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Hilfe im Großraum München gesucht

Verfasst: Sonntag 11. September 2011, 12:26
von Peti
In unserem Caritas Altenheim im Süden von München lebt auf der Station für Demenzkranke eine ehemalige Kollegin von mir.
Bis zu ihrem 71. Lebensjahr hat sie selbst demenzkranke Menschen gepflegt. Jetzt ist sie über 80 Jahre alt und selbst an Alzheimer erkrankt.
Sie hat die Gewohnheit, oft stundenlang so laut zu beten, daß andere Bewohner unruhig werden.
Ich hab schon versucht sie zum Gottesdienst mitzunehmen, aber dort spricht sie auch so laut, daß man nicht bleiben kann.
Hat jemand Zeit für sie und betet mit ihr, wird sie meist ruhig und betet in normaler Lautstärke.
Wer von den Mitschreibern aus der Münchner Gegend hätte Zeit, diese Bewohnerin ab und zu zu besuchen und mit ihr zu beten.

Ich freue mich über jede Nachricht.

Re: Eine Bitte

Verfasst: Sonntag 11. September 2011, 12:48
von Nassos
Der Herr möge sich ihrer annehmen und ihr beistehen, der Arzt der Seelen und der Leiber.

Sein Wille geschehe.

Lieber Peti, lieber Freund, ich hoffe von Herzen, es findet sich jemand.
Und herzlichen Dank, dass Du Dich dessen [Punkt] Der Herr segne Dich.

Lieben Gruß,
Nassos

Re: Eine Bitte

Verfasst: Samstag 17. September 2011, 12:29
von Petra
*hochschieb*

Re: Eine Bitte

Verfasst: Samstag 17. September 2011, 13:02
von Peti
Danke, ich such noch immer. :huhu:

Re: Eine Bitte

Verfasst: Samstag 17. September 2011, 13:18
von cantus planus
Ich wundere mich ehrlich gesagt etwas, dass es im Altersheim (sic!) stört, wenn ein dementer Bewohner laut vor sich hinbrabbelt. Wo sollen die alten Leute denn in die Messe, wenn nicht dort?

Oder ist es wirklich so schlimm, dass es gar nicht geht?

Re: Eine Bitte

Verfasst: Samstag 17. September 2011, 13:32
von Melody
Peti hat geschrieben:Ich hab schon versucht sie zum Gottesdienst mitzunehmen, aber dort spricht sie auch so laut, daß man nicht bleiben kann.
:achselzuck:

Demenz ist schlimm... ich kann mir kaum etwas Schlimmeres vorstellen... :(

Re: Eine Bitte

Verfasst: Samstag 17. September 2011, 13:37
von anneke6
Meine Altenheimerfahrungen: Tatsächliche Schreier sind selten, vor allem weil solche Bewohner stark sediert werden. Eine Dame aus "meinem" Heim fing irgendwann an, nonstop "[Punkt]" zu rufen, aber nach Steigerung der Medikamentendosis hörte das auf.
Dann gibt es die, die immer so vor sich hin glucksen, grunzen, oder versuchen "Lili Marleen" zu singen. An diese Leute gewöhnt man sich ziemlich schnell, auch wenn sie am Anfang beängstigend wirken.

Re: Eine Bitte

Verfasst: Samstag 17. September 2011, 13:58
von Melody
Raimund Josef H. hat geschrieben:Alle Leute und alle Familienangehörigen waren ihr fremd und sie wollte ständig nur "nach Hause" obwohl sie in ihrer gewohnten Umgebung lebte und gepflegt wurde.
Soweit ich weiß, können sie sich ja zunehmend nur an Dinge aus der Vergangenheit erinnern. Wenn sie da noch keine Kinder hatten oder diese klein waren, erkennen sie natürlich ihre nun erwachsenen Kinder nicht. Deshalb laufen sie auch weg, weil das heutige Zuhause halt nicht ihr Zuhause aus der Zeit ist, in der sie gerade geistig leben.
Wie gesagt, es gibt nichts, was ich mir schlimmer vorstelle. Körperliche Gebrechen sind schmerzhaft und schlimm, ja, aber geistig meiner Persönlichkeit und meiner Erinnerungen beraubt zu werden, nein, für mich gibt es nichts Schlimmeres.

