Papst Franz I. - 1. Akt

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TomS
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von TomS »

Das höre ich zum ersten Mal: "Bergolio steht der konservativen und sozial engagierten Bewegung 'Comunione e Liberazione' nahe." (Quelle)

Man muss wohl die ersten Entscheidungen des neuen Papstes abwarten, um zu einem gesicherten Urteil zu kommen. Momentan widersprechen die Berichte doch teilweise sehr. Das sollte sich aber in den kommenden Wochen klären.

Was ich schade fand, ist der Verzicht auf die Chorkleidung bei der gestrigen Vorstellung. Hoffentlich fallen wir im Hinblick auf die liturgische Kleidung nicht in die Ära von Johannes Paul II. zurück.

Stefan

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Stefan »

Chorkleidung hin oder her - Papst Franziskus wird noch manchen, die aktuell jubeln ein Dorn im Auge sein.
Und was die liturgische Ausrichtung angeht: Es war doch völlig klar, dass nach Benedikt keiner mehr mit diesem Spürsinn für Liturgie Papst wird.
Er war jenseits aller Konkurrenz und spielte theologisch in einer anderen Liga.
Oder glaubt ihr, Scola, Ouellet oder Scherer wären eine bessere Alternative gewesen.

Wir können nur dankbar sein für die Zeit, die uns Gott Papst Benedikt XVI geschenkt hat, und nun sollten wir freudig auf das neue Pontifikat schauen,
welches von einem Papst mit anderen, aber bestimmt nicht schlechteren Charismen geführt wird.

Es spricht nichts gegen franziskanische Spiritualität, sie ist schlicht und ergreifend.

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Quasinix
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Quasinix »

Bei spei.on merkt man, wie sehr Graf von Hoensbroech und Mathilde Ludendorff noch in den Hirnen vieler Kirchenhasser herumspuken:
Jesuiten sind Hardliner,eine Reformation der Kirche rückt in weite Ferne.
Niemand hat so viele Leute verbrannt und die Inquisition durchgesetzt wie die Jesuiten. Jesuiten waren die Priester und Privatlehrer der Mächtigen. Niemand hat die Herrscher Europas so sehr in Kriege gedrängt wie die Jesuiten. Die Jesuiten waren es, die Südamerika für den Christengott in Blut getaucht haben.
Denket an den von jedem Jesuiten geschworenen Eid des Kadavergehorsames! UND: Nennen diese Typen sich nicht auch 'Soldaten Gottes'? Jetzt ist der Franzi nicht mehr nur Soldat, sondern sogar Oberfehlshaber. Stram gestanden!
Und auch wenn der neue Papst nicht Flakhelfer im 2. Weltkrieg war, so kann man doch etwas in diese Richtung konstruieren:
der neue hat im ausgehenden Hitler-Deutschland promoviert und kommt aus Argentinien, der Ex-Heimat von Eichmann und Co. Hoffentlich findet sich da kein [Punkt]
Aber zwischendrin auch mal ein Funke Wahrheit zum Thema "irgendwas Negatives wird man schon finden":
welcher Journalist will sich schon den Scoop entgehen lasen, einen Papst zu stürzen?
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!

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kabelkeber
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von kabelkeber »

Hallo und Guten Morgen!

Nachdem ich mit Interesse alle Beiträge gelesen habe, möchte ich auch mal meinen Senf dazu abgeben.
Zunächst einmal nennt sich Bergoglio "Franziskus" nicht Franz!!
Ich hoffe, daß diese Unsitte nicht in deutschen Landen einreißt.

Interessant fand ich gestern, wie z.B. die ARD mit ihrem Moderator die beiden Gäste dazu animiert hat (einer war der bekannte Rock-Abt) ihren liberalen Müll abzudrücken.
Und immer wieder das gleiche Mantra: Frauen vor, in den Chor,....
Es war ab einem bestimmten Punkt nicht mehr zum Aushalten.

Die Welt will sich nicht der Kirche unterordnen, sie will, daß die Kirche sich ihr anpaßt. Das ist Teufels Werk!

Wir sollten abwarten, was Franziskus für Schwerpunkte setzt.
Bergoglio ist bekannt dafür, daß er auch gegen den Mainstream agiert und das nicht gerade zimperlich.
Sein Engagement für soziale Gerechtigkeit ist schon bemerkenswert.
Da ist er mir ein besserer Kandidat als Scherer, der offensichtlich recht liberal ist.

