Kreuzgang

Siard hat geschrieben: Kreuzträger? Wo?

Auf dem Stadtfriedhof
zu Bayreuth,

im Alter von 17 bis 21 Jahren.

dienstlich zuständig für alle evang.-luth. Beerdigungen,

vertretungsweise auch zuständig für die evang.-ref. Beerdigungen,

und,
wenn die Katholiken wieder mal keine Ministranten hatten, bin ich da auch eingesprungen.

Natürlich habe ich dann auch als Sargträger mitgeholfen, wenn Not am Mann war.

und auch geörgelt, mit meinem begrenzten Repertoire, als Friedhofsorgsanist.

Und wenn ich wieder mal viele Beerdigungen an einem Tag hinter mir hatte (auf fränkisch: des ziecht scho nei ..), habe ich dann einfach alle Register meiner kleinen Orgel gezogen, und zum Auszug gespielt:

Christ ist erstanden.

Peter.

P. S.

da habe ich viel erlebt. Das bleibt in meinem Herzen, und darf auch gern da sein.

Petrus hat geschrieben:
Siard hat geschrieben: Kreuzträger? Wo?
Auf dem Stadtfriedhof
zu Bayreuth, […]

Meine Frage war mehr rhetorischer Natur.

Kreuzträger habe ich bei katholischen Beerdigungen (außer am Land in Österreich) seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen.
Ministranten auch nur vereinzelt.

Siard hat geschrieben:
Petrus hat geschrieben:
Siard hat geschrieben: Kreuzträger? Wo?
Auf dem Stadtfriedhof
zu Bayreuth, […]
Meine Frage war mehr rhetorischer Natur.
Kreuzträger habe ich bei katholischen Beerdigungen (außer am Land in Österreich) seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen.
Ministranten auch nur vereinzelt.

In Bayern gibt es das noch. Aber Bayern ist Österreich näher als dem doch eher fremd wirkenden Deutschland.

Siard hat geschrieben:
Petrus hat geschrieben:
Siard hat geschrieben: Kreuzträger? Wo?
Auf dem Stadtfriedhof
zu Bayreuth, […]
Meine Frage war mehr rhetorischer Natur.

macht doch nix.

gibt es echt bei katholischen Beerdigungen heutzutage praktisch keine Kreuzträger mehr?

ich finde das schon wichtig, unser Zeichen des Sieges vorauszutragen bei der Feier des Begräbnisses.

Mein Sohn trägt als Ministrant das Kreuz bei Beerdigungen, aber nur in den Ferien oder bei Verwandten. Ministrantenmangel an normalen Werktagen scheint mir vielfach der Grund zu sein. Ich kenne aber auch einen Beerdigungsunternehmer, Gemeindemitglied, der, wenn die Hinterbliebenen durch das Verbringen des Sargs in die Kirche liturgisches Interesse zeigen, selbst das Kreuz trägt.

Vielleicht war ich einfach auf den falschen Beerdigungen.
Bei den Beerdigungen von Ordensleuten hab ich Kreuzträger natürlich auch in der Zwischenzeit gesehen.
Jedoch nicht unbedingt bei Beerdigungen durch selbige.

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Mein Sohn trägt als Ministrant das Kreuz bei Beerdigungen, aber nur in den Ferien oder bei Verwandten. Ministrantenmangel an normalen Werktagen scheint mir vielfach der Grund zu sein. Ich kenne aber auch einen Beerdigungsunternehmer, Gemeindemitglied, der, wenn die Hinterbliebenen durch das Verbringen des Sargs in die Kirche liturgisches Interesse zeigen, selbst das Kreuz trägt.

Bei manchen Priestern reicht es nicht einmal zu Weihwasser – aber dazu habe ich mich woanders geäußert.

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Mein Sohn trägt als Ministrant das Kreuz bei Beerdigungen, aber nur in den Ferien oder bei Verwandten.

nun,

vielleicht waren das damals andere Zeiten.

