Papst Franz I. - 2. Akt

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Marion
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Marion »

Gamaliel hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
Papst Franz hat geschrieben:True reconciliation means that God in Christ took on our sins and He became the sinner for us. When we go to confession, for example, it isn’t that we say our sin and God forgives us. No, not that! We look for Jesus Christ and say: 'This is your sin, and I will sin again'
http://www.news.va/en/news/pope-the-chr ... ad-to-reco
Hier auch auf Deutsch (wobei es offensichtlich Abweichungen gibt):
Die wahre Versöhnung bedeutet, dass Gott in Christus unsere Sünden auf sich genommen hat und sich für uns zur Sünde gemacht hat. Und wenn wir zum Beispiel zur Beichte gehen, dann ist das nicht so, dass wir die Sünde einfach hersagen und Gott uns vergibt. Nein, das ist es nicht! Wir finden Jesus Christus vor und sagen ihm: ‚Das ist deines, und ich mache dich zur Sünde ein weiteres Mal’.

(Kath.net "beglückt" die Leser regelmäßig mit den "Franziskus-Perlen".)
Hier italienisch:
«La vera riconciliazione è che Dio in Cristo ha preso i nostri peccati e si è fatto peccato per noi. E quando noi andiamo a confessarci, per esempio, non è che diciamo il peccato e Dio ci perdona. Noi troviamo Gesù Cristo e gli diciamo: questo è tuo e io ti faccio peccato un'altra volta. ».
http://ilblogdiraffaella.blogspot.com.b ... e-una.html

Laut googleübersetzung sieht es aus wie die Englische Version.
Aber es ist gerade egal, das ganze Ding ist ja durch und durch einfach nur furchterregend.
Zuletzt geändert von Marion am Donnerstag 11. Juli 2013, 16:44, insgesamt 1-mal geändert.
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lumen fidei
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von lumen fidei »

Ich finde die Franziskus Perlen wunderbar, wobei das eindeutig ausschliesslich für Papst Franziskus spricht.
ich bin begeistert von diesem Papst, ich mag seine einfache, sehr schlichte, sehr existenzielle Form der Katechese sehr.
Zuletzt geändert von lumen fidei am Donnerstag 11. Juli 2013, 17:55, insgesamt 3-mal geändert.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Marion, würdest Du das furchterregende etwas erklären? Ich sehe es nämlich nicht.

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Marion
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Marion »

Wer sich z.B. nicht vornimmt, nicht mehr zu sündigen, sondern sagt oder denkt, ich sündige wieder, braucht erst gar nicht in Beichtstuhl gehen. Die Beichte ist ungültig. D. h. Der Herr vergibt es nicht.

Den Papst Franz-Strang aber nun zum Katechismusunterricht zu benutzen ist arg off-topic
Was die Kirche immer zur Beichte lehrte kann man hier im (Römischer Katechismus (Catechismus). Nach dem Beschlusse des Conciliums von Trient und auf Befehl des Pabstes Pius V. herausgegeben) sauber nachlesen:
http://herzmariae.blogspot.com.br/213/ ... er_24.html
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holzi
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von holzi »

Ich fürchte, du interpretierst den Hl. Vater hier falsch: ich verstehe das eher so: Ich übergebe Jesus meine Sünden, im Bewusstsein, daß ich aus mir selbst nicht sündenfrei bleiben kann und wohl über kurz oder lang wieder sündigen werde. Ob ich das will oder nicht. Beichten wir denn nicht alle immer wieder das Gleiche?

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lumen fidei
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von lumen fidei »

Hallo Marion,

warum findest Du das Zitat von Papst Franziskus furchterregend?
Papst Franziskus zitiert ja nur den guten alten Paulus, der da einst sagte:
Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.
2 Korintherbrief 5,21

Auch der Prophet Jesaja spricht in seinen Gottesknechtsliedern davon, siehe z.B. Jesaja 53,5.

Das, was Papst Franziskus, Paulus und Jesaja sagen schmälert keineswegs das Erlösungswerk Christi.
Es erhöht es.
Es entbindet uns auch nicht aus der Pflicht der täglichen Umkehr.

