Aschermittwoch

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Hubertus
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Hubertus »

Piusderdritte hat geschrieben:der Pastor sprach sonst immer beim Aschekreuz:
„Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“

neuer Pastor sprach gestern:
„Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium“

ist das so ok? Habe ich zum ersten mal so gehört.

gruss, PiusIII.
Das Meßbuch sieht zwei Möglichkeiten vor:
Der Priester besprengt die Asche mit Weihwasser (ohne Begleitgebet). Danach legt er allen, die vor ihn hintreten, die Asche auf und spricht zu jedem Einzelnen.
Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium.
Mk 1, 15

Oder:
Vgl. Gen 3, 19
Bedenke, Mensch, dass du Staub bist
und wieder zum Staub zurückkehren wirst.
Quelle: http://www.erzabtei-beuron.de/schott/sc ... m=2014-3-5
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

pierre
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von pierre »

Bei mir sagte gestern der Diakon bei der Auflegung des Aschenkreuzes Zum Staub wirst du,der Herr aber wird dich auferwecken

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Florianklaus
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Florianklaus »

pierre hat geschrieben:Bei mir sagte gestern der Diakon bei der Auflegung des Aschenkreuzes Zum Staub wirst du,der Herr aber wird dich auferwecken
Boah, der kann hellsehen!

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Hubertus
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Hubertus »

pierre hat geschrieben:Bei mir sagte gestern der Diakon bei der Auflegung des Aschenkreuzes Zum Staub wirst du,der Herr aber wird dich auferwecken
Das ist aus dem Beerdingungsrituale:
Der Zelebrant wirft Erde auf den Sarg.
Z: Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück.
Der Herr aber wird dich auferwecken.
http://www.liturgie.de/liturgie/pub/lit ... online.pdf

Hoffentlich verwechselt er das nicht grundsätzlich und ruft dem Verstorbenen bei der nächsten Beerdigung hinterher: ''Kehr um und glaub an das Evangelium!" :roll:
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taddeo
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von taddeo »

Hubertus hat geschrieben:Hoffentlich verwechselt er das nicht grundsätzlich und ruft dem Verstorbenen bei der nächsten Beerdigung hinterher: ''Kehr um und glaub an das Evangelium!" :roll:
Geht der Sarg auf und der Verstorbene ruft zurück "Du mich auch!" ... :pfeif:

iustus
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von iustus »

Hubertus hat geschrieben: Hoffentlich verwechselt er das nicht grundsätzlich und ruft dem Verstorbenen bei der nächsten Beerdigung hinterher: ''Kehr um und glaub an das Evangelium!" :roll:
:freude:
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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umusungu
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von umusungu »

pierre hat geschrieben:Bei mir sagte gestern der Diakon bei der Auflegung des Aschenkreuzes Zum Staub wirst du,der Herr aber wird dich auferwecken
dieser Begleittext beschreibt den Sinn des Aschen-Kreuzes sehr deutlich!

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Amanda
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Amanda »

taddeo hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Hoffentlich verwechselt er das nicht grundsätzlich und ruft dem Verstorbenen bei der nächsten Beerdigung hinterher: ''Kehr um und glaub an das Evangelium!" :roll:
Geht der Sarg auf und der Verstorbene ruft zurück "Du mich auch!" ... :pfeif:
Danke, Ihr Lieben...
ich hab' mich vor Lachen fast bepieselt :D :kugel: :freude:
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
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umusungu
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von umusungu »

Welche Begleitworte schlagt ihr für eine Aschenkreuz-Andacht mit dem Kindergarten vor?

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incarnata
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von incarnata »

umusungu hat geschrieben:Welche Begleitworte schlagt ihr für eine Aschenkreuz-Andacht mit dem Kindergarten vor?
Keine anderen als:" Bedenke Mensch dass Du Staub bist und wieder zu Staub werden wirst ". Als Kind hatte
ich keinerlei Probleme damit,konnte mir sehr schön vorstellen,wie Gott die Menschen aus Lehm formte,wie
ich meine Figuren im Sandkasten-und eben auch dass sie wieder zerbröseln wie die Förmchenfiguren,wenn ihnen der göttliche Hauch-das Leben entzogen wird.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
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Selina
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Selina »

