Ein schönes Wochenende, beste Grüsse aus Paderborn, einen gesegneten Wochenschluss, einen gesegneten Sonntag, für Sie Gottes Segen.
Lauter Bla Bla aus dem Ordinariat.
Meine Konsequenz: Nie wieder, schade um die investierte Zeit.
Man wünsche einen Dialog über den Brief des Erzbischofs zum Jahreswechsel:
Das stand so auf der Internetseite des Erzbistums Paderborn und das war der Beginn dieses Email-Austauschs.
Ich stelle das mal unkommentiert hier rein.
Von: Mir
Gesendet: Dienstag, 19. Februar 2019 21:35
An:
Matthias.Micheel@erzbistum-paderborn.de
Betreff: AW: Ihre Mail
Sehr geehrter Herr Micheel,
vielen Dank für Ihre Email.
Bitte tun Sie mir den Gefallen und verschonen Sie mich mit FAQs Ihrer Pressestelle zu den von mir angesprochenen Themen.
Diese Probleme lassen sich ganz sicher nicht von Pressereferenten lösen und die Fragen dazu lassen sich auch nicht von Pressereferenten beantworten.
Man kann diese Fragen auch nicht in eine Suchmaschine eingeben und sich mit den vom Computer ausgespuckten Antworten zufrieden geben: Ich jedenfalls kann das nicht.
Es ist bedauerlich, daß sich Seelsorger im Erzbistum Paderborn dieser Dinge nicht annehmen wollen und stattdessen auf „Presseerklärungen“ verweisen. Nicht mal diese erstellen sie selbst, sondern lassen sie von der Presseabteilung erstellen.
Und wenn die nicht ausreichend erscheinen, werden neue Presseerklärungen formuliert, solange bis hoffentlich der Dümmste begreift, was er begreifen soll.
Insofern ist mir bereits die Tatsache, daß Msgr Bredeck mich an Sie verwiesen hat, ein Erkenntnisgewinn: Nämlich der, daß es ihn auch nicht interessiert.
Damit habe ich jetzt keinesfalls Ihre seelsorgerlichen Qualifikationen oder auch Intentionen angezweifelt.
Aber auch Ihre Stellungnahme lässt sehr weite Teile meiner Gedanken komplett aussen vor.
Ich kann daraus nur den Schluß ziehen, daß ihnen die Argumente fehlen, daß meine Zweifel eben nicht widerlegt werden können, und daß es Ihnen am Ende vermutlich noch peinlich ist, meine Gedanken als richtig zu bestätigen.
Fakt ist, und das wiederhole ich hier nochmals, daß die ganze Aufarbeitung dem Laien in der Form wie sie gemacht wird, als eine reine PR-Show vorkommt, die dazu dient, ihn ruhig zu stellen, die Fakten eben nicht zu benennen und möglichst viel „Gras über die Vorkommnisse wachsen zu lassen“.
Damit kann, will und werde ich mich als Katholik nicht abfinden.
https://www.youtube.com/watch?v=La51NMMNqHk
In dieser Ansprache sagte Erzbischof Becker im Jahre 2013 bei der Eröffnung der Pastoralwerkstatt: „Ohne ehrliche Kommunikation … wird künftige Pastoral nicht gelingen“.
Dem kann man ich nur zustimmen.
Damit ist doch das Problem benannt, und zwar schon vor 6 Jahren.
Wem also nutzt diese 6 Jahre alte Erkenntnis ?
Wann wird sie umgesetzt und wann werden die Konsequenzen daraus gezogen ?
Mit freundlichen Grüßen
Von:
Matthias.Micheel@erzbistum-paderborn.de
Gesendet: Dienstag, 19. Februar 2019 16:10
An: Mich
Betreff: Ihre Mail
Sehr geehrter Herr ....
vielen Dank für Ihre Mail. Ihren Wunsch, kein persönliches Gespräch zu führen, kann ich angesichts des zeitlichen Aufwandes und der umständlichen Anreise gut verstehen.
Aufgrund der Fülle der Anfragen wird unsere Presseabteilung zu den einzelnen Fragen und Inhalten nochmals umfangreichere FAQs zusammenstellen, die ich Ihnen im Nachgang dann gerne auch persönlich zukommen lasse. Auf der Homepage der Deutschen Bischofskonferenz finden Sie ebenfalls eine Zusammenstellung von Fakten zum Sachverhalt.