Nur bedeutet Umkehr zuerst einmal etwas ganz anderes als "brav sein aus eigener Kraft".
Umkehr bedeutet, zu erkennen und vor allem, sich einzugestehen, dass man aus eigener Kraft nicht brav sein kann.

Ein demütiger Sünder hat die Erlösung weniger nötig als einer, der meint, er hätte die Erlösung nicht nötig, weil er so brav ist.

Zu wissen, dass Gott selbst sich wegen meiner Sünden, die immer wieder die selben sind, wie ein Verbrecher ans Kreuz schlagen liess, das ist Umkehr.
Nur leide ich ziemlich selten daran. :)

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Maurus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Maurus »

Eremit1994 hat geschrieben:Zitat Maurus:

"Und woher stammt dein Text? Wer hat denn das mit den verhungernden Kindern da hereingepackt?"


Hier noch einmal das Zitat mit Quellenangabe:

«Es tut mir weh, wenn ich einen Priester oder eine Nonne in einem nagelneuen Auto sehe. So etwas geht nicht!» Natürlich seien Autos notwendig, «doch es reicht auch ein demütigeres, nicht wahr? Denkt daran, wie viele Kinder verhungern». Was man dabei eingespart habe, könne man diesen Kindern zukommen lassen. Denn nur ein «kurzer Nervenkitzel kann uns nicht wirklich glücklich machen», betonte Franziskus und warnte davor, die Freude der Welt „im modernsten Smartphone und im schnellsten Auto» zu suchen.


http://www.kath.net/news/41963

Eine etwas andere Übersetzung:

„Ich sage Euch, ehrlich, es tut mir weh, wenn ich einen Priester oder eine Ordensfrau im neusten Automodell sehe. Das geht so nicht! Ich glaube, dass das Auto notwendig ist, weil man viel arbeitet und von da nach dort kommen muss. Aber nehmt ein bescheideneres, ja!? Und wenn Euch dieses tolle Modell gefällt, denkt an die vielen Kinder, die an Hunger sterben. Nur das!“


http://blog.zdf.de/papstgefluester/213 ... -priester/


Das sind die Quellen, die ich gefunden habe. In beiden wird das Verhungern von Kindern erwähnt. Was ist denn Deine Quelle, Maurus. Leider hast Du keine angegeben. Es würde mich sehr interessieren, was der Papst tatsächlich gesagt hat.

Der Eremit
Entschuldige, das hatte ich vergessen. Es war direkt von RV: http://de.radiovaticana.va/news/213/7 ... ted-7834

Ich will gar keine Textstellen anzweifeln, nur wegen des Wechsels zwischen direkter und indirekter Rede wollte ich lieber mal nachhören.

Pilgerer
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Pilgerer »

lumen fidei hat geschrieben:Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.
2 Korintherbrief 5,21
Das lässt sich auch so auslegen, dass Gott Seine Gerechtigkeit auf uns überträgt, sodass wir gerechter werden. Die wirksamste Erlösung ist noch immer, wenn Jesus ins Herz einzieht und es verwandelt, damit es eine gute Wurzel für gute Werke/Worte/Gedanken werde.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

KlausLange
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von KlausLange »

lumen fidei hat geschrieben:Hallo Marion,

warum findest Du das Zitat von Papst Franziskus furchterregend?
Papst Franziskus zitiert ja nur den guten alten Paulus, der da einst sagte:
Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.
2 Korintherbrief 5,21

Auch der Prophet Jesaja spricht in seinen Gottesknechtsliedern davon, siehe z.B. Jesaja 53,5.

Das, was Papst Franziskus, Paulus und Jesaja sagen schmälert keineswegs das Erlösungswerk Christi.
Es erhöht es.
Es entbindet uns auch nicht aus der Pflicht der täglichen Umkehr.

Nur bedeutet Umkehr zuerst einmal etwas ganz anderes als "brav sein aus eigener Kraft".
Umkehr bedeutet, zu erkennen und vor allem, sich einzugestehen, dass man aus eigener Kraft nicht brav sein kann.

Ein demütiger Sünder hat die Erlösung weniger nötig als einer, der meint, er hätte die Erlösung nicht nötig, weil er so brav ist.

