Alles zum Thema "Organspende"

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Linus
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Re: Geschäft

Beitrag von Linus »

sofaklecks hat geschrieben: Der Tod.

Der Körper.

Das sind die Tabuthemen.
nein. viel eher der Leib. Der Körper der ist Kult.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

pierre10 hat geschrieben:So viel ich weiß ist die beste Lösung, wenn jeder Organspender ist, der nicht ausdrücklich das Gegenteil bekundet hat. Gibt es in verschiedenen Ländern per Gesetz.

Pierre
Ich kann nicht verstehen, wie man das als gute oder gar "beste" Lösung bezeichnen kann. Für mich ist das eine Horrorvorstellung die die Grundsätze sowohl der Ethik als auch der Rechtsstaatlichkeit vollkommen außer Kraft setzt.
Ein Grundrecht ist ein Grundrecht und man kann das doch nicht außer Kraft setzen, es sei denn jemand nimmt es ausdrücklich für sich in Anspruch. Was ist mit Leuten, die etwas schusselig sind? Mit denen, die keine Zeitung lesen? Mit denen, die nicht mal ihre Steuererklärung rechtzeitig abgeben? Drauf gepfiffen, mit ihren Organen lassen sich ja super Geschäfte machen.
Wenn man sich beim Frisör seinen Zopf abschneiden läßt, muß man zustimmen, daß er zu einer Perücke verarbeitet wird, aber Organe kann man einfach so rausnehmen. Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein?

In meinen Augen sollte das auch anders zu lösen sein: Wer keinen Organspenderausweis hat, hat auch kein Recht auf Ersatzteilorgane. Damit hätte ich (als jemand der keinen solchen Ausweis hat) keine Probleme. Wenn man will kann man dann den Leuten z.B. wenn sie einen neuen Personalausweis beantragen, standardmäßig die entsprechenden Formulare geben. Dann kann jeder wirklich selber entscheiden, und setzt nicht darauf, die Leute via ihrer Faulheit oder Uninformiertheit auszutricksen.

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Edi
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Beitrag von Edi »

pierre10 hat geschrieben:So viel ich weiß ist die beste Lösung, wenn jeder Organspender ist, der nicht ausdrücklich das Gegenteil bekundet hat. Gibt es in verschiedenen Ländern per Gesetz.
Man muss ja schwer gehirngewaschen sein, wenn man so etwas befürwortet.
Wie kann der Gesetzgeber einfach über die Menschen verfügen, die nicht eine positive Erklärung abgegeben haben! Es kann doch wohl nicht sein, dass die Organübertragung zur Norm wird. Immerhin ist das auch ganz und gar unnatürlich, sonst würde der Körper nicht fremde Organe abstossen.
Das riecht ja fast nach Adolf Hitler und ausgerechnet du befürwortest das.
Zuletzt geändert von Edi am Montag 8. September 2008, 10:07, insgesamt 1-mal geändert.

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ar26
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Beitrag von ar26 »

Zu Pierres Vorschlag ist nur eins zu sagen:

Mein Bauch gehört mir! ;D

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Granuaile
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Re: Gut

Beitrag von Granuaile »

Clementine hat geschrieben: Kann ... ein Toter Kinder zeugen? Das alles können Hirntote.
Die Vorstellung ist schon pervers [Zensiert. Bitte behalte solche Vorstellungen für Dich. Was glaubst Du eigentlich, wo Du hier bist?! - N.] Oder wie soll man sich das Zeugen eines Kindes durch einen Hirntoten vorstellen.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Stell dir deinen Mann vor, Granuaile: Verkehrsunfall, hirntot. Ihr hattet euch noch ein zweites Kind gewünscht. Du weißt, dass sich euer Wille noch erfüllen kann. Aber da erfährst du, dass sie deinen Mann schon ausgeschlachtet haben...

Gretchen
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Beitrag von Gretchen »

Leguan hat geschrieben:(...) hat auch kein Recht auf Ersatzteilorgane.(...)
Das klingt für meine Begriffe aber schon ein wenig zu sehr nach "Ersatzteillager"...

Außerdem können manche Menschen aufgrund einer Erkrankung kein Organ spenden und es ist doch unfair zu sagen, nur, wer ein Organ spenden würde, darf auch eins bekommen!
Wenn man z.B. in jungen Jahren mal Chemotherapie durch Krebs hatte (somit keinen Organspendeausweis besitzen darf) und mit 50 einen neue Niere braucht - was dann?
Und wie soll die Kinderfrage geklärt werden? Kinder, die ein Organ benötigen, dürfen ja schließlich auch selbst nicht spenden!

sofaklecks
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Ganz sicher falsch

Beitrag von sofaklecks »

Es ist ganz sicher falsch, einen Menschen als Organspender zu behandeln, wenn er das Gegenteil nicht bekundet hat.