Re: Eine Bitte

Verfasst: Samstag 17. September 2011, 15:40
von Peti
anneke6 hat geschrieben: weil solche Bewohner stark sediert werden.
Um den Einsatz von Neuroleptica in Grenzen zu halten-meine Bitte.
Melody hat geschrieben: Demenz ist schlimm... ich kann mir kaum etwas Schlimmeres vorstellen... :(
Demenz ist nicht einfach, der Übergang oft schwer.
Allerdings kann man in der Übergangsphase medikamentös am meisten helfen.
Wenn es gelingt, einen Menschen mit Demenz gut zu betreuen,
kann man meiner Erfahrung nach dem Urteil von Manfed Lütz zustimmen:
http://www.domradio.de/aktuell/6965/de ... klich.html
„Nur eine Gesellschaft, die das Alter ehrt, ist eine glückliche Gesellschaft.“ Es sei „dumm und zynisch“ zu glauben,
man könnte im Alter völlig unabhängig von der Hilfe anderer Menschen leben.
Der Demenzkranke brauche eben noch ein bisschen mehr Hilfe."

Re: Eine Bitte

Verfasst: Samstag 17. September 2011, 19:24
von anneke6
Raimund Josef H. hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Meine Altenheimerfahrungen: Tatsächliche Schreier sind selten, vor allem weil solche Bewohner stark sediert werden. Eine Dame aus "meinem" Heim fing irgendwann an, nonstop "[Punkt]" zu rufen, aber nach Steigerung der Medikamentendosis hörte das auf.
Dann gibt es die, die immer so vor sich hin glucksen, grunzen, oder versuchen "Lili Marleen" zu singen. An diese Leute gewöhnt man sich ziemlich schnell, auch wenn sie am Anfang beängstigend wirken.
Am schlimmsten ist es bei nahen Angehörigen. Meine Oma (gestorben am 01.09.1991) war die letzten Jahre ihres Lebens hochgradig dement. Es zerreist einem das Herz den geistigen Verfall mitzuerleben und kaum helfen zu können. Alle Leute und alle Familienangehörigen waren ihr fremd und sie wollte ständig nur "nach Hause" obwohl sie in ihrer gewohnten Umgebung lebte und gepflegt wurde.
Kann ich mir gut vorstellen. Ich habe mit einigen Angehörigen, die zu Besuch kamen, gesprochen, und eines der schwersten Dinge dabei ist wohl, wenn der alte Mensch die Angehörigen nicht mehr kennt und ihnen Vorwürfe macht und auf Versuche, mit ihm zu reden, ablehnend oder gar agressiv reagiert.
Als Mitarbeiter in einem Heim fiel mir eins immer ganz besonders schwer: Von Bewohnern angesprochen zu werden mit Worten wie "Ja, helfen Sie mir doch!". Eine alte Frau war in der Hinsicht wirklich herzzerreißend. Unaufhörlich schaute sie mich mit traurigen Augen an und sagte mit brüchiger Stimme: "Ja, helfen Sie mir doch!" Ich fragte: "Womit kann ich Ihnen denn helfen?" Sie fing dann oft an zu weinen. "Wenn ich Ihnen helfen soll, müssen Sie mir sagen, was ich für Sie tun kann." Keine Antwort. Ich sage: "Ich muß weiter. Bis bald." — "Ja, helfen Sie mir doch!"
Eine andere Frau sprach nur polnisch. Wie ich erfuhr, hatte ihr Sohn sie vor ein paar Tagen eingeliefert, und sie war nur am Weinen. Es gab außer mir noch mindestens zwei andere Mitarbeiter, die polnisch sprachen…aber dennoch fühlte sie sich absolut verloren.

Re: Hilfe im Großraum München gesucht

Verfasst: Samstag 17. September 2011, 19:26
von cantus planus
--- Ich würde empfehlen, hier den Hilfeaufruf konkret zu besprechen, und eine Grundsatzdiskussion um Demenz und Alzheimer lieber in einem neuen Strang zu beginnen. Sonst weiss schon nach acht Beiträgen niemand mehr, worum es hier eigentlich gehen sollte. Es ist schon auf dem besten Weg dahin. Lebenserfahrung eines Altmoderators... ---

Re: Hilfe im Großraum München gesucht

Verfasst: Samstag 17. September 2011, 20:23
von Peti
Der alte Mann hat recht. :huhu:

Re: Hilfe im Großraum München gesucht

Verfasst: Dienstag 18. Oktober 2011, 11:18
von Nueva
Ich würd ja sogerne helfen, aber DAS trau ich mir echt nicht zu.

Aber ich kenne einige, die evtl. mit ihr beten könnten und ihr auch helfen. Kommt halt drauf an , ob das AH nicht allzuweit entfernt ist.
Näheres gerne per PN.