Bergoglio scheint ein sehr frommer Mann zu sein.
Und machen wir uns bitte nicht an Mozetten, Tiaren und sonstigem Zeugs fest.
Auch ich bin ein traditionell-konservativer Katholik, liebe die alte Liturgie und empfinge Vat II als die Katastrophe in der Kirchengeschichte des 20. Jahrhunderts. Aber, und das sollten wir alle im Hinterkopf behalten, der Heilige Geist weht, wo er will.
Und wenn er uns einen Papst mit franziskanischem Ideal schickt, kann das in einer Zeit, in der vor allem unsere Bischöfe hier in Deutschland so sehr mit sich beschäftigt sind, nur von Vorteil sein.

Wenn ich so höre, was landauf-landab gefordert wird seitens der "Gläubigen", dann denke ich, ist es höchste Zeit für einen charismatischen Papst, der auch einmal klar Stellung bezieht.
Da war mir, mit Verlaub, Benedikt zu diplomatisch, zu akademisch, zu theologisch.

Die Welt braucht einen Papst, an dem sie sich reiben kann und muß.
Ob Bergoglio dieser Forderung gerecht wird, warten wir es ab.

Und sein "Buona sera" hat mich nicht gestört, ganz im Gegenteil. Er wirkte sympathisch damit.
Schließlich hat er ja keine Meßfeier eröffnet, sondern sich recht schüchtern vorgestellt.

Tja, vom äußeren Erscheinungsbild hat er mich an Paul VI erinnert.

Summa summarum ist er mir lieber als Scola oder Scherer. Unter Scola wäre evtl. der ganze italienische Kuriensalat weitergegangen. Und ich denke auch hier steckt Absicht hinter der Wahl.
Man weiß, wie sehr innerhalb des Vatikans Aufräumen notwendig geworden ist.
Auch hier ist Bergoglio nicht zimperlich.
Hoffen wir das Beste und beten, beten, beten.
Geben wir dem lieben Gott doch auch mal eine Chance, was zu tun.

Mit lieben Grüßen,

Euer Kabelkeber

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Jeremias
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Jeremias »

Caviteño hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Quasinix hat geschrieben:
Jeremias hat geschrieben:Mal eine Frage an die Forenschreiber:
Es ist mir mit Google und auch GoogleScholar momentan unmöglich herauszukriegen, wo und über was der neue Papst promoviert hat. Kann mich jemand aufklären?
Treten bereits die ersten Plagiatsjäger auf den Plan?
Dottore Cusamano! Kundschaft!! :regel:
Das wäre sinnlos, da er nicht promoviert wurde:
Anschließend ging er für einen Forschungsaufenthalt nach Frankfurt am Main an die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen. Ein Promotionsprojekt blieb unabgeschlossen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Franziskus_I.#cite_note-7
Ah! Danke. Gestern schrieben ja alle nur voneinander ab, was das Thema angeht. Schade eigentlich, theologisch hätte ers mit Sicherheit drauf gehabt.
Orthodoxer. Physikdidaktiker. Rollenspieler. Liberaler. Konservativer. Modernist. Ökumenist.
Alles Titel, mit denen man mich bedenken kann, die deswegen mich trotzdem nicht gänzlich beschreiben.

Dieter
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Dieter »

Der Name lautet: Papst Franziskus

Das "I" wird erst hinzu gesetzt, wenn es irgendwann einmal einen Papst Franziskus II. gibt. Das hat der Sprecher des Vatikans, Lombardi, klar gestellt.

"Papst Franz" sagt hoffentlich keiner!

Stefan

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Stefan »

Sie zittern schon:
Franziskus ist beinhart hat geschrieben:Der neue Papst ist ein Konservativer mit ausgeprägtem sozialen Gewissen. Die Kardinäle bewiesen Weitsicht, einen Mann aus dem „Wachstumsmarkt“ Südamerika zu wählen. In moralischen Fragen ist Bergoglio aber doktrinär bis beinhart.
:klatsch:

Tritonus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Tritonus »

@Kabelkeber
:daumen-rauf:

Stefan

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Stefan »

Wir sagen in Deutschland aber durchaus "Franz von Assisi" oder "Franz von Sales"
Die englischsprachigen nennen ihn "Francis", die Italiener "Francesco" und die Spanier "Francisco".
Sollte er mal heilig gesprochen werden ;D heisst er "San Francisco"

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Jarom1
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Jarom1 »