incarnata hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Welche Begleitworte schlagt ihr für eine Aschenkreuz-Andacht mit dem Kindergarten vor?
Keine anderen als:" Bedenke Mensch dass Du Staub bist und wieder zu Staub werden wirst ". Als Kind hatte
ich keinerlei Probleme damit,konnte mir sehr schön vorstellen,wie Gott die Menschen aus Lehm formte,wie
ich meine Figuren im Sandkasten-und eben auch dass sie wieder zerbröseln wie die Förmchenfiguren,wenn ihnen der göttliche Hauch-das Leben entzogen wird.
Da muss ich gestehen, ich würde mir für den Kindergarten eine "gemäßigerte" Form wünschen (und nein, ich weiß leider nicht, was eine geeignete Formulierung wäre). Allerdings erinnere ich mich noch recht gut, was für eine Heidenangst mir die eigentliche Formel als kleines Kind machte. Ich hatte viel Freude an den wochenlangen Alpträumen und es hat tatsächlich Jahre gedauert, bis ich mich am Aschermittwoch wieder zu einem Kirchgang bewegen ließ....
"Erlösung ist nicht Wellness, ein Baden im Selbstgenuss, sondern gerade Befreiung von der Verzwängung ins Ich hinein." (Papst Benedikt XVI.)

ad_hoc
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von ad_hoc »

Selina hat geschrieben:
incarnata hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Welche Begleitworte schlagt ihr für eine Aschenkreuz-Andacht mit dem Kindergarten vor?
Keine anderen als:" Bedenke Mensch dass Du Staub bist und wieder zu Staub werden wirst ". Als Kind hatte
ich keinerlei Probleme damit,konnte mir sehr schön vorstellen,wie Gott die Menschen aus Lehm formte,wie
ich meine Figuren im Sandkasten-und eben auch dass sie wieder zerbröseln wie die Förmchenfiguren,wenn ihnen der göttliche Hauch-das Leben entzogen wird.
Da muss ich gestehen, ich würde mir für den Kindergarten eine "gemäßigerte" Form wünschen (und nein, ich weiß leider nicht, was eine geeignete Formulierung wäre). Allerdings erinnere ich mich noch recht gut, was für eine Heidenangst mir die eigentliche Formel als kleines Kind machte. Ich hatte viel Freude an den wochenlangen Alpträumen und es hat tatsächlich Jahre gedauert, bis ich mich am Aschermittwoch wieder zu einem Kirchgang bewegen ließ....
Ist es möglich, dass incarnata schon von Hause aus eine andere Hinführung zum Glauben hatte als Du?

Gruß, ad_hoc
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Selina
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Selina »

ad_hoc, das ist auf jeden Fall möglich. :)
Ich denke mir nur, dass es in Kindergärten gerade heute viele Kinder gibt, die nicht wirklich vorbereitet an dieses Fest herangehen, deshalb machen mir meine eigenen Erfahrungen eben Sorgen.

Nette Grüße,
Selina
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Linus
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Linus »

umusungu hat geschrieben:Welche Begleitworte schlagt ihr für eine Aschenkreuz-Andacht mit dem Kindergarten vor?

die lateinische Version. ("Er hat was von Pulver gesagt, aber gejuckt hats mich nicht")
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Raphaela »

umusungu hat geschrieben:Welche Begleitworte schlagt ihr für eine Aschenkreuz-Andacht mit dem Kindergarten vor?
Vielleicht, beruhend auf "Kehr um und glaub an das Evangelium" den Satz: "Du darfst dich freuen und die frohe Botschaft glauben."
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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taddeo
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von taddeo »

umusungu hat geschrieben:Welche Begleitworte schlagt ihr für eine Aschenkreuz-Andacht mit dem Kindergarten vor?
Ich würde mir die grundsätzliche Frage stellen, ob Kindergartenkinder für das Aschenkreuz die richtige "Zielgruppe" sind.
Das Aschenkreuz symbolisiert Vergänglichkeit, und es soll zu Umkehr und Buße angesichts dieser Vergänglichkeit mahnen.
Wie Du weißt, sind aber Kleinkinder allein schon kirchenrechtlich weder zu Umkehr und Buße fähig (mangels Vernunftgebrauchs), noch in irgendeiner Weise zu Fasten o. ä. angehalten. Sie können eigentlich den Sinn der ganzen Übung gar nicht erfassen, wenn man es recht bedenkt. Entweder man müßte dafür den eigentlichen Gehalt des Aschenkreuz-Symbols auf ein reines Spielchen herunterfahren, oder man würde die Kinder dadurch überfordern.
Ist meine persönliche Ansicht dazu, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit. :hmm:

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Hubertus
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Hubertus »

Raphaela hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Welche Begleitworte schlagt ihr für eine Aschenkreuz-Andacht mit dem Kindergarten vor?
Vielleicht, beruhend auf "Kehr um und glaub an das Evangelium" den Satz: "Du darfst dich freuen und die frohe Botschaft glauben."
Der Spruch ist sicher kindgerechter, allerdings paßt m.E. dann die Aschesymbolik nicht mehr.

