Papst Franz I. - 1. Akt

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Lord Mouton
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Lord Mouton »

Naja, dass es nicht Jo-Pa-III ist sieht man ja allein schon am Namen.
Und dass er sich jetzt auch nicht Paul VII oder so genannt hat zeigt wohl (hoffentlich) auch, dass e kein blinder Modernisierer ist.

Franziskus nach dem bescheidenen Heiligen ist vielleicht durchaus das was die Kirche braucht. Natürlich in Maßen. Ein Papst, der in einer Harz-IV-Bude haust macht auch keinen Sinn und seine Fahrten mit dem Bus sollte er als Papst auch dringenst einstellen :P
Aber da kann man sich wohl getrost auf die Kurie usw. verlassen :D

Die meisten Positionen des neuen Heiligen Vaters dürften doch mit denen des Großteils der Kreuzgängler hier konform sein:
Zumindest Moraltheologisch scheint er ja durchaus konservativ zu sein.

Natürlich ist da noch die Sache mit der Liturgie:
Unter Benedikt XVI. war natürlich die Liturgie irgendwo ein ziemlich zentrales Thema. Er hat sich sehr dafür eingesetzt, dass die Liturgie auch im Novus Ordo würdig gefeiert wird und hat vorgemacht, dass das möglich ist. Und natürlich hat er den alten Ritus gestärkt.

Dass das Franziskus (I) fotführen wird, wage ich zu bezweifeln. Allerdings glaube ich nicht, dass das so weit gehen wird, dass zukünftig "Jugendbands" ihre Klänge im Petersdom zum besten geben :P Da kann man dann schonmal halbwegs beruhigt sein :)
Und da bei ihm die Liturgie nicht allzu sehr im Mittelpunkt steht und er ja grundsetzlich eher konservativ ist, glaube ich nicht, dass er die alte Messe wieder einschränkt.
Und der Neue Ritus wird wohl weiterhin recht gut gefeiert werden - und dann ist man ja schonmal glücklich :D


Ich hoffe, ich habe trotz der späten Stunde und meiner Müdigkeit halbwegs verständich geschreiben ;)
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

Stefan

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Stefan »

Du hast gut und besonnen geschrieben :klatsch:

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Maurus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Maurus »

Jeremias hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Quasinix hat geschrieben:
Jeremias hat geschrieben:Mal eine Frage an die Forenschreiber:
Es ist mir mit Google und auch GoogleScholar momentan unmöglich herauszukriegen, wo und über was der neue Papst promoviert hat. Kann mich jemand aufklären?
Treten bereits die ersten Plagiatsjäger auf den Plan?
Dottore Cusamano! Kundschaft!! :regel:
Oh bitte. Da habe ich wenig Interesse dran und auch nicht die (theologische, vermute ich ich) Fachkenntnis, das korrekt zu beurteilen. Eine Dissertation, bzw. ein Doktorvater verrät aber viel über die Richtung, in die jemand geht.

Ausserdem bin ich einfach neugierig. Man möge mir diese Neugier als Externem verzeihen, aber auch für die Orthodoxie ist nicht ganz unrelevant, wer Bischof von Rom ist...
Die Frage ist, ob es diese Dissertation überhaupt gibt. Darüber kursieren derzeit widersprüchliche Meldungen, sogar auf offiziellen Seiten.

Ivo Matthäus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Ivo Matthäus »

Ich erlaube mir ein Teilzitat von Herrn Alipius, gepostet um 21:00h:

"Und da erkenne ich, daß all dieses Gemache und Getue in den Medien, all das Mahnen und Klagen der Kritiker, all die Fiesheit der Trolle und all die Ignoranz der Hasser nichts sind.

