Da ja nicht nur Priester und angehene Ordensleute hier sind:
Was sind für euch eigentlich Eckpfeiler bei der religiösen Erziehung eurer Kinder?
Die Sachen die mir wichtig sind, stehen in der Umfrage.
Religiöse Erziehung
Religiöse Erziehung
Es ist nicht so wichtig etwas über Gott zu wissen, sondern ihn zu kennen. (Rahner)
Zum einen habe ich "alles zusammen" angeklickt.
Man könnte es auch zusammenfassen mit "den Kindern den eigenen Glauben vorleben", also die Gegenwart Gottes im eigenen Leben deutlich spürbar machen. Gott wird durch uns, unsere Gebete, unsere Hinwendung zu ihm in der Welt sichtbar, erfahrbar ... nicht nur für Kinder.
Man könnte es auch zusammenfassen mit "den Kindern den eigenen Glauben vorleben", also die Gegenwart Gottes im eigenen Leben deutlich spürbar machen. Gott wird durch uns, unsere Gebete, unsere Hinwendung zu ihm in der Welt sichtbar, erfahrbar ... nicht nur für Kinder.
Ich habe "etwas anderes" angekreuzt, obwohl alle genannten Punkte dazugehören.
Wichtigste Voraussetzung ist die Authentizität des Erziehenden.
Nur wenn ich selber meinem Kind authentisch den Glauben vorlebe, kann ich erwarten, daß es zunächst durch Nachahmen und später durch eigene Entscheidung sich auf den Glauben einläßt.
Kinder erzieht man nicht, damit sie Kinder bleiben, sondern Kinder erzieht man zu Erwachsenen. Es ist wichtig das Kind als Kind wahrzunehmen und nicht Entscheidungen zu verlangen, für die es noch nicht die nötige Reife hat. Damit gehört bis zu einem gewissen Grade auch zur religiösen - wie zu jeder - Erziehung, daß zunächst einmal Vorgegebenes zu akzeptieren ist. Im immer weitergehenden, altersangemessenen Akt des Loslassens, zeigt sich persönliche Reife des Erziehenden. Kann ich von einen Primarstufenschüler noch verlangen, sich ohne Wenn und Aber auf das einzulassen, was die Erziehenden von ihm verlangen, so setze ich bei einem Kind im Alter von 16/17 Jahren durchaus reflektierte eigene Entscheidungen auch im religiösen voraus.
Kurz gesagt, auch bei religiöser Erziehung gehören je nach Alter verschiedene Komponenten dazu.
Ist es zunächst eher die Vorgabe, so ist später mehr der Dialog ausschlaggebend, doch immer dem Alter angemessen und immer authentisch.
Wichtigste Voraussetzung ist die Authentizität des Erziehenden.
Nur wenn ich selber meinem Kind authentisch den Glauben vorlebe, kann ich erwarten, daß es zunächst durch Nachahmen und später durch eigene Entscheidung sich auf den Glauben einläßt.
Kinder erzieht man nicht, damit sie Kinder bleiben, sondern Kinder erzieht man zu Erwachsenen. Es ist wichtig das Kind als Kind wahrzunehmen und nicht Entscheidungen zu verlangen, für die es noch nicht die nötige Reife hat. Damit gehört bis zu einem gewissen Grade auch zur religiösen - wie zu jeder - Erziehung, daß zunächst einmal Vorgegebenes zu akzeptieren ist. Im immer weitergehenden, altersangemessenen Akt des Loslassens, zeigt sich persönliche Reife des Erziehenden. Kann ich von einen Primarstufenschüler noch verlangen, sich ohne Wenn und Aber auf das einzulassen, was die Erziehenden von ihm verlangen, so setze ich bei einem Kind im Alter von 16/17 Jahren durchaus reflektierte eigene Entscheidungen auch im religiösen voraus.
Kurz gesagt, auch bei religiöser Erziehung gehören je nach Alter verschiedene Komponenten dazu.
Ist es zunächst eher die Vorgabe, so ist später mehr der Dialog ausschlaggebend, doch immer dem Alter angemessen und immer authentisch.
Primär steht für mich die Gotteserfahrung im Mittelpunkt der religiösen Erziehung - alles andere wäre im literarischen Unterricht (oder in den Ethikstunden) ebenfalls möglich.
Leider ist es in der Praxis mehr als schwierig, dies auch umzusetzen, das erlebe ich immer wieder. Allerdings liegt es nicht an den Kindern, sondern an den Eltern, die ihre Pflicht als Primärerzieher nicht mehr wahrhaben (oder wahrnehmen wollen). Dies gilt auch für den religiösen Bereich: war in früheren Generationen die religiöse Erziehung im wesentlichen ein Hineinwachsen in Traditionen, so wird heute in modernen Gesellschaften der "Zwang zur Häresie" sichtbar; gerade die Sinn- und Werteorientierung wird hinterfragt.