Lord Mouton hat geschrieben: ... Franziskus nach dem bescheidenen Heiligen ist vielleicht durchaus das was die Kirche braucht. Natürlich in Maßen. Ein Papst, der in einer Harz-IV-Bude haust macht auch keinen Sinn und seine Fahrten mit dem Bus sollte er als Papst auch dringenst einstellen :P
Aber da kann man sich wohl getrost auf die Kurie usw. verlassen :D
Erinnert mich an den Papst aus "Das Heerlager der Heiligen", der aus Mitleid den ganzen Kirchenbesitz veräußerte. Aber der hieß im Buch ja Benedikt XVI.
Consciousness of sin, certainty of faith, and the testimony of the Holy Spirit

Stefan

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Stefan »

Übrigens ist für mich noch die Logik interessant, nach der die Kardinäle gewählt haben.
Sie war mit meiner eigenen jedenfalls vollkommen inkompatibel, aber ich bin ja tröstlicherweise damit nicht alleine ;D

Im Moment neige ich zu folgender Erklärung:

Da Papst Benedikt zurückgetreten ist, fühlen sich die Kardinäle in der Entscheidung des Jahres 2005 zurückgewiesen,
und wählen nun einfach ohne lange nachzudenken den damaligen Zweitplatzierten.

Witzig ist mal wieder Meisner:
Welt hat geschrieben:Auch Kardinal Meisner zeigte sich überrascht vom Verlauf des Konklave. "Ich hatte mir einen anderen vorgestellt", sagte Meisner. "Die meisten Kardinäle haben am Ende gedacht: Damit hätten wir nicht gerechnet." Er kenne den neuen Papst bisher nur von wenigen Begegnungen. Aber der habe auf jeden Fall "das Format, Papst zu sein."
Sie scheinen im Konklave viel planloser zu sein, als wir denken 8)

Weiter sagt er:
Auf die Frage, was wohl Benedikt XVI. von diesem Ergebnis hält, sagte Meisner, der ein enger Freund des emeritierten Papstes ist: "Bergoglio war ja schon im Rennen beim letzten Konklave. Ich denke, Benedikt wird schmunzeln und sagen: Naja, der liebe Gott kommt doch zum Ziel. Wenn er ihn damals schon haben wollte. Es ist nicht gleich gelungen, aber jetzt, acht Jahre später, ist es ok."
:daumen-rauf:
Das könnte hinkommen....

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kabelkeber
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von kabelkeber »

Habe gerade einmal ein paar Presseberichte zur Wahl gelesen.
Da wird ja, ohne daß ich nun einzelne Artikel verlinken möchte, ohne Unterlaß regelrecht herbeigeredet, daß er doch progressiv sein möge, der große Unbekannte aus Lateinamerika...
Offensichtlich kann die Journaille ihn nicht recht am Zeugs flicken und weiß nicht, wie sie sich nun verhalten soll.
Man sehnt sich über Wortgeschwall einen liberalen Papst herbei, und zwar nicht, weil man es für notwendig aus Glaubensgründen erachtet, sondern, weil man die Kirche umkrempeln, zerstören will. Nichts mehr, nichts weniger.

Das ist schon mal sehr, sehr interessant.

Ich bin auf seine erste Predigt gespannt.
Dann wissen wir mehr.

Bei unseren deutschen Bischöfen macht sich irgendwie teils Katerstimmung breit.
Ebenfalls sehr interessant.

Wir Ohren hat zu hören, der höre!

Ach, ja,.... von evangelischer Seite kommt wieder das übliche Mantra: .... hoffentlich gibt es bald gemeinsames "Abendmahl".
Können sie gerne haben. Brot habe ich im Schrank, der Kühlschrank ist auch voll.

:pfeif:

Raphael

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Raphael »

Kann 'mal bitte jemand von der Moderation den Threadtitel zum Richtigen hin abändern? :hmm:

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Quasinix
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Quasinix »

kabelkeber hat geschrieben:Zunächst einmal nennt sich Bergoglio "Franziskus" nicht Franz!!
Ich hoffe, daß diese Unsitte nicht in deutschen Landen einreißt.
Dieter hat geschrieben:Der Name lautet: Papst Franziskus
"Papst Franz" sagt hoffentlich keiner!
Stefan hat geschrieben:Wir sagen in Deutschland aber durchaus "Franz von Assisi" oder "Franz von Sales"
Die englischsprachigen nennen ihn "Francis", die Italiener "Francesco" und die Spanier "Francisco".
Es ist umgekehrt eher eine Unsitte, daß der zwangskosmopolitisch orientierte Deutsche sich mit "Beijing" und "Dabbeljuh" einen abbricht... Aber "Jesus" dürfen wir schon noch sagen statt "Jeschua"?

