Bestattung von Früh- und Totgeburten

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HeGe
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Bestattung von Früh- und Totgeburten

Beitrag von HeGe »

Mal ein Thema am Rande des Lebensschutzes:

Sternenkinder bekommen einen Namen

Wer sich jetzt fragt, was "Sternenkinder" sind und auch nicht genug geraucht hat, um sich darunter was vorstellen zu können: das sind Kinder, die vor oder während der Geburt gestorben sind, ohne, dass die Eltern die Tötung in Auftrag gegeben haben. Keine Ahnung, wer sich diese beknackte Bezeichnung ausgedacht hat. So viel aber nur zur Einleitung.

Ich zitiere mal:
[...] Sternenkinder, die kurz vor oder kurz nach ihrer Geburt sterben, sollen künftig beerdigt werden können, wenn ihre Eltern dies wünschen. Bislang müssen die Kinder mindestens 500 Gramm wiegen, damit sie die behördliche Schwelle zum Menschsein überschreiten und damit auch selbstverständlich beerdigt werden. [...]
"Behördliche Schwelle zum Menschsein". So, so. :kotz: :kotz: :kotz:

Nun möchte das Bundeskabinett diese 500 Gramm - Grenze aufheben, was ja erfreulich ist. Leider tauchen da schon die nächsten Schwierigkeiten auf:
[...] In manchen Fällen haben die Eltern erst gar keine Chance, von ihren Kindern Abschied zu nehmen und sie zu beerdigen, da sie schlicht als Fehlgeburt behandelt und bereits in der Klinik entsorgt werden – sie landen wie ein Blinddarm auf dem Sondermüll. [...]
Ich staune immer wieder, wie die Menschen diese schizophrene Sichtweise auf die Behandlung von Kindern vor der Geburt mit sich ausmachen können. :nein: Auf der einen Seite bekommt jedes Elternpaar Mitleid, das ein Kind durch eine Fehlgeburt verliert, auf der anderen Seite wird mit Klauen und Zähnen für das Recht gestritten, solch ein Kind töten zu dürfen.
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Linus
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Linus »

HeGe hat geschrieben:Nun möchte das Bundeskabinett diese 500 Gramm - Grenze aufheben, was ja erfreulich ist. Leider tauchen da schon die nächsten Schwierigkeiten auf:
[...] In manchen Fällen haben die Eltern erst gar keine Chance, von ihren Kindern Abschied zu nehmen und sie zu beerdigen, da sie schlicht als Fehlgeburt behandelt und bereits in der Klinik entsorgt werden – sie landen wie ein Blinddarm auf dem Sondermüll. [...]
Ich staune immer wieder, wie die Menschen diese schizophrene Sichtweise auf die Behandlung von Kindern vor der Geburt mit sich ausmachen können. :nein: Auf der einen Seite bekommt jedes Elternpaar Mitleid, das ein Kind durch eine Fehlgeburt verliert, auf der anderen Seite wird mit Klauen und Zähnen für das Recht gestritten, solch ein Kind töten zu dürfen.
Schauen, daß man in einer katholischen Klinik die "Geburt" machen kann. Da werden auch "inoffizielle Lösungen" angeboten
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Raphael

Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Raphael »

Man(n) wird so alt wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu: :hmm:
Kinder existieren offiziell nicht

Offziell wurden die Martins aber nicht dreimal, sondern nur einmal Eltern. Schuld ist Paragraph 31 des Personenstandsgesetzes. Darin ist festgelegt, dass Fehlgeburten ohne Lebenszeichen oder mit einem Gewicht unter 500 Gramm nicht beurkundet werden.
Die ganze Geschichte:
"Sternenkinder" dürfen in den Himmel

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Peregrin
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Peregrin »

Raphael hat geschrieben:Man(n) wird so alt wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu: :hmm:
Kinder existieren offiziell nicht

Offziell wurden die Martins aber nicht dreimal, sondern nur einmal Eltern. Schuld ist Paragraph 31 des Personenstandsgesetzes. Darin ist festgelegt, dass Fehlgeburten ohne Lebenszeichen oder mit einem Gewicht unter 500 Gramm nicht beurkundet werden.
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Schon wieder ein Trottelgesetz, das keiner braucht. Und arme Menschen, die sich die Erlösung aus der conditio humana von der deutschen Bürokratie erwarten. :roll:
Zuletzt geändert von Peregrin am Donnerstag 10. Januar 2013, 17:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Maurus
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Maurus »

