine "Gazelle"!

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Robert Ketelhohn
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Zum Verzehr ist vor allem das Schlachtroß bestimmt, wie der Name schon nahelegt;
der Ackergaul dagegen zum Ackern, das Rennpferd zum Rennen und das Sehpferd
zum Sehen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

civilisation
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von civilisation »

Also bei uns hier im mittleren und östlichen Ruhrgebiet scheint Pferdefleisch sehr begehrt zu sein. Das habe ich auf diversen Wochenmärkten beobachten können.

Einmal - ist aber schon fast 10 Jahre her - habe ich mal an einem Stand warme Pferdefleischwurst mit Brötchen für damals noch 4 DM gekauft und gegessen. Der Geschmack ist eigentlich für mich nicht mehr so beschreibbar. - Eigenartig würde ich heute sagen. Ich hab es nicht runtergekriegt. Auch nicht mit vieeeel Senf.

Vielleicht liegt die nicht nur in meinen Knochen steckende "Antipathie" gegen Pferdefleisch und deren Erzeugnisse auch auf der rein psychologischen Ebene.

Edit: Dieser Strang wäre m.E. im "Gemüsegarten" besser aufgehoben. :ja:

civilisation
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von civilisation »

Randständig, aber vielleicht doch hierher passend:

Während meiner Bochumer Zeit in den mittleren und späten 80er Jahren gab es auch das sogenannte "Freibankfleisch". Da gab es immer einen Stand auf dem Bochumer Wochenmarkt, wo dieses eigentlich überhauptnicht minderwertige Fleisch und Wurstwaren angeboten wurden.

Obwohl es seinerzeit immer im Gerede war, hieß es doch, dieses Fleisch und -produkte unterliegen besonders strengen Kontrollen. Ich habe aber dort niemals "zugegriffen".

Vermutlich aber gibt es derartiges Fleisch heutzutage bei dem doch scheinbar reichhaltigen Überangebot an Fleisch und Fleischprodukten nicht mehr. Sicher landet dieses Fleisch heutzutage in den Fabrikationsstätten für Tiernahrung ...

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Marion
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von Marion »

Was der Bauer nicht kennt frißt er nicht.
Ich glaub ich hab noch nie Pferd gegessen, ich habs auch noch nie irgendwo gesehen wo ich es kaufen könnte. Ich mag Rind, Schwein und Huhn, sodaß ich Pferdefleisch zu nichts brauch. Ich würde es wohl probieren, wenns nichts anderes gibt oder einer mit dem Stück insistiert. Also aus Höflichkeit mal dran riechen und vielleicht dann auch probieren. Ähnlich wie Heuschrecken oder Froschschenkel. Halt noch nie gegessen aber es fehlt auch nicht, geht also auch ohne, muss nun aber auch nicht unter allen Umständen ohne sein.
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civilisation
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von civilisation »

Marion hat geschrieben:Was der Bauer nicht kennt frißt er nicht.
Ich glaub ich hab noch nie Pferd gegessen, ich habs auch noch nie irgendwo gesehen wo ich es kaufen könnte. Ich mag Rind, Schwein und Huhn, sodaß ich Pferdefleisch zu nichts brauch. Ich würde es wohl probieren, wenns nichts anderes gibt oder einer mit dem Stück insistiert. Also aus Höflichkeit mal dran riechen und vielleicht dann auch probieren. Ähnlich wie Heuschrecken oder Froschschenkel. Halt noch nie gegessen aber es fehlt auch nicht, geht also auch ohne, muss nun aber auch nicht unter allen Umständen ohne sein.
Also Froschschenkel habe ich schon mal probiert. War bei einem Thailänder in Köln, ist aber auch schon fast 20 Jahre her. Die waren jedoch ganz lecker. Zart wie Huhn. Und geschmacklich ... Nun ja, die scharfe thailändische Küche ... :ikb_rifle:

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Linus
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von Linus »

wir haben bei uns 4 oder gar 5 Pferdeställe (bei 600 EW) die Pferde, die ich bisweilen seh, heißen aber alle - auch am Stephansplatz die Fiakerpferde - Leberkäs. Einmal hatte ich da fast nen Streiit mit einem Fiaker
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

civilisation
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von civilisation »

Linus hat geschrieben:wir haben bei uns 4 oder gar 5 Pferdeställe (bei 600 EW) die Pferde, die ich bisweilen seh, heißen aber alle - auch am Stephansplatz die Fiakerpferde - Leberkäs. Einmal hatte ich da fast nen Streiit mit einem Fiaker
Bitte, Linus ...

Kannst Du Dein Posting erlätuern? Ich verstehe das nicht so ganz. "Fiakerpferde - Leberkäs".