Gott ruft sein Volk zusammen. Er hat es immer so getan. Er wird es immer so tun. Daß er dies seit 2000 Jahren in der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche tut, ist weder ein historischer Zufall noch ein zu berichtigender Fehler. Es ist ein Ausdruck der Liebe, die in der Heiligen Dreifaltigkeit herrscht und die immer noch versucht, sich über die ganze Welt zu ergießen, um alle anzustecken. Daß Zehntausende von Menschen einem alten Herrn in Weiß zujubeln hat daher auch nichts mit ungeziemender Erhöhung zu tun. Es ist schlicht und einfach ein Ausdruck der Freude, daß die Worte "Du bist Petrus" nach so langer Zeit immer noch weltweit wiederhallen.

Ich saß also vor dem Bildschirm und ich dankte Christus dafür, daß ER immer bei uns ist und daß ER uns SEine Kirche geschenkt hat. Zwischen dieser Gewißheit und der Ruhe, die mich jetzt schon wieder eingeholt hat, lag ein kurzes ** ... ? ... **, als nach etwas über einer Stunde endlich der Name genannt wurde.

Jetzt hat mich der wunderschöne Alltag des Katholikendaseins wieder. Wir haben einen Papst. Wir haben eine Kirche. Und - wichtiger als alles andere - wir haben eine Herrn, der über uns alle wacht, der uns alle liebt und der uns alle wieder bei sich haben will."

Ich denke, mehr gibt es heute Nacht nicht zu sagen.

I. M.
Ich schenke Euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in Euch. Ich nehme das Herz von Stein aus Eurer Brust und gebe Euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist auf Euch und bewirke, dass .. Ihr auf meine Gebote achtet und sie erfüllt. (Ez 36)

Ivo Matthäus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Ivo Matthäus »

cantus planus hat geschrieben:Ich war zu einer Chorprobe, und hätte niemals mit diesem Kardinal als neuem Papst gerechnet.
Im Moment bin ich einfach nur sprachlos und entsetzt. Das wird mindestens Johannes-Paul-II-Reloaded.

Beten wir für die Kirche!
C. P., bitte habe Geduld mit Ihm und bete auch für Ihn.

Dir trotzdem eine gute Nacht...

I. M.
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HeGe
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von HeGe »

Über das Fußballspiel hinweg konnte ich die Sache nun etwas sacken lassen.

Die eindeutige Begeisterung und den Jubelruf, welche ich bei der Wahl Benedikts hatte, fehlten mir, was aber v.a. daran liegt, dass ich Franciscus kaum kenne. Seine recht freie Ansprache fand ich durchaus ansprechend, auch wenn mir ein wenig das "Pomp" und "Circumstances" gefehlt hat. Kardinal Lehmann zeigt sich von der Wahl begeistert, was mich eher stutzig macht.

Ich muss einfach auf den heiligen Geist vertrauen und die Sache auf mich zukommen lassen. Gott wird schon wissen, was er tut. Große Fortschritte für das traditionalistische Lager erwarte ich mir jedenfalls nicht.
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umusungu
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von umusungu »

taddeo hat geschrieben:Da hätte jeder Katholik eher geglaubt, daß Protestanten in den Himmel kommen können,
jeder Protestant selbstverständlich in den Himmel kommen.

HeGe
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von HeGe »

umusungu hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Da hätte jeder Katholik eher geglaubt, daß Protestanten in den Himmel kommen können,
jeder Protestant selbstverständlich in den Himmel kommen.
Der Kommentar ist so dämlich, wie seine Grammatik.
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umusungu
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von umusungu »

lutherbeck hat geschrieben:Kommen jetzt die "Befreiungstheologen" neu zu Ehren?
ich hoffe es

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Quasinix
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Quasinix »

umusungu hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Da hätte jeder Katholik eher geglaubt, daß Protestanten in den Himmel kommen können,
jeder Protestant selbstverständlich in den Himmel kommen.
Klar, aber nicht weil, sondern obwohl...
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Tritonus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Tritonus »

umusungu hat geschrieben:jeder Protestant selbstverständlich in den Himmel kommen.
Auch schon kräftig gefeiert?
:prost:

HeGe
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von HeGe »

HeGe hat geschrieben:Über das Fußballspiel hinweg konnte ich die Sache nun etwas sacken lassen.