Ich würde im Kindergartenalter ohnehin darauf verzichten. Den Kindern fehlt in diesem Zusammenhang sehr häufig noch
- eine wirkliche Vorstellung von dem, was "Vergänglichkeit" betrifft (selbst Zeitvorstellung ist bei vielen Kindern noch nicht entwickelt)
- ein Bewußtsein für Schuld/Sünde in einem Maße, das eine echte "Umkehr" möglich macht (nicht umsonst kennt der kirchliche Gesetzgeber den Begriff des "hinreichenden Vernunftgebrauchs").
Damit meine ich nicht, daß Kinder in diesem Alter nicht schon einsehen können, daß sie etwas falsches gemacht haben. Aber die voluntative Steuerung des Verhaltens ist, glaube ich, im Regelfall noch nicht "ausreichend" ausgeprägt.
Im Kindergarten würde ich auf das Symbol komplett verzichten und mir andere Elemente überlegen - im Gottesdienst auch bei kleineren Kindern übrigens nicht.
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Hubertus
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Hubertus »

taddeo hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Welche Begleitworte schlagt ihr für eine Aschenkreuz-Andacht mit dem Kindergarten vor?
Ich würde mir die grundsätzliche Frage stellen, ob Kindergartenkinder für das Aschenkreuz die richtige "Zielgruppe" sind.
Das Aschenkreuz symbolisiert Vergänglichkeit, und es soll zu Umkehr und Buße angesichts dieser Vergänglichkeit mahnen.
Wie Du weißt, sind aber Kleinkinder allein schon kirchenrechtlich weder zu Umkehr und Buße fähig (mangels Vernunftgebrauchs), noch in irgendeiner Weise zu Fasten o. ä. angehalten. Sie können eigentlich den Sinn der ganzen Übung gar nicht erfassen, wenn man es recht bedenkt. Entweder man müßte dafür den eigentlichen Gehalt des Aschenkreuz-Symbols auf ein reines Spielchen herunterfahren, oder man würde die Kinder dadurch überfordern.
Ist meine persönliche Ansicht dazu, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit. :hmm:
Da ham' wir's ja schon. :daumen-rauf:
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ad_hoc
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von ad_hoc »

taddeo hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Welche Begleitworte schlagt ihr für eine Aschenkreuz-Andacht mit dem Kindergarten vor?
Ich würde mir die grundsätzliche Frage stellen, ob Kindergartenkinder für das Aschenkreuz die richtige "Zielgruppe" sind.
Das Aschenkreuz symbolisiert Vergänglichkeit, und es soll zu Umkehr und Buße angesichts dieser Vergänglichkeit mahnen.
Wie Du weißt, sind aber Kleinkinder allein schon kirchenrechtlich weder zu Umkehr und Buße fähig (mangels Vernunftgebrauchs), noch in irgendeiner Weise zu Fasten o. ä. angehalten. Sie können eigentlich den Sinn der ganzen Übung gar nicht erfassen, wenn man es recht bedenkt. Entweder man müßte dafür den eigentlichen Gehalt des Aschenkreuz-Symbols auf ein reines Spielchen herunterfahren, oder man würde die Kinder dadurch überfordern.
Ist meine persönliche Ansicht dazu, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit. :hmm:
Nochmals zitiert, weil eine solche Auffasssung richtig gut tut. :ikb_thumbsup:

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martin v. tours
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von martin v. tours »

Taddeo, :daumen-rauf:
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
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Amanda
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Amanda »

