Kurze Fragen - kurze Antworten V

Fragen, Antworten, Nachrichten.
Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von taddeo »

Siard hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Seit der Liturgiereform, die in kleinen Schritten jede Gemeinde kreativ weiterentwickelt, wird die Kommunion in beiderlei Gestalt am Gründonnerstag ausgeteilt, wobei die Gläubigen wie Judas die Hostie eintauchen dürfen.
Sie tun es vielleicht, aber sie dürften es nicht … ;D
:hmm:
Judas hat das Brot in die Sauce vom Lammfleisch eingetaucht, nicht in den Kelch ... das hab ich noch in keiner Gründonnerstagsliturgie erlebt. Sind das neue kölsche Rubriken, die sowas möglich machen?

PigRace
Beiträge: 566
Registriert: Mittwoch 19. September 2012, 15:21

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von PigRace »

Wie muß sich ein Ministrant, der a) nicht disponiert ist und b) schon weiß, daß er nach der Meßfeier nicht wird beichten können, während der Kommunion in der Messfeier verhalten?

Dem Pfarrer vorher sagen, daß er "nicht kann"? Oder stillschweigend kommunizieren, um den "Skandal" zu vermeiden? Etwas anderes?

Vielen Dank!

PigRace

Benutzeravatar
Kai
Beiträge: 965
Registriert: Montag 14. November 2005, 13:39

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Kai »

Ich habe gelernt, dass du dann einfach eine Hand quer über die Brust auf die andere Schulter legst, als Zeichen, dass du nicht kommunizieren wirst.

Bei "modernen" Priestern habe ich aber schon mehrfach erlebt, dass manche das Zeichen nicht zu kennen scheinen.
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von taddeo »

Kai hat geschrieben:Ich habe gelernt, dass du dann einfach eine Hand quer über die Brust auf die andere Schulter legst, als Zeichen, dass du nicht kommunizieren wirst.

Bei "modernen" Priestern habe ich aber schon mehrfach erlebt, dass manche das Zeichen nicht zu kennen scheinen.
Das würde bei uns keiner kapieren.

Am einfachsten und sichersten ist heutzutage, wenn der Ministrant einfach nicht die Hände zur Kommunion ausstreckt und gegebenenfalls noch dezent den Kopf schüttelt, falls sie ihm der Priester dennoch reichen wollte. Das funktioniert immer und fällt auch nicht besonders auf.

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7124
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Protasius »

taddeo hat geschrieben:
Kai hat geschrieben:Ich habe gelernt, dass du dann einfach eine Hand quer über die Brust auf die andere Schulter legst, als Zeichen, dass du nicht kommunizieren wirst.

Bei "modernen" Priestern habe ich aber schon mehrfach erlebt, dass manche das Zeichen nicht zu kennen scheinen.
Das würde bei uns keiner kapieren.

Am einfachsten und sichersten ist heutzutage, wenn der Ministrant einfach nicht die Hände zur Kommunion ausstreckt und gegebenenfalls noch dezent den Kopf schüttelt, falls sie ihm der Priester dennoch reichen wollte. Das funktioniert immer und fällt auch nicht besonders auf.
Hätte ich auch empfohlen.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
Kai
Beiträge: 965
Registriert: Montag 14. November 2005, 13:39

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Kai »

taddeo hat geschrieben:Das funktioniert immer und fällt auch nicht besonders auf.
Persönlich bin ich der Ansicht, dass es gar nicht schlecht ist, wenn das auffällt (vorausgesetzt, der Betreffende steht fest genug in den Schuhen, sodass es ihm nichts ausmacht). Könnte vielleicht bei einigen, die immer und aus reiner Gewohnheit kommunizieren und sich einen Dreck um den Stand der Gnade scheren - bzw. bei Jüngeren: noch nie davon gehört haben (ich spreche aus Erfahrung, die Erstkommunionkatechese meiner Kinder war ein Witz, ich musste fast alles selbst erklären) - eventuell zum Nachdenken anregen.
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

Benutzeravatar
Athanasius0570
Beiträge: 1109
Registriert: Mittwoch 6. Dezember 2006, 18:41
Wohnort: Einsiedelei St. Athanasius

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Athanasius0570 »

Kai hat geschrieben:Ich habe gelernt, dass du dann einfach eine Hand quer über die Brust auf die andere Schulter legst, als Zeichen, dass du nicht kommunizieren wirst.

