Soll Luther rehabilitiert werden?

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War aus heutiger Sicht Luther ein Ketzer?

Umfrage endete am Donnerstag 7. Juni 2007, 08:15

Ja
10
48%
Nein
7
33%
Kann man so nicht sagen
4
19%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 21

Raimund J.
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Soll Luther rehabilitiert werden?

Beitrag von Raimund J. »

siehe:
http://www.berlinonline.de/berliner-kur ... 72687.html
Peter Luther will das geändert sehen. "Ich werde vor Kameras und Mikrofonen die Frage stellen, warum Martin Luther noch immer von der Kirche als Ketzer geführt wird. Und auch Papst Benedikt werden diese Bilder erreichen", sagte er trotzig
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

sofaklecks
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Zur Zukunft

Beitrag von sofaklecks »

Man sollte solche Leute ignorieren. Und die Berichte über ihre Happenings.

Man sollte stets darauf sehen, was die Bekenntnisse wirklich trennt. Die Sakramentenlehre etwa. Die Dinge, die gerade parallel zwischen den Protestanten im anderen Strang diskutiert werden.

Was trennt uns wirklich?

Und was trennt uns nur deshalb, weil es bisher als trennend angesehen wurde deshalb, weil es "die Protestanten so machen."

Ich hab in einem Beitrag das schöne Wort kryptokatholisch gelesen. Wenn die ganze Diskussion gerade auf protestantischer Seite etwas bewirkt, dann die wachsende Einsicht der 1500 gemeinsamen Jahre vor der Spaltung.

Fragen wir nicht, wer die Probleme verschuldet hat, sondern suchen wir nach Lösungen.

sofaklecks

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Martin Luther würde nur unter der Voraussetzung rehabilitiert werden können, wenn die katholische Religion aufgehört hat zu existieren, weil sie protestantisch geworden ist. Und unter Protestanten ist er rehabilitiert.
Ob Luther damit aber vor Gott rehabilitiert wäre? Ich bezweifle dies ganz entschieden. Aber die Größe der Göttlichen Barmherzigkeit ist für den Menschen nicht fassbar.

Kennt übrigens jemand das Buch von Paul Hacker: Das ICH im Glauben bei Martin Luther?

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Ist dann Ökumene mit evangelischen Christen nicht von vorneherein unmöglich, wenn deren Begründer von der katholischen Seite "verdammt" wird?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Richtig. Diese Ökumene, wie sie gerade stattfindet, ist in Wirklichkeit aus katholischer Sicht nicht möglich. Es kann nur eine Annäherung der Bewegung geben, die sich abgespaltet hat, und das ist die protestantische Seite. Eine Annäherung der Katholiken an die Protestanten, die letztlich zur Aufgabe katholischer Positionen führen würde, ist nicht möglich.

Deshalb frage ich mich schon seit geraumer Zeit nach dem tatsächlichen Sinn dieser Ökumene. Wüßten die Befürworter einer Ökumene um die katholischen Glaubenswahrheiten besser Bescheid, bzw. würden sie diese noch gelten lassen, gäbe es eine solche gar nicht, dann schon höchstens eine Missionierung.

Von der Verdammung Luthers habe ich nicht gesprochen, aber auch nicht von dessen Heiligsprechung. Allerdings würde ich den ersten Fall für wahrscheinlicher halten, wäre da, wie schon erwähnt, nicht die Göttliche Barmehrzigkeit, die nicht unbedingt nach menschlichen Kriterien urteilt.

Gruß, ad_hoc
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Walter
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Beitrag von Walter »

ad_hoc hat geschrieben:Es kann nur eine Annäherung der Bewegung geben, die sich abgespaltet hat,
Wäre schön, wenn sich auch Rom deinen Satz zu Herzen nehmen würde, wenn es um die Ökumene mit den anderen vier Patriarchaten der ursprünglichen Pentarchie geht, von denen sich Rom abgespalten hat. :ja:
γενηθήτω το θέλημά σου·

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Was die ursprüngliche Pentarchie, die fünf Verwaltungs- und Jurisdiktionseinheiten Rom, Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien und Jerusalem anbelangt, so kann ich hierzu nicht viel sagen. Ich bin hier kein Fachmann. Soviel ich weiß, wurde jedenfalls Rom hier der Ehrenvorsitz gegönnt.
Jedenfalls denke ich, dass Rom, zumindest bis vor wenigen Jahrzehnten, deutlicher und erkennbarer auf der richtigen Seite war und das genügt mir für den Moment.