Trotz allem finde auch ich "Papst Franziskus" wesentlich ästhetischer :pfeif:
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Robert Ketelhohn
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Robert Ketelhohn »

HeGe hat geschrieben:Der Name Franciscus gefällt mir, egal, ob er damit Franz von Assisi oder Franz von Sales meint.
Oder Franz Xaver.
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kabelkeber
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von kabelkeber »

Naja, solange man im Süden nicht dazu übergeht "Franzerl" zu sagen,

Die Süddeutsche überschlägt sich auch schon mit Prophezeiungen. Einfach genial....

Mein Vorschlag:

Franziskus soll den deutschen Klerus sich selbst überlassen, an einem CSD teilnehmen und bei den Grünen eintreten.
Dann ist für einige so manches in Butter.

Wann kapieren diese Vollidioten eigentlich, daß Kirche nichts mit Politik gemein hat, daß es da unabänderliche Wahrheiten gibt und Gesetzmäßigkeiten, die sich ihrer Weltsicht entziehen?

Wahrscheinlich nie.

Stefan

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Stefan »

http://www.focus.de/politik/ausland/pap ... 39619.html
Der italienischen Bischofskonferenz ist ein peinlicher Fehler unterlaufen. In einer E-Mail gab sie ihrer Freude über die Wahl des neuen Papstes Ausdruck. Nur freute sie sich nicht über den argentinischen Überraschungspapst Bergoglio, sondern den italienischen Top-Favoriten Angelo Scola.
zu früh gefreut
;D

TomS
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von TomS »

Der Papst war heute früh auf einem "privaten" Besuch in Santa Maria Maggiore. Dieses Mal hat er auch die Limousine benutzt ;) http://www.repubblica.it/speciali/ester ... 27413/1/#1

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Robert Ketelhohn
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Robert Ketelhohn »

TomS hat geschrieben:Das höre ich zum ersten Mal: "Bergolio steht der konservativen und sozial engagierten Bewegung 'Comunione e Liberazione' nahe." (Quelle)
Was glaubst du wohl, weshalb ich oben die Blütenlese aus den 30 giorni eingestellt habe? (Schau mal nach Don Giacomo Tantardini.)
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kabelkeber
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von kabelkeber »

Kommentar auf der Website der "taz"
Alter Sack der Xte

Kommentar von Deniz Yücel

Der neue Papst ist, den bislang vorliegenden Informationen nach zu urteilen, ein reaktionärer alter Sack wie sein Vorgänger, der seinerseits einem reaktionären alten Sack gefolgt war, der wiederum einen reaktionären alten Sack beerbt hatte. Alter Sack I. folgte Alter Sack II., Alter Sack II. aber folgte Alter Sack III., in einem fort, jahrein, jahraus.

Ob dieser oder jene alte Sack nun eine Schwäche für die Schwachen („katholische Soziallehre“) hatte oder sich lieber mit esoterischem Klimbim („katholische Dogmatik“) beschäftigte, ist in etwa so relevant wie die Frage, ob er nebenher Briefmarken sammelte oder lieber doch Schmetterlinge.
Ach ja, und dann die "Rolle während der Militärdiktatur"....

Man erinnere sich: linke Revolutionen und Blutbäder sind gegen die bösen Rechten und richtig,
rechte Revolutionen und Blutbäder sind böse und falsch, da sie die guten Linken zum Ziel haben....

Dieter
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Dieter »

Raphael hat geschrieben:Kann 'mal bitte jemand von der Moderation den Threadtitel zum Richtigen hin abändern? :hmm:

Ja! Es wäre schön, wenn dieses peinliche "Papst Franz" endlich aus dem Blickfeld verschwinden [Punkt]

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Robert Ketelhohn
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Robert Ketelhohn »

kabelkeber hat geschrieben:Nachdem ich mit Interesse alle Beiträge gelesen habe, möchte ich auch mal meinen Senf dazu abgeben.
Zunächst einmal nennt sich Bergoglio "Franziskus" nicht Franz!!
Blödsinn. Hast du Benediktus gesagt oder Benedikt? Paulus oder Paul? :vogel: :vogel: :vogel:
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Robert Ketelhohn
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Robert Ketelhohn »

kabelkeber hat geschrieben:Und machen wir uns bitte nicht an Mozetten, Tiaren und sonstigem Zeugs fest.
Richtig. Die dürfen gerne in den Müll.
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kabelkeber
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von kabelkeber »