Zu wissen, dass Gott selbst sich wegen meiner Sünden, die immer wieder die selben sind, wie ein Verbrecher ans Kreuz schlagen liess, das ist Umkehr.
Nur leide ich ziemlich selten daran. :)
Volle Zustimmung.

Übrigens kann ich nur darüber den Kopf schütteln, wie manche hier versuchen dem Papst immer inhaltlich Fehler vorzuwerfen. Wenn man etwas bei Franziskus nicht gleich verstehen sollte, dann sollte man diese Schwierigkeit nicht beim Papst, sondern am eignene Verständnis suchen - manchmal hilft es natürlich auch schon, den Zusammenhang zu berücksichtigen...

Ich liebe auch, was Papst Franziskus sagt, denn es erinnert mich immer an den Spruch Jesu: Die Kranken brauchen den Arzt...

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Lupus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Lupus »

Editorial von Roger Köppel in der Weltwoche hat geschrieben:Eben war Papst Franziskus auf der italienischen Insel Lampedusa, um ein Zeichen zu setzen gegen die «Globalisierung der Gleichgültigkeit».
Seine Appelle richten sich an das schlechte Gewissen Europas mit der Forderung, noch mehr nordafrikanische Flüchtlinge aufzunehmen. Der oberste Katholik ist bekannt dafür, die Bekämpfung der Armut ins Zentrum seines Wirkens zu stellen.
Dass der Pontifex sich der Armen annimmt, geht in Ordnung.
Irritierend bleibt, dass in seinen Predigten der Begriff Eigenverantwortung fehlt. Armut ist für ihn ein Schicksal oder präziser: eine am Süden verübte Sünde, für die der Norden alles, der Süden hingegen nichts kann. Wäre es nicht brüderlicher, wenn die Afrikaner, die nach Norden streben, ihre Energien in den Dienst ihrer Heimatländer stellten? Sind die jungen Männer, die aus Nordafrika abwandern, wirklich alles Flüchtlinge?
Und hat der Norden die Pflicht, jeden Afrikaner aufzunehmen, der kommen will? Das Gebot der Nächstenliebe bedeutet Solidarität im Nahbereich. Franziskus predigt Fernstenliebe: Er fordert mehr Solidarität der Europäer für die Afrikaner, die ihrerseits wenig Solidarität untereinander zeigen.
Böser Norden, armer Süden: Der neue Papst ist ein Freund bequemer Botschaften im weltanschaulichen Linksbereich. Die Medien bejubeln ihn.

Meiner Meinung nach sehr bedenkenswert!

+L.
Zuletzt geändert von Hubertus am Freitag 12. Juli 2013, 14:24, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Quote repariert.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

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Florianklaus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Florianklaus »

KlausLange hat geschrieben:


Übrigens kann ich nur darüber den Kopf schütteln, wie manche hier versuchen dem Papst immer inhaltlich Fehler vorzuwerfen. Wenn man etwas bei Franziskus nicht gleich verstehen sollte, dann sollte man diese Schwierigkeit nicht beim Papst, sondern am eignene Verständnis suchen - manchmal hilft es natürlich auch schon, den Zusammenhang zu berücksichtigen...
Du hast so recht, diese ewige Besserwisserei der Superkatholiken nervt einfach!

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Apollonia
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Apollonia »

Florianklaus hat geschrieben:
KlausLange hat geschrieben:


Übrigens kann ich nur darüber den Kopf schütteln, wie manche hier versuchen dem Papst immer inhaltlich Fehler vorzuwerfen. Wenn man etwas bei Franziskus nicht gleich verstehen sollte, dann sollte man diese Schwierigkeit nicht beim Papst, sondern am eignene Verständnis suchen - manchmal hilft es natürlich auch schon, den Zusammenhang zu berücksichtigen...
Du hast so recht, diese ewige Besserwisserei der Superkatholiken nervt einfach!
Manch einer ist eben päpstlicher als der Papst 8)

" Der Dialog entsteht aus einer respektvollen Haltung einer anderen Person gegenüber, aus der Überzeugung, dass der andere etwas Wertvolles zu sagen hat, Voraussetzung dafür ist, im eignen Herzen Platz zu machen für den Standpunkt, die Meinung und das Angebot des anderen. Ein Dialog schließt eine herzliche Aufnahme ein und keine Vorverurteilung. Für einen Dialog muss man seine Abwehr sinken lassen können, die Tore des Hauses öffnen und menschliche Wärme bieten." (Kardinal Bergoglio)

Auch wenn es hier nicht um einen direkten Dialog mit dem Papst geht, gilt das wohl trotzdem. Und ich für mein Teil will mich bemühen, das auch hier im Forum mehr zu berücksichtigen.