Peregrin hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Man(n) wird so alt wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu: :hmm:
Kinder existieren offiziell nicht

Offziell wurden die Martins aber nicht dreimal, sondern nur einmal Eltern. Schuld ist Paragraph 31 des Personenstandsgesetzes. Darin ist festgelegt, dass Fehlgeburten ohne Lebenszeichen oder mit einem Gewicht unter 500 Gramm nicht beurkundet werden.
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Wie darf man das verstehen? Du bist also dafür, dass 499 g schwere Kinder mit dem Hausmüll entsorgt werden?

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Peregrin
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Peregrin »

Maurus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Man(n) wird so alt wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu: :hmm:
Kinder existieren offiziell nicht

Offziell wurden die Martins aber nicht dreimal, sondern nur einmal Eltern. Schuld ist Paragraph 31 des Personenstandsgesetzes. Darin ist festgelegt, dass Fehlgeburten ohne Lebenszeichen oder mit einem Gewicht unter 500 Gramm nicht beurkundet werden.
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Schon wieder ein Trottelgesetz, das keiner braucht. Und arme Menschen, die sich der Erlösung aus der conditio humana von der deutschen Bürokratie erwarten. :roll:
Wie darf man das verstehen? Du bist also dafür, dass 499 g schwere Kinder mit dem Hausmüll entsorgt werden?
Das folgt aus dem, was ich geschrieben habe, nicht. Es wäre allerdings ziemlich unpraktisch, alle Aborte ins Personenstandsregister aufzunehmen. Man darf auch getrost davon ausgehen, daß Abtreibungsfreunden ihre Opfer nicht zwangseingetragen werden, d.h. das Ganze dem Ermessen der Mutter anheimgestellt bleibt. Der Gesetzgeber gibt sich hier letzlich nur dazu her, eine Marotte zu bedienen, die eher behandelt werden sollte.
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Maurus
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Maurus »

Peregrin hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Man(n) wird so alt wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu: :hmm:
Kinder existieren offiziell nicht

Offziell wurden die Martins aber nicht dreimal, sondern nur einmal Eltern. Schuld ist Paragraph 31 des Personenstandsgesetzes. Darin ist festgelegt, dass Fehlgeburten ohne Lebenszeichen oder mit einem Gewicht unter 500 Gramm nicht beurkundet werden.
Die ganze Geschichte:
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Wie darf man das verstehen? Du bist also dafür, dass 499 g schwere Kinder mit dem Hausmüll entsorgt werden?
Das folgt aus dem, was ich geschrieben habe, nicht. Es wäre allerdings ziemlich unpraktisch, alle Aborte ins Personenstandsregister aufzunehmen. Man darf auch getrost davon ausgehen, daß Abtreibungsfreunden ihre Opfer nicht zwangseingetragen werden, d.h. das Ganze dem Ermessen der Mutter anheimgestellt bleibt. Der Gesetzgeber gibt sich hier letzlich nur dazu her, eine Marotte zu bedienen, die eher behandelt werden sollte.
Achso: Weil der Gesetzgeber unlogisch handelt und abgetriebene Kinder nicht ebenfalls als Personen ansieht, handelt es sich bei der Trauer von Eltern um ihre toten Kinder um Marotten, die man behandeln muss. :patsch:

Wenn das Menschsein mit der Zeugung beginnt, wovon auszugehen ist, dann ist es nur richtig, wenn der Gesetzgeber nicht willkürlich (wie an anderer Stelle) Kinder unter 500 g als Biomüll ansieht, der nicht mal beerdigt werden darf. Damit geht der Gesetzgeber ausnahmsweise mal in die richtige Richtung. Eine derart pauschale Kritik wie die deine muss sich fragen lassen, wie ernst es mit der Lehre vom Beginn des Menschseins überhaupt ist, zumal offenbar schon der Wunsch nach Beerdigung und Anerkennung des Mutter-seins als therapierbedürftige Marotte abqualifiziert wird. Das ist die Diktion der Abtreibungsverharmloser :daumen-runter:

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Peregrin
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Peregrin »