Gruß, ad_hoc
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Ist dann Ökumene mit evangelischen Christen nicht von vorneherein unmöglich, wenn deren Begründer von der katholischen Seite "verdammt" wird?
Ja.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Raphael

Beitrag von Raphael »

ad_hoc hat geschrieben:Deshalb frage ich mich schon seit geraumer Zeit nach dem tatsächlichen Sinn dieser Ökumene.
Der "Sinn dieser Ökumene" ist die Subversion des katholischen Glaubens. Dies geschieht derzeit auf vielen Ebenen: Offiziell und inoffiziell, von außen und von innen.

Wenn sich der Heilige Geist nach der Zeit richten müßte, hätte ER Überstunden zu leisten .......................

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Wer kommt eigentlich auf solche Ideen? Wenn das ein Christ war, dann ab zur Beichte.

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Ich schlage vor, irgendwelche Priesterräte abstimmen zu lassen. :ja:
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Irenaeus
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Beitrag von Irenaeus »

Ich verstehe die Frage nicht ganz, muss er denn rehabilitiert werden?

Würde Luther selbst das überhaupt wollen? Er hat schließlich das bekommen, was er wollte, nachdem er in der damaligen (katholischen = allumfassenden) Kirche gescheitert war.

Daß irgendwelche Nachfahren ein Problem damit haben, sollte doch ihr eigenes Problem bleiben...
Ich glaube, dass die meisten Protestanten damit kein Problem haben, daß Luther für die katholische Kirche als Ketzer gilt (gilt er das wirklich noch?), sonst würden sie sich nicht Protestanten nennen.

Schade, dieses Jahr bin ich nicht in Wittenberg zu "Luthers Hochzeit" geladen :-) Ich habe da vor ein paar Jahren mal Musik gemacht - den Herrn Luther hätte ich mir gerne mal angesehen.
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

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Linus
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Beitrag von Linus »

Irenaeus hat geschrieben:Ich glaube, dass die meisten Protestanten damit kein Problem haben, daß Luther für die katholische Kirche als Ketzer gilt (gilt er das wirklich noch?), sonst würden sie sich nicht Protestanten nennen.
Nu ich glaub Lehmann hat ihn ja schon in den Kanon der Kirchenlehrer aufgenommen :roll:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Irenaeus
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Beitrag von Irenaeus »

Linus hat geschrieben:
Nu ich glaub Lehmann hat ihn ja schon in den Kanon der Kirchenlehrer aufgenommen :roll:
Na, also, da kann man sich doch nicht beschweren!
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
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Edi
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Beitrag von Edi »

Linus hat geschrieben:Nu ich glaub Lehmann hat ihn ja schon in den Kanon der Kirchenlehrer aufgenommen :roll:
Wollte er, aber soviel hat er dann Gott sei Dank doch nicht zu sagen. http://www.cardinalrating.com/cardinal_ ... le_199.htm

Dafür setzt er sich für den Bau einer Synagoge der sog. älteren Geschwister ein. Als ob das die Aufgabe eines Bischofs wäre erst recht in einer Zeit, wo es mit der Kirche (auch in seinem Bistum) bergab geht). http://www.cardinalrating.com/cardinal_ ... e_5519.htm
Zuletzt geändert von Edi am Mittwoch 6. Juni 2007, 20:07, insgesamt 1-mal geändert.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Nun, vieleicht, vorausgesetzt, daß Karl Kardinal Lehmann zum Papst gewählt wurde, sonst wohl kaum, oder ? ;-

Was die "Protestanten" betrifft, nannten die sich anfangs auch (!) so, weil sie auf dem Reichstag eine "Protestnote" an die Reichsstände weiterreichten, in der sie die reformatorischen Ideen erläuterten.

Gruß, Pit
Linus hat geschrieben:
Irenaeus hat geschrieben:Ich glaube, dass die meisten Protestanten damit kein Problem haben, daß Luther für die katholische Kirche als Ketzer gilt (gilt er das wirklich noch?), sonst würden sie sich nicht Protestanten nennen.
Nu ich glaub Lehmann hat ihn ja schon in den Kanon der Kirchenlehrer aufgenommen :roll:
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cantus planus
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Nur zur Erinnerung...

Beitrag von cantus planus »

Kardinal Lehmann hat seine Häresien noch immer nicht wiederrufen: http://rittertum.wordpress.com/21/12/ ... r-christen
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civilisation
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Re: Soll Luther rehabilitiert werden?

Beitrag von civilisation »

cantus planus hat geschrieben:Kardinal Lehmann hat seine Häresien noch immer nicht wiederrufen: http://rittertum.wordpress.com/21/12/ ... r-christen
Was erwartest Du eigentlich von Kardinal Lehmann? - Daß er katholisch wird?

:blinker:

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cantus planus
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Re: Soll Luther rehabilitiert werden?

