Den einwandfreien "Beweis" (erwartest Du Photos, Film oder Tonaufnahmen?) wird man dir erst post festum bieten können.Pit hat geschrieben:Kann mir bitte jemand der User, die diese Kritik üben, anhand des Katholikentagsprogrammes beweisen, daß es dort diverse liturgische Missbräuche geben wird (also jemand,der so genau bescheid weiss, wie die einzelnen Messfeiern und Gebete sind, dass es sich aus heutiger Sicht eindeutig um liturgische Missbräuche handelt)?
Falls du jedoch selbst an einem oder mehreren Gottesdiensten des neuen Aufbruchs teilnehmen möchtest, empfehle ich eine vorbeugende Lektüre von "Redemptionis Sacramentum", wo ein Katalog der beliebtesten Mißbräuche zusammengestellt ist. Als "schwerwiegende Mißbräuche" werden dort u.a. in einer ausdrücklich nicht abschließenden Liste angesprochen:
- Verwendung von Brot, das nicht ausschließlich aus reinem Weizenmehl und Wasser bereitet ist (48),
- Verwendung von Säften, die kein Wein im Sinne der liturgischen Ordnung sind (50),
- Auslassung des Namens des Papstes im Hochgebet (56),
- Stellung der Messfeier in einen Kontext eines gemeinsamen Mahles, (77),
- einfügung von Elementen aus Riten anderer Religionen (79),
- Verweigerung der "knienden Mundkommunion" (91),
- Austeilung der Kommunion auf die Hand, wo die Gefahr der Profanierung gegeben ist (92),
- Die Hostie oder den Kelch mit dem kostbaren Blut selbst zu ergreifen oder untereinander weiterzugeben (94),
- Spendung der Kelchkommunion unter Umständen, die die Gefahr einer unehrerbietigen Behandlung enthalten (101),
- Spendung der Kelchkommunion bei einer großen Zahl von Kommunikaten, die es unmöglich macht, die erforderliche Menge sicher einzuschätzen (102),
- Eintauchen der Hostie in den Kelch durch den Kommunikanten (104),
- Umgießen des hl. Blutes von einem Gefäß in ein anderes (106),
- Verwendung liturgischer Gefäße, die geeignet sind, die Lehre über die wirkliche Gegenwart Christi in den eucharistischen Gestalten zu verdunkeln (117),
- Verzicht auf die Casel bzw. Tragen einer "Überstola" (126),
- Aufbewahrung des heiligsten Sakramentes an einem Ort, an dem die Gefahr der Profanierung besteht (131),
- Übernahme der Aufgaben oder der Gewänder von Priestern/Diakonen durch Laien (153),
- Einsatz von Laien als Kommunionspender, ohne daß "eine echte Notsituation" es erfordert (155),
- Feier der Sakramente durch laiisierte Priester ("Priester ohne Amt") (168)
Ich kann mich nicht erinnern, jemals in Deutschland an einer Messe teilgenommen zu haben, in der nicht mindestens einer der Missbräuche gemäß Nr. 56, 77, 91 - 94, 101, 104, 106, 117, 126, 153 oder 155 vorgekommen ist. In der Regel waren es mehrere. Die Anwesenheit von Bischöfen hat sich dabei keinesfalls als Schutz erwiesen.
Unter diesen Umständen ist es ein Zeichen von begründetem Realismus und nüchternem Menschenverstand, das Vorkommen dieser Missbräuche auch für den Katholikentag zu prognostizieren. Mit Besonderheiten wie 50, 131 oder 168 ist leider zu rechnen.
Allerdings soll man die Möglichkeit eines Wunders nie ausschließen. Die Allmacht Gottes macht auch vor einem Katholikentag nicht Halt.