Was Ihre Anfrage bezüglich des Vertrages mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut von Prof. Christian Pfeiffer angeht, so kann ich dazu nur sagen, dass die Verantwortung für das Aus der Zusammenarbeit seinerzeit bei der Deutschen Bischofskonferenz insgesamt lag. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann als der zuständige Missbrauchsbeauftrage der DBK machte dafür das zerstörte Vertrauensverhältnis verantwortlich. Gewichtige Gründe waren seinerzeit die nicht erzielten Übereinkünfte in den sensiblen Fragen zu Datenschutz und Persönlichkeitsrechten. Es ging nicht darum, Dinge zurückzuhalten.
Bei der MHG-Studie liegt der Fokus darauf, die dem Missbrauch zugrundeliegenden Strukturen aufzudecken, damit so eine tragfähige Basis für die Prävention in Gegenwart und Zukunft geschaffen wird. Es geht also primär auch um das "Dahinterliegende", das Systemische.
In der Tat kann Herr Erzbischof Becker (und kann dies auch kein anderer Diözesanbischof) die Orden dazu zwingen, an der Untersuchung teilzunehmen. Die Orden müssten selber eine solche Studie in Auftrag geben, wenn sie dies wollen. Soweit Ordenskleriker allerdings im Dienst eines Bistums tätig sind, etwa an einer Schule des (Erz-)Bistums, kann der Bischof allerdings Einfluss nehmen. Im anderen Fall ist dies ausgeschlossen. Laien und Ordensfrauen im kirchlichen Dienst sind a priori nicht Gegenstand der Studie, da sie keine Kleriker sind.
Die Weiterbearbeitung dieses Themas wird schmerzhaft sein und bleiben. Bewusst ist in Folge der Missbrauchsstudie entschieden worden, im Erzbistum zum Jahresbeginn externe Ansprechpersonen für Hinweise auf den Verdacht eines sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen zu benennen. Die bisherigen Missbrauchsbeauftragten waren kirchliche Mitarbeiter. Damit stehen nunmehr je eine externe weibliche und männliche Ansprechperson für Fälle sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zur Verfügung.
Dem Erzbistum sind Offenheit und Transparenz wichtig. Selbstverständlich arbeiten daher die zuständigen Behörden auch nicht erst seit der Missbrauchsstudie mit den staatlichen Ermittlungsbehörden zusammen. Ich darf Ihnen versichern, dass Erzbischof Becker alles in seiner Macht Stehende tun wird, dass sich die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen. Dies gilt für ihn übrigens für jede Form von Machtmissbrauch in der Kirche, auch in Bezug auf den spirituellen Bereich also.
Mit freundlichen Grüßen aus Paderborn
Matthias Micheel
Matthias Micheel
Persönlicher Referent des Erzbischofs
Kamp 38, D-33098 Paderborn
Tel. +49 5251 125-1806
Fax +49 5251 125-1469
matthias.micheel@erzbistum-paderborn.de
www.erzbistum-paderborn.de
Von: Mir
Gesendet: Freitag, 15. Februar 2019 10:23
An:
Matthias.Micheel@erzbistum-paderborn.de
Betreff: AW: Ihre Mail an Msgr. Bredeck
Sehr geehrter Herr Micheel,
meine Fragen und Anmerkungen zum Brief des HW Herrn Erzbischofs an alle Katholiken zum Jahreswechsel sind doch klar formuliert.
Es war ebenso klar im Internetauftritt des EB Paderborn formuliert, daß man „einen Dialog darüber wünsche“.
Also bitte nehmen Sie einfach zu den einzelnen Punkten in meinem Brief per Email Stellung oder teilen Sie mir mit, daß doch kein Dialog oder eben keiner mit mir gewünscht ist, und die Sache ist erledigt.
Ich kann es nur nicht haben, keine Antwort oder so eine ausweichende Antwort wie die von Herrn Throenle zu bekommen.
Deswegen muss ich nicht nach Paderborn kommen.
Mit freundlichen Grüßen
Von:
Matthias.Micheel@erzbistum-paderborn.de
Gesendet: Freitag, 15. Februar 2019 09:16
An: Mich
Betreff: Ihre Mail an Msgr. Bredeck
Sehr geehrter Herr .....,
guten Morgen und herzliche Grüße aus Paderborn.