Beitrag von cantus planus »

civilisation hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Kardinal Lehmann hat seine Häresien noch immer nicht wiederrufen: http://rittertum.wordpress.com/21/12/ ... r-christen
Was erwartest Du eigentlich von Kardinal Lehmann? - Daß er katholisch wird?
Einige schienen der Erwartung aufgesessen, nachdem er neulich mal recht kluge Dinge gesagt hat. Das sind jedoch Strohfeuer. Der Mann wird sich nie ändern.
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Edi
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Re: Soll Luther rehabilitiert werden?

Beitrag von Edi »

cantus planus hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Kardinal Lehmann hat seine Häresien noch immer nicht wiederrufen: http://rittertum.wordpress.com/21/12/ ... r-christen
Was erwartest Du eigentlich von Kardinal Lehmann? - Daß er katholisch wird?
Einige schienen der Erwartung aufgesessen, nachdem er neulich mal recht kluge Dinge gesagt hat. Das sind jedoch Strohfeuer. Der Mann wird sich nie ändern.
Er hat neben Falschen ab und an auch schon vernünftige Dinge gesagt, nur hält er sich selber nicht daran und macht weiter im alten Trott.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
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Niels
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Re: Soll Luther rehabilitiert werden?

Beitrag von Niels »

Peter Luther sollte vollständig rehabilitiert werden.
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cantus planus
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Re: Soll Luther rehabilitiert werden?

Beitrag von cantus planus »

Es passt thematisch nur am Rande in diesen Strang, aber ich lese auf der Wikipedia-Seite über Jan Hus (http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Hus) gerade mit einigem Erstaunen, dass offenbar auch über eine "Rehabilitierung" Husens nachgedacht werde:
Über eine Rehabilitierung in der römisch-katholischen Kirche wird derzeit diskutiert. 1996 äußerte Kardinal Miloslav Vlk die Meinung, dass das Urteil gegen Hus widerrufen werden müsse. 1999 erklärte Papst Johannes Paul II. anlässlich eines Historikerkongresses über den Reformator:

„Heute […] fühle ich mich verpflichtet, mein tiefes Bedauern auszusprechen für den grausamen Tod von Jan Hus und für die daraus folgende Wunde, Quelle von Konflikten und Spaltungen, die dadurch in den Geist und die Herzen des böhmischen Volkes gerissen wurde.“

Bis heute ist die Rehabilitierung aber noch nicht erfolgt.
Der Prager Maler Hans Stiegler malte im 18. Jahrhundert eine Gans hinter Luther, um anzudeuten, dass Huss Luthers Vorläufer sei

In den protestantischen Kirchen genießt Jan Hus hohes Ansehen als Vorläufer des Reformators Martin Luther, der im folgenden Jahrhundert seine Ideen und Ideale aufgriff. Vor seiner Hinrichtung soll Hus gesagt haben: „Heute bratet ihr eine Gans, aber aus der Asche wird ein Schwan entstehen“. Hus bedeutet tschechisch Gans. Später brachte man dies mit Luther in Zusammenhang und machte deshalb den Schwan zu dessen Symbol.

Geistes- bzw. Ideengeschichtlich gebührt Jan Hus die Ehre, ein Wegbereiter der uns heute so selbstverständlichen Gewissensfreiheit zu sein.
Abgesehen davon, dass man hier einmal mehr die unselige Rolle der "Schuldbekenntnisse" und Vergebungsbitten Johannes Paul II. sieht, stellt sich mir die Frage: wie ernstzunehmen ist das?

Ich höre zum ersten Mal, dass in der Kirche über eine solche Rehabilitierung nachgedacht wird. (Aber nachdem dasselbe ja in Sachen Luther in der Tat vertreten wird, würde es mich hier auch nicht mehr überraschen.)
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Sascha B.
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Re: Soll Luther rehabilitiert werden?

Beitrag von Sascha B. »

cantus planus hat geschrieben: Abgesehen davon, dass man hier einmal mehr die unselige Rolle der "Schuldbekenntnisse" und Vergebungsbitten Johannes Paul II. sieht, stellt sich mir die Frage: wie ernstzunehmen ist das?
Für was hat JP II sich so Entschuldigt? Für tatsächliche Fehler sollte man sich als Christ immer Entschuldigen und um Verzeihung bieten. Einen Schuldkult ála Bundesrepublik dürfte er ja hoffentlich nicht betrieben haben, oder? :hae?:
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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cantus planus
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Re: Soll Luther rehabilitiert werden?