Zitat:
Der italienischen Bischofskonferenz ist ein peinlicher Fehler unterlaufen. In einer E-Mail gab sie ihrer Freude über die Wahl des neuen Papstes Ausdruck. Nur freute sie sich nicht über den argentinischen Überraschungspapst Bergoglio, sondern den italienischen Top-Favoriten Angelo Scola.


zu früh gefreut
;D
Na, wenn das mal keine Verschwörungstheoretiker auf den Plan ruft....

"Scola und der Clou gegen das Konklave..." aufgedeckt durch peinliche Mail..... :angewidert:
oder:
"heimliche Absprache der Italiener entlarvt durch E-Mail..."

Didymus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Didymus »

Einige Gedanken zu Papst Franziskus:

Ein wenig erinnert er mich an Johannes Paul I. Bescheiden, scheu, zurückhaltend, dabei persönlich sicher sehr fromm. Auch Johannes Paul I. hat gleich zu Beginn seines Pontifikats um das Gebet der Gläubigen gebeten. Und auch er wurde als Außenseiter in einem relativ kurzen Konklave gewählt.

Beeindruckt hat mich, daß Papst Franziskus schon bei seiner ersten Ansprache die Gläubigen zweimal zum Gebet aufgefordert hat: für seinen Vorgänger und für ihn selbst. Ebenso ist sein bescheidenes Auftreten sicherlich geeignet, ihm Sympathien zu erwerben.

Diese Bescheidenheit hat allerdings auch eine Kehrseite: Sie könnte eine Änderung vom Verständnis des Papstamtes befördern: Ein Bischof unter Bischöfen, ein Gläubiger unter Gläubigen, die gegenseitig füreinander beten. Dies läge auf der Linie mancher Bischofskonferenzen, die mehr Freiraum für sich wünschen und weniger römischen "Zentralismus". Der Nachfolger Petri hat jedoch auch die Aufgabe, seine Brüder zu stärken sowie die Lämmer UND Schafe Christi zu weiden, nicht eine Art Erster unter Gleichen zu sein.

Und eine allzu stark nach außen getragene Bescheidenheit kann auch (ohne böse Absicht, aber die Versuchung besteht) in eine Art Eitelkeit umschlagen. Nicht grundlos sagt der Herr: "Du aber wasche dein Gesicht und salbe dein Haar, wenn du fastest, damit die Leute nicht merken, daß du fastest."

Wird der neue Papst die Bescheidenheit mit in die Liturgie nehmen? Mal sehen, welche Positionen Franziskus in liturgischen Fragen einnimmt. Hier mache ich mir, ehrlich gesagt, Sorgen, denn eine "schlichte" päpstliche Liturgie könnte - auch wenn die Schlichtheit mit den allerbesten Absichten gesucht wird - eine negative Signalwirkung haben und Wasser auf die Mühlen derjenigen sein, die liturgisch wieder zurück in die 1970er Jahre wollen oder bis heute dort verharren. Johannes XXIII. liebte die prächtigen, ja triumphalen päpstlichen Liturgien und wurde vom Volk geliebt, während Paul VI. die "edle Schlichtheit" zum Programm machte, ohne daß ihm das besondere Sympathiewerte einbrachte. Viel wird davon abhängen, ob Papst Franziskus Guido Marini als Zeremoniar beibehält. Nach seinem ersten öffentlichen Auftritt zu urteilen, dürften die beiden aber eher weniger Berührungspunkte haben.

Damit wären wir auch beim nächsten Punkt: Die Besetzung von Personalstellen. Dies wird vermutlich der entscheidende Punkt -zum Positiven oder Negativen -dieses Pontifikates sein. Ein schüchterner, bescheidener Papst kann durchaus einen "harten Hund" zum Kardinalstaatssekretär machen, der die Kurie auf Vordermann bringt. Denn nach meinem ersten Eindruck (der freilich oberflächlich sein und täuschen kann), scheint Papst Franziskus nicht derjenige zu sein, der mit der Faust auf den Tisch schlägt und erst mal seine Behörden gründlich aufräumt. Vielleicht möchte der neue Papst ja auch in erster Linie durch sein Vorbild wirken: Ich wähle den Namen des Heiligen, der allem Reichtum entsagte, um zu zeigen, daß es in der Kirche (und der Kurie) nicht auf Karriere ankommt, sondern auf den Dienst. Ich bin auch mal gespannt, was das für die Vatikanbank bedeutet.