Da schließe ich mich an:
:daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf:
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
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Lucia
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Lucia »

taddeo hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Welche Begleitworte schlagt ihr für eine Aschenkreuz-Andacht mit dem Kindergarten vor?
Ich würde mir die grundsätzliche Frage stellen, ob Kindergartenkinder für das Aschenkreuz die richtige "Zielgruppe" sind.
Das Aschenkreuz symbolisiert Vergänglichkeit, und es soll zu Umkehr und Buße angesichts dieser Vergänglichkeit mahnen.
Wie Du weißt, sind aber Kleinkinder allein schon kirchenrechtlich weder zu Umkehr und Buße fähig (mangels Vernunftgebrauchs), noch in irgendeiner Weise zu Fasten o. ä. angehalten. Sie können eigentlich den Sinn der ganzen Übung gar nicht erfassen, wenn man es recht bedenkt. Entweder man müßte dafür den eigentlichen Gehalt des Aschenkreuz-Symbols auf ein reines Spielchen herunterfahren, oder man würde die Kinder dadurch überfordern.
Ist meine persönliche Ansicht dazu, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit. :hmm:
Gerade Kleinkinder haben durchaus ein Gespür für das Besondere, Transzendente, auch ohne dass sie das mithilfe ihrer (mangelnden?) Vernunft in alle Einzelteile zerlegen müssen. Sie müssen noch nicht zur Buße oder dem Fasten fähig sein. Sie machen eine Erfahrung, nehmen etwas von der Stimmung mit. Und das muss nicht bedrohlich sein, sondern kann auch durchaus die Hoffnung und das Vertrauen, dass Gott es gut mit uns meint, sein. Das mit "Spielchen" zu titulieren, halte ich nicht für angemessen.

Meine Kinder haben von klein auf, auch im Kindergarten, das Aschenkreuz kennengelernt. Und sie merken, dass das etwas Besonderes ist, etwas, dass mit Gott/Jesus zu tun hat. Es ist Begegnung mit Gott, Beziehung, die nicht in Worte gefasst werden muss.
Und nicht zuletzt wachsen Kinder so auch in das Kirchenjahr und in den praktizierten Glauben hinein, einfach durch das Mittun, ohne alles verstehen zu müssen. Und von Jahr zu Jahr kommt mehr Verstehen dazu.

Ich glaube auch, dass es durchaus (Klein-)Kinder gibt, die mehr von Gottes Botschaft verstehen, als mancher, der sich zu den ganz Frommen zählt, der das Kirchenrecht und jede einzelne Regel rauf und runter kennt.
Viele Grüße
Lucia

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taddeo
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von taddeo »

Ich will Dir inhaltlich in keinem Punkt widersprechen.

Auch meine eigenen Kinder haben das Aschenkreuz von klein auf kennengelernt. Aber nicht durch "Spielchen" im Kindergarten, sondern dort, wo es hingehört: im Aschermittwochsgottesdienst der ganzen Pfarrgemeinde, zuerst auf dem Arm und dann neben ihren Eltern. Mir ist völlig klar, daß die wenigsten Eltern von Kindergartenkindern heute überhaupt noch in die Kirche gehen, und daß so eine "Sonderseelsorge" womöglich für den Pfarrer die einzige Art und Weise ist, wie er die Kinder zu so einem Anlaß überhaupt noch erreicht. Aber es ist trotzdem nie mehr als eine Notlösung, die letztlich am Eigentlichen vorbeigeht. Kinder lernen den Sinn des Aschenkreuzes nur dann richtig kennen, wenn sie es mit den Erwachsenen lernen: wenn sie an denen und besonders an ihren eigenen Eltern sehen, daß das nicht nur ein komischer Brauch ist, der den Kopf dreckig macht, sondern daß es um den Dreck der Seele geht, den man loswerden soll.

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umusungu
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von umusungu »

Hier wird seid vielen Jahren mit den Kindergartenkindern und anderen am Donnerstag ein Gottesdienst mit Aschenkreuz gefeiert, der im Kindergarten vorbereitet worden ist.
Für die Kinder ist das immer ein sehr eindringlicher Gottesdienst ... und das Aschenkreuz empfinden sie ganz tief...... "Jesus liebt mich, auch wenn ich Böses tue. Aber ich will und kann mich bessern!"
Daher die Begleitformel "Jesus liebt dich!"