Maurus hat geschrieben: Wenn das Menschsein mit der Zeugung beginnt, ...
Dein Menschsein hängt an der Eintragung im Personenstandsregister? Meines nicht. Hier geht es nicht um Trauerarbeit, sondern darum, daß jemand sich diese zu erleichtern glaubt (fälschlich, notabene), indem er die Bürokratie auf Kosten der Allgemeinheit zu sinnloser Extraarbeit verpflichten will. Ich lehne alle diese Versuche, im staatlichen Handeln Heilung zu suchen, grundsätzlich ab.
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von iustus »

Wenn die Eintragung ins Personenstandsregister dazu beiträgt, das Bewusstsein zu stärken, dass Kinder mit weniger als 500 g Körpergewicht Menschen sind (und es liegt für mich sehr nahe, dass dieses Bewusstsein gestärkt wird), dann ist das den Aufwand allemal wert.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Peregrin »

iustus hat geschrieben:Wenn die Eintragung ins Personenstandsregister dazu beiträgt, das Bewusstsein zu stärken, dass Kinder mit weniger als 500 g Körpergewicht Menschen sind (und es liegt für mich sehr nahe, dass dieses Bewusstsein gestärkt wird), dann ist das den Aufwand allemal wert.
Ich halte es für komplett verfehlt, das Bewußtsein fürs Menschsein ans Personenstandsregister zu knüpfen.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von iustus »

Peregrin hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Wenn die Eintragung ins Personenstandsregister dazu beiträgt, das Bewusstsein zu stärken, dass Kinder mit weniger als 500 g Körpergewicht Menschen sind (und es liegt für mich sehr nahe, dass dieses Bewusstsein gestärkt wird), dann ist das den Aufwand allemal wert.
Ich halte es für komplett verfehlt, das Bewußtsein fürs Menschsein ans Personenstandsregister zu knüpfen.
Manche sind in ihrem Verständnis aber noch nicht soweit wie Du und brauchen Hilfsmittel, um zu begreifen.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von iustus »

Hier die Homepage der Initiatoren mit der ganzen Geschichte: http://jltfpw.jimdo.com/
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von iustus »

iustus hat geschrieben:Wenn die Eintragung ins Personenstandsregister dazu beiträgt, das Bewusstsein zu stärken, dass Kinder mit weniger als 500 g Körpergewicht Menschen sind (und es liegt für mich sehr nahe, dass dieses Bewusstsein gestärkt wird), dann ist das den Aufwand allemal wert.
Der Aufwand ist es auch wert, wenn erst die Eintragung in das Personenstandsregister Voraussetzung ist für eine Bestattung dieser Kinder.
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Peregrin »

iustus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Wenn die Eintragung ins Personenstandsregister dazu beiträgt, das Bewusstsein zu stärken, dass Kinder mit weniger als 500 g Körpergewicht Menschen sind (und es liegt für mich sehr nahe, dass dieses Bewusstsein gestärkt wird), dann ist das den Aufwand allemal wert.
Ich halte es für komplett verfehlt, das Bewußtsein fürs Menschsein ans Personenstandsregister zu knüpfen.
Manche sind in ihrem Verständnis aber noch nicht soweit wie Du und brauchen Hilfsmittel, um zu begreifen.
Ich halte es auch für gefährlich, denn es wird wohl eher der Eindruck erweckt, daß die Bürokratie übers Menschsein entscheidet. Vor allem, wenn - wovon sicher auszugehen ist - schon die Eintragung der Totgeburten im Ermessen der Mutter liegt. Anders wäre das gar nicht zu machen, nicht nur wegen der Abtreibungslobby, sondern vor allem angesichts der schieren Anzahl natürlicher Aborte, von denen es ja genausoviele oder mehr gibt als Lebendgeburten. Betroffenen Müttern empfiehlt man mit Hinweis auf diese Normalität üblicherweise, die Sache nicht allzu tragisch zu nehmen und sich nicht an das tote Kind zu krallen, das sie nicht haben konnten - es hat ja seinen hergebrachten Grund, warum die nicht einmal Namen kriegen.