Die Entnahmevon Organen bei einem Hirntoten setzt dessen Einverständnis in klarer Erkenntnis aller Zusammenhänge voraus. Ein solches Einverständnis kann keinesfalls vermutet werden.

sofaklecks

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Gretchen hat geschrieben:
Leguan hat geschrieben:(...) hat auch kein Recht auf Ersatzteilorgane.(...)
Das klingt für meine Begriffe aber schon ein wenig zu sehr nach "Ersatzteillager"...
Das war ja auch beabsichtigt.
Außerdem können manche Menschen aufgrund einer Erkrankung kein Organ spenden und es ist doch unfair zu sagen, nur, wer ein Organ spenden würde, darf auch eins bekommen!
Wenn man z.B. in jungen Jahren mal Chemotherapie durch Krebs hatte (somit keinen Organspendeausweis besitzen darf) und mit 50 einen neue Niere braucht - was dann?
Es spricht überhaupt nichts dagegen einen entsprechenden Ausweis einzuführen, auf dem eben vermerkt ist, daß nach momentanem wissenschaftlichen Stand die Verwendung der Organe des Besitzers nicht möglich ist. Dieser berechtigt dann auch zum bekommen von Organen und dient im Falle, daß durch wissenschaftlichen Fortschritt die Verwendung von seinen Organen möglich ist, auch als Organspenderausweis.

Man kann immer irgendwelche Ausnahmen konstruieren, aber diese kann man ja entsprechend berücksichtigen. Ich gehe hier erst mal von meinem Fall aus: Ich bin kerngesund und habe mich bewußt gegen einen Organspenderausweis entschieden. Ich sehe nicht, warum ich dann das Recht auf eine Organspende haben sollte (davon ob ich das will, mal abgesehen).

Clementine
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Beitrag von Clementine »

Die Aussage, dass ein Hirntoter Kinder zeugen kann, bezog sich lediglich auf die biologische Möglichkeit, die nun einmal gegeben ist. Nicht, dass ich das befürworten würde.

Ein Toter KANN das jedoch nicht.

Paul Heliosch
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Re: Wer würde ein Organ "spenden" ?

Beitrag von Paul Heliosch »

Pit hat geschrieben:..
Wer würde ein Organ "spenden"? ... Und warum ?
...
Mangels Wahlmöglichkeit habe ich an der Umfrage nicht teilgenommen:
Ich spende meine Organe nicht - und zwar 1. wegen meiner in meinem Herrn begründeten Hoffnung auf die Auferstehung in meinem "Fleische" und 2. weil kein Teil von mir "ein Fleisch"
mit jemandem anderen werden soll (mit | einer | Ausnahme)

Allenfalls würde ich jemandem mein "Ohr leihen".
Warum? In der Hoffnung, "es" "mit Zinsen" zurückzubekommen... :roll:
( ...und es ist mir sch... egal, wenn Kötti jetzt wieder mit der Fundi-Keule zu schwingen beabsichtigt... :mrgreen: )

nadir
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Beitrag von nadir »

damit trage ich ein weiteres "kleines" problem was "christlichen" glauben angeht
Ich spende meine Organe nicht - und zwar 1. wegen meiner in meinem Herrn begründeten Hoffnung auf die Auferstehung in meinem "Fleische"
das sprach erst kürzlich meine nachbarin an- eine wahrlich brave christin!
sie sagte wortwörtlich:
"jesus christus ist der einzige, der die leibhaftige wiederauferstehung verkündet. dann werde ich wieder mit meinem mann vereint sein und auch meine mutter und vater wiedersehen und all meine liebsten. deshalb glaube ich an jesus christus."

lassen wir mal den aspekt der käuflichkeit durch den lohn jener "leibhaftigen" auferstehung beiseite und die damit verbundenen ehrlichkeit zu jesu....- wo steht denn diese zum überdruß gehörte glaubensbekenntnis vieler christen und sonntagsmessen in der bibel, ich find es nicht mehr nach meiner erinnerung?

ich erinnere und find noch sowas wie den
korinther 15,50
damit will ich sagen brüder: fleisch und blut können das reich gottes nicht erben; das vergängliche erbt nicht das unvergängliche.