Bei "modernen" Priestern habe ich aber schon mehrfach erlebt, dass manche das Zeichen nicht zu kennen scheinen.
Bei uns ist das Kreuzen der Arme vor der Brust vor allem bei Schulmessen üblich, aber nicht wegen mangelnder Disponiertheit, sondern damit der Priester weiß, wer noch nicht bei der Erstkommunion war und deshalb "nur" gesegnet wird.
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

PigRace
Beiträge: 566
Registriert: Mittwoch 19. September 2012, 15:21

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von PigRace »

Vielen Dank Euch allen. Das war sehr hilfreich! :daumen-rauf:

PigRace

Benutzeravatar
Kai
Beiträge: 965
Registriert: Montag 14. November 2005, 13:39

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Kai »

taddeo hat geschrieben:Am einfachsten und sichersten ist heutzutage, wenn der Ministrant einfach nicht die Hände zur Kommunion ausstreckt...
Da fällt mir ein: Ich habe letztens in der Sonntagsmesse in einer Pfarrei, wo wir zu Besuch waren, gesehen, dass von den ca. 8 jugendlichen Ministranten zwei per Mundkommunion kommuniziert haben. In einer normalen Pfarrei, im Novus Ordo in einer ziemlich modernistischen GdG in einem nicht gerade traditionell orientierten Bistum. Hat mich gefreut.
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

Benutzeravatar
IoCredo
Beiträge: 2
Registriert: Mittwoch 7. Januar 2015, 08:41

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von IoCredo »

Grüß Gott!
Ich habe schon oft hier gelesen und mich jetzt endlich angemeldet. Ich habe auch gleich eine Frage und hoffe, sie ist hier richtig aufgehoben.

Im Film "Der Kardinal" tragen bei der Priesterweihe zu Beginn des Filmes die Ministranten Chorhemden mit roten Bändern zum Verschließen. Jetzt wüsste ich ganz gerne, ob dies etwas besonderes (römisch, amerikanisch) ist. Ich habe nämlich ein altes Rochett (Ja, mit engen Ärmeln, aber es war ein Geschenk :pfeif: ) geschenkt bekommen und würde es gerne reparieren lassen. Das Band ist kaputt und man könnte die Gelegenheit ja nutzen, ein rotes anzunähen. Vielleicht kann ich es dann mal einem entsprechenden Priester schenken oder lasse es in der Sakristei, falls es mal gebraucht würde.

Vergelt's Gott!
Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben [...], weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, [...] noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. Röm 8, 38

michaelis
Beiträge: 1307
Registriert: Montag 25. April 2005, 20:47
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von michaelis »

Da es sich aufgrund der engen Ärmel wirklich um ein Rochet zu handeln scheint, könnten die roten Bänder ein Hinweis auf die Bischofs- oder zumindest Prälatenwürde (analog den Besätzen an der Soutane) sein. Analog dazu gibt es ja auch das rote Futter unter Spitzenbesätzen an den Ärmeln.

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8547
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Siard »

In Polen – so hat mir jemand erzählt, der lange dort war – sind farbige (oft violette oder rote) Einsätze nicht ungewöhnlich.
Auch farbige Stickereien sind mir bekannt.
Das Rochett ist ja ein anderes Thema, ein einfacher Priester darf es eigentlich nicht tragen, es steht traditionell nur Prälaten und Chorherren zu.
Bei Ministranten hat man vieles sehr locker gesehen; es gibt Bilder von Ministranten mit Birett oder mit rotem Talar und (richtiger) Mozetta.