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Torsten
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Torsten »

Lupus hat geschrieben:Das Gebot der Nächstenliebe bedeutet Solidarität im Nahbereich. Franziskus predigt Fernstenliebe: Er fordert mehr Solidarität der Europäer für die Afrikaner, die ihrerseits wenig Solidarität untereinander zeigen.
So wenig ich Roger Köppel schätze, hier legt er den Finger in eine doch vorhandene Wunde.

Tritonus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Tritonus »

Irritierend bleibt, dass in seinen Predigten der Begriff Eigenverantwortung fehlt.
Eigenverantwortung und vor allem -initiative ist doch gerade das Kennzeichen derer, die nach Europa kommen. Sie machen's eben wie unsere Vorfahren: Wenn irgendwo eine Hungersnot ausbrach oder politische Repressionen drohten, versuchte man sein Glück auf einem neuen Kontinent. Bleibt zu hoffen, dass sich die Afrikaner in Europa friedlicher verhalten als unsere europäischen Ahnen das in Afrika, Amerika, Asien und Australien getan haben.

Und wenn die Flüchtlinge nicht aus Afrika kämen, sondern in Mitteleuropa geborene Bauunternehmer-Söhnchen wären (wie Köppel), könnten sie auch leicht von Eigenverantwortung im eigenen Land faseln.
Sind die jungen Männer, die aus Nordafrika abwandern, wirklich alles Flüchtlinge?
Ich hätte da gleich noch so eine heuchlerische Frage:
Waren die jungen Männer, die über Jahrhunderte hinweg aus Europa abwanderten (und sich unter anderem auf dem amerikanischen oder australischen Kontinent niederließen, wobei sie teilweise Völkermord im großen Stil an der einheimischen Bevölkerung begingen, ganze Kulturen vernichteten und möglichst viel nach europäischem Vorbild umgestalteten), wirklich alles Flüchtlinge?

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Peti
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Peti »

Papst Benedikts Zitat
"Es steht daher jedem frei ,mir zu widersprechen.
Ich bitte die Leserinnen und Leser nur um jenen Vorschuss an Sympathie, ohne den es kein Verstehen gibt"
könnte man auch bei Papst Franz I. anwenden.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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Torsten
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Torsten »

Tritonus hat geschrieben:Eigenverantwortung und vor allem -initiative ist doch gerade das Kennzeichen derer, die nach Europa kommen.
Köppel hat das in diesem Fall wahrscheinlich gesamtgesellschaftlich gemeint. Es gibt ja auch Afrikaner, die der Ansicht sind, dass der Norden nicht an allem schuld ist. Nicht an der grassierenden Kleptokratie und Korruption. Das sind Stilblüten des Egoismus, die auf dem Boden absoluter materieller Armut besonders gedeihen. Wenn ich dort leben würde und es könnte, würde ich vermutlich auch die Flucht antreten. Und man muss ja nicht einmal nach Afrika schauen. Ich sag nur Spanien und Griechenland.

Mir geht es darum, auch an jene zu denken, welche die Möglichkeit zur Flucht nicht haben. Die sterben auch, nur anders. Vor allem nicht auf dem Weg in eine (vermeintliche) Hoffnung.