oder ebenso klar und eindeutig:

denn nach der auferstehung werden die menschen nicht mehr heiraten, sondern sein wie die engel im himmel
- matthäus 22,30

dessen erinnere ich mich zumindest und das find ich in der schrift.
wo steht also geschrieben, dass sich mein leib im himmelreich wiederfinden wird und dass mann&frau auf erden auch mann&frau im himmelreich sein werden!!???

ich meine wie darf man sich eine derartige denke denn überhaupt vorstellen!??
wie wäre das denn zb mit einem als krüppel geborenen?
erscheint jener auch als krüppel im himmelreich??
und wie ist es mit dem alter??
kommt mein leib im zustand eines 80jährigen oder eines 20jährigen ins himmelreich??

na is schon klar, dass sich einjeder vorstellt, als germany´s next top modell im himmelreich zu erwachen- aber so läuft das nicht!

ebenso läuft das nicht mit dem mann und frau und MEINE [Punkt]
cliquenwirtschaft und familienbande gibt es nicht im [Punkt]

alle sind brüder&schwestern und gleichermaßen....

wer doch lieber was anderes möchte, der folge dem weg mohammeds- da bekommt man sogar noch ´n dutzend jungfrauen gratis dazu, wenn man sich für seinen glauben in einem bus in die luft sprengt (jetzt bedien ich mich auch mal gängiger plattheiten)...

und zum eigentlichem thema:
von mir aus können sie alles nach meinem tode von meinem körper verwehrten was zu verwehrten ist wenn es anderen helfen mag- mein leib wird eh der erde übergeben.
mein geist aber wird sich im himmelreich wiederfinden (sofern gott mich nicht doch etwas zu frech fand ;)..).

umgekehrt würd ich mittlerweile sogar eine bluttransfusion ablehnen und erst recht die annahme eines anderen organs. für mich ist es belanglos wie alt ich werde- gott wird den zeitpunkt bestimmen, wann ich mich von dieser welt verabschiede und ich heim darf..und niemand sonst wird das entscheiden...

wer sein leben gewinnen will, der wird es verlieren.
und wer sein leben verlieren will, der wird es gewinnen.


ach und ps:
meiner lieben 80jährigen nachbarin habe ich das nun nicht so geäußert wie ich es hier gerade tat, aber bei ihr ist es auch eh belanglos- die ist so lieb, die kommt sowieso in den himmel..egal was sie glaubt....

iustus
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Beitrag von iustus »

nadir hat geschrieben:das sprach erst kürzlich meine nachbarin an- eine wahrlich brave christin!
sie sagte wortwörtlich:
"jesus christus ist der einzige, der die leibhaftige wiederauferstehung verkündet. dann werde ich wieder mit meinem mann vereint sein und auch meine mutter und vater wiedersehen und all meine liebsten. deshalb glaube ich an jesus christus."
Zur "leibhaftigen Wiederauferstehung":
Paulus (1 Kor 15,35-37. 42. 52-53) hat geschrieben: Nun könnte einer fragen: Wie werden die Toten auferweckt? Was für einen Leib werden sie haben? Was für eine törichte Frage! Auch das, was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. Und was du säst, hat noch nicht die Gestalt, die entstehen wird; es ist nur ein nacktes Samenkorn ... Was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, unverweslich ... die Toten werden zur Unvergänglichkeit auferweckt ... Denn dieses Vergängliche muß sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit.
.

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

nadir hat geschrieben:ich meine wie darf man sich eine derartige denke denn überhaupt vorstellen!??
wie wäre das denn zb mit einem als krüppel geborenen?
erscheint jener auch als krüppel im himmelreich??
und wie ist es mit dem alter??
kommt mein leib im zustand eines 80jährigen oder eines 20jährigen ins himmelreich??
Du verstehst "Fleisch und Blut" aus dem Korintherbrief falsch. Deswegen reicht es, wenn Du Dir die Frage beantwortest: wie ist Jesus Christus auferstanden? Im Leib oder als Geist? Hatte Er die Wundmale noch? Wieso wird denn jemand als Krüppel geboren, was hat das zu sagen, oder die Kondition welcher Welt sind Dinge wie "Krüppel", Krankheit unt Tod? Und das Altern gehört in dieselbe Reihe.

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Nur ein schönes Beispiel dafür, daß man die Bibel eben ohne Kirche nicht verstehen kann.