iustus
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von iustus »

umusungu hat geschrieben:Hier wird seid vielen Jahren mit den Kindergartenkindern und anderen am Donnerstag ein Gottesdienst mit Aschenkreuz gefeiert, der im Kindergarten vorbereitet worden ist.
Für die Kinder ist das immer ein sehr eindringlicher Gottesdienst ... und das Aschenkreuz empfinden sie ganz tief...... "Jesus liebt mich, auch wenn ich Böses tue. Aber ich will und kann mich bessern!"
Daher die Begleitformel "Jesus liebt dich!"
Wieso sollten sie sich dann noch bessern? Dann ist doch alles in Butter.
Wie wär's mit der Erklärung vorab: "Jesus liebt Dich und ist deshalb sehr traurig, wenn Du Böses tust." Und als Begleitwort: "Bessere Dich!".
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

FidesVeritas
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von FidesVeritas »

Caviteño hat geschrieben:Aschermittwoch auf den PH,

Bild
Findet sich kein Priester, um das Aschenkreuz auszuteilen?
Dort ist es also anscheinend auch nicht besser als bei uns... :heul:

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umusungu
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von umusungu »

FidesVeritas hat geschrieben:Findet sich kein Priester, um das Aschenkreuz auszuteilen?
Dort ist es also anscheinend auch nicht besser als bei uns... :heul:
Was ist besser, wenn ein Priester das Aschenkreuz austeilt?
Was ist schelcht daran, wenn ein beauftragter Laie das Aschenkreuz austeilt?

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Amanda
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von Amanda »

Wobei es sich ja bei dem Foto offensichtlich um eine Ordensschwester handelt, also nicht um einen Laien, sondern eine gottgeweihte Person... und sie trägt sogar einen Habit! :klatsch: :pfeif:
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
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Ecce Homo
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Ecce Homo »

Hach, um dieses Thema - aufgrund der zeitlichen Aktualität - wieder zu beleben:

Heute stand im Gottesdienstanzeiger meiner Wohnortpfarrei (die ich seltener aufsuche - aufgrund ebensolcher Aktionen, sorry... aber das ist für mich eben ein No-Go!):

Aschermittwoch: "Ökumenischer Gottesdienst mit Ascheauflegung"
Eine Steigerung quasi jetzt noch zu den letzten Jahren, wo der Pfarrer selbst eine Wortgottesfeier gehalten hat und keine Messe - mit der Begründung, man müsse ja "eucharistisch fasten", weil in soundsovielen Ländern keine Priester da seien, die... :glubsch:

Okay...

[Punkt] :auweia:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Raphaela
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von Raphaela »

umusungu hat geschrieben:
FidesVeritas hat geschrieben:Findet sich kein Priester, um das Aschenkreuz auszuteilen?
Dort ist es also anscheinend auch nicht besser als bei uns... :heul:
Was ist besser, wenn ein Priester das Aschenkreuz austeilt?
Was ist schelcht daran, wenn ein beauftragter Laie das Aschenkreuz austeilt?
Da stimme ich voll und ganz zu! Hier bei mir gibt es in der Nachbarschaft eine sehr große Seelsorgeeinheit, die nur einen Priester hat. Dieser ist krank. Die anderen Priester haben selbst Seelsorgeeinheiten.... zu betreuen. Er hat versucht, zumindest für das Wochenende Priester zu finden, aber selbst da müssen zum Teil Wortgottesfeiern stattfinden.
An Aschermittwoch ist auf alle Fälle Wortgottesdienst mit Austeilung des Aschenkreuzes. Logischerweise durch Laien, weil kein Priester zur Verfügung steht.

Ich kann mir gut vorstellen, dass einige im Forum hier, den Gottesdienst dann ausfallen lassen würden, weil es eben "nur" ein Wortgottesdienst ist.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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Sarandanon
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Sarandanon »

Nein, sie würden vmtl. einen längeren Anfahrtweg in Kauf nehmen.
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

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taddeo
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von taddeo »

Der Aschermittwoch ist kein gebotener Feiertag, es besteht daher keinerlei Pflicht, eine Messe zu besuchen.

Die Aschenauflegung ist für alle Messen, die an diesem Tag stattfinden, vorgeschrieben; allerdings heißt es im Direktorium ausdrücklich, daß Aschensegnung und -austeilung auch ohne eine Messfeier vorgenommen werden können. In diesem Fall wird der Wortgottesdienst der Tagesmesse gefeiert.

(In meiner Dienstpfarrei findet am Abend ein Buß[wort]gottesdienst mit Aschenauflegung statt, in der Früh die normale Tagesmesse ebenfalls mit Aschenauflegung.)

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