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Hubertus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Hubertus »

Linus hat geschrieben:
Eremit1994 hat geschrieben:Papst Franziskus zum Thema Reichtum u. Armut:
«Es tut mir weh, wenn ich einen Priester oder eine Nonne in einem nagelneuen Auto sehe. So etwas geht nicht!» Natürlich seien Autos notwendig, «doch es reicht auch ein demütigeres, nicht wahr? Denkt daran, wie viele Kinder verhungern». Was man dabei eingespart habe, könne man diesen Kindern zukommen lassen. Denn nur ein «kurzer Nervenkitzel kann uns nicht wirklich glücklich machen», betonte Franziskus und warnte davor, die Freude der Welt „im modernsten Smartphone und im schnellsten Auto» zu suchen.
..sagte er, und bestieg sein neues Papavelocipäd um aufs neue Papamobil umzusteigen.....


http://www.ksta.de/motorwelt/-papst-fra ... 5252.html
"Papst Franziskus mistet Nobelkarossen aus"
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Peti
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Peti »

Aus einer Predigt von Bischof Hofmann:

"Ein klein wenig kann jeder von uns
dazu beitragen. Suchen wir in ihnen ‚das Antlitz Christi’ – und wir werden reich beschenkt. "
http://www.santegidio.org/downloads/13 ... rzburg.pdf
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

Eremit1994
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Eremit1994 »

Flüchtlingsinsel Lampedusa, 8.7.13, Predigt

Mit dieser mehr als beeindruckenden, sehr emotionalen Ansprache reiht sich Papst Franziskus in die großen Redner dieses u. des letzten Jahrhunderts ein, nicht nur rhetorisch u. stilistisch! Diese Predigt kommt von Herzen u. geht zu Herzen. Sie ist von göttlicher Liebe, von Nächstenliebe geprägt, was den politischen Reden fehlt. Sie thematisiert nicht nur das Elend der Flüchtlinge auf Lampedusa, sondern allgemein die Not der Armen in der Welt. Sie appelliert an das Gewissen jedes einzelnen, an mich: Was mache ich gegen die Armut, um die Welt ein bisschen besser zu machen? Tue ich genug? Was sind meine von Gott für mich vorgesehen Aufgaben, meine Berufung? Der Sinn meines Lebens ist nicht, es für mich selbst zu leben. Sehr emotional. Da kommen einem die Tränen ....

Der Eremit
https://christliche-gedichte-und-gebete.jimdosite.com/
https://christliche-gedichte-heilige.jimdosite.com/
https://christliche-gedichte-wallfahrtsorte.jimdosite.com/wallfahrtsorte/
https://gedichte-heroldsbach-altoetting-wigratzbad.jimdosite.com/

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Gamaliel
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Gamaliel »

Wenn er zusätzlich, wenigstens mit der Hälfte der Energie, mit der er um die Euros besorgt ist, sich um den Glauben kümmern würde, und Modernisten und andere Glaubensverderber ausmistete (gerne auch durch persönlichen Anruf via Telefon), wäre schon einiges gewonnen.

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lumen fidei
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von lumen fidei »

Pilgerer hat geschrieben:
lumen fidei hat geschrieben:Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.
2 Korintherbrief 5,21
Das lässt sich auch so auslegen, dass Gott Seine Gerechtigkeit auf uns überträgt, sodass wir gerechter werden. Die wirksamste Erlösung ist noch immer, wenn Jesus ins Herz einzieht und es verwandelt, damit es eine gute Wurzel für gute Werke/Worte/Gedanken werde.

Unbedingt, Pilgerer. :ja:

Man sollte mir als Christ naturlich schon ansehen, dass ich einer bin.

Danke für Deine Ergänzung.

michaelis
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von michaelis »

Hubertus hat geschrieben: "Papst Franziskus mistet Nobelkarossen aus"
Anders als in der Überschrift angedeutet steht im Text aber nur, daß der Papst die vatikanischen Garagen inspiziert hat, von einem "Ausmisten" findet sich dort nichts.

Auch in anderen online gestellten Nachrichten war immer nur von einem Besuch des Fuhrparks die Rede.

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Hubertus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Hubertus »

michaelis hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben: "Papst Franziskus mistet Nobelkarossen aus"
Anders als in der Überschrift angedeutet steht im Text aber nur, daß der Papst die vatikanischen Garagen inspiziert hat, von einem "Ausmisten" findet sich dort nichts.