Vielen Dank für Ihre Mail an Msgr. Bredeck.
Mein Name ist Matthias Micheel, und ich bin der Persönliche Referent des Erzbischofs.
Ich habe den Briefwechsel zwischen Ihnen, Herrn Throenle und Msgr. Bredeck zur Kenntnis erhalten.
Wäre es eine Option für Sie, dass wir uns vielleicht einmal zu einem persönlichen Gespräch in Paderborn treffen, um die in Ihrem Schreiben dargestellten Probleme zu erörtern?
Nun weiß ich nicht, ob die Anfahrt etc. für Sie zu aufwendig wäre, möchte aber gerne einmal das Angebot unterbreiten.
Ein schönes Wochenende und beste Grüße
Matthias Micheel
Matthias Micheel
Persönlicher Referent des Erzbischofs
Kamp 38, D-33098 Paderborn
Tel. +49 5251 125-1806
Fax +49 5251 125-1469
matthias.micheel@erzbistum-paderborn.de
www.erzbistum-paderborn.de
Von: Mir
Gesendet: Freitag, 15. Februar 2019 07:52
An:
Michael.Bredeck@erzbistum-paderborn.de
Betreff: AW: Brief zum Jahreswechsel
Hochwürdiger Herr Monsignore Dr. Bredeck,
darf ich noch mit einer Antwort von Ihnen rechnen oder muss ich mir einen anderen Ansprechpartner suchen ?
Mit freundlichem Gruß!
Von: Mir
Gesendet: Freitag, 8. Februar 2019 20:39
An:
Michael.Bredeck@erzbistum-paderborn.de
Betreff: AW: Brief zum Jahreswechsel
Hochwürdiger Herr Monsignore Dr. Bredeck,
es handelt sich da nicht um einen „Hinweis“, sie verstehen mich da völlig falsch.
Von daher hilft es mir nicht, wenn Sie das mit Frau Meyer besprechen.
Ich möchte zu dem gewünschten Dialog beitragen oder aber hören, daß ein solcher (vielleicht auch nur mit mir) unerwünscht ist.
Und das bitte von einem Seelsorger. Gerne von Ihnen oder auch von jemand anderem.
Mit freundlichem Gruß!
Von:
Michael.Bredeck@erzbistum-paderborn.de
Gesendet: Freitag, 8. Februar 2019 11:35
An: Mich
Betreff: Re: Brief zum Jahreswechsel
Guten Tag Herr ....,
ich habe Ihre Mail erhalten und werde in meiner nächsten Regelbesprechung mit der Kommunikationaleiterin Frau Meyer Ihren Hinweis der Sache nach einbringen.
Ihnen einen gesegneten Wochenschluss und Sonntag!
Beste Grüße
Msgr. Dr. Michael Bredeck
Zentralabteilung Entwicklung
Strategie - Organisationsentwicklung - Unternehmenskultur
Erzbischöfliches Generalvikariat Paderborn
Tel.: 05251 / 125 17 05
Am 06.02.2019 um 05:01 schrieb Manfred Anderl <
Manfred.Anderl@t-online.de>:
Hochwürdiger Herr Monsignore Dr. Bredeck,
der HW Herr Erzbischof Becker hat zum Jahreswechsel 2018/19 an alle katholischen Christen im Erzbistum einen Brief geschrieben, dessen erklärtes Ziel es laut Internetseite des Erzbistums Paderborn ist, in einen Dialog einzutreten.
Ich nahm also an, daß es beabsichtigt ist, diesen Dialog mit den Adressaten des Briefes zu führen. Vielleicht täusche ich mich aber auch.
Ich habe mir daraufhin einige Gedanken gemacht und diese in einer Antwortmail an info@erzbistum-paderborn geäussert.
Dieses Antwortschreiben wurde vom stellvertretenden Pressesprecher des Erzbistums in äusserst knapper Formulierung kurz beantwortet.
Auf die von mir geäusserten Gedanken und Bedenken, bspw. zur Realitätsnähe und Glaubwürdigkeit der MHG-Studie, auf die nicht nachvollziehbare Abbestellung der Pfeiffer-Studie und vieles mehr wird dabei nicht eingegangen.