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7124
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Protasius »

Farbige Besätze unter den Spitzen sind auch für Nichtprälaten zulässig. Es gab dazu WIMRE Anfang des 20. Jahrhunderts eine Entscheidung der Ritenkongregation, die ein vorheriges entgegenstehendes Dekret aufhob. Kann ich bei näherem Interesse nachgucken. Ein Rochett ist, wie bereits richtig bemerkt, ein Kleidungsstück, daß an sich nur Prälaten und Kanonikern zusteht; ich meine mich zu erinnern, daß man da, wo ein allgemeiner Gebrauch dieses auch den Pfarrern zugesteht, selbiger geduldet wäre (ein nicht entfernbarer Pfarrer [habe mich immer gewundert, was das eigentlich ist, aber vielleicht ist das die Abgrenzung zum Pfarrvikar] hat früher ja auch eine schwarze Mozzetta getragen und durfte auch außerhalb der Liturgie eine Soutane mit Schulterkragen tragen). Es würde mich allerdings wundern, wenn dieser Gebrauch noch irgendwo bestünde.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Juergen »

Folgendes Problem:

- Person X wird für Hirntod erklärt
- ihm werden Organe entnommen und in Person Y transplantiert
- noch während Person Y lebt, wird Person X heilig gesprochen.

Was ist mit den transplantierten Organen. Sie wurden ja der „Leiche“ entnommen und sind dann doch Reliquien - Oder?
Wie muß man dann Person Y behandeln?
Muß man dann vor der noch lebenden Reliquie in ihm gewisse Ehrbezeigungen machen?

:hmm:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

iustus
Beiträge: 7159
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von iustus »

IoCredo hat geschrieben: Im Film "Der Kardinal" tragen bei der Priesterweihe zu Beginn des Filmes die Ministranten Chorhemden mit roten Bändern zum Verschließen.
https://www.youtube.com/watch?v=JcNqGgdwmyM

Irgendwie sehe ich da keine roten Bänder. Ist das nicht der Talar, der unter den Chorhemden hervorragt (bei denen die Ärmel halt relativ kurz sind)?
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8547
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Siard »

iustus hat geschrieben:Irgendwie sehe ich da keine roten Bänder. Ist das nicht der Talar, der unter den Chorhemden hervorragt (bei denen die Ärmel halt relativ kurz sind)?
Es scheint mir (jedenfalls im YouTube-Video) an der schlechten Qualität zu liegen, es wirkt auch für mich rötlich. Ebenso vermute hier eher den Talar.

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von HeGe »

iustus hat geschrieben:
IoCredo hat geschrieben: Im Film "Der Kardinal" tragen bei der Priesterweihe zu Beginn des Filmes die Ministranten Chorhemden mit roten Bändern zum Verschließen.
https://www.youtube.com/watch?v=JcNqGgdwmyM

Irgendwie sehe ich da keine roten Bänder. Ist das nicht der Talar, der unter den Chorhemden hervorragt (bei denen die Ärmel halt relativ kurz sind)?
Ich nehme mal an, es sind die roten Bänder gemeint, die vom Hals herabhängen. Die sieht man in dem Video beispielsweise bei :1 oder auch bei 2:22 bei den beiden Herren im Hintergrund. Ob die Teil des Chorhemdes oder der Soutane sind oder sogar ein völlig eigenes Kleidungsstück, sieht man aber leider nicht so richtig.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7124
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Protasius »

HeGe hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
IoCredo hat geschrieben: Im Film "Der Kardinal" tragen bei der Priesterweihe zu Beginn des Filmes die Ministranten Chorhemden mit roten Bändern zum Verschließen.
https://www.youtube.com/watch?v=JcNqGgdwmyM

Irgendwie sehe ich da keine roten Bänder. Ist das nicht der Talar, der unter den Chorhemden hervorragt (bei denen die Ärmel halt relativ kurz sind)?
Ich nehme mal an, es sind die roten Bänder gemeint, die vom Hals herabhängen. Die sieht man in dem Video beispielsweise bei :1 oder auch bei 2:22 bei den beiden Herren im Hintergrund. Ob die Teil des Chorhemdes oder der Soutane sind oder sogar ein völlig eigenes Kleidungsstück, sieht man aber leider nicht so richtig.
Die dürften Teil des Chorhemdes sein, so ähnlich wie die Bänder zum Zubinden der Halsöffnung an diesen Alben:
Bild
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
IoCredo
Beiträge: 2
Registriert: Mittwoch 7. Januar 2015, 08:41

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von IoCredo »

Danke für die Antworten. Also ich meine die roten Bänder, wie sie bei den Alben auch vorhanden sind. Ich habe den Film und man sieht sehr deutlich, dass sie rot sind. Aber ihr kennt keine Regelung dazu oder? Theoretische könnte man also auch ein grünes Band als Verschlussmöglichkeit nutzen...
Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben [...], weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, [...] noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. Röm 8, 38