Die eindeutige Begeisterung und den Jubelruf, welche ich bei der Wahl Benedikts hatte, fehlten mir, was aber v.a. daran liegt, dass ich Franciscus kaum kenne. Seine recht freie Ansprache fand ich durchaus ansprechend, auch wenn mir ein wenig das "Pomp" und "Circumstances" gefehlt hat. Kardinal Lehmann zeigt sich von der Wahl begeistert, was mich eher stutzig macht.

Ich muss einfach auf den heiligen Geist vertrauen und die Sache auf mich zukommen lassen. Gott wird schon wissen, was er tut. Große Fortschritte für das traditionalistische Lager erwarte ich mir jedenfalls nicht.
Ich vergaß: ein Jesuit. :/

War es nicht mal ursprünglich so, dass die nicht Bischöfe werden sollten?
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Quasinix
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Quasinix »

umusungu hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Kommen jetzt die "Befreiungstheologen" neu zu Ehren?
ich hoffe es
Lt. "Augsburger Allgemeine" eher nicht:
Nach seiner Priesterweihe 1969 folgte er Theologiestudien und wurde 1973-1979 zum Provinzial des Jesuitenordens berufen. In diesen schwierigen Jahren Argentiniens, in denen nach sozialer Aufruhr das Militär die Staatsmacht übernahm, führte Bergoglio mit Strenge seine Ordensbrüder in strikt religiöse Aufgaben zurück.
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Jorge_
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Jorge_ »

Vllt. ganz informative Berichterstattung aus der Heimatpresse des Papstes:
Los Andes (ARG) hat geschrieben:Zum ersten Mal in der Geschichte ein argentinischer Papst: Jorge Bergoglio
Überraschung und Freude im ganzen Land. Der erste Lateinamerikaner in diesem Amt: Ein Jesuit mit einfachem Lebensstil ist der 266. Papst der katholischen Kirche. Bisher war er Erzbischof von Buenos Aires und Primas von Argentinien.

Mittwoch, 13. März 2013

Der Argentinier Jorge Bergoglio (76) wurde am heutigen Mittwoch zum Nachfolger Papst Benedikts XVI. gewählt. Der Jesuit, der als anspruchslos gilt und gemäßigt eingestellt ist, lebt einfach und kultiviert das Understatement. Mit seiner Wahl auf den Stuhl Petri gelangt erstmals ein Amerikaner in das höchste Leitungsamt der Katholischen Kirche, das bislang auch noch nie von einem Vertreter der Gesellschaft Jesu besetzt war.

Als Erzbischof von Buenos Aires und Primas von Argentinien genießt dieser schüchterne und eher wortkarge Mann großes Ansehen unter seinen Anhängern, die besonders seine uneigennützige große Dienstbereitschaft und seinen Lebensstil schätzen, dem jegliches Geltungsbedürfnis abgeht.

Bergoglio wurde am 17. Dezember 1936 in der argentinischen Hauptstadt geboren und stammt aus einfachen Verhältnissen: Sein Vater war ein piemontesischer Eisenbahner, seine Mutter besorgte den Haushalt. Er besuchte die öffentliche Schule, die er als chemisch-technischer Assistent abschloss. Mit 22 Jahren schloss er sich der Gesellschaft Jesu an, in der er die Lizentiatur in Philosophie erwarb.

Nach kurzzeitiger Tätigkeit im Privatschulbereich begann er sein Theologiestudium und wurde 1969 zum Priester geweiht. Mit 36 Jahren wurde er zum Verantwortlichen [i.e. Provinzial] der Jesuiten in Argentinien ernannt und übte dieses Amt sechs Jahre lang aus. In den schwierigen Jahren der argentinischen Militärdiktatur (1976-83) bestand seine Aufgabe nach Darstellung seines Sprechers Guillermo Marcó darin, um jeden Preis die Einheit der von der Befreiungstheologie unterminierten jesuitischen Bewegung aufrechtzuerhalten, worum er sich unter Ausgabe der Parole vom „Verzicht auf jegliche Politisierung der Gesellschaft Jesu“ bemühte.