Die Kirche stellt sich eben nicht der Verantwortung: Mit der abgesagten Pfeiffer-Studie hat sie sich aus der Verantwortung gestohlen und weitere drei Jahre mit Vertuschen und Verschleiern, mit dem „Zurückweisen“ der Vorwürfe durch Pressesprecher überbrückt.
Auch der Satz in dem Brief „Durch Vertuschung und Verdrängung hat die Kirche in dieser Hinsicht jahrzehntelang schwere Schuld auf sich geladen“ ist ja falsch.
Die Kirche, das sind wir doch alle. Vertuscht haben aber bekanntlich die Kleriker oder sie haben Laien dazu angewiesen.
Da der Brief ursprünglich vom Erzbischof kam, verwundere ich mich bereits über die Tatsache, daß zu meiner Antwort ein Presseprecher Stellung nimmt.
Wenn die Dinge denn tatsächlich so wichtig sind, darf ich wohl erwarten, daß eine Antwort von einem Seelsorger kommt, aber nicht von einem Pressesprecher und daß diese Antwort wenigstens den Ansatz eines Dialoges enthält.
Oder mit anderen Worten: Entweder ist (auch) dieser Aufarbeitungsversuch nur eine PR-Kampagne, dann ist da ein Pressesprecher angemessen, oder es ist eben ein ernsthafter Versuch über die Dinge ins Gespräch zu kommen: Dann ist da ein Pressesprecher vollkommen unangemessen.
Ich bitte Sie, dem nachzugehen.
Mit freundlichem Gruß!
Von: Mir
Gesendet: Dienstag, 22. Januar 2019 19:45
An:
info@erzbistum-paderborn.de
Betreff: Aw: Antwort: WL. TT-Assh-Brief des Herrn Erzbischofs zumJahreswechsel
Sehr geehrter Herr Throenle,
wenn Sie tatsächlich in einen Dialog eintreten wollten, würde Ihre Antwort wohl kaum derart dürftig ausfallen.
Gerne habe ich Ihnen meine Rückmeldung gegeben, aber ich habe leider mit Ihrem Schreiben erleben müssen, daß eine Diskussion über die Dinge im Detail offenkundig nicht erwünscht ist.
Der "damit verbundenen Verantwortung" stellen Sie sich eben genau damit nicht, sehr geehrter Herr Throenle.
Ansonsten würden Sie, statt mich mit mit einem Standardschreiben aus letztlich 3 Sätzen bestehend "abzufertigen" auf die Dinge eingehen, die ich im Detail beschrieben habe.
Vielen Dank, aber Sie haben mir nicht geholfen.
Mit freundlichen Grüssen
Gesendet: Dienstag, 22. Januar 2019 um 15:30 Uhr
Von:
info@erzbistum-paderborn.de
An: Mich
Betreff: Antwort: WL. TT-Assh-Brief des Herrn Erzbischofs zum Jahreswechsel
Sehr geehrter Herr ...... ,
wir bedanken uns für Ihre ausführliche E-Mail vom 16.1.2019. Ein Dank zudem für Ihre Hinweise und Anregungen.
Den wissenschaftlichen Wert der MHG-Studie zu beurteilen, liegt nicht in unserer Kompetenz. Es ist in unseren Augen allerdings durchaus davon auszugehen, dass die Wissenschaftler ihre Erkenntnisse und Ergebnisse darin veröffentlicht haben.
Die MHG-Studie benennt deutlich die Verbrechen im Raum der Kirche, nennt Zahlen und Fakten, beschönigt nicht. Die Wissenschaftler benennen auch die Schwierigkeiten und Herausforderungen.
Von einem Gefälligkeitsgutachten zu sprechen, wird sicherlich den Wissenschaftlern nicht gerecht. Von Vertuschung und „hinters Licht führen“ kann von unserer Seite nicht die Rede sein, ist es doch gerade das Anliegen von Erzbischof Becker, mit den Gläubigen in einen Dialog zu treten..
Die Kirche steht mit dem Themenbereich Missbrauch Minderjähriger im Fokus der Öffentlichkeit und der Medien und sie stellt sich der damit verbundenen Verantwortung – beispielsweise mit dem Brief des Paderborner Erzbischofs, der nicht die „unrühmliche Vorgeschichte der MHG-Studie“ sollte.