Auch in anderen online gestellten Nachrichten war immer nur von einem Besuch des Fuhrparks die Rede.
Stimmt, jetzt wo Du es sagst ... :hmm:
Allerdings liegt eine solche Motivation tatsächlich nahe:
Nach seinem Appell an Priester, [...] hat Papst Franziskus am Donnerstag die Parkgarage im Vatikan inspiziert. Dazu habe sich der Papst spontan entschlossen ...
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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lumen fidei
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von lumen fidei »

Ich weiss nicht, nach dem Querlesen einiger Beiträge, beschleicht mich das Gefühl, dass Papst Franziskus ziemlich missverstanden wird, in dem Sinne einer rein materiellen Sichtweise.
Ich denke nicht, dass es ihm primär um einen moralischen Zeigefinger einer radikalen Armut geht (was er am 14. Mai selbst deutlich bekräftigt hat). Noch weniger scheint es ihm allein um die viel zitierte soziale Gerechtigkeit zu gehen.

Ich verstehe seine Zeichen und Gesten im Kontext zu dem, was er beispielsweise in den Mittwochskatechesen sagt. Im Kontext einer Radikalität der Verkündigung des Evangeliums besonders an jene, die es am meisten brauchen, dazu gehören auch die Armen.
Es wäre kein Problem, Nobelkarossen in der vatikanischen Garage stehen zu haben, wenn die Kirche insbesondere in unseren Breiten nicht zu fett, zu institutionell, zu "verbeamtet" wäre. Und wenn sie nicht, weil sie zu fett, zu institutionell, zu verbeamtet ist, auf die Verkündigung grösstenteils verzichten würde. Die Verkündigung an jene, die es am meisten brauchen, dazu gehören auch die Armen.
Die Zeiten sind endgültig vorbei, in denen die Kirche sich erlauben konnte, einer pfauenfederumwedelten Monarchie zu gleichen.
Papst Franziskus setzt deutliche Zeichen.
Aber man versteht sie nur, wenn man ihm auch zuhört.

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lumen fidei
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von lumen fidei »

Wobei ich noch hinterher schieben möchte, dass die Kirche natürlich auch einen sozialen Auftrag hat.
Jedoch untrennbar von der Verkündigung.

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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Paulus Minor »

Das Papsttum war nicht "pfauenfederumwedelt", sondern straußenfederumwedelt.

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lumen fidei
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von lumen fidei »

Paulus Minor hat geschrieben:Das Papsttum war nicht "pfauenfederumwedelt", sondern straußenfederumwedelt.
Danke. :)

ich tat mich schon immer schwer, diese beiden Viecher auseinander zuhalten.

Dschungelboy

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Dschungelboy »

Also ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich finde, langsam wird's albern... :achselzuck:

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taddeo
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von taddeo »

Dschungelboy hat geschrieben:
Also ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich finde, langsam wird's albern... :achselzuck:
Das Kreuz ist, daß solche Protzfirmen wie Mercedes den Vorgängerpäpsten ein Papamobil nach dem andern geschenkt haben. Das war albern, weil es nur Selbstbeweihräucherung war.
Papst Franziskus braucht nur den weißen Fiat Campagnola wieder reaktivieren (so ein Modell wie das auf Lampedusa neulich), dann hat er sein Paupermobil.

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phylax
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von phylax »

Lampedusa:
Ich frag mich nur, was bleibt von diesem Besuch, was passiert jetzt?
Hat es Folgen, wie wird man in einem halben, einem Jahr darüber denken?
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

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kreuzzeichen
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Re: Papst Franz I. und Franz Jalics

Beitrag von kreuzzeichen »

Ich bin bei Facebook in eine Diskussion geraten über die Rolle von Papst Franziskus während der Zeit der Militärdiktatur. G?ibt es verlässliche Informationen dazu in deutscher Sprache. Das was man bei Google findet, auch die überkritischen Beiträge in der Zeit, FAZ, taz habe ich gelesen. Aber es überzeugt alles nicht. Viel zu viel "Interpretation" und Verdächtigungen, zu wenig Wissen. Ist unter uns jemand, der mehr weiß oder die spanische Berichterstattung zu lesen weiß?
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)

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martin v. tours
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von martin v. tours »

Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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