Anschließend reiste er nach Deutschland, um seinen Doktortitel zu erlangen, und nahm nach seiner Rückkehr die seelsorgerische Arbeit als einfacher Provinzpriester in der (1.100 km westlich von Buenos Aires gelegenen) Stadt Mendoza wieder auf.

Im Mai 1992 ernannte ihn Johannes Paul II. zum Auxiliarbischof von Buenos Aires. Damit begann sein rascher Aufstieg in der katholischen Hierarchie der argentinischen Hauptstadt: Im Juli desselben Jahres wurde er Bischofsvikar, 1993 Generalvikar und 1998 Erzbischof und Koadjutor mit Nachfolgerecht. Schließlich wurde er im Februar 2001 als erster Jesuit Primas von Argentinien und erhielt dann [noch im gleichen Jahr] den Kardinalspurpur.

Meldungen der argentinischen Presse zufolge gehörte Bergoglio im Konklave von 2005, das Joseph Ratzinger zum Nachfolger von Johannes Paul II. bestimmte, zu den meistgewählten Kandidaten.

Der Erzbischof wird in der Öffentlichkeit wegen seines hohen Intellekts geschätzt und gilt innerhalb des argentinischen Episkopats als Gemäßigter, der etwa auf halbem Weg zwischen den traditionell äußerst konservativen Prälaten [des Mehrheitsflügels] und der „progressistischen“ Minderheit angesiedelt wird.

In dem mehrheitlich katholischen Land setzte er sich im Jahre 2010 mit großer Zähigkeit gegen die Verabschiedung des Gesetzes ein, mit dem Argentinien als erstes lateinamerikanisches Land die gleichgeschlechtliche Ehe einführte. „Seien wir nicht naiv: Es handelt sich nicht um einen einfachen politischen Kampf. Dies ist ein zerstörerischer Anlauf gegen den Plan Gottes“, sagte Bergoglio kurz vor Verabschiedung des Gesetzes.

Ähnlichen Widerstand setzte er etwas später auch dem Gesetz über die geschlechtliche Identität entgegen, mit dem es Travestiten und Transsexuellen ermöglicht wurde, sich personenstandsrechtlich mit dem von ihnen gewählten Geschlecht erfassen zu lassen. Diese beiden Vorstöße führten zu einer Eiszeit in den Beziehungen zwischen der argentinischen Kirche und Staatspräsidentin Cristina Kirchner, die sich gleichwohl als gläubig bezeichnet und gegen die Legalisierung der Abtreibung eintritt.

Trotz seines meteorhaften Aufstiegs in der katholischen Hierarchie wird Bergoglio menschlich als „sehr bescheiden“ und „demütig“ geschildert. Sein üblicher Tagesablauf beginnt morgens um halb fünf und endet um 21.00 Uhr. Er ist ein großer Leser der argentinischen Dichter Jorge Luis Borges und Leopoldo Marechal sowie des Russen Fjodor Dostojewski, Liebhaber der Oper und Fan des Fußballclubs San Lorenzo [Club Atlético San Lorenzo de Almagro, Buenos Aires], der kurioserweise von einem Priester gegründet wurde.
(Übersetzung und kleine sachliche Anmerkungen in eckigen Klammern von mir)
Zuletzt geändert von Jorge_ am Donnerstag 14. März 2013, 00:42, insgesamt 1-mal geändert.
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HeGe
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von HeGe »

Clarissa hat geschrieben:Das klingt ja ganz gut. Aber als er so auf der Loggia stand, als höchster Repräsentant unseres Glaubens, und seine ersten Worte an den Orbis catholicus "Buona sera!" waren statt "Laudetur Jesus Christus!" war ich schon geschockt.
Das ging mir ehrlich gesagt genauso. Den Menschen einen guten Abend zu wünschen ist ja völlig in Ordnung, aber erst nach dem Gruß an Gott.
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Quasinix
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Quasinix »

Der aus meiner Sicht bisher gaga-ste Kommentar zur Papstwahl:
Chávez, desde el cielo, influyó en elección de Papa latinoamericano
http://www.lagaceta.com.ar/nota/536529/ ... icano.html
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HeGe
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von HeGe »

Jetzt möchte ich aber noch auf meine positiven Eindrücke eingehen, um nicht nur Unkenrufe zu verteilen.