Ein wesentliches Element für das Kind ist ebenfalls die Fähigkeit zum "role-taking" und damit zur Emphatie. Bei den "Ichlingen" (Ego-Zentriertheit und narzißtisches Verhalten) unserer Zeit nicht immer ein leichtes Unterfangen, allerdings ist die Perspektivenänderung und Wahrnehmung des Einzelnen grundsätzliches für weitere religiöse Zugänge.
Die Kinder sind oft hin- und hergerissen zwischen den Anschauungen des Elternhauses und aufgezeigten christlichen Werten (die in den wenigsten Fällen ident sind!).
Für mich persönlich konnte ich erkennen, dass die Schulpastoral (Deutsche Bischofskonferenz, 1996) einen guten Weg bietet, auch die Eltern wieder verstärkt in den Erziehungsprozess einzugliedern - und sie sind es gerade, die im eigentlichen Sinne christlicher Führung bedürfen.
LG,
Pruu
Leider ist es in der Praxis mehr als schwierig, dies auch umzusetzen, das erlebe ich immer wieder. Allerdings liegt es nicht an den Kindern, sondern an den Eltern, die ihre Pflicht als Primärerzieher nicht mehr wahrhaben (oder wahrnehmen wollen). Dies gilt auch für den religiösen Bereich: war in früheren Generationen die religiöse Erziehung im wesentlichen ein Hineinwachsen in Traditionen, so wird heute in modernen Gesellschaften der "Zwang zur Häresie" sichtbar; gerade die Sinn- und Werteorientierung wird hinterfragt.
Ein wesentliches Element für das Kind ist ebenfalls die Fähigkeit zum "role-taking" und damit zur Emphatie. Bei den "Ichlingen" (Ego-Zentriertheit und narzißtisches Verhalten) unserer Zeit nicht immer ein leichtes Unterfangen, allerdings ist die Perspektivenänderung und Wahrnehmung des Einzelnen grundsätzliches für weitere religiöse Zugänge.
Die Kinder sind oft hin- und hergerissen zwischen den Anschauungen des Elternhauses und aufgezeigten christlichen Werten (die in den wenigsten Fällen ident sind!).
Für mich persönlich konnte ich erkennen, dass die Schulpastoral (Deutsche Bischofskonferenz, 1996) einen guten Weg bietet, auch die Eltern wieder verstärkt in den Erziehungsprozess einzugliedern - und sie sind es gerade, die im eigentlichen Sinne christlicher Führung bedürfen.
LG,
Pruu

omnia vincit amor
Re: Religiöse Erziehung
"Wer ist Gott? Mit Kindern über Religion sprechen"
(http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1133932)
Daraus:
(http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1133932)
Daraus:
Tübingen (dpa/tmn) - Was kommt nach dem Tod, und wieso geht man in die Kirche? Eltern fällt es oft schwer, solche Fragen ihrer Kinder zu beantworten. Statt religiöse Überzeugungen zu präsentieren, sollten Erwachsene vor allem ehrlich bleiben.
[....]
Petra Freudenberger-Lötz schlägt vor, sich mit den Kindern «auf die Suche nach Antworten zu begeben». «Wer eine Frage stellt, hat oft schon eigene Ideen im Kopf, auf die sollte man eingehen. Und es gibt auf religiöse Fragen nicht nur eine Antwortmöglichkeit - wer das den Kindern mitgibt, schafft die Grundlage für Toleranz für andere Glaubensrichtungen.»
Wer beispielsweise auf eine christliche Erziehung mit Gottesdiensten Wert lege, solle die Kinder nicht dazu drängen. «Ich persönlich zwinge meine Kinder nicht, in die Kirche zu gehen. Ich möchte aber wissen, warum sie das möglicherweise nicht wollen. Dann können wir vielleicht Gottesdienste aufsuchen, die interessantere Angebote für diese Altersgruppe machen. Oder gemeinsam aus biblischen Geschichten lesen.»
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Re: Religiöse Erziehung
Bevor die im Artikel zitierten Herrschaften ihre (Un-)Weisheiten darlegen, sollten sie lieber einmal sagen, was (für sie) Religion und was Erziehung ist. Ist das geklärt, kann man sich über "religiöse Erziehung" unterhalten.Hubertus hat geschrieben:"Wer ist Gott? Mit Kindern über Religion sprechen"
(http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1133932)