Wir bedanken uns für Ihre Rückmeldung.
Für Sie: Gottes Segen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Throenle
Erzbischöfliches Generalvikariat
Marketing, Kommunikation und Pressestelle
Domplatz 3
33098 Paderborn
16.01.2019 18:58 An "
info@erzbistum-paderborn.de" <
info@erzbistum-paderborn.de>
Kopie
Thema WL. TT-Assh-Brief des Herrn Erzbischofs zum Jahreswechsel
Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie wünschen sich über diesen Brief in einen Dialog einzutreten, also muss ich reagieren.
Zunächst zu dem im Internet viel diskutierten Thema Adressierung, Briefgeheimnis und Form des Briefes:
Es hätte sicher die Möglichkeit bestanden, das Adreßfeld mit „Familie N.N.“ zu beschriften, ohne daß dann mehr Briefe hätten erzeugt werden müssen.
Es hätte auch die Möglichkeit bestanden, die Blätter doppelseitig zu bedrucken. Bei 1,5 Millionen Katholiken und 1,5 Personen je Haushalt (Schätzung) wären 1 Million Blatt Papier gespart worden.
Zum Inhalt:
Die Problematik beginnt bereits mit dem Satz „Die Deutschen Bischöfe haben vor Jahren die MHG Studie …. In Auftrag gegeben“
Soll hier vorenthalten werden, daß eine zuvor bei Professor Pfeiffer in Auftrag gegebene Studie storniert wurde ?
Soll damit vorenthalten werden, daß diese Studie deshalb storniert wurde, weil Professor Pfeiffer seine Arbeitsergebnisse nicht von der Kirche zensieren lassen wollte, weil er keinen Sinn darin sah, mit von der Kirche vorselektierten Daten zu arbeiten und dann seine Ergebnisse nochmals selektieren zu lassen ?
Soll unterdrückt werden, daß diese MHG-Studie vermutlich alles das nicht enthält, was Professor Pfeiffer zusätzlich herausgefunden und veröffentlicht hätte, wenn man ihn hätte frei arbeiten lassen ?
Ist nicht die MHG-Studie ein teurer Packen Altpapier mit einer Aufzählung einer kleinen Auswahl nicht namentlich genannter verstorbener Täter und verjährter Taten, und dies auf ausdrückliches Betreiben der Deutschen Bischofskonferenz ?
Bestimmte Bereiche, wie die Orden, hat man gleich aus der Studie ausgenommen: Obwohl seit den Meldungen aus Canisius-Kolleg und anderen Internaten wie z.B. Ettal bekannt ist, daß gerade Ordenspriester sich beim Missbrauch ebenfalls schwerstens an Schutzbefohlenen vergriffen haben.
Wo ist eine plausible Begründung dafür?
Auf der Internetseite der DBK wird als Begründung angegeben, die Bistümer hätten keine Jurisdiktion über die Orden. (Jurisdiktion laut Kathpedia im Kirchenrecht „die geistliche Autorität“)
Das verstehe wer will: Als die evangelische Präses Anette Kurschus im letzten Jahr in der Benediktinerabtei Meschede zum vortragen einer Predigt eingeladen war, wurde das vom Erzbistum Paderborn unterbunden. Ohne Jurisdiktion ?
Ist also nicht dieses Abbestellen der Pfeiffer-Studie ein weiterer Vertuschungsversuch von Mißbrauch?
Wurde die MHG-Studie nicht nur deshalb bestellt, um weiteren Verlust an Glaubwürdigkeit zu vermeiden, nachdem die Öffentlichkeit bereits wusste, daß die Pfeiffer-Studie mit einer nicht nachvollziehbaren Begründung storniert worden war?
Muss nicht jeder, der die Umstände der Abbestellung der Pfeiffer-Studie kennt, davon ausgehen, daß die MHG-Studie in ihren Ergebnissen weit von der Realität entfernt ist?
(In der Studie steht: Die Spitze eines Eisbergs und von einer hohen Dunkelziffer müsse man ausgehen)
Daher muss man muss annehmen, daß sie ein Gefälligkeitsgutachten ist, von der Kirche bestellt mit einem vorbestimmtem Ergebnis.
Sollen hier wieder einmal Gläubige hinter das Licht geführt oder ruhig gestellt werden ?