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7124
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Protasius »

IoCredo hat geschrieben:Danke für die Antworten. Also ich meine die roten Bänder, wie sie bei den Alben auch vorhanden sind. Ich habe den Film und man sieht sehr deutlich, dass sie rot sind. Aber ihr kennt keine Regelung dazu oder? Theoretische könnte man also auch ein grünes Band als Verschlussmöglichkeit nutzen...
Man könnte auch einen Knopf benutzen. Da es keine Regelung (mehr) gibt, die farbiges Futter unter den Spitzen an der Albe auf Prälaten beschränkt, wäre es überraschend, wenn das für das Superpellizeum gälte.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
Hubertus
Beiträge: 15231
Registriert: Montag 3. Mai 2010, 20:08

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Hubertus »

Hubertus hat geschrieben:Ich habe vor kurzem eine Wundertätige Medaille gesehen, bei der die Rückseite anders aussah als ich es gewohnt bin (Herz Jesu und Mariens, der Buchstabe M unter dem Kreuz): Auf dieser Rückseite sah man eine Völkerschar, die zu einer Arche hinpilgert; im Hintergrund den Petersdom. Von der Symbolik her ist ja alles klar. Aber mir war die Darstellung völlig unbekannt. Auch über die Bildersuche habe ich auf Anhieb keine entsprechende Rückseite gefunden.

Kennt jemand von Euch diese Darstellung?
Weiß jemand von Euch, ob es mit dieser abweichenden Darstellung irgendeine besondere Bewandtnis hat, oder wer sie emittiert?
Habe sie mittlerweile wieder. Ich habe sie abphotographiert (Vorderseite ist leider nicht so gut geworden) und hänge sie an.

Die Vorderseite ist doch anders als bei der Wundertätigen Medaille. Sie zeigt die Madonna mit Kind.
Außenherum verläuft ein Textband, das m.E. lautet:
DOMINA NOSTRA ARCAE - MARIA MATER NOSTRA AUXILIUM CHRISTIANORUM
Dateianhänge
medaille.jpg
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Mary
Beiträge: 1470
Registriert: Mittwoch 29. Juli 2009, 06:58

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Mary »

Juergen hat geschrieben:Folgendes Problem:

- Person X wird für Hirntod erklärt
- ihm werden Organe entnommen und in Person Y transplantiert
- noch während Person Y lebt, wird Person X heilig gesprochen.

Was ist mit den transplantierten Organen. Sie wurden ja der „Leiche“ entnommen und sind dann doch Reliquien - Oder?
Wie muß man dann Person Y behandeln?
Muß man dann vor der noch lebenden Reliquie in ihm gewisse Ehrbezeigungen machen?

:hmm:
Hmmm...
wird nun Y durch die Organe von X geheiligt?
Oder werden evtl die Organe von X durch den Kontakt mit dem - evtl unheiligen - Y entheiligt?
Werden die Organe von X, die jetzt in Y weiterleben und folglich auch immer erneuert und umgewandelt werden, ihre Heiligkeit allmählich verlieren?
Sind die Organe, die dem organisch noch lebenden X entnommen wurden, überhaupt als Reliquien zu betrachten?
Müsste ein potentieller Heiliger dann nicht täglich am Morgen seine ausgefallenen Haare säuberlich vom Kopfkissen aufsammeln und jeden Fingernagel, den er sich abschneidet, sorgsam aufbewahren, für alle Fälle?

Fragen über Fragen :unbeteiligttu:
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7124
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Protasius »

Ein potentieller Heiliger ist in der Regel der letzte, der sich für einen potentiellen Heiligen hält. Das Problem mit den abgeschnittenen Fingernägeln können wir also unter den Tisch kehren.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Juergen »

Mary hat geschrieben:Müsste ein potentieller Heiliger dann nicht täglich am Morgen seine ausgefallenen Haare säuberlich vom Kopfkissen aufsammeln und jeden Fingernagel, den er sich abschneidet, sorgsam aufbewahren, für alle Fälle?
Stichtag ist das Todesdatum:
Nach dem Tode abgeschnittene Fingernägel sind Reliquien,
vor dem Tode abgeschnittene Fingernägel sind Müll.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7124
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Protasius »