Wenn der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus Jesus von den Toten auferweckt hat, auch euren sterblichen Leib lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.
Röm 8, 11

Denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt. Aber auch wir, obwohl wir als Erstlingsgabe den Geist haben, seufzen in unserem Herzen und warten darauf, dass wir mit der Erlösung unseres Leibes als Söhne offenbar werden.
Röm 8, 22-23

Unsere Heimat aber ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter, der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann.
Phil 3, 20-21

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overkott
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Beitrag von overkott »

Vielen Dank, Leguan. Und da kommt es natürlich auch darauf an, ob uns ein bodenständiger Bayer beim Verständnis hilft oder ein Pariser Kirchenlehrer, der folgenden Text las:

3:20
nostra autem conversatio in caelis est unde etiam salvatorem expectamus Dominum Iesum Christum
3:21
qui reformabit corpus humilitatis nostrae configuratum corpori claritatis suae secundum operationem qua possit etiam subicere sibi omnia.

Der Kirchenlehrer hätte vielleicht verstanden:

Wir aber wenden unsern Sinn den Himmeln zu, von wo wir auch als Heiler unsern Herrn Jesus Christus erwarten,

der den Leib unserer Armseligkeit verwandeln wird gleich dem Leib seiner Klarheit gemäß der Operation, durch die er sich auch alles unterwerfen kann.

Dabei dürfen wir daran denken, dass configurare im Mittelalter auch therapieren hieß.

In dieser Variante jedenfalls erscheint Jesus Christus als der geistliche Arzt.

Beim Leib seiner Klarheit denken wir an eine Lichtgestalt, an eine geistige Erscheinung, die völlig durchsichtig ist wie unser Lebensatem.

Insgesamt sehen wir in der liturgischen Übersetzung auch einen befreienden und belebenden Geist, der nicht am Buchstaben klebt.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

...nun ja, ...sei's d'rum: Wie bodenständig unser Herr ist, wird an jenem Tag Seiner von uns erwarteten blitzartigen Wiederkunft ein für allemal und für alle gleichzeitig geklärt werden... bis dahin verbitte ich mir ausdrücklichst den "organischen Zugriff"!

( ...übrigens, für jene die es noch nicht wissen: Auf dem Organspenderausweis kann vom Ausweiseigentümer auch ausdrücklich die Organentnahme als "nicht erlaubt" eingetragen werden. ... nötigenfalls auch handschriftlich, falls sich gewisse "Kleinigkeiten" im Ausweislayout ändern sollten... )

sofaklecks
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Schöngeist

Beitrag von sofaklecks »

Als Schöngeist erlaube ich mir den Hinweis auf eines der schönsten Darstellungen des Jüngsten Gerichts.

Es ist das Altarbild im Hotel Dieu in Beaune, das wiederum jedem Liebhaber eines guten Burgunders ein Begriff ist. Guckst du:

http://de.wikipedia.org/wiki/Das_J%C3%B ... er_Weyden)

Alle auferweckten Menschen haben dasselbe Alter, ca. 33 Jahre, weil im Mittelalter die Vorstellung verbreitet war, man erhalte bei der Auferweckung am Jüngsten Gericht seinen Körper zurück und zwar mit dem Alter, in dem auch Christus auferweckt wurde.

Ob wohl künftige Generationen unsere Vorstellungen ebenso belächeln werden?

sofaklecks

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

...schöne "Geister" "lese" gern...
(...d'rum gehe zum | Altar des Herrn | )

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

(...allerdings erlaube ich mir die Verwegenheit, darauf zu hoffen, daß Er mir bei der jüngsten Gewichtung wenigstens mein Baströcken lässt... :roll: )

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incarnata
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Re: Wer würde ein Organ "spenden" ?

Beitrag von incarnata »

Paul Heliosch hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:..
Wer würde ein Organ "spenden"? ... Und warum ?
...
Mangels Wahlmöglichkeit habe ich an der Umfrage nicht teilgenommen:
Ich spende meine Organe nicht - und zwar 1. wegen meiner in meinem Herrn begründeten Hoffnung auf die Auferstehung in meinem "Fleische" und 2. weil kein Teil von mir "ein Fleisch"
mit jemandem anderen werden soll (mit | einer | Ausnahme)