Wer ernsthaft glaubt, daß die Gesetzgeber jetzt endlich was durchschaut haben, was die Menschen früher nicht kapiert hatten, der soll sich vielleicht noch einmal die Gesichter dieser Typen anschauen und ihre Beschlüsse zu anderen fragen kritisch betrachten. Es ist freilich bezeichnend für den Zustand dieser kollabierenden Republik, daß die Leute so einen makaberen Totenkult für erstrebenswert halten.
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Peregrin
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Peregrin »

iustus hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Wenn die Eintragung ins Personenstandsregister dazu beiträgt, das Bewusstsein zu stärken, dass Kinder mit weniger als 500 g Körpergewicht Menschen sind (und es liegt für mich sehr nahe, dass dieses Bewusstsein gestärkt wird), dann ist das den Aufwand allemal wert.
Der Aufwand ist es auch wert, wenn erst die Eintragung in das Personenstandsregister Voraussetzung ist für eine Bestattung dieser Kinder.
Wie sollte die "Vorraussetzung" sein, außer eben durch einen entsprechenden Akt des Gesetzgebers. Will sagen, dieses Problem könnte man auch anders und pragmatischer lösen. Von der Entsorgung im Spitalsmüll halte ich auch nichts, aber das sind halt die verrohten Sitten in einem Abtreibungsstaat.
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von iustus »

Peregrin hat geschrieben: Ich halte es auch für gefährlich, denn es wird wohl eher der Eindruck erweckt, daß die Bürokratie übers Menschsein entscheidet. Vor allem, wenn - wovon sicher auszugehen ist - schon die Eintragung der Totgeburten im Ermessen der Mutter liegt. Anders wäre das gar nicht zu machen, nicht nur wegen der Abtreibungslobby, sondern vor allem angesichts der schieren Anzahl natürlicher Aborte, von denen es ja genausoviele oder mehr gibt als Lebendgeburten.
Sicher ein halber Schritt, aber noch besser als gar keiner.
Peregrin hat geschrieben:Betroffenen Müttern empfiehlt man mit Hinweis auf diese Normalität üblicherweise, die Sache nicht allzu tragisch zu nehmen und sich nicht an das tote Kind zu krallen, das sie nicht haben konnten - es hat ja seinen hergebrachten Grund, warum die nicht einmal Namen kriegen.
Hast Du mal die Geschichten der Betroffenen gehört oder gelesen? Da kann man sehen, zu welchen psychischen Belastungen dieses Unverständnis der Umgebung führt.
Peregrin hat geschrieben:Es ist freilich bezeichnend für den Zustand dieser kollabierenden Republik, daß die Leute so einen makaberen Totenkult für erstrebenswert halten.
Das ist in der Tat die Sprache der Abtreibungslobby. Die würden auch unter Hinweis auf die Normalität den Müttern, die abgetrieben haben, empfehlen, die Sache nicht allzu tragisch zu nehmen und sich nicht an das abgetriebene Kind zu krallen, dass sich nicht kriegen konnten. Mit den bekannten Schäden (Post-abortion-Syndrom).
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Peregrin
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Peregrin »

iustus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:Es ist freilich bezeichnend für den Zustand dieser kollabierenden Republik, daß die Leute so einen makaberen Totenkult für erstrebenswert halten.
Das ist in der Tat die Sprache der Abtreibungslobby. Die würden auch unter Hinweis auf die Normalität den Müttern, die abgetrieben haben, empfehlen, die Sache nicht allzu tragisch zu nehmen und sich nicht an das abgetriebene Kind zu krallen, dass sich nicht kriegen konnten. Mit den bekannten Schäden (Post-abortion-Syndrom).
Deren Problem ist freilich die Schuld.
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iustus
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von iustus »

Peregrin hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:Es ist freilich bezeichnend für den Zustand dieser kollabierenden Republik, daß die Leute so einen makaberen Totenkult für erstrebenswert halten.
Das ist in der Tat die Sprache der Abtreibungslobby. Die würden auch unter Hinweis auf die Normalität den Müttern, die abgetrieben haben, empfehlen, die Sache nicht allzu tragisch zu nehmen und sich nicht an das abgetriebene Kind zu krallen, dass sich nicht kriegen konnten. Mit den bekannten Schäden (Post-abortion-Syndrom).
Deren Problem ist freilich die Schuld.
Das Schuldgefühl entsteht aber erst durch die Erkenntnis, dass es sich um einen Menschen handelte (der des Totenkultes wert gewesen wäre).
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Maurus
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Maurus »

Peregrin hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Wenn das Menschsein mit der Zeugung beginnt, ...
Dein Menschsein hängt an der Eintragung im Personenstandsregister? Meines nicht.
Offenbar willst du nicht verstehem, gut.
Peregrin hat geschrieben:Hier geht es nicht um Trauerarbeit, sondern darum, daß jemand sich diese zu erleichtern glaubt (fälschlich, notabene)
Ferndiagnostiker biste also auch, Glückwunsch :D. Ich glaube, diese Eltern haben sich hauptsächlich mit ihrem Glauben getröstet, teilweise konnten die Kinder meiner Erinnerung nach sogar noch getauft werden. Dass mitunter getaufte Kindern anschließend entsorgt werden, tja, das braucht den Christen nicht zu kümmern.