Juergen hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:Müsste ein potentieller Heiliger dann nicht täglich am Morgen seine ausgefallenen Haare säuberlich vom Kopfkissen aufsammeln und jeden Fingernagel, den er sich abschneidet, sorgsam aufbewahren, für alle Fälle?
Stichtag ist das Todesdatum:
Nach dem Tode abgeschnittene Fingernägel sind Reliquien,
vor dem Tode abgeschnittene Fingernägel sind Müll.
Und was ist mit Berührungsreliquien?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Juergen »

Protasius hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:Müsste ein potentieller Heiliger dann nicht täglich am Morgen seine ausgefallenen Haare säuberlich vom Kopfkissen aufsammeln und jeden Fingernagel, den er sich abschneidet, sorgsam aufbewahren, für alle Fälle?
Stichtag ist das Todesdatum:
Nach dem Tode abgeschnittene Fingernägel sind Reliquien,
vor dem Tode abgeschnittene Fingernägel sind Müll.
Und was ist mit Berührungsreliquien?
Das ist ja nun wieder so eine Sache… Ehrlich gesagt halte ich davon nicht viel, wenn es um Dinge geht, die der Heilige zu Lebzeiten berührt hat. Man denke nur an die vielen Gewänder, die z.B. heiliggesprochene Päpste getragen haben. Sollen das jetzt alles Berührungsreliquien sein? Ist also der alte Libori-Ornat, den Johannes Paul II bei der Messe in der Senne trug, eine Berührungsreliquie? Ist der Kelch, dem er dem Paderborner Leokonvikt schenkte, eine Berührungsreliquie? Oder auch das Blatt Papier auf dem sein Wappen gemalt war, das ihm einer meiner Mitstudenten hinschob, damit er es signiere eine Berührungsreliquie? Oder der Rosenkranz, den er mir in die Hand drückte?

:hmm:

…oder gar ich, weil er mir die Hand gab… :umkuck:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Salmantizenser
Beiträge: 452
Registriert: Sonntag 14. Oktober 2012, 19:17
Wohnort: Exil-Limburger
Kontaktdaten:

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Salmantizenser »

Juergen hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:Müsste ein potentieller Heiliger dann nicht täglich am Morgen seine ausgefallenen Haare säuberlich vom Kopfkissen aufsammeln und jeden Fingernagel, den er sich abschneidet, sorgsam aufbewahren, für alle Fälle?
Stichtag ist das Todesdatum:
Nach dem Tode abgeschnittene Fingernägel sind Reliquien,
vor dem Tode abgeschnittene Fingernägel sind Müll.
Distinguo. Vor dem Tod des Heiligen sind abgeschnittene Fingernägel keine Reliquien, nach dem Tod jedoch schon, selbst wenn sie vor dem Heimgang abgeschnitten wurden. Deswegen schnippelte man ja von heiligmäßigen Personen gerne mal heimlich was ab - also, von deren Kleidern. ;D

Edit: Ja, früher gaben heilige Päpste auch nicht gerade jedem die Hand, da gabs das Problem also nicht so ... :pfeif: ;D

Benutzeravatar
Athanasius0570
Beiträge: 1109
Registriert: Mittwoch 6. Dezember 2006, 18:41
Wohnort: Einsiedelei St. Athanasius

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Athanasius0570 »

Juergen hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:Müsste ein potentieller Heiliger dann nicht täglich am Morgen seine ausgefallenen Haare säuberlich vom Kopfkissen aufsammeln und jeden Fingernagel, den er sich abschneidet, sorgsam aufbewahren, für alle Fälle?
Stichtag ist das Todesdatum:
Nach dem Tode abgeschnittene Fingernägel sind Reliquien,
vor dem Tode abgeschnittene Fingernägel sind Müll.
Und was ist mit Berührungsreliquien?
Das ist ja nun wieder so eine Sache… Ehrlich gesagt halte ich davon nicht viel, wenn es um Dinge geht, die der Heilige zu Lebzeiten berührt hat. Man denke nur an die vielen Gewänder, die z.B. heiliggesprochene Päpste getragen haben. Sollen das jetzt alles Berührungsreliquien sein? Ist also der alte Libori-Ornat, den Johannes Paul II bei der Messe in der Senne trug, eine Berührungsreliquie? Ist der Kelch, dem er dem Paderborner Leokonvikt schenkte, eine Berührungsreliquie? Oder auch das Blatt Papier auf dem sein Wappen gemalt war, das ihm einer meiner Mitstudenten hinschob, damit er es signiere eine Berührungsreliquie? Oder der Rosenkranz, den er mir in die Hand drückte?