Wenn man den Berichten glauben darf, ist der neue Papst ein typischer Vertreter des guten lateinamerikanischen Episkopats: In moraltheologischen Fragen kompromißlos und ohne Furcht vor den Mächtigen und der öffentlichen Meinung, volksfromm und gleichzeitig sehr sozial, ein Vertreter der "Option für die Armen". Eine Kombination, die das Schwarz-Weiß-Denken der linken Journaille hierzulande wohl überfordert und ihr noch mächtig Kopfzerbrechen bereiten wird.

Lasset uns beten für unseren heiligen Vater Papst Franziskus. Der Herr behüte ihn und erhalte sein Leben. Er lasse ihn gesegnet sein auf Erden und übergebe ihn nicht dem Haß seiner Feinde.

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Robert Ketelhohn
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Robert Ketelhohn »

kabelkeber hat geschrieben:Die Welt braucht einen Papst, an dem sie sich reiben kann und muß.
Die Welt braucht keinen Papst, die Welt braucht Jesum Christum.
Rom brauchte einen Papst, einen neuen Bischof der Stadt.

Jede Kirche der Ökumene braucht einen guten Hirten. Kommt von der Papsthuberei weg. Solange nicht deine und meine Ortskirche wieder einen rechten Mann als Hirten und Vater hat statt der derzeitigen Eunuchen und Arschkriecher des Zeitgeists, wie sie heute über die Maßen verbreitet sind, solange ist es völlig wurscht, ob in Rom Petrus redivivus in persona Bischof ist, Volker Beck oder Alfred Rosenberg.
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Quasinix
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Quasinix »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
kabelkeber hat geschrieben:Und machen wir uns bitte nicht an Mozetten, Tiaren und sonstigem Zeugs fest.
Richtig. Die dürfen gerne in den Müll.
Ja, und die Mitren und Stolen und all den güldene Tand gleich hinterher. Und warum müssen da soviele Leute singen, und der Weihrauch macht eh nur Feinstaub. Und statt das Geld für Salböl zu verschwenden, hätte man damit viel besser den Armen helfen sollen.

Damit wir uns nicht mißverstehen: Der bewußte Verzicht auf teilweise objektiv Verzichtbares (!) basiert leider oftmals letztlich auf der Einstellung, man könne auch objektiv Unverzichtbares weglassen oder auf einer Überbetonung des Dienstes am Menschen zulasten des Gottesdienstes.
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Robert Ketelhohn
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Dieter hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Kann 'mal bitte jemand von der Moderation den Threadtitel zum Richtigen hin abändern? :hmm:

Ja! Es wäre schön, wenn dieses peinliche "Papst Franz" endlich aus dem Blickfeld verschwinden [Punkt]
Deine Blödheit ist oberpeinlich.
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Robert Ketelhohn »

kabelkeber hat geschrieben:Kommentar auf der Website der "taz"
Kannst du solchen Scheiß bitte das Klo runterspülen, statt ihn hier abzukacken?
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Didymus hat geschrieben:Ein wenig erinnert er mich an Johannes Paul I.
Mich auch. Das war einer meiner ersten Eindrücke gestern.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Stefan »

Robert, die contenance, bitte :pfeif:

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Re: Papst Franz I.

Beitrag von TomS »

http://standfirminfaith.com/?/sf/page/30233 hat geschrieben:UPDATE: Anglican Archbishop Gregory Venables, a friend of the new Pope, has this to say on Facebook:

Many are asking me what Jorge Bergoglio is really like. He is much more of a Christian, Christ centered and Spirit filled, than a mere churchman. He believes the Bible as it is written. I have been with him on many occasions and he always makes me sit next to him and invariably makes me take part and often do what he as Cardinal should have done. He is consistently humble and wise, outstandingly gifted yet a common man. He is no fool and speaks out very quietly yet clearly when necessary. He called me to have breakfast with him one morning and told me very clearly that the Ordinariate was quite unnecessary and that the church needs us as Anglicans. I consider this to be an inspired appointment not because he is a close and personal friend but because of who he is In Christ. Pray for him.

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