Der Name Franciscus gefällt mir, egal, ob er damit Franz von Assisi oder Franz von Sales meint. Dass er das Vater Unser und das Ave Maria gebetet hat, fand ich auch sehr gut, ebenso wie seine Bitte um das Gebet für ihn selbst. Dass er fast am Anfang seiner Rede direkt das Gebet für Benedikt erbeten hat, rechne ich ihm auch hoch an. Er scheint mir von seiner Sprache etwas weniger professoral zu sein, als Benedikt, das kann durchaus positiv werden.

Ich bin gespannt auf seine erste Messe und die Amtseinführung. :ja:
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Maurus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Maurus »

HeGe hat geschrieben: War es nicht mal ursprünglich so, dass die nicht Bischöfe werden sollten?
Dazu legen die sogar ein Gelübde ab. Warum auch immer. Wenn der Papst will, müssen sie ja doch.

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Lord Mouton
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Lord Mouton »

Wobei ich es schade fand, dass Pater Noster und Ave Maria nicht auf latein sondern auf italienisch gebetet wurden.
Das wäre bei Benedikt wahrscheinlich anders abgelaufen, der hat ja der lateinischen Sprache wieder mehr Raum in der Liturgie und im Gebet gegeben.
Das hätte dann auch die Internationalität der Kirche, der er schließlich vorsteht betont.

Aber Latein is natürlich nich alles :) wir bleiben mal gespannt auf seine ersten Papstmessen, insbesondere auf seine Amtseinführung und das Triduum.
Danach kann man dann schon eher sagen, ob der Papst einem gefällt oder nicht.

Allerdings darf man bei aller Bewertung eines Papstes nicht vergessen, dass er, auch wenn er einem nicht gefällt, immernoch Papst ist.
Auch wir, die wir eventuell (egal in welcher Richtung) von Franzsikus abweichen, sollten ihm auf jeden Fall gläubig folgen!!
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

HeGe
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von HeGe »

Handelsblatt hat geschrieben:Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, hat zurückhaltend auf die Wahl Bergoglios reagiert. „Als Kardinal hat er gegen die Ehe von Homosexuellen gewettert und sie als ,Zerstörung von Gottes Plan' beschimpft“, sagte Beck Handelsblatt Online. Es wäre daher zu wünschen, dass der neue Papst Franziskus I. zu den Grundlagen des II. Vaticanums zurückkehrt.
Das 2. Vatikanische Konzil hat die Homoehe erlaubt? Wieder was gelernt. :D :patsch:
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Lord Mouton
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Lord Mouton »

:freude: :D :freude:
Das ist ja sowieso immer das Killer-Argument... "Das II.Vaticanum hat dies, das II.Vaticanum hat jenes..." :D

Das darf man halt dann nicht allzu Ernst nehmen :P
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

azs
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von azs »

Hat schonmal jemand die Quersumme des Wahl-Datums ausgerechnet?

13.03.2013
ad te suspiramus in hac lacrimarum valle

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Lord Mouton
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Lord Mouton »

13! :D
Das sind aber viele 3en und 13nen in einem Datum...

*dramatische Musik*
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

Fridericus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Fridericus »

Nella sua arcidiocesi, il neopapa si è distinto per un'applicazione tiepida, per usare un eufemismo, del Summorum pontificum.
http://blog.messainlatino.it/213/3/il ... vo-di.html

Fridericus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Fridericus »

lutherbeck hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Ein Jesuit als Papst, der sich Franziskus nennt ... das wären früher gleich mehrere Unmöglichkeiten auf einmal gewesen.
Da hätte jeder Katholik eher geglaubt, daß Protestanten in den Himmel kommen können, als daß sowas passieren würde. :pfeif: :D
Protestanten in den Himmel? Aber klar! :daumen-rauf:
Nein!