Werden ehemalige Fiakerpferde als Leberkäs verkauft? Streit mit einem Fiaker (= Kutscher)?
Weswegen?

Entschuldige meine Unwissenheit, was Wien betrifft. Da war ich noch nie.

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anneke6
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von anneke6 »

Ich wäre auch etwas grantig, wenn jemand mein Reit- oder Fahrpferd als Leberkäs bezeichnen würde. Impliziert ja, es wäre sonst zu nichts gut.
???

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Linus
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von Linus »

anneke6 hat geschrieben:Ich wäre auch etwas grantig, wenn jemand mein Reit- oder Fahrpferd als Leberkäs bezeichnen würde. Impliziert ja, es wäre sonst zu nichts gut.
natürlich nicht. Wenn ich Pferd/Schwein/Kuh sehe, sehe ich Fleisch. (in leichter anlehnung an einen gewissen amerikanischen Präsidenten)


Fiaker sind die in Wien gebräuchlichen Zweispänner, die heute nur mehr Touristen rumkutschieren. Die Fuhrwerksleute mit Hut und "Tracht" nennt man ebenso.

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ad-fontes
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von ad-fontes »

Raphaela hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Ich bin über die im Verhältnis zahlreichen pro-Pferdefleischstimmen echt erstaunt.

Müßte schon in einer ziemlich ausweglosen Lage sein, um auf Pferdefleisch zurückzugreifen.
Zahlreich?
Bei sieben abgegebenen Stimmen ist es genau eine mehr, als diejenigen, die dagegen sind!
Jetzt steht es 16:4. :auweia:
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taddeo
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von taddeo »

ad-fontes hat geschrieben:Jetzt steht es 16:4. :auweia:
Wahrscheinlich deshalb, weil es für die meisten Leute keinen Anlaß gibt, Pferdefleisch zu essen - weil sie keine Gelegenheit haben, welches zu kaufen und/oder weil es dazu keine Notwendigkeit gibt; die Auswahl an anderen Viechern ist ja wahrlich groß genug hierzulande. Dann kann es einem auch leicht egal sein, ob andere das essen wollen oder nicht.

Aber nenn mir einen vernünftigen Grund, warum man es verbieten sollte?
Nihil est extra hominem introiens in eum quod possit eum coinquinare sed quae de homine procedunt illa sunt quae communicant hominem.

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cantus planus
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von cantus planus »

Ich halte das Pferdefleischverbot, zumindest nach dem obigen Artikel, heute für unbegründet. Nicht alles, was die Kirche zeitbedingt beschlossen hat, muss in Ewigkeit gelten. Bei kleineren Entscheidungen würde man durch die Jahrhunderte auch oft genug Widersprüchliches finden.

Für mich stellt sich die Frage nicht, weil ich Pferdefleisch, abgesehen vom Leberkäse, nicht mag.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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ad-fontes
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von ad-fontes »

taddeo hat geschrieben: Aber nenn mir einen vernünftigen Grund, warum man es verbieten sollte?
Hatte ich weder im Sinn, noch gesagt.

Mir kommt aber grade ein anderer Gedanke, konkret: Warum die Kath. Kirche gegenwärtig ihre Positionen nicht mehr kommunizieren kann, so daß diese verstanden (und bestenfalls angenommen) werden, z.B. bei Anne Will; ihr stattdessen Unverständnis und Kopfschütteln "über so viel Rückwärtsgewandtheit alter Männer" entgegenschlägt.

Akzeptanz von homosexuellem und anderem unkirchlichem Lifestyle, Frauenordinationsforderung etc. rangieren nämlich auf der Ebene von Pferdefleischakzeptanz:

"Wieso kein Pferdefleisch, wenn's doch schmeckt!?"

Man müßte bei ganz fundamentalen Dingen anfangen darzulegen, um sie einsichtig zu machen:
- Gefolgschaft
- Hingabe
- Gehorsam
- Opferbereitschaft
- Vertrauen

Insofern hatte sich Overbeck auch etwas unglücklich ausgedrückt als er sagte: "Die Normen, die wir aufstellen". Es hätte heißen müssen: "Die Normen, denen wir folgen."
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Berolinensis
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Re: Pferdefleisch

Beitrag von Berolinensis »

ad-fontes hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben: Aber nenn mir einen vernünftigen Grund, warum man es verbieten sollte?
Hatte ich weder im Sinn, noch gesagt.
irgendwas mußt du dir doch bei deiner Ausgangsfrage gedacht haben, und es muß doch einen Grund haben, daß dich das Abstimmungsergebnis so erstaunt. Also rück doch endlich mal raus mit deiner Meinung.

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