Beitrag von cantus planus »

Deo iuvante hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben: Abgesehen davon, dass man hier einmal mehr die unselige Rolle der "Schuldbekenntnisse" und Vergebungsbitten Johannes Paul II. sieht, stellt sich mir die Frage: wie ernstzunehmen ist das?
Für was hat JP II sich so Entschuldigt? Für tatsächliche Fehler sollte man sich als Christ immer Entschuldigen und um Verzeihung bieten. Einen Schuldkult ála Bundesrepublik dürfte er ja hoffentlich nicht betrieben haben, oder? :hae?:
Das kann man durchaus so sagen. Hier ein hervorragender Aufsatz zu diesem Problem von Prof. Georg May: http://www.piusbruderschaft.de/lehre/fr ... ungsbitten

(Das, um die Frage kurz zu beantworten. Das Thema ist hier ja etwas anderes.)
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Pilgerer
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Re: Soll Luther rehabilitiert werden?

Beitrag von Pilgerer »

Auf was bezieht sich denn die "Rehabilitation"? Bezieht sie sich auf das Strafmaß (Todesstrafe) oder auf die kirchenrechtliche Beurteilung von Jan Hus?
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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cantus planus
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Re: Soll Luther rehabilitiert werden?

Beitrag von cantus planus »

Das steht eben leider nicht dabei. Ich wüsste gern Näheres, kann aber nichts Seriöses dazu finden.
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civilisation
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Re: Soll Luther rehabilitiert werden?

Beitrag von civilisation »

Martin Mosebach: Atheismus eine Folge Luthers
http://gloria.tv/?media=281294

daraus:
«Im Osten gab es schon vor der Reformation einen antirömischen Affekt, der von Luther dann verstärkt wurde.» Die protestantische Staatsreligiosität und die Aufklärung hätten dann die Religion «Stück für Stück entkernt».

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berneuchen
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Re: Soll Luther rehabilitiert werden?

Beitrag von berneuchen »

civilisation hat geschrieben:Martin Mosebach: Atheismus eine Folge Luthers
http://gloria.tv/?media=281294

daraus:
«Im Osten gab es schon vor der Reformation einen antirömischen Affekt, der von Luther dann verstärkt wurde.» Die protestantische Staatsreligiosität und die Aufklärung hätten dann die Religion «Stück für Stück entkernt».
Quatsch mit Sauce - Luther ist weder Vater der Aufklärung noch Großvater des Atheismus. Wer auch nur ein paar Zeilen von ihm gelesen hat, merkt dass Mosebach hier (wieder mal) heiße Luft von sich gegeben hat. Hauptsache, man ist in den Medien präsent - und sei es auch nur Glora tv .

civilisation
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Re: Soll Luther rehabilitiert werden?

Beitrag von civilisation »

Nicht nur auf Gloria.tv; die Meldung wird von der KNA verbreitet. Auch "Die Welt" hat's schon gebracht.

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Marcus
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Re: Soll Luther rehabilitiert werden?

Beitrag von Marcus »

Nachdem Rom Luther rehabilitiert haben wird, sollte der Heilige Stuhl noch ein weiteres Zeichen der Ökumene setzen und mich zum Bischof von Mainz ernennen. ;) Weihehindernisse wären mir auch keine bekannt. :neinfreu: Zumindest dürfte ich als unverheirateter Mann den Mindestanforderungen genügen. :ja: Und weniger katholisch als der bisherige Amtsinhaber würde ich voraussichtlich auch nicht lehren. ;D In Zeiten der Leiharbeit sollte es ja arbeitsrechtlich möglich sein, sich neue Bischöfe von den „jüngeren Brüdern“ auszuleihen... 8) :breitgrins:
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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Melody
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Re: Soll Luther rehabilitiert werden?

Beitrag von Melody »

Marcus hat geschrieben:Und weniger katholisch als der bisherige Amtsinhaber würde ich voraussichtlich auch nicht lehren. ;D
:daumen-rauf: :D

Wahrscheinlich kann er von Dir noch was lernen... :pfeif:
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Pilgerer
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Re: Soll Luther rehabilitiert werden?

Beitrag von Pilgerer »

Marcus hat geschrieben:Nachdem Rom Luther rehabilitiert haben wird, sollte der Heilige Stuhl noch ein weiteres Zeichen der Ökumene setzen und mich zum Bischof von Mainz ernennen. ;) Weihehindernisse wären mir auch keine bekannt. :neinfreu: Zumindest dürfte ich als unverheirateter Mann den Mindestanforderungen genügen. :ja: Und weniger katholisch als der bisherige Amtsinhaber würde ich voraussichtlich auch nicht lehren. ;D In Zeiten der Leiharbeit sollte es ja arbeitsrechtlich möglich sein, sich neue Bischöfe von den „jüngeren Brüdern“ auszuleihen... 8) :breitgrins:
Welchen Luther soll Rom denn rehabilitieren: den von 1520 oder den im Jenseits?
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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