Fridericus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Fridericus »

Pelikan hat geschrieben:Sagt man wirklich "der Erste", bevor klar ist, ob es einen zweiten gibt?
Hat man ja nicht.

"... qui sibi imposuit nomen Franciscum."

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Torsten
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Torsten »

kath.net hat geschrieben: http://www.kath.net/news/4523

Zum Shootingstar avancierte die Möwe, die sich ausgerechnet auf der Spitze des berühmtesten Schornsteins der Welt niederließ.
Möwe terrorisiert päpstliche Friedenstaube 28.1.213

Es ist nicht dieselbe Möwe. Aber die Zeichen stehen auf Sturm? Der Ölzweig hat ausgedient. Eine Ewigkeit ist seit den Tagen Noahs vergangen, ohne dass je Frieden geherrscht hätte.
Den es in dieser hungrigen Welt niemals geben wird. Vom Himmel kommt die Nahrung, wie ein <Fisch< in unseren Schnäbeln, der satt macht und uns fliegen lässt. Weg von diesem Ort. Weg von den Verfluchten und Verdammten, deren Leben mit dieser Welt endet, an die sie ihr Schicksal geknüpft haben. Genau so stellte ich mir das vor. Der vollkommene Triumph über die Verkommenheit. Und das gute Gefühl, dass die Gerechtigkeit am Ende eben doch siegt.

Tritonus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Tritonus »

Fridericus hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Ein Jesuit als Papst, der sich Franziskus nennt ... das wären früher gleich mehrere Unmöglichkeiten auf einmal gewesen.
Da hätte jeder Katholik eher geglaubt, daß Protestanten in den Himmel kommen können, als daß sowas passieren würde. :pfeif: :D
Protestanten in den Himmel? Aber klar! :daumen-rauf:
Nein!
Schade. Ich würde mich schon über das eine oder andere (unerwartete?) Wiedersehen freuen. Vielleicht ist es ganz gut, dass wir das gar nicht zu entscheiden haben. Auch nicht im Kreuzgang.

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lifestylekatholik
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von lifestylekatholik »

Hier hat Robert ja dankenswerterweise einige Artikel von und über Kardinal Bergoglio zusammengestellt. Ich möchte ein paar Stellen aus einem in dieser Zusammenstellung enthaltenen Interview anführen, das er 2007 gab:
Kardinal Bergoglio hat geschrieben:Man bleibt nicht gläubig, wenn man wie die Traditionalisten oder die Fundamentalisten am Buchstaben klebt. Treue ist immer Änderung
Kardinal Bergoglio hat geschrieben:Wenn ihr könnt, mietet eine Garage, und wenn ihr den einen oder anderen disponiblen Laien auftreiben könnt, dann lasst ihn nur machen! Er soll sich um diese Leute hier kümmern, ein bisschen Katechese machen, ja, auch die Kommunion spenden, wenn er darum gebeten wird.
Kardinal Bergoglio hat geschrieben:Und wenn man bedenkt, dass allein die Taufe genügen könnte. Ich denke an die christlichen Gemeinschaften in Japan, die über 200 Jahre keinen Priester hatten. Als die Missionare zurückkehrten, fanden sie dort alle getauft vor, alle waren kirchlich verheiratet und alle Verstorbenen hatten ein katholisches Begräbnis bekommen.
Ich teile Cantus Gefühle:
cantus planus hat geschrieben:Im Moment bin ich einfach nur sprachlos und entsetzt.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Caviteño
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Caviteño »

taddeo hat geschrieben:
Quasinix hat geschrieben:
Jeremias hat geschrieben:Mal eine Frage an die Forenschreiber:
Es ist mir mit Google und auch GoogleScholar momentan unmöglich herauszukriegen, wo und über was der neue Papst promoviert hat. Kann mich jemand aufklären?
Treten bereits die ersten Plagiatsjäger auf den Plan?
Dottore Cusamano! Kundschaft!! :regel:
Das wäre sinnlos, da er nicht promoviert wurde:
Anschließend ging er für einen Forschungsaufenthalt nach Frankfurt am Main an die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen. Ein Promotionsprojekt blieb unabgeschlossen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Franziskus_I.#cite_note-7