Ich denke, wenn der HW Herr Erzbischof Becker die Gläubigen in dieser ihm anscheinend wichtigen Thematik ansprechen will, dann sollte er zunächst selbst ehrlich damit umgehen.
Und dazu gehört auch die unrühmliche Vorgeschichte der MHG-Studie.
Selbst unter der Annahme, beide Studien hätten zum gleichen Resultat geführt: Es ist eine Verzögerung um drei Jahre erreicht worden. Drei Jahre, damit noch mehr Täter und Opfer als tot und noch mehr Taten als „verjährt“ gemeldet werden können ?
Diese Ehrlichkeit lässt der Brief vermissen. Und leider liegt der Herr Erzbischof damit mit seinen Kollegen auf einer Linie.
Die ganzen Aufarbeitungsbemühungen der Kirche, so auch dieser Brief, sind eine einzige Katastrophe, davon gekennzeichnet, daß
a) jeder Bischof macht und machen kann was er will und
b) eine einheitliche Linie nicht erkennbar ist.
Wenn in den Weihnachtspredigten 2018 (von Bischöfen!) noch immer Sätze fallen, wie „Man habe sich das Ausmaß des Missbrauchs ja gar nicht vorstellen können“, dann ist das eine Art Dauerschleife. Solche Sätze fielen schon 2010 vom damaligen DBK-Vorsitzenden Zollitsch. Der Regensburger Bischof schwadroniert wörtlich „vom leidigen Missbrauchsthema“.
Die Herren Bischöfe müssen sich fragen lassen, wie es zu den bekannten Versetzungen aufgefallener Priester gekommen ist.
Diese Versetzungen wurden von ihnen und ihren Generalvikaren verfügt und nicht von irgendwelchen Laien.
Wie kann es sein, daß missbrauchende Priester nicht nur an anderen Enden des eigenen Bistums, sondern in anderen Bistümern und sogar auf anderen Kontinenten wieder auftauchen und da weiter machen können ?
Es passt einfach nicht zusammen, daß heute beteuert wird, man habe das alles nicht gewusst oder sich das Ausmaß nicht vorstellen können.
Gleichzeitig hat man aber eben doch davon gewusst, indem man die Priester versetzt hat und sich in dem Zusammenhang eben doch schon mit deren Taten beschäftigt hat.
Hier hilft es dem Gläubigen auch nicht, wenn man ihm versichert „im Bistum X sei das nicht vorgekommen“, selbst wenn es wahr ist.
Man kann ja nicht mit seinen Kindern in ein angeblich „sicheres Bistum“ ziehen.
Warum stellt man der Öffentlichkeit einen zum „Missbrauchsbeauftragten ernannten Bischof“ vor, wenn doch allgemein bekannt ist, daß dieser seinen Mitbrüdern weder Weisungen noch gut gemeinte Ratschläge geben darf, ja daß diese sich das schlichtweg verbitten?
Wer die Auseinandersetzungen um den Missbrauch bei den Regensburger Domspatzen zu Zeiten des Herrn Bischof Müller etwas näher verfolgt hat, konnte das gut mitbekommen.
Selbstverständlich muss sich die Kirche daran messen lassen, was als tatsächliche Handlungen (und nicht als rein intellektuelle Diskussion) aus der Studie folgt.
Und da gibt es eben bisher nur diese Diskussion, angeführt von Klerikalisten, die bis heute noch glauben (oder es zumindest sagen) , es habe in der Kirche keinerlei Verfehlungen gegeben, und solchen, die erste Ansätze zu einer Umkehr zeigen. Die aber dann gleich von ihren Oberen „gemaßregelt“ werden, wie bspw. Bischof Wilmer durch Kardinal Woelki.
Eine grobe Auflistung der Mängel der MHG-Studie befindet sich hier:
http://missbrauch-im-bistum-trier.blogs ... tudie.html
Dem Satz im Brief des HW Herrn Erzbischofs, den Erkenntnissen der Studie sei nichts hinzuzufügen, kann ich nicht zustimmen. Vielmehr fehlen der Studie erhebliche Fakten, die hinzuzufügen wären.
Eine einzige Handlungsempfehlung der Studie zu befolgen wäre besser und wirkungsvoller als 2 Millionen Blatt bedrucktes Papier mit Halbwahrheiten zu verschicken.
Mit freundlichen Grüssen