Wenn mal eine Beerdigung um 13:00 Uhr angesetzt war, bin ich halt einfach schon in schwarzer Hose und weißem Hemd in die Schule gekommen, und habe mich dann um 12:30 gemeldet. Der Lehrer dann: " ja, Peter ... "

ich mich dann aufs Fahrrad geschwungen, zum Friedhof geradelt, meinen Kreuzträgertalar angezogen ...

wenn ich mal Urlaub machen wollte, vom Friedhof, habe ich dann die Vertretungen organisiert (meine beiden Brüder, und einen Schulfreund).

Sehr andere Zeiten. Schulschuß ist um 13.30 oder 15.30, Beerdigungen können um 9, 11 oder 15 Uhr sein. Da kann man auf Meßdiener nur aus der eigenen Sippe bauen, die können aber anhaben, was sie wollen, ihr Gewand deckt alles ab.

Siard hat auch Recht, es gibt mehr erbärmliche Beerdigungen als andere. Dass es an den Priestern gelegen hat,, habe ich allerdings noch nicht erlebt.

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Sehr andere Zeiten. Schulschuß ist um 13.30 oder 15.30, Beerdigungen können um 9, 11 oder 15 Uhr sein. Da kann man auf Meßdiener nur aus der eigenen Sippe bauen, die können aber anhaben, was sie wollen, ihr Gewand deckt alles ab.

Siard hat auch Recht, es gibt mehr erbärmliche Beerdigungen als andere. Dass es an den Priestern gelegen hat,, habe ich allerdings noch nicht erlebt.

Zu Volksschulzeiten war es bei uns auch selbstverständlich, dass zwei Ministranten auch an Werktagen morgens in der Messe dienten. Die bekamen dann eben so lange schulfrei. Andere Zeiten...

*Staub wegblas*
*Hust hust*
Das Thema ist zwar schon etwas älter, aber ich möchte es dennoch ausgraben.

Wie sieht es denn nun mit anonymen bzw. namenlosen Bestattungen aus? Speziell würde mich interessieren ob so etwas im alten Ritus möglich ist.

Gibt ja heutzutage hinreichend Menschen ohne Angehörige (auch in Kreisen der Tradition), sodaß a) sich niemand um ein etwaiges Grab kümmern könnte weil b) ohnehin niemand des Verstorbenen gedenken wird. Nicht zuletzt ist eine Erdbestattung die teuerste Variante, die sich nicht jeder leisten kann.

Weiß da jemand was näheres?

Lutrina hat geschrieben: ↑
Sonntag 3. November 2019, 21:48
*Staub wegblas*
*Hust hust*
Das Thema ist zwar schon etwas älter, aber ich möchte es dennoch ausgraben.

Wie sieht es denn nun mit anonymen bzw. namenlosen Bestattungen aus? Speziell würde mich interessieren ob so etwas im alten Ritus möglich ist.

Gibt ja heutzutage hinreichend Menschen ohne Angehörige (auch in Kreisen der Tradition), sodaß a) sich niemand um ein etwaiges Grab kümmern könnte weil b) ohnehin niemand des Verstorbenen gedenken wird. Nicht zuletzt ist eine Erdbestattung die teuerste Variante, die sich nicht jeder leisten kann.

Weiß da jemand was näheres?

ausgraben ?

Lutrina hat geschrieben: ↑
Sonntag 3. November 2019, 21:48
*Staub wegblas*
*Hust hust*
Das Thema ist zwar schon etwas älter, aber ich möchte es dennoch ausgraben.

Wie sieht es denn nun mit anonymen bzw. namenlosen Bestattungen aus? Speziell würde mich interessieren ob so etwas im alten Ritus möglich ist.

Gibt ja heutzutage hinreichend Menschen ohne Angehörige (auch in Kreisen der Tradition), sodaß a) sich niemand um ein etwaiges Grab kümmern könnte weil b) ohnehin niemand des Verstorbenen gedenken wird. Nicht zuletzt ist eine Erdbestattung die teuerste Variante, die sich nicht jeder leisten kann.

Weiß da jemand was näheres?

danke, Lutrina, für's "Ausgraben" und für diese mich interessierende Frage, die nicht einfach "so" zu beantworten ist.