Als Quelle dient dieser Abschnitt:
“Yo tengo claridad sobre mis intenciones. Terminar la tesis doctoral que dejé inconclusa, compartir el Hogar con los otros sacerdotes, trabajar en Flores. Claro que uno nunca sabe cuál es el rol que Dios le asignará”, deslizó hace poco.
http://www.perfil.com/ediciones/212/7/ ... _83.html

Aber etwas anderes:
Dabei war Jorge Mario Bergoglio im Kreis der Papstwähler kein Unbekannter - im Gegenteil. Dass er an dem Konklave des Jahres 25 teilgenommen hatte, machte ihn zu einem Schwergewicht. Doch seither sind acht Jahre vergangen und Bergoglio, der damals mit 68 Jahren im besten Papstalter gestanden hätte, ist mittlerweile nur zwei Jahre jünger als Joseph Kardinal Ratzinger es war, als er im April 25 als erster Deutscher seit 5 Jahren Papst wurde. Hatten die Kardinäle jetzt etwa keine Angst, dass es mit dem neuen Pontifikat ein ebenso rasches Ende nehmen könnte wie mit gerade zu Ende gegangenen? Oder setzten sie sogar darauf, dass die Amtszeit von Franziskus I. von Beginn an bemessen sein wird?
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/j ... 13835.html

Ich muß gestehen, daß ich mir diese Fragen auch gestellt habe.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Die Veränderung betrifft in dem ersten Zitat aber nicht die Botschaft sondern den Empfänger, der durch die Treue zum Evangelium verändert wird.

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Quasinix
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Quasinix »

Hier (vor allem in den Kommentaren) einige interessante Punkte:

http://rorate-caeli.blogspot.com/2013/0 ... io-to.html
December 02, 2004 - Cardinal Jorge Bergoglio, Archbishop of Buenos Aires, Argentina, called on the faithful this week not to be afraid and to persevere in the faith in response to a blasphemous art exhibit taking place in the Argentinean capital.

"For some time public expressions of ridicule and insult of our Lord Jesus Christ and the Most Holy Virgin Mary, as well as numerous exhibits against the religious and moral values we profess, have been on display throughout the city," the cardinal warned. (...)

He also announced an act of reparation and request for forgiveness will take place on December 7, the vigil of the Solemnity of the Immaculate Conception.

"I invite you to pray and fast on that day, as a day of penance during which we pray to the Lord, as a Christian community, for forgiveness of our sins and of those of our city. May our Lady of Lujan be with us in her affection," he concluded.
Sowas wäre in Deutschland maximal von Bischof Mixa gekommen...

Aber dann auch das:
My wife's family is from Argentina. They have nothing but positive things to say about him. They do say his Liturgy is lacking, but love everything else about him. While I hoped for a Pope in the Liturgical mold of Benedict, I'm just happy to have somebody who is theologically conservative.
Na, wenns nur um die Liturgie geht... Das ganze "OK, in diesem Punkt ist er nicht so toll, aber sonst sagt er oft richtig gute Sachen" zieht sich schon viel zu lange durch die Kirche... Irgendwann wird noch lobend erwähnt, daß ein Priester oder Bischof oder Papst immerhin ein Kreuzzeichen gemacht hat...

Mit geht es derzeit irgendwie wie diesem Herrn (obwohl ich kein "New Catholic" bin):
New Catholic, I'm with you. Second shot of Irish Whiskey in hand. :) I want to make the best of this. But I can't get past his abandonment on the Loggia of the few remaining signs of Papal authority.
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!

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