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Maurus
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Maurus »

Peregrin hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Wenn die Eintragung ins Personenstandsregister dazu beiträgt, das Bewusstsein zu stärken, dass Kinder mit weniger als 500 g Körpergewicht Menschen sind (und es liegt für mich sehr nahe, dass dieses Bewusstsein gestärkt wird), dann ist das den Aufwand allemal wert.
Der Aufwand ist es auch wert, wenn erst die Eintragung in das Personenstandsregister Voraussetzung ist für eine Bestattung dieser Kinder.
Wie sollte die "Vorraussetzung" sein, außer eben durch einen entsprechenden Akt des Gesetzgebers. Will sagen, dieses Problem könnte man auch anders und pragmatischer lösen. Von der Entsorgung im Spitalsmüll halte ich auch nichts, aber das sind halt die verrohten Sitten in einem Abtreibungsstaat.
Ach so, und mit denen finden wir uns neuestens ab, oder wie? Dann können wir ja etliche Threads hier dichtmachen.

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Maurus
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Maurus »

Peregrin hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Wenn die Eintragung ins Personenstandsregister dazu beiträgt, das Bewusstsein zu stärken, dass Kinder mit weniger als 500 g Körpergewicht Menschen sind (und es liegt für mich sehr nahe, dass dieses Bewusstsein gestärkt wird), dann ist das den Aufwand allemal wert.
Ich halte es für komplett verfehlt, das Bewußtsein fürs Menschsein ans Personenstandsregister zu knüpfen.
Manche sind in ihrem Verständnis aber noch nicht soweit wie Du und brauchen Hilfsmittel, um zu begreifen.
Ich halte es auch für gefährlich, denn es wird wohl eher der Eindruck erweckt, daß die Bürokratie übers Menschsein entscheidet. Vor allem, wenn - wovon sicher auszugehen ist - schon die Eintragung der Totgeburten im Ermessen der Mutter liegt. Anders wäre das gar nicht zu machen, nicht nur wegen der Abtreibungslobby, sondern vor allem angesichts der schieren Anzahl natürlicher Aborte, von denen es ja genausoviele oder mehr gibt als Lebendgeburten. Betroffenen Müttern empfiehlt man mit Hinweis auf diese Normalität üblicherweise, die Sache nicht allzu tragisch zu nehmen und sich nicht an das tote Kind zu krallen, das sie nicht haben konnten - es hat ja seinen hergebrachten Grund, warum die nicht einmal Namen kriegen.
Ja, und genau dieses Einreden ist nach wohl begründeter Auffassung nicht automatisch richtig. Diese Eltern haben ein totes Kind und wollen es betrauern können. So wie Eltern einen zweijährigen betrauern. Dass man das auf einer kath. Webseite verteidigen muss, hätte ich mir nie träumen lassen.

Wer ernsthaft glaubt, daß die Gesetzgeber jetzt endlich was durchschaut haben, was die Menschen früher nicht kapiert hatten, der soll sich vielleicht noch einmal die Gesichter dieser Typen anschauen und ihre Beschlüsse zu anderen fragen kritisch betrachten. Es ist freilich bezeichnend für den Zustand dieser kollabierenden Republik, daß die Leute so einen makaberen Totenkult für erstrebenswert halten.[/quote]

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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Peregrin »