(nein, ich werde hier kein Buch schreiben über die "Bestattungskultur im Wandel der Jahrhunderte", mit der ich mich auch persönlich - siehe meine früheren Beiträge - schon ausführlich und "live" beschäftigen durfte).

aber einige "Gedanken" dazu.

1) Generell zu diesem Thema empfehle ich "Tote begraben und Trauernde trösten" (beides gehört zusammen), Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz, über die Bestattungskultur aus katholischer Sicht.

aus meiner Sicht ein sach- und fachkundiges, lesenswertes, und gut begründetes Papier. Da werden auch Bestattungsarten vorgestellt, und die Meinung der Kirche dazu dargestellt, und begründet.

bittschön:

https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/ ... e/DB81.pdf

2) zum "Alten Ritus". Wie das heute konkret in der Pius- und der Petrusbruderschaft konkret gehandhabt wird, weiß ich nicht. Weiß jemand mehr? Das täte mich interessieren.

Im vorkonziliaren Ritus stellte sich dieses Problem wohl nicht. Da waren Feuerbestattungen für Katholiken noch verboten. (ich vermute, Deine Frage zielte darauf ab, auf Feuerbesttattung mit späterer anonymer Beisetzung der Urne).

3) "Anonyme" Bestattungen gab es schon lange. Früher konnten sich nur reiche Menschen einen Grabstein leisten. Und das Grab war dann halt - weg! (konkretes Beispiel: Auf dem Bayreuther Stadtfriedhof ist das geliebte "Bäsle" vom Wolfgang Amadeus Mozart begraben - man weiß nur nicht mehr, wo).

4) Eine amtliche kirchliche Beteiligung eines Klerikers (oder einer Pastoralreferentin, neuerdings) an einer Bestattung ist erst seit dem 19. Jahrhundert üblich. Früher lief das nach anderen Kriterien ab ("Klassenbeerdigungen", z. B. Begräbnis 1. Klasse = sechs Priester anwesend, Beerdigung fünfter Klasse = null Priester anwesend).

5) Für Alle unsere Verstorbenen feiern wir "Allerseelen".

6) das Requiem. finde ich wichtig. (persönlich: für meinen 2017 verstorbenen jüngeren Bruder (evang.-luth.) habe ich dann ein "Requiem bestellt". war mir wichtig.

--

in der sicheren und gewissen Hoffnung auf eine fröhliche(!) Auferstehung

grüßt Petrus,
und wünscht Euch, uns und Allen

eine gesegnete Zeit.

Ungefähr so? http://www.cztip.eu/knochenkirche-knoch ... utna-hora/

(In Paris und Wien gibt es ja auch riesige Beinhäuser.)

Niels hat geschrieben: ↑
Montag 4. November 2019, 14:40
Ungefähr so? http://www.cztip.eu/knochenkirche-knoch ... utna-hora/

(In Paris und Wien gibt es ja auch riesige Beinhäuser.)

Bekannt ist auch Hallstatt
https://www.hallstatt.net/ueber-hallsta ... hallstatt/

Genau. Da war ich mal ca. 1990, aber der Name fiel mir nicht ein.

"Impuls : Kompost statt Grabstätte"

Daraus:

Die Entheiligung der Individualität stellt auch die metaphysische Trennung zwischen Mensch und Natur in Frage

Schöne neue Welt!

"Und als ein Kohlkopf kehrten Könige nach Rom zurück".
Ich weiß nicht von wem der Satz stammt.

Hubertus hat geschrieben: ↑
Donnerstag 26. Januar 2023, 09:54
"Impuls : Kompost statt Grabstätte"

Daraus:
Die Entheiligung der Individualität stellt auch die metaphysische Trennung zwischen Mensch und Natur in Frage
Schöne neue Welt!

Die neue Poesie lautet:
Der Mensch besteht aus Sternenstaub und "zum Staub" wird er zurückkehren!

Kenner werden Ähnlichkeiten erkennen, die durchaus beabsichtigt sind.

Eine unsterbliche Seele kommt in derlei Konzepten nicht (mehr) vor!

Kreuzgang

Anonyme Bestattung mit kath. Priester ?

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