Allenfalls würde ich jemandem mein "Ohr leihen".
Warum? In der Hoffnung, "es" "mit Zinsen" zurückzubekommen... :roll:
( ...und es ist mir sch... egal, wenn Kötti jetzt wieder mit der Fundi-Keule zu schwingen beabsichtigt... :mrgreen: )
Ich glaube auch an eine Auferstehung "Im Fleische",sehe darin aber keinen Grund,Organspenden abzulehnen.Ich denke unser Auferstehungsleib wird so komplett und vollkommen sein,wie ihn sich der Herr bei seiner Schöpfung gedacht hat;im Paradies "fehlt" nichts mehr-egal wie defekt und auf wie viele Körper verteilt unsere Zellen im Erdenleben waren.Was unseren Leib vor Gott defekt macht ist nicht der Verlust von Körperteilen sondern die leibgebundene Sündhaftigkeit.
Ich glaube nicht an die Schauergeschichten,die leider auch in gut katholischen Ärzte-und Lebensschützerkreisen bezüglich des Ausschlachtens noch nicht wirklich Gestorbener zwecks Organentnahme verbreitet werden-zumindest nicht ,was die europäische Praxis betrifft.Deshalb trage ich schon seit meiner Studentenzeit einen Spenderausweis bei mir.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Das mit der Auferstehung im Fleische ist ein wunderschönes Bild, das aber, wie ich denke, oft missverstanden wird.

Denn es scheint schon so zu sein, dass der einfach denkende Mensch sich unter Auferstehung nur eine körperliche Auferstehung vorstellen konnte/kann, vor allem wenn wir ein paar hundert Jahre zurückdenken.

Auch ich glaube, dass Mensch ewig leben wird, vielleicht aber auf eine ganz andere Art und Weise, die wir uns auch bei viel Phantasie nicht vorstellen können.

Pierre, der gespannt ist was da noch kommen mag.
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ar26
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Probleme auch beim Herztod

Beitrag von ar26 »

http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2B439 ... 21E7FF/Doc~~~~……

Das ist doch mal ne Perspektive. Der Schlussatz des Artikels ist ganz besonders widerwärtig. Abwägung Leben gegen Leben. Vade Retro!

sofaklecks
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Zitat

Beitrag von sofaklecks »

Ich darf das Zitat am Ende widergeben:

"Die Herausgeber des „New England Journal of Medicine“ äußern klare Bedenken gegenüber der jetzt veröffentlichten Praxis und wünschen sich eine breite Debatte darüber. Sie verweisen allerdings auch darauf, dass heute drei Kinder leben - und nicht alle sechs tot sind."

Das ist nicht widerwärtig, sondern die Wiedergabe von Meinungen. Klare Bedenken gegen diese Praxis, verbunden mit der Feststellung einer Tatsache. Das wird man als Teilnehmer an der Diskussion ertragen müssen, auch wenn man aus religiösen, moralischen oder ethischen Gründen dieses Vorgehen als unverantwortlich ansieht.

Wir müssen uns damit auseinandersetzen. Drei Mütter, deren Kinder gerettet werden können. Sollen wir denen aus prinzipiellen Gründen mit einem Achselzucken antworten?

Stehen wir vor den Särgen von sechs Kindern mit dem erhebenden Gefühl tiefster moralischer oder ethischer Rechtfertigung? Wer hält die Ansprache des Inhalts, man fühle mit dem Schmerz der Mütter, aber sie könnten sich mit dem Gedanken trösten, dem Recht sei Genüge geschehen?


sofaklecks

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Ich darf das Zitat am Anfang wiedergeben:

"In den Vereinigten Staaten hat man die Herzen dreier Neugeborener verpflanzt, die nach einem Herzstillstand für tot erklärt worden waren, nicht nach einem Hirntod. Die Kinder waren mit schwersten neurologischen Schäden zur Welt gekommen und von den Ärzten als nicht lebensfähig eingestuft worden. Den Herztod erlitten sie nach dem Abschalten der lebenserhaltenden Maschinen. In einem Fall wurde das Herz drei Minuten nach dem letzten Herzschlag entnommen, in den beiden anderen Fällen nach 75 Sekunden. Woher die Ärzte wussten, dass der zuletzt aufgezeichnete Herzschlag tatsächlich der letzte gewesen sein soll, ist von dem leitenden Chirurgen, Mark M. Boucek vom Denver Children's Hospital in Colorado, nicht öffentlich dargelegt worden...."

Die Widerwärtigkeit bestand darin, daß nicht zweifelsfrei feststand, daß die Kinder "tot" nach den allgemein gültigen Kriterien waren. - Man kann es auch anders ausdrücken:

Man hat ihnen bei lebendigem Leibe das Herz entfernt (aus welchem Grund auch immer)!