:hmm:

…oder gar ich, weil er mir die Hand gab… :umkuck:
Die Virtus des Heiligen beginnt doch nicht erst nach seinem Tod zu wirken oder? Also müssen auch schon vor dem Tod eines Heiligen "anfallende" Reliquien wirklich Reliquien sein!
Nicht zu vergessen das Hl. Präputium, das sonst ja auch keine Reliquie sein könnte, oder der Hl. Rock etc.
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

Mary
Beiträge: 1470
Registriert: Mittwoch 29. Juli 2009, 06:58

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Mary »

Juergen hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:Müsste ein potentieller Heiliger dann nicht täglich am Morgen seine ausgefallenen Haare säuberlich vom Kopfkissen aufsammeln und jeden Fingernagel, den er sich abschneidet, sorgsam aufbewahren, für alle Fälle?
Stichtag ist das Todesdatum:
Nach dem Tode abgeschnittene Fingernägel sind Reliquien,
vor dem Tode abgeschnittene Fingernägel sind Müll.
Hmm....
dann wären aber die Ampullen mit dem Blut von Papst Johannes Paul II auch Müll, oder?
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von taddeo »

Mary hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:Müsste ein potentieller Heiliger dann nicht täglich am Morgen seine ausgefallenen Haare säuberlich vom Kopfkissen aufsammeln und jeden Fingernagel, den er sich abschneidet, sorgsam aufbewahren, für alle Fälle?
Stichtag ist das Todesdatum:
Nach dem Tode abgeschnittene Fingernägel sind Reliquien,
vor dem Tode abgeschnittene Fingernägel sind Müll.
Hmm....
dann wären aber die Ampullen mit dem Blut von Papst Johannes Paul II auch Müll, oder?
Wären sie ja eigentlich auch gewesen. Es ist normalerweise nicht üblich, Blutproben von medizinischen Patienten einfach aufzubewahren, wenn es sich nicht um Leistungssportler zwecks Dopingproben handelt.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von overkott »

Die weisheitliche Predigt des Apostels Paulus auf dem Areopag fand Gehôr, bis der Apostel auf die Auferstehung zu sprechen kam. Erst spàter hat er wohl herausgefunden, dass es sich ebenfalls um einen Topos der griechischen Mythologie handelte. Und dann verlieh die vage Aussicht auf Unsterblichkeit dem Christentum bei Herrschern und Heerfûhrern eine ungeheure Anziehungskraft, die bei den Makkabàern ihren Ausgang nahm. Das Christentum wurde zum Totenkult. Reliquien bekamen Bedeutung, beflûgelt von Phantasie und Fetischismus. Ein superstitiôses und ideolatrisches Publikum interessierte sich fûr den neuen Glauben. Mit neuem Vorzeichen lebte die alte Aberglàubigkeit als rechter Glaube fort. Die weisheitliche Tradition des Glaubens wurde lange Zeit verschûtter.

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7124
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Protasius »

overkott hat geschrieben:Die weisheitliche Predigt des Apostels Paulus auf dem Areopag fand Gehôr, bis der Apostel auf die Auferstehung zu sprechen kam. Erst spàter hat er wohl herausgefunden, dass es sich ebenfalls um einen Topos der griechischen Mythologie handelte. Und dann verlieh die vage Aussicht auf Unsterblichkeit dem Christentum bei Herrschern und Heerfûhrern eine ungeheure Anziehungskraft, die bei den Makkabàern ihren Ausgang nahm. Das Christentum wurde zum Totenkult. Reliquien bekamen Bedeutung, beflûgelt von Phantasie und Fetischismus. Ein superstitiôses und ideolatrisches Publikum interessierte sich fûr den neuen Glauben. Mit neuem Vorzeichen lebte die alte Aberglàubigkeit als rechter Glaube fort. Die weisheitliche Tradition des Glaubens wurde lange Zeit verschûtter.
Und wo ist jetzt die Frage?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Gesperrt Vorheriges ThemaNächstes Thema