Maurus hat geschrieben: Ja, und genau dieses Einreden ist nach wohl begründeter Auffassung nicht automatisch richtig. Diese Eltern haben ein totes Kind und wollen es betrauern können. So wie Eltern einen zweijährigen betrauern. Dass man das auf einer kath. Webseite verteidigen muss, hätte ich mir nie träumen lassen.
Und trauern können sie nicht, solange das Kind nicht im Personenstandsregister als verstorben geführt wird. Alles klar.
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Natürlich braucht kein Mensch einen bürokratischen Akt um Mensch zu sein oder um zu trauern.
Aber eine Mutter, die ihr Ungeborenes verloren hat, braucht oft etwas sichtbares, anfaßbares oder ein Grab, woran sie ihre Trauer festmachen kann, gerade weil man versucht, ihr ihre Trauer auszureden. Wenn man also einen Schrieb braucht, um ein Grab zu kriegen, ja warum denn nicht? Anderen reichen die Ultraschallbilder, mit denen ich nie was anfangen konnte.
Für mich zu spät ist unser Krankenhaus dazu übergegangen, einmal im Monat die tot geborenen Babys oder zu früh verstorbenen Früchen zu beerdigen. Diese Lösung finde ich sehr hilfreich, weil man nicht auf eine Gesetzesänderung warten mußte und es vielleicht auch nicht für alle Mütter gut ist, sich auf Jahrzehnte mit einem oder mehreren Gräbern zu belasten.
Warum es ein Problem darstellt, dass die Eltern, speziell die Mutter, allein darüber entscheiden, ob ein so früher Tod amtlich eingetragen wird oder nicht, sehe ich nicht. Es besteht doch keine Gefahr des Mißbrauchs.

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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Peregrin »

Ich bin sehr dafür, daß solche Kinder unbürokratisch vom Krankenhaus bestattet und nicht im Mistkübel entsorgt werden. Das wäre den Einsatz eher wert, wird aber freilich auf heftigen Widerstand der Abtreiber treffen.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Wer sollte denn da Widerstand leisten und wie? Das Krankenhaus hält sich an Hygienevorschriften, schließt einen Nutzungsvertrag für eine kleine Ecke Friedhof, dann bracht man nur noch einen Priester für den Gottesdienst. Deshalb kann das Krankenhaus diese Bestattungen bereits seit vier oder fünf Jahren vornehmen und weil es ein katholisches Krankenhaus und ein katholischer Friedhof sind, sind die Kosten sehr gering und werden den Eltern nicht in Rechnung gestellt. Die sind in der Regel sehr dankbar und einige unterstützen deshalb andere Projekte des Krankenhauses. Das Presseecho war ausschließlich positiv und auch die Mitarbeiter der Frühchenstation empfinden diesen kleinen Friedhof im Friedhof entlastend.

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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Maurus »

Peregrin hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Ja, und genau dieses Einreden ist nach wohl begründeter Auffassung nicht automatisch richtig. Diese Eltern haben ein totes Kind und wollen es betrauern können. So wie Eltern einen zweijährigen betrauern. Dass man das auf einer kath. Webseite verteidigen muss, hätte ich mir nie träumen lassen.
Und trauern können sie nicht, solange das Kind nicht im Personenstandsregister als verstorben geführt wird. Alles klar.
Das Vorhandensein eines Grabes ist für die Trauer vielen offensichtlich wichtig. Auch wenn man das persönlich nicht braucht, so ist es kein Grund, es anderen abzusprechen. Man sollte sich nicht selbst für das Maß der Dinge halten.
Peregrin hat geschrieben:Ich bin sehr dafür, daß solche Kinder unbürokratisch vom Krankenhaus bestattet und nicht im Mistkübel entsorgt werden. Das wäre den Einsatz eher wert, wird aber freilich auf heftigen Widerstand der Abtreiber treffen.
Wenn das nicht der Willkür der diensthabenden Schwester überlassen werden soll, bedarf es einer gesetzlich Regelung.

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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Vor allem gibt es ohne eine gesetzliche Regelung keinen durchsetzbaren Anspruch auf ein Kindergrab, wenn man es braucht. Es gibt ja noch nicht mal an allen katholischen Krankenhäusern die von mir beschriebene Regelung, die eine völlig freiwillige Leistung ist.
Ich würde es nur nicht gern sehen, wenn diese Praxis, die ich für viele sinnvoll sehe, mit einer gesetzlichen Regelung, die nur die Möglichkeiten entweder gar nichts oder Privatbegräbnis vorsieht, unmöglich gemacht wird.