These: Wenn es dort eine einzige Person gegeben hätte, die wenigstens den | Eid des Hippokrates | geleistet hätte, wäre eine kontroverse Debatte entbrannt, die so lange gedauert hätte, daß Zweifelsfreiheit erlangt hätte werden können.
Zuletzt geändert von Paul Heliosch am Freitag 19. September 2008, 12:43, insgesamt 1-mal geändert.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Was hat das in diesem Forum zu suchen? Wird da Missbrauch betrieben?
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Eine Niere etwa für mein Kind würde ich durchaus spenden
Sehr sympatisch, Robert. :jump:
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Sich zu ereifern über eine Situation, die wir nur aus der Presse kennen scheint mir unrichtig.

Ich auf jeden Fall bin glücklich darüber, nie eine solche Situation erlebt zu haben wo ich einen Entscheidung dieser Schwere treffen musste.

Wir hatten gestern in einer Gruppe eine Diskussion zum Thema "In Würde sterben", die im Grunde in diese Richtung ging. Es gibt heute so viele Möglichkeiten in der Medizin, nicht alle sind ethisch vertretbar und für die Menschheit nützlich.

Auf der anderen Seite wäre ich z.B. ohne die moderne Medizin und Operationstechnik nicht mehr am Leben.

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

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ar26
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Beitrag von ar26 »

@Sofaklecks

Das widerwärtige an der Aussage ist, daß sie im Nachhinein als Schutzbehauptung zugunsten der Transplantationsmedizin geäußert wird. Wenn etwa die betroffenen Mütter aus emotional verständlichen Gründen derartig argumentieren würden, dann hätt ich keine Schwierigkeiten damit. Aber als Mediziner sollte man die Abwägung Leben gegen Leben nicht in den Ring werfen. Das Problem des übergesetzlichen Notstandes im Rahmen der NS-Euthanasieprozesse wird Dir sicher noch aus dem Studium bekannt sein. Das Argument: "Selbst wenn Sie noch gelebt haben sollten, so war unser Handeln dennoch richtig, weil ansonsten alle tot wären" ist nun mal inakzeptabel. Gleichzeitig dürfte man damit dort wo dem Leben einzig eine irdische Bedeutung zuerkannt wird, mitunter auf viel Zustimmung stoßen. Das macht eben die Widerwärtigkeit aus.

Mir erschließt sich irgendwie nicht, warum das Fällen einer moralisch richtigen Entscheidung zwingend zu Hochmut führen sollte. Sowas soll vorkommen, die Regel ist es sicher nicht. Wenn ich persönlich wählen könnte, wünschte ich mir, in einfacheren Zeiten oder Umständen zu leben, um nicht in derartige Zwickmühlen zu geraten.

sofaklecks
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Entscheidung

Beitrag von sofaklecks »

Ich pflichte Pierre bei:

Man sollte die Umstände kennen.

Zum einen darf man das Tun eines Mediziners, der drei Kinderleben retten will, nicht über einen Kamm mit dem Tun von Menschen scheren, die aus rasse- oder angeblichen Gemeinwohlgründen Menschen töten.

Gleichwohl gibt es gegen die prinzipielle Entscheidung, jedenfalls keine Organe zu verpflanzen, bei denen eine Entscheidung über den Todeseintritt des Spenders getroffen werden muss, nichts zu erinnern.

Wenn indes der verantwortliche Arzt nicht aus Publicitysucht oder Gewinsucht, sondern in dem echten Bestreben, das Leben der drei Empfängersäuglinge zu retten, diese Entscheidung getroffen hat, dann war das eine Entscheidung, die mir Respekt allein deshalb abnötigt, weil er sie getroffen und sich nicht vor ihr gedrückt hat und bereit ist, sie den Rest seines Lebens vor sich und dereinst vor dem ewigen Richter zu verantworten.

sofaklecks
Zuletzt geändert von sofaklecks am Samstag 20. September 2008, 12:17, insgesamt 1-mal geändert.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Kümmert euch um das , was die Kirche sagt, nicht, was die Menschen sagen. :freude:
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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ar26
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Beitrag von ar26 »

@ sofaklecks

Beim übergesetzlichen Notstand ging es um die Konstellation, daß Ärzte, die durchaus nicht vom NS überzeugt waren, einige Menschen euthanasiert hatten, um eine große Zahl zu retten. Sprich sie taten etwas für die Statistik, damit die Vorgesetzten beruhigt waren, konnten aber damit auch viele retten. Ich meine hier Parallelen zwischen den Handelnden zu finden.

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