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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Peregrin »

Maurus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:Ich bin sehr dafür, daß solche Kinder unbürokratisch vom Krankenhaus bestattet und nicht im Mistkübel entsorgt werden. Das wäre den Einsatz eher wert, wird aber freilich auf heftigen Widerstand der Abtreiber treffen.
Wenn das nicht der Willkür der diensthabenden Schwester überlassen werden soll, bedarf es einer gesetzlich Regelung.
Aber keiner Eintragung im Personenstandsregister.
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Maurus »

Peregrin hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:Ich bin sehr dafür, daß solche Kinder unbürokratisch vom Krankenhaus bestattet und nicht im Mistkübel entsorgt werden. Das wäre den Einsatz eher wert, wird aber freilich auf heftigen Widerstand der Abtreiber treffen.
Wenn das nicht der Willkür der diensthabenden Schwester überlassen werden soll, bedarf es einer gesetzlich Regelung.
Aber keiner Eintragung im Personenstandsregister.
Wenn die Beerdigungspflicht davon abhängt, doch. Ansonsten wird ein Gesetz unnötig durch Ausnahmetatbestände verkompliziert. Und ein Problem sehe ich bei diesem Eintrag auch nicht, im Gegenteil.

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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Peregrin »

Maurus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:Ich bin sehr dafür, daß solche Kinder unbürokratisch vom Krankenhaus bestattet und nicht im Mistkübel entsorgt werden. Das wäre den Einsatz eher wert, wird aber freilich auf heftigen Widerstand der Abtreiber treffen.
Wenn das nicht der Willkür der diensthabenden Schwester überlassen werden soll, bedarf es einer gesetzlich Regelung.
Aber keiner Eintragung im Personenstandsregister.
Wenn die Beerdigungspflicht davon abhängt, doch. Ansonsten wird ein Gesetz unnötig durch Ausnahmetatbestände verkompliziert. Und ein Problem sehe ich bei diesem Eintrag auch nicht, im Gegenteil.
Andersrum wird ein Schuh draus: das Personenstandsregister wird unnötig verblödelt und seine Verwaltung verteuert und erschwert, wenn dort en masse Tote eingetragen werden sollen. Eine Bestattungspflicht separat zu regeln, wäre überhaupt kein Problem und erforderte nur geringen laufenden Aufwand.
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Maurus »

Peregrin hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:Ich bin sehr dafür, daß solche Kinder unbürokratisch vom Krankenhaus bestattet und nicht im Mistkübel entsorgt werden. Das wäre den Einsatz eher wert, wird aber freilich auf heftigen Widerstand der Abtreiber treffen.
Wenn das nicht der Willkür der diensthabenden Schwester überlassen werden soll, bedarf es einer gesetzlich Regelung.
Aber keiner Eintragung im Personenstandsregister.
Wenn die Beerdigungspflicht davon abhängt, doch. Ansonsten wird ein Gesetz unnötig durch Ausnahmetatbestände verkompliziert. Und ein Problem sehe ich bei diesem Eintrag auch nicht, im Gegenteil.
Andersrum wird ein Schuh draus: das Personenstandsregister wird unnötig verblödelt und seine Verwaltung verteuert und erschwert, wenn dort en masse Tote eingetragen werden sollen. Eine Bestattungspflicht separat zu regeln, wäre überhaupt kein Problem und erforderte nur geringen laufenden Aufwand.
Das ist ein Argument gegen das Register an sich. Darum geht es nicht. Da Kinder über 500 g dort eingetragen werden, kann man genauso gut Kinder unter 500 g dort eintragen, wenn das die gewünschte Rechtsänderung herbeiführt. Die Verwaltung ist dazu da, solche Arbeiten zu übernehmen. Eine separate Regelung funktioniert auch nicht ohne Verwaltungsaufwand, nur dass dann eine Parallelstruktur entstünde, die gänzlich überflüssig ist.

Lilaimmerdieselbe
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Registriert: Dienstag 4. Dezember 2012, 11:16

Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Das für mich bedauerliche an Ihrem Ansatz, Maurus, ist, dass mit ihm eine Pflicht für ein privates Begräbnis geschaffen wird. Oder stellen Sie sich vor, dass die Eltern ein Recht auf die Eintragung ins Register haben, aber keine Pflicht, es zu veranlassen, zum Beispiel, weil sie mit der von mir beschriebenen Regelung zurecht kommen? Das zu begründen, stelle